1831 / 329 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Keine schiet ihm gefährlicher, als die des maͤchtigen Mäinsttenbey's Manrginichali, wegen ihrer Ausbreitung, ihres Un⸗ ternehmungsgeistes, ihrer Mittel und selbst der heroischen Dienste, welche sie währetzd der Revolution geleistet hatte Einun dylerzig . verselben sind im Kampfe geblichen, von den übrigen wenigen gt das Haupt des ganzen Geschiechtt Mauromichalt gefangen in Itsch⸗ lala, sein Bruder Janaky in gleicher Haft auf Palamedia, ein dritter Bru⸗ der, onssantin, war hier im Stabt-Lrrest und durfte nur von zwei Soldgten begleitet ausgeben, eben so Georgigés, ein Sebn des Bey. Gs i nicht diefes Srtes ju untersuchen, welche Gründe der Praͤsi⸗ dent zu seinem Verfahren haben kennte, und, die Bemerkung reicht bin, dog es cin illegales war, weil gegen keines diesen Individuen kKntersuchung, Verhör und Projeß in der gesetzlichen Farm anhaͤn⸗ ig war. Dazu waren die beiden zuletzt genannten hier in der aͤu⸗ irn Noth, auf trockenes Brod zurückgebracht, auch dessen nicht einmal sicher, also zur Verzweiflung bracht. Eine Hoffnung war ihnen aufgegangen durch den Ruͤsstschen Admiral Riecord. Als bieser in dem Häfen von Maina lag, sandte die alte Mutter zengr drei Brader, (in? Matrone von 96 Jabren, ibm einige Geschenke mit dem Berruten,; daß sie wunsche, ven ihm gebbrt ju werden. Sie wird mit der ibrem Rang und ihrem Älter gebübrenden Ach⸗ tung am Bord empfangen und legt dem Admiral ihre Lage und ihre Noth dar, was sie fuͤr das Vaterland gethan, i ste am Ziele ibrer Tage versunken, und wie sie ( wänsche, alt mit dem Ucberreste ihrer Kinder, Enkel und Ur, En⸗ kel in Fri den Tod zu erwarten. Sie beschwoͤrt ihn bei ihrem Unglück, sich ihrer und der Ihrigen an unehmen, und bewegt ihn ü der Zusage, daß er bei dem Präͤsidenten das Mögliche, des⸗ kant verfuchen wolle. Hierher zuruͤckgekommen, hat er mit die sem, kann mit dem gefangehen Bey, den er an seinen Bord kommen läjt, Unterrchungen. In Folge der letzten veranlaßt er den Russi⸗ schen Agenten, Hrn. Baron Ruͤckmann, den Bey zum Praͤsidenten zu begleiten, diesen zu bewegen, seinen Besuch anzunehmen, da er beteit sey, seine uünd der Seinigen Freiheit als ein Geschenk des Praͤsidenten anzunehmen und in Zurückgezogenheit und Ruhe zu lezen. Zei der Wohnung des Praͤsidenten angekommen, wagt man nicht, den Greis die Treppe hinaufsteigen und im Vor= zimmer warten jun lassen. Es war Nacht, und er bleibt in dem Thorwege unter der Wache stehen, wahrend der Herr Baron Růck⸗ mann umsonst bemüht itt, den Praͤsidenten zu bestimmen, ibn an= jJunchmen. Nach mehrerem Ab- und Zugehen, und nachdem der Bey, der vor secht Fahren an der Stelle des Prasidenten das Oberbauyt von Griechenland war, mehr als eine halbe Stunde peinlicher Erwartung an einem solchen Orte ertragen batte, kehrt zer Baren Rüͤckmann mit der Erklaͤrung zurück, es sey ihm lei per unmßalich, den Praͤsidenten auf andere Gesinnung zu brin. gen, und mit Petrübniß sehe er, daß der Bey in sein Gefaͤngniß arckkehren möfe. Da entblbßte der Greis in höchster Entrüͤ—⸗ tung sein weißes Haar, ruft Gott zum Zeugen dessen an, was er uünschuldig an Schmach und Verfölgung lelde, und um Rache gegen den „Tnrannen von Griechenland und den Verfolger selnes Heschlechts Unter den erschuͤtterndsten Ausbrüchen seiner Verwuͤn⸗ schungen wird er hierauf in die Festung zuruͤckgefuͤhrt. Dieses ge= schah Mittwoch den 6. Okt. Abends 9 Uhr; den Sonntag darauf ward der BFraͤsident von dem Bruder und Goͤhne des Gefangenen nmngebracht.“

wogen fund.

3 Berlin, 25. Nov. Gemeindewegen sst seit dem Oktober, sobald solches die

nlan d. 2lus Minden wird berichtet: An den

Saat

gethan, in welche Leiden nichts mehr

und die Feld-zArbeit nur zulleßen, eifrig gearbeitet worden; über⸗

haupt zeigt sich in dieser Beziehung ein zunehmender Gemeinsinn, dessen ersprießliche Folgen immer mehr Anerkennung finden.

Im Jauerschen Kreise haben mehrere Yrtschaften hesonder Thätigkeit in Anschaffung der nöthigen Bedürfnisse für den mözlichen AÄubruch der Cholera bezeigt und sind von den betreffenden Dominlen dabei unterstützt worden. Hiervon zeich⸗ nen sich die Dominien Ober-‚, Mittel⸗ und Nirder⸗ Leipe aus. Malitsch und Rieder-Leipt haben besondere Krankenhäuser errich⸗

tet; in Triebelwitz hat man das dortige Gemeinhaus vergrößert.

Za dem Ban des grmen⸗-Krantenhauses in Rieder Leipe scheüfte der Mrupber des Befitzers, Prefessor Scholtz zu Breslau, z Taler. Die Gemeinde Ober- und MitteleLeipe haben eine Westtzung zum Krankenhanse gekauft.

Die auentzmen Einsender des uns gestern jugekemmenen Aufsatzs ia Betreff des in Nummer 325 und 325 der Staats⸗ Zeitung enthaltenen Llrtikels: „Die neue Werdersche Kirche“ be⸗ Jachrichtigen wir diermit, daß ihre Mittheilung, schon der Ano⸗ nymitét wegen, nicht in diese Zeitung aufgenommen werden kann, indem wir, aus nahe liegenden Gründen, nur von solchen

Aafsctzen Gebrauch zu machen vermögen, deren Verfasser uns

16 * 1.

9901. * Allgemeiner wekanntmachungen.

n vertissement.

Nachdem üer den Nachlaß des zu Gumbinuen verstsrbenen KRegierungtralh Jehann Wilhelm Ludwig Nöldechen, das abgekürzte Concuri-Berfahren eingeleitet und die Prioritdt unter den sich ge— melderen Gläupigern festgestellt worden ist, sol nunmehr mit AÄusK scüttung der Kasse innechalb vier Wochen verfahren werden, Sol— chez ward diermit in Gemäßheit der Vorschrift des 57, Tit. 50, Theil 1. ver Allgemeinen Gerichts- Ordnung zur off ntlichen Kennt⸗ niß gebracht. Insterburg, den 1. November 1831.

ginigl Freus Ober-Landesgericht ven Litthauen.

—— —— 428

—— —— —— ——

Nachdem der Anwald des ritterschaftlichen Credit Instituts pierselbst darum nachgtsucht, wegen beabßchtizter Reception der CSärer Brese, Wrestedt und Stadensen, auch Lehns Kapitalleg des Londrarhs und Gesandten, Grafen Grote, in das hiesge rätterschaft— sihe Credit-Institut, alle diejenigen, welche er quocundue chice Ünsprücht die gedachten Güter nebst Zubehor, so wie auch en die erwähnten Lebns Kapitalten zu haben vermeinen, edieraliter ju merebladen, so weiden dem gemäß al und je, welche Ansorüche irend einer Art ag jene Güter und Lehn Kapitalien ju haben glantzes, perentorisch vorgtladen, solche in dem auf w ne,, n nnn, , , angesetzten Termine anzumelden und klar iu machen, wibrigensalls Ee damit so lange zurück göwiesen werden sollen, als benannte Ge— genstaäude dem ritterschafelichen Credit“ Institnte des Furstenthums Läneburg werden verhaftet seyn.

Uebrigens ist eine Anmeldung von Seiten derjenigen Glaͤubiger, welche bereitz Certisieate vom ritterschaftlichen Credit-JInstitute er⸗ kalten habe, nicht erforderlich und werden solche Glaͤukiger, wem Fe sich dennoch melden sollten, auf eine Kosten⸗Erstattung keinen Aunsoruch machen koͤnnen.

Zelle, den 10. November 15851.

gznaizl Großbritanisch-Hanneversche Justiy⸗ Kanzlei. v. d. O st l n.

/ /

1732

namhaft gemacht werden

bekannt sind und erforderlichen Falls . Mittheilungen einzustehen.

können, um für den Intzalt ihrer 1 Mit dem Verfasser des beregten Art(kels über die Werdersche Kirche ist dies der Fall, derseibe ist auch durch die unter dem Arli⸗ kel befindlichen Anfangsbuchstaben bere ts genügend ange deutet; um indeß jede etwanige Ungewißheit völlig iu beseitigen, bemerken wir, daß er Gruppe heißt. So wie die Kritik, so werden wir in diefen, wie in jedem anderen Falle auch eine wirklich e Antikritik gern aufnehmen; jedoch müssen wir, nach Vorstehendem, zuvör⸗ derst erwarten, ob der oder die Einsender des Eingangs gedachten Aufsatzes uns eine solche unter Angabe ihres Namens zugehen lassen wollen. .

8 ö. *

Cholera. n der Nesidenzstadt Berlin waren 3 . ( erkr. genes. gestorb. Bestand bis zum 24. Nov. Mittags 22056 770 1392 43 Hinzugek. bis zum 25. Nov. Mittags . ö 40 Bis zum 25. Nov. Mittags Summa 24htz 774 1392 40 Hierunter sind vom Militair 34 17 16 ; In ihren Wohnungen werden behandelt 18 Personen, in Hospitälern 22.

Nusdrüche der

den

Cholera sind bemerkt: . Regierungs⸗Bezirk Köslin.

Kreis Schlawe, in der Stadt Rügenwalde am 12 No= vember. In Lauenburg hat die Cholera seit dem oten d. M. wicder aufgehdet. .

Regierungs-Bezirk Danzig.

Kreis Neustaßt, in Miruschin und Hochredlau bis zum

i0. Bop. Kreis Stargardt, in Buckowitz und Skurty bis

zum 11. Nov. Regierungs-Hezirk Marienwerder. Kreis Marienwerder, in der t Ga— Regierung s⸗Bezirt Liegnitz. Kreis Liegnitz, in Koitz am 5. Nov. Kreis Gruüuberg, in Koltzig am 5. Nov. Regterungs-Bezirk Posen. ; Kreis Samer, in Könin, Koninko, Turo wo bis jum i6. Nov. Kreis Posen, in Krzyzowniki und Skorzewo bis zum 18. Nov. Regierung s-Bezirk Bromberg Kreis Mogilno, in Wiecanowo, Marcinkowo und Parlin bis zum 15. Nov Regierungs-Bezirk Königsberg. Landkreis Königsberg, in Haferst rehm am 18. Kreis Heiligenbeil, in Lindengu am 17. Nov. Regierung s-Bezirk Gumbinnen. Kreis Heidekrug, in Swarren am 8 November. Lgötzen, in Wronnen und Mertenheim b. z 17. Nov.

* 0

Nov.

Nach Privathriefen aus Paris war daselbst am .

Abends die osfijtelle Nachricht eingegangen, daß zu Granville t . z 4 , . ,, . Singsoiel in 1 Akt. Hierauf: Aline, Königin von Golcond

(Dep. des Kanals, der Insel Yersey gegenüber) die Cholera ausgebrochen seh.

In Hamburg sind vom 22. zum 23. November 9 Personen

an der Cholera erkrankt, 5 genesen und 2 gestorben. Aus Kassel schreibt man: Wie

sen Tagen die Aufhebung der bisherigen strengen Sperr ⸗Maaß⸗

regeln gegen die Cholera bevor, und wird man sich von nnn, . ! 2 ; bleiben zu dieser Vorstellung gütig.

unserer Regierung ganz an das in dieser Beziehung in Hanno— ver so wie in Preußen befolgte System anschließen.

In St. Petersburg sind vom 11. bis 45. Nov. 7 Per⸗

sonen an der Eholera erkrankt, 3 genesen, 2 gestorben und noch krank verblieben.

——

Literarische Nachrichten.

Geschichte des Preußischen Staats, von Gustav Adolf Harald Stenzel, Professor der Geschichte an der Univsrsität zu Breslau. Erster Theil. Von den ältesten Zeiten bis 1649. Hambarg, 1830. XVI und 550 S. 8.

der Stadt Garn see am 14. Nov.

P Berl. Siadt-Obl!. Elbinger Westpr. Pfandb. Gross hz. Pos. do. Kreis

Wanderleben, Lustspiel in 4 Abtheilungen.

versschert wird, steht in die

der Gebildeten unserer Nation geschrieben wollte in ihm nicht nur eine Geschichte der Fürsten, sondern gleich des Volks und der inneren Einrichtungen und Sitten ließ Es enthaͤlt wenig Eitate; aber daß der Ver sasser mit Umsicht gruͤndlicher Prufung die vorhandenen O 1 nutzte, läßt sich nichtsdestoweniger auf jeder Scite erkennen. Die schwierige Aufgabe, welche in dem ersten Bande zu i war, einen Faden in der Geschichte der vielen getrennten Prorsm

fuͤr die große Klasse

zu finden, welcher en,, festgehalten werden konnte, hat 4 ĩ

BVerfasser dadurch gluͤcklsch gelbst, daß er das aus ehoben, was

entschiedener Wichtigkeit für innere und dußere und das fortgelassen hat, was rein provinziell ist. Ferner han dasjenige immer besonders hervortreten lassen . was als Haupt⸗ x denz jeder Zeit gilt, so im letzten Hauptstuͤck des vorliegenden 8 bes die Erbbhung der fuͤrstlichen Gewalt, vorher die Reform und fruͤher die Zerspaltung durch persbnliche und Khorperscha Interessen. Zum Lobe des Werks muß vor uͤglich angeführt werhn daß der Verfasser sich keiner Sache feindlich egen uüberstellt, sy dern stets die Gruͤnde ihres Entstehens und ihres Fortgang, des Verfalls (3. B. der Staͤdte, des Adels, der Goldherren ü. s h zu finden und darzustellen bemüht ist, und, um dem Leser ein von der Denkunggart und durch die Ereignisse selbst zu verschaffen, eine Menge charaltet scher Zuge seiner . eingewebt hat. Möge die Fortsehung dieser neuesten g eschichte des Preußistz Starz bald erscheinen, mit der unserer Literatur zugleich ein h erwuchs, das geeignet ist, Liebe fuͤr Vaterland, Recht, Freiheit, i; Gesetzmaͤßigkeit und fortschreitende Entwickelung der Menschen g Sittlichkeit, zu wecken. *

———

Berlil iner kEkörse. ben 25. November 1831.

Fopds- und Gelil-Cours-Tettal. (reed sa. Cm

. . T F fr] . . ** ff

St. Schuld- Sch. 85 [X r. Ungl. Aul 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Eng]. Obl. 3) Kurm Ob m. I. . Nmkk. Int. Seh. di

Aimtĩ.

8 *

105

bomm. Pfand br 9 106575 4

Ku- u. Neun. do. 9 .

z3chlesis chi d. ks s. C d. K- u. N

.- B ch. d. R- n. N. 1 er, n.

ö . vol. Pal

. plandhr.

9 60 Kuünigsbg. do.

49.

PDanz. do. in Th.

D D C

83

Neue dito. .

Friedriehsd'or.

bhiacanto

8

——

Königliche Sonnabend, 26. Nov.

Schauspiele. Im Schauspielhause: Röichm Vorher: Die M verständnisse, Lustspiel in 1 Akt.

Sonntag, 27. Nov. Im Opernhause: Rose, die Miller

Ballet in 3 Abtheilungen.

Königstädtisches Theater. Sonnabend, 26. Nov. Zum erstenmale wiederholt: Mau garethe von Anjou, Oper in 2 Akten; Musik von Mamerben. Die bereits gelösten mit „Donnerstag“ bezeichneten Bih

ö

KREUE5STE RCRSEN- HNACHRHICHTLEnM.

Paris, 19. Nov. S5proc. Rente pr. compt. 95. 80. cour. 95. 95. Iproc. pr. compt. 69. 25. fin cour. 69. 30. 6m Nꝛeap. pr. compt. 860. 80. sin our. 80. 90, Sproc. Span. perp. h Frankfnet a. M., 22. Nov. Desterr. 5prot. Metall proc. 77 . 77 ν. DIproc. 64. 1prot. 203. Br. Bm

**

87.

Act. 358 i533. Part. Sti. 17. A6. Loose ju 100 31. i Niederl. 433. Russ. M)

Poln. Loose 574. Br. ö London, 17. Nov. Zproc. Cons. 82.

Redaetent John. Ritredacteunr Cottel. Gedruckt bei G. W. Hayn.

rEraßtępyp in der frnel ba ö itzbarsten Rittergüter in der fruchtbar sten Gegend des Koniareichs Sachsen zeht zum Verkaufe, und bei einem soliden Kaͤufer waͤrden sich auch die Zahlungen conve— nable reg liren lassen. Nähere Nachweisungen ertheilt der Expe⸗ diteur Junger in der Zeitunge-Expedition zu Leipzig. Unterhändler koͤnnen nicht startsinden.

Eins der größten ur

Eine mit Soezerei-Geschaft verbundene Droguerie⸗Material⸗ Handlung in einer Residen;-Stadt der Preuß. Monarchie, welche shon seit einer langen Reihe von Jahren eines bedeutenden Ab— satzes sowohl en detail als eu gros sich erfreut, ist an einen soliden Kauflustigen unter sehr aunehmobgren Bedingungen und gegen maͤßige Anjahlung mit Haus und zubehör zu verkaufen. Naäͤchst der Ueber— weisung sämmtlicher Kunden kann auch ein bedeutendes Waaren— lager nach Belieben des Käufers mit übergeben werden.

Ebenso ist eine über achtzig Jahre bestehende Leinwand -Hand— lung in einer Kreisstadt Schlesiens billig u verkaufen. Naͤhere Auskunft ertheilt das

Anfrage- und Adreß⸗Bureau zu Bre islau im alten Rathhause.

Literarische Anzeigen.

In unserm Verlag ist erschienen und in allen Buchhandlun—

gen zu haben: k Ein Brieswechsel uͤber speculatige Philosophie in ihrem Confliet mit Wissenschaft und Sprache, von D. F. Gruppe. gr. Soo. geh. Preis 2 Thl. 25 sar

Wir bieten hiermit ein Buch dar, das eben so sehr auf die sorgfaͤltige Prüfung der Gelehrten als auf die Theilnahme der Ge bildeten Ansorüche macht, denn es faßt unter neuen, und wir duͤr— fen glauben, enischeidungevollen Gesichtspunkten einen alten ver— wickelten Streit auf, der uber die hoͤchsten Interessen des mensch— lichen Wissens gesührt wird. Es stellt die vorgelteuden philosophi⸗ schen Sosteme ugserer Zeit in ihrer historischen Herleitung ein“ fach dar, jeigt, daß ihr angeblicher Einklang mit empirischer Wis⸗

senschast unmöglich sey, deweist aber ihre Unhaltdarkeit vorzüglich

; . 4 *. 959 7 ö 6 3 J. dadurch, daß es schon von vornherein die großen griechischen wh losophen des s zeiht, durch falsche Ansicht von der Natur zt Sorache sich fehr wesnclich üter die Natur dez Denkens und En kennens getäuscht zu haben. Verze hlicher bei letzteren, habe diestt Fehler lauge nachaewirkt und fortgewuchert bis er, zur aupersft⸗ CTonsequenz entwickelt, in den phisesophischen Systemen des heulh gen Deurschlands gerade zu einer Zeit auftritt, wo doch die soht⸗ geschrittene Naturwissenschaft und ein tieferes Sprachstudium, nu, mentlich des Deutschen, die Mittel in die Hand gaben, um jentt Irrthum in seinem Grunde außjudecken und zu jedermanns Ein⸗ sicht ju bringen. Auf die philosophischen Leyrsätze älterer und neuerer Zeit angewandt, schien sich, freilich auf Kosten derselhen, vieles Lscht auf einmal zu ergeben. Im Geaensatz construktipet Behandlung der Philosophie und Geschichte aber hat der Verf. bel sucht, die wahre Reihe der Abhaͤngiakeiten aufwärts zu verfolgen, deren beides unterworfen ist. Die Ueberjeugung endlich, daß mu zurch die Richtiakeic seiner Sache und durch Klarheit in ihttk Auffassung auch für einen arößern Kreis gebildeter Leser Zugaͤng⸗ lichkeit, Verstaͤndlichkeit und Reiz erwachse, kam er weder mit dem Wust verworrener Terminoloaien in Berührung, noch durfte er sich auf dem Wege flacher Herabstimmung um Popularitaͤt bemühen. Berlin, im November 1831 Nau cksche Buchhandlung.

* . . Ww.

2.

81 .

SG. Fincke, Markgrafenstraze Nr 44, verkauft:

ßli, Künstler Ler icon mit i2 Rachtr. und 1 Bd. neue Nachth 10 Thl. Sehilteri Thesaurus, 3 vol. fol, schoön Exempl * lbftzöh 12 Thl. Id. lib a. groß. Holl. Pap. 20 Thi. Ezvers Schmki⸗ rerlinge, (Europaͤische) ee mpl. illum. J0 Thl. Cramer apil- lous exotiques, fig color. 4 vol. 4to. et,. Supl. p. Stoll. (ellen 6 Kyfe). 60 Thl. BIO eh lehthyologie, 12 vol. to, Kg. color. do Thl.

Im Verlage von F. Hessenland in Stettin, und in Kom, mission in der E asl 1nschen Buchhandlung in Berlin, Breite Strafe Rr. 23, ist so eben erschienen und an alle Buchhandlungen

versandt: Sonntags klubb. Sammlung

Wallenrodt, L. von, der von Erjaͤhlungen und Novellen. 2 Bändchen Ses. 3 Thl.

Qucilen und Hülssmittel! !

ntwickelung n

Handlungsweise der verschiedenen 3e

ii

der. fes wegen der Verbannung der vorigen Dynastie anzenemmen worden, traten der Baron v. Schonen und Hr. Mérilhou

*

Allgemeine

/ r eee, eme dne mee eee had .,, ,

tagts⸗-Zeitung.

M

ä

329.

gh m e J ö. ee, mm, u

* n . * h 277 8e mm er n . . . 22 i e, ,

2

/ /

, .

1 / / ——

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tag es.

Se. Majeslät der König haben dem Premier Lieutenant des 2ten Garde-Uhlanen⸗ (Landwehr) Regiments, v. Seydlitz und

Kurtz b ach, den Militair⸗Verdienst-⸗Orden zu verleihen geruht.

Bekanntmachung.

Nach unserer Bekanntmachung vom 31. Dezember v. J. waren von unserer im Jahre 1822 bei dem Banquier N. V. Rothschild in London gemachten Anleihe im Betrage von über— haupt ..... . 2 44 *. 3,560, 000 Pf. St. bis incl. 1. Juli 1831 zur Amortisation be⸗ 1,260,000

stinmt ...... ...... ..... und es blieben noch rückständig ...... .. T F ST

Für den am 2. Januar k. J. eintretende Ablösungs-Termin soll nach dem in der Be⸗ kanntmachung des Herrn Chefs des Seehand⸗ lungs⸗Instituts vom 26. September 1829 ent⸗ haltenen Vorbehalt, auf die ursprüngliche Amor⸗ tisation der Anleihe zurückgegangen werden.

Es werden demnach für diesen Termin

1) ein halbes Procent von der ursprüngli⸗ chen Anleihe⸗ Summe der 3,500,600 Pf. Gre mit.. .. . .... 17, 406 wf. St.

2) ein halbjähriger Zinsenbe⸗ trag der bis 1. Juli e. getilg⸗ ten 1,260,000 Pf. St. zu 5 pCt. pro anno mit .. ..... 31,500 ⸗⸗

,, rern met, ge zur Ablösung bestimmt und die Obligationen über diesen Betrag, deren Nummern seiner Zeit bekannt gemacht werden sollen, kassirt, die Englischen Hälften derselben aber im Mo⸗ nat Januar k. J. bei der Bank ig London niedergelegt werden. Von der ganzen Auleihe en in noch ...... . 2 3 1 9t, Gu Pf. t.

9, 000 Pf. St.

rückständig seyn. =

Für die Folge behalten wir uns vor, nach den Umständen entweder die ursprüngliche Amortisation beizubehalten, oder, wozu wir nach dem Inhalt der Haupt-Obligation berechtigt sind, den Ablösungsbetrag nach Gutdünken zu vergrößern und eventuell F . Verloosung der Partial-Obligationen wieder eintreten

assen.

Berlin, den 21. November 1831.

General-Direection der Seehandlungs⸗Societät. Kalser. Mayet. Wentzel.

Angekommen: Der Kaiserl. Oesterreichische Kabinets⸗ Courier Rohrmann, von Wien.

Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger, Lieute⸗ nant Adam ow, als Courier von St. Petersburg kommend, nach dem Haag.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

. 7

Deputirten⸗-Kammer. Sitzung vom 18. Novem—⸗ Nachdem Tages zuvor der Ite Artikel des Gesetz-Entwur—

mit zwei Zusatz-Artikeln hervor, die auch nach einer unerheblichen Debatte in folgender Abfassung angenommen wurden:

„Die Behörde zur provisorischen Verwaltung der Güter der ehemaligen Dotation der Krone soll auch ferner im Be— size der von Karl X. während seiner Regierung erworbenen oder früher von ihm besessenen beweglichen und unbeweglichen Güter verbleiben, bis die Liquidation der ehemaligen Cwilliste erfolgt seyn wird. Den Gläubigern Karls X. und seiner Familie wird das Recht vorbehalten, ein gerichtliches Verfah— ten einzuleiten, oder, wo dies bereits geschehen, dasselbe fort⸗ usetzen.“

Der ate Artikel, dem auf den Antrag des Hrn. Parant

eine andere Abfassung gegeben wurde, lautet also:

„Art. 4. Erfolgt der Verkauf in der vorgeschriebenen Frist nicht, so wird dazu von Seiten der Domainen-Verwal—⸗ tung geschritten, und zwar für die Majorennen in den admi⸗ nistrativen Formen und für die Minorennen vor den Ge— richtshöfen, nach dem für dergleichen Fälle üblichen Modus, ohne vorherige Einholung der Meinung eines Familien⸗Rathes. Der Verkauf geschieht im Namen und für Rechnung der

igenthüm er.“

u dem Zten Artikel hatte Herr Mérilhou ein Unter⸗Amende—⸗ ft gemacht, das jedoch von ihm zurückgenommen wurde, so . dieser Artikel in nachstehender, von der Kommission in An— rag gebrachter Abfassung durchging: „Art. 5. Der Verkaufs-Erlös wird den Anspruchts⸗ erechtigten, Eigenthümern oder Gläubigern ausgeantwortet, mit Vorbehalt jedoch der Ansprüche des Staats, wo es der⸗ gleichen giebt.“ . ter und letzter Artikel des Gesetzes gilt nunmehr die Tages . von der Kammer angenommene Bestimmung wegen Auf⸗ . ng des äten Artikels des Gesetzes v. 12. Jan, 1816, der den e srenkte ch zurückkehrenden Mitgliedern der Napoleonischen . llie die Todesstrafe juerkannte. Das ganze 98956 wurde so⸗ . 2651 gegen 69 Stimmen angenommen. An der Ta⸗ 23 nung waren jetzt die Berathungen über den Gesetz-Ent⸗ wurf, wodurch der Reserve⸗ Fonds der Bank, im Betrage von

Berlin, Sonntag den 27sten November.

g.974,398 Fr. unter die Aetionnairs verthellt werden soll. Die Herren Voher d'Argenson und v. Podenas ließen sich wi⸗ der und die Herren Fulchiron und Laffitte für das Gesetz vernehmen. Nach einigen Bemerkungen des Finanz-Mini⸗ sters wurde der Entwurf mit 258 gegen 16 Stimmen ange— nommen. Am Schlusse der Sitzung eröffnete die Versamm⸗ lung noch die Diskussion über den definitiven Rechnunge-A bschluß für das Etats-Jahr 1829. Nur zwei Redner gaben darüber ihre Meinung ab, nämlich die Herren v. Falguerolles und Basterr äche. Der dritte Redner, der sich hatte einschreiben lassen, Hr. Roger, war abwesend. Am nachsten Montage soll— ten die einzelnen Positionen des Etats zur Berathung kommen.

Paris, 19. Nov. Ein gestern Abend um gz. Uhr im hie⸗ sigen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten angekomme— ner Courier hat den am 15ten d. M. von den Repräsentanten der fünf großen Mächte in London mit dem Könige Leopold ab⸗ geschlossenen Traktat überbracht, dessen Inhalt der heutige Mo— niteur bereits mittheilt.

Das Journal du Commerce und der Courrier fran— Lais sprachen vor ein gen Tagen von einer wahrscheinlichen Ver— änderung im Ministerium und nannten den Großsiegelbewahrer Herrn Barthe und den Minister des öffentlichen Unterrichts, Grafen v. Montalivet, als diejenigen, welche aus dem Kabinet ausscheiden würden. In Bezug hierauf sagt der Temps in seinem heutigen Bulletin: „Man darf es sich nicht verhehlen, daß das gegenwärtige Kabinet in der Deputirten-Kammer keine feste gleichbleibende Majorität hat. Dies kann nicht lange so fortdauern; es ist für eine kräftige Regierung wesentlich, doß das Ministerium der wahre Ausdruck der Majorität sey; ohne diese Bedingung ist keine Verwaltung möglich. Jedoch glauben wir nicht, daß vor der gänzlichen Vellendung unserer Verfassungs⸗Urkunde und vor der Annahme des Pairs-Gesetzes und der Bewilligung der Civil-Lisie eine Ministerial-Veränderung eintreten werde; die Unzewißheit über die Pairs-Frage macht eine solche unmöglich, und wer wird sich dem Präßdenten des Minister-Rathé anschlie⸗ Fßen wollen, wenn derselbe bei dem Piane der Creirung neuer Pairs beharrt? Die letzten Debatten haben einige schwache Stellen des Ministeriums in ihrer Blöße gezeigt und das Be— dürfniß einer Modification desselben fühlbar gemacht; auch haben

55

diese Debatten angedeutet, in welcher Nuance die se Modification

siatifinden kann und muß.“

Dem Courrier frangais zufolge, wird ein Mitglied der Deputirten-Kammer in einer der nächsten Sitzungen eme Pro— position wegen öffentlicher Rehabilitirung des Andenkens des Marschalls Ney und der anderen im Jahre 1815 verurtheilten Militairs, namentlich Chartran's, Mouton-Duvernet's und La— bédohëre's, vorlegen.

Der Indicateur de Bordeaux meldet: „Der Graf von Latour⸗Dupin (Sohn des ehemaligen diesseitigen Gesandten in Turin) ist hier in dem Augenblicke verhaftet worden, wo er einen Paß nach Spanien nehmen wollte. Mau glaubt, diese Verhaftung stehe mit der Entdeckung eines Karlistischen Kom— plotts in Beziehnng, in welches einige vornehme Personen der Vendée verwickelt seyn sollen.“

Im Courrier frangais liest man: „Ein Schreiben aus der Bretagne vom 15ten d. M. enthält über die Gräfin v. La— rochejacquelein, welche auf ihrem Landsitze Gaubretiere verhaftet wolden, aber wieder entflohen ist, einige interessante Details. Die Gräfin hatte unlängst eine reicht Erbschaft gethan, die man auf einige Millionen Franken abschätzt, und soll erklärt haben, daß sie diese ganze Summe dafür verwenden wolle, die Wieder⸗ hetstellung des legitimen Throns zu besördern; sie lebte in den letzten Monaten dieses Sommers in Paris und der Umgegend und besuchte häufig die Salons der Abbahe⸗- aur-Bois, wo sie oft mit der Frau eines der Minisier zusammentraf, welche seit der Juli⸗Revolution am Ruder sind.“

Nachrichten aus Genf zufolge, hat der Vicomte von Cha⸗ teaubriand den abgelaufenen Mierhs-Kontrakt für das Landhaus, welches er bei dieser Start bewohnte, nicht erneuert, woraus zu folgern wäre, daß er nicht dahin zurückzukehren gedenke.

Herr Sauzet, der dekannte Advokat aus Lyon, der bei dem Prozesse gegen die Er-Minister im Dezember v. J. Hrn. von Chantelauze auf eine so ausgezeichnete Weise vertheidigte, hat den im Fort von Ham sitzenden vier Ex⸗Ministern Polignae, Peyronnet, Chantelauze und Guernon-Ranville einen Be such abgestattet. Die Gefangenen werden streng bewacht, und Hrn. Sauzet wurde nicht gestattet, mit ihnen zu Mittag zu essen; ihre Frauen leben in Ham und bringen den Tag bei ihnen zu, müs⸗ sen das Fort aber Kibends verlassen.

Das in Bordeaux versammelte General-Conseil des Depar⸗ tements der Gironde hat die Summe von 1,100,000 Fr. sür Straßenbauten und 500, 00 Fr. für die Erbaunug ucuer Gesang⸗ nisse und eines Justiz-Palastes in der Hauptstadt des Departe⸗ ments bewilligt.

Der Herzog Karl von Braunschweig hat Bayonnt, wo er sich längere Zeit aufgehalten, verlassen, begeben, wo er den Winter zupringen will.

Herr Foy, der Bruder des berühmten Generals und Depu⸗ tirten, ist zun Post⸗Direktor in Caen ernannt worden. .

Die gestrige Nummer der „Revolution“ ist von der Polijei in Beschlag geuommen werden.

Großbritanien und Irland.

London, 18. Nov. In Brighton schmeichelt man sich, daß Ihre Majestäten bis nach den Weihnachten daselbst verwei⸗ len werden. Furst Talleyrand ist nach Brighton abgereist.

Der Lord⸗Kanzler zeigte heute im Kanzleigerichte an, das er Montag nicht werde Sitzung halten können weil Se. Maj. für diesen Tag in Brighton einen Geheimen Rath zusammen⸗ berufen hätten, um eine Proclamation zur weiteren Prorogation

des Parlaments zu erlassen. ist sehr gespannt auf die heutige Hofszeitung, in der ren n des Parlaments die naͤ⸗

man Über die Zeit des Zusammentritts

um sich nach Nizza zu

heren Bestimmungen zu finden hofft. Im Allgemeinen erwartet man, daß derselbe auf eintn Tag nach Welhnachten bestimmt werden wird, und beklagt schon diesen Verzug wegen der bleiben⸗ den Aufregung der Gemüther und der Unsicherheit in Geschästen. Vielt Börsenleute blieben heute am Schluß der Börse noch in der Eity, well die Hofzeitung erst spät erscheint.

Der Courier widerspricht allen Gerüchten von Ministerial— Veränderungen auf das bestimmteste und fügt hinzu, daß ihm bis jetzt nur 12 Pairs bekannt geworden, von denen es heißt, daß sie von ihren früheren Ansichten gegen die Reform zurück⸗ gekommen seyen und jetzt die Minister unterstützen würden; da⸗ gegen sollen aber auch von der anderen Seite 2 oder 3 Pairs schwankend geworden seyn und zur Opposstionspartei übergehen wollen. Die neue Reform⸗Bill sey daher noch in eben so gro⸗ ßer Gefahr, als die alte, und es werde, um diese abzuwenden, nothwendig einer neuen Ereirung von Pairs bedürfen. Zwar be⸗ haupteten die Anti⸗Reformisten, und namentlich der Herzog von Cumberland, daß der König einer solchen Maaßregel abgeueigt und ihnen daher ein neuer Triumph gesichert sey; dem könne je⸗ doch mit gutem Grunde widersprochen werden. „Der König“, fährt das genannte Blatt fort, „wird so zu Werke gehen, wie er es bisher gethan; er wird nämlich serner dem Rathe seiner Minister folgen, und sollte die Nothwen⸗ digkeit einer ntuen Paircs⸗-Creirung eintreten, so wird das Land seinen König eben so prompt und kräftig wie immer im Jntert sse seiner Unterthanen handeln sehen. Es wäre zu wunschen, daß, um die Wirkung der von den Anti-Reformisten absichtlich ver— breiteten falschen Gerüchte zu hintertteiben, eine amtliche Mit— theilung über die Absichten des Königs und seiner Minister ge— macht werde. Man braucht wahrlich nur die Wahrheit zu on— kliziren, un überall Vertrauen einzuflößen. Der Plan, den Herzog von Wellington an die Spitze einer neuen Verwaltung zu stellen, erscheint Vielen zwar lächerlich; wir wissen jedoch, daß die Anti-Reformisten, die das gegenwärtige Ministerium gern verdrängen möchten, ihn in ihrer Liste obenan gestellt haben; auch hörten wir nicht, daß der Herzog jemals die Erklärung ab— gegeben, den Posten nicht wieder einnehmen zu wellen, von welchem er vertrieben worden. Wir haben im Gegentheile Grund, zu glauben, daß der edle Herzog und seine Partei, nach— dem sie wahrgenommen, daß es jetzt unmoglich seyn würde, ein Ministerium nach antireformistischen Grundsätzen zu bilden, jetzt in veischiedenen Theilen Englands sich bemühen, Erklärungen ge— gen das jetzige Ministexium, jedoch vorgeblich zu Gunsten einer gemäßigten Reform, durchzusetzen, und mit die sen Erklärungen hoffen sie sich den Weg zur Königlichen Gunst zu bahnen. In der Grafschaft Devon haben ste ihre Operationen begonnen, und dort ist es ihnen auch gelungen, einige Unterschriften zu sammeln. Folgendes ist der Inhalt der in dieser Grasschaft zu Stande ge— kommenen Erklärung, die wohl allen anderen zur Norm die— nen wird:

„Wir Unterzeichnete, hoher und niederer Adel, Geisllichkeit, Yeomanry und Hausbesitzer der Grafschaft Devon, tief durchdrun— gen von der Wichtigkeit einer Reform in der Volksvertretung, wel⸗ che die Aufmerksamkeit des Parlamentes so lange gefesselt hat, der jedoch durch das maͤnnliche ünd unabhängige Verfahren eines Zwei—⸗ ges der Legislatur ein so glücklicher Widerstand geleistet worden, er⸗ flaͤren hiermit, daß wir die festeste und loyalste Anhaͤnglichkeit fuͤr Sr. Majestaͤt Person, Krone und Wuͤrde hegen, und daß, wiewohl wir die Ausgedehntheit und die Bestimmungen der letzten Hill mit roßer Aengstlichkeit und Unruhe wahrgenommen, wir doch einer olchen Reform von Mißbraäͤuchen, die sich mit der Sicherheit und Erhaltung aller Rechte und Gerechtsame beider Parlamentshaͤuser und unscrer glorreichen monarchischen Verfassung vereinigen laßt, nicht entgegen sind.“

In einem anderen Artikel dieses Blattes wird über den— selben Gegenstand gesagt: „Diejenigen furchtsamen Personen, welche so leicht über Wilhelm IV. urttzeilen, sollten nicht ver⸗ gessen, daß er kein neuer Reformist ift. Ihn hat nicht etwa die Nothwendigkeit bekehrt, sondern er ist und war immer aus Grund— satz der Reform zugethan. Schon damals, als er nur muth⸗ maaßlicher Thronerbe war, kannten seine Umgebungen seime An⸗ sichten in Bezug auf Reform sehr wohl, und als der Herzog v. Wellington im Amte war, machte ihn der König mehr ass ein— mal darauf aufmerksam, wie nothwendig und gerecht eine Ver⸗ besserung in der Art der Vertretung sey. Dies wissen wir, und wir wissen auch, daß der Herzog mehr als einmal über, die off ne Darlegung der liberalen Gesinnungen seines. Königlichen Herren mißvergnügt war. Was daher die Anti⸗Resormisten auch immer sagen mögen, nichts wird uns davon über en⸗ gen können, daß der König im Herzen kein Reformist wäre. Was sse auch in dieser Hinsicht vorbringen, es wird auf nus keine Wirkung machen, eben so wenig, wie auf das Publikum; denn dem Könige vorwerfen, daß er innerlich andere Gesinnungen hege, als die sind, zu denen er sich als Monarch wie als Mann be⸗ kannt hat, heißt Jemanden verleumden und schmähen, den zu ehren und zu achten jeder Engländer verpflichtet ist. Wir fordern alle Reformisten auf, der Worte des Kouigs eingedenk zu seyn, welche er an einen seiner Jegenwärtigen Minister richtete: „„Hal⸗ tet es mit dem Volke, und Ich werde es mit Euch halten.!“ Reichen diese Worte nicht hin, um uns von seinem Patriotig⸗ mus und seiner Rechtlichkeit zu überzeugen? Beschützet und un terstütze den Thron gegen alle Factionen, und Ihr werdet in dem Rönige den standhaften Verfechter Eurer Freiheiten finden. Ihr habt jetzt eine Regierung, die sich gegen Euch und gegen den Rönig verpflichtet hat. Trennet Eure Interessen nicht, und Ihr seyd geborgen. Wenn der König, oder die Minister, oder das Volt das eingegangene Bündniß verletzen sollten, so würden un⸗ sere Feinde ssegen, und Großbritanien würde entweder wie der der Verderdtheit und dem Despotismus anheimfallen, oder das Dolf müßte gewaltsem das zu erlangen trachten, was ihm, mit Klugheit und Festigkeit jeßt ohne Erschütterung gesichert ist.

n der ersten Versammlung der Aldermen nach einer neuen gord Had en, sst es üblich, dem vorigen Lord⸗ Mayor einen Dank zu votiren. Der Lllderman Thorp schlug demgemöß bei der vorgestern stattgefundenen ersten Versammlung der Aldermen

*

d

Ta, m mer, , , , . d

89

3 . , , ,.

K

.

*