wickeln drohten, befreit, als daß es die gegenseitige Stimmung dieser colen Kammer und der hochherzigen Nation, die bei dieser, die In⸗ teressen Beider betreffenden Diskussion einander gegen ubersif hen. vorausgesehen hat. Es wußte im voraus, daß sie sich ge ein tt er n und befriedigen wuͤrden, und daß namentlich Sie m, n i g ie Riepraͤsentahten der Nation und ihres ganzen Ruhmes sind, mit 63 edlen Gesinnungen des Volkes zufrieden sen würden, So . e Franzoͤsische Patrie sich der Zukunft wuͤrdig empfehlen i!. em Lande die Verpflichtung auflegen, uber die ihm gewordene Genug⸗ thuung ernstlich nachzudenken. Diese Kammer wird dann in der neuen? politischen Gesellschaft den ihr gebuͤhrenden Rang einnehmen und einen um so größeren Einfluß auf dieselbe ausüben, als sie ihr ein glaͤnzendes Unterpfand ihrer Hingebung gegen unsere Revolution gegeben hat. Alle Interessen verlangen dies. Blicken Sie um sich her, ie H., Alles sehnt sich nach der Wiederherstellung der Ordnung. DAlanßen zerstrenen die Wolken sich, Europa hat mit hohem BVerstande begriffen, deß die Konsolidirung der neuen Ordnung der Dinge in i c sicherste Bürgschäft für die allgemeine Ruhe sey; es hat daher d ese Ordnung der Dinge nicht nur genehmigt, sondern aufrichtig für die Befestigung derselben mitgewirkt. Die Kabinette haben an der . rechthaltung des Europaͤischen Friedens mit einer bisher . lofen Lohalltaͤt und Weisheit gearbeitet. Das Werk ist seiner BVol⸗ lendung nahe; wir koͤnnen anzeigen, daß in kurzem die allge
meine? Entwaffnung die Lasten der Volker erleichtern und vor ihnen die Laufbahn der Cirilisatien unter den Auspicien sener Fult- Revolution wieder eroͤsfnen wird, deren schoͤnster Ruhm es ist, die Eifersucht zwischen den Vöͤlkern, die bisher fuͤr naturlich galt, vernichtet und sie an friedliche, von der Verschiedenheit der beiderseitigen Regierungsformen nnabhaͤngige, Beziehungen gewohnt zu haben. Diese unter uns verbreitete Hoffnung macht, daß bereits alle zeichen der Wohlfahrt wieder zum Vorschein kommen. Ueberall beruhi⸗ en pie Gemuüther sich, und die gesellschaftliche Thaͤtigkeit beginnt wieder Kir gehen der uns von unserer Revolution versprochenen Zukunft gesetzlicher, friedlicher und segensreicher Freiheit entgegen. Weit iifernt von l uns, von Ihnen und von den Staatsgewalten bleibe daher neuer Streit und neue Ungewißheit. Die Stünde ist gekom—⸗ men, wo der Kampfplatz geschlossen und bei uns, wie im Auslande, die Entwaffnung vor sich gehen muß. Zhre Weisheit wird dies einsehen. Sie werden die Beendigung dieses Werkes allgemeiner Versßhnung und die verfassungs mäßige Sanction der Eyxistenz dieser Kaminer nicht verzögern wöllen. Sie werden dem Lande ein großes Beispiel geben, Sie werden seiner Zukunft die Ihrige auf⸗ opfern; und gerade um 39. leteren Gedankens willen wagen wir, auf Ihre Stimmen zu rechnen.
Hr. C. Périer schloß, indem er den Gesetz⸗ Entwurf selbst mittheilte. Die Ernennung der Kommission zur Prüfung des⸗ selben wurde auf den nächsten Freitag (2sten) angesetzt. — Der Handels-Minister legte hierauf 5 von der Deputirten⸗ Kam⸗ ner bereits angenommene Gesetz⸗Entwürfe von örtlichem Inter⸗ esse vor. — Am Schlusse der Sitzung wurde noch der Gesetz— Entwurf, wodurch ein Zuschuß von 260, 000 Fr. zu den Natio— nal-Belohnungen verlangt wird, mit 62 gegen 11 Stimmen an— genommen.
Deputirten-Kammer. Sitzung vom 22. Novem—⸗ ber. Auch in dieser Sitzung waren die Bänke der Opposition sast gänzlich leer, indem die Mitglieder der linken Seite, wie Tages zuvor, in dem Lokale des Aten Bureaus versammelt wa— ren, um über eine Adresse an den König, in Bezug auf die letzte Pairs-Promotion, zu berathschlagen. — Die beiden Amen⸗ dements des Grafen v. Mosbourg in Betreff der östlichen Salz⸗ werke (s. d. gestr. Blatt) wurden verworfen und die Artikel 9 bis 12 des Gesetz Entwurfes über den Rechnungs-Abschluß von 1829 ohne Weiteres angenommen. Herr Dub ols-Aym «é trat hier⸗ auf aufs neue mlt der nachstehenden Bestimmung auf, die be⸗ reits in das Budget von 1831 eingeschaltet, von der Pairs⸗-Kam⸗ mer aber als ungehörig verworfen worden war: „Bei Ankäufen und Kontrakten über eine Summe von mehr als 5000 Fr. darf die Regierung nur mittelst Publizität und Konkurrenz vorschrei⸗ ten; es sey denn, daß solches nicht ohne Beeinträchtigung des öffentlichen Dienstes möglich wäre.“ Nachdem diese Bestimmung auf den Antrag des Direktors der Brücken und Chausseen, Hrn. Bérard, bis auf die Summe von 10,090 Fr. erhöht worden, wur⸗ de dieselbe sast einmüthig angenommen. Es war mittlerweile dunkel geworden. Während die Kronleuchter angezünden wurden, trafen die Minister aus der Pairs-Kammer und die Oppositions-Mitglieder aus dem Lokale des Aten Bureaus ein. Unter Letzteren befand sich Herr Dupont v. d. Eure, der sich sofort dem Präsidenten näherte und ihm ein Papier (ohne Zweifel den Adreß⸗Entwurf) überreichte. Nach der Wiedereröffnung der Sitzung wurden noch 2 Zusatz-Artikel zu dem der Berathung vorliegenden Gesetz⸗Ent⸗ wurf, der eine von dem Baron Pelet, der andere von Herrn Viennet (letzterer des Inhalts, daß den Ministern hin— . führo bei ihrem Antritte keine Einrichtungs-Gelder bewil— ligt werden sollten) angenommen, worauf der ganze nun⸗ mehr aus 14 Artikeln bestehende Entwurf mit 289 gegen 19 Stimmen durchging. — Der Präsident kündigte jetzt der Ver⸗ sammlung an, daß eine Proposition auf das Bureau niederge⸗ legt worden sey. Es war bereits 5 Uhr, gleichwohl wurde noch die Berathung über den Gesetz-Entwurf, wodurch verschiedene Bestimmungen des Strafgesetzbuches modificirt werden sollen, eröffnet. Hr. Poulle ließ sich wider und Hr. Jay für den . Entwurf vernehmen. Hr. Roger schloß die Sitzung mit einer Rede, worin er für eine gänzliche Umschmelzung des Strafge— setzbuches und sonach für die Ueberweisung des vorliegenden Entwurfs an eine zu diesem Behufe besonders zu ernennende Kommission stimmte. — Am solgenden Tage Mittags wollte man sich in den Bureaus mit dem Adreß-Entwurfe in Betreff der Ernennung der I6 neuen Pairs beschäftigen. Derselbe wird, dem Reglement zufolge, nur dann in öffentlicher Sitzung vorgelesen, wenn mindestens drei Bureaus dafür stimmen.
Paris, 23. Nov. Vorgestern fand in den Tuilerieen ein großes Gastmahl statt, an welchem der Kaiser Dom Pedro und dessen Familie, die verwittwete Herzogin v. Leuchtenberg, die Infantin Donna Anna von Portugal und deren Gemahl, der Marquis von Loulé, der Königl. Preußische Gesandte, Freiherr v. Werther und dessen Gemahlin, die Botschafter von Spanien und Brasllien, Graf Ofalia und Marquis von Rezende, und der Königl. Baierische Gesandte, Freiherr von Pfeffel, Theil nahmen. Gestern hatten der Fürst von der Moskwa und der General— Lieutenant Lagrange Privat-Audienzen bei Sr. Majestät.
Im Constitutionnel liest man: „Die Versammlung des Vereins Lointier war gestern nicht weniger zahlreich, als vorge— stern; sie wurde benachrichtigt, daß das Ministerium sich der Be— rücksichtigung des Adreß- Entwurfs und der Vorlesung desselben in der Kammer nicht widersetzen werde. In diesem Falle würde es zu einer öffentlichen Diskussiton kommen. Wir können dem Ministerium für diese Versicherung nur danken. Frankreich wird dann wenigstens mit Kenntniß der Sache ein Urtheil fäl— len können, und die Zukunft wird sich über die Gegen— wart nicht zu beklagen haben.“ — Andererseits meidet die ministerielle France Nouvelle: „Der Verein in der Rivoli-Straße war gestern Abend sehr zahlreich versam⸗ melt; die von der dußersten Linken niedergelegte Adresse
175090 und der Verein war J einstimmigen ,, diesen neuen Angriff einer in den letzten Zügen liegenden Oppo— ie , Einige Mitglieder wünschten, daß die Sache auf der Rednerbühne erörtert werden möge, damit das Publikum über die Ursachen dieses neuen Angriffs um so mehr Licht er⸗ halte. Die Majorität beschloß indeß, die Adresse in den Bureaus 'seitigen.“ . 1. welche Hr. Dupin d. AUelt. in der gestrigen Sitzung der Deputirten-Kammer vertheilen ließ, war ein von ihm unterm 27. Okt. d. J. an die Gazette des Tribunaux ge⸗ richtetes Schreiben, worin er sich auf das Nachdrücklichste gegen den Plan einer Ernennung neuer Pairs ausspricht. Nachdem er darin die Ungesetzlichkeit der damals beabsichtigten und seitdem ausgeführten Pairs⸗Promotion darzuthun gesucht, entwickelt er die Nachtheile derselben und faßt diese in fünf Hauptpunkte zu⸗ sammen: 1) Durch eine Pairs⸗Promotion erklärt man, daß die jetzige Majorität der Pairs-Kammer mit dem Könige und der Deputirten-Kammer nicht im Einklang steht und nicht die
kam zur Sprache,
Ruhe des Landes wünscht. 2) Das mißgünstige Licht, das man auf die Kammer wuft, trifft auch die neuen Pairs, denn sie treten mit einem gegebenen Worte und
dem Versprechen der Folgsamkeit ein. 3) Diese Pairs wer⸗ den außerhalb der Bewegung ernannt werden, welche auf dem Wege der Volkswahl fast alle Männer, die sich um die Jull-Revolntion verdient gemacht haben, empor gebracht, hat. 3) Diese Pairs-Promotion wird für die Zukunft die Aus übung der Königl. Prärogative beschränken und der Regierung weniger Mittel übrig lassen, den Ehrgeiz zu befriedigen, dem man doch eher Hoffnung lassen, als ihn muthlos machen muß. 5) Man wird, und nicht ohne Grund, sagen, daß die Ernennung neuer Pairs, zu der man, dem Anscheine nach, geschritten ist, um das Gesetz durchzubringen, doch nur zu dem Zwecke geschehen ist, dieses Gesetz zu Gunsten einiger in die Kategorieen des Ent⸗ wurfs nicht einbegriffenen Personen zu umgehen und zum letzten Male einige Pairs mit den veralteten Titeln von Herzögen, Vi— comtes und Marquis in die Kammer zu bringen! — Die ge— strige Nummer der Gazette des Tribunaux enthält aber⸗ mals ein Schreiben des Herrn Dupin d. Aelt., worin derselbe die Nothwendigkeit einer Revision des Prozesses des Marschalls Ney vom juristischen Standpunkte aus zu beweisen sucht.
Durch eine im Gesetz-Bülletin enthaltene Königl. Verord⸗ nung wird die dem Marquis v. Clermont-Tonnerre, als gewesenen General-Lieutenant, verliehene jährliche Pension von 5050 Fr. zurlickgenommen, weil derselbe in einem Schreiben vom 18. Oct. d. J. erklärt hat, er habe keine Ansprüche auf eine solche.
Der Vicomte von Chateaubriand hat unter dem Titel: „An die Leser“ seiner letzten Broschüre einige Schlußbemerkun⸗ gen hinzugefügt. . ⸗
Die Kaufleute von Nantes haben eine Adresse an den Kö⸗ nig und eine Petition an die Deputirten-Kammer abgefaßt, worin sie gegen den Gesetz⸗Entwurf wegen Errichtung von Waaren⸗ Entrepots im Innern des Landes, protestiren, weil die Annahme desselben die Handelsstädte an der Küste in Verfall bringen würde.
Die Fregatte „Dryade“ ist am 19. d. M. aus Brasilien kommend, in Brest eingelaufen; am Bord derselben befindet sich der Befehlshaber der Französischen Station in den Südameri— kanischen Gewässern, Contre⸗Admiral Grivel. ⸗. ö
Die aus der Älbtei ka Meilleraye vertriebenen 73 Irländi⸗ schen Trappisten haben sich am 19gten d. M. in Nantes auf einem Dampfboote nach England eingeschifft.
Auch die heutige Nummer der Tribune ist auf der Post und im Redactions⸗Bureaun in Beschlag genommen worden.
— — Paris, 21. Nov. Die Lebhaftigkeit des in der Deputirten-Kammer und in den Journalen sich ausfechtenden Kampfes zwischen dem Ministerium und den opponirenden Par⸗ teien mindert sich nicht, seitdem derselbe, nach Beseitigung der früher stattgehabten Besorgnisse wegen eines äußeren Krieges, den inneren Angelegenheiten Frankreichs und den die Verfassung betreffenden Fragen gilt, bei denen die Opposition zum Theil mit mehr Kenniniß der Sachlage ihre Angriffe zu führen ver⸗ mag. Wenn das Ministerium dabei fortwährend den Kampf⸗ platz behauptet, so wird es doch durch ein öfteres, wenn auch nur theilweises Mißlingen feines Erfolges daran erinnert, keinen Au⸗ genblick in seinen Anstrengungen zu ermüden, besonders in der Deputirten-Kammer, die, ohne gerade gegen Hrn. Périer feind— selig zu seyn, doch sich nicht immer dessen Wunschen gleich füg⸗ sam bezeigt. Einen Beweis dazu liefert die kürzlich beendigte Diskussion über das Avaneirungs-Gesetz, wo es dem Kriegs⸗Mi⸗ nister unmöglich wurde, manche von der Regierung gewünschte Bestimmungen, welche die Möglichkeit einer rascheren Beförde— rung, als es das bekannte Gouvier St. Cyrsche Gesetz festsetzte, bezweckten, durchzusetzen. Der eigentliche politische Zweck jener Bestimmungen war wohl, ein Mittel in die Hände zu bekommen, um die unruhige Ungeduld mancher Offiziere nach Beförderung, die, seitdem die Kriegs-Alussichten verschwunden, vorzüglich in der Nord⸗Armee sich etwas laut aussprechen soll, zu besänftigen. Die Kammer indeß, die darin nur einen Weg zu sehen glaubte, um persönlichen Begünstigungen die Thür zu öffnen, zeigte sich ihnen wenig zugethan und verwarf mehrere derselben, trotz der vielleicht zu sehr geltend gemachten und zuletzt mit eintr entscheidenden Ungunst aufgenommenen Berufung der Minister auf die Königliche Prärogative, so wie auf das persönliche Ver— trauen, welches sie einflößen müsse. — Neben dieser rein prak— tischen Berathung beschäftigten die Kammer zwei Gegenstände, die einen Theil ihrer für so viele dringende und wichtige Ge— schäfte in Anspruch genommenen Zeit im Grunde mit wenig nützlichen Declamationen konsumirten: nämlich die Bittschrift wegen Uebertragung der Asche des Marschalls Ney ins Pantheon und der bekannte Bricquevillesche Antrag. Es war leicht vorher zusehen, daß jene von der Opposition angeregte und auf die Er⸗ weckung des Volksgefühls berechnete Bittschrift den Opposstions⸗ Rednern eine abermalige Gelegenheit verschaffen würde, der schon so erschütterten Pars-Kammer einen neuen Schlag zu ver⸗ setzen. Ganz unerwartet aber mußte es seyn, als Herr Dupin d. A., einer der kräftigsten, wenn nicht der kräftigste, der mini⸗ steriellen Redner auftrat und ganz im Sinne der Bittschrift das juridische Verfahren der Pairs⸗Kammer gegen den Marschall, als mit Rechts-Nullitäten angefüllt, und dessen Verurtheilung als eine Art von Justiz-Mord schilderte und demzufolge seine Absicht, auf eine förmliche Revision und Annullirung des Pro⸗ zesses anzutragen, ankündigte. Hr. Dupin hat sich dabei wohl von seinen Erinnerungen als gewesener Advokat des Marschalls fortreißen lassen und scheint den von den Oppositions⸗Blättern sofort emsigst benutzten Umstand ganz vergessen zu haben, daß mehrere der jetzt in hohen Aemtern stehenden Personen als Mit⸗ glieder der damaligen Verwaltung oder der Pairs⸗ Kammer zu jenem Verfahren mitgewirkt hatten. Wie dem aber auch sey,
so durfte es nicht überraschen, daß nach dieser Aeußerung eines
für den Vertrauten der Minister geltenden Mannes die fraglich, ten, und der Frieden des Landes, so wie dessen kaustige Wohl— Bittschrist mit Enthusiasmus und fast einstimmig empfohlen an fahrt, werden ohne irgend eine Rechts-Verletzung bewahrt Hrn. Périer überwiesen wurde, dem eine solche Zuweisung gerade Die Nachricht von der zeitigen Zusammenberufung bes Par⸗ in dem Augenblicke, wo die Regierung mit den Pairs wegen laments ist in der City mit großem Fubel aufgenommen worden Annahme des die Pairie betreffenden Vorschlages in Negocig und in Folge derselben sind die Consols beinahe um ein volles tionen begriffen war, nichts weniger als willkommen seyn konnt, pt. gestiegen. Auch soll in Folge dieses Vorfalls zwischen Herrn Pert! Durch eine Königl. Prochamation vom gestrigen Tage wer— und Hrn. Dupin eine gewisse Kälte eingetreten seyn, die inde, den alle politische Vereine, die sich als besondere Körperschaften wohl nicht von Folgen seyn dürfte, da das Ministerium zu seh, mit verschiedenen Abtheilungen und Unter⸗A1Abtheilungen, mit Be⸗ Hrn. Dupins in der Deputirten-Kammer bedarf. — Die Berg. amten nach einer förmlichen Gradation von Rang und Würden, mit hung liber den Bricquevilleschen Vorschlag gab Hrn. von Man besonderen Unter scheidungs⸗-Zeichen u. s. w. gebildet haben, für verfas⸗ tignac zu einem sehr beredten Vortrage Veranlassung, würde sungswidrig und ungesetzlich erklärt; demnächst wird auch Jedermann aber daneben, da die Opposition den Zweck längst aufgegeben unter Androhung der auf Störnng des Landes-Friedeng gesetzten den sie ursprünglich mit jenem Antrage verknüpft hatte, eine Strafen, verwarnt, solchen Vereinen, „die, nach den öffentlich Prüfstein nämlich der Gesinnungen mancher Pairs und des Cen. gemachten Statuten derselben, sich die Macht anzumaßen schei⸗ trums der Deputirten-Kammer, wenig politisches Interesse e, nen, unabhängig von der Civil-Autorität zu handeln“, beizutre— regt haben, wenn nicht das bekannte Comtesche Amendement i ten. „Die“, heißt es ferner in der Prociamation, „auf solche Betreff der Familie Buonaparte zu sehr lebhaften Debatten Ver. Weise gebildeten und unter be sonderer Leitung und Oldre stehen⸗ anlassung gegeben hätte. Die eigentliche Tendenz diese! den Vereine sind augenscheinlich mit der getreuen Ausübung der von den Journalen so vielfach besprochenen Amendements wa Pflicht des Gehorsams gegen das Gesetz ünverträzlich, mit' den wohl eine Demonstration gegen das System der Restauratio anerkannten Grundsätzen der Werfassung im Widerspruch und ge— und zu Gunsten des Prinzips der faktischen Regierung. E fahrdrohend für die Autorität, mit der Wir, als das Oberhaupt wurde, gewiß sehr gegen den Wunsch des Ministeriums, um des Staats, zur Beschützung des öffentlichen n, ,, gefähr mit der nämlichen Stimmenmehrheit, wie früher das sind.“ Gesetz in Betreff der hundert Tage, angenommen. — Die de Die Morning-Post hatte gemeldet, daß der Lord-Kanz— Gesetz-Vorschlag wegen der Pairle betreffende Frage nähert sich ler bei seinem letzten Wesuch in Brighton nicht zur Königl. Ta⸗ nun auch ihrer Entscheidung, indem der Monitenr die Vorlegung sel gejogen worden sey, und folgerte daraus, daß Lord Broug⸗ desselben in der Pairs-Kammer auf heute angekündigt hat un ham das Vertrauen des Königs verloren habe. Der Globe die lange erwartete große Pairs-Creirung endlich gestern ans Lich widerspricht dieser Angabe und mieldet, daß Lord Brougham allerdings getreten ist. Man räumt zwar allgemein ein, daß die Liste du beim Könige gespeist habe und das Vertrauen St. Majestät nach neuen Pairs im Ganzen keine unpassende Namen enthalte; in wie vor im ausgezeichnetsten Grade besltze. dessen verhehlen es sich selbst die Freunde des Ministeriums nich Der Lord⸗Kanzler soll sich trotz seiner überhäuften Arbeiten wie wünschenswerth es gewesen wäre, wenn dasselbe dieses än noch mit dem Plan zu einer Verbesserung des öffentlichen Un⸗ ßerste Auskunftsmittel zu umgehen im Stande gewesen wärt, terrichtes beschäftigen. ! Der so rege Parteigeist wird in dieser Pairs-Ernennung noh Man hatte dem Polizei-9(mte Anzeige gemacht, daß in dem lange eine vortheilhafte Waffe gegen das Ministerium finden, Hause eines edlen Marquis eine große Anzahl dreifarbiger Fah⸗ wem auch für jetzt der Anirag des Hrn. Dupont de l' Eure, nen angefertigt und verkauft würden. Die heutigen Zeitungen weil viele Oppositions-Mitglieder verreist sind, vielleicht ohne Win melden, daß dieser Gegenstand auf sehr übertriebene Weise ins kung bleiben möchte. — . mit der Prüfung des Gesetz Vor Publikum gekommen fey und durchaus keinen Anlaß zu einer schlags über die Civil⸗Liste beauftragte Kommisslon der Deputirten Untersuchung geben könne. Kammer hat ihren Bericht noch nicht erstattet. Es scheint, da Aus Portsmouth wird unterm 19. d. M. gemeldet: „Der dieser Verzug durch die noch zu keinem Resultate gediehenen Un Madagascar“ von 46 K. und der „Kent“ von 78 K. sind von terhandlungen über den jährlichen Betrag der Civil-Liste beding Malta, welches sse am 29. Sept. verlassen haben, hier ange— wird. Dle, außer der sogenannten Dotation der Krone, von lommen; sie hatten das 85ste Regiment an Bord, welches schon dem Hofe gewünschten 18 Millionen sind allerdings leine be den⸗ usgeschifft und sogleich nach Winchester beordert worden ist. Als tende Summe im Vergleiche mit dem jährlichen Einkommen hbige Schiffe bei dem neuen Vulkan, der Grahams-Insel, vor— Frankreichs; nichtsdestoweniger ist es sehr zweifelhaft, ob die heikamen, waren keine Eruptionen wahrzunehmen. — Das Trans— Kammer selbst 15 Millionen bewilligen wird. — Charakteristisch ortschiff „Britomart“ kam gestern von Fernando Po hier an; hinsichtlich der Ansichten der Pariser ist die Lebhaftigkeit, womit ls hatte diese Insel am 11. Sept. verlassen. Zu dieser Zeit das Publikum und die Journale sich fortwährend mit der Ab herrschte daselbst wieder eine bösartige Krankheit, welche viele gränzung eines ganz kleinen Stückchens des Tuilerieen-Gartenz Menschen hinwegraffte. — Die Flotte, unter den Befehlen des für den ausschließlichen Gebrauch der Königlichen Familie be Aldmiral Warren, liegt noch immmer in den Dünen; man glaubt schäftigen. Hätte der König vorhersehen können, welche Unpo aber, daß sie sich bald vertheilen wird, da ein Angriff gegen pularität sich an diese, an sich unbedeutende, jetzt aber schon u Holland immer unwahrscheinlicher wird.“ weit vorgerückte Maaßregel, um einen Rückschritt zu erlauben, Es sind nicht uninteressanmte Nachrichten von unseren Kolo— knüpfen würde, so würde sie wahrscheinlich unterblieben seyn een eingegangen. Bom Worgebirge der guten Hoff— Ein Gleiches wäre wahrscheinlich der Fall mit der stattgehabten ung schreibt man, daß von den Kolonisten auf der Englischen Vertheilung einiger hundert Kreuze der Ehrenlegion an die Pa-Miederlassung zu Port Natal mehrere durch die Guhlaähs er— riser National-Garde gewesen, die solche früher verbeten hätte mordet worden sind. Das Gemetzel wäre noch größer geworden, wobei die größere Zahl der Nichtbedachten ihr Mißvergnügenwenn es nicht einem großen Theil der Kolonisten gelungen ware, durch mehrfache sogenannte „Charivaris“ an den Tag gelegissch nach den Missionair-Niederlassungen zu flüchten. — Von der hat. Indeß kann eigentlich die Art von Entwerthung, in welcht Niederlasung am Schwanen fluffse gehen die Nachrichten bis die Ehrenlegion in Folge zu zahlreicher Vertheilung gefallen isgzum 20. Mai. Der Kanal zwischen dem Flusse und der See mit Billigkeit der jetzigen Regierung nicht allein aufgebürdetist vollendet. Die Weizen- und Kartoffel⸗Ernte ist sehr gut aus⸗ werden, indem die hundert Tage und die Restauration unbezweigefallen. Die „Swiftsure“, das Schiff, auf welchem Napo— felt das Meiste dazu beigetragen haben. on von Elba entfloh, ist in Torres Straits gescheitert. — Am Schwanenflusse erscheint bereits, und zwar in der neuen Stadt ( eine Zeitung unter dem Titel: „West-Auftralisches ournal.“
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Großbritanien und Irland.
London, 22. Nov. Gestern Nachmittag um halb 2 Uhr , kamen Se. Majestät von Brighton hierher und präfldirten im Niederlande. St. James-Palaste einem Geheimen Rathe, in welchem de Aus dem Haag, 25. Nov. Se. Königl. Hoheit der Beschluß gefaßt wurde, das Parlament ferner, und zwar bis zumsrinz von Oranien ist gestern in Herzogenbusch angekommen. Se. 6. Dez., zu prorogiren. Die Ankündigung dieser Prorogation önigl. Hoheit der Prinz Friedrich ist heute ebenfalls von hier fand sofort im Oberhause durch den Lord-Kanzler statt, der vonhieder zur Armee abgegangen. dem Herzoge von Richmond und dem Lord Holland, als Kom Von der Schelde wird gemeldet, daß unsere Schiffe auf dem missarien des Königs, begleitet war. Nachdem der-König nochslusse nach und nach heruntersegeln, um in der ungünstigen mehrere Audienzen ertheilt und den Bericht des Recorders vonJahretzeit und bei dem zu erwartenden Eisgange in Vließingen London vernommen hatte, kehrte er um halb 9 Uhr Abends nach lnzulaufen. Das Linienfchiff der „Zeeuw“ ist bereits diesseits Brighton zurück. ath angelangt; die Kanonier-WBoote, die fürerst noch auf ihren
„Das Parlament“, heißt es im Globe, „ist also wirklichhosten bleiben, werden bei eintretendem Eisgange nach der Seite auf den 6. Dez. zusammenberufen, und wir alle wissen, daß seindon Bergen-op⸗Zoom zu kommen suchen. erstes und Haupt-Geschäft die Reform seyn wird. Der groß Brüässel, 24. Nov. In der gestrigen Sitzung der Re— Anführer der Opposition und in der That auch der Mann, detzräsentanten-Kammrer erstattete Hr. Liedts Bericht über ihren Sieg herbeiführte, der Herzog von Wellington, wurde vonn Gesetz⸗ Entwurf in Betreff der Gerichts-Organisation. Der den Umgebungen des Königs zu der Hoffnung verleitet, dasßericht wird gedruckt und vertheilt werden. Nächstdem verlas Se. Maj. die erste Gelegenheit ergreifen würden, das Ministeßr. Dumortier einen Bericht über die bisherigen Arbeiten rium zu verändern. Die Abstimmung der Lords, so schmeichel gr Kommission, welche zur Untersuchung der Niederlagen im ten sie sich, würde der erste Anlaß dazu seyn, und Alle, die vomonat August niedergesetzt worden ist. Die Koinmission war einer neuen Verwaltung ihre Anstellung erwarteten, vereinigtener Meinung, daß es angemessen seyn würde, das Untersuchungs— mit denjenigen, die mit der Reform-Bill theilweise nicht zuscht, das durch den 40sten Artikel der Constitution nur grund⸗— frieden waren, so wie mit denen, die von Lord Grey und seinenstzlich anerkannt sey, definitiv zu reguliren. Sie schlägt zu dem Kollegen ein allzu schonungsloses System der Oekonomisirungtnde einen Gesetz⸗Entwurf vor, wonach die Kommission ihre befürchteten, ihre Bemühungen, um das Ministerium zum Fallcbitzungen im National-Palaste halten und das Recht haben zu bringen. Diese Bemühungen sind zwar für jetzt gescheitert alte, von den Behörden alle nöthige Aufklärungen einzufordern. doch wir glauben, daß man sie erneuern werde, und von demßt. H. v. Brouckäre widersetzte sich der Lesung dieses Ent— Einsehen, der Gesinnung und der Geduld des Landes wird eHurfs, weil derselhe zuvörderst in den Sectionen geprüft werden abhängen, ob sie abermals scheitern sollen. Der König ist einüsse. Dies gab zu einer weitläuftigen Erörterung Anlaß, wel⸗ aufrichtiger und ehrlicher Reformist; die Minister sind nicht blosßt damit endigte, daß die Kammer dnrch 44 Stimmen gegen 36 aufrichtig und ehrlich, sondern ihre Existenz als Minister hänge Ansicht des Hrn. v. Brouckeêre beitrat. Der Kriegs-Minister auch von ihrer geschickten Durchführung der Maaßregel ab. Wachte hierauf sein Budget für 1832 vor. Er bemerkte, daß, obgleich verfassungsmäßig gethan werden kann, um den Erfolg zu sicherner Friede mit Holland noch nicht abgeschlossen sey, er dennoch werden sie sicherlich thun. Sie werden jedoch zu keiner Modis . Budget vorlege, welches anf dem Friedensfuß berechnet wäre. cation der Bill, in Folge deren sie für eine gute Regierung del dürfe wohl nicht noch ausdrücken, wie sehr er, überzeugt von Englischen Volkes eine geringere Bürgschaft als die frühere Bill guten Geist und dem Muth der Armee, gewünscht hätte, daß gewähren würde, ihre Zustimmung geben. Wie steht also nunan es ihr überlassen haben möge, die Ehre des Landes zu die Sache? Im Oberhause wird die Bill wiederum von einesshen und die streitigen Gebietstheile zu erobern; man habe aber Coalition derjenigen, welche Einwürfe gegen die Refornt überhaupsl eigene Politik nicht von der allgemeinen trennen können. machen, derer, welche die Minister nicht leiden mögen, und derer, dihie dem aber auch seyn möge, so würde die Regierung in ih⸗ sich durch ihre Verwerfung in Amt und Ansehen zu bringen hoffen m Eifer, zum Kriege bereit zur seyn, nicht nachlassen; aber die bekämpft werden. Wie bei der Aufhebung der Test⸗Akte und beslahrscheinlichkeiten des Friedens und der erschöpfte Zustand des der Emancipation der Katholiken denken die Tories sich selbet undes müßten es den Bürgern wünschenswerth machen, zu er— das Verdienst einer Art von Reform anzueignen, doch dies wirren, wie groß die Ausgaben in Friedenszeiten seyn würden. — hoffentlich durch das, dem Vernehmen nach, beabsichtigte Ver)kr Minister breitete sich demmGächst über dle Ereignisse des Mo⸗ fahren der Regierung hintertrieben werden. Hiernach sollen, sonts LAugust aus, welche er dem ö Belgiens in die bald die Reform-Bills im Unterhause durchgegangen sind, solsedens-Versicherungen und dem Mangel an Leuten, die im viele ihrer elfrigsten Verfechter in diesem Hause zur Pairie geytande gewesen wären, die Armee zu organistten und zu disci⸗ langen, als nöthig sind, um auch das Oberhaus mit dem nöthichiren, zuschrieb. Er belobte die Framösischen Offiziere, welche gen Reformirungs⸗Geiste zu beseelen. Dadurch werden die Lordsn in seinen Bemühungen bei der neuen Organisation unter⸗
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ein, welche diese neue Organisation verursacht hatte. Er gab den gegenwärtigen Zustand der Armee auf 87,000 Mann an; darun— ter 5ü,000 Mann Infanterie, 61s) Mann Artillerie, 5200 Mann Wavallerie und 2l,6i9 Bürgergarden. Demnächst verlas der Minister einen Gesetz Entwurf, welcher das Total der Armee in Friedenszeiten an Unteroffizieren und Gemeinen auf 27, 900 Mann Wwucirte und auf SC6,000 Mann in Kriegszeiten festfetzte. Das Budget ist auf den Friedens⸗Kontingent begründet und beläuft Iich im Ganzen auf 11,800, 000 F. Die Berathung über dies Budget wurde auf morgen vertagt. In der heutigen Sitzung der Repräsentanten-Kammer wurde der vom Kriegs-Minifter geforderte Kredit ohne Amende—⸗ ments bewilligt. Das Hauptquartier der Divisson unter General Wauthier, welches sich in Lier befand, ist nach Mecheln verlegt worden. Das Journal de Liege enhält Folgendes: „Als die 24 Artikel den Kammern vorgelegt wurden, verbreitete sich das Ge— rücht, daß die Belgien auferlegte Schuld vermindert werden würde, wenn es sich später ergeben sollte, daß die Hauptsumme der Schuld irrig angegeben wäre. Nachstehendes, bisher noch durch, kein Journal bekannt gemachtes, Aktenstück beweist, daß Belgien in jedem Fall die Summe von 3, 100, 000 Fl. jährlich bezahlen muß: Memorgndum zu dem Protokoll Nr. 48, vom J. Okt 183. „Nachdem die Bevollmaͤchtigten der fuͤnf Höfe in der heutigen Konferenz die Frage wegen Theilung der Schuͤld zwischen Belgien und Holland nochmals in Ueberlegung genommen, haben sie es fuͤr noͤthig befunden, sich unter einander uͤber zwei Stellen im Protokoll Nr. 15 zu verstͤndigen. In Folge der daruͤber stattgefundenen Auseinandersetzungen sind sie ubereingekommen, daß durch die Stelle, welche mit den Worten: „„In Betracht, daß die Riederlän? di schen Bevollmächtigten die Richtigkeit dieser Ver—⸗ zeichnisse verbuͤrgen, u. s. w.““ anfaͤngt, verstanden wer— den muß, daß, wenn, ungeachtet der bestimmten Versicherun⸗ gen der Niederlaͤndischen Bevollmaͤchtigten, die der Londoner Konferenz mitgetheilten Verzeichnisse wesentliche Unrichtigkei⸗ ten enthalten sollten, die Konferenz berechtigt seyn wuͤrde, verhaͤltnißmäͤßige Abänderungen in den Berechnungen, welche auf, jene Verzeichnisse begruͤndet sind, vorzunehmen. — Die zweite Stelle, welche eine Aufklaͤrung zu erfordern scheint, ist die, welche mit den Worten: „„Die Schuld, welche 'für Belgien auf das große Buch des Franzoͤsischen Reiches eingetra⸗ gen ist““ beginnt, und mit den Worten: „„woöodurch fi im Ganzen die Summe von ,4hr,000 Holl. Gulden heraus⸗ stellt““ schließt. — Die Bevollmaͤchtigten der fünf Höfe sind über— eingekommen, daß, wenn sie in dieser Stelle die 4,000,hhh Fr. Rente, welche für Belgien in das große Buch des Franzoͤsischen Reiches eingeschrieben sind, erwaͤhnt haben, dies geschehen ist, um ihre An⸗ sicht uͤber die Lasten, welche Belgien vor seiner Vereinigung mit Holland zu tragen hatte, deutlicher auszudruͤcken. Besondere Um— staͤnde in Bezug auf die Beschaffenheit oder spaͤtere Liquidation jener Einschreibung von 4 Millionen Fr. koͤnnen die Berechnungen der Konferenz aher nicht verandern. Im Allgemeinen bleibt es verstan⸗ den, daß, mit Ruͤcksicht auf die von Holland und Belgien waͤhrend ihrer Vereinigung gemeinschaftlich kontrahirten Schulden, ferner mit Muͤcksicht auf die sogengnnte Oesterreichisch-Belgische Schuld, die Belgien auferlegten Lasten, als es zum Franzoͤsischen Reiche ge⸗ hörte, auf die Handels- und Schifffahrts-Vortheile, welche es erlan⸗ gen wird, und auf die Opfer verschiedener Art, welche Holland durch die Trennung bringt, die Summe der jaͤhrlichen Rente, womit Bel⸗ gien belastet bleibt, auf 8,410,009 Hollaändische Gulden festgesetzt worden ist. — Es ist beschlossen worden, daß das gegenwartige Me⸗ morandum dem Protokoll Nr. 48 beigefuͤgt werden soll. (gez) Esterhazy, Wessenberg. Talleyr and. Palmerston. Buͤlow. Lieden, Matu szewiez.“
Deutschland.
Wiesbaden, 23. Nov. Eine erschienene heutige Verord— nung des Herzogl. Staats-Ministeriums enthält Folgendes: „Da die Hanauer Zeitung fortwährend Aufsätze über dle inne— ren Verwaltungs- und andere Angelegenheiten des Herzog— thums enthält, die mit Unwahrheiten und Entstellungen aller Art überfüllt sind, daher in der unverkennbaren Albsicht verfaßt und im Herzogthum verbreitet werden, um die Unterthanen ge— gen ihre gesetzliche Obrigkeit aufzureizen und Mißtrauen gegen dieselbe, so wie überhaupt Unzufriedenheit, zu erregen; sogar auch insbesondere dergleichen Aufsätze in nur für das Herzogthum be⸗ stimmten Abdrücken als Beilagen dieser Zeitung mit Umgehung der Kurfürstlich Hessischen Censurgesetze in das Herzogthum ver—⸗ sendet worden sind, so ist Höchsten Orts beschlossen worden, daß die Verbreitung und Versendung der Hanauer Zeitung im Her— zogthum untersagt werde.“
Schweinfurt, 24. Nov. In diesen Nachmittagsstun— den ist bei uns der Main so bedeutend gewachsen, daß er bereits an vielen Stellen aus seinen Ufern getreten ist. Der Bau an unserer Brücke wurde daher unterbrochen, und es sind alle An⸗ zeigen da, daß bis Morgen das Wasser noch viel bedeutender werde.
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— — Bologna, 12. Nov. Die von verschiedenen Deut⸗ schen Blättern verbreitete Nachricht der Annahme der Päpstlichen Kokarde durch die Bürgergarden unserer Provinz und der Ro⸗ magna ist ungegründet; es war von diesem Schritte die Rede, und in Forli war die Maaßregel, zur Bezeugung der Dankbar⸗ keit der Provinzen gegen den heiligen Vater wegen der Verspre— chungen der Administrations-Reformen, bereits beschlossen wor— den, aber die Widersetzlichkeit Bologna's gab den Dingen eine andere Wendung, und der Plan wurde gänzlich verworfen. Meh— rere heftige Reden wurden in der zu diesem Zwecke stattgefunde⸗ nen Versammlung der Offiziere unserer Garde gehalten, die auch zum Theil gedruckt worden sind und leider zeigen, wie wenig man sich noch mit der gehofften Beruhigung der Gemüther schmeicheln kann. So fährt nun Alles fort, auf dem alten Fuße zu bleiben. Vor einigen Tagen haben die Garden der Stadt und Provinz ihren obersten Befehlshaber ernannt: die Wahl fiel auf den Marchese Alexander Guidotti, einen der eifrigsten Theilnehmer an dem Aufstande im Februar und in diesem Augenblicke noch außer Landes. Bis zu seiner erwarteten Ankunft hat ein Stellvertre— ter das Kommando übernommen. In Argenta, einem kleinen Orte in der Provinz Ferrara, fielen por einigen Tagen zwischen Päpstlichen Truppen und Bürgergarden Unruhen vor; in einem deshalb vom Prolegaten zu Ferrara, Grafen Asquini, erlassenen Schreiben werden die genannten Garden, hinsichtlich deren der Papst früher seine Zufriedenheit ausgesprochen hatte, eine „nur zu unrechtmäßig konstituirte Gewalt“ genannt. — Der innere Zustand unserer Provinzen hat sich unterdessen nicht um vieles gebessert, obgleich unsere Stadt nach und nach wieder mehr Le⸗ ben gewinnt. Die vom Prolegaten, Grafen Grasst, neulich be⸗ kannt gemachten Instructionen und Modificationen des bekann⸗ ten Edskts vom 5. Juli über die Einrichtung der Gemeinde- und Provinzial⸗Räthe, wonach die Mitglieder der ersteren für jetzt von den Delegaten gewählt und überhaupt alle übrige Wahlen von den Governatoren der Provinzen sehr abhängig werden, hat
vor dem Untergange gerettet, die Regierung wird aufrecht erhaläzt hätten, und ließ sich daratif in die Details der Ausgaben
eine feierliche Protestation von Seiten des Volkes, die gedruckt
in Tausenden von Exemplaren eirkulirt, veranlaßt. (Bis jetzt sind nur in der Mark Ankona die Gemeinde⸗Rathe installirt worden.) Der Befehl zur Schließung der Universttäten für das jetzige Studienjahr, der von Rom gekommen, veranlaßte allzemeine Beschwerden. Städten, wie Bologna und Perugia, wird dadurch ein großer Theil ihrer Subsistenzmittel entzogen. Die Vorstel— lungen der Bürgerschaft, nach einer von Rom erhaltenen abschlä⸗ gigen Antwort, sind so dringend geworden, daß Graf Grassi sich genöthigt gesehen hat, die Wieder-Eröffnung der Universität mit gewissen Modificationen zu versprechen, und wirklich hat dieselbe vor einigen Tagen stattgefunden. — Der Preis des Salzes ist wieder bedeutend erhöht worden (das Pfund um 6 Quattrini), eben so die Ab⸗ gabe von Geräthen, Werkzeugen u. s. 6. (Derrate.) — Die Zahl der zu Rimini befindlichen Truppen, die immerfort von Ankona aus verstärkt werden, soll sich gegenwärtig auf 4506 Mann belaufen; man versichert hier, daß sse auf dem Punkte stehen, auf Kavenna und Cesena zu rücken. Jun Forti ist man vor kurzem mit dem Guß von 2 Kanonen zu Stande gekom⸗ men; der von 2 anderen wird, dem Vernehmen nach, noch in dieser Woche vollendet werden.
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Berlin, 39. Nov. Der Pfarrer Gottwend zu Lindenan im Grottkauer Kreise (Reg. Bez. Oppeln) hat in Gemeinschaft mit 2 Personen, die unbekannt bleiben wollen, 300 Rthlr. Ka— pital zu einer Fundation für die Armen des Lindenauer Kirch— sprengels unter der Bedingung bestimmt, daß die Zinsen davon jahrlich an schuldlose Arme und Kranke aus allen Gemeinden des Kirchspieles vertheilt werden.
— Nachrichten aus Köln vom 25. Nov. zufolge, war der Rhein noch gestiegen, und betrug dessen Höhe an diesem Tage daselbst 19 Fuß 5 Zoll Berliner Maaß.
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Georg Wilhelm Friedrich Hegel wurde den 27. Au⸗ gust 1770 zu Stuttgart geboren. Sein Vater, Secretair bei der Herzoglichen Kammer, ließ ihm jene klassische Erziehung geben, die vor Allem damals die Würtembergische Jugend auszeichnete, und die noch späterhin als die fiste Grundlage aller seiner wei⸗— teren Fortschritte zu bemerken war. Im achtzehnten Jahre be— zog er die Universität Tübingen, oder vielmehr das theologische Stift derselben, um sich theologischen und in deren Gefolge phi— losophischen Studien zu widmen. Hier war er mehrere Jahre hindurch der Stubengefährte Schelling s, und ein kleiner enger Raum umfaßte denjenigen, der in jugendlicher Begeisterung den großen Wurf zur neuen Philosophie thun sollte, und denjenigen, der berufen war, sie mit männlicher Tiefe einzuarbeiten und mit spätdauernder Thatkraft auszuführen. Niemals ist Hegel dieses früheren jugendlichen Beisammenseyns uneingedenk gewesen; wenn er davon sprach, geschah es mit stiller freudiger Wehmuth; niemals haben die, welche am vertrautesten mit ihm waren, ir⸗ gend einen Tadel Schellings oder seiner überbauten Stufe von ihm hören dürfen. Die frühe Zeit seines Lebens fiel in eine bewegte und kritische Epoche. Im Westen hatten die Ideen des achtzehnten Jahrhunderts den destehenden Staat zertrümmert; weit im Osten hatte der Schöpfer der neueren Philosophie den leeren schaalen und formalen Dogmatismus geknickt. Von bei— den Bewegungen ergriffen, entschied sich Hegels rüstiger Geist nun⸗ mehr, im philosophischen Denken allein die ihm entsprechende Thätig⸗ keit zu finden, und als Fichte am Ende des achtzehnten Jahrhunderts schnell leuchtend hervortrat, waren Schelling und Hegel, beide noch ver⸗ eint, einen Augenblick Anhänger, bald aber weitergehende Kämpfer. Im zwanzigsten Jahre erhlelt Hegel zu Tübingen die philoso— phische Doktorwürde und bekleidete mehrere Jahre darauf eine Hauslehrerstelle in der Schweiz und späterhin in Frankfurt a. M. Hier knüpfte er ein inniges Verhältniß mit seinem Lands— mann, dem Dichter Hölderlin, und mit Sinclair, dem Verfasser des Cevennenkrieges, ein Verhältniß, das die Geistesab— wesenheit des Einen und der frühe Tod des Anderen unterbrach. Im Anfange des neunzehnten Jahrhunderts ging er nach dem Tode seines Vaters mit einigem ererbten Vermögen nach Jena, das die Bemühungen der damaligen Herzoglichen Regierung oder auch vielleicht der Zufall zum größten philosophischen Sitze von Deutschland erhoben hatten. Hier wirkte er in Gemein— schaft mit Schelling theils durch die Herausgabe der „Differenz der Fichteschen und Schellingschen Philosophie“, theils durch meh— rere meisterhafte Aufsätze in dem kritischen Journal der Philoso— phie, theils endlich als Privatdocent durch einen Unterricht, aus dem späterhin bedeutende Männer, wie Gabler in Bairenth und Troxler in Basel, hervorgingen. Dieser Jenaische Aufent—⸗ halt brachte ihn mit Schiller und Göthe in nahe Berührung. Wie scharf ihn Göthe schon damals erkannte, wie sehr er den tiefen Kern in der jetzt noch wenig gastlichen Schaale bemerkte, geht aus seinem Briefwechsel mit Schiller hervor, dessen Be— kanntmachung in eine Zeit fällt, im der man schon längst den Namen des größten Philosophen dem des größten Dichters bei⸗ gesellt hatte. Bei dieser Anerkennung fand sich aber die Regie— rung der bestehenden Verhältnisse wegen außer Stande, etwas für den kühn aufstrebenden Mann zu thun, und als er endlich im Jahre 1806 nach Schellings Abgang zum außerordentlichen Professor der Philosophie ernannt wurde, konnte ihm nur eine sehr kärgliche Besoldung zu Theil werden. Unter dem Donner der Schlacht von Jena vollendete Hegel seine Phänomenologie des Geistes und nahm mit ihr einen immerwährenden Abschied von der philosophischen Denkweise Schellings. Daß die Wis⸗ senschaft nicht mehr in bloßem Anschauen des Absoluten festste— hen, sondern daß sie ein sich aus ihrem Anfange entwickelndes
ͤ Begreifen seyn müsse, dem selbst die Form der Wissenschaftlich—
keit zukomme, war jetzt die Grundlage der neueren, von nun an immer in reicheren Strömen sich ausbreitenden, Philosophie. Die trüben Berhältnisse der Zeit, der Verfall, in den nunmehr die Universität Jena gerieth, so wie die Unmöglichkeit, jetzt mit einer ihre Gestaltungen noch schwer gebärenden Philosophie durch⸗ zudringen, bewogen Hegel, seine Stellung aufzugeben und nach Bamberg zu gehen, wo er zwei Jahre lang, den politischen Be— gebenheiten zugewandt, die Redaction der dort erscheinenden Zei⸗ tung leitete. In diesen Jahren sollen klare, geistreiche, in die Zeit eindringende Aufsätze in dem von ihm redigirten Biatte ge— standen haben, und die durch ihn herausgegebene Zeitung schien in damals seltener Freislunigkeit und Tiefe den Geist, der sie führte, zu verrathen. Im Herbst 1808 zum Rektor des Gym— nastums zu Nürnberg ernannt, konnte er von nun an seine Ta⸗ lente und seine Kraft in einem neuen Fache bewähren. Die Umwandlung und neue Anordnung der Gymnasal-Klassen, die Einführung der philosophischen Wissenschaften in die höheren Ab— theilungen, die strenge Zucht und Festhaltung des Ganzen, die von ihm ausging, haben noch neuerdings den Gegenstand gro—
sier Lobeserhebungen abgegeben, die ihm bei einer vom Gymna—⸗
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