syrlcht, muß es offen und wahr seyn. Der wahrhafte Grund dieser Verzögerung lag in den Unterhandlungen mit einigen an⸗ gesehenen Mitgliedern der Pairs⸗Kammer; man hat die Rück⸗ kehr einiger Pairs, die sich zu ihren General⸗ Conseils begeben halten, abgewartet, weil mau wußte, daß sie dem Entwurfe des Ministeriums geneigt sind. Wir könnten merkwürdige Korre⸗ spondenzen anführen. Herr Périer hat viel Mühe und Schmei⸗ cheleien verschwendet, und was hat er damit gewonnen? Ein festes und verständiges Benehmen auf der Rednerbühne würde besser gewesen seyn, als alle Unterhandlungen mit den einzelnen Indsoidnen. Das Kabinet scheint zu vergessen, daß in einem Repräsentativ- Staate die Hauptkraft in der Deputirten⸗ Kammer liegt. Der Prässdent des Minister-Rathes erwägt nicht die gauze Wichtigkeit einer starken Majorität und weiß nicht, daß nur die Achtung vor den Prärogativen der Kammer der Regie⸗ rung wahre Kraft verleiht. Das Ministerium hat bei zwei wich⸗ tigen Gelegenheiten bewiesen, daß es keine Rücksicht hierauf nimmt, beim Pairs⸗-Gesetze und bei dem Gesetze über die Ernen⸗ nungen der hundert Tage; das erstere hat einen Monat in dem Portefeuille gelegen, und von dem zweiten ist gar nicht mehr die Rede. Die Freunde des Ministeriums rechtfertigen dessen Benehmen in der Pairs-Frage durch den Wunsch, den es habe, Europa neue Garantieen für die Erhaltung des Friedens zu geben. Damit legt man aber der Frage eine zu große Wichtigkeit bei. Eini⸗ gen Schwätzern in den Salons zufolge, verdanken wir den Frie⸗ den einzig und allein dem jetzigen Kabinet. Allerdings haben die Offenheit und alle hohe Eigenschaften des Charakters des Herrn Perier die Verbindungen mit Europa erleichtert; darüber herrscht nur eine Stimme im diplomatischen Corps; aber zu sa⸗ gen, Herr Périer habe Europa vor dem Kriege bewahrt, ist eine Schmeichelei; der Friede hängt ven allgemeineren Ursachen ab.“
Die Gazette de France vervollständigt heute die gestern von ihr gegebene Liste der hohen Staats⸗Beamten, die zur Zeit der Verurtheilung des Marschalls Ney im Dienste waren, durch folgende Namen: „Herr Guizot war General⸗Secretair im Justiz⸗ Mmisterium, Hr. Bertin⸗Devaux General:Secretair im Polizei⸗ Ministerium und Hr. v. Barante General⸗Direktor der indirekten Steuern.“
Der vor einigen Tagen zum Requeten⸗-Meister ernannte Deputirte, Herr Delpon, erklärt in einem Schreiben an die Redaction des Moniteur, daß er sein Entlassungsgesuch beim Großsiegelbewahrer eingereicht habe, sobald er in Erfahrung ge⸗ bracht, daß er der Finanz-Section des Staatsraths zugetheilt worden sey. Herr Delpon war früher Justizbeamter.
Ueber die Veränderungen, die jetzt im Garten der Luilerieen vorgenommen werden, enthält das Journal des Débats fol⸗ gende Angaben: „Aus der alten Terrasse, die längs dem Palaste hinlief, werden zwei Privat-Gärten für den König und seine Fa— milie gemacht, die jedoch so angelegt werden, daß die drei Durch⸗ gänge von der Rivoli-Straße, über den Pont-Royal und durch den Pavillon de l'ßorloge offen bleiben. Diese beiden Gärten werden von dem öffentlichen Garten durch eine mit Strauchwerk und Blumen bepflanzte Böschung getrennt; parallel mit dieser wird in der Entfernung der beiden kleinen Bassins eint Mauer
mit einem Gitter gezogen, um den Garten zu den ge— wöhnlichen Stunden schließen zu können. Der König und die Königliche Familie werden also hinlänglichen Raum ha— ben, um die freie Luft ungehindert genießen zu können. Aus dem Raume zwischen den beiden abgesonderten Gärten und dem neuen Gitter wird eine Straße für Fußgänger gemacht, die, so wie das Louvre, bis Mitternacht offen bleiben wird.“ — Der France Nouvelle zufolge, ist der Plan zu dieser Veränderung nicht neu, sondern bereits von Napoleon im letzten Jahre seiner Regierung genehmigt worden. — Die mit dem Llusstechen des Grabens im Garten der Tuilerieen beschäftigten Arbeiter haben bei dem dem Pont-Rohal gegenüber gelegenen Gitter einen schweren bleiernen Kasten mit der Jahreszahl 1631 gefunden, der sogleich nach dem Schlosse gebracht wurde. Ueber den Inhalt desselben ist noch nichts bekannt geworden.
In der gestrigen Sitzung der Akademie der Wissenschaften las Herr Moreau de Jonnes zwei Schreiben aus London über die Cholera in Sunderland vor, die er vom Direktor der dorti⸗ gen Sanitäts-Intendantur, Doktor William Peel, erhalten hat.
Die Broschüre, welche Herr Thiers als Erwiederung auf die neueste Schrift des Vicomte von Chateaubriand erscheinen lassen will, wird den Titel führen: „Ueber die Revolution von 1830.“
Die Redaction des Avenir, an deren Spige bekanntlich der Abt é v. Lamennais steht, kündigt in der heutigen Nummer die⸗ ses Blattes an, daß dasselbe mit diesem Tage einstweilen aufhö— ren werde, zu erscheinen. Als Grund für dleses plötzliche Abbre⸗ chen giebt die Redaction die Verleumdungen und Anschwärzun⸗ gen au, mit denen sie von anderen Blättern, welche gleich falls sich für Vertheidiger der katholischen Religion ausgäben, und namentlich von dem Ami de la Religion, verfolgt werden sey. Drei Mitglieder der Redaction, der Abbe Lamennais, der Abbé Tacordaire und der Graf v. Montalembert, werden nach Rom xeisen, um den Papst zu bitten, zwischen ihnen und ihren Fein— den zu entscheiden.
Der hiesige Assisenhof verurtheilte gestern den Kupferstecher Philippon als Verfertiger zweier lithographirter Karrikaturen, welche beleidigende Anspielungen auf die Person des Königs enthalten, zu sechsmonatlichem Gefängniß und einer Geldbuße von 2000 Fr. Der Herausgeber, so wie der Drucker des Jeour⸗ nals, „la Carricature“, in welchem jene Lithographieen enthal⸗ tin waren, wurden frei gesprochen.
Die Gräfin von Larochejacquelein ist in der Vendée verhaf— tet worden.
Der Redacteur des Provinzialblattes „l' Orléanais“ ist von dem Assisenhofe des Departements des Loiret wegen einer Reihe von Artikeln, in denen er zu Haß und Verachtung gegen die jetzige Regierung aufgereizjt hatte, zu dreimonatlichem Gefängniß und einer Geldstrafe von 1900 Fr. verurtheilt worden.
Der Handels⸗Minister hat den Plan zu der Vollendung des Baus einer protestantischen Kirche in Mülhausen genehmigt, wo— für die Kosten auf 19,000 Fe. veranschlagt sind.
Alus Rom wird gemeldet: „Die Herzogin von Beiry sst am 31. Oktober mit Herrn von Menars hier angekommen; der Heriog von Blacas hat sie in Toskana verlassen. Die Prinzessin empfisig am Tage ihrer Ankunft die Besuche der drei Kardinäle Rohan, Macchi und Lambruschini. Am folgenden Tage wohnte Ihre Königl. Hoheit mit dem diplomatischen Corps einer großen Messe bei, die zur Feier des Allerheiligen-Festes in der Sixtini⸗ schen Kapelle gehalten wurde. Unter den Anwesenden bemerkte man auch den Kardinal Fesch und Herrn v. Ste. Aulaire. Die Dienerschaft der Herzogin trägt, der Anordnung des Päpstlichen Hofes gemäß, keine Kokarde.“ — Madame Lätitia Buonaparte sst gefährlich krank; die Gräfin von Lipano (Wittwe Murat's) hat den Päpstlichen Hof um Erlaubniß gebeten, hierher kommen zu dürfen, um ihre Mutter zu pflegen.“
Das Linienschiff „Sufften“, die Brigg „Railleuse“, die
1718
Goelette ‚Béarnaise“ und die Gabarre „Marguerite“ sind am gien d. Ji. aus dem Hafen von Brest nach ihren Bestimmungs⸗ Orten abgesegelt; die drei ersteren begeben sich nach Toulon und , auf ihrer Fahrt Tanger berühren, die letztere segelt nach artinique. . Der bekannte Komponist Ignaz Pleyel ist gestern hierselbst
mit Tode abgegangen.
Großbritanien und Irland.
London, 12. Nov. Es wird von neuem versichert, daß der gte Dezember der Tag sey, zu welchem das Parlament wie— der zusammenberufen werden soll.
Die Morning-Chroniele enthält Folgendes: „Die Ver⸗ sammlungen dauern im ganzen Lande fort; aber die Anti⸗Rꝛfor⸗ misten tragen von neuem ihre Köpfe höher, als je, und be⸗ haupten, daß die Minister auf dem eingeschlagenen Wege mehr Schwierigkeiten anträfen, als sie erwartet hätten. Dieser Glaube scheint sich selbst über die Hauptstadt hinaus zu verdreiten. Bei einer am Mentag gehaltensen Versanminng des Birminghamer Ausschusses sagte Herr Attwood unter Lluderem: „„Ich nehme keinen Anstand, zu behaupten, daß die Bill sich in Gefahr befindet. Sie ist einmal vom Oberhause verworfen worden, und ich furchte, sie wird wiederum verworfen werden. Es sind aber auch noch an⸗ dere Umstände vorhanden, die ich zu berühren nicht umhin kann. Es ist möglich — ich sage nicht, daß es wahrscheinlich ist — daß unser guter und patriotischer König durch die List seiner Um⸗ gebungen verleitet wird, der Bill seine Unterstützung zu entzte⸗ hen. Es ist möglich, daß die Machinationeg unserer mächtigen Feinde die Minister besiegen und sie noingen können, ihre Ent— lassung einzureichen. Und wenn der Konig, die Armee und die Flotte in die Hände und in die Gewalt der Burgfleckenhändler gerathen, so kann ich nicht umhin, an die ganz besondere Ge⸗ fahr meiner Stellung zu denken. Wenn es dem Feinde durch seine Spione gelingen sollte, das Volk zu verleiten, sich in kleinen, unorganistrten und ungeleiteten Abtheilun⸗ gen zu erheben, welche dann leicht unterdrückt werden lönn⸗ ten, so würde dits die Energie des Volkes dämpfen; es würde aus diesen kleinen einzelnen Niederlagen auf die Niederlage aller Versuche schließen, und die Sache der Reform würde verloren seyn; die Burgfleckenhändler würden triumphiren, und der ehr—⸗
würdige Graf Grey selbst, dessen ganzes Leben der Reform ge⸗
widmet war, würde für feine patriotischen Anstrengungen büßen müssen. Wenn die Burgfleckenhändler die Bill zum zweiten Male verwerfen sollten, so würden sie Graf Grey stürzen, wenn ihn das Velk nicht rettett. Die Union würde in eine gefährliche Lage verseßzt werden, im Fall die Burgfleckenhändler siegen sollten. Ich fordere daher die Union auf, Maaßregeln zu ergreifen, um im Stande zu seyn, falls Anstrengungen gemacht würden, sich dem Könige oder feinen Ministern zu widersetzen, den Verderdern in den Weg treten, die Rechte der Engländer, das Glück im Innern und die Prinzipien des Gesetzes beschützen iu können.“
Während der Anwesenheit des Herzogs von Wellington in Dover hegten die dortigen Behörden einige Besorgniß vor mög— lichen Unruhen und ordneten Vorsichts-Maaßregeln an, die je⸗ doch ganz überflüssig gewesen sind. Der Herzog lehnte sogar die Ehrenwache ab, die ihm angeboten wurde, und gad auch nicht zu, daß seine Ankunft in der Stadt durch eine besondere Kano⸗ nen-⸗Salve bezeichnet werde.
Da es, wie man sagt, dem Sir F. Burdett gelungen seyn soll, die heftigsten Demagogen aus der politischen Union zu entfernen, so wird er die Präsidentschaft über dieselbe annehmen. „Wir hoffen“, sagt der Courier, „daß Sir Francis im Stande seyn wird, besonders den Mitgliedern gemäßigte und wahrhaft constitutionnelle Grundsätze einzuflößen, von denen man annimmt, daß sie mit den Gründern der Union verschiedener Meinung sind. Die Union würde in diesem Fall in den gegenwärtigen aufgeregten Zeiten von großem Nutzen seyn können, obaleich ein Einwand, der gegen alle Unionen zu machen ist, auch bei dieser nicht leicht zu beseitigen seyn würde, daß sie nämlich nächst der Parlaments⸗-Reform noch andere Zwecke im Auge hat.“
Die Dubliner Evening-Post macht sich darüber lustig, daß man Hrn. O'Connell die seidene Robe verliehen, ihn sogar auf eine ungerechte Weise in Bezug auf seine Kollegen vorgezo⸗ gen habe und dieser nun wo möglich in noch brutalerer Weise, als früher, gegen die Regierung sich ausspreche. — Dem Dubliner Fournal zufolge, hat das erste Erscheinen des Hrn. O'Connell im Gerichtshofe viel Llufsehen gemacht. Er nahm sehr bescheiden den letzten Platz auf der Bank der Königl. Anwälte ein. Er wurde aber von seinen neuen Kollegen, mit Rücksicht auf sein Präcedenz-Patent, so lange hinauf bekompli⸗ mentirt, bis er sich neben dem General-Anwalt befand. Dem Lord⸗Kanzler von Irland soll es schwer geworden seyn, sich des Lachens bei diesen Freundschafts-Bezeigungen zu erwehren.
Der Streit über Kontagiosität und Nicht-Kontagiosttät der Cholera hat sich nun auch in unseren Blättern erhoben. Der Courier erklärt sich gegen die Kentagion, die Times dafür. Das erstgenannte Blatt sagt unter Anderem: „Jede Vorsichts⸗ Maaßregel, ausgenommen eine völlige Abschließung, welche ohne gänzliche Semmung des Handels unausführbar sehn würde, ist getroffen werden, um die Weittrverbreitung der Cholera zu ver⸗ hindern. Aber Alles, was wir sehen und hören, bestätigt uns immer mehr und mehr in der Meinung, daß die Lehre von der Kontagion, welche, wenn auch nicht von unserer Gesund⸗ heits-Behörde ausgezangen, doch von ihr gebilligt worden, irrig sst. Wenn die Krankheit kontagiös wäte, so müßte sie in diesem Augenblick schon über das ganze Königreich verbreitet sehhn, da der Verkehr mit Sunderland nicht gehemmt worden ist. Wenn die Gesundheits-Behörde ihrer eigenen Lehre hätte folgen wollen, so wäre es ihre Pflicht gewesen, diesen Verkehr zu hemmen. Wir halten es aber für angemessen, zu erklären, baß, ebgleich kein Arzt die Vernachlässtzung vernünftiger Vor— sichtsMaaßtegeln anempfehlen wird, dech unter allen Aerzten und Wundaärzten in England, die die Seuche genau kennen, höchstens 30 sind, welche dieselbe für kontagiös halten; alle übrige sind von der Nicht⸗Kontagiosttät überzeugt. Wir haben bei dem Aussprechen unserer Gesinnuangen über diesen Gegen⸗ stand keinen anderen Beweggrund, als den Wunsch, unnöthige Furcht zu beseitigen. Daß man weiß, die Krankheit sey bösartig, reicht hin, um alle Vorslchts-Maaßregeln zu rechtfertigen; Rein⸗ lichkeit und die Arzneikunst reichen, Gottlob! hin, um jene Vorsichts⸗Maaßtegeln wirksam zu machen. Wenn man aber handeln wollte, als ob die Kontagiosität ausgemacht wäre, so hieße das, alle Bande des gesellschastlichen Lebens auflösen.“ —
Die Tim es äußert sich dagegen Folgendermaaßen: „Es ist klar, daß es jetzt ein politischer Plan ist, die Nicht-Kontagiost⸗ tät der Cholera zu predigen, um die amtlichen Personen wegen des Mangels aller nöthiger Vorsichsmasßregeln zu entschuldigen. Dies riecht nach dem alten Geist in Downing-Street und Whitehall, der doch zu traurig ist, als daß er duich irgend Je⸗ mand in der jetzigen Verwaltung gebilligt werden sollte. Man
mag eine Hyvothese aufstellen, welche man will, so hätten so tel: „Man erwartet ven einem Augenblick zum anderen die An⸗ Vorsichtsmaaßregeln, als Räucherungen, Reinigungen, Vermn unft eines Couriers, der, wie man vermuthet, die Definitiv⸗Traktate derung der zu großen Anhäufung von Bewohnern in einn Herbringen wird, welche iwischen dem Könige Leopold und jeder der Raum, angeordntt werden müssen; denn wenn die Krankh inf Mächte besonders abgeschlossen werden sollen, und worin kontagiös ist, was bei uns keinem Zweifel unterwihede derselben die Ausführung der 25 Artikel von Seiten der fen, so wird die Gefahr der Ansteckung durch möglichste z Bolländischen Regierung garantirt. Da, wie wir vermuthen, sonderung vermindert; und wenn sie auch nicht kontagios wö ie Englischen Sitten sich der Arbeit am Sonntaze widersetzt und ihren Sitz nur in der Atmosphäre hätte, so würden 4 aben, so werden die Traktate wohl erst im Laufe des Montags Reinigungs-Vorkehrungen eben so nothwendig gewesen sthm hon London abgegangen seyn.“ Mit Bezug auf die Hemmung alles Verkehrs zu Lande ist ntz D t ju leugnen, daß die Gewohnheiten unseres Landes solchen gh eutschland. lichen Absperrungen sehr enttzegenstthen. Trotzdem aber i München, 18. Nov. Auch die Bürger der Stadt Lands⸗ man es wohl überlegen, ob nicht die Regierung zum allgemj ut haben Sr. Königl. Maj, eine Ergebenheits-Adcesse zugesendet. nen Besten einen strengen Militair-Cordon gegen Sundern Kassel, 16. Nov. Die Gesttz' Sammlung enthält das snterm 12ten d. M. erlassene Gesetz in Betreff der indirecten
errichten sollte.“ ). e, Sonntag Abend ist einer der Haupträdels⸗-Führer Pteueen. Im Eingange desselben heißt es: „Von Gottes Gna— dem Aufstande in Bristol in Liverpool verhaftet worden. n Wir Friedrich Wilhelnt, Kurprinz und Mitzegent von Herr Osbaldeston hat eine neue Wette gemacht, 500 En hessen ze, haben in Erwägung, daß mit der Königl. Peeußischen lische Meilen in 30 Stunden zu reiten. ind der Großherzogl. Hessischen Staats:-Regierung am 25. Aug. ; J. J. ein Zoll-Vertrag abgeschlossen worden ist, in dessen Folge Niederland e. je Einsührung eines andern Zoll-Systems eintreten wird, glu dem Haag, 17. Nov. Se. Königl. Hoh. der rh nd daß bis dahin zur Anwendung nachtheiliger Miß— Friedrich ist am i5ten und Se. Königl. Hoheit der Prinz m ethältnisse schon jetzt einige vorläufize Anordnungen erfor⸗ Oranien am 16ten d. von Herzogenbusch hierher gereist. — n erlich sind, nach Anhörung Unseres Gesammt-Staatsmi— Vernehmen nach, gedenken Ihre Königl. Hoheiten der Pin
sterlums und im Einverftäudnisse mit den getreuen Lantstän— und die Prinzessin Albrecht von Preußen am 2ästen d. M. Nin, Folgendes beschlossen.“ — De beiden ersten Paragraphen lau⸗ Rückreise nach Berlin anzutreten.
n: „§. 1. Von Allen, welche vom Tage der Verkündigung die— Die Sectionen der zweiten Kammer haben nun ihre Untn
6 Gesetzes an in das Kurfurstenthum — mit Ausschluß der im suchungen des Ausgabe-Budgets beendigt, und man erwanß
8. bejeichneten Gebietstheile — Gegenstände einführen oder ehestens die öffentliche Berathüng über einige GesetzEntwüs ms Freilagern Gegenstände entnehmen, die nach dem künftig Die Regierung hat auf die von den Sectionen der zweln
elenden Tarif einer Eingangs-Abgabe unterliegen, sind vorerst Kammer der Generalsiaaten erhobenen Bedenken gegen den 6 what nur die dermal bestehenden Eingangs⸗Abgaben zu entrichten; setz Entwurf über Ankauf und Einlösung der Staats schuld h
dech sollen dieselben gehalten seyn, wenn der in Folge jenes Jahre 1832 die Antwort ertheilt, daß das Gesetz, wie es i Pollvertrages demnächst eintretende Tarif eine höhere Abgabe be⸗ worfen sey, den gegenwärtigen Zeit-Umständen am meisten i
immt, die hiernach sich ergedenden weiteren Beträge zur Kur—⸗ sprechen würde; namentlich ist es die für das nächste Jahr a essschen Staatskasse nachzujahlen, ohne Rucksicht darauf, ob eordnete Suspensten der jähtlichen Auszahlung von 2, 500
s. Waaren noch in ihren Händen befindlich sind, oder nicht. l. an das Syndikat, die einigen Widerspruch gefunden, den s . 2. Diejenigen, welche Gegenstände aus dem Auslande ein— doch die Regierung in ihrer Antwort zu entkeäften suchte.
Uhren, sie mögen dermal einer Eingangs-Abgabe unterworfen Das in Amslerdam erscheinende Allgemeen Handeln
hn, oder nicht, haben solche sofort bei der ersten Zollstätte blad meldet: „Unsere letzte Nachricht hinsichtlich eines nein inn Revisienn, und bezithungsweise zur Abgaben-Entrich⸗ Protokolls als Ultimatum nach Eingang der Antwort auf R lung und Neticung, anzumelden. Die Unterlassung dieser ü Lirtitel wird jetzt auch aus dem Haag bestätigt, wo, wie i Innieldung zieht die Anwendung der im 5. S6 fg. der Verord⸗ vernehmen, ein solches Aktenstlick am vorigen Sonntage an lung vom 21. April 1824 enthastenen Stiasbestimmungen nach kommen seyn soll.“ sch.— Nach §. 4. wird die Verbrauchsteuer vom Tavack Die Neue Amsterdamsche Courant äußert: „Ei sMufgthoben, und dagegen tritt fur die ausländischen Taback ?⸗ in der Münchener Kammer der Abgeordneten von der bürgn lätter eine Abzabe von vier Thalern vom Zentner zu 110 lichen Stellung und von der Vateriandsliebe der Israeliten hund ein, welche von den vorhandenen unverfleuerten Vor⸗ Holland die Rede gewesen. Wir wollen zur Bestätigung desen ithen solcher Blätter binnen einer Frist ven sechs Wochen was dort gesagt worden, hier Einiges anführen: Die Israelsn h entrichten ist, sofern nicht bis dahin die Wieder⸗Aussuhr oder Hollands sind mit nicht geringerer Begeisterung, als die gan ie Niederlegung in unverstenerte Niederlagen bewirkt seyn wird. alt⸗-Niederländische Bevölkerung, zur Vertheidigung des Van zum Schutze der inländischen Fabriken gegen die unverfleuerte landes unter die Waffen geeilt, und zwar nicht dloß, wit ¶Minbringung ausländischer Tadacks⸗Fabrikate, sollen nach ihre Pflicht erheischte, als Mitalieder der Schutterei, sonden 5. dergleichen ausländische Fabrikate bei der Versteuerung mit auch in sehr großer Anzahl als Freiwillige. Eine Thatsache, nem rothen Stempel] versehen werden, dessen Mangel den uns demnächft ganz zufällig bekannt wunde, ist, daß man bel di eweis ergiebt, daß die Entrichtung der gesetzlichen Abgabe nicht herannahenden rauhen Jahreszeit unter den Vereinen unsen ättgefunden hat. Diese vorläufigen Bestimmungen finden nach vermögenden und wohlthätigen Mitbürger ganz besonders vil S. in den Landestheilen keine Anwendung, in welchen statt Israellten findet, die den ärmeren Einwohnern Amsterdan R tarifmäßigen Steuern von den einselnen Artikeln eine fesige⸗ gleichviel von welchem Glaubensdekenntnisse, reichliche Unterss ze Summe im Allgemeinen gezahlt wird, und das deshalbige jungen an Nahrungamitteln, Brennmaterialien, Kleidungsstich rhältniß fortdauert. u. s. w. zukommen lassen.“ dtachrichten aus Fulda zufolge, fand daselbst am 15ten d. Dle vor der Festung Grave stationirten Kanonier-Ban ee feierliche Wahl des neuen Bischofs statt; dieselbe fiel auf werden im Laufe dieser Woche einige Uebungs-Manöver hen allgemein verehrten Herrn Domkapitular Pfaff. ginnen. Luxemburg, 16. Nov. Seit vorgestern haben uns die Brüssel, 15. Nov. In der gestrigen Sitzung beschäss hrten Bundes-Truppen, das Bataillon von Lippe⸗Detmold, tigten sich die Repräsent anten lediglich mit Ernennung vo ällassen, wodurch die Einquartierungs⸗Lasten aufzehört haben. schiedener Kommisssonen zur Prüsung der Budgets sür Ind Pie Preußischen Soldaten, welche bei den Bürgern einquartiert strit, Handel und Ackerbau. haren, sind sämmtlich wieder in die Kasernen verlegt worden. Die Senatoren nahmen in ihrer gestrigen Sitzung 1 - Es hat sich in diesen Tagen das Gerücht verbreitet, daß dem Finanz-Minister von der Repräsentanten-Kammer berel boo Mann Holländischer Truppen hierher in Garnison kommen bewilligten Kredite einstimmig an. dürden. Diese Nachricht ist aber durchaus unverbürgt.
Gestern hatten der General Belliard und Herr Isidor g taltten.
lon Unterredungen mit dem Könige. Herr Fallon hat, wie on Monteur meldet, das Ministeüium des Innern nicht an Turin, 19. Nov. Madame Pasta sst vorgestern auf ihrer Leise von Paris nach Mailand hier angekommen.
nommen. In der Emancipation liest man: „Wir sagten gesten Genua, 9. Nov. Seit dem sten d. M. besltzen wir den önig und die Königin in unseren Mauern. Am Adend des
daß sich das Gerücht von der Ankunft eines neuen Prott kalt verbrestet habe. Da dieser Nachricht von anderen Selten wir ien war die Stadt zur Feier der Ankunft JJ. MM. fesilich leuchtet. An den beiden folgenden Tagen wohnte der König
sprochen wurde, so verbreitete sich im Publikum eine Be ssorgn tet. ᷣ . —
die wir jetzt auf bestimmte Weise zu heben vermögen. Du n Manövers bei, welche von der hiesigen Garnison auf der
leßtt von der Konferenz ausgegangene Aktenstück läßt kenn bene von Bisagno anegeführt wurden.
Zweifel mehr liber die Unwiderruflichkeit ihrer Entschlüsfe. D. Neapel, 3. Nov. Einer A Anzeige der hiesigen amtlichen ktung zufolge, wird der Golf von Salonichi aufs neue von
ses Aktenstück ist vom 10. Nov.; es ist kein Protokoll, sonden ̃ ü ꝛ; ꝛ seue v eine Antwort der füuf Mächte auf die Bemerkungen der Berl Keräubern heimgesucht. Bei Paunoni wurde ein Griechisches ahtzeng von ihnen geplündert und drei an Bord desselben be⸗
mächtigten des Königs von Holland. Nachdem die Kounseren . an,
erklärt hat, daß sie dem Könige eben so wenig sein Recht streit wöliche Passagitre verwundet. Ein Hydriotisches Fahrzeug, das
mache, Frieden zu schließen und Krieg zu führen, als er seinch ch zur Wehr setzte, verlor seinen Capit amin und vier Leute von
seits der Konserenz das Recht zugestehen miüssse, diejenigen Maß her Mannschaft im Kampfe mit den Seeräubern. Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
regeln zu ergreifen, welche sie für die zweckmäßigsten halte, in New⸗-⸗Nork, 9. Okt. Nachstehendes ist die Fortsetzung der
die Feindseligkeiten von beiden Seiten zu verhindern, antwort
ste auf einen von den Holländischen Bevollmächtigten gemacht s borrespondenz der Missionaire in Georgien mit dem Gouverneur
seses Staates. (Vergl. Nr. 315 d. St. Z.) Auf das Scheei—
Einwand über die Art der Mittheilungen, der auf das Achent Protokoll begründet worden war. — Auf das Vorstehende gestuüht ; ;
glauben wir, daß die Armee, auch noch in Folge anderer von Londen en der Missions-Gesellschaft erwiederte der Gouverneur, daß eingegangener Depeschen, eine rückgängige Bewegung macht! von ihren frommen Adbsichten überzeugt sey und nur be⸗ wird, da der Friede nunmehr als gewiß betrachtet wird. Dl ure, daß ihre Abgeordneten Schwierigkeiten darin fän⸗ belden von den Generalen Goethals und Wauthier kommandin zn, sich den Forderungen der Staats-Ges'tz; zu fügen. ten Divissonen werden, die eine nach Lier und die andere nal er Hauptjweck dieser Gesetze sey, diejenigen Weißen von den Mecheln, zurückkommen. Das große Hauptquartier wird nit herokesen zu entfernen, welche aus Böswilligkeit oder aus miß— Brüssel und die Reserve-Divislon unter den Befehlen des Ch standenen Ansichten über die Rechte des Staats sich es ange⸗ nerals Duvivier nach Ath, Mons oder Charleroi verlegt werden ne
Dennoch wird die Armer auf dem Kreiegsfuß erhalten und iht k
Oeganlsation mit Eifer vollendet werden. — Die Konse renz ch klärt, daß, wenn der König von Holland es vorziehen sollte, di
eit gegen die Maaßnahmen der Regierung aufzuceizen; ch könne man mit Genugthunng sagen, daß die Rechte der stonlichen Freiheit und Sicherheit und des Privat-Eigenthums
Friedens-Bedingungen direkt mit den fünf Machten abzuschlit r Indianer jetzt weit besser in Acht genommen würden, als
sen, sie darein iollllgen und die 246 Artikel wortlich in den Tiah iher; übrigens würden die kommandirenden Offiziere der Milin tat aufnehmen werde; es würde aber alsdann noch ein 2östt ggewiesen werden, den Misstonnairen die gehörige Zeit zu ihrer Artikel hinzugefügt werden, um auf das sörmlichste zu n itfernung aus dem Staat Georgia zu gewähren, wenn sie den klären, daß die fünf Mächte dem König Leopold die Aut sthlichen Eid nicht leisten wollten. Am Schluß des Schrei— führung der durch die 24 Artikel festgesetzten Bestimmungen gr ns spricht der Gouverneur noch seine feste Ueberzeugung gus, rantirer:. = Dle Repräsentanlen der fünf Mächte im der Lon aß die Auswanderung der Chrrokesen nach dem westlichen Ulfer doner Konferenz begleiten obige Antwort mit der wiederholte 6. Mississippi nur zu ihtem Vortheil gereichen könnz, Hier⸗ Erklaͤrung, daß die 24 zirtükel' auf keine Weise mehr modifhsn ächst folgt ein Schreiben des Gouverneurs von Georgia an werden können, und daß die Konferenz sich selbst nicht mehr das n Kriegs-Secretair der Vereinigten Staaten, worin es unter Recht zuerkennt, irgend etwas daran zu ändern. Dies ist so g swderem heißt: „Nach den Gesetzen dieses Staates ist allen weißen treu als möglich der Hanpt-Juhalt jenes wichtigen Akteustücke äͤnnern, außer den Azenten der , . Staaten, verboten, Wir glauben, daß es außerdem erneuerte Ausdrücke des Wunsche⸗ z innerhalb desjenigen Theiles seines Gebiets aufjubalten, der und des festen Entschlusses, zu einer allgemeinen Pacification ju n den Cherokesen bewohnt wird, wenn sie nicht durch Eilaub⸗ gelangen, enthält.“— Dasselbe Blatt sagt in einem andermn des Gouverneurs oder seines Agenten dazu berechtigt wer—
gierung dadurch in Verlegenheit gerieih.“
nä seyn lassen, die Indianer zum Aufruhr und zur Widersetz⸗
1719
den, nach Leistung des Eides, daß sie die Constitution und Ge⸗ setze des Staats unterstützen wollen. Dieses Gesetz wurde durch den thätigen Einfluß erheischt, welchen jene Menschenklasse im Gegensatz gegen die humane Politik der Central-Regierung und gegen die Rechte Georgiens dort ausübte. Der . Entflohene, aus der Gesellschaft Verstoßene und Delinquenten der Goldminen hatten ein sehr begreifliches Interesse daran, es zu vergindern, daß die Cherokesen über den Mississippi gewiesen und die Gesetze gegen sie in Anwendung gebracht würden. Die Misssonnaire der verschiedenen religiösen Gesellschasten, welche unter den Indianern verweilten, fanden ihre Stellung zu ein— träglich, um sie gutwillig aufjugeben. Auch hatte man un— ter ihnen Individuen angetroffen, welche die Rolle politi— scher Aufhetzer spielten und die Indianer mißleiteten, indem sie die Thatsachen entstellten und die öffentliche Memung so verderbten, daß die gegenwärtige Verwaltung der Central⸗Re⸗ Sodann führt der Gouverneur ein einzemes Beispiel an, daß ein angeblicher Mis— sionnair aus New⸗England, John Thompson, verhaftet worden, weil er die Indianer in ihren Versuchen, eine unabhängige Re— gierung zu bilden, unterstützte; zufolge der Habeas-Corpus-Akte aber habe man ihn vor den obeisten Gerichtshof der Vereinigten Staaten gestellt und auf den Grund, daß die Missionnaire Agen⸗ ten dieser Staaten seyen, in Freiheit gesetzt. Da nun ein sol⸗ ches Verfahren sehr unheilbringend für den Staat Georgia sey, so bittet der Gouverneur den Kriegs⸗-⸗Minister, ihm daruber Auf— schluß zu ertheilen, ob der genannte Thompson wirklich ein Azent der Vereinigten Staaten wäre, und ob man Missionnaire über— haupt als Regierunzs-Agenten betrachten und ihnen als sol— chen den unbedingten Aufenthalt unter den Cherokesen gestat⸗ ten könne. — Das folgende Schreiben des Gouverneurs ist an den im Cherokesen-Gebiet kommandirenden Oberst Sanford gerichtet. Es wird diesem Letzteren darin gemel— det, daß der Kriegs-⸗Secretair keinen der unter den Cheroktsen sich aufhaltenden Missionnaire als wirklichen Agenten der Ver⸗ einigten Staaten betrachtet wissen wolle, odgleich die Mission⸗ naire der Mährischen Brüder und der Baptisten einen Theil ih— rer Unterstützung aus dem für die Civilisation der Indianer be⸗ stimmten Fonds erhielten, daß es jedoch durch seine Ausdrücke in Zweifel gestellt werde, ob er nicht die Misslonnaire der ge— nannten beiden Sekten zu Spring Place, Oochgalogh, Valley Towns und Notley als Regierungs- Agenten ansehe, und daß der Oberst demnach sie einstweilen als solche betrachten, jedoch der vollziehenden Gewalt über jede Machination derselben gegen die Gesetze des Staats Bericht erstatten, alle andere hie⸗ sige christliche Missionnaire aber, wenn sie nicht den geforderten Eid leisten, sofort aus dem Gebiet entfernen solle, wie unter Anderem die Herten Worcester und Thompson, indeß mit aller Freundlichkeit und Schonung, wenn sie nicht nochmals Versuche machten, die Cherokesen zum Ungehersam anfzuwie geln. — Die genannten Missionnaite erwiedern in einem späteren Schreiben, daß sie den verlangten Eid nicht leisten könnten, weil ihr Gewissen und ihr Zweck, als geistliche Abgeordnete an die Cherokesen, ihnen nicht erlaube, die Gerichtsbarkeit Geergiens über das Land der Chero— kesen anzuerkennen, und daß es ihre Pflicht sey, so lange ihre Bestrebungen für die geistige Wohlfahrt der Cherokesen fortzu— setzen, bis man sie mit Gewalt daran verhindere. — Das letzte Schreiben des Gouverneurs giebt demnach dem Oberst Sanford folgende Insiruetion: „Sie sehen, daß diese Männer das Recht des Staates, in dessen Gebiet sie sich aufhalten, Gesetze in Be⸗ zug auf sie zu erlassen, besireiten und ihren Entschluß zu er— kennen geben, daß sie die darauf stethenden Strafen ab⸗ warten wollen. Man lasse sie also deren volles Gewicht fühlen, da solches ihre freiwillige Wahl ist. Sparen Sie keine Anstrengung, dieselben nebst allen anderen ähnlich Gesinnten zu verhaften. Wenn sie von dem Gerichtshof freigesprochen werden oder Bürgschaft leisten, so fahren Sie ort, dieselben für jeden wiederholten Versuch derselben, den Gesetzen zum Treotz sich dort aufzuhalten, in Haft zu nehmen. Leistet man Wideistand, so nehmen sie die Miliz der Grafschaften in Anspruch. Obgleich ich geneigt bin, die Gesetze in Bezug auf unsere Indianische Bevölkerung mit der größten Nachsicht zu handhaben, so bin ich es doch der Souverainetät des Staats schuldig, das beleidigende
und unverschämte Benehmen der Weißen, welche dessen Gewalt
bestreiten und dessen Ansehen schmälern, mit der äußersten
Strenge zu bestrafen.“
Inland.
Berlin, 22. Nov. Aus Königsberg meldet die dasig e Zei—⸗ tung: Es ist von dem Königl. General-Kensul Hirn. Schmitt in Warschau hier die offielelle Anjeige eingegangen, daß den Unleroffizie⸗ ren und Soldaten der nach Preußen üdergetretenen Polniichen Truppen, von den Corps der Generale Gielzud, Chlapoweki, Roh⸗ land und Rybinski, Russischer Seits die Amnestie und Räckk nr nach Polen zugestanden worden ist. Ihr Abmarsch über die destimm⸗ ten Punkte wird chestens angeordnet werden.
— Während des verflossenen Menats Oktober sind im Ha⸗
fen von Dan zig 27 Schiffe, wovon 15 mit Ballast und die
übrigen mit verschierenen Waaren beladen waren, angekommen und eben so viel, sämmtlich beladen, von da abgegangen. Im Hafen von Neu-Fahrwasser befanden sich zu Anfang d. Me nats 61 Schiffe und in den Binnen-Gewässern überhaupt 183
Fahrzeuge.
—
Unter den vielen muslkalischen Unterhaltungen, für welche
zur Erheiterung der trüben Winterzeit bei uns so vielfättig ge—
von Jahren bestandenen Möserschen Quartette eine vorzüg⸗ liche Stelle ein. Da der Herr Musik-Direktor Möser nun auch
noch die dAusführung von Symphonieen hinzugefügt hat und uns so die eigentliche Quintessenz der großen Cempositienen von Haydn, Mozart und Beethoven vernehmen läßt, so bedarf es
wohl nur der Anzeige, daß diese musikalischen Soireen bereits ihren Anfang genemmen hasen, um ihnen Kenner und Freunde der Musik mit eben so reger Lheilnahme, wie fruher, zuzuführen.
* * *
Cholera.
der Residenzstadt Berlin waren n s it erkr. genes. gesterb. Bestand
bis zum 21. Nov. Mittags 2185 766 1383 DJ Sinjugek. bis jum 22. Nov. Mittags 8 4 1 41
Bis jum 22. Nov. Mittags Sunima i535 Jos v Fiernnter sind vom Milltair 33 16 15 2
In ihren Wohnungen werden behandelt 19 Personen, in
den Hospitälern 25.
Seit dem Erscheinen der Cholera in Berlin sind:
⸗ erkr. gest. genes. in der 1sten Woche, vom 31. Ang. bie 6 Sept. 661 36 1 in der Zten Woche, vom 7. bis 13. Sept. . . 163 107 23 in der Zten Woche, vom 14. dit 20. Sept. . . 336 162 36 in der 4dten Woche, vom 21. bis 27. Sept. . . 217 153 79 in der 5ten Woche, vom 28. Sept. bis 4. Skt. 249 595 87 in der 6ten Woche, vom 5. bis 11. Okt. . . . 251 157 83 in der Jeu Woche, vom 12. bis 18. Okt. . . . 271 163 87 in der Sten Woche, vem 19. bis 25 Okt. . . . 239 148 113 in der gten Woche, vom 26. Okt. dis 1. Nov. 135 101 81 in der 10ten Woche, vom 2. bis 8. Nobo. .. 141 84 82 in der 11Iten Woche, vom 9. bis 15. Nov. .. 64 49 59 in der 1Iten Woche, vem 16. bis 22. Nov... 63 25 40
Summa .. 2193 1684 765
In Königsberg waren
erkrankt genesen gestorben Best and
bit zum 14 Norember 2105 S816 1262 37
hinzug ek. am j5. : 1 1 1 36
4 6 9 5 28
2 4 1 3 28 ö —
Summa 2116 8 7 1271 28
darunter Militair 149 59 S4 6
In Oppeln sind erkras kt genesen gestorben Bistand bis zum 12. November ... 29 10 .
Rezietnugs-Bezirk Pot dam.
In dem Zeitraum vom 6. bis 13,ů Nev. sind im ganjen Regie rungs-Bezirk 31 Personen an der Cholera erkrankt, 18 ge— stotben, 19 genesen. Außer in Oderberg, fanden sich an ⸗ nem Tage nirzends mehr Cholera-Kranke vor. In neuen Ort⸗
schaften jst die Krankheit nicht weittr zum Vorschein gekommen.
Bestand. 5
Uederhaupt bis zum 13. Nov. angemeldet: erkrankt, genesen, gisterden, ö S6 319 3 Ausbrüche der Cholera sind bemerkt: Regierungs⸗Bezirk Oppeln.
Kreis Beuthen, in Soßnitza am 3. November Kreis Ratibor, in Binkowitz, Odersch, Raschzitz und Ruders⸗ wald bis zum s. Nov. Kreis Neustadt, in Schreibersdorf und Hintendorf am . Nos, Kreis Groß-Strelitz, in der Kolonie Jendrin bei Rosmierka am 8. Nov.
; Regierungs⸗Bezirk Posen. Kreis Wreschen, in Ruda am J. Nov. Kreis Samter, in Ordzin am 19. Nov. — Regierungs⸗Bezirk Marienwerder. Kreis Marienwerder, in Niederzehren und Gorken bis zum 15. Nov. Regierungs⸗Bezirk Königsberg.
Kreis Heilsberg, in Elditten am 7. Nor Kreis Moh⸗ rungen, in Liebwalde, Lipvpitz, Heinrichs dorf und Rho⸗ den bis zum 11. Nov. Kreis Neidenburg, in Groß-Lentzk am 14. Nop. Kreis Ortels burg, in Groß⸗Borecken am 29. Okt. Kreis Ostero de, in Merken und Elgenau am 31. Okt. Kreis Gerdauen, in Aslich Kurkenfeld am 4 Nov. Kreis Rastenburg, in der Stadt Barten und in Neuendorf am
12. Nov. Regierung s-Bezirk Gumbinnen.
Kreis Ragnit, in Kraupischkehmen, Kuttkahnen, Paßtalwen und Skrutzen bis Ende Ott. Keeis Lyck, in Sent ken am 44. Nor. — In den Staͤdten Lyck und Inster—
burg hat die Cholera aufgehdrt.
— r —
In Hinsicht auf die räthselhaften Eischeinungen, welche die Cholera, nach den nunmehe leider auch in unserem Vaterlaude gemachten Erfahrungen, in der Art ihres Fortschreitens und ih— rer Weiterverbreitung darbittet, so wie in Ausehnng des noch im— mer sortdauernden Meinungekempfes üßer die Kentagiesliät oder NMichtkontagiosität dieser furchlbaren Krankheit, dürfte nachstehen— der Auszug aus einem von dem Morgenblatte im Jah e 1822 (in Nr. 236.) mitgetheilten „Schreiben eines Englischen Offiziers während einer Landreise in Judien“ mit allgemeinerem und gößerem Interesse gelesen werden, als zu jener Zeit, da die Seuche noch so weit von uns entfemnt war:
„Ich konnte Ihnen die neuere Geschichte einer Persischen Lu⸗ eretia erzählen, die, um der Verlehung ihrer Ehre zu entgehen, sich in einen Abgrund hinabsürzte; es fehlt inir aber dafuüͤr an Raum,
und ich muß meinen Brief mit der Beschreibung cines merkwuͤrdi⸗ gen Umstandes schließen, welcher die Vertreitung der Cholera mor⸗ dus begleitet, einer dußerst verderblichen Krankheit, und die bereits ein Viertel der bewohnbaren Erze ergriffen zu haben scheint. Nach⸗ dem sie fuͤnf Jahre lang im Hindollan und Dekkan gewuͤthet und eine unzählige Menge Menschen hinweggerafft hatte, verbreitete sie sich nach den fernen Ländern von Siam, Java, den Manillen und China auf der einen Selte; und im verflossenen Oktober dehnte sie sich, nach der wefilichen Seite hin, bis nach Schiraz in Persien, Bas⸗ sora und Bagdad uber RMaskat und Buschire aus. In Schiraz, in der Provinz Fars, soll sie im Verlauf von acht luüczen Wochen 6000 Menschen gethdtet haben“
„Diese Plage, die sich mit regelmaͤßigen Schritten über die Ge⸗ birgskette ihre Bahn beach, griff cinige Oete an und ließ launen⸗ hast hier und da andere liegen. So ging sie B. uͤber die Dörfer Dastarjun und Kumaraf hinweg. ceasens Schiraz wandte sie sich in einer nördlichen Richtung näch Zergun und endlich nach Majen auf der Heerstraße nach Fspahan, wo sie sichen blieb und beim En⸗ tritt der kalten Wtterung ganzlich verschwand. Zu Maskat und dessen Nachbarschast starphen , j) Menschen daran; zu Bassora, von wo aus sie den Tiger hinan bis nach Bagtad drang, 15,0660“
„Von dieser sonderbaren und unwiderstehlichen Art des Vor⸗
dringens wollen einige Aerzte von meiner Bekannt chaft den Schlaß
ziehen, daß sein lun ftiges Fortsch eiten durch kein Hinderniß oder Verwahrungsmittel wurde aufgebalten werden konnen, und deß es
im Gegentheil im folgenden Frühling und Sommer seinen langsa⸗
sorgt wird, nehmen gewiß die schen seit einer längeren Rehe men und frsten Gang oer dez Hesi zes Asiahischen Kontinentz wie⸗
der antreten und endlich durch Nußland und die Tuͤrkei nach Eu⸗ rova übergehen werde; kurz, daß ihr wüshendes Verlangen nach neuen Opsern nur darch daz Welt meer gehemmt werden konne, wenn anders dieses sein Weiterschre ien verhindern köͤune.“
„Das Merkwürdige in dieser Art von Cholera besteht in ihrem schrütmäßigen Vordringen allen Hindernissen zum Trotze, ohne da⸗
bei ansteckesd zu seyn, und daß sie die fern lebenden oder diejenigen,
welche ihm en fliehen möchten, angreift, und bei denen vorübergeht, die urch ibre Verbindung mit den Kranken, als ihre Wärter und Aerzte, dessen Angriffe am meisten ausgesetzt scheinen. Der Uesprung die er Krantheit ist allen Uesachen zugeschrieben worden, die sich nur denken ließen: einer Reisnahrung, reichen und aͤrmlichen Lebens⸗ weise, der Hitze und der Kalte u. s. E., und ehen so manntgsaltig sind die versuchten Heilmittel. Dr. M. versichert mich, er habe Opium nebst einigen Abführung zmitteln am wirksamsten gefunden, und daß das Wassertrinken, wozu der Kranke immer ein so großes Verlangen tragt, gewissen Tod bringe“ ; . J „Wenn sich die Czolera auf ibrem Wege nach dem Innern von der Lanystraße abwandte, se pflegte sie die freien und offenen Ge—⸗ Gir zu suchen und die Gebiegsgegenden, z. B. das Mamasani⸗ ebirge, zu verschonen Auch ist zu bemerken, daß die unter dem Namen Il oder Ilpat bekannten wandernden Völkerschaften dle⸗
ser Seuche, wenn die Krankheit sich anders so nennen laßt, entgin⸗ gen. In vielen Umstanden scheint mir diese Plage der Art von
6
8 ü 2 * ** 2 K / /