1831 / 320 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

onrbt noch durch einige iumultucrische Bewegungen des Pöbels bejeichnet, indem derselbe einige Gefängnisse erbrach und die Ge⸗ sangenen in Feelheit setzte. Durch Heranziehung einiger Trup— pen wurde die Wuhe schnell und zwar leicht wiederhergestellt. zu Hunts Einzug in Leeds hatten sich nur einige Hundert Per⸗ sonen aus den niedrigsten Klassen zusammengefunden, welches dem Triumphator sehr empfindlich zu seyn schlen. Seine Anwesen⸗ heit würde wahrscheinlich ganz spurlos vorüber gegangen seyn, wenn nicht Herr Baines den Fehler begangen hätte, ihm durch eine Rede auf öffentlichem Platze opponiren zu wollen. Die ser oratorssche Kampf zog ine Menge Menschen herbei, deren Zahl sich zuletzt wohl auf 7000 bellef. Daß Herr Hunt, als es darauf ankam, das Volk bei seiner schwachen Seite zu fassen und seinen Leidenschaften zu schmelcheln, den Sieg über seinen Gegner da⸗ vontragen mußte, war leicht vorauszusehen. Uebrigens hat nicht die gersugste Störung der öffentlichen Wuhe stattgefunden.

In einer der letzten Sißungen der Birminghamer politischen Unlon wurde das Betragen des Herrn M zur Sprache ge⸗ bracht und dasselbe allgemein getadelt. Man fand es im höch— fen Grade verdammlich, daß Hr. Hunt, nachdem er sür die Re⸗ sorm⸗Bill gestimmt habe, dieselbe mit allen moglichen Schimps⸗ wortein belege, welches sich auf keine Weise mit dem Charakter eines rechtlichen Mannes vertrüge. .

Set dem KLlugbruche der Cholera in Sunderland sind hier bekanntlich in Folge der Quarantaine, welche alle von dort kom⸗ mende Schiffe halten mussen, die Preise der Steinkohlen be⸗ deutend in die Höhe gegangen. Bei dieser Gelegenheit ersährt man, daß ein Gesetz eristirt, wonach jährlich nicht mehr als 0,000 Tonnen Steinkohlen zu Lande nach London gebracht werden dürsen, wodurch also die Bergwerke in Neweastle gewis— sermaßen ein Monopol fur den Verkauf von Kohlen besitzen. Es soll, wie eine hiesige Zeitung äußert, diese Bestimmung angeblich zur Unterstützung der Küsten-Schifffahrt festaesetzt wor— den sehn; aber es sey keinem Zweisel unterworsen, daß diese Vergün⸗ siigung hauptsächlich einigen Lords und großen Grundbesitzern in Neweastle zu Statten kommt. Es ist eine bekannte Thatsache, daß Englische Steinkohlen in New-Nork nicht so theuer sind, als in London.

Mus dem Canton-Register vom 26. Mai erhellt, daß ernstliche Mißverständnisse zwischen den Engländern und Chinesen obwalten. Es scheint, daß schon vor einiger Zeit das Betragen der Chinesischen Behörden in Canton das Comité der Britischen Kaufleute einen Bruch befürchten ließ. Einer der Hong-Kauf— leute wurde angeklagt, in verratherischer Verbindung mit den Engländern zu stehen, demzufolge er ins Gesängniß abgeführt wurde, woselbst er starb. Am 12. Mai gingen die Dinge uoch weiter. Ihre Excellenzen der Foo Youen und der Hoppo dran— gen mit einer bewaffneten Macht gewaltsam in die Britische Faktorei ein, erbrachen die Thuüren, insultirten das Gemälde des Königs und degingen verschiedene andere Gewaltthatigkeiten. Beiese aus Canton sagen, daß ein greßer Theil der Faktorei von den Chinesen in Brand gesteckt und bis auf den Grund zeistört worden sey. Das Comité der Britischen Kaufleute hat unterm 21. Mai folgende Bekanntmachung erlassen:

„Nach den kuͤrzlich durch verschiedene Handlungen an den Tag gelegten Gesinnungen der Cantoner Regierung befuͤrchtet der Praͤ= sident und das Comit«, daß, so lange diese Umstaͤnde fortdauern, der Britische Handel mit Cbina nicht mit Vertrauen und Sicher⸗ heit fortgeführt werden konne. Sie erlassen daber, als Repraͤsen⸗ tanten der Britischen Nation in China, diese Sffentliche Bekannt— machung, daß wenn die Beleidigungen, uber die man sich beschwert hat, uncrledigt bleiben, jeder Handels-Verkehr zwischen beiden Läͤn= dern am 1 August aufgehoben werden wird. 2

Auf Befehl des Comité (gez) H. Lind say, Sceeretair“

Von den deiden ersten Theilen der „Briefe eines Verstor— denen“ ist hier unter dem Titel: „Reise durch England, Irland und Frankreich, von einem Deutschen Für— sten“, eine Englische Uedersetzung erschienen.

Ri deri gn

Aus dem Haag, 12. Nop. Die Mittheilungen, welche unser Minister der auswärtigen Angelegenheiten gestern den beiden Kam— mern der Generalstagten gemacht hat, werden durch ein besonde— res Sapplement zur deutigen Staats- Cour aut (das uns jedoch noch nicht zugekommen ist) auch zur Kenntniß des Publi⸗ kums gebracht werden. Anderen hieslgen Zeitungen zufolge, de— ehen diese Mittheilungen zunächst aus den schon bekannten Lon⸗ doner Konferenz-Protokollen; nächstdem aber soll daraus auch hervergehen, daß Se. Majestät der Londoner Konserenz geant— wortet haden: Höchsidieselden glaubten, von dieser Versamm— lung nicht mit der gehörigen Rücksicht behandelt worden ju seyn, indem die Niederlandischen Gesandten, als Vertreter einer betheiltgten Partei, hätten gehört werden mussen: Se. Mal. ersuchten daher, daß dies noch statifinden möge, und daß del dieser Gelegenheit üder einige der dekannten 24 Artikel na— dere Aufschlüsse ertheilt werden möchten. .

Vorgestern hat der Britische Botschaster eine Audien bei

Sr. Mal. gehabt, und zwar, wie man vernimmt, in Bezug auf eine Angelegenheit, welche den gegenwartigen miüliasrnchen Zustand von Antwerpen betxisst. . ( Amsterdam, 12. Nod. Die Stimmung am biesigen Fondsmarkte hat fich wahrend der abgelaufenen Woche wentg ver Audert. Die Aufträge vom Auslande hielten an und bewirkten eine Preis Verdesserung, ungeachtet die Ungewißbeit Aber den Ausgang der Belgischen Angelegenbeiten noch stets sortdauert. In den mug zen Tagen gingen die Russischen und Oesterreichischen Staats Pa— viere am meißten in die Höbe; Griechische Ooligatlonen wurden eben falls bedeutend böber abgenommen, doch deren Course wichen spater wieder zurück. Der Jin fuß von Leibungen und Prolongattvnen siebt zMemlich fett auf 8 pst. Am Getreldemarkt fiel geßern nichts Er deolicheß vor. Weizen fand nur mäßigen Absaß an Verbraucher zu den letzten Prelsen. Mit Roggen schlen es sich etwas bessern zu wollen zu den zängst gewichenen Preisen stellten sich mebrere Käu fer ein, doch die Inhaber wollten zu denselben nichté ablasen von Gerste gingen mehrere Zufubren ein, weshalb die Käufer micht sehr eilig waren Hafer blied unverndert Folgende Préise sind ange legt far (28vfand schönen alten weißdunten Polnsschen Wessen 11 Fl. Hipfünd. bunten io Fl für 1ipfünd sebr schdᷣnen alten Nbein- Weizen Ron Fils far (aipfünd. idbrigen Mostocker zi Ft far Cin 1 1I16vfünd. Preuß. Roggen 172 190 192 Fi. fur rdrfünd. ahrigen Pommerschen 1 Fla eine Partie getrochneter warde auf L Fl gehalten, sspfünd dicker Hafer 115 G1.

Beusffel, L. Nov. In der gestrigen Sipung der Re— rdafentauten Kammer würde der Vorschlag des Fern Metdemd verlesen, welcher selgendermaßen lautet: „Die Ein— wodäer der Platze und Gedietstheile, welche durch den Traktat der Tendener Konferenz von Belglen getrennt werden, sollen auch nech ferner als Belgier detrachtet werden, wenn sle erklären, dat es ider Adstcht it, von den Vortheilen der gegenwar— zen Verfügung Gedrauch zu machen und ihren Wohns un Belg ten aurzaschlagen. Die richterrichen und Verwaltung Beans, welche uach Belgien kennen wollen, genießen so

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un D IT d w 8, 6 T 1 112 heren Grade angemessene Anstelluug erhalten habe. So⸗ kald der sinanzielle Zustand Belgiens es gestattet, wird ein Fonds gebildet werden, um diejenigen Einwehner zu entschä— digen, welche, ohne öffentliche Beamte zu seyn, nach Bel⸗ gien gekommen sind, und durch diesen Umzug Verluste erlitten aben.“ Die Entwickelung dieses Vorschlags wurde auf künftigen

ontag festgesetzt; eben dieses wurde in Betreff des Vorschlags des Herrn Jonet beschlossen. Letzterer hat zum Zweck, alle Wagen, welche mit Dunger beladen oder zum Abholen desselben bestimmt sind, von Erlegung des Chaussee⸗Geldes zu befreien. . Au der Ta— gesordnung war demnächst der Gesetz⸗ Entwurf über die Unter⸗ suchung in Betreff der Unglücksfälle im letzten Feldzuge. Herr Marie sprach gegen die Herren Milcamps und Du mortier für die Annahme des Entwurfs. Nach ihnen ergriff Herr Barthelemy das Wort und ließ sich weitläuftig über das Recht aus, eine Untersuchungs-Kommüssion niederzusetzen. Auf den Gegenstand selbst eingehend, äußerte er sich folgendermaßen;

„Bei einem am 22. Juni gehaltenen Kriegs Rathe, dem ich beiwohnte, wurde die Frage erortert, ob ein offensider oder defensi⸗ ver Krieg zu fuͤhren sey? Die Generale Daine, Tieken von Ter⸗ hove, Wauthier, Gocthals und Andere waren einstimmig der Mei⸗ nung, daß man die Offensive nicht ergreifen koͤnne, weil die feind liche Armee der unsrigen weit uͤberlegen sey; man beschloß, daß die Armee⸗ Corps unter den Befehlen der Generale Daine und Tieken eine Vertheidigungs Linte bilden sollten, und die bei⸗ den Generale kamen noch besonders überein, daß sie den Puntt, wo sich ihre Corps vereinigen sollten, festsetzen wurden. Von diesem allen aber wurde nichts in Ausfuͤhrung gebracht. Die beiden Generale beschraͤnkten sich darauf, mit einander zu korrespon⸗ diren. So schrieb unter Anderem der General Daine an den Ge⸗ neral Ticken, um sich zu erkundigen, wo er sich befaͤnde. (Hier er⸗ hob sich ein schallendes Gelaͤchter, welches den Vortrag des Redners bis zum Schluß begleitete. Was glauben Sie, m. H, was der Ge⸗ neral Tteken darauf antwortete? „Ich befinde mich in meinem Hauptquartier, da und da.“ Seinerseits fragte nun der General Tieken den General Daine, wo er sich aufhielte? Dieser antwortete: in Hasselt. Dabei thun sie keinen Schritt, um das Thor zu sper⸗ ren, welches zwischen ibren beiden Corps offen stand, und dieses Thor war sehr breit! Am t2ten August empfing General Daine die Befehle des Koͤnigs; er befolgte dieselben aber nicht und schlug sich ganz ruhig in der Campine. Er behauptete, daß er sich einen ganz besonderen Plan entworfen habe, welcher darin bestehe, in Nord-Brabant einzudringen. Der Plan Daine's mußte traurige Folgen haben; er wurde von allen Seiten eingeschlossen, und wenn die Ideen des Prinzen von Oranien mit mehr Schnelligkeit ausge⸗ fuͤhrt worden waren, so haͤtte der General Daine seinen Ruͤckzug auf Luͤttich nicht mehr bewerkstelligen koͤnnen. Dieser Ruͤckzug konnte auch nur noch durch den bewunderungswuͤrdigen Instinkt (Gelaͤch⸗ ter) seiner Armee gelingen. Ich betrachte diesen Instinkt nicht als einen Ungluͤcksfall.“ ;

Nachdem der Redner noch einige Bemerkungen über den da— maligen Gang der Kriegsbegebenbeiten gemacht hatte, suchte er dringend die Nothwendigkeit einer Untersuchung darzuthun. Es ließen sich noch einige Redner für und gegen den Entwinf ver— nehmen, woranf die Berathung geschlossen wurde. Der Vor— schlag der Kommissson, die von Heren Gendebien aufgeworfenen Fragen der Untersuchungs-Kommission mit zu überweisen, wurde darch 37 Stimmen gegen 246 verwerfen, dagegen die Esnen— nung der Untersuchungs-Kommission selbst auf künstigen Mon— tag anberaumt.

Die von mehreren Zeitungen mitgetheilte Nachricht, daß der Banquier Rothschild in Brüssel angekommen sey, ist nicht gegründet. Man hat von einer Anleihe gesprochen, welche die Belgische Regierung mit dem Hause Rotbschild abschließen wollte. Einem hiesigen Blatte zufolge, debe Herr Roth— schild gegen Ende Oktober sich dazu geneigt erklart, vor einigen Tagen aber habe derselbe angezeigt, daß er sich nicht eher mit diefer Operation defassen könne, als bis der König von Holland dem Friedens Traktate beigetreten sey.

Die Emancipation enthät Folgendes: „Verschiedene Bewegungen, welche bei der Helländischen Armee demerkt wor— den sind, und besonders das Vorrücken einer Dwiston gegen die Limburgische Gränze, haben zu der Besorgniß Anlaß gegeben, daß die Holländer deabsichtigten, sich Venloo's zu bemächtigen. Sobald diese Nachricht zur Kenntniß der Regierung gelangte, hat der Kriegs-Minister eine Estaffette an den General Desprez abgesandt, um ihn zu veraunlassen, die zweckmäͤsigsten Versichts— Maaßregeln zu ergreifen. Es sind mehrere Ordonnanz Offiziere abgesandt worden, um die ganze Linie zu rekognoscirten.“

Im Journal d' Linders liest nan: „Wir erfahren aus Paris, aus zuverlässiger Quelle, daß das Verfahren des Konigs von Holland die dortige Regierung durchaus micht beunrudigte, und daß die Konferenz unveränderlich entchlossen sey, die von ihr angeordneten Bestimmangen ins Werk zu setzen. Unserxe Lage ist in der Tat unerträzlich und kann den Winter uder, wilcher dieselbe noch verscdlimmert, nicht dauern.“

Das Journal de Liege deantwortet die Bemerkungen einiger anderer Blätter, welche in der Annahme der 24 Artikel den gänzlichen Untergang der Indnstrie erdlicken wollen, und sagt Unter Anderem: „Unsere Zakunst ist in Berug auf Handel und Gewert lem allerdings nicht sebr glänzend; aber einerseits

erftenen haben, gewiß nicht sehr vermissen, nad andererseits sey

es uns erlaudt, zu fragen, od die Industrie ein Wecht datte, eine aünstigere Cembinatiön in erwarten? Seit dem Beginn der Revelntien haden die Indnstriellen ihre Feinde gewäbren und alle Momente, von denen sie dätten Nutzen zieben konnen, unthätig vorübergeden lassen. Wenn man die Rolle eines Gebieters und Aufüdrers ausgiedt und freiwillig zu der eines fügsamen Unterthans dmuntersteigt, so verliert man das Recht, sich gegen die Entscheidumzen seiner Herren aufju⸗ lednen. Sicherlich ist es nicht unsere Adsicht, des Elendes ven Lenten zu spotten, die in unseren Augen mit dem Lande seldst identisch sind; wir beklagen die Uebel, weiche sle zu erdulden ha— den, und deren Gegenwirkung sich dei dem größten Teil der Bevölkerung verspüren laßt; wir sehnen nns nach dem Augen⸗ blick, wo die Ardeit von neuem Tansende von Familien in Wohlsland versetzen wird. Wir müssen ader wiederdelt dedaup⸗ ten, daß die Judustriellen wieots gethan daben, um ihrer jetz; gen Lage zu eutgehen. Sie daden auf die Vorsehnng gerechnet,

welches allerdings gut und loblich ist; aber sse daden die Klug⸗

deitsle hre: „„Gilf dir seldst, und der Himmel wird dir hel— sen,““ zu sehr veinachlassigt.“

Brüssel, 11. Nod. Baben wir die 21 Friedens⸗ NUrtikel wirklich angenommen? Dem Anschein nach wodl, da von den drei Gewalten im Staate jwei den von der dritten in dieser Kinsicht gemachten Antrag genedmigt daden. Da diese dritte jedoch noch durch nichts gedunden war, o daden allerlei Gerüchte im Pudlitum die Frage veranlaßt? Kat der König wirklich den Beschluß der beiden Kammern faucttennite? Jwar

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Friedens ⸗Worschläge der Kenserxenz nach Lenden adzereist; doch

don Eriwan, General- Feldmarsckalls und ODderdefehl sdabers del

1. h 8 8 ? * 3 18 ö. ; rem ot er d fe zereines Amis d aple werden wir den Wodlstend, dessen wir uns seit 15 Monaten ju Franzen, Junger des —— c' wen

, essere Tree desselben daf sich soõ St verd. e Fs jetzt n verborgen sind, die Kommission schriftlich es zeigte sich gerade noch im letzten Augenblicke eine so offen nf das gewissenhafteste davon zu benachrichtigen oder sich per⸗ Unschlüsstgkeit, Laß das Gerücht, der König habe den Fri alich zu stellen und bei der Kommission ihre Erklärung abzu— nicht ohne schwierige Bebingungen, mithin noch nicht, an chen haben. Zu schriftlicher Einreichung solcher Mittheilungen nommen, einige Wahrscheinlichkeit erhält. Sonst pflegten uns in die Kommisston oder beliebigem persönlichen Erscheinen be— Politiker, die uneingeweihten Mitglieder unserer beiden Kan mmt dieselbe, vom 1. (13.) November d. J. an gerechnet, ei⸗ mern und selbst einige angesehene Journalisten, den Fransi ln zweimonatlichen Termin. NAustrdem hält es die Kommission schen Gesandten, General Belliard, als das Orakel zu betracht ir ihre Pflicht, zu erklären, daß sie nicht unterlassen wird, hin— das solche Fragen lösen konnte; darum wurde auch sein Ho chtlich eines Jeden, der ihr schriftlich oder mündlich genaue zuerst von ihnen aufgesucht. General Belligrd hielt es ihnen a unde über die fortgenommenen Papiere und Bücher ertheilt, zu jeder Zeit offen, ja er lud sie sogar vielfältig ein, und senl daß diese nach seiner Angabe aufgefunden werden, bei der Diners, deren Einfluß er gern in den beiden Kammern, wie ßbheren Behörde eine Vorstellung einzureichen und von seinem den gelesensten Zeitungen, geltend machen wollte, hatten eine fer Zeugniß abzulegen; im entgezengesetzten Falle aber, wenn wisse Berühmtheit erlangt. Nächstzem aber, daß der Gene entdeckt wird, daß Jemand von der Verbergung der während seine Erwartungen in dieser Hinsicht oft getäuscht sah, daß r Revolution weggenommenen Werke, Papiere und Bücher gekränkt von einigen in der Repräsentanten⸗ Kammer gemacht ienntniß hat und die Kommission an dem durch gegenwärtige bitteren Bemerkungen über die Kosten, die ein von dem vori hekanntmachung festgesetzten Termin nicht davon benachrichtigt, Minister des Auswärtigen ihm und dem Englischen Gesan l derselbe, sobald er überführt wird, daß er etwas in dieser ten zu Ehren gegedenes Gastmahl dem Staate verursacht häninsicht wissentlich verschweigt oder gar Bücher und Schriften gemeinschastlich mit Sir Rod, Adair die Summe von 0h z itheimlicht, nach aller Strenge der Gesetze zur Verantwortung als ihren Antheil an diesem Diner, der hiesigen Bank übersan sogen werden. Die Kommission hält ihre Sitzungen im Brühl— hat nächstdem also scheint auch sein früherer Einfluß auf den Palais am Sächsischen Platz.“ König Leopold auf einen Anderen übergegangen zu seyn, der a Dieser Tage langte der General-Major Grabbe aus Plozk nicht eben so bereitwillig zun Orakel gedrauchen läßt. Ln] hiesiger Nesidenz an, und der General⸗Adjutant Richter reiste Durtzam, ein Mitglied des Grey'schen Ministeriums und hn hier ab. Der Staatsrath Szaniawski wird in kurzem aus Schwager des Britischen Premier-Ministers, hat, angeblich n Bien hier zurück erwartet. sich von dem Schmerze zu erholen, den er durch den Ver Aus Kalisch wird gemeldet: „In unserer Gegend fangen seines Sohnes erlitten, eine Reise hierher gemacht. Brüssel st jetzt die schrecklichen Folgen des Krieges an fühlbar zu wer— jedoc der heitere Ort nicht mehr, der noch vor zwei Jahren mn; viele herrschaftliche Güter sind ganz verwüstet. Die an dem Fremden, der bei ihm einsprach, von der eigenen Lebens r Preußischen Gränze stehenden Russischen Truppen leben mit einen Theil als Gastaeschenk gewährte. Blousen und Barti n hiesigen Bürgern im besten Einverständniß; die Offiziere von den haben die Grazien verscheucht, und der Spleen ist hier ia tr Garnison zu Deutsch-Ostrowo und von anderen Orten kom— so zu Hause, als lagen wir mitten im Steinkohlen-Dampfe i Ten sehr häufig hierher.“ Alt-Englaud. Lord Durham war immer als der persönlih Gestern hat der Rath Morawski die Leitung der General— Freund des Königs Leopold bekannt; er war es, der dem Prin hirection der indirekten Steuern im Finanz-Ministerium über— zen rieth, die Krone von Griechenland abzulehnen, und der ] mmen. Vertheidizer des Prinzen auftrat, als dieser, der unerwartenn Ablehnung halber, im Oberhause vom Grafen v. Alg deen auf das heftigste angegriffen und verklagt wurde. Ln Durham war es ferner, der dem Prinzen zur Annahme d Belgischen ö ,,. sondern ihn e. 8 Es ist ihm also zur Ehrensache geworden, den König Leopon . mn s der öh 3 , . , durch die Han nn m, such welches die Fluren den größten Verheerungen . Wildes nes Freundes in Bedrängnissen defindet, die er weder vorhersc Kgesetzß waren. Eindringlich schilderten mehrere Abgeordnete so v; ; flüge rw betrübende Lage des Landmannes, der sich für den Verlust noch abzuwenden vermag, so viel als mozlich zu unterstützen z . 86 ö j der Lord soll es auch sehn, der dem Hin. van de Weyer t Früchte seines Schweiß es selten einer genügenden Entschã⸗ Antwort an die Konferenz diktirte, die nachst der Anerkennmj bung zu erfreuen hätte, Und mit allgemeiner Zustimmung be— von Seiten der fünt Mächte als conditio sine qua non RMloß die Kammer, die Feeigebung der Jagd der Regierungs—

. d nicht zu hindernden Durch ugs - un bmmission bei der Abfassung des peinlichen Gesetzbuches zu . i , Die folgende gründliche Berathung der Kam—

wen tzs ch Jan d.

München, 9. Nov. Die Beschlüsse der Kammer r Abgeordneten in der 129sten Sitzung waren zunächst in ma— seller Hinsicht von wesentlichem Interesse. Sie betrafen die fhebung des Waldschützen-Mandats vom gien August 1806,

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Handelswege fordem soll. Ueber den näheren Inhalt di fehlen. —⸗

ser —— * ist bisher weder unseren Zeitungen, noch den kt betraf einen Gegenstand von allgemem menschlichem In—

Publikum überbaupt etwas bekannt worden; in frühr kse, die Emancipation der Juden, welche Herr von Eberz Disgcretss ntragte. Kein einziger Redner trat gegen dieselbe auf, und

ren ähnlichen Fällen . [. n , elten beobachtet worden. Die angekündizte Veränderung in nn ] vel mer 1 y, des Auswärtigen hat noch immer 23 posth „lebhafte Unterstützung des Antrags einen unvergänglichen stattgefunden; es scheint, daß General Goblet, dessen Verwaliun hm. Gleich heit vor dem Ge des Kriegs-Ninisteriums kur, vor der Holläandtschen Indasson 6 Bekennern des Judenthums stceitig, und es , sich emem nech gar zu üblen Geruch steht sich aus Scheu vor de lt um die Vorbedingung, die man denselben auf Antrag des Angriffen der öffentlichen Blatter weigert, das ihm angeboten wöschusses zu machen gedachte, dem Talmud nämlich zu ent— Porte seullle anjunebmen. Da jedoch Hr. v. Meulenaere sthlgen und den Sabbat auf den Sonntag zu verlegen.

a . sten Gouvernement in West-Flandern zurück ir Abgeordnete Lösch nannte diese Forderung einen Eingriff in nach seinem verwaisten Gouverneme Best⸗ J Gewissensfreiheit; auch der Baron v. Closen erklärte sich leb—

sonders verhieß der Abgeordnete Culmann der Kammer für

sehnt, so wird nothwendig ein Anderer an seine Stel h ; :

ernannt werden miissen, und unter den eden uicht zahl dawider. Ouwogl Herr Schug die gestellte Bedingung von

reichen Kandidaten wird Herr Le Fon, unser Gesandi é Borwurfe der Unbilligkeit zu befreien bemüht war, indem

in Paris, als derjenige deje chnet, den vahrscheimich da useinauderseßte, wie der Talmud durchaus nicht wesentlich 8, ichn x

Loos treffen wid. Inzwischen hört man aber, daß auch uns Form des alttestamentlichen Bekenntnisses sich anschlösse und prooisorischer Finan- Minister, Herr Coghen, nicht ohne seinn Verlegung des Sabbats dem bürgerlichen Verkehr der Juden Fecund Meulcugcre im Amte dselden wolle. Bei den Schwit] ü nur förderlich seyn köunte, so wurde doch durch die Mäajo—⸗ räakeiten, die namentlich jetzt in der Verwaltung seines Deparr it der Kammer die Emancipation mit Fortlassung jener beiden ments sich haufen, ist es Herrn Comben, der bereits früher en n Ausschusse gestellten Bedingungen beschlossen. Alls besonders mal an den Finanzen des Landes gescheitert ist, nicht ju ver Billig hob noch der Abgeordnete v. Eber hrrvor, daß man den gen, wenn er eine gunstige Gelezenbeit benutzen will, seines n Den erlaube, Jahre lang ohne Besoldung als Accessisten zu ar— dankbaren Geschäftes ä-cthoden ju werden. Das neue Zwangs in, ohne ihnen zu gestatten, Rovokaten zu werden. Der Mi— Antiehn zebt nur frärlich ern, und die Vrobimfal-Stenerz inn hral-Rath v. Abel bemerkte jedoch, daß die Juden schon mer daben zwar den gemessenen Befedl erhalten, nach Ablas 1825 durch ein Gee zu Advdokatenstellen für fähig erklärt des augesesten Termins mit unnachsichtliche Strenge ju verfch in, nur habe Lie Besetzung selbst lediglich vom Könige abge⸗ ren; diese anjawenden, daben jedeck die Herren Eirnekmer en. Als Ergänzung zunm Beschlusse der vorigen Sitzung der wenia Lust, daß sie lieber been Abschied ereichen, als vorge mmer wurde in der 139sten am 7. Nod, durch mehrere At— lich sich des Gefahr aussetzen, dei einem Lufftande des Voll RUnete des Rheinkreises der Antrag gemacht, das daselbst noch als eiste Opfer desselden zu fallen. So üdertrieden dergleich ende Kaiserl., Fanzösische Delset dom J. 1898 aufzuheben, Besorgzuisse nun au w sehn mogen, so ist doch in der That in enn b welchem die Juden der in den Zeiten der Republik prokla—⸗ gen Pröommjen der Zaßtend fed dedenküick. Za der dereits ten Flleichstellung mit deu Christen verlustig gingen und drük— Lande derscenden Noch tentniit vun noch der Winter und di] ben Beschrankungen unterworfen wurden. Zugleich entwarf Furcht vor der Cholera, die allerdings keine tröstliche Aussicht i ech der Abgeordnete bes Rheinkteises, Herr Zordan, ein sebr die Zukunft gewähren. Die von Fransen Blattern zegebt iz vortherlhaftes Bild von, dem Zustande der dortigen Ju— nen Nachrichten von der Sutdeckunz eines Kemplotts ju Gunsn in Hinsicht der Moralität, und die Kammer beschloß, des Dran ischen Königs hansea ist inzwischen eben so unbegründet, a Regierung, nach steengerer llutersuchung des Thatsächli⸗ die ven einem anderen Komrlotte, welches dier sich aufhalten um einen Gesetzesentwurf in Betreff dieser Angelegen⸗ zu bitten. Hierauf begann die Diskussion über eine

scäußerung der Kammer der Reichsräthe, den Kredit und die aßtegeln zur Abwendung der Cholera betreffend. Die Kam— der Abgeordneten hatte früher zu den Schuz- und Hülfs—

stalten den Keezit bewilligt, und die nunmehrige Rückbemer— g der Kammer der Reichsräthe, es möchte der Regierung als Verwaltungs-Sache überlassen bleiben, nach ihrem Gutach— hülfsbedürstigen Orten Geld-NUnterstützungen vorzuschießen,

de von Seiten der Kammer der Abgeordneten nicht beifällig zenommen. Der Herausgeber der Tribüne, Dr. Wirth, beinahe ununterbrochen im Arrest, weil er fortfährt, die von Lensur gestriché nen Stellen in seinem Blatte dennoch abdruk—

angestiftet Batten, um die Belgische Regierung nach ihren Snme umzusturzen. Die letzte Nachricht deruht wobl daran daß in der derigen Weche der Son eines verstorbenen Fransö sischen Marschalls, der bereits in Varis viele Schwindeleien gu macht und seitdem dei dem Franjostschen Heere als gemeint Soldat eingetreten ist, dier, nachdem er sich mn Belgien längtz als es ihm sein Urtaud gestattete, aufe dalten dat, fengenomml und zu seinem Regimente zurückgesandt worden ist. Aus ähh lichem Grunde und auf gleiche Weise sind noch mebrere anden Franzesen nach idrer Hemath defoördert worden, nnd dies ha r* 3 P 2 2 2— ü 7 1 .. ! wabrscheinlih zu jenem Gerüchte die Veranlaffung gegeben lu lassen. Das Verfahren des Mannes rechtfertigt übrigens Velen. stüheren Beschluß der Kammer, in Bezug auf auswärtige

BWarfchau, 13. Nee. Die die sige Allgemeine Zei. Felegenheiten eine steenge Censur walten zu lassen. Der tuns meldet unter anteücker Rubrik. Die auf Befehl St. E. Große hat, dem Gerüchte zusolge, vergeblich um die Er—

Durchlaucht des Fürsten don Warschanmn, Grafen Dasgkewitsch niß, nach Baiern zurückkehren zu dürfen, angehalten. Sigmaringen, 6. Nov. So eben ist eine Fürflliche Ver—

aktiven Armee, und in Gemaßdeit der desfallstgen Adsichten St. ung ergangen, nach welcher die Wahlen für die einzuberuü—

dee,

it Herr van de Weyer mit der Nntwolt des Königs auf die

Kaiserl. Hedeit des Großfursten Michael Dawlewirsch zur Orb. en Stände stattfinden sollen, um mit denselben auf dem

nung der um Bauptstade aud n den Ranzeleten Sc. Kaiser zt der Vereinbarung das Verfassungsgeschäft zu berichtigen. Podeit des dechseltgen Cesarewirscd dinterdlie denen Dariere nit⸗ Yperschiedenen Anordnungen über die nöthigen Eigenschaften dergeseste Kenmiissten, indem sle sid auschckt, alle wahrend del Ubzeordneten, die innere Ordnung der Versammlung und Redolution in Beschlag geuemmene Werke. Papiere und Bij Verhandlung der Geschäfte soll bloß für die erste Einberu— wer, sowedl aus derm Pale istade aud den Kanzelelen als auch aus d und Versammlung beobachtet und später der Berathung den Rede netten Sc. Rar ler. S. des esaremw eck und Sc. Exe. des Ge/ den Ständen selbst unterworfen werden. Das erste Ge⸗ ner als der Jufanterte Grafen Ruruta, auf a suchen uud waäeder jurüd st des dermalen einzuberufenden Landtages wird die Berathung zu fordern. macht dierdarch dekaunt, daß alle und jeder, wes Stande die einzuführende Verfassungsurkunde seyn. Die Ver⸗ und Geflecht Je aus seden, die darum wäesfen, wann, auf ungen des Landtags gelangen durch Abdruck zur öffentlichen westen Auttaz und durch den namentlich diese Werke, Vaxier ntniß.

und Bücher den den gengunteu Osten wahrend der Nevelutien = Frankfurt a. M, 13. Nov. Die letzte Woche zerfaͤllt sortgeuennnen werden, wo sich dieselden defunden daden, und Bazug ahf den Staats. Effekten Handel in zwel Hälften? wäbrend

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reichischen

Gesetze machte Niemand

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nehmen, an den letzten drei blieben die Notirungen fast ungeaͤndert Wir hatten vom 6. bis Nov. nur guünstige Hanh. 91 Wien, . und anderen Handelsplatzen; die . wurden daher eben o lebhaft als bedeutend; sowohl pr. Caffa als auf Lieferung wurden ansehn liche Posten der couranten Papiere untergebracht, und man be⸗ willigte gern höhere Preise So gingen denn 3yroc. Met. von 871 guf 93, 4proc. von 777 auf faz, Bank -⸗Actien von 1317 auf 1376, y,. von 2 auf. 1236, Polnische Loose von 55 auf 33, und

im Verhaͤltniß auch die ubrigen Staats⸗Fonds. Den Cuimina⸗ tionspunkt erreichten die Eourfe an der Bhorse vom 5. Nov, wo man spro Met mit 90 4 und 4prore mit Sh] bezahlte; ÄActien er= reichten 1339 und 21proc Integralen 45. Veranlaßt wurde diese starke Steigerung voenchmsich durch das Eintreffen mehrerer Hanl⸗ dels Couriere gus Wien, welche nicht nur höhere Rotirüngen, son⸗ dern guch die Nachricht brachten, das projcktirte neue un en werde vorerst noch nicht kontrahirt, was denn unferen Spekulanten aufs Steigen eben so angenehm war, als es die Baissiers, welche in der letzten Zeit starke Versprechungen gemacht hatten, in? Nachtheil und Verlegenheit setzte, Sie mußten sich anschicken, die verkauften Pa⸗ piere wieder an sich zu ziehen und, was sich am Markt zeigte, zu al⸗ len Preisen festzuhalten. Ünd da man ihnen auch die Effekten kün—

digte, die sie auf taͤgliche Lieferung abgegeben hatten, so mußten sie sich entschließen, ihren Bedarf nur leihweise, d. h. mit Extra- Ver⸗ ütutg der Zinsen, beizuschaffen, indem die seither gemachten rech en Ankaͤufe pr. Eassa einen Mangel effektiver Stuͤcke der Oester= Papiere zur Folge gehabt. Unter diesen uUmstän— den konnten die Haussiers ohne große Muͤhe die Gourse in die Hoöͤhe treiben, so daß am Ende der Boͤrse jene Preise von 90 * und S0ö zu machen waren und es fast den Auschein gewanh, es sey kein verkaͤufliches Papier mehr am Markte. Waäh— rend des uͤbrigen Theils der Woche blieben zwar die Coursé staͤ— tionair, es war aber stets viel Frage nach allen Arten der Pa— piere, und bedeutende Umsaͤtze erhielten die Lebhaftigkeit des Ge— e, m, Man ist nun sehr gespannt auf die weitere Haltung der Wiener Böͤrse, glaubt aber, daß selbst ein neues Anlchn, wenn es unter den gegenwartig en friedlichen Aspekten zum Abschluß komme, das Interesse der Staaisglaͤubiger nicht wesentlich beeinträchtigen werde. Bei dieser Stinimung laͤßt sich erwarten, daß die Speeun⸗ lation mit Prämien jetzt besonders an der Tagesordnung ist. Wirk= lich giebt man, um proc, Metall. ult. Dezember zu 90 empfangen zu koͤnnen, 11 pCt. Praͤmie, auch auf 4proc. Metall. zu 86 fuͤr die—⸗ selbe Zeit pt. und auf Actien zu 1100 25 Fl. ja selbst 3) Fl pr. Stuck. Die Hollaͤndischen Fonds konnten, bei dem merklichen Zurüͤckbleiben der Amsterdamer Boörse, den Bewegungen der Oesterreichischen nicht in gleichem Schritte folgen, erfuhren aber doch ebenfalls eine namhafte Besserung. Eben dies gilt auch von den Neapolitanischen und Spanischen Obligationen in Beziehung auf ihren Stand zu Paris. In Darmstaͤdtschen und Polnischen Loo sen fand nur geringer Umsatz statt, weshalb sich auch deren Course wenig ànderten. Preußische, Batersche und Badische Fonds gehbren fortwährend zu den gesuchtesten und sind selten zu haben. Auch im c enn, gr, es die letzte Woche uͤber lebhaft zu; Amster⸗ dam K S. ist noch höͤher gegangen; auch fuͤr Augsburg' und Ham— burg waren stets Nehmer zu finden; Paris und London waren we— 1 gefragt, die anderen Devisen mehr ausgeboten, als begehrt. Der Diskonto ist da sich viel Geld in die Papiere verwendet auf 3 pCt. in die Hoͤhe gegangen.

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Wien, 12. Nov. Der Bau zur Vollendung der Eisen— bahn zwischen der Moldau und Donau hat, nach Inhalt eines im Druck erschienenen Berichts der Direction der betreffenden Societät, seit dessen Wiederanfang zu Ende Juni d. J. einen alle Erwartungen übertreffenden rafchen Fortgang genommen. Kaum sind vier Monate verflossen, und schon steht die ganse 5! Meile lange Strecke von Lest bis Urfahr gegenüber von Linz durchge— hends im Baue. Das Terrain in dieser Gegend zeichnet sich vor dem übrigen der bereits hergestellten Bahn durch feine be— sonderen Schwierigkeiten aus, und man scheute sich aus dieser Ursache anfangs, die Bahn nach Linz zu führen; um so mehr gereicht es zur Zufriedenheit, daß bereits wenigstens ; Theile der sämmtlichen Erdarbeiten und z Theile der Kanäle und Brük— ken auf der ganzen Strecke vollendet und die übrigen kleineren Arbeiten ebenfalls bedeutend vorgerückt sind. Die kürzeste Bau— zeit, die man zuerst berechnete, war 11 Jahr; man hofft aber, wo nicht schon anfangs, doch Ende Augusts des nächsten Jahres, die ganze 17 Meilen lange Bahn von Linz bis Budweis zum allgemeinen Verkehr eröffnen zu können.

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Lissabon, 26 Okt. Dom Miguel hat am 23sten d. den Palast von Quelujz, nur von seinem Kammerherrn, den Grafen von Sonre und vier Dienern begleitet, verlassen und den hiesigen Palast bezogen. Gestern wurde ihm, wie die Hof-Zeitung meldet, in öffentlichek Audienz der Erzbischof von Petra als Päpstlicher Nuntius vorgestellt.

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Nach einem Privatschreiben aus Triest vom 4. November meldet die Schlestsche Zeitung: „Durch ein von Drago— mester in unseren Hafen eingelaufenes Schiff haben wir Nach— richten von da bis zum 2ästen v. M. erhalten, nach welchen in Napoli di Romania, so wie im ganzeu östlichen Griechenland, die Ruhe und Ordnung bis dahin keine Unterbrechung erlitt; auch im Süden herrschte Ruhe, indem die Mainoten, welche in beträchtlicher Anzahl bewaffnet von ihren Bergen herabgestiegen waren, in Folge der Vorstellungen des Französsschen Corps-Kom⸗ mandanten, wieder in ihre Heimath zurückgegangen sind: doch geschah dies, noch ehe der beklagenswerthe Vorfall, die Ermor— dung des Präsidenten, dort bekannt war.“

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Berlin, 17. Nov. Aus Königsberg erhalten wir die traurige Nachricht von dem am 19ten d. M. erfolgten, durch ein rheumatisches Uebel herbeigeführten Ableben des Erzbischoss von Borowski. Die Königsberger Zeitung enthalt in dieser Beziehung von Seiten des dasigen Konsistoriums und Provin— zial-⸗Schul⸗Kollegiums Nachstehendes: „Herr Pr. Theol. Lud-— wig Ernst von Borowski, Etzbischof der evangelischen Kirche, General⸗Superintendent von Preußen, Oder-Hofprediger, Ober⸗ Konsistorialrath, Ritter des Königlichen großen Schwarzen und Rothen Adler-Ordens, schloß gestern am 10ten d. M. Abends um 9 Uhr sein durch Dauer, geistigen Wertd, reiche Berussthaͤ— tigkeit, Ehre und Königliches Vert auen ausgezeichnetes und in hohem Grade vollendetes Leben. Er war gebelen den 17. Juni 1710 zu Königsberg, wo sein Vater Küster an der Schloßkirche war. Seine theologischen Studien begann er den 20. März 1755, 15 Jahr alt, auf hiesiger Un versltat, und schon im sol⸗ genden Jahre ernannte ihn die Königl. Deutsche Gesell⸗ schaft zu ihrem Mitglied und bald, darauf zu ihrem Bi⸗ bliothekar. Im Jahre 1762 den 8. Mai berief ihn der Feldmar⸗ schall und Gouverneur von Pernßen, von Lehrwald, zum Feldzredi⸗ ger seines Insauterie Regiments. Er erhielt die geistüche be he am 5. Juli in er Petrikirche zu Berlin durch den O. K. R. und Propst Süßmilch, tral zu seinem Neziment den 21Aien Scp—

n drei Böͤrsentage erhielt sich die steigende Tendenz im Zu- ] tember im Lager bei Sorau in Sachsen, wurde so Augenzeuge

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der letzten Periode des ssebenjährigen Krieges und trat auf die— sen kriegerischen Wanderungen mit viel bedeutenden Männern, namentlich mit Gellert in Leipzig, in vertrautere Gemeinschaft. Auch die Achtung seines späteren Regiments-Chefs, des Grafen von Anhalt, so wie der übrigen Offijlere, wußte er im Stand⸗ quartier zu Bartenstein durch geistreiche Gewandtheit, wie durch gemessenes Betragen, in sehr schwierigen Verhältnissen zu erhat— ten und sich zu bewahren. 1770 wurde er Erzpriester, welchen Namen damals die Superintendenten führten, und erster Pee— diger zu Schaaken; 1783 als Pfarrer an die Neuroß ärtner Kirche berufen. Hier wirkte er ein volles Menschenalter, ausge⸗ jeichnet als Geifilicher, als kirchlicher Geschäftsmann, durch Schrif—⸗ ten, die sich auf die kirchlichen Verhältnisse der Provmj bezogen und seinen Geist, wie seine fleißige Aufmerksamkeit, rühmlichst bezeugen, und durch den vertrauteren Umgang mit Kant, Hippel, Scheffner und Allen, die damals in Königsberg geistiges Jnteresse hatten und förderten. Vom Jahre 1793 an erweiterte sich se ne amtliche Wirksamkeit über die ganze Provinz, da er durch Be— stallung vom 5. Februar d. J. zum Kirchen- und Schicktäth und Assessor des Kirchen- und Schul-Kollegiums und dur— Kabinets-Versüzung vom 29. August zum Konsistorialrath er— nannt wurde. Doch in den Jahren 1869 und 1810 brachte ihm der Aufenthalt St Maj. des Königs und des Königl. Hauses in Königsberg das schönste Geschenk seines Lebens, das vpersön— liche Vertrauen des Monarchen und der Monarchin und in die; sem Vertrauen eine Reihe von Gunsibezeugungen, die im n,, Grade sein versönliches Gefühl ehrten und sein—

irksamkeit erweiterten. Schon am 11ten Februar 1869 wurde ihm der Auftrag, die in Preußen anzustellenden Prediger zu ordiniren, am 27. Februar d. J. der Charakter als AQber⸗Konsistorialrath und die Direction der geistlichen und Schul— Deputation gegeben. Am 17. Januar 1810 erhielt er den Ro— then Adler-Orden Zter Klasse. Die hiestge theologische Fakultät ertheilte ihm am 28. Juli 1811 das Doktor⸗Diplom. Du nich die ausgezeichnetste Theilnahme der ganzen Provin, von Seilen Sr. Majestät des Konigs durch die Ernennung zum General— Superintendenten von Ostpreußen, wurde sein Antts-Jud;iläum am 15. Juli 1812 verherrlicht. 1813 erhielt er den Rothen Adler-Orden 2ter Klasse; 1515 wurce er zum Ober⸗Hofprediger ernannt; 1816 zum Bischof der evangelischen Küche; sis erm hielt er den Nothen Adler-Ocden (lster Klasse; 1829 die erzbischöfliche Würde; 1836 den Schwarzen Äier-Srden. Schon dieses trockne Verzeichniß von allmäligen Amte⸗ Erhöhungen bis zur höchsten denkbaren geistlichen Stellung und diese Kette Königlicher Gnaden-Erweisungen in solcher Schnelle und mit so geflissentlicher Auszeichnung, nö'higt auch dem Unbekanntesten die Vorausfetzung auf, daß in dem Ver— ewigten seltene Gaben vereinigt gewesen seyn müssen. Doch lauter als Alles spricht dasür eine Menge der zartesten Bezie⸗ hungen zwischen ihm und seinem hohen Beschützer. Und unver— kennbar waren sür Jeden, der dem Verewigten näher stand, hohe Gaben als ihm eigen, in seltener Fülle, Harmonie und dauern— dem Besitz. Durch Studium und geistreichen Umgang gebildet, wußte er jeden Gegenstand des theologischen Wissens oder sonst von wesentlicher Bedeutung interessant zu ergreifen. Mit unge⸗ meiner Leichtigkeit, Lebendigkeit, gebildeter Simplicität und er— baulicher Kraft hielt er seine Kanzel-Vorträze und sonstigen geist— lichen Reden. In Geschäften zeichneten ihn eben so schütller Ueyvöerblick, als Sachkenntniß aus. In seiner gamen Gesinnung stellte sich jenes natürliche Maaß dar, ohne dessen Grundlage das genialste Streben verderblich wird. Er war von Grund aus christlichreligiös und hatte in der Zeit religiöser Aufklärerei mit Strenge eine orthodore Ansscht behauptet, und den— noch war er gegen fremde Ansichten höchst liberal und zu jeder Zeit bereit, in wissenschaftliche Diskusssonen einjugehen. Er hatte die Besörderung des kirchlichen Interesse und die Vertre— tung der Geistlichkeit standhaft im Auge, und doch war Niemand ernster als er im Urtheil, wenn Unziemliches zur Sprache kam. Wohl aber war es der schönste Zug in seinem ietzten ehrenvollen Leben, daß eine Erhöhung, die sowohl an sich felbst, als noch mehr durch die Art, wie sie ertheilt wurde, ihn ganz aus dem Kreise seiner Amtsbrüder zu entrücken schien, sein freundliches und brüderliches Betragen gegen sie nicht im mindesten änderte. Mit der höchsten Pünktlichkeit und Gewissenhaftigkeit, doch ohne Pedanterie, übte er jede seiner Amtspflichten aus. So viel innere Vorzüge, bei so glänzender äußerer Anerkennung, bis in das zwei und neunzigste Jahr und bis an das Lebensende fast un— geschwächt fortdauern zu sehen, war in der That ein so seltenes als rührendes Schauspiel. Nie verließ ihn jener Gleichmuth und jene Lebendigkeit des Geistes, die in frühester Jugend ihn auszeichneten und seine Unterhaltung so anziehend machten. Sein Gedächtniß behielt bis zuletzt alle sein Geschäft betreffen⸗ de Einzelnheiten, Persönlichkeiten u. dgl. auf das treuste. Sein Styl und sein Vortrag hatten unveränderlich eine geistreiche Fri— sche. Höchst ungern nahm er Hülfe an, obschon, wenn es ge— schehen mußte, mit höchster Freundlichkeit; sein körperliches An— sehen schien ihm jede Aebeit zu untersagen, und doch lebte auf der Kanzel, wie im Gespräch, der wankende Greis immer wieder zum geistkräftigen Streben auf. Wie Viele waren ihm persön— lich verpflichtet! Wie bereitwillig war er zu dienen, und auf die zarteste Weise! Eine rheumatische Krankheit, die ihn seit mehre— ren Jahren im Frühjahr und Herbst hart niedergeworfen hafte, bezwang ihn jetzt. Nach sechswochentlichem Krankenlager, wo in zuletzt sein Bewußtseyn merklich wankte und die verständliche Sprache schwand, ließ er sich gestern Abend gegen neun Uhr im Bente aufrichten, hielt eine Ordinations⸗-Rede, Abendmahl und betete deutlich das Vater Unser, hieß die Seinigen gehen, wünschte ihnen wiederholt gute Nacht und als sie nach einiger Zeit nachsahen, war sein Geist entflohen. Die Hülle war dazu reif, seine Erdezeit voll vollendet! Doch wer möchie sich des Wun— sches erwehren, dieser Mann habe, wie die Kraft des Geises, so die Kraft des Lebens noch länger behaupten können! Segen sey seinem Andenken!

Königsberg, den 11. November 1831.

Königl. Konssstorium und Provinzial-Schul-Kollegium. Schon. Woide. Kähler. Rhesa. Herbart. Lucas.“

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Cholera.

In der Residenzstadt Berlin waren erkt genes. gestorb. Bestand bis jum 16. Nov. Mittags 2133 739 1362 37

Hinzugek. bis um 17. Nov. Mittags 12 35 6 38

Bis zum 17 Nov. Mittags Summa 2150 744 1368 38 Hienntet sind vom Militair 31 16 15 In hren Wehnnngen werden behandelt 183 Personen, im den Pogpitalen 20.

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