w
.
nur leise seine Klagen seufzen können. Die gesetzgebend Ver⸗ sammlung ist zu fern, die Irländischen Mitglieder sind zu gering an Zahl. Die Regierung selbst wendet auf den wahren Zustand von Ar lzad zu wenig Aufmerksamkeit, und der Mann, welcher den groß⸗ sen Antheil an der Geschäftsführung hat Hr. Stanley, Staatt⸗Se⸗ für Irland), ist unter allen NMenschen zu der Verwaltung der Itländischen Angelegenheiten am wenizsten geeignet. Er ih. im Tory vom ersten Wasser. Er ist ein Anhänger der hohen Kirche nnd glaubt an das göttliche Recht der Zehnten, 6 und Awvangsbeitreibungen. Ein Zehnten-Einnehmer ist Fur ihn eine Tchtbate Person, das Geschrei der hungernden Famille des ar— men Bauern kümmert Hrn. Stanley nicht. Um nur eine ein⸗ zige Thatsache anzuführen: ein Engländer, Lord John. Russell, brachte die Englische, ein Schotte, der berühmte Jeffrey, die Schottische Resormbiil ein; keines dieser Länder wurde so herab⸗ gesetzt, daß man eine so wichtige Maaßtegel einem Fremden üiber⸗ geben hätte; nur Irland widerfuhr diese Schmach. Die Irlän⸗ dische Reformbill wurde durch Hrn. Stanletz, einen Engländer, eingebracht. Die Englische so wie dit Schottische Reform⸗ bill' wurden, als sie zum zweiten Male in das Par⸗ lament kamen, erweitert, nur die Irländische Reformbill, die bereits in ihren ersten Bestimmungen schlechter war, wurde noch mehr beschränkt. Schottland, mit einer Beoölkerung von 2,000, 000 Einwohnern, erhält 9 neue Mitglieder, Irland mit einer Bevölkerung von 8,000, 009 durch Herrn Stanley nur 5. Schottland hat im Ganzen 45 Mitglieder; ein Fünftheil wird hinjugefügt und die ganze Zahl auf 54 gebracht. Illand hat 100 Mitglieder, aber nur 20 kommt hinzu, und die Gesammt⸗ jahl bleibt 105. Herr Stanley schätzt also die Irländer nur jum vierten Theil so hoch, als die Schotten. Die National-Unwion wird jede Grafschaft, jede Stadt,
jedes Kirchspiel in Irland in Bewegung setzen, um es zu verhindern, daß die Irländische Re⸗ form⸗Bill schmachvoll verstümmelt wird,
um es durchzusetzen, daß sie vollständig und durchgreifend wird. Der nächfle Grund, weshalb
ein Natlonas-Verein nothwendig wird, liegt in dem Ir⸗ land feindseligen Geiste der Englischen Steuer⸗Verwaltung.
rcreta:
Der Irländische Handel und der Irländische Gewerbfleiß bedürfen des Schutzes einer Union, wenn sie nicht durch die Englischen Steuern erdrückt werden sollen. Noch viele andere Gründe, weshalb Irland eines politischen National⸗Vereins bedarf“, sagt Herr O'Connell zum Schluß, „drängen sich jedem Nachdenkenden auf; ich habe indessen gegenwärtig keine Zeit, sie ausführlich zu erörtern.“
Als einen Beweis des furchtbaren Elendes, welches unter den niederen Ständen in Irland herxrscht, führt das Dublin Morning Register aus einem Schreiben eines Staats beam⸗ ten folgende Thatsache an. Es war wegen der Annäherung der Cholera als Vorsichtsmaaßregel befohlen worden, die Dünger— haufen in den Vorstädten einer Irländischen Stadt zu entfer— nen; die Bewohner verfolgten indessen den Beamten, der ditsen Befehl zur Ausführung brachte, mit ihren Bitten und flehten, daß man ihnen ihr Eigenthum zurückgeben möge. Der Beamte stellte ihnen die Gefahr vor, der sie sich aussetzten, wenn sie die se Unreinlichkeit länger um ihre Wohnung duldeten; aber die armen Teule erwiederten? „Wenn ihr die Haufen liegen laßt, wie sie sind, so können wir vielleicht von der Seuche hingerafft werden; wenn ihr uns aber unseren Dünger hinwegnehmt, so müssen wir zuverlässig Hungers sterben.“ Der Beamte sah sich genöthigt, die Düngerhaufen liegen zu lassen, weil sie in der That das einzige Mittel sind, durch welches es den Armen möglich wird, ihr Leben zu ftisten. Zu jeder Hütte gehören nämlich einige Fuß Erde, die mit Kartoffeln bestellt werden und durch ihren dürftigen Ertrag die ganze Familie nähren müssen.
Aus Buchos-Ahyres wird vom 4. Sept. gemeldet: „Man dürfte den Bürgerkrieg in den Plata⸗Provinzen als beendigt an⸗ sehen können. Der Rest der Unitarischen Truppen, an 450 Mann, unter den Generalen Alvara und la Madrid, hat sich in die Peovinz Tucuman geflüchtet und wünscht Bedingungen zu machen, aber es wird unbedingte Unterwerfung verlangt.“ — Laut Nach⸗ richten aus Lima über Rio Janeiro war wieder zine neue mili⸗ tairlsche Revolution dort ausgebrochen, und der Vice ⸗Präsident und General Miller hatten sich auf ein Amerikanisches Schiff ge⸗ giflüchtet, mit welchem sie nach Chili absegelten. Der Präsekt soernahm unterdessen die Regierung, legte sie aber schon nach zwei Tagen wieder nieder. Der Präsldent war mit dem Heere (im Kriege mit Bolivien) abwesend.
Niederlande.
Aus dem Haag, 26. Nov. In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten gingen verschiedene Bittschriften gegen, so wie in Bezug auf die in Vorschlag gebrach⸗ ten uruen Steuern ein; über andert ähnliche Bittschriften wurde der Bericht der Kommission erstattet, die auf deren Niederlegung auf das Bureau und theilweise Beförderung zum Druck antrug. Nur in Bezug auf eine einzige Bittschrift wurde wegen ihrer verfassungswidrigen Unterzeichnung zur Tages-Ordnung überge— gangen.
1832 sind jetzt
theilt worden. Es geht daraus hervor, daß sämmtliche Mitglie⸗
der sich zunächst mit der Form des Budgets ftigt haben und Einige ihre Unzufriedenheit darüber zu erkennen gaben, daß dieses Mal nicht auch, dem Art. 122 der Verfassung gemäß, die
gewöhnliche Form der Eintheilung in ein zehnjähriges und ein— jähriges Cordentliches und außerordentliches) Budget beobachtet worden sey; andere Mitglieder suchten jedoch die dies malig Ab⸗ weichung durch die außerordentlichen Zeit-Umstände u rechtferti— gen. Hinsichtlich der Ausgaben-Pesten für die Marine und das Kriegs: Departement wurde unter Anderem geäußert, daß man sich jetzt in keine detaillirte Beurtheilung einlassen wolle, weil man überzeugt sey, daß, welches auch der Lauf der Dinge im Fortgange den jetzt vom Staate geführten Kampfes seyn möge, doch für das Jahr 1832 keine geringere Summe, als die in Anschlag gebrachte, für Krieg und Marine gefordert werden könne. Eben fo wie bei früheren Gelegenheiten, wurde auch jetzt auf die bal— dige Liquidation und Auflösung des Amortisations-Syndikats, so wie auf die Einführung des hohen Raths, der neuen Ge⸗— richts Institutlonen und der verbesserten Rechtspflege, gedrungen. Im Allgemeinen haben die Sectionen eine größere Dekonomie angerathen, und zwar zunächst in den auswärtigen Missitonen, die in ein glelchmäßigeres Verhältniß mit Alt-Niederlands ge⸗ ringerem, aber vielleicht glücklicherem Rang in Europa gebracht werden sollten, so daß fortan, statt der Gesandten, an den Hö⸗ fen zweiten Ranges nur Geschäftsträger u. s. w. ju residiren brauchten. Nächstdem wird zur Erreichung von Ersparnissen die Vereinigung der Kanzleien beider Niederländischer Orden, eine Veränderung und Einschränkung beider Departements für den Kultus, eine minder kostspielige Ausstattung der Hochschulen u. s. w. empfohlen.
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8 wm, e 17 54
Die heutige Staats-Courant enthält eine Königl. Ver⸗ fügung vom 2Isten d. M. wegen Remplacements von Schuttern des ersten Aufgebotes durch solche Individuen, die noch zum zweiten oder dritten Aufgebot der Schutterei gehören.
„Dem Vernehmen nach“, heißt es im Fo urn al de 19 Hahe, „wird jetzt der Helder in fürch ter ichen Vertheidigungs⸗ Zustand gesetzt. ? Hoheit der Prinz iedrich ist dort⸗ hin gereist, um die dasizen Ardeiten in Augtnschein zu nehmen.“ 6A msterdamer Blättern zufolge, wat Se. Kö igl. Hoheit am 26. Rov. auf der Rückkehr vom Helder in Amsterdam an— gekommen.) ; 16
Aus dem Limburgischen wird gemeldet, daß die Festung Venloo immer noch eine sehr slarte Besatzung habe; es befinden sich jetzt 2000 Mann daselbst, die in sehr gutem Stande seyn sollen. .
Dle Festung Brielle ist durch eine Artilleric⸗Céompagnie aus Gorkum verstärkt worden. Eine andere Aitillerie⸗Compagnie be⸗ giebt sich aus Naarden nach dem Helder. w
Nachstehendes sind die, in dem (vorgestern mitgetheilten) 3Z6sten Protokell der Londoner Keuseren erwähnten Aktenstücke, (deren Mittheilung vorbehalten worden ist): Schreiben des Belgischen Ministers der
Angelegenheiten an den Luxemburg, unterm 27. Jul! 1331. .
„Es ist ein sehr angenehmer Auftrag für mich, Ew. Durchlaucht, den Befehlen Sr Majestaͤt des Königs der Belgier gemaͤß, eine Ab⸗ schrift des Dekrets zugehen lassen zu foͤnnen, durch welches der Bel⸗ gische Kongreß die von Ihren Excellenzen den Bevollmaͤchtigten Desterreichs, Frankreichs, Großbritaniens, Preußens und Rußlands vorgeschlagenen Friedens Praͤlimingrien angenommen hat. Durch Annahme dieser Vorschlaͤge hat die Besitznahme der Provinz Luxem⸗ burg durch die Belgische Regierung ihren feindseligen Charakter ver⸗ loren. Die suͤnf Maͤchte haben sich durch den ten Artikel verpflichtet, ihre guten Dien ste zu leihen, damit de Status quo in dem Großher⸗ zogthum waͤhrend der neuen Unterhandlungen aufrecht erhalten werde, die erdͤffnet werden und Belgien den friedlichen Besitz jener Provinz sichern sollen. Ew. Hoheit wissen, daß die Belgische Con⸗ stitution die Verbindungen Luxemburgs mit deni Deutschen Bunde
Se. Konigl.
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auswärtigen der Festung
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Honuvern
geachtet hat; die Friedens Praͤliminarien haben zum ueberfluß noch festgesetzt, daß die Festung Luxemburg ihre freie Vervin⸗
dung mit Deutschland behalten wird. Die Belgische Regierung hält es fur eine Ehrensache, daß Bestimmungen auf das puͤnktlichste ausgeführt werden, und, wird in dieser Be⸗ ziehung die allerstrengsten Befehl ertheilen. Ew. Durch⸗ laucht Foͤnnen daher die Gelegen ergreifen, welche sich Ihnen purch bie in den politischen Beziehungen Belgiens eingetretene Veränderung darbietet, das Schicksal der Bevdlkecung Luremwburgs zu erleichtern, welche, wahre Il
* m diese
d Ihres 15jaͤhrigen Aufenthaltes, Ih ren edeln Charakter und Ihre menschen freundlichen Gesinnungen zu schaͤtzen gelernt hat Ewr Durchl. besitzen zu viel Seelengröße, um durch unnütze Strenge kurz vor einem definitiven Arrangement die Lage der Luxemburger erschweren zu wollen, welche im Innern der Festung wohnen oder ihre Familien und ihr Eigenthum daselbst gelassen haben.“ J ö . ö Auszug aus dem Protokoll der 25sten Sitzung des Deut⸗ schen Bundestages, am 11. Au gu st 1831.
„Erstens in Betracht, daß der Bundestag weder von Sr. Maj. dem König der Niederlande, in seiner Eigenschaft als Großherzog von Luxemburg, noch von Seiten der Londoner Konferenz, irgend eine Mittheilung erhalten hat, welche die von den Belgiern an den Gouverncur der Festung Luxemburg gerichtete Forderung rechtferti⸗ gen koͤnnte, und daß sich daher durchaus kein Grund darbieter, diese Forderung weitlaͤuftiger zu erbrtern, wird dem Gouverneur besagter Festung aufgegeben, sich nicht verleiten zu lassen, irgend etwas in seinem Betragen gegen die Belgischen Behbrden und Unterthanen zu andern, — ein Betragen, welches durch die Verordnungen des Bun destages vorgeschrieben und zu dessen Modifieirung gegenwaͤrti, kein Grund vorhanden ist. Zweitens, der Oesterreichische und Preußtsche Gesandte werden aufgefordert, durch Vermittlung ihrer Höfe sowohl die Forderung der Belgischen Regierung, als die ge⸗ genwaͤrtige Verfugung, zur Kenntniß der Londoner H onferenz zu bringen. Die genannten Gesandten werden aufgefordert, der Kon ferenz zu gleicher Zeit anzuzeigen, daß, obgleich, den Geruͤchten in pffentlichen Blaͤttern zufolge, die guten Dienste der Konferenz so wohl Sr. Majestaͤt dem Koͤnige der Niederlande, als der Belgischen Regierung angeboten worden seyen, um den Status quo in dem Größherzoögthume Luxemburg, welches zum Deutschen Bunde ge⸗ höre, während der Dauer der Unterhandlungen, die mit dem
Bunde in Bezug auf, das Großherzogthum stattfinden duͤrf⸗ ten, aufrecht zu erhalten, der Bundestag doch um so mehr
wünschte, sich über ein solches Anerbieten nicht aussprechen zu duͤrfen, als er davon weder durch Se. Majestaͤt den Koͤnig der Nic⸗ derlande, noch durch die Londoner Konferenz in Kenntniß gesetzt worden sey. — Uehrigens schmeichelt sich der Bundestag, voll Ver trauen auf die Gesinnungen der Konferenz, daß bei dem ferneren Verlauf der Unterhandluͤngen die Rechte des Deutschen Bundes, so wie die des Haufes Nassau auf das Großherzogthum Luxemburg streng aufrecht erhalten werden, und daß keine Anordnung getrof⸗ fen werden wird, durch welche die Verhaͤltnisse des Großherzogthums, entweder der Sache oder der Form nach, auf irgend eine Weise,
ohne Einwilligung des Königs der Niederlande und des Deutschen
Bundes, geandert wurden.“
— Am ster dam, 25. Die Preise der Staatsyapiere sind waͤhrend der abgelaufenen Woche etwas zuruͤckgegangen, doch erholten sich fast alle wieder, außer die Hollaͤndischen, welche ihren
Nov.
früheren Stand nicht ganz wieder einnahmen. Dies hat seinen Grund in der steten Weigerung unseres Königs, die 24 Artikel an zunehmen, so wie in der in V gebrachten neuen Anleihe oder Kriegssteuer, welche 45 J en einbringen muß und so eingerichtet ist, daß durch Konvertirung von den seit den jetzigen Unruhen entstandenen Staats-Schuld⸗D en eine neue vproc Staatsschuld zun 'trage von 13 en dargestellt wird. Die Meinungen hlier ⸗ h sel erschieden, erwartet man einige Abdaͤnde sem G , welches den guͤnstigen Zweck
e en Schulden in perpetuelle Renten umzu— wechseln, ohne den Staat mit neuen Lasten zu beschweren, weil die geforderte Anleihe 45 Millionen verschaffen wird. Dte fremden Staatsvpapiere sind nach dem stattgehagbten kurzen Zuruͤckweichen wie⸗ der höher getrieben, als sie in voriger Woche standen, vorzuͤglich Franzoͤsische, Spanische und Neapolitanische, welches bei der Unge⸗ wißheit hinsichtlich des Ausgangs der Belgischen Angelegenheit sehr auffallend ist und also gröftentheils dem Soöͤrsenspiele zuzuschreiben seyn mochte. — Es fiel am gestrigen Getreide Markt nichts Merk⸗ würdiges vor; der Umsatz beschraͤnkte sich fast auf den gewöhnlichen Verbrauch, wobei bezahlt wurde fuͤr 24pfuͤnd. schoͤnen alten bunten Polnischen Weizen 435 Fl, ür it pfünd. geringen bunten Koͤnigs⸗ berger 375 Fl., für 123pfuͤnd. rothen 313 Fl., fuͤr 127. 12 pfuͤnd. schoͤnen bunten nach Gute 357. 395 Fl.“ fuͤr 126 pfünd. Rigaer 290 Fl., fuͤr 126 130. 132pfuͤnd. Kubankaer 23 393. 316 Fl,; für 413 pfünd. Preußischen Roggen 265 Fl., fuͤr iL2pfuͤnd. jährigen dito 177 Fl., für 113. 116pfuͤnd. Archangel. bei Kleinigleiten 1369. 14251.
Brüssel, 25. Nov. In der gestrigen Sitzung der Re⸗ präsentanten-Kammer zeigte der PMäsident an, daß eine hinlängliche Anzahl Burtans die Lesung des von der Untersu⸗ chungs⸗Kemmission vorgeschlagenen Entwurfes genehmigt habe. Herr Dumortier verlas demnach diesen Entwurf; derselbe besteht aus 11è Artikeln und besanat im Wesentlichen, daß jede Unter— suchungs-Kommisston künftighin im National-Palaste ihre Siz⸗ zungen halten soll. Der Kommisslon der ministeriellen Departements offen. welches Ranges er auch sey, muß der Kommission, auf die
erreschen soll, die
Jeder öffentliche Beamte,
stehen feiner alle Archive
1
erste
ich die Wichtigkeit, welche die Minister auf jenen Gegenstand leger
Betftigung der provisorischen Regierung vom 31. Dej. 1830 auf in Dezember fälligen
, , m mm,.
,
deshalb an ihn gerichtete Aufforderung, jede Aufklärung geben Von dieser Bekanntmachung an gerechnet steht es Niemanden und jedes Aktenstück mittheilen, dessen dieselbe zu bedürfen glaubt frei, von der revolutionnairen Regierung ertheilte Orden und Der Kommission steht es frei, Jedeimann als Zeugen zu i, zu tragen oder sich von derselben verliehener, mit Mili⸗ hören. Die Sitzungen der Kommission sollen weder durch di fair-Chargen und Civil-Aemtern verknüpfter Titel zu bedienen, Vertagung, noch durch die Auflösung der Kammern unterbrochen unter Verantwortlichkeit nach der ganzen Strenge des Gesetzes.
werden. Herr Dumortier schlug vor, die Berathung über di 3) Auch ist es der Wille Seiner Kaiserlich Königlichen Maje⸗ sen Entwurf auf künftigen Sonnabend festjzusetzen. Dit sät, daß von nun an Niemand im Königreich Polen bloß die
sem widersetzte sich aber der Minister der auswärtigen Polnische Kokarde allein trage, sondern daß, statt dieser, die Angelegenheiten auf das entschiedenste. Der Gegeh Kokarde des Russischen Kaiserreichs, mit welchem Polen seit stand, saßte er, sey von zu großer Wichtigkeit, als daß man sich em Jahre 1815 vereinigt worden, getragen werde.“ bannt überellen dürfe; er frage darauf an, die Berathung a In diesen Tagen langten die Generale Graf Pahlen aus Montag oder Dienstag zu verschieben. Dieser Antrag gab möolojzk, Dien aus Wyosikow, Piller aus Rawa, Kurkoanoff aus einer sehr lehhaften Debatte Anlaß, indem der Opposition ] Jamose, Korff aus Siedlee und Kurnatovski aus Dres en, die der baldigen Berathung des obigen Entwurfes gelegen zu sen Beneralinnen Temicka aus Kozusjki und Densch aus Moskau, schlien. Hr. v. Robaulxr äußerte unter Anderem; „Wenn itz ie Grafen Anton Walewski aus Walewice und Jehann Lu— sehe, wie die Minister und ihre Freunde Älles in Bewegun fienski aus Gujzowo, der Qberst Doliunski aus Kiesce, und die stzen, um die Annahme des Eutwurfes der Kemmissien zu vel Hor ern Zinserling aus Berlin und Czapek aus Krakau hier hindern, so fange ich an, den mir zugegangenen Mittheilingt n. Die Geuergle Dellingshausen, Lopuchoff, Frogon und Klüp— Glauben beizumessen. Man hat mir nämlich vertraut, daß Lon 6 reisten nach Wiore awek, Kiew, St. Petersburg und Zamost, Durham, als er befragt worden sey, was wohl den Regierung der Vée-Peäsident der Bank, Staatsrath Josepyh Luboew dzki, in der Belgischen Constitutien nachtheilig seyn könne, geant won und der Staatsrath Matthäus Lubowidzki ins Krakauische von tet habe: am gefährlichsten für die Gewalt halte er das Unten hier ab. suchtmgsrecht, so wie es sestzestellt worden sey. Wenn dies wah Die provisorische Regierung hat den Staats-Referendar ist, wenn diese Meinung ausgesprochen worden ist, so begre strowski als st lloertrenden General-Direktor der Kontroll-Di⸗ ection im Minifterium der Finanzen bestätigt.
Der Staats-Referendar Leszezyneki ist zum Präsidenten, er Staats-Referendar Gerliez zum Vece Präsidenten der Haupi— adt Warschau ernannt und Herr Lirinzki zum Kemmissar der tiegspol zeilichen Abtheilung bei der Wejewodschafts-Kemmission on Plo,k best mmt worden. .
In diesen Tagen wird von dem Kriminal-Gericht der Wo—
Der Minister der auswärtigen Angelegenherten forte den vorigen Redner auf, seine Angaben genauer zu bezeichum Was ihn selbst betreffe, so erkläre er, daß er während der gane ; Dauer von Lord Durhams Aufenthalt in Belgien keine Unte redung mit ihm gehabt hahe, und er glaube, daß sich alle sem Kollegen im gleichen Fall befänden. Hr. v. Robaulx verw ö. gerte es, fernere Aufklarungen zu geben. Er könne eben so gu wobschaft Masovien und Kalisch gegen mehrere Individuen ein Gründe haben, die itzm gemachten vertraulichen Mittheilun roseß giführt werden, die deschuldigt sind, Oesterreichische Re⸗ geheim zu halten, als die Minister sie so oft hätten, liber deple sonnaissancen und amtliche Aktenftücke nachgemacht und verfälscht matische Verbandlungen zu schweigen. Die Kammer beschloa u haben.
endlich, Tre Berathung über den in Rede fliehenden Entwurf a Von verschiedenen Seiten her gehen immerwährend sehr künftigen Montag zu deginnen. — Bei den hierauf folgende reichliche Voträthe von Lebensmitteln in Warschau ein. Verhandlungen über das Budget des Kriegs-Min sters beklag Das Appellationsgericht des Königreichs Polen macht be— sich Hr. Osh über das von Hrn. Regier, als Gouverneur dr kannt, daß die Advokaten M. Tarczewski, K. Kwiatkoweéki, 8 Provinz Antwerpen, erlassene Enkular (s. Nr. 331 der Staat Bientecki, St. Wilkeszewski, Jezioranski und Bielanowski, so Zeitung), wodurch Hr. Rogier veranlaßt wurte, der Kam mt bie der Huissier K. Olowski, zur Verrichtung ihrer Dienstpflich— feine Veisüzung vorzulesen, sich anf eine weitläuftige Rechtfen Jen zuzelassen worden sind.
tigung derseiben einsulassen und sich namentlich auf die Drin Am 2ästen d. M. wurde, dem Willen der Regierung gemäß, lichkest der Zeit-Umstände in berufen. Nach einer so: si und ie aus 4 Klassen bestehende interimistische Normal-Schule im heblichen Debatte würden (wie bereits gestern gemeldet) die vei Räsimirschen Palais in dem ehemaligen Lokal des Lyceums er— langten Kredite, und zwar durch 7 Stimmen gezen 3, bew ell g ,
Der Hof legt morgen eine dreimonatliche Trauer für d Der Municipalrath der Hauptstadt Warschau ist, in Folge verstorbene Heczogin von Sachsen-Koburg, Mutter des Königs ber bestehend en Verordnungeu, am 23sten d. M. aufgelöst worden. Leopold, an. ; Vom 15. Dezember an beginnt im Bureau der Wojewod—
Dem Belge zusolge, den schaft Lublin eine Lieitation in Betreff der in dieser Wojewod— Londoner Traktat vom 15. Nov. bereits ratifieirt. erpachtenden fication soll am 21. Nov. in Brüssel eingetroffen und sogleich dem Französischen Gesandten im Haag mitgetheilt worden sehn Das Civil-Tribunal erster Instanz der Wojewodschaft Ma⸗ Der König Leopold soll seinerseits den Traktat am 22sten d. ra sovien macht bekannt, daß an demselben die Stelle eines Rich⸗ tificirt haben. ers mit einem Jahrgehalt von 5000 Fl. und die eines Asse ssors
Man versschert, daß die Herren Osy und Rittweger, Dirts mit einem Jahrgehalt von 3000 Fl. vakant sind, und fordert dazu toren der Bank, nach London abgehen werden, um daselbst wo snalifisirte Personen auf, sich binnen einem Monat zu melden. gen einer Anleihe zu unterhandeln. Vor einigen Tagen hat hier die Schlittenfahrt begonnenz
Das Journal de la Belgigue stellt folgende Betrachlie Kälte hat des Morgens 7 und des Nachmittags 3 Grad tungen an? „Das Budget für 1832 belauft sich auf 40 Mill erreicht. die Einnahmen dagegen betragen nur 29 Millionen, wonach sit Die Warschauer Zeitung meldet: „Für die in Florenz alfo ein Beficit von? 14 Millionen ergiebt. Dabei sind wert herauszugebende Uebersetzung der Homerischen Ilias in Italiä— die 9, 400,000 Fl. Rückstände, nach das Amortissement mitge nischer, Lateinischer, Französischer, Englischer, Deutscher, Spa⸗ rechnet, welches zur Abtragung der durch die 24 Artikel aufe gischer und Polnischer Sprache und in einem Bande, hat Herr legten Schuld gebildet werden muß. Wenn Belgien außerde Rosciszewski die Polnische Uebersetzung von Dmochowski einge⸗ noch gezwungen wird, im nächften Jahre die Armer auf den .
sandt. — In Paris werden jwei junge Polen, Fabian Sarnecki jetzigen Kriegsfuße zu erhalten, so wird sich das Deficit auf Jänd Joseph Malinski, und in Rom der aus Lemberg gebürtige Millionen Gulden belaufen.“
Hr. Delikowski in der Malerei vervollkommnet.“
Herr Gericke, außerordentlicher Kommissarius des Könis In derse lden Zeitung heißt es: „Die Pfandbriefe, von Holland, ist von Luxemburg in Mastecht angekommen. Ppelche unlängst noch auf 92 standen, sind ohne einen sichtlichen
Der obere Militair-Gerichishof in Brüssel hat in seint Grund auf 85 Fl. gefallen. Während der Dauer des Krieges, heutigen Sitzung den Quartiermeister Debay, der eines Angriff als alle Zinszahlung gänzlich unterbrochen war, zog Jeder so viel auf die Person des Generals Daine angeklagt war, gamjlich fre Als möglich seine Kapitalien ein und kaufte, um dieselden sicher gesprochen. — In derselben Sitzung hat der Gerichts hof fo Unterzubringen, Pfandbriefe, die für 65— 75 Fl. zu bekommen wa⸗ gende Urtheile gefällt: Der Lientenaut des Zten Infanterit En. Nach der Räckkehr des Friedens verkaufen diejenigen, wel— Rezziments, Lonis Dupuis, ist zum Tode, die Lieutenants Bel he ihre Fonds nicht m Staatspapieren belassen können und ge⸗ nard-⸗ Albert und Hotereau sind zum Verlust ihres Grades veru wöthigt sind, dieselben zu deren ursprünglicher Bestimmung wiederum theilt; und die Capitains Lebron de Verela und Gerard Gul gnjuwenden, die Pfandbriefe natürlicherweise um so schneller, je mehr laume, so wie der Lieutenant Fromont, sind für unwürdig e ch Alles auf einen festen Friedeuszusiand anläßt; daher verau⸗ klärt worden, irgend ein öffentliches Amt zu bekleiden; sämm sern sie dieselben gern zu einigen 80 Fl., da sie hierbei immer lich, weil sie in der Nacht vom 5ten zum Gien August d. Jhoch mehrere Procente gewinnen; aber sodald die Zahl dieser ihren Posten beim Kiel, nahe bei der Citadelle von Nutwerpch instweiligen Kapitalisten sich erschöpst haben wird, kann man mit verlassen haben. Bewißhest erwarten, daß die Pfandbriefe sich wieder auf den ih⸗
Der oberste Gerichtshof in Brüssel hat in seiner heutige hen natürlichen Kurs von g0 pCt. stellen werden.“ . Sitzung, auf den Antrag des Königl. General- Anwalts, e Die Hhiesig: Bank realisirt schon jezt ohne Abzug die erst Coupons der Pfandbriefe, so wie die ver— dieselbe außerhalb der Besugnisse der auf osten Pfandbriefe, welche ebenfalls erst Ende Dezembers von Jene Verfügung hatte die Reder Haupt-Direction zahlbar sind. ; . Die Haupt-Direction des landschaftlichen Kredit-Vereins enachlichtigt die Eigenthümer von Pfandbriefen, daß sie, um enselben den Empfang oer Coupons-Gebühren an dem gesetz⸗ ichen Termin vom 27. Dezem oer d. J. bis zum 19. Januar
hat der König Ludwig Philipp den schaft Lublin Dlese Rall chaft befindlichen und vom 1. Juni 1832 an zu taatsgüter und Revenuen.
Kraft gesetzt, weil übenden Gewalt gelegen habe. stimmungen früherer Gesetze auf alle der Kirche zugehörige Güte Renten und Stiftungen ausgedehnt und solche demzufolge, ohn Rücksicht auf ihren Ursprung, sämmtlich den Kirchengebäude anheimfallen lassen. Der Gerichtshof hat die früheren Fcam5 chen 22. . ⸗ ö sischen Bestimmungen wieder in Kraft treten lassen. j Jünftizen Jahres zu erleichtern, eben so wie in den früheren Se⸗ Antwerpen, 25. Nov. Das hiesige Journal bmestern, einen Ausschuß bestimmt hat, der vom 1. bis 18. De⸗ merkt, daß die vom Journal de la Belgigue geniachte Anzeig ember die Coupons zur Ver ificirung annehmen unt Reverse da⸗ der König habe die Hinwegräumung der Barrikaden in Antwel egen aus stellen soll, alis derten Vorzeigung vom 22. Dez mber pen befohlen, sich bis jetzt noch nicht bestätige. So viel seh ab( in die beteeffenden Gebühren ohne Aufenthalt bezogen werden wohl gewiß, daß der Militair-Gouverneur bei dem Minister un sonnen. ; ] die Etlaubniß nachgesucht habe, einige nothwend ge Verbindut . Au Berlin und Hamsurg ist ein bedeutender Transport gen wiederherstellen zu dürfen, und man hoffe, diese Ford erun Hilber und Gold für dle Pom sche Bank hier angelangt. bewilligt zu sehen. Auf den letzten Warschauer Märkten zahlte man für den Rorzez Rogzen 22 Fl. 10 Gr. — 26 Bl., Weizen 31 — 34 Fl., Polen. Bersie 20 — 24 Fl. und Hafer 13 — 141 51.
Warschau, 23. Nod. Im Namen Sr. Majestät, des K Deutschland. r 6nias der General-(Gout Snuiare ich . sers und Kön 9 hat der General-Gouverneur des Höuigreitæ — — Kassel, den 15. Nov. Der von der Regierung den Po 34. 6. Paske . , , unterm 22sten d. NY Ständen vorgelegte Gesetz Entwurf wegen Ah 6 ung der Natural⸗ folgende Bekanntmachung erlassen: „Zu allgemeiner Kenntm ß ö . . ĩ e, . 1 ößten Beifall erhalten . das , 36. . ö 864 Befolgung ,. 1 nnn, n, ö ö i, . 6 g hiermit bekannt: 1) Auf Befehl Sr. Kaiserl. Königl. lajestl len Feeibe 6. Weise ist das vom Ministerium werden alle Beschlüsse und Verordnungen, welche während di ö. , e,. . r n . den ganzen Zeitraums der Rebellion von der revo utionnairen Regi Standen vorgelegt wurde mit der freudigsien Zustimmung auf- rung erlassen wurden und nach Wiederherstellung der gesetzlicht Außerdem beschäftigte sich der Landtag bisher
) zrdmt ü n ; . Fenommen worden. Hewalt und Ordnung im Säniht ich ölen nich länger benteh noch , mit der Reviston des Entwurfes der Städte⸗ und Sitzung vom 101en November wurde
können, von nun an und für immer als ungüttig erklärt. ͤ * zühe j. . 36 . GBemeinde⸗Ordnung. In der r In Gemäßheit der Annullirung die ser Beschlüsse und Veron Men mnltgetheiit, welche eine den Antrag des Deputirten Jordan
g ine Bürger von nungen wird alles dasjenige aufgehoben, was kraft oder zufol . 5 3. auf derselben statthaben könnte; es werden demnach aufgehoben; tntdielt, der das Verhältniß Kurhessens zum Deuischen Bunde . fh 16 e r dn n ,. eingeführte 6 Anregung gebracht hatte. Hierauf degann in derselben Sitzung
te; b) wahren er Revolution erhaltene oder angeordnen bi . . garordneten von Göddäus Würden, () Aemter, d) Orden, e) Abzeichen und f) Gh n bie Diskussson über den Antrag des Abg. r
1755
welcher die Errichtung von Assekuranz⸗Anstalten unter der Garantie des Staates bezweckt. In Folge vielseitiger Erörterung dieses Projekts wurde beschlossen, die Regierung zu bitten, von dem Land wirthschafts⸗ Vereine die Statuten einer Hagel-Versicherungs⸗-Gesellschaft ent—⸗
gel und werden morgen
werfen zu lassen; wogegen der zweite Antrag de sselden Deputir— ten, die Versicherung der Mobilien gegen Feuersgefahr betreffend, minder beachtenswerth den Kultus und den öffentlichen Umerricht zusammengetretenen Ausschusses, verlas der Deputirte Schemburg den Bericht üder
gefunden wurde. Im Namen des für
die Ecrichtung einer polytechnischen Lehzranstalt zu Kassel, Herr Eckhardt betrachtete das Unternehmen aus dem finanziellen Stand— punkte, und es schien ihm, mit Hinsicht auf das dermalige be⸗
deutende Defi,it, zweckwidrig, ein Justitut zu gründen, dessen
Nutzen durchaus nicht in der Gegenwart her ortreten könne, son⸗ dern erst für die Zukunft abzusehen sen. Dies von Hin. Eck⸗ hardt aufgeste lle Peinzip ökonomischer Beschranktheit schilderten einstimmig die Deputirten Villmar und Jordan als hochst un⸗ richtig, ja als verderblich; denn, aus angst icher Besorgniß für den gezenwärtigen handgresflichen Nutzen, für die Zukunft nicht säen zu wollen, hieße den wahrhaftesten Zwick des Staates selkst verkennen und im vorliegenren Falle das dringendste Bedürfniß des Landes, die Sorge fur Ent— wäckelung der geistigen Kräfte, außer Augen setzen. Zugleich machte der Abgeordnete Pfeiffe- J. die gewiß treffende Bemer⸗ kung, daß die Konkurrenz Hessens, welche durch die mit Preu— ßen, Hessen, Darmstadt und aucere Staaten augeknüpften Han⸗ dels-Veibindungen sich erweitern würde, es durchaus erforder⸗ lich mache, die Industrie im Lande zu heben; dies aber geschehe am zweckmäßigsten, wenn die junge Generation dazu geistig vor⸗ bereitet wurde, was der Zweck bei der Errichtung eier voiytech⸗ nischen Schule sey. Auf das Bedenken, das von einigen Sei⸗ ten darüber erhoden wurde, ob Kassel der gerignetste Ort für die Anstalt sey, bemerkte der Landtags Cemmissair, daß die Er⸗ richtung derselben in der Residenz gerade den geringsten Kosten—⸗ aufwand erfordere, insofern die Schule selbst mit dec Nkaremie der vildenden Künste, der Bauhandwe ksschule und der zum Masstall gehöcigenHufschmiede in Verbindunz gesetzẽ werden konnte, und, aoze⸗ sehen davon, daß die Lehrer der Keiegeschuse mehrere Unterrichtsgegen⸗ stande zu übernehmen wohl geueigt seyn möchten, konnten nicht nun die Artillerie:Werktstätten, soldern auch die in virlsache Zweige der Industrie einschlagenden Far ken der Hauptstadt, gar fuglich Gelegenheit bieten, um den Kreis der Unterrichlsobjekte zu er—
weitein und den Zöglingen Muster in der pralt schen Tichnolo-⸗
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gie vorzulegen. — Somit wurde denn auch beschlossen, die Re⸗ gierung zu ersuchen, so bald wie moglich sür die Eirichtung des Institütes Sorge zu tragen. — In der Sitzung des Lan tages dom 14. d. M. berichtete der Graf von Degenfeld im Namen des Budget-Ausschusses liber einen Vorschlag des Kriegsmm ste— riums, welcher eine Gehaltserhöhung der Offiziere zweiten dtan— ges bejweckte. Der Antrag wurde genehmizt und somit der mo— natliche Gehalt für den Capitain auf 509 Rthlr., für den Pee⸗ mierlleutenaut auf 30 Rihlr., für den Secondelieutenant erster Klasse auf 20 Rthlr. und zweiter Klasse auf 17 Rthlr. festge— sitzt. 2luf ein Schreiben des Ministeriums des Innern, in welchem dem Landtagskomm ssär das Recht zugesprocen wurde, an den geheimen Berathungen der Ständeversammlung Theil zu nehmen, wurde vom Deputirten Jordan im Namen des Rechtspflege⸗-Lusschusses ein Bericht vorgelesen, welcher mit der Erwiederung schloß, daß die Stände sersammlung dem Begehren nicht willfahren kenne und noch weniger im Stande seh, dasselbe als rechtlich begründet anzusehen. Im Auftrage des Staals⸗ Ministeriums beantragte bietauf der Regierungsrath Pfeiffer sür die zur Abhaltung der Cholera erforderlichen Maßregeln die Sunime von 10,060 Rthlrn, welche sogleich bewilligt wurde, da die Sanitäts-Kommission, trotz der beschlossenen Aufhebung der Kontuma)-Anstalten, dennoch ande weitige Sich erheits⸗Maaßregeln für nöthig erachtete. zus dem Geoßherzogthum Hessen ver⸗ nimmt man, daß gegen 800 Offiziere, Staatsbeamte und Bürger zu Darmstadt beim Mimsterium des Innern und der Justiz eine Bittschrift wegen kirchlicher Vereinizung der lutherischen und re— formirten Konfessionssormen eingereicht haben.
Regensburg, 25. Nov. Gestern Abend kamen die Pol⸗ nischen Generale Romarino, Langermann und Schneider tier an, nahmen ihr Absteigequartier im Gasthofe zum goldenen En⸗ bie Reise über Augsburg und Ulm nach Frankreich fortsetzen.
— — Frankfurt a. M, 27. Nov. Waͤhrend der letzten Wo⸗ che erholten sich die Oesterreichischen Effekten nach gerade von dem raschen Fall, den sie in der vorherigen erlitten hatten. Doch blie⸗ ben sie ünmer noch um 3 pCt. von dem fruͤher erreichten Stand⸗ punkt entfernt. Bie wenigen Veranderungen, welche dieser Tage stattfanden, wurden lediglich durch die aus Wien gekommenen Nach⸗ richten veranlaßt. Man erhielt von dort noch immer Auftraͤge zur Entaͤußerung von Papieren und glaubte um so mehr an den valdi⸗ gen Abschluß des vielbesprochenen neuen Anlehns. Unsere Speku⸗ lanten aufs Steigen ließen sich jedoch dadurch nicht abschrecken, und ihr Beharren auf der eingeschlagenen Bahn blieb auch diesmal nicht ohne Rutzen fuͤr sie. Am 21. Nov. kuͤndigten mehrere Handels⸗ Estafesten von Wien hoöͤherce Course an, worauf sich hier die proc. Met. die 4proc auf 763, Bank⸗Actien auf 1342 hoben. Die Kauflust stellte sich wieder ein und bekam noch mehr Nahrung, als zur Kündigungsstunde die genannten couranten Papier⸗Gattun⸗ gen sich in effektiven Siuͤcken rar machten und die Geschaͤftsleute, welche Zufagen auf den Tag uͤbernommen hatten, sich gendthigt la hen, ihren zarf zu höheren Preisen einzurhun, oder mit Aufopfe⸗ rung des ganzen Zinsengenusses auf ul dieses in Prolongation zu nehmen Besonders war dies der Fall mit den 5proc. Metalli— ques. Es geht daraus hervor, daß man cine neue Ausgabe derart: ger Oesterrcichischer Effekten 38 nu nicht gestoͤrt wird wenig bedrohlich finden kann, daß solche den Haͤnden erfahrener und vertraut ist. — Die gegen Ende der Woche von Paris eingegangene beffere Renten⸗Notirung, so wie die aus London gekommene Nach richt von der Unterzeichnung des Traktatz zwischen den fuͤnf Haupt machten und dem Koͤnig der Belgier, verfehlten nicht, Lebhaf tigkeit im Geschaͤft zu wecken. Es wurden nun namhafte Summen in Oesterreichischen, Neapolitanischen, und Spanischen Ooöligationen, sowohl gegen bagr als auf Lieferung, umgefetzt, auch in Folge dieser Opergtionen ein weiteres Steigen herbeigefuͤhrt. Saͤmmiliche Fonds würden wohl am Schlusse der Woche noch hoher gegangen seyn, waren nicht die Berichte von der Amsterdamer Boͤrse so unguͤnstig. gewesen. Die Hollaͤndischen Ef⸗ sekten erfuhren an dem einheimischen Markte einen Ruͤckfall, da man sich abermals zu einer neuen Anleihe von 6) bis 65 Millionen gendthigt sieht. Naturlich wirkte dies sehr nachtheilig auf den hie sigen Cours der Integralen, und wurden solche pr. comptant zu 4 * verkauft. Preußische. Baiersche und Badische Fonds blieben fest im Cours Einige zu Ende der Woche eingelaufene Kommissionen zur Anschaffung von Darmstaͤdter Loosen verursachten, daß solche auf 63 stiegen Polnische Loose haben sich unter reger Frage auf 57 gehoben. Die Neapolitanischen Obligationen gingen um 2 pCt. Spanische um 25 pCt., in die Hohe. Von der neuen Paͤpslichen Anleihe, die zu 5 in Circulation gesetzt werden sollte, ist nichts an die Börse gekommen. Man sagt, lie sey zu London und Paris be⸗ reit untergebracht. — Von den Wechsel-Briefen auf fremde Platze
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falls nur der Eucopaͤische Friede vorausgesetzt, belonnener Unternehmer an⸗
sind die auf Hamburg, Augsburg, London und Wien am meisten
gesucht. Auch Berlin blieb begehrt und ward in kurzer Sicht mit as bezahlt. Amsterdam, Pari und Bremen waren wenig gefragt. Der Diskonto steht 3 bis 37 pCt.
Spanien.
Madrid, 15. Nov. Der König steht, den neuesten Bul⸗ letins zufolze, jetzt regelmäßig einige Sinnden des Tagts auf und wicd bald als gam genesen zu betrachten seyn. — Die Cen⸗ tral⸗Gesundheits-Kommission hat von Sr. Majestät den Auftrag erhalten, drei Aerzte vorzuschlagen, welche sich nach den von der Cholera heimgesuchten Ländern begeben sollen, um diese Senche an Ort und Stelle zu stadiren. Dieselben wers en für die Dauer ihrer Mission, von dem Tage ihrer Abreise an, ein jährliches Gehalt von 15,000 Fr. und nach ihrer Rückkehr tine let euslang⸗ siche Pension von 5600 Fr. bezithen. — In Undalussen hat sich eine neue berittene Rauberbande gebildet, so daß jetzt deren zwei in dieser Provinz bestehen.
Portugal.
Pariser Blätter schreiben aus Lissabon vom 9. Nov.: „Die Portugiesischen Sch ffe „Prmessin ven Bena“ und „Ocest“ simnd, von Brest kommend, in den Tajo eingelaufen. Um Bord derselben befanden sich einige Offiztere der in Frauk— reich zurück iebliebenen Korvette „Uxcania“. — Tie Nachricht, daß Dom Pedro die Güter der Geisteichkeit als Bü gschaft sür die von ihm in London abgeschlossene Anleihe hypothécirt habe, hat unter dem hiesigen Klerus große Erb terung hervorgebracht. Seit einigen Tagen werden alle zu den Galeeren oder ut De— portation verurtheilte Staatsgefangene aus den hiesigen Ker⸗ kern nach ihrer Best mmung abgeführt. Mehrere penssonnerte Offiziere, welche beunruhigende Gerüchte ürrr die Expedition Dem Pedro's zu verbreiten suchten, sind verhaftet worden. — Hier, wie in einem großen Theile des Landes, herrscht gegen⸗ wäctig ein epidemisches Fieber, welches sogar den Mmister Bano und mehrere andere angeschene Personen ergriffen hat. Die Regierung hat unter die Armen Kteidungssiüicke, Arznei, Beod und einiges Geld vertheilen lassen.“
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Berlin, 1. Dez. Durch eine in der Posener Zeitung enthaltene Bekannmachunz des dasigen Ober: Praäsidinmns, wer den wiederum mehrere Falle zur öffentlichen Kenntuß eoracht, in denen die Menscheufreundlichkeit und der Gemen sinn der Em— wohner des Großherzozthums Posen sich aufs neue bei Bekäm— pfung der Ctzolera-Seuche bewährt haben. In der Start Gamen ist ein aus Mitgliedern beiderlei Geschlechts gebildeter Veremn zusammengetreten, dessen Zweck die U terstutz⸗mz hulfsbedü fri⸗ ger Famillen ist, denen die Seuche die Ernahrer raubte. Bei der von dem Vereine angestellten ersten Sammlung sind dere its 200 Ritlr. zusammengekommen. Im Wongrowitzer Kreise ist es dem unermüdlichen Eifer des Hin. v. Bieganskl auf Potulice gelungen, bei seinen Hintersassen die Vorurtheile zu bestegen, welche die zweckmäßigsten Anordnungen der Aerzte so hänfig vereiteln. Bei der sorgfältigen Pflege, welche die Patien⸗ ten auf Kosten des Herrn von Bieganski erhielten, und bei dem zweckmäßigen Hiiloersahren des behandelnden Arz⸗ tes, Kreis-Peysttus Ur. Köhler, wurden von 66. Kran— ken! nur 20 ein Opfer der Seuche. Dieser günfssge E—— folg ist zum Theil auch der thätigen Mitwi kung des Gesstlichen aus dem Kloster zu Wongrowitz, Herin Besler, zuzuschreiben, der fast jeden Kranken desuchte, und der es privatim und von
der Kanzel herab an Trost und Ermahnung nicht fehlen ließ.
Im Docfe Zakczewo, dessen Pächter sich mit seiner Familie bei dem 2Ausbruche der Krankheit entsernt hattet, nahm sich der zurück⸗ gebliebene Koch Baszynski der Kranken anf das liebre chsie und aufopferndste an; er wich weder Tag noch Nacht von den Kran— kenbetten, reichte den Leiden den die verordneten Medikamente, be— sorgte die so wohlthaͤtigen Eincetsungen des Körpers und berei— tete den Kranken die Speisen. Der seltenen Menschenfteundlich— keit des Baszynski verdanken viele seine: Moitbrüder die Erhallung des Lebens. Im Wirsitzer Kreise hat Jer Herr Propst Won kinn Satke, so lange dort die Cholera-Seuche herrschte, sih der Kra ken— pflege, der Aufsicht über die angeordneten ärztlicͤhen und polnzeilichen Viaaßregeln, mit großer Sorgfalt und Selbstverleuguung angenom— men und den Kranken mit Rath und That beigest eden. Im Kerle Inowraclaw zeichnen sich der dort siationirte Militararzt Schulze und der Kreisphysikus Dr. Römschild, Lepterer seines hohen AM“ ters ungeachtet, in Behandlung der Cholerakranken dulch Thä— tigkeit und Unverdrossenheit rühmlich aus. In dem Dorfe Ci— ssjkowo (Czarnikauer Kreises) hat der Besltzer, Herr Graf von Dzieduszheki, auf eigene Kesten ein Lazareth einrichten und die Erkrankten mit Lebensmitteln und Arzneien unentgeltlich ver— sorgen lassen. — Der dortige Kommissarius, Hr. Przepierczhneki, hat die eigene Wartung der zahlreichen Kranken übernemmen und vielen derselben durch seine aufopfernden Bemühungen das Leben erhalten.
— Wie zu Paris und London die „Gazette medicale,“ so erscheint mit dem heverstehenden Neujahr 1832 auch in hit— slzer Ressdenz eine „Berliner medizinische Zeitung,“ die sich in
woöchenilschen Lieferungen über das Neneste und Wissenswertheste aus den Gesammtgebieten der Natur- und Heilkunde verbreiten
Peters d
Hollaͤndischen
werd. Die anerkannte L terarische Thätigkeit des Redactturs der— selben, Herrn Dr. J. J. Sachs, läßt eine günstige Entwickelung
dieses neuen Zeitangs-Instituts erwarten.
Bim Schlasse dieses Blattes erhalten wir noch die St. urger Zeitungen bis zum 23. Nov. Außer eini⸗ gen anderen Nachrichten, deren Mittheilunz wir uns für mor— zen vorbehalten müssen, melden sie, daß das Schiff „N ko⸗ saus J“, nach einer durch wideige Winde verzö erten Fahrt, von der Finnischen Küste, mt mehreren gewaltigen Granit Böcken am Bord, deren giößter (mehr als 1 Million Pfund schwer) der zu errichtenden Nlexanders Säule als Grundlage dienen sell, glücklich in Kronstadt angelangt, und d maäächst, kei aroßem An⸗ dang von Zuschauern, die Newa hinauf dugsict worden war. *
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In der Residenzstadt Berlin waren erkr. genes. gefforb. Bestand
bis zum 30. Nov. Mittags 2217 786 1396 35 Hinzugek. bis zum 1. Dez. Mt aas ö K Bis zum 1. Dez. Mittags Summa 2219 796 1618 5
Hierunter sind vom Militeir 356 17 17 1
Ju ihren Woh ungen werden behandelt 8 Persontn, in en Hospitälern 17.
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