1831 / 330 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

chem Zwecke dies geschehe; würde aber die Prorogation bis nach den gewöhnlichen Weihnachts-Ferien fortgeführt, so würde die Erreichung jenes Zweckes (die Reform) auf jeden Fall verzögert, derselbe würde bei Seite gesetzt und in größere Ferne hinausge⸗ schoben werden.

Die Morning⸗Post läßt sich bei Gelegenheit der in Um⸗ lauf befindlichen Gerüchte über die Abneigung des Königs, neue Pairs zu creiren, folgendermaßen vernehmen; „Das Englische Volk hat Ursache, sich seinem Allergnädigsten Monarchen auf das tiesste verpflichtet zu fühlen; denn durch seine Festigkeit und Ener⸗ gie wird es von einer so verderblichen Faction befreit werden, wie nur jemals eine existirte. Wenn wir die unendliche Mühe betrachten, welche sich Graf Grey und seine Kollegen gegeben haben, ihrem sinkenden Ruf wieder aufzuhelfen, so gränzt das jetzige glückliche Resultat ans Wunderbare. Die Whigs von jeher ein kühnes, sorgloses und grundsatzloses Volk haben alle ihre Unverschämtheit aufgeboten, um die Zügel der Regierung in Händen zu behalten. Sie haben versucht, das Volk und das Oberhaus zu übercumpeln, ja, sie haben es sogar gewagt, dieses Syhstem der Ueberrumpelung in der geheiligten Gegenwart des Monar— chen in Anwendung zu bringen, indem sie ihn, den natürlichen Beschützer der Constitution, zu überreden trachteten, den Umsturz derselben zu befördern. Trotz alle dem jedoch, trotz dem, daß sie wie für ihr Lebensblut gekämpft haben, fühlen die Whigs doch endlich, daß ihre Anstrengungen vergeblich gewesen sind, daß sie sich nicht halten können, daß sie jetzt ihre so geliebten Aemter anfgeben müssen. Die Entlassung des Grafen Grey und sei⸗ ner Kollegen ist zwar bis jetzt nur noch ein Gerücht, aber ein Gerücht, welches aus den besten Quellen kömmt, von den Whigs selbst kaum mehr geläugnet und durch die Augenscheinlichkeit der Thatsachen unterstützt wird. Schon seit einiger Zeit ist die schwache Stellung des Grey'schen Ministeriums der allgemeine Gegenstand der Unter⸗ haltung und dem ganzen Lande so klar wie die Sonne. Die bezahlten Vertheidiger der Regierung haben fich bemüht, das Publikum zu überreden, daß ihre Herren sich durchaus fest in ihrer Stellung befänden; aber es ist ihnen nicht gelungen. Alle ihre Erfindungskraft hat sie nicht in den Stand setzen können, die in ihren Augen beklagenswerthe Thatsache zu verheimlichen, daß der Grey'schen Verwaltung die nöthigen Mittel fehlen, um eine politische Kraft zu entwickeln, und daß kürzlich viele ihrer enthusiastischen Vertheidiger von ihr abgefallen sind. Dazu kömmt noch, daß der König, nachdem er die Absicht seiner Rath⸗ geber, unter der Maske der Reform eine Revolution herbeizuführen, vollkommen durchschaut, ihnen sein Ver⸗ trauen entzogen hat. Die Whigs leugnen zwar diese letztere Behauptung; aber ihre heftigen Aeußerungen gegen Se. Majestät sprechen hinlänglich zu Gunsten unserer Mitthei⸗ lung.“ Der Courier erwiedert darauf: „Im Ganzen ver⸗ dient dies Geschwätz keine Antwort; aber einen Punkt müssen wir doch herausheben. Die Morning⸗Post sagt: „„Der Grey⸗ schen Verwaltung fehlen die nöthigen Mittel, eine politische Kraft zu entwickein.““ Nicht alle Mittel, denken wir, fehlen derselben; sie besitzt das Vertrauen des Volkes. Aber eines wol⸗ len wir dem Grafen Grey und seinen Kollegen bemerklich ma⸗ chen: daß, wenn sie einen elenden Vergleich mit den Feinden des Volkes eingehen, nichts sie retten kann,“

In der gestrigen Versammlung der Aldermen (Vergl. die vor. Nummer der Staats⸗Zeit.) ist endlich dem Lord⸗Mayor der übliche Dank votirt worden.

Der Courier führt folgende Stylprobe aus Hrn. O' Con⸗ nells letztem gedruckten Schreiben über die politischen Unionen an: „Hr. Stanley (Staats⸗-Secretair für Irland) fragt wenig nach dem Schreien der hungrigen Familie des armen Bauern; er hält den Bauer für einen Menschen, der sich eignet, in dieser Welt erst ins Gefängniß , , dann transportirt und in der künftigen in alle Ewigkeit verdammt zu werden.“

Diesen Nachmittag kam ein Dampfschiff aus Rotterdam an. Man meldet, unser Botschafter im Haag habe eine unver⸗ zügliche kategorische Autwert über Annahme oder Nichtannahme der Feiedens⸗Beschlüsse verlangt, allein eine ausweichende dahin erhalten, daß, wenn auch der König einwilligen wolle, er die Zu⸗ stimmung der Generalstaaten nicht würde erhalten können. Man meint, der König der Niederlande stütze sich darauf, daß vor dem Frühjahre keine Kriegs-Operationen mehr würden vorgenommen werden können.

Folgende Kriegsschiffe werden in diesem Augenblick in Eng⸗ land gebaut: 1) In Plymouth: „St. George“ von 120 Kano⸗ nen, „Nile“ von 92 K., „Hindostan“ von 80 K., „Valiant“ von 75 K., „Pique“ von 46 K., „Statira“ von 46 K., „Ti⸗ gris“ von 46 K., „Daphne“ von 20 K., „Porcupine“ von 20 K., „Redwing“ von 18 K., „Scorpion“ von 19 K. und der „Rhadamanthus“ (Dampfschiff). 2) In Ports⸗ mouth: „Neptune“ von 120 K., „Rohal⸗Frederie“ von 120 K., „Indus“ von 80 K., „Electra“ von 18 K., „Hazard“ von 18 K., „Buzzard“ von 10 K., „Lyra“ von 10 K. und „Terman⸗ gant“ von 10 K. 3) In Woolwich: „Boscgwen“ von 89 K. „Chichester“ von 52 K., „Amphion“ von 36 K., und die „Dee,“ „Medea“ und „Phönix“ (Dampfschiffe) 4) In Deptford: „Worcester“ von 52 K. 5) In Chatam: „Waterloo“ von 120 K., „London“ von g2 K., „Monarch“ von 85 K., „Mean⸗ der“ von 46 K., „Vestal“ von 28 K., „Rover“ von 18 K., „Scout“ von 18 K., „Seagull“ von 6 K., „Spider“ von 6 K., und der „Charon“ (Dampfschiffl. 6) In Sheerneß: „In⸗ constant“ von 66 K., „Calliope“ von 28 K. und der „Sala⸗ mander“ ( Dampfschiff). 7) In Pembroke: „Royal Willlam“ von 120 K., „Rodney“ von 92 K., „Forth“ von 46 K., „Alarm“ von 28 K., „Andromache“ von 28 K., „Harier“ von 28 K. und „Cockatrice“ von 6 K.

„Es ist sehr zu bedauern“, heißt es im Courier, „daß die Agenten Dom Pedro's, um ihre Sache zu verstärken, zu Mit— tein ihre Zuflucht genommen haben, die mit den Gesetzen unse— res Landes unverträglich sind. Es freut uns jedoch, hinzufügen zu können, daß, wiewohl ihre Unklugheit einige Verzögerungen in der Expedition zur Folge haben möchte, darum doch der Um⸗ sturz der gegenwärtigen Regierung von Portugal nicht verhindert werden wird. Binnen weniger als drei Monaten wird Dom Miguels Thron nicht mehr exsstiren.“

Der Hamburger Korrespondent meldet in einem Schreiben aus London, vom 18. Nov.: „Das Gerücht von der Resignation des Grafen Grey ist noch allgemein in Umlauf, obschon der Courier und die Whig⸗Blätter bei jeder Gelegenheit es rundweg läugnen. Nach Britischer Sitte unterstützen die Verbreiter desselben ihre Meinung durch Wetten, was zwar ein schlechtes Argument vor dem Tribunale der Vernunft ist, aber dennoch die Ueberzeugung der Wettenden beweist. Im gegen⸗ wärtigen Falle sind hohe Wetten angestellt, daß Graf Grey ab—⸗ treten, und drei gegen zwei, daß dag Kabinet vor Weihnachten dder vor der ö des Parlaments wesentlich ver⸗ e WMersenen, die diese Meinung mit

MWoöert sehn werht⸗

1738 Golde bekräftigen, sind gerade dieselben, welche die des Oberhauses für die Verwerfung der genau kannten, weshalb ihre jetzigen Ahnungen um so mehr Aufsehen erregen. Ein Plan für die neuen poli— tischen Operationen macht Lord Brounham zum Premier-Mini⸗ ster, Sir R. Peel zum Kanzler der Schatzkammer, Lord Lynd⸗ hurst zum Lord-Kanzler und den Herzog von Wellington zum Generalissimus. Die Morning⸗Chronjele giebt die Existenz eines Mißverständnisses an einem gewissen hohen Octe zu. Die Sun hingegen versichert, daß diese Muthmaßung ganz ungegründet sey,

da der König dem Grafen Grey carte blanche zur Ernennung

neuer Pairs ertheilt hade. Lord Grey's Aengstlichkeit, eine so unge⸗ heure und beispiellose Menge neuer Pairs zu ernennen, als die jetzt erforderliche Anzahl von 890 bis 100, wird seiner Abneigung zugeschrieben, das hochadelige Blut durch eine so große Be imi— schung zu verdünnen, wogegen sich sein Stolz und seine Anhäng— lichkeit an seinen Stand, da er früher im Parlamente zu erken— nen gegeben, er wolle mit demselben leben und sterben, empört. Bei mehreren Gelegenheiten hat er sich den Verdacht eines gewis— sen aristok:atischen Stoljes zuaejogen und seinen Schwiegersohn, Sir John George Lambton, den Repräsentanten von Durham vulgo Radical Jack genannt gegen seine vorigen Grundsätze zum Lord— d. h. Baron erhoben, J obwohl derselde dem Staate keine Dienste geleistet hatte. Selbst Lord Brongham, der ehemals so oft den Stolz der Aristokraten verhöhnte, hat sich den Normän—⸗ nisch lautenden Titel Vaux bei seiner Erhebung in den Adelstand, als Lord Brougham and Vaux, beigelegt, worauf er veraltete Familien-⸗Ansprüche macht, obschon keine Baronie von Vaux exi— stirt. Der Sun, in welchem die obige Angaße steht, gehört zum Theil Hrn. Charles Grant **), der als Kabinets-Minsstster den Umstand über die Carte blanche allerdings wissen konnte, aber durch seinen Eid als Geheimeraths-Mitglied verpflichtet war, Staats-Geheimnisse auf keine Weise mitzutheilen. Ein Herr Place erklärte neulich in einem Vereine, daß die Minister die Wieder-Versammlung des Parlaments gern länger verschieben möchten, da die neue Bill noch nicht fertig sey.“.

2 London, 19. Nov. Die gestern Abend erschienene Hof⸗ Zeitung hat wider Erwarten noch nichts über die Zeit der fer— neren Parlaments⸗Prorogation enthalten; der Sun glaubt jedoch, nicht ohne Grund versichern zu dürfen, daß der Zusammentritt des Parlaments am 6. Dez., oder spätestens an dem darauf fol⸗

enden Dienstage stattfinden werde. Es sind Nachrichten aus n an bis zum 6. Nov. eingegangen, die jedoch nichts poli⸗ tisch Interessantes berichten. In Rio-⸗Janeiro sind die Brasilianischen Fonds neuerdings, und zwar in Folge eines dor— tigen Fallissements, bedeutend gewichen. Gestern sowohl als heute waren unsere Minister im Kabinets-Rathe versammelt, wie es heißt, in Bezug auf die noch gegen die Verbreitung der Cho— lera anzuordnenden Maaßregeln. Aus Sunderland sind keine be⸗ ruhigendere Nachrichten eingegangen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 22. Nov. Gestern legte der Finanz— Minister der zweiten Kammer der Generalstaaten eine K. Botschaft mit zwei Gesetz-Vorschlägen vor. Der erste be— stimmt den Belauf der außerordentlichen durch die Kriegs⸗Kosten und die Nothwendigkeit, das Ganze der bisher von Belgien mitgetragenen Staatszinsen aufzubringen, entstandenen Bedürf⸗ nisse für 1832 auf 46,242, 262 Fl. Der andere besteht in zwei Theilen und trägt 1) auf eine freiwillige, ins große Buch zu Amsterdam einzutragende, Anleihe von 133 Millionen Fl. zu pCt., theils zur Deckung der obbenannten Bedürfnisse, theils zur Einziehung von Schatz Kammerscheinen, 5procent. Obligationen und Anticipatlons⸗-Scheinen, an; 2) für den Nothfall auf eine Erhebung eines Don Gratuit von Besitzungen und Einkünften aller Einwoh— ner, nach einem beigefügten Tarif. Der ganze Vorschlag ent— hält 60 Artikel. Die Kammer beschloß nach einer Diskussion: 1) mit 27 gegen 2 Stimmen, den früheren Vorschlag wegen der 5pCtigen Schuldbriefe; 2) mit 20 gegen 9, den wegen der Schuld⸗ Ablösung, endlich 3) mit 15 gegen 14 den wegen der Schatz kam— merscheine, Mittwoch in Erwägung zu nehmen.

Die Anzahl der Petitionen wider die vorgeschlagenen Aceise— Abgaben hat außerordentlich zugenommen; am wichtigsten sind die der Handelskammer von Schiedam wider die Abgabe von Branntwein und die der Leidenschen wider die von Torf und Steinkohlen.

Brüssel, 20. Nov. In der (bereits vorgestern erwähnten) Sitzung der Repräsentanten-Kammer äußerte sich der Mi— nister der auswärtigen Angelegenheiten folgendermaßen: „Meine Herren! Se. Majestät, begierig, die lebhafte Ungeduld des Landes und der Kammern zu befriedigen, hat mich ermäch— tigt, Ihnen das definitive Resultat der aufs neue in London an— geknüpften Unterhandlungen vorzulegen. Sie haben, der Gewalt der Nothwendigkeit nachgebend, die Regierung ermächtigt, den Trennungs-Traktat zwischen Holland und Belgien unter den Klauseln, Bedingungen und Vorbehalten, welche der König im Interesse des Landes für nöthig erachten sollte, abzuschließen und zu nnterzeichnen. Den ihm ertheilten Instructionen ge— mäß, überreichte Herr van 8d Weyer der Konferenz zwei Noten, um Modfficationen in den 24 Artikeln zu erlan⸗— gen, empfing aber eine entschieden abschlägliche Antwort. Unparteilichkeit legt mir die Pflicht auf, zu bemerken, daß den Holländischen Bevollmächtigten eine ganz gleiche Antwort ertheilt wurde. Auf die Note des Herrn van de Weyer, worin der selbe die An⸗ erkennung Belgiens und Sr. Majestät des Königs der Belgier forderte, erhielt er die Aufforderung, sich im auswärtigen Amte einzufinden, woselbst folgender Traktat mit ihm adbgeschlossen wurde. (S. das vorgestrige Blatt der Staats⸗Zestung.) Es ist unnöthig, Sie darauf aufmerksam zu machen, daß trotz des 27. Artikels, der vom Augtausch der Ratsfieationen spricht, dieser Traktat nicht minder definitiv und umwiderruflich ist. Der Aus⸗ tausch der Ratificationen ist eine bloße Förmlichkeit.“ Herr Gendebien erklärte, daß er am künftigen Montag dem Mini— ster die Frage zu stellen gedenke: ob er wisse, was für Modifi⸗ cationen die Bevollmächtigten des Königs von Holland von der Konferenz begehrt hätten.

Gleich nach Ankunft des Courters, welcher den Traktat über— brachte, ließ der König den Französischen und Englischen Ge— sandten, so wie den Herzog von Aremberg, zu ssch rufen.

Durch ein Cicknlar des Gouverneurs der Provinz Antwerpen vom 16. d. M. werden alle Stadt⸗ und Dorf⸗Behörden aufgefordert, auf diejenigen Personen, welche beunruhigende Nachrichten verbrei⸗ ten, ein wachsames Auge zu haben und bei vorkommenden Fällen

) Diese Bemerkung beruht auf einem Irrthume, indem Sir G. Lambton bereits im Jahre 1823 zum Lord Durham erhoben

wurde.

*) Auch die Richtiglelt dieser Bemerkung wird in Zwelfel ge= ogen, da etz nicht der Minister, sondern 6 anderer Hr. Grant 9 olf bir Mit ⸗Kigenth mer bes se n ssf, Hr. G

Reform-Bill so

Mehrzahl ] dieser Art den General-Anwalten sogleich Anzeige davon zu macht

damit sofort ein Protokoll in Bezug auf die angeschuldigten J

dividuen aufgenommen werde. ; Der Montteur sagt: „Die Framösische Regierung he

Holland und Belgien in Bezug auf die Cholera für verdächt

erkläct. Diese Maaßregel beruht auf der Voraussetzung, daß

diesen Ländern nicht die zweckmäßigen Vorsichts-Maagßregeln 1 []

Bezug auf die von England kommenden Schiffe angeordnet wo den wären. Eine solche Voraussetzung ist aber nicht gegründe

In dem letzten Kriege ist häufig von der Bialowieser Haide die Redt gewesen, wo die Litthanischen Jnsurgenten, durch die Oertlichkeit beginstigt, sich am längsten hielten. Diese Haide ißt eine der noch übrigen Europäischen Urwälder. Sie erstreckt sich in einer Lange von 317 Meile, ist 27 Meilen breit und hat 11Ü? Meilen im Umfange. Ihr Flächen-Inhalt beträgt 502 Neilen. Der einzige bedeutenze Ort in dieser von Auerochsen, Lienthieren, Ebern, Baren, Lüchsen und Wölfen bewohnten Wldniß ist das Dorf Bialowies. Die Fichten erreichen in die—

Belzien hat die allerstrengsten Vorkehrungen in jener Beziehm ser Waldang ein Atter von 30 Jahren, die Tannen von 209,

ergriffen. Die Französische Regierung ist auch jetzt davon untn richtet, und es ist Gcund, zu hoffen, daß sie ihre Entscheidun in Bezug auf uns zurücknehmen werde.“

Brüssel, 21. Nov. Durch eine Königl. Verfügung vo 18ten d. werden mehrere Stellen beim Postwesen neu besetzt un einige Gehalts-⸗Verminderungen angeordnet.

Gestern hat der König dem Herrn Lehon und dem Goupgz neur Coppin Privat-gudienzen ertheilt.

In der heutigen Sitzung der Repräsentanten Kammer wurden dem Minister des Innern die verlangten Ka dite einstimmig bewilligt. Der Minister der auswärtigen Ann legenheiten erwiederte auf die Frage des Herrn Gendebien, za er nicht wisse, was für Modifieationen die Bevollmächtigten de Königs von Holland verlangt hätten. Ueber den 27sten Arti fanden ebenfalls noch Erklärungen statt. (Die Mittheilung da selben behalten wir uns vor.)

Man spricht von einem neuen Gesetz-Entwurf über die & gaben von Erbschaften. Es heißt, daß man 3 pCt. von de Brutto-Ertrag jeder Erbschaft auflegen will.

Der Lütticher Magistrat hat nach Empfang der Nachrih von dem Abschluß des Friedens-Traktates den Bischof ersucht zum Zeichen der Freude die Glocken läuten zu lassen, welche Gesuch von Seiten des Bischofs sogleich Folge gegeben wund

Brüssel, 20. Nov. Ich will mich heute auf enn kurze Relatlon der letzten Ereignisse beschränken und die Be trachtungen, die sich daran knüpfen, auf die nächste Geltgenht mir vorbehalten. Der gestrige Tag verfloß in Mittheilungen in Freuden-Bezeigungen über die Foim der Anerkennung Belgien von Seiten aller fünf Mächte. Die Emancipation, daß nige Blatt, das jetzt von dem Britischen und dem Französtiche Gesandten zugleich begünstigt wird, weil sie dieselben gegen Angriffe anderer Blätter in Schutz nahm, machte schon de Morgens die erste Mittheilung davon. Gegen Abend erschit der Moniteur, der dieselbe in einer Nachschrift offiziell best tigte, und um 8 Uhr las man in einer zweiten Auflage des Inde pendant den vollständigen Bericht über die am selbigen Nachmitta⸗ stattgehabte Sitzung der Repräsentanten⸗-Kammer, in welcher der N nister der auswärtigen Angelegenheiten die betreffenden Aktenstüch vorgelegt hatte. Bis um g Uhr Abends war es in der Stad noch still, und nur auf den Kaffeehäusern unterhielt man sich inzelnen Gruppen über die Neuigkeit des Tages. Nach 9 l aber begann der Donner der Kenonen, die Glocken läutete unzählige einzelne Gewehr- und Pistolen⸗Schüsse fielen hier un dort Alles zur Feier der frohen Kunde und der Lärm, wie das Gedränge auf den Straßen, wurde so groß, daß ma noch um 11 Uhr Mühe hatte, hindurchzukommen und dem Pulverdampse, der von allen Seiten verbreitet wurde, nh ausjusetzen. Kurz vor Mitternacht läuteten die Glocken su letzten Male; das Feuern aher dauerte die ganze Nah hindurch. Heute früh war bereits an allen Straft Ecken eine von Bürgermeister und Schöffen untergel nete Proclamation zu lesen, in welcher es heißt, d der Minister der auswärtigen Anzelegentzeiten dem Bürgermeß noch gestern Abends um 8 Uhr die offizielle Anzeige von der erkennung des Königs gemacht habe und der Magistrat es dem nach für seine Loflicht halte, dies den Bürgern mitzutheilen, s wie sie einzuladen, heute (Sonntag) Adends ihre Fenster zu leuchten. Wir dürfen also heute noch einer Illumination entzt gensehen. Inzwischen hat auch heute, und zwar schon um 8h Morgens, das (Hlockengeläute und das Freudenschießen wieder h gonnen. Jeden feuert auf eigene Hand, so viel er Lust hat, un man glaubt sich in die Tage der Schlacht bei Löwen zu rückversetzt, ur mit dem Unterschiede, daß unsere Hol den nicht so mitleidige Physsognomieen tragen, wie de mals. Beim Könige war heute bereits große Glick wünschungs-Cour: der Herzog von Aremberg war der Erste, de Leopold die ars London gekommene freudige Nachricht mitthe len ließ; der Herzog und seine Familie befinden sich jetzt vie um die Persom des Monarchen. Als ein merkwürdiges Akten stück erscheint jetzt die in unseren heutigen Zeitungen enthalten Proclamation des Civil-⸗Gouverneurs von Antwerpen ). Es heißt die Regierung werde bald eine Proclamation ergehen lassen, der die noch irn Holland oder in Holländischen Diensten bein lichen Belgier aufgefordert werden sollen, binnen einer bestim!n ten Frist in ihr Vaterland zurückzukehren, widrigenfalls sie ihet Rechte als Belgier verlustig gehen würden.

Vollen. Warschau, 23. November. Der General-A1Adjutant Cre

Vincen) Krasticki, welcher in diesen Tagen aus St. Petter

burg hier anlarigte, wird, den hiesigen Zeitungen zufpehgt eine Rundreise durch alle Wojeworschaften Des Königreichs Po len antreten, um sich persönlich von dem Schaden zu übenztu gen, den die Bewohner durch die Kriegs-Ereignisse erlitte haben.

Gestern langten der General Plachoff aus Opoczno, de Graf Heinrich Lubienski aus Guzow, der Oberst Berens au Bialob zegi und der Professor Truskolawski aus Lomja hier g . ö n n mn Knorring ist von hier nach Grodn abgereist.

Heute soll in der hiesigen Kapuzinerkirche ein feierliche Todtenamt für den am 29. November vorigen Jahres gefallen General Janaz Blumer abgehalten werden.

Auf Befehl der Regierung sollen naͤchstens Beamte abg sendet werden, um die gewöhnlichen Zoll- und anderen Geschäf an den Gränzen des Königreichs Polen wieder in der alte Ordnung zu beginnen. Hinter der Gränzwache der Kosaken sal jeßt noch eine zweite Linie von Grämzwächtern anfgestellt werde Der durch die Kriegs-Ereignisse unterbrochene Handels-Verkch wird wieder auf den vorigen Fuß hergestellt.

In diesem Jahre sind in dem Königreich durch Ueberschwt mungen der Flüsse fast gar keine Schaden angerichtet worden.

Zur Zeit des Krieges waren sehr wenige Ehen im Könih reich Polen geschlossen worden, während der jetzigen Adventszel aber hat sich deren Zahl außerordentlich angehäuft. .

Vor dem hiessgen Handels-Tribunal ist jetzt eine grö Menge von Prozessen anhängig, und täglich kommen noch nene hinst

) Mergl. die igen Macheschten unter Mrsssel⸗

die Buchen von 220, die Birken von 129, der Ahorn von 250, die Eichen von 600 Jahren. Man findet in derselben Linden— sämme mit 8I5 Jahrringen. Eine 190jährige Fichte ist 130, eine 120jährige Birke 100 Fuß hoch. Die Viehseuche läßt an vielen Orten des Könizreichs all— mälig wieder nach. Schweiz.

Zürch, 13. Nov. Die Tazsatzung hat in ihrer 67sten Sitzung

welche die Bundes-Versammlung vielfältig beschäftizt hatten,

beschließt: Die Tagsatzung stellt mit dem heutigen Tage ihre

Sitzungen auf unbestimmte Zeit für so lange ein, bis der Vor- Maine 3, Connecticut, Marhland und Tennesser, jedes 2, Ruode⸗

ort, sey es in Folge undorhergesehener Ereianisse, sey es in Folge der hiernach vorausgesetzten Fälle, die Wiedereinberufung der Gesandtschaften einzuladen für nöthig erachtet. Dabei wird der Vorort heauftragt, die löblichen Stände zue Bereithaltung ihrer Gesendtschaften einzuladen, damit sie im gegebenen Falle sich sozleich in Luzern wieder besammeln können. J ordentliche Tagsazung des Jahres 1831 mit dem Zusammen— tritte der ordentlichen Tagsatzung des Jahres 1832 aufgelöst.“

In der vorletzten Sitzung der Tagsatzung wurde auch noch eine Bittschrift des Meinrad Imhof über seine Verhältussse zu dbwalden vorgelegt. Der Gesandte dieses Standes bemerkte, daß der etent ehrenrührige und lügenhafte Schriften gegen seine Obrigkeit verbreitet habe und jetzt gleichsam als Lehrmeifter der Tagsatzung auftreten wolle. Der Bundes-Vertrag enthalte aber leinen Paragraphen, der die Souverainetät der Stände in dieser Beziehung beschränke und die Tagsatzung ermächtige, in eine Prü— fung des Urtheils einzutreten. Obwalden hoffe, daß die Tag— satzung dies anerkennen und aussprechen werde; sollte aber wi— der Erwarten in das Begehren Imfelds eingetreten werden, so müsse der Gesandte instructionsgemäß sich dagegen verwahren. Die meisten Gesandtschaften, ohne Instructlon, traten entweder nicht ein oder behielten sich Berichterstattung an ihre resp. Re— zierungen vor. Der Gesandte von Zürch sprach sich dahin aus, daß Petitionen nur dann angenommen werden sollen, wenn sie sich einer anständigen Sprache bedienen, welche Eigenschaft der fraglichen Petition abgehe.

w

Florenz, 17. Nov. Ihre Kaiserl. Hoheit die regierende Großherzogin liegt in Pisa gefährlich krank danieder. Am 14ten

vurde Höchstderselben von dem Bischofe von Livorno das Abend⸗

nal gereicht. Am folgenden Tage war in den Symptomen der Krankheit einige Besserung eingetreten. Im ganzen Großherzog— hum sind Gebete für die Genesung Ihrer Kaiserl. Hoheit an— geordnet.

„Neapel, 19. Nov. Der Königl. Hof hat nach beendigter BVillegiatur in Portici wieder den Palast in hiesizer Residenz bejogen.

Portugal.

Pariser Blätter melden aus Lissabon vom 5. Nov.: „Die Korvetten „Infantin Donna Isabella“ und „die Kron— ptinzessin“, welche eine Zeitlang an der Küste gekreuzt haben, snd wieder in den Tajo eingelaufen. Dom Miguel hat den Burean⸗ Chef im Ministerium der auswärtigen Lingelegenheiten, Herrn Castello⸗Branco, zur Belohnung für seine geschickte Un⸗ lechandlung mit dem Vice⸗Admiral Roussin, nachdem dieser die Enfahet in den hiesigen Hafen forcirt hatte, zum General-Posi— Direktor ernannt. Am 2ten d. M. wurde ein großer Mi— nister⸗Rath in Queluz gehalten, welchem auch der Spanische Etsandte beiwohnte. Vorgestern wurden drei alte Linien— Schiffe, die man hervorgesucht und nothdürftig ausgebessert hat, an die Mündung des Tajo gebracht und dort aufgestellt.“

Türkei.

Die Schlesische Zeitung meldet nach einem Privatschrei⸗ ben aus Wien vom 19. Nov.: „Direkten Nachrichten aus Sku— lari vom 30. Okt. zufolge, hat sich Mustapha Pascha entschlossen, dem die Belagerung gegen ihn leitenden Izzed Hussein Pascha lapitulationgedinträge ju machen, und hat zu diesem Ende sei— nen ersten Secretair, den Molla Omer Efendi, mit Vollmacht an denselben abgesandt. Nachdem Izzed Hussein Pascha den Zweck der Sendung vernommen hatte, wies er, da seine Instructionen hm nicht erlaubten, in Unterhandlungen einzugehen, den Abge— adneten an den Groß⸗Westr in Cavaglla, wohin sich Omer Efendi moer züglich begab und bald nach seiner Ankunft daselbst über die Grundlage der Unterhandlungen mit dem Groß-Wessr eine Un⸗ terredung hatte. Bei Abgang dieser Briefe wußte man noch nicht, ob die Unterhandlungen zu einem Resultate führen wer— den, indem die Forderungen Mustapha Paschas zu hoch ge— sellt seyen, doch glaubte man, daß der Groß⸗Wefsfr sich leicht bereit zeigen werde, dem Kampfe in diesen Gegenden ein Ende su machen, um so mehr, als sich in den Gebirgen Montenegras lahlreiche Schaaren sammeln sollen, in der Absicht, die Eitadelle bon Skutari zu entsetzen. Wirklich war auch schon eine Horde

ontenegriner über die Gränzen des Paschas eingedrungen und

hatte von einigen Dörfern Besitz genommen, aus denen sie je⸗

doch durch ein vom Groß⸗-Westr beordertes Detaschement Ka⸗

ballerie durch einen Ueberfall verjagt und sofort über die Gränze surückgetrieben worden.“

In Uebereinstimmung mit obigen Nachrichten wird (dem nämlichen Blatte zufolge) aus Triest vom 13. Nov. ge⸗— schtieben: „Durch ein in 5 Tagen von Durazzo hler angekom⸗

menes Schiff erfahren wir, daß Mustapha Pascha von Skutari Ueber die Grundlage dersel⸗

ben weiß man noch nichts Zuverlässiges, doch hieß es allgemein

ch auf Capitulatlon ergeben hat.

n Durazjo, daß Mustaphd Pascha- auf dle seit mehr als 300 Jahren in seiner Familie vererbte Würde eines Paschas in Ober⸗ Albanien verzichtet und sich verpflichtet habe, Albanien zu ver— assen, wogegen die Pforte sich verbindlich gemacht habe, all sein liezendes Esgenthum käuflich zu übernthmen. Man glaubte, er berde sich nach diegypten begeben, da der Sohn des en . brahin Pascha 5 mit einer Rchwester von ihm ju vermäh—⸗ n in Wigriff sieht j

ü , n n 1 1 nn;

Immerhin ist die

Kähler

amen . 6 , 4 .

Vereinigte Staaten von Nord-Amerlka.

New⸗RMork, 19. Okt. Der Verein für freien Handel, wel—⸗ cher in Phisadelphia seine Sitzungen hielt, hat sich, nachdem er eine Adresse votirt, am 7ten d. M. auf unbestimmte Zeit ver— tagt. Der Washington Intelligencer drückt seme Ver— wanderung hierüber aus und macht dabei folgende Bemerkunzen: „Es ist weder eine Untersuchung der Thetsachen, noch eine Er— örterung, kurz wirklich gar nichts in dirser Gesellschaft gethan worden. Man hat den ganzen Gegenstand des Tarifs da be— lassen, wo man ihn gefunden.

von 158 gegen 29 Stimmen ohne Ve äuderung nachdem eine wesentliche Motion des Herrn

angenommen,

worden war. Aber so tüchtig die ÄAdresse

wäre. Die Gründer des Vereins werden über das Votum, wo—

durch die Tarif-Gesetze für unconstitutionnell erklärt werden, un⸗

serer Ansicht nach eine reine Absurdität, Räechemchaft ablegen einzelnen Staaten der Unon waren auf folgende Wetse in diesem Verein reFräsentirt.

Pennsylvanien 15, Alabama 11, New-Jersey 9, Georgien 6,

Island und Missisippi jedes 1 Abgeorkneten. Demnach waren 9 von den 24 Staaten gar nicht repräsentirt und die anderen so unverhältnßmäßig, daß der Verein in semer Eigenschaft als Corporation darchaus nicht ermächt gt ist,

auf zuwersen. plötzlich vertagt hat, ohne irgend et vas gethan zu haben, als ein

Comité zu beslimmen, dessen Peäsident Herr Gallatin ist, um eine Denkschrift an den Kongreß anzufertigen und einzureichen,

weil er die Ueberzeuzung gewonnen hat, daß die Freunde der Amerikanischen Judußtrie geneigt sind, cie ganze Tarif-Angelegen—⸗ heit in dem Kenzreß von Grund aus zu prüfen und zu thun, was logischen Prinzipien gemäß und vernünftig ist.“

In dem Hause des Repräsentanten des Staates Temnessee, welches gegenwärtig seine Sitzungen hält, wurde ein Vorschlag gemacht, wonach, in Betracht, daß das Peivilegium der Bank der Vereinigten Staaten im Jahre 1836 zu Ende geht, und daß die Stock-Inhaber derselben sich wahrscheinlich um Erneuerung desselben bewerben würden, daß es aber von der General-Ver⸗ sammlung des Staats Tennessee als unvereinbar mit einer guten Politik gehalten werde, das gedachte Privilegium noch zu ver— längern, die Senatoren und Repräsentanten dieses Staats für den Kongreß dahin instruirt werden sollen, alle mögliche Mittel anzuwen— den, um eine Rehabilitirung der Staats-Bank zu verhindern, falls im Kongreß ein Versuch in dieser Beziehung gemacht würde. Ein Mitglied meinte jedoch, es würde vielle icht besser seyn, ein Comité für Angelegenheiten der General-Regierung zu erwäh— len, welchem dit ser und ähnliche Vorschläge Üüberwiesen werden könnten. Dies verwarf man jedoch, indem man jede Einmi⸗ schung von Selten der gesetzgebenden Gewalt eines Staats in Angelegenheiten, welche nur der Föderativ⸗Regierung zukämen, als ungeziemend erkärte.

Die Anzahl der Schiffe, welche bis zum 24. Sept. in den Hafen von Quebek eingelaufen sind, beträgt S858; die Zahl der dort angelangten Anstedler beläuft sich auf 47,708.

Es heißt, daß die praktische Llrtillerie-⸗Schule in der Festung Monree unter der Leitung des Obersten Eustis unverzüglich re— organisitt werden soll.

Aus Easton an der Ostküste von Maryland wird unterm 6. d. M. geschrieben: „Am 3. d. M. echielten wir durch Expressen von Seaford die Nachricht, daß die Neger sich in jenem Theil des Landes in bedeutender Stärke vereinigt hätten; in der letz— ten Nacht wunden wir um 11 Uhr durch einen anderen Ex— pressen aus derselben Gegend vom Schlaf aufgescheucht, der hier— her die Nachricht brachte, daß sie sich zu Nanticoke, in der Nähe von Seaford, versammelt, eine Familie ermordet und auf meh— rere andere geschossen hätten. Wir befinden uns hier in der größ— ten Unruhe. Eben kommt ein Expresser von Denton an, der die Nachricht von dem Aufstande der Neger bestätigt; sie haben den Dr. Bain mad seine Familie ermordet und einen Älngriff gegen Sceaford unternommen. In diesem Augenblick sollen Waffen und ö dahin abgeschickt werden, um ihre Fortschritte zu

emmen.

RJ nn n d

Berlin, 27. Nov. Aus Königsberg vom 22. d. M. wird gemeldet: Heute jand das feierliche Leichenbegängniß des Hochwürdigsten Herrn Eribischofs Dr. v. Borowski statt, nach— dem der Parade-Sarg gestein von 2—7 Uhr Nachmittags in

der mit Wachékerzen hell erleuchteten Schloßkirche für das Pu⸗

blikum ausgestellt gewesen war. Der Sarg, von ausgezeichnet schöner Form mit violettem Sammet überzogen und mit golde— ner Stickerei und Behang reich verziert, defand sich hierbei auf einer Erhöhung vor dem Altare. Vier Marschälle mit Stäben mit dem Bischofskeenze umgaben diesen, so wie auch die dem Verewigten verliehenen Orden. Am heutigen Vormittag um 9 Uhr versammelte sich die zahlreiche Menge aus allen Ständen, um der kirchlichen Frier beijuwohnen. Der Konsistorialrath Dr. hielt die Leichenrede, in weicher die Verdienste, durch welche der Verstorbene in seiner langen, glücktichen und segensreichen Laufbahn sich ausgezeichnet hat, Verdienst dargestellt wurden. Nach 11 Uhr erhob der Leichenzug ven der Schloßkirche, durch die von zahlreichen und

Wimsche gemäß, in dem Hartung'schen Familien Begtäbniß rutzt.

Wegnern und Dr. ven Lengerke mit ihren Chapeaux d'onneur mit dem goldenen Bischofs-Kreuz und den Ordens-Josiguien des Verstorbenen. Darauf folgten in einer langen Reihe von

cher Behörden. Bei der Gruft drückte noch in ergreifenden Worten der Herr Prediger Oesterreich die Gefühle tiefer Weh— muth und inniger Theilnahme aus, welche den Verewigten all⸗ gemein zu seiner Geuft begleitet haben. Sanft ruhe seine Asche!

Heute früh um 6 Uhr brach hier in der, Niue Feied— richsstraße No. 265., 27. und 28. belegenen, Cockerillschen Fabrik Fener aus, welches so schnell und heftig um sich griff, daß die Dächer und das Innere der sämmtlichen Fabrifaebärnd« gréßten— theilt zerstrt wirdem,

2 ,,, 8

Die ron dem General-Comité! vorgeschlagene Arresse wurde in der That darch eine Majorität

Gallarin, diejenige Sielle aus derselden zu streichen, welche den Tariff aus unco⸗ stitutionnell bezeichnet, mit einer Mäajorität von 149 gegen 32 Stimmen verworfen auch ist, so empfiehlt sie sich dech durch nichts Neues; auch sehen wir nicht ein, daß durch ihre Annahme irgend etwas gewonnen am g. Nov. folgenden Vertagungs-Beschluß gefaßt: „Die eidge⸗ : . nössische Tagsatzung, nachdem ihre ordentlichen Geschäfte erledigt sndd, in Bezug auf die außerordentlichen Angelegenheiten aber, zelche müssen. Die sür einmal die weiteren Ergebnisse abgewartet werden müssen, Virginien zahlte 51, Sür⸗ Karolina 40, New⸗NYork 23, Massachusetts 18, Nord⸗-Karolina 16,

sich zum Richter über das Constitutionnelle der Gesetze der Vereinigten Staaten Wir glauben fast, daß der Verein sich deshalb so theilt de Kölnische Zeitung folgende Umebe sicht der Bedeutung

W

Der „dreijehnte Jahres-Bericht des Königl. polyklini⸗

fchen Justituts der hiesigen Universität, umfassend die Jahre

1826 bis einschließlich 829“, vom Preft sser Dr. Osann, ist vor kurzem erschienen und liefert das Nähere über die gedeihliche und nutzreiche Fortdauer dieser von dem Herrn Staaisrath Hufeland gegründeten und mit dem Jahre 1810 ius Leben getretenen An⸗ stalt. Es ergiebt sich daraus, wie sehr es derselben gelungen ist, den doppelten Aunsorderungen zu entsprechen, welche von der leiden⸗ den Menschheit wie von der Wissenschaft an sie gemacht wurden. Nach emer tabellarischen Ueversicht, welche die verschiedenen Arten von Krankheiten, die in der Anstalt behandelt worden, nachweist, hat die Zahl alltr vom Jahre 18190 bis End- 1829 in dieselbe anfgenom⸗ menen Kranken sich auf 2,586 belaufen; von diesen wurden 13,987 geheilt, 6, 032 aber anderen Anstalten übergeben; 576 starben. Aitßer den auskultitenden jungen Llerzten betrug die Zahl der in diesem Zeitraume praftizirenden 718. In den aßren 18235 bis einschließlich 1829 ünd überhaupt 3,172

Patieat-n, namlich 1117 innere, 62 chüurgische nnd 300 Au⸗ ! . * * 3

genkrauke, in das Jstitut auf enommen wo den; ben sind gestorsen, 2007 dagegen wurden geheilt, die übrigen aber

nir 99 dersel⸗

theils anderen Äerjten oder Justituten übergeben, theils bildeten sie den zurück leiben zen Bestand der Anstalt. Antzer den zahl⸗ reich das Jnst tut bestichenden jungen Aerzen nahmen in dem genannten vierjätzrigen Zeitcaum 132, von denen ole Mehrzahl ein ganres Jahr praktizirte, an der Behendlung der Kranken thä— tigen Antheil. . Aus einer von dem Königlichen Ober-Bergamt für die Rheinischen Provinzen. kurch den Druck bekannt gemachten „Nachweisung der im Jahr 1830 auf sämmilicken Berg- und

Hüttenwerken und Hauptsteinb üchen des Koniel. Rh mischen

Haupt-Berg⸗-Disteikis stattsefundenen Förderung und Preduc— tien, deren zeldwerth, wusbente und Zübuße, Zahl der Zechen, Hütten- und Hammerwerke und der darauf angefah enen Arbeiter“

der berg⸗ und hüttemmännischen Judustrie in dein Wirkun skeeise jener Behöcde mit:

* 2 * 2. * *

Zahl der Geldwerth der deschästigt Förderung gewese⸗ am nen Ar⸗ Ursprungs-Orte. beiter. J Rthlr. 1

J. Metallische Werke .. 708 342 10208 3,859, 6365 23 8 II. Steinkohlenwerke . .. 28 35211 893,039 1637 III. Braunkohlenwerke .. 96 S800 76, 245 2 r. Gen,, 2631 215, 196 22 2

ĩ 3 5

Art der Werke.

Zechen. Hütten und

im Betriebe gestandenen Hammerwerke.

Sar. Pf.

5 V. Alaun⸗- und Vitriolwerke 1 7 346 80,686 27 VI. Haupt⸗Steinbrüche .] 343 1351 138,867 24

Summa Summarum 11761 3541 1656915, 284, 982 25

* 9. *

o erg. In der Residenzstadt Berlin waren erkr. genes. geslorb. Bestand bis zum 26. Nov. Mittags 2209 773 1393 38 Hinzugek. bis zum 27. Nov. Mittags 1 6 1 32

2 Bis zum 27. Nov. Mittags Summa 2210 757 15394 33 Hierunter sind vom Militair 34 17 17 In ihren Wohnungen werden behandelt 11 Personen, in den Hospitälern 21. In Magdeburg waren erkrankt genesen gestorben Bestand bis zum 23. Nov. 566 2083 337 21 hinzugek. bis zum 24. 1 ö 19 6. 1 2 18 ,. 2 . 14 Summa 571 214 34. 14 Darunter Militair 48 23 22 3 In Stettin waren erkr. genes. gestorb. Bestand. bis zum 23. November 356 112 243 hinzug. vom 24. bis 26. n . 2

Summa 360 112 245 Darunter Militair 37 10 25 2 In Tilsit sind erkrankt genesen gestorben Bestand. bis zum 21. Nov. 394 166 218 8 Darunter Militair 37 17 26 = .

In Hamburg sind vom 24. 25. November 4 Personen erkrankt, keiner genesen und 2 gestorben.

In Lünebuxg sind, den Hannöverschen Nachrichten vom 23. Nov. zufolge, bis zum 18. Nov. wieder keine neue Er— krankungsfälle vorgekommen, auch keine Personen gestorben; von den in der Behandlung verbliebenen 10 sind 2 genesen. Be— stand 8. In den übrigen angesteckt gewesenen Hannöverschen Ortschaften sind ebenfalls keine neue Cholerafälle vorgekommen; dagegen ist zu Jork im Alten Lande eine Person erkrankt und gestorben.

In Wien sind vom Civil

erkrankt genesen gestorben

ö ü 25 12 vom 19. 20. Nov. . t 13 5

vom 29. 21. Nov. .... 16 16 Vom Militair ist in diesen drei Tagen 1 erkrankt, 6 sind genesen und keiner gestorben. Im Ganzen sind seit dem Ausbrüche der Cholera in Wien

9 vom Civilstande 3866 Personen erkrankt, 1820 genesen und 1847 nach ĩ sich

gestorhen; 197 wareu noch in ärztlicher Behandlung. Vom Militair sind überhaupt 302 erkrankt, 186 genesen und

107 gestorben; 9 befinden si d in ärztlicher 2B 918

theilnehmenden Zuschanern besetzten Hauptsiraßen der Stabt, nach 99 ,,, ung. dem Kneiphöfschen Kirchhofe, woselbst der Verewigte, seinem Nov. d. J. Vor dem Sarge befanden sich in 4 offenen Wagen die Mar⸗ J schälle und sodann die Herren Prof. 1Jseol. Siefert, Dr. von

Laut der Linzer Zeitung vom 181en d. M. sind zu Wels an der epidemischen Beechruhr vom 2. Okt. bis einschließ ich 13. 55 erkrankt, 18 genesen, 34 gestocben, in ärztlicher Behandlung geblieben 3; vom 14ten bis 17ten ist nur 1 erk auk, ne 11 J ren -⸗ E 17 ü. Syr II , 1 gestorben; 2 blieben sonach noch in ätztlicher Nach der vereinigten Ofner und Pesther Zeitung sind

8

; ; . seit dem 13. Jun. bis 15. Nov. in Ungarn in 89 2 risdictio⸗ Equipagen zunächst die hiesige und zum Theil auswärtige Geist⸗ . Juri edteti lichkeit, dann die Angehörigen und die Deputationen sämmtili⸗

nen 3777 Ortschaften und in diesen 425.834 Personen von der epidemischen Krankheit befallen worden, wovon genesen 267,378,

gestorben 184,ů796, in ärztlicher Pflege verclieben 33,666. Auf⸗

gehört hatte die Krankheit in 1670 Ortschaften. Neu aus gebro⸗ chen war sie in 9 Ortschaften. Mit einbegriffen ist in obigen Zahlen auch das Kaiserl. Königl. Militair.

Die Prager Zeitung meldet unter dem 17. Nov.: „Nach dem am heutigen Tage eingelangten Berichte sind in deim Kö— niggrätzer Kreise vom 12. bis 14. Nov. in 3 nenen O tschaften inzelne Erkeankungefalle an der epidemischen Brech uh— voran? lommen und in Killem 183 Chelerafranfe nigen achsen“

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