1831 / 336 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

5

*

2

.

ö

//

In St. Petersburg , ; der Cholera . am 20sten wieder 1, doch genas die 966 rigen Tage erkrankte, so daß am 2lsten nur Ain Kranker, derh ie. Die Gesammtsumme der seit dim 26. Juni bis zum 21. Nov. Erkrankten beträgt 9247, die der Gestorbenen ä757 Personen. Von jetzt an werden in den Petersburger Zeitungen nur noch wöchentliche Uebersichten der etwanigen neuen Erkrankungen ge⸗

geben werden. V a,, 1669 2 des zugekommen:

Unter dieser Ueberschrift ist uns Nachste hendes zugero len „Bei der Theilnahme, welche die Preußische Staats⸗ .

in allen ihren Cholera⸗ Berichten gefunden, hat, dars ver, ö. sender folgender Rotizen nicht nur die Aufnahme derselben hoffen, sondern sich sogar die Bitte erlauben, die Redactlon moge ihm zu erkennen geben, ob eine Fortsetzung derselben ihr zweckmaͤßig er⸗

** ( X ichen fn v Cholera an den Graͤnzen des Preußischen Staats . brach, hegte das uͤbrige bedrohte Europg die Hoffnung, hier werde entweder die Seuche den von der Heilwissenschast geleiteten Staats Maaßregeln erliegen, oder, wenn ein unabwendbares Forttreiben in

shrer Natur begründet waͤre, eine so hinreichende Erkenntniß ihrer

irsachen, ihres Wesens und ihrer daraus ent springen den Heilmetho⸗ . , werden, daß das Uebel an Furchtbarkeit eben so viel verlieren, als die Sicherheit der gegen dasselbe zu ergreifenden Mit⸗ tel im Allgemeinen wie im Einzelnen wachsen werde. .

Baß der erste Theil diefer Hoffnungen nicht in Erfuͤllung 96 gangen 1st und bes der immer deutlicher hervortreten zen spidemi. schen Natur der Cholera nicht erfuͤllt werden konnte, itt leider nur zu kekannt, und es blieb daher nur noch der Kampf ber Wissenschast nit der Seuche auf vaterlaändischem Boden übrig, der auch so glůct liche Reflltare gellefert hat, daß, wie die Listen der durch die Cho⸗ era veranlaßten relativen Sterblichkeit bei gleichen aͤußseren Verhalt⸗ nissen bezeugen, der Feind geschwaͤcht, seine Wuth gemaͤßigt, die zahl seiner Opfer verringert und seine Furchtbarkeit fuͤr die ihn noch erwartenden Lander um vieles gemildert worden. So groß aber auch diefe Vortheile sind, so genuͤgen sie dennoch der wissen schaftli chen Welt nicht; weder die beschraͤnkte Wirksamkeit des in zelnen geisibegabten Arztes, noch die in Gegenwart der den Lazarethen dor schenken Aerzte durch Autopsie gewonnene Belehrung einiger herge⸗ fandter beobachtender Aerzte giebt einen hinreichenden Manßstad zur Beurtheilung des in der Besiegung der Cholera erreichten Stanzpunt— tes, vielmehr wird blerzn die allgemeine Niederlegung der erfoörschten Wahrheiten gefordert, die einer theoretischen Prufung und einer praktischen Bewaͤhrung unterworf einer Cholerg- Literatur.

Her muͤssen wir aber gestehen, daß Belehrung zu finden, gar wenig befriedigt worden, daß seicht keüe andere Krankheit in so kurzer Zeit eine quantitativ so reiche, aber gualitativ fo arme Literatur veranlaßt hat, als eben die Cholera. Oberflaͤchlichkeit und Persoöͤnlichkeit charakterisiren die mei⸗ sten der hierher gehörigen Schriften, und wenn wegen der Dring⸗ lichkeit der Sache das nonum prematur in annum abgekürzt wer⸗ den mußte, so hatte doch eine minder graße Eile“, ein bloßes Stehenbleiben bei Thatsachen, ein größeres Zurůckhaltea im Theoreti⸗ siren uns dem gewuͤnschten Zwecke gewiß um vieles naͤher gebracht. Als mehrere Aerzte von ihren resp. Landes-Regierungen in, das von der Cholera heimgesuchte Ausland geschickt wurden, um die Krank⸗ heit zu beobachten und das Beobachtete rein als Thatsache mitzu⸗

unser Wunsch, gruͤndliche und daß viel

wurde am 19. Nov. 1 Person von

unwürdige Persoͤnlichkeit nicht aufkommen kann, einsamen Scheiftsteller in der Welt geschleudert wird

en werden kann, mit einem Worte,

2 —— e . 886 —— ——

t Bie Schreibesi en Enden ; je Schreibesucht ward allgemein, und von allen E

e,, t die Natur, wie uͤber die Behand⸗

r kamen Schriften über : n ö Cholera, welche, so wenig man auch einzelnen dersel⸗ ben“ Scharffinn und Gelehrsamkeit abzusprechen vermag, im⸗ mer efne von den beiden zu ihrer Brauchbarkeit nothwendigen Ei— genschaften entbehren, indem die Verfasser entweder die bora selbst' nicht beobachtet und nur durch Auglogie oder erhaltene Be⸗ richte sich leiten ließen, oder vor der Cholera zu wenig andere Krank⸗ heiten gesehen und daher weder zum richtigen Beobachter hinrei⸗ end geübt, noch das Beobachtete richtig zu beurtheilen im Stande waren. Und die Meister schwiegen still. Theils zu vorsichtig, um auf die Berichte Anderer eine Theorie zu gründen, theils zu be⸗ schäftigt, um wahrend der herrschenden Krankheit ihre Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnisse mitzutheilen, warten sie auf einen guͤnstigeren Zeitpunkt, und wir haben gewiß von einigen berühmten Namen Beitrage zu erwarten, wie denn auch schon Anfaͤnge und

Versprechungen vorliegen. Wie foͤrderlich aber auch dieses Warten der Wissenschaft, wie nöthig es selbst dem Ver⸗

fasser zur Befestigung und Berichtigung seiner dehre seyn möge . so macht das fortdauernd rasche Fortschreiten der Krankheit doch eine schnellere Verbreitung wahrer Thatsachen und richtiger daraus ab geleiteter Ansichten so wünschenswerth, daß wir nicht umhinkoͤn⸗ nen, darauf aufmerksam zu machen, ob es nicht zweckmaͤßig ware, wenn die Aerzte, hesonders in volkreichen Städten, wo große Ta— lente mit reicher Erfahrung sich verbinden, und wo es gewiß an gegenseitiger Mittheilung des Beobachteten und der gehe nn nen Resultate nicht fehlt, cinen Verein bildeten, der dann diese Mit theilungen nach befundener Wüͤrdigkeit zur oͤffentlichen Kenntniß brächte“ Der große Vortheil solcher Berichte besteht besonders darin, daß der Bekanntmachung selbst schon eine anerkennende gewichtige Autorttaͤf vorangegangen, daß das Mitgetheilte durch Autopsie sehr oft gepruͤft worden, daß endlich die verschiedensten Meinungen und . und jene der Wissenschaft welche von dem

Anstchten neben einander Platz finden

Mit großem Vergnügen und Nachahmung hoffend, zeigen wir daher dem aͤrztlichen Publikum an, daß in Petersburg, wo allerdings alle dazu nöͤthige Bedingungen sich vereinigt fanden und. waͤhrend der Cholera-Zeit die Aerzte auf Veranlassung der Russischen Re— gierung ihre Erfahrungen in einzelnen Vortragen sich mit then ten, jetzt eine Auswahl dieser gehaltenen Vortraͤge der Deffentlichteit üͤber⸗ geben wird, unter der Redaction unserer Landsleute, der Doctoren Lichtenstaͤdt und Seidlit . . dem Titel: Mittheilungen äber die Cholera-Epidemie zu St. Petersburg im Sommer 1831 sind bis ietzt 12 Bogen uns zugegangen, in denen schon ein großer Reichthum von Beobachtun⸗ gen vorliegt, und in welchen bei den verschiedensten Ansichten der einzelnen Berichterstatter durch das bestandige im Auge Halten der Thatsachen einc so wuͤrhige Ruhe vorherrscht, daß wir uns vorhe= halten, einige Auszuͤge daraus mitzutheilen, die Fortsetzung dieses Werkes aber angelegentlich wuͤnschen. .

er liner 5 r 6. Den 2. Dezember 1831. Amtl. Fonds- und Geld-d3or

D re, e,. Sl. Schuld-Sch. 4

ö

Stubir-Stube gar leicht in die große

14s Y il25. . S5z à 3. Din. 6275 d z. Poln. 113.

Ans xnärtige. Börsen. Hamburg, 33. November. (

Oesterr. 5proc. Metall. S8 3 4. 4proc. 764 à 4. Bank- Actie Russ. Engl. Anl. 944 à 33. Iloll. von 1851: pr. 69

London, 23 November. 3proc. Cons. S833.

pel daran! Lustspiel in 1 Aufzug. Hierauf: Der Zeitgeist, Posse spiel in 4 Rufzügen.

lin, Posse mit Gesang in 1 Akt. Hierauf, auf Begehren: Alm Konigin von Golconda, pantominnsches Ballet in 3 Abtheilungen

haus⸗Vorstellung bereits verkauften Billets bleiben zu Älline gültn

schaft, Lustspiel in 1 Akt, frei nach dem Französischen des Lait Hierauf: Die feindlichen Brüder, Possenspiel in 3 Abtheilungeß

2 Mtten;

*

nauweihchen (Erster ̃ mit Gesang in 3 Akten, von K. F. Hensler; Musik von Kau

/

vom 2ästen ist heute hier angekommen. getroffenen Privat-Briefe melden, daß die Aufrührer noch imm

ͤ gi. J * n F Gamwror hgeschüaftiaen Ur 1B. Meister det Stadt waren, sich jedoch, nachdem am 23sten ein Burgetz 3er. Kammer 6. , , Um 5 ihr verlangte h ' F . j h ö 8 vip eine vy ) ) 28 56 1 jn Magazine geplündert und die dalin vorgefundenen Seide Br. G. Perg er, ginge führt zu werden, worauf die Sitzung aufs ö z eue füt öffentlich erklärt wurde; indessen waren alle Tribunen

waaren auf öffentlicher Straße verbrannt worden, sem Tage .

um von den Fabrikanten eine bedeutende Entschädigung (ma der Kammer eme sprach von 1 Million Franken) zu erhalten. ersten Lyoner Den Pariser eingehen, scheinen die Tages zuvor von Herrn Cas. Pert in der Deputirten⸗Kammer gemachten Mittheilungen, so m eine in Folge derselden auf den Antrag des Herrn Giraud i schlossene Asresse an den König, worin die Kammer dem M narchen ihre undedingte Mitwirkung zusichern will, einen gutt Eindruck gemacht zu haben, denn an der Pariser Börse ven

die 3procent. um 2 Fr. 39 Cent.

sin cou. 68.

·

———— .

Königliche Schau spiele. Sonnabend, 3. Dez. Im Schauspielhause: Nehmt ein Eren

Berlin, Son

—— ——

ta ats⸗-Zeitung.

ntag den

in n, , me,,

Sonntag, 4. Dez. Im Opernhause: Die Wiener in Bt

ö ö ) n J 13 1 * h 241 Die zu der für „Sonntag“ angekündigt gewesenen Open 3eitu

Im Schauspielhause. Zum Erstenmale; Frauen-Freun!

Frantktrnnch.

Pairs-Kammer. In der Sitzung vom 25. Novem—

Königstädbtisches Theater. ber, bei deren Erössnung etwa 80 Mitglieder zugegen waren, Sonnabend, 3. Dez. Das Fräulein vom See, Oper 6 verlas zuvörderst der Präsldent ein Schreiben des Hrn. Chasse— Mustk von Rossini. oup-Laubat, worin dieser Pair der Kammer anztigte, daß er Dez. Zum erstenmale wiederholt: Das Di RKiaͤnklichkeits halber an den Sitzungen derselben keinen Theil neh— Theils, romantisch-komisches Volksmährche men könne. Hicrauf wurden mehrere der neu ernannten Pairs zufgenommen und zum Theil auch vereidigt. Sodann erfolgte die Wahl der Kommissarien zur Prüfung des neuen Pairs-Ge— setz Eutwurfes. Da die Versammlung sich dafür entschied, daß in jedes der 7 Bureaus 2 Mitglieder stellen solle, so besteht die ommission aus 14 Pairs. (Die Namen derselben haben wir ereits gestern im Artikel Paris gegeben.) Die öffentliche zitzung wurde um 3. Uhr aufgehoben, und die Versammtung trat meinen geheimen Ausschuß zusammen, um sich mit dem eigenen

e , . Sonntag, 1.

NAckklSCkIRIEPT.

Frankfurt a. M., 29. Nov. Die Lyoner P Die mit derselben e

an di

Y

Der Präsident des Minister-Rathes ergriff das Wort, um amtliche Mittheilung über die Exreignisse in Dic Chefs . hon zu niachen. (S. inten.) Die Versammlung trennte sich Handlungshäuser batten die Stadt verlassen. bödann, um sich am soigenzen Lage gegen Mittag aufs neu Zeitungen vom 26bsten zufolze, die so eben he n dersanmmeln, Wan glaust, daß es ihre Absicht sey, nach dem

Beispiele der Derutirten-Kammer eine Adresse en den König

ruhig verhielten und in Unterhandlung standa

zu votiren.

Deputirten⸗-Kammer. Sitzung vom 25. Novem—

her. Nachdem den Herren Prunelle, Maire von Lyon, und

Colin, General-Prokurator in Dijon, der verlangte Urlaub be⸗ 23 ö j ' willigt worden, wurde die Berathung über den Gesetz-Entwurf

6sten stieg die 5procent. Rente wieder um 1 Fr. 75 Cent. un willig . , r , n.

ĩ i. . j ö öoegen Modific rung des Straf-Gesetzbuches fortgesetzt. Der Ta⸗

ges zuvor von Hrn. Taillandier gemachte Antrag wegen Abschaf—

Ipri . 9 . . sung der bürgerlichen Todes-Erklarung wurde verworfen. Ein

Paris, 26. Nov. 5proc. Rente sin cour. 9g4. 75. 5proc. Span

5proc. Neapol. sin cour. S0. 25.

35 955 1 Estper. Pfand hrs. 4 6 . . . . , ö theilen, damit die Daheimgebliebenen aus der Masse jener Mitthei⸗ pr Engl. Anl 18 5 100 109 ö b tandhr 4 34 Rente perp. 561. . Gleiches geschah mit , , , Fru. h , lungen auf die Katnr des Uebels schließen und späͤter bet beranng.; er Fug! Anl. 27 8 hr ars arenen 7 the , Frankfurt a. M., 29. Nov. Oesterr. proc. Metall. 8. uhalts, das, enn , , n ng ,n kn. bender oder gar ausbrechender Seuche sowohl Verhuͤtungs⸗ als Pr Enęl. Ol. 306 4 883 S8 ] *„chlesische da. 4 165 S873. 4proc. 77 ö. 7 21 proc. 4651. proc. 203. B. Ban verde, die Auflösung des Ehebundes nur dann erfelge, denn der Hetlungs-Mitkel desto leichter und sicherer finden konnten, da lag Earn m.. CG. 4 23 rr , = , . dien n 3. 1 J53. Partiat Cöt ., ,, 3. zu öh Knrer. Gatte seich⸗( ausdrücklich verlange; auch die er Vorschiaz wohl unzweifelhaft die Absicht zu Grunde, das folgexeiche Urtheil mt. Jat. Sci. d. 4 1 23 I. 6 ch. d. R. u N. ] 29 K Poln. goon , ,, Fand keine Unterftüßung. Während einer Debatte, die sich dar⸗ . . . k so ö . . er. Gladt. 9h]. ; 84 ö . löl ; ö uf über eine Reihesolge von Amendements erhob, mittelst de⸗ ben Felgt . det en nn cht n nn,, EKönigebz. 4.4 83 ö 4 , w n Sr. Persil verschiedene Artikel des Straf⸗-Gesketzbuches gämz⸗

n n, m i g 2 . . Elbinger . ö . Hoh ralkw. m . ö Redacteur John. Mitredacteur Cottel. iich Amschmelzen wollte, trat Hr. C. Psérier in den Saal und „Tbeorleen Cat Thatsachen, Melnung . . ü , = verlangte bald darauf das Wort, um der Kammer über die Lho— Nachdem der Herr Einsender sich uns näher kund gethan, haben wir uns 4. . . 162897 ** . j k Gedruckt bei A. W. Hayn. ner Ereignisse eine amtliche Mittheilung zu machen. Er aͤußerte

ur Aufnahme einer folchen Fortfetzung fehr gern bereit eiökläart. D. Red. z . ; ö d a, sich darlsber folgender maßen:

6 a J . Die Stadt Lyon, m. H. in der Schauplatz , ,, 6499 ; 63 6 9 2* 588 CG B de 9 ee, , , h * Ereignisse gewesen. Der Koͤnig hat uns aufgetragen, Sie davon in

5 J . 4 sn ** 3 1 z6eIigde . 56 85 161 1 1. 263 5 e, l ant 11. Fenntniß zu setzen. Seine Befeble, wie unsere Verantwortlichkeit,

. 9 yr, nnr gen 6 . ö J . . ö. ö gevieten uns, Ihnen die ganze Wahrheit zu sagen. Eine zaghafte z F anntma CSG. I v d gitergr ische An ; e ig n c Ankündigung und Einladung zur Subscription auf eine neue Holitit . . r, , . . un . . erg nnn nnn n ge K . , l ; an de ,. Rhertreiben. Wir müssen die Kammer und Frankreich vor unge— Gerichtliche Vorladung. In der Ernstschen Buchhandlung ist eischienen und in allen Juristische Zeitung fur die Koͤnigl. Preuß. Staaten, gründeten Besorgnissen bewahren. = Freimüthigkeit weckt das Ver—

. ' i 8 sie muß der bestaͤndige Charakter der Regierung seyn. Wir

Auf dem, von den verordneten Curgtoren von Usedom zitzer Veriassenschaft erneuerten Antraq ist junt Versuch des Ver⸗ s der im Berger Kreise und Rappinschen Kirch—

e dazu gehörigen, Tetzitz und Teschyvitz, mit dem in denselben

legenen Guten

nen Ackerwerken voflitz und Dambahn cum pertinent. , ein

rmin auf n 13. Dezember d J., Morgens 10 uhr, angesttzt. Diejen gen, die zu diesem Ankauf Genüge haben, wer— den hierdurch vorgeladen, in pracfixo sich vor dem Koͤnigl. Hofae⸗ richt ein ufilden, ihren Bot ju Protokoll zu geben und bei befun⸗ bener Zärelchlichkeit den Zuschlag zu gewärtigen. Daß die Ablie— rung il. 1832 erst statrindén, daß die Verkaufs-Bedingungen

8 21 Fanzsl Kall

f hir siger ei, und bei dem Syndicus Dr. Brandenhurg in Strälsund eingesehen werden koͤnnen, und gegen die Gebühr ab— fchriftlich zu erhalten stehen; so wie endlich, daß von Usedom Teßzitzer Creditoren sich zur Erklaͤrung über den Zuschlag persoͤnlich, f genüasame Bevollmaͤchtigte alsdann auch einzufinden hahen, darin wird die frühere Bekanntmachung wiederholt, und Letztere auch auf das daselbst angedrohete Praͤjudiz aufs neue gestellt. PDatum Greifswald, den 16. November 1851. Königl. Preuß Hofgericht von Pommern und Rügen.

von Möller, Director.

oder durch

Von dem Königl. Preuß. Hofgerichte von Pommern und Ruͤgen, sind durch die heute erlassenen, lin den Stralsunder-Zeitungen ia exteuso abgedruckten Vorladungen alle diejenigen aufgesorbert, welche en das, von dem Herrn Oberst-Lieutenant und Ritter, Freiherrn

Carl von Kroßow, an den jetzigen Eigentümer D. F. Holz, mit 3 . & A3 z . 1 T* 14

inbegriff der Saaten und Ackerarbeit verkaufte, im Franiburger Rreise and dem Kirchspiele Kenz belegene vormalige Lehngut Satel

mit der Meierei Stubbenhagen, aus irgend einem gemeinrechtli chen oder lehnrechtlichen Grunde Real-Anspruͤche und Forderungen haben koͤnnten, daß sie solche am 1. Dezember d. J., oder 12. Januar, oder 23 Februar k. J. hierselbst angeben und be— scheinigen, widrigenfalls sie durch den am 22. Marz k. J. zu erlas— senden Praͤelusiv⸗Abschied fuͤr immer damit werden abgewiesen werden. Datum Greifswald, den 29. October 1831.

Koͤnigl. Preuß. Hofgericht von Poðꝝea⸗wmern und Ruͤgen. v. Möller, Director.

. 6 .

ihrem Aufenthalte nach unbekannten Kaufleute Prunke und Loewe, fruͤher in Koͤnigsberg, für welche sich in der Reif— süläger Arndt Subhastations-Masse unsers Depositorii 29 Thl. 2 sar besigden, werden hiermit aufgesordert, sich in 4 Wochen zur Empfangnahme des Geldes zu melden, widrigenfalls dasselbe der Justiz⸗Ofsizianten⸗Wittwen⸗-Kasse zugesendet wird.

Graudenz, den 15. November 1831.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

1 . Cle

Buchsandlungkn, zu Berlin in der Stuhrschen, Schleßplatz Nr. 2, zu Elbing durch Hartmann ju hahen: De K nnn si seine Gesundheit zu erhalten und wieder herzustellen, dee Schoͤnheit zu vervollkemmnen und ein hohes Alter zu erreichen. Nb einem Auhange von 35 vorzüglichen Mitteln gegen die ge— woöoͤhntichsten Krankheiten im menschlichen Lehen. Als— Steinschmer⸗ en, Hamorrhoidtu, Hypochondrie, Verstopfung, Husten, Flechten, Gicht, Magenkrampf, Schwindsucht, Zahnschmerzen, Kopfschmerzen, Kolik ꝛc. Geh. Preis 10 sgr.

Neunes schristliches Gebetbuch.

Dr. S. S. Jaspis, Unterhaltungen auf dem Krankenlager. Zweite verm. und verh. Aufl. gr. Sr. Praͤnum-Preis bis Ostermesse 18332. 1 Thl. Ladenpreis 1 Thl. 15 sar.

Des Verfassers Bildniß bon Vogel und Suter fuͤr ses Buchs 73 sar. Ladenpreis 123 sgr.

Durch alle Buchhandlungen zu bekommen von der Arnoldi— schen in Dresden und Leipzig, (in Berlin in der Enslinschen

Buchhandlung, Breite Straße Nr. 23).

J ö

die Kaͤufer die⸗

In der Buchhandlung des Waisenhauses zu Halle, ist so eben erschienen, und in allen Buchhandlungen Deutschlands zu haben, in Berlin bei Ludwig Oehmigke, Burgstraße Nr. 8, an der langen Bruͤcke, und in Neu-Ruppin:

Hohl, Dr A F., Analogien der asiatischen Cholera mit der 86. Svo.

blauen Krauklièit und daraus euntuommene Resultäte 1

—— ——

Auf die

in mehreren Schulen mit dem besten Erfolge einge⸗ beiden

fuͤhrten Werke unseres Verlags: . FS ir w een Geschichte des siebenjaͤhrigen Krieges

von Dr. Th. Hein sin sg, mit dem Bildnisse Friedrichs II., (iner illum Karte vom Schau— platze des Krieges und sieben Abtildungen, in 8vo. Preis 13 Thl. Sammlung der französischen Kedensarten, Gallieis— men und Sprichwörter, welche von ber Academie fraugaise gut befunden und aufgenom— men worden, mit beigefügtem deutschen Texte. Zunaͤchst zum praktischen Unterricht in Schulen und Lehranstalten, auch zur Selbhstvervollkommnung des mündlichen Ausdruckes herausgegeben von C. Ph. Bonafont, . ; in sro, auf weißem Druckvapier z Thl., auf Schreibpapier 1 Tol., machen wir Eltern und Lehrer besonders aufmerksam.

Haude und Spenersche Buchhandlung.

R onl 7? Berlin.

—— W24vS Oui 16

welche vom 1. Januar 1832 ab in Eduard Branden burgt rauen; staͤ he s 23 trung.

Buchrandlung zu Berlin, Ober-Wallstraße Nr. 6, erscheint. rklaͤren zuvoͤrderst, daß bis zu diesem Augenblick nichts dazu berech⸗ . H , ligt, die Ursache der Begebenheiten, wodürch Lyon mit Blut befleckt

Von dieser zeit schrist erscheint wöchentlich eint Nummer und uind in dieser Stadt für einen Augenblick das Reich der Gesetze und eine Beilage, welche das neuese der juristischen Literatur enthaͤlt er gesetzlichen Autoritaͤt cingestellt worden ist, der Politik beizumes⸗ Der Preis des Jahrganges, von 18 Bogen ist (4 Thl , vierteljährg en. Gegen die Freiheit des Handels und Gewerbfieißes allein hät 1 Tol. Preuß. Eour., wofuͤr diese Zeitung durch alle resp. Post⸗ . Empbrung sich gewaffnet. Der Ruf nach Mord und Pluͤnde—

gemter und Buchhandlungen ohne Preis-Erhohung zu beziehen ist ung war der einzigé, der sich vernehmen ließ. Alles, was Frank⸗ he . rich an guten Bürgern und Ehrenmaäunern zaͤblt, lann hier nur

Inhalt der Zeitung: in Inttresse, nur eine Meinung haben. Die Geselschaft wird

1. Stehende Artikel: ich nicht unbestraft bedrohen lassen; im Uebrigen erfahre sie, daß

a) Beförderungen, b) Versetzungen, e) Entlassungen, ) Todes falle. ö Regierung sie nicht verlassen wird. Hier die Thatsachen Die rse Ürfache der Unzufrtedenheit der Seiden -Arbeiter ist be⸗

II. Neue Gesetze, annt. Die Konkurrenz, welche die Lyoner Fabrikanten hin⸗

Verorbnungen, Bekanntmachungen, sie betreffen die Einfuuͤhrung schtlich aller glatten Stoffe zu, bestehen gehabt, hatte sic neuer oder die Abänderung bestehender Gesetze und Verordnungen, chon seit einigen Jahren geuöthigt, das Arbeitslohn um 25 oder Einrichtungen des Justiz⸗-Wesens. Ct. herabzusetzen; diefe den Arbeitern nachtheilige Ermaͤßigung

eranlaßte sie endlich, die Wieverherstellung der alten Preise zu ver— angen. Dies war unlaͤngst durch die Feststellung eines Tarifs, d.h.

IIl. Abhandlungen urch einc gesetzwidrige Maaßregel, geschehen, denn pie Gesttze ge⸗

zur Erlaͤuterung der Landesgesetze insbesondere.

lv. Staatsrechtliche Abhandlungen. Als: Staatsrecht im Akgemeinen, und alle dahin einschlagende Zweige, die Lehre von den Regalien, vom Staatseigenthum, Kir chen? und Judenrecht, Forst- Jagd- und Bergrecht, Krie gsrecht, (Kriegesteuer und Einquartirungs-Wesen), Seerecht, Lehnrecht, Staͤdtecrd nung und buͤrgerliche Verfassung re.

iatten es nicht, daß man den Werth einer Arbeit abschaͤtze: die ser BVBerth muß vielmehr stets durch ein völlig freies Uebereintommen vischen dem Fabrikherrn und dem Arbeiter bestinimt werden. Die reer ge hatte aber uͤberdies die Folge, daß der Fabrikant, um sich icht der Gefahr auszusetzen, mit Verlust wieder zu verkaufen, das rbeiten lieber ganz und gar einstellen ließ. Die Regierung hatte ies auch den Srts Vzehbrden vorhergesagt; um jedoch jebwede ge— V. Privatrechtliche Abhandlungen . Erschütterung zu vermeiden, hatte sie diese zug leich aufge.⸗ und alle dahmn gehoͤrigen Gegenstude, Eih- und Eherecht, Pupil⸗ ordert, die Arbeiter uͤber das Nachtheilige des Tarifs Auftullaren lenwesen, Handels-, Wechsel-, Schulden-, Pfandrecht, Concurs⸗ d die erforderlichen Vorkehrungen zu treffen daß . . wesen, gutsherrliche und baͤuerliche Verhaͤltnisse ꝛe. arif allmälig von selbst wieder eingehe, oder daß er uf den f rm⸗

; schen Antrag' der Arbeiter zurückgenommen werde. Am 2asten war

vIi. Eriminalrechtliche Aufsaͤtze

moch Alles ruhig; nichts verkuͤndigte drohende Plaͤne, vielmehr schrieb über alle die Strafrechtswissenschaft angehenden Gegenstaͤnde, ge⸗ der Praͤfekt am aten

Noch niFe hatte sich Lyon einer so großen richtliche Medizin u. s w. Ruhe zu erfreuen, wie jetzt. Volks-Aufläufe sind in dieser Stadt

. ö * * 2656 een 175 5 t 7 ) 8 j (* ntrum: Das . 9 ndlune l die j lie zu befürchte gewesen, auch jetzt nicht. 166 imme im ge trum: V ,,, 6 Nutz. Vesen 3 . ,, i ein trefflich unterrichteter , ni r e , , . , ö. a den offene u. s w Ritthell Use, schrieb dasselbe. Andere Stimme: General Roguet lag krank dante ! richte, dffentliche ear, ,,. s. 4. Mittheilung merkwurdiger Hoch trauten wir diesen Nachrichten, als ani 22sten eine telegtaphi⸗ J sche Depesche unz pidtzlih von blutigen Anftritten die Tages zu VIII. Hypotheken⸗n nd Depgsitalwesen vor dort stattgefunden hatten, benachrichtigte⸗ Die Dexescht war und alles was dahin gehoͤrt. in einsylbigen ir , , , , m. , 6 s⸗. ung hoffte, daß ihr umstaͤndlichere Nachrichten zugeche z , . indessen gestattete von diesem Augenblicke an der Zustand der Atmo⸗ X. Registratur- und Kanzlei-Wesen. pböhaͤre keine weitere Mittheilungen durch pen Telegraphen, und es XI. Cameralistik und Polizei blieb uns daher nur übrig, die Berichte , , , 6 ; * Gene Praͤfe j earaphischen De— Een ü e, , dern,, , , , ,. lei- Gesetze, Domelnen-Sachen, Stempel und Steuer⸗Wesen, hitenr bekännt machen, daß ernsie ünraben in Lyon, ausgebrochen i,, vaären, mehr wäüßten wir selbst nicht und konnten zaher nichts Naä Bella ge. heres hinzufügen. Erst am Morgen des 24sten , ,, wir ö. . * ö. sr⸗ ö 4246 7 * Recensionen neuer Werke erichte; sie waren vom 21sten Abends datirt und besagten im Materien und Buͤcher⸗Anzeigen. zur Unsicht.

3 über alle, vorstehende Probeblaͤtter liegen in allen guten Buchhandlungen

fentlichen Folgendes: Am 2isten um uhr Morgens sind die Sei⸗ den⸗Arbeiter, welche die Rothkreuz⸗Vorstadt hewohnen⸗ . die Lyoner Fahrikanten, die dͤffentliche Ordnung, das Eigenthum und

hinabzusteigen

(eine Position gewaͤhlt haben wird), zu setzen.

ist stets das sicherste Mittel, sich Krast zu verschaffen,

den Gewerbfleiß in offener Empbrung ausgebrochen. Drohungen gegen die Fabrikanten ausgestoßen und National⸗Gar⸗ disten entwaffnet; hierauf begannen die Ruhesibrer in die Stadt

Es wurden

bing Alsbald wurden ihnen Truppen entgegengeschickt; die Rebellen hatten inzwischen Barrikaden errichtet und das Stra⸗ tzenpfiaster aufgerissen. Nach einigen friedlichen Ermahnungen und den aesetzlichen Aufforderungen eröffneten sie das Kleingewehr— feuer. Die Natioual-Garde und dit Linie mußten dasselbe erwie—⸗ dern; von beiden Seiten fielen Opfer; die Arbeiter verlangten endlich zu unterhandeln. Der Praͤfekt und der General Ordonncau, die sich an die Spitze der Truppen begeben hatten, gingen vertrauens— voll den Empoörern entgegen, die sich ihrerseits aber Beider bemaͤch— tigten und sie gefangen zuruckhielten. Inzwischen langten in der Gegend der Rothkreuz-Vorstadt neue Truppen an, die der General Roguet beordert hatte, sie besetzten alle Ausgangspunkte und draͤng⸗ ten die Empoͤrer nach den von ihnen bewohnten Stadtvierteln zu⸗ ruͤck; man darf annchmen, daß dieses Resultat es moglich machen wird, die Ankunft der Truppen abzuwarten, die der General sofort aus Bourgoin, Trevoug und anderen umliegenden Staͤdten entbo— ten hat.“ Die Empoͤrer haben spaͤterhin ihre Anerbietungen zum Unterhandeln wiederdolt; der General hat sich jedoch geweigert, vor der Freilassung des Praͤfekten und des Generals Ordonneau darauf einzugehen. Jener ist am 2tsten, dieser am 22sten entlassen worden. Ich habe oben gesagt, daß es am 2isten Opfer gegeben habe. Be⸗ simmte Nachrichten fehlen uns noch hiertber. Nur spo vtel wissen wir, daß die Nationgl Garde und die Truppen Muth, Mannszucht und Hingebung bewiesen haben. Gleich nach dem Empfange jener ersten Depesche erhielt Ihr Kollege, Herr Prunelle, Maire von Lyon, den Befehl, sich auf seinen Posten zu begeben. Ohne weitere Nachrichten von Seiten des Präfekten und des Generals, empfing ich in der verflossenen Nacht um 12 Uhr einen anderweitigen Bericht, den ein hoͤherer Beamte in Lyon am 25sten um 5 Uhr Mor⸗ gens an mich abgefertigt hatte. Die Fortschritte der Empörung werden darin unverholen, aber auch ohne Uebertreibung angezeigt. Die Rebellen waren danach in die Stadt vorgedrungen, hatten sich der Brücken bemaächtigt, die Verbindungen abgeschnitten und zuletzt das Rathhaus besetzt, das die Behörden geraͤumt zu haben schtlenen, sey es um ferneres Ungluͤck abzuwenden, oder um sich an die Spitze der erwarteten Verstaͤrkungen zu stellen. Hieraus ließe sich ihr Ruͤckzug durch die Vorstadt Saint-Clair erklaͤren. Diese Nachrich-⸗ ten sind uns, ich wiederhole es, weder von dem Praͤfekten, noch von dem kommandirenden General gemeldet worden. Der Ruͤckzug der Behörden war ein bloßes Stadtgespraͤch: und da dieses Faktum durch keine spaͤtere Nachricht amtlich bestaͤtigt worden ist, so konnen wir nicht versichern, daß die Rdumung wirklich stattgefunden hat. Der voͤllige Mangel bestaͤtigender Meldungen macht es viel⸗ mehr wahrscheinlicher, daß die Behörden noch in der Stadt sind und nur nach außen hin nicht kommuniziren können. Bei dem Empfange der Botschaft am 23sten wurde sofert ein Minister⸗ Rath gehalten und das dringend Nöth beschlossen. Nach al⸗ len Richtungen hin sind Befehle ertheilt worden. Die auf Urlaub abwesenden Praͤfekten kehren auf ihren Posten zu— ruͤck Der Minister Rath hat hei dieser Gelegenheit einen, ihm von dem Herzoge von Orleans geäußerten, hochherzigen Wunsch beruͤcksichtigen und den Konig darum angehen muͤssen, daß Er dem Prinzen erlaube, sich nach Lyon zu begeben, wohin seine patriotische Ungeduld, dem Blutvergießen zu steuern, ihn treibt. Da es indessen nicht Sache der Großmuth allein ist, dem Unwesen eine Ende zu machen, die Gerechtigkeit vielmehr ihren Lauf haben und das Han⸗ deln der Regierung sich ungufhoͤrlich fuͤblbar machen muß, so hat sich auch noch ein verantwortlicher Mintster nach dem Schauplatz jener beklagenswerthen Ereignisse begeben muͤssen. Der Kriegs⸗Mi— nister begleitet Se. Königl. Hoheit. In dem Augenblicke, wo ich mich heute in diese Versammilung begab, empfing ich von dem Praͤ— fekten der Sasne und Loire die Meldung, daß der General, der bie Depots in diesem Departement befehligt, in der Nacht vom 22sten auf den 2usten von dem General-Lieutenant Roguet den Be— fehl erhalten habe, moͤglichst rasch die in Macon und Tournus gar« nisonirenden beiden Bataillone des 2lsten Linien⸗-Regiments auf Lyon zu dirigiren. Es wurden sofort zwei Dampfboote reguirirt, welche zwei Transportschiffe mit „sn Mann und der bendthigten Munition ans Schlepptau nahmen und bereits am 25sten um zehn Uhr Morgens abgingen, so daß diese an demselben Tage um 3 Uhr Nachmittags den Ort ihrer Bestimmung erreicht haben koͤnnen. Schneller war es nicht möglich, zu Werke zu gehen. Am folgenden Tage muͤssen 4 oder Compagnieen zu ihnen gestoßen seyn. Die Änkunft dieser Truppen auf der Sagne wird es ihnen möglich ma— chen, sich in unmittelbare Verbindung mit dem General Roguet, entweder innerhalb oder außerhalb Lyon (ie nachdem dieser General Sie werden mir die

nicht zumuthen, m. H., daß ich mich über die Voraussetzung

Regierung habe noch andere als die von ihr mitgetheilten Nach⸗ richten erhalten, gigen Sie auslasse. Ich habe Ihnen Alles gesagt,

weil eine Regierung, die sich auf ihr gutes Recht, wie auf ihre red liche Absicht stüͤtzen kann, nichts zu verschweigen braucht. Zu Ver. heimlichungen könnte sie sich nur bewogen finden, insofern solches zur Sicherheit des Staates und zir Erreichung ihrer Absichten nö⸗ thiag ware. Noch haben wir uns aber nicht in diesem Falle befun⸗ den Die Lyoner Ereignisse sind ohne Zweifel ernster Art, aber die von der Regierung angeordneten Maaßregeln werden denselben durch die Energie, so wie durch ihre Raschheit und Einheit, ent⸗ sprechen. Wir glauben daher, m. H., Sie im voraus uber alle fernere Folgen jener Begebenheiten beruhigen zu können, und zu diefem Zwecke, so wie nicht minder in der Absicht, die dffentliche Meinung, die durch übertriebene Geruͤchte leicht besorgt gemacht werden könnte, zu beschwichrtigen, haben wir Ihnen die gegenwaͤr⸗ tige Mittheilung gemacht. Wir begehren von der Kammer nichts, als ihre gewohnliche Mitwirkung, auf der unser Vertrauen beruht

.

und wovon wir einen positiven Beweis nur im dringendsten Noth⸗ falle verlangen wurden. . r von. wahren Zusltande der Dinge Kenntniß zu geben; denn die Wahrheit

Fuͤr heute genugt es uns, ihr von dem Rechnen Sie, m. H., auf die Regierung, wie diese auf Sie zahlt. und Weisheit haben der Nation ihre Freiheit errungen. Muth und Weisheit werden auch dse öffentliche Ordnung beschuͤtzen, die der Freiheit selbst so nothwendig ist.“

Kaum hatte der Minister seinen Vortrag, der von der Kam— mer mit großem Beifall ausgenommen wurde, beendigt, als er auch die Versammlung verließ, um in der Pairs⸗ Kammer die: selbe Mittheilung zu machen. Im Saale herrschte eine unge⸗ meine Bewegung, und Riemand dachte daran, die Dis kussion über das Straf- Gesetzbuch wieder aufzunehmen. Hr. Giraud überreichte dem Prässdenten eine Proposition und verlangte, daß die Deputirten sofort in den Bnreaus Kenniniß davon nähm:n. Der Präsident behauptete, daß das Reglemem sich diesem 2An⸗

Muth

4ten Dezember

trage nicht widersetzr, und wollte sonach darüber abstimmen lassen. Hiergegen erhob sich aber die Oppositions⸗-Partei. Namentlich er— klärte der General Dem ar gay, daß, da das Zusammentreten der Denntirten in den Bureaus nicht an der Tagesordnung sey, der Präsl⸗ dent auch das Recht nicht habe, den Gang der Berathung nach Gut⸗ dünken zu ändern. Der Präsident berief sich auf frühere Fälle, wo die Kammer in ähnlicher Weise verfahren habe. Uebrigens, fügte er hinzu, sey der Gegenstand der Proposition des Herrn Girand ihm völlig fremd. Herr Dupin d. Ac. war der Mei—⸗ nung, daß man in außerordentlichen Fällen wohl von der ge— wöhnlichen Regel abweichen könne. Zum Beweise, daß der An⸗ trag des Herrn Giraud nicht verfassungswidrig sey, verlas der Präsident den betreffenden Artikel des Reglements und brachte sodann, nach einigen Bemerkungen des Herrn Mauguin, jene Proposition zur Abstimmung, während von beiden Seiten des Saales mit lauter Stimme die Tages-Ordnung verlangt wurde. Die Versammlung beschloß darauf mit ziemlicher Majorität, sich sofort in die verschiedenen Bureaus zurückzuziehen. Wäh— rend sonach die meisten Deputirten der Centra ihre Pläüätze verließen, blieben die Oppesitions-Mitglieder unbeweglich auf ih⸗ ren Plätzen und protestirten gegen den gefaßten Beschluß, indem teglementsmäßig erst über die Tages-Ordnung hätte abgestimmt werden müssen. Der Präsldent versicherte jetzt zu seiner Ent⸗ schuldigung, er habe es überhört, daß man überhaupt die Tages⸗ Ordnung verlangt habe, was bei dem großen Lärm nicht zu ver wundern set; hätte er es gehört, so würde er ohne Zweifel erst die Tages-Ordnung zur Abstimmung gebracht haben. Hr. Laf⸗— fitte meinte, ein jeder Deputirter werde gewiß unter den ge— genwärtigen kritischen Umständen der Regierung seine Mitwir⸗ kung nicht versagen, doch berechtige dies nicht, gegen die Ge— bräuche der Kammer zu verstoßen und über eine unbekannte Pro⸗ position abstimmen zu lassen; es sey zu bedauern, daß die Kam⸗ mer in dem vorliegenden Falle nicht mehr Ernst und Würde gezeigt habe; er könne es überhaupt nicht unbemerkt lassen, daß die Mino⸗ rität seit einiger Zeit nicht mehr so geachtet werde, wie sie es verdiene; der Präsident sey der natürliche Beschützer der Mino— rität, da die Majorität sich von selbst heschützen könne; doch habe derselbe auf das Verlangen nach der Tagesordnung keine Räck— sicht genommen; es gebe nur rin Mittel, um dergleichen unan⸗ genehme Lluftritte für die Folge zu vermeiden, wenn man sich nämlich pünktlich an das Reglement halte und, insosern man in dringenden Fällen davon abweichen wolle, sich mindestens ge— recht zeige und denen das Wort bewillige, die es verlangten; nur die Minorität habe sich jetzt in die Bureaus verfügt, denn 209 Mitglieder befänden sich noch im Saale. Während einer⸗ seits einige Mitglieder der Centra diese letztere Behauptung bestritten und in den Bureaus in der Majorität gewesen seyn wollten, versicherte ein Oppositions-Mitglied, daß in den Bureaus nur 127 Mitglieder zugegen gewesen wären. Hier— nach, fügte Herr Laffitte hinzu, sey es klar, daß in dem vor— liegenden Falle die Majorität gar nicht berathschlagt habe. Die Herren J. Lefebvre und Boissy d' Auglas führten jwei Fälle an, in denen die Kammer sich, unmittelbar nach der De⸗ ponirung einer Proposition, in den Bureaus mit der Peüfung derselben beschäftigt hätte. Herr Mauguin räumte ein, dast es dergleichen Fälle gebe, indessen sey diesmal kein dringender Grund vorhanden gewesen, von dem Reglement abzuwelchen; der Präsident habe sonach gefehlt und vergessen, was er der Kammer schuldig sey; wenn die Kammer verlange, daß auch die Oppositions-Partei der Regierung ißren Beistand leihe, so dürfe

sie auch von dem Gesetze nicht abweichen, und um den be— gangenen Fehler wieder aut zu machen, bleibe jetzt nur

übrig, nachträglich noch über die Tages-Ordnung abzustim— men, denn es leide keinen Zweifel, daß nur 127 Deputirte in den Bureaus gewesen, 229 Deputirte aber im Saale geblie⸗ ben wären. Der Präsident entschuldigte sich wiederholt da⸗ mit, daß er das Verlangen nach der Tagesordnung überhört habe, wogegen Hr. Demargay ihm entgegnete, daß er diest sogar von der Wednerbühne herab verlangt gehabt habe. Herr Maugutin äußerte, es sey durchaus nicht seine Absicht, dit Rechtlichkeit des Präsidenten in Zweifel zu stellen; die stattge— fundene Abstimmung sey aber schon deshalb ungültig, weil keine Gegen-Abstimmung erfolgt sey. Die Herrin Renouard, Thiers und Guizot schlossen sich hierauf selbst dem Antrage des Hin. Manguin an, indem auch ste verlangten, daß nach— träglich noch über die Tagesordnung abgestimmt werde. Dies geschah nunmehr. Nur einige 40 Mitglieder erhoben sich

dafür, die übrigen dawider, so daß die Tages-Ord⸗ nung mit starker Stimmen-Mehrheit verworfen und da—

gegen fast einmüthig beschlossen wurde, sich nachträglich noch

in die Burraus zu verfügen. Hiermit hatte der Streit ein Ende. Es war mittlerweile 5 Uhr geworden. Nach etwa

20 Minuten füllte sich der Saal wieder, und der Präsident er— klärte, daß sämmtliche Bureaus, die meisten derselben sogar ein— müthig, für die öffentliche Vorlesung der Proposition gestimnit hätten. Herr Giraud bestieg bierauf die Rednerbühne. „Ich habe die Ehre“, äusterte er, „Ihnen eine Adresse an den Konig vorzuschlagen, um Sr. Masestat die Gesinnungen dieser Kammer und ihren festen Entschluß zu erkennen zu geben, der Regierung unter den gegenwärtigen Umständen allen ersorderlichen Beistand zu leihen.“ Herr Giraud bemerkte, daß er diesen Antrag am solzenden Tage zu entwickeln wünsche. Man verlangte inzwischen, daß solches sofort geschehe. Sr. Giraud erklärte sich hierzu bereit und motivirtt seine Proposition in wenigen Worten. Die Versammiung beschloß, dieselbe in Ecwägung zu ziehen und sofort in den Bu⸗ reaus eine Kommisslon zur Prüfung derselben zu ernennen, da— mit diese bereitö am solgenden Tage ihren Bericht abftatten könne. Letzteres geschah; die Deputirten begahen sich zum drit⸗ tenmale in ihre Burtaus und setzten dert die betreffende Kom⸗ missson in folgender Weise zusammen: die Herren Dupin d. Aelt., DugasMontbel, Guizot, Amilhan, Fah, Giraud, Käratry, Ganneron und Jacqueminot. Dem Reglement zusolge, ist bet der Entwerfung von Adressen an den König der Präsident von Rechts wegen Mitglied der Kommission. Demzufolge versam⸗—

e.

——