1831 / 340 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

D .

Regierung in unseren Häfen, an unseren Küsten, Gränzen und im Innern die zweckmäßigen Gesundheits-Maaßregeln ergriffen, hat sse auf den Rath des obersten Gesundheits-Rathes an die De⸗ putationen der Provinzial-⸗Staaten Instructionen vertheilen lassen, worin alle mögliche Vorkehrungen und Vorsichts-Maaßregeln auseinandergesetzt werden, wenn aller Sorgfalt zum Trotz die Cholera dennoch in Belgien ausbrechen sollte.“

Einer in Lemberg erschienenen Kundmachung des K. K. Galizischen Landes-Guberniums zufolge, ist der zwischen Gali⸗ zien und dem Freistaate Krakan bisher bestandene Sanitäts⸗ Cordon aufgehoben und der Gränzdienst ist wieder auf die vor Errichtung dieser Cordons bestandene Handhabung der Zoll- und Polizei-Vorschriften beschränkt worden. Der Lemberger Ma⸗ gistrat hat dem Dr. Casparh und dem Professor Berres wegen ihrer menschenfreundlichen Austrengungen während der Dauer der Cholera das Ehren-Bürgerrecht der Stadt verliehen.

JI n z, Erste Fortsetzung.

Schon der Titel des in Rede stehenden Werkes ist beachtungs⸗ werth, fowohl wegen seiner Bescheidenheit, als wegen des schon an⸗ gedeuteten Resultätes, daß die Ansicht, die Cholerâ sey epidemischer . die Oberhand gewonnen. Von den Aufsaͤtzen selbst heißt

er erste:

„Bemerkungen uber den Verlauf der Cholera, nach Beobachtun⸗ gen im Kaiserlichen Stallhof-Hospitale, vom Staatsrathe Dr. Ideck auer.“

Hier wird erst der dem Ausbruche der Cholera seit mehreren Mo⸗ naten vorangegangene allgemeine, gleichsam vorbereitende, Krank⸗ heits Charakfer (gastrisch⸗bilidse Fieber, Diarrhoe, Wechsel⸗Fieber)

geschildert, dann die konstantesten Zeichen angegeben und zuletzt die

verschiedenen Behandlungsweisen, die angewendet worden, mit dem Erfolge derselben auseinandergesetzt. vom 19. Junt bis zum 6. August, in welcher 80 Kranke (davon 77 im Hospitale) behandelt wurden. Von diesen 77 (28 Maͤnner, 49 Weiber) genasen 380 (11 Maͤnner, 19 Weiber) und starben 47 (17 Maͤnner, 30 Weiher), und zwar Einer in der ersten Stunde und Einer am 11ten Tage, nachdem er erkrankt, alle Andere in der Zwischenzeit. ĩ

„Bemerkungen uͤber die Cholera-Epidemie zu St. Petershurg,

vom De. Rauch, Kaiserlichen Leibarzte“

In diesen Bemerkungen spricht der Verfasser zuerst von den Ein⸗ fluͤssen, welche die Cholera⸗Epihgemie auf die meisten Individuen

geäußert, ohne die Krankheit selbst zu erzeugen, welche immer nur nach bestimmten hinzugetretenen Gelegenheits-Ursachen ausbrach, zu

denen er auch die Furcht vor der AÄnsteckung rechnet (bei welcher

zurückgekommen zu seyn); dann stellt er die verschiedenen Grade und

Formen der Cholera-Paroxrysmen in einzelne Bilder von Sympto⸗

men⸗Gruppen zusammen und schließt mit den verschiedenen Heil⸗

Methoden, welche eben nach den verschiedenen Formen dieser Pa⸗ ten Deutschen

rorysmen von verschiedenen Aerzten in den Hospitaͤlern mit gutem Erfolge angewendet worden, wobei die Behauptung aufgestellt wird, daß eine spezifische Methode fuͤr die Cholera uͤberhaupt nicht existi⸗ ren koͤnne, daß aber gewisse Grundformen derselben so konstant waͤ⸗ ren, daß sie eine gleiche, auf rationellen Indicationen beruhende Be⸗ handlung erforderten. Sehr beruhigend ist das, was hier uͤber die von so vielen gelaͤugnete Heilkraft der Natur in der Cholera erfah— rungsmaͤßig gesagt wird.

„Fragmente aus einer ausfuhrlichen, zur Fortsetzung meiner Schrif⸗ ten uͤber die Asiatische Cholerg in Rußland bestimmten Abhand— lung, vom Prof. Pr. Lichtenstaͤdt.“

Der an Erfahrungen in der Cholera so reiche Verfasser be⸗ schreibt zuerst 6 verschiedene Formen, auf welche sich alle ihm vor⸗ gekommene Cholera⸗Modificationen reduciren ließen, und fuͤgt dann die Therapie hinzu, in welcher er, nachdem er seine Ueberzeugung ausgesprochen, daß bei nur einigermaßen heftigem Cholera-Anfall' nie die Natur allein ohne Arzeneimittel Heilung bewirke, das, „was er selbst erfahren und durch Nachdenken ermittelt hat“, in solgen—

den Abschnitten auseinandersetzt: Von der Verhuͤtung der Asftati⸗

Die ser Bericht umfaßt die Zeit

F 2 F * . 9. 3 Ry 5 Fri ric 8⸗ Wai 61 ö 8 or 9 . P Gelegenheit er erklaͤrt, von seinem fruͤheren Glauben an Ansteckung Froße Friedrichs-⸗Warsenhaus erlangt haben.

. z ö n g ,

3 mn. 1776 schen Cholera; von der Behandlung der obgenannten Formen; von der Behandlung der einzelnen Erscheinungen; von dem Werthé ein⸗ zelner Mittel. Diese Gegenstaͤnde sind jedoch nicht ausführlich be⸗ handelt, da der Verfasser sich dies fuͤr die angedeutete großere Ab⸗ handlung vorbehaͤlt. (. ö „Andeutung meiner Behandlungsweise der epidemischen Cholera, vom Staatsrath hr. Lerche.“ . Diese Abhandlung ist in mehrfacher Beziehung lehrreich und inter⸗ effant. Der Verfasser sah die Nutzlosigkeit der vorherrschenden Heil⸗ methoden, ward selbst nach großer Anstrengung, Schreck und Er⸗ kaͤltung von der Eholera befallen und durch ein Brechmittel geheilt und hät nachher bei einer sehr milden, nach den verschiedenen geschil⸗ derten Graden und Formen abgeänderten, Behandlung ausgezeichnet gluͤckliche Resultate gewonnen. Nach ihm beruhen die verschiedenartig⸗ sten Krankheit Symptome auf einer zuweilen verschieden modificirten Grundform, die ihn eben in der Therapie leitete Jene Grundform schil⸗ dert er als Erethismus des oberen Abdominal⸗-Nervengeflechts, vorzuͤg⸗ lich des Sonnengeflechts, oft zu furchtbarer Hoͤhe gesteigert, mit hervor⸗ stechender Tendenz zur Paralyse und Ueberladung des Blutes mit Kohlenstoff, Umaͤnderung desselben in eine Theeraͤhnliche Fluͤssigkeit, gleichzeitiges Sinken der arteriellen Gefaͤßthaͤtigkeit, besonders der Kapillar-Gefaͤße, Unterdruͤcktseyn, ja gaͤnzliche Cessation der Haut⸗ und Nieren-Function und durch Krämpfe bedingte Hemmung der Gallen Ergießung; die zuweilen gleichzeitige, oͤfters kon sekutive Af⸗ fection des Medullar- und Cerebral⸗-Nerven⸗ Systems ist, durch sol⸗ hes bezeugende Krankheits⸗-Erscheinungen, außer Zweifel gesetzt. Die besaͤnftigen de und ableitende Methode war daher die Grund- Indi⸗ cation seiner Therapeutik. Nachdem hierauf der Einfluß der Epide⸗ mie in denjenigen Erscheinungen geschildert ist, welche einzeln bei fast allen Indtbiduen aller Stande vorkamen, giebt der Verfasser 12 Krankheitsgeschichten, um anschaulich zu machen, wie die hervorste⸗ chendsten Krankheits-Erscheinungen sich verschiedentlich aussprachen. Bei allen ward die Heilung erreicht. K. Fortsetzung folgt.)

21⸗ S

1 Del

hiesiger Bürger gewidmet, verloren und ihrer Diürftigkeit Aufnahme in das Indem wir dieses

Unternehmen dem Publikum hierdurch empfehlend bekannt ma—

vegen die

chen, bemerken wir, daß alle hiesige Buchhandlungen und die

sammtlichen Armen-Kommisssonen Subseriptionen annehmen und solches auch auf unserer Anmeldungs-Stube (im sogenann— Thurm auf dem Gendarmen-Markt), Morgens 9 bis 1 Uhr, geschieht. Berlin, den 2. November 1831.

Die Armen ⸗-Direetion.

von

Königliche Schanspiele.

Mittwoch, 7. Dez. Im Opernhause: Romeo und Julia, Trauerspiel in 5 Abtheilungen.

Im Schauspielhause. Pour la rentrée de Mr. Francisque: 1) L Réêritibre,. vaudevihsie en 1 acte, par Scribe. 2) Les pre- mières amours, vaudeville en 1 acte, par Serihe. 3) La pre- mière représentalion de: Monsieur Cagnard, folie du jour en 1 acte, mélée de couplets, par Mr. Mélesville. D Se- conde pièce Mr. Franeisque remplira le röle de Charles, et dans la troisime celui de Mr. Ganard.

alls la

Donnerstag, 8. Nov. Im Schauspielhause: Zum ersten⸗!

6

Bekanntmachungen.

Von dem Köoͤnigl. Preuß. Hofgerichte von Pommern und Ruͤ— gen sind durch die heute erlassenen, und in den Stralsunder Zei— tungen in extenso abgedruckten offentlichen Vorladungen alle die— jenigen, welche an das, von dem Eigenthuͤmer Duncker auf Bolten— hagen, jetzt zu Wyck, an den Paͤchter Neumann abgestandene, his Trinitatis 1843 laufende Pachtrecht des, der Kaͤmmerei der Stadt Demmin gehoͤrigen Guts Nossendorff, die cedirten, bei der Stadt Demmin stehenden Vorschußgelder von 2703 Thl, und das bei der Neu⸗Brandenburgschen Versicherungs⸗-Soeietaͤt stehende Legegeld, ferner an das verkaͤuflich mit uͤberlassene Vieh, Feld, und Wirth— schafts-⸗Inventarium, auch zwei daselbst befindlichen Gebaͤuden, als einen Schaafstall und einen Kartoffelkeller, aus irgend einem recht— lichen Grunde Forderungen und Anspruͤche haben konnten, vorge— laden, solche am 25. November, oder 22. December d. J., oder 31 Janugr k. J. hierselbst anzugeben und gehörig zu begläu— bigen, widrigen falls sie durch den am 21. Februar k. J. zu erlas⸗ senden Praͤelusiv⸗Abschied fuͤr immer damit werden abgewiesen werden.

Datum Greifswald, den 29. October 1851.

Königl. Preuß Hofgericht von PoesQã mern und Ruͤgen. v. Möller, Director.

2 Ueber das nachgelassene Vermögen der hier verstorbenen Mo— dehaͤndlerin Justine Brenner ist der Coneurs-Proz;eß erdffnet, und jur Anmeldung und Nachweisung der Anspruͤche ein Termin auf den 26. Januar 1832, Vormittags 16 uhr, vor dem Deputirten, Herrn Landgerichts⸗Rath Belitz an hiesiger Landgerichtsstelle anberaumt worden. ; 6 Alle diejenigen unbekannten Glaͤubiger, welche Forderungen an die Brennersche Coneurs-Masse zu haben glauben, werden daher hierdurch vorgeladen, in diesem Termine entweder in Person oder durch einen gehörig bevollmächtigten und mit Information verQ Ehenen Justiz-Kommissarius, von denen in Ermangelung eigener Bekanntschaft die Herren Justij⸗Kommissarien Röͤtger, Reichart, Hr. Hadelich und Dr. Kech sen, vorgeschlagen werden, zu erscheinen, ihre Anspruͤche an die Masse anzumelden und nachzuweisen, widri⸗ falls sie mit denselben gusgeschlossen, und ihnen gegen die ubrigen Glaͤubiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird. Erfurt, den 17. September 1831.

Königl. Preuß. Landgericht.

Zur Erörterung und Feststellung mehrerer, auf die nahe Voll⸗ endung der Kunststraße von Franzoöͤsisch⸗Buchholz bis hren en, und den Rückkauf derselben von Seiten des Staats, Bejug habenden dringenden Gegenstaͤnde, beehren sich die Unterzeichneten saͤmmt— liche resp. Actionairs, in Beziehung auf den 5. 14. des Statuts vom 31. December 1327, zu einer außerordentlichen General-Ver⸗ sammlung auf den 16. December é, Vormittags 10 uhr,

Allgemeiner Anzeiger für die Preuß

rm. ö em, mne. ö .

im rathhaͤuslichen Sitzungs-Saal zu Prenzlau hierdurch ganz benst einzuladen. Prenzlau, den 25 November 18531. Die Vorsteher der Aetien-Gesellschaft zum Bau der Chaussée von der Loͤffelbruͤcke bei Franzoͤsisch-Buchholz bis Prenzlau. von Arnim. von Winterfeld. Busch.

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.

Cd E QQ CGM 35 1129 Literarische Anzeigen.

Bei Aug. Rücker, Fischerbruͤcke Nr. 26, ist so eben erschie—⸗ nen und brochirt fuͤr 1 Thl. 10 sgr. zu haben:

Adreß-Kalender (offizieller) für die Königl. Haupt⸗ und Residenz-Staädte Berlin und Potsdam, auf das Jahr 18531. Den Hofstaat Sr. Majestaͤt des Koͤnigs und der Kdͤnigt Prinzen und Prinzessinnen; die Besatzung; die ober— sten Staats-, desgleichen die Provinzial- und deren Unterbe— hoͤrden; die wissenschaftlichen Anstalten; die Kirchen und Schu— len; nebst anderen gemeinnuͤtzlichen Nachrichten enthaltend. gr. 8Svo.

Mit Neujahr 1332 erscheinen in unserm Verlage: Spindler's Zeitspiegel. (Zweiter Jahrgang). Lieferun⸗ gen aus dem Gebiete der Romantik, der Kunst, der Ge— schichte und des Lebens. Jaͤhrlich 52 Hefte oder 6 Woche regelmäßig 1 Heft a 3 Bogen gantem Umschlage, portofrei uͤberliefert wird. Preis per Jahr 18 Fl, oder 11 Thl.

Karlsruher Unterhaltungs-⸗Blatt. ((Fuͤnfter Jahr

gang) Ein unterhaltendes und belehrendes Bilderwerk fuͤr Ziaͤnde, Jung und Alt.

Jaͤhrlich 52 ausgeführte Zeichnungen mit 25 Bogen Text

in groß Quarto, wovon jede Woche regelmäßig 1 Tafel mit

Bogen Text portofrei überliefert wird. Abonnements-Preis per Jahr 5 Fl. 12 Kr., oder 3 Thl.

Dasselbe mit weitern Tafeln, ganz neue Composi⸗ tionen, in denen die Hauptmomente aus anziehenden Er— zaͤhlungen und Novellen, die interessantesten Situationen aus den Heldengedichten Homer's, Virgil's, Tasso's, Dante's, Ossian's, Milton's und Wieland's, aus den dramatischen Schoͤpfungen Sophokle's, Aristopha⸗— ne's, Shakespear's, Calderon's, Racine's, Cor⸗— neille's, Molier's, Schillers und Goth e's, das Erhabendste aus der heiligen und religiösen Dichtung und mitunter auch Scenen aus dem wirklichen Leben bildlich dargestellt werden. Zur Ausfuhrung dieser Compositionen waren wir so gluͤcklich, einen Kuͤnstler zu gewinnen, der, wie seine Leistungen beweisen werden, auch den Anforderun⸗ gen des gebildetsten Geschmackes Genuͤge zu leisten vermag, und dem Herr Geheimerath von Göthe, auf die Ueber— sendung von 1 großen Handzeichnungen zu seinem gefeier— ten Faust, in einem sehr verbindlichen Schreiben gluͤckwuͤn⸗ schend, die Zusicherung gegeben: „Die Weimarischen

große Oetav-Raͤnde, wovon jede in Petitschrift, mit ele— Abonnements⸗

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male wiederholt: Frauen⸗-Freundschaft, Lustspiel in 1 Akt. Hier auf: Feeien nach Vorschrift, Lustspiel in 4 Abtheilungen, .

Freitag, 9. Nov. Im Opernhause: Zum erstenmale: Die umgeworfenen Wagen, komische Oper in 2 Abtheilungen, srei nach dem Französischen von C. Blum. Hierauf: Das Schwe eizer-Milchmädchen, Ballet in ? Abtheilun. gen. (Dlle. Therese und Fanny Elsler werden hierin tanzen.)

Königstädtisches Mittwoch, 7. Dez. tung in 2 Abtheilungen.

(Im Kostüm. )

Die zu dieser Vorstellung gültigen Billets sind mit „Dien⸗ I

stag“ bezeichnet.

liner hörs e.

Den 6. Dezember 1831.

Amtl. Fonds- und Geld-Uoura-ettel, (rer /f. Coms. D, e,. 94 9353 Ostpr. landhæt. . 100 Fonnn. Pfandhr. 10656 1906 Kur- u. Neum. do. 1053 89 385 Schlesische do.

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Nmk. Int. Seh. dt. Berl. Stadt- Ohl. Köänigsbg. do.

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256 FI. 250 FI. 300 Mk. 300 Mk. 2 118tl. 3 Mt. 3 2635 6 300 Fr. 8 150 FI. d,, 150 FI. 100 ThI. 100 ThI. 150 FI. 190 RblI. 6090 EI.

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Kurz

Auswärtige Börs en.

. Amsterdam., 1. Dezember. Nicderl. wirkl. Schuld 40. 42 IFlill. S7. Cesterr. 5prac. Metall. S2. do. (von 18351) Sd. Neap. Fale. 723. Span. perp. 463.

/ / / /// J. 3 2 . . fang dieser Sitzung legte der Präsident des Minister—

. Raths die beiden von der Deputirten-Kammer bereits ange— nommenen Gesetz-Entwürfe wegen der Pensionairs der alten

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n 6 Oesterr. hprore. Metall. Sn

1proc. 203. B. B

Loose zu 1060 F

F, S656. 4proe. 71. 77 . 21 proc. 453. Actien 1367. 1365. Partial-Obl. 1273. 1273. 176. G. Poln. Loose 577. 573.

Nedacteur John. Mitredacteur Cottel. ö

Musik von Boheldien. . Theater. Scenisch-musikalische Abend⸗Unterhal⸗

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ische do 105 - 33 kkst. O. d. E- u. L. Pasewalk den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen

. geruht.

Frou s. Qour Folge der dort gegen die Cl z ß z, Folg gegen die Cholera getroffenen Schutz-Maaßregeln

147

Kanz-Billeis 1533. 6proc. Anl. von Russ. (von 18335) 9

Herr Cas. Périer in folgender Weise:

Allgemeine

Berlin, Donner st

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ag den Stein Dezem be

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1 V i m m. ö /

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tag es.

Se. Majestät der König haben dem Ober-Hofmeister des Herrn Herzogs von Anhalt-Köthen, Freiherrn von Sternegg den Rochen Adler-Orden zweiter Klasse zu verleihen geruht. ;

Se. Majestät der König haben dem Prediger Killmar zu

Se. Königliche Majestät haben den Ober-Landesgerichts—

. Assessor Schröder zum Rath bei dem Ober-Landesgericht zu Insterburg Allergnädigst zu ernennen geruht. .

Bekanntmachung. Die nach und durch Sachsen gehenden Pakete müssen in

in Wachsleinwand verpackt werden; auch ist die Angabe des In— halts auf den Adressen erforderlich, damit bei der auf der Gränze

stattfindenden Reinigung das Verderben desselben möglichst ver—

hütet werden könne. Das Publikum wird hierauf ausmerksam gemacht. Berlin, den 6. Dezemder 1831. General⸗Post⸗Amt.

Angekommen: Der Kurfürstl. Hessische Geheime Lega—

ö tions-Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Mini— ster am hiestzen Hofe, von Steuber, von Dresden.

Zeitungs-Nachrichten. A us 1! gn d.

F ran ene l ch.

Pairs-⸗-Kammer. Sitzung vom 29. Nov. Zu An—

Eisil-Licste und wegen der nachträglich zur Unterstützung der Aus⸗ länder, die in Frankreich einen Zufluchtsort gesucht haben, ver— langten Summe von 500,000 Fr. vor. Den letzteren motivirte

.

„Seit dem Jahre 1814 bis auf den heutigen Tag sind unserem

. Lande eine Menge von Auslaͤndern zugestrbmt, die sich wegen ihrer Theilnahme an politischen Ereignissen gendthigt sahen, ihr Vater⸗ land zu verlassen. Nicht zufrieden damit, ihnen einen Zufluchtsort

zu gewaͤhren, hat Frankreich auch ihre ungluͤckliche Lage erleichtern

le B e e n g f

e ö 16 J. „Kunstfreunde hatten das vorzuͤgliche Talent des „g eistreichen jungen Künstlers bewundert“

Im Ganzen jahrlich 73 Tafeln mit ausfuͤhrlichem Texte in groß Quarto, wovon jede Woche regelmaͤßig 1 Zeichnung mit Tert und dazu alle 14 Tage eine weitere ganz neue Composi— tion geliefert wird Abonnements-Preis per Jahr 7 Fl. 36 Kr., oder 4 Thl. 8 gr.

LEäwMOxSbDE EX ESrAMpPkS, mélanges de littsrature, de géographie, Descriptions de imonumens coutumes des divers

d'histoire, d'histoire naturelle, ete. remarquales, des moeurs usages et peuples du monde. Das ist: Die Welt in Bildern, oder bildliche Darstellungen aus der Naturgeschichte, Laͤnder⸗ und Voͤͤlkerkunde, Geschichte und schoͤnen Literatur, nebst ausfuͤhrlicher Erklaͤrung und Erlaͤuterung derselben in Beschreibungen und Erzaͤhlungen. Amuser, instruire, rendre meilleur. Zu unterhalten, zu unterrichten, besser zu werden. Unter diesem Titel: LE MoNDE EN ESTFAMPRS etc. erscheint eine freie Uebertragung des Karlsruher Unter— haltungs-Blattes ins Franzoͤsische, von einem ausgezeichneten Gelehrten Frankreichs, dessen neuestes Werk: „Historische Uebersicht der franzbsischen Sprache und Literatur“ naͤchstens unter die Presse kommt. Jaͤhrlich 52 ausgefuͤhrte Zeichnungen mit 25 Bogen Text in groß Quarto, wovon jede Woche 1 Tafel mit 3 Bogen Text,

im reinsten franzbsischen Style abgefaßt, portofrei uͤberliefert

wird. Abonnements Preis per Jahr z Fl. 12 Kr., oder 3 Thl.

Elegante Welt. (Zweiter Jahrgang). Journal fuͤr die neue— sten und geschmackvollsten Moden der Herren

Jeden Samstgg erscheint in gr. Sio, eine huͤbsch colo⸗

rirte Tafel mit ausfuͤhrlichem deutschen Texte in elegantem

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Elegante Welt. (3weiter Jahrgang). Journal fuͤr die neue⸗ sten und geschmackvollsten Moden der Damen

Jeden Samstag erscheint in gr. Sr eine huͤbsch colo⸗

rirte Tafel mit ausführlichem deutschen Texte in elegantem

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Uunentgeldlich werden, von Zeit zu Zeit, beigegeben:

1) in Natura, kleine Muster von den neuesten, am meisten in Mode kommenden Putz- und Kleider-Stoffen, um am Stoffe selbst Farbe, Dessins ꝛe beurtheilen zu koͤnnen.

2) getreue Nachbildungen von den in Paris und Lyon neu herauskommenden, geschmackvollsten und gangbarsteen Seiden- und anderen Zeugen, um hiernach beim Einkaufe seine Auswahl treffen zu können.

Die naͤchsten Nummern bringen in Natura:

feuille d' Acauthe; darauf folgt: gris iaglioni.

Elegante Welt. (Zweiter Jahrgang). Tischler und Tapezierer re.

Jeden Samstag erscheint in gr. 4io eine colorirte Ta⸗

fel mit Bezeichnung der Gegenstaͤnde. Abonnements - Preis halb—

jauͤhrlich 3 Fl. 36 Kr, oder 2 Thl. Ueber faͤmmtlich vorstehende Schriften wurden an alle Buch—

aventurine,

Modejournal fuͤr

C. F. Muller sche Hofbuchhandlung.

wollen und zu diesem Behuf kein Opfer gescheut. Summen sind wiederholentlich zur Vertheilung unter die Fremdlinge vewilligt worden und in dem Budget von 1331 haben wir fuͤr die⸗ sen Zweck einen besonderen Kredit von 1 Million verlangt. Summe hat sich indeß als unzulänglich erwiesen und wir kommen daher, um von Ihnen einen Zuschuß von 500,000 Fr. zu verlan⸗ agen, een uUnfaͤllen, die jzosische

Betraͤchtliche Diese

bis die Zukunft uns belehrt haben wird, ob bei den l (wie sich voraussehen laͤßt) die Fran— Großmuth in Anspruch nehmen werden, jene Huͤlfs— mittel ausreichen oder nicht. (Sensation. Mittlerweile wieder⸗

holen wir, was wir bereits in der Deputirten- Kammer gesagt

haben: daß naͤmlich in dem vorliegenden Falle nicht die Politik,

wpndern allein die Menschlichkeit der Beweggrund unferes Handelns ist. Indem die Regierung auf solche Weise die Sache der Politik

gaͤnzlich gus dem Sptele laßt, hat sie die Meinungen derer, zu de⸗ ren Wohlthaͤterin sie sich macht, nicht weiter zu untersuchen; sie unterstuͤht nicht bloß das Ungluͤck, sie ehet es auch. Dasselbe Schick⸗ lichkeits Gefühl aber, das ihr diese Gesinnungen gegen die Fluͤcht⸗ linge eingievt, floͤßt ihr auch, den fremden Maͤchten gegenuͤber, Ruͤcksichten ein, dle sie niemals aus den Augen lassen wird. Wir erklaͤren es daher offen: nicht die politischen Handlungen dieser Aus⸗ laͤnder sind es, die wir unterstuͤtzen, und wir protestiren laut gegen

jede politische Auslegung eines bloßen Aktes der Freigebigkeit und

Gastfreundschaft. Ich halte es für uͤberfluͤssig, hinzuzufuͤgen, daß die Regierung von denen, die sich ihrer Unterstüͤtzung erfreuen, auch verlangt, daß sie die Gesetze beobachten, die oͤffentliche Ordnung in

unseren Verhaͤltnissen mit dem Auslande ehren, daß sie, mit einem

Worte, keine der Pflichten aus dem Auge lassen, die ihre Lage und das Gefuͤhl der Dankbarkeit ihnen auflegen. Wenn in neuerer Zeit diese Pflichten noch von einigen unter ihnen verkannt worden sind, so hat die Regierung Maaßregeln ergriffen, wozu die bestehende Ge⸗ setzgebung sie ermaͤchtigte und deren Wirksamkeit sich sofort gezeigt

hat. Wir hoffen, daß diese Kammer, beseelt von denselben Gesin⸗

nungen wie die Deputirten-Kammer, den Gesetz-Entwurf, den ich

. hiermit auf Befehl des Koͤnigs vorlege, sanctiontren werde.“

Nachdem der Minsster noch diesen Entwurf selbst vorgelesen hatte, berichteten der Marquis v. Catelau und der Graf, von la Villegontier über verschiedene Gesetz⸗Entwürfe von örtli— chem Interesse. Mehrere ähnliche Gesetz⸗-Entwürfe, welche die Deputsrten-⸗Kammer bereits angenommen hat, wurden sodann von dem Handels⸗Minister eingebracht. Am Schlusse der

Sitzung wurden noch einige unerhebliche Bittschriften-Berichte

abgestattet.

Deputirten⸗Kammer.

: In der Sitzung vom 29. November theilte Hr. Lach exze jan.

die nachstehende Propo⸗

sition mit, nachdem sämmtliche Bureaus für die öffentliche Vor— lesung derselben gestimmt hatten: „Art. 1. Mit dem Jahre 1832 soll die Perfonal- und Mobiliar-Steuer, wie vor dem Ge— setze vom 26. März 1831, wieder eine Repartitions-Steuer wer⸗ den. Art. 2. Derselbe Erhebungs⸗Modus soll auch, vom näch⸗ sten Jahre an, bei der Thür- und Fenster-Steuer stattfinden.

Art. 3. Ein neuer Gesetz Entwurf wegen der Repartition dieser

. Steuern soll unmittelbar den Kammern vorgelegt werden.“ Bei der großen Wichtigkeit des Gegenstandes entschied die Versamm—

lung, daß Hr. Lachdze seinen Antrag sofort entwickele. Dies

handlungen ausfuͤhrliche Anzeigen versandt. letztere geschah. Hr. Lacheze bemerkte in einem sehr ausführ—

Karlsruhe, im November 1831. ö

lichen Vortrage, daß er weit entfernt sey, auf eine Herab⸗ setzung des Ertrages der gedachten Steuern anzutragen, in⸗ dem er sehr wohl wisse, daß hieran vor der Hand noch

nicht zu denken seh; indessen sey die bungs⸗Methode drückend und müsse daher, wenn anders man die Ruhe des Landes nicht aufs Spiel setzen wolle, noth— wendig geändert werden. Nach einigen Bemerkungen des Groß— siegelbewahrers beschloß die Kammer einstimmig, den Vor— schlag in Erwägung zu ziehen. Es erhob sich darauf eine sehr weitläuftige Debatte über die Frage, ob die Proposttion dem mit der Prüfung des Budgets beauftragten Ausschusse oder einer besenderen Kommission zu überweisen sen. artei stimmte, indem sie sich auf das Reglement berief, für die letztere Alternative. Mehrere Deputirte der Centra glaubten dagegen, daß es besser sey, den ersteren Ausweg zu wählen, da die Proposition im genauesten Zusammenhange mit dem Bud— get stehe. Wenn, meinte Hr. Hu mann, der vorgeschlagene Modus eine Verminderung in der Einnahme erwarten lassen sollte,

so müsse die Budgets-Kommission den Ausfall auf andere Weise

zu decken suchen, da der Staat sonst einem Bankerott entgegenge— hen würde. Hr. Laffitte, von dem bekanntlich das gegenwärtig be⸗ stehende Geseß, wonach die Personal- und Mobiliar-Steuer eine Quotitäts-Steuer ist, herrührt, fand dasselbe seinem Prinzipe nach gut, glaubte jedoch ebenfalls, daß es einiger Verbessexungen fähig sey. Er sowohl, als noch ein anderer Redner, Hr. Chail— lou, stimmten für die Ueberweisung der Proposition an die Bud⸗ gets⸗Kommisston. Als der Prästdent hierüber abstimmen lassen wollte, widersetzten sich die Herren Voyer d' Argenson und Demargam dieser Llbsicht, indem das Reglement positiv die Er— nennung einer besonderen Kommission verlange. Der Finanz⸗ Minister hielt es indeß für durchaus nothwendig, in dem vor— liegenden Falle von dem Reglement abzuweichen, indem die Kom— mission für das Einnahme-Budget sich bereits mit derselben Frage beschäftige und die Ernennung einer zweiten Kommission daher nur zu Verwickelungen führen würde. Nach vielem Hin- und Herreden beschloß endlich die Kammer, die Proposition des Hrn. La— cheze der Budgets⸗Kommisston zuzustellen. An der Tagesordnung war jetzt die Fortsetzung der Berathungen über die Reform mehrerer Artikel des Strafgesetzbuches. Nachdem Tages zuvor verschiedene Amendements des Inhalts, daß man die Deportation künftig durch lebenslängliche oder mehrjährige Festungsstrafe ersetze, noch einmal an die Kommission verwiesen worden waren, erklärte der Berichterstatter, Herr Dumont, sich jetzt für die Annahme die— ser Amendements, indem er zugleich diejenigen Artikel des Straf— gesetzhuches näher bestimmte, wo die Strafe der Deportation in lebenslängliche Festungsstrafe, in lebenslängliche Zwangsarbeit, oder in Festungsstrafe für gewisse Jahre zu verwandeln seyn würde. Herr Salverte erhob sich gegen das Prinzip der lebensläanglichen Festungsstrafe, wogegen Herr Méerilhou darauf hinwies, daß es sich hier gerade von denjenigen Verbre— chen handle, von denen die westlichen Departements heimge⸗ sucht wären; wollte man sonach die Strafe der Deportation allzu sehr mildern, so würde man dadurch das Unwe— sen in diesen Provinzen gleichsam begünstigen und es der Regierung unmöglich machen, demselben wirksam zu steuern. Herr Debelleyme war der Meinung, daß eine 20 bis 30 jäh— rige Festungssteafe ein hinläugliches Aequivalent für die Depor— tation sey, vorzüglich wenn man erwäge, daß mit jener Strafe auch noch die körperliche Todeserklärung verknüpft werden solle. Als es zuletzt zur Abstimmung kam, pflichtete indeß die Mehr— heit der Versammlung dem Antrage der Kommission bei und ver— fügte sonach die lebenslängliche Festungsstrafe, statt der bis⸗ herigen Strafe der Deportation, gegen jedes Individuum, das sich, dem 82sten Artikel des Strafgesetzbuches gemäß, auf recht— lichem Wege im Besitze von Fortifications-Plänen, Rissen von Zeughäusern, Häfen und Rheden befindet und dieselben dem Feinde oder den Azenten einer fremden Macht ausliefert. Am folgenden Tage sollte die Berathung fortgesetzt werden.

Paris, 30. Nov. Vorgestern wurden der Königl. Preußi⸗ sche Gesaudte, Freiherr v. Werther, der Herzog v. Broglie und der Marquis von Sémonville vom Könige und der Königin empfangen.

Die Nachrichten aus Lyon lauten, dem Moniteur zufolge, fortwährend beruhigend; eine Depesche des dortigen Präfekten vom 27sten d. M. meldet, daß die Kunde von der nahe bevor— stehenden Ankunft des Hetzogs v. Orleans den günstigsten Ein— druck auf alle Gemüther hervorgebracht habe. Eine aus Mit— gliedern der Municipalität und Einwohnern von allen Klassen bestehende Deputation hatte den General Roguet um die Rück— kehr der Truppen gebeten und diese würde bereits erfolgt seyn, wenn man nicht die Befehle des Prinzen abwarten zu müssen geglaubt hätte. Zu diesem hat sich eine zweite Deputation be⸗ geben. Der irre geleitete Theil der Lyoner Einwohnerschaft zeigte täglich bessere Gefinnungen und die in der Stadt herrschende Ordnung war als der Vorbote einer baldigen gänzlichen Unter⸗ werfung zu betrachten. Aus den von der Behörde gesammelten Angaben erhellt, daß die Zahl der bei den Unruhen Getödteten und Verwundeten sehr übertrieben worden ist. Eine aus Tre— vour vom Kriegs-Minister an den Präsidenten des Minister⸗ Rathes gerichtete telegraphische Depesche vom 29sten mel⸗ det, daß in Lyon fortwährend Ruhe herrschte. Aus allen Korrespondenzen aus den Provinzen ergiebt sich, daß der Lyoner Aufstand nirgends Nachahmung gefunden hat. Am 26sten d. M. erließ die Mairie von Lyon eine Bekannt⸗ machung, des Inhalts, daß der am 1sten d. M. mit Uebereilung festgestellte Tarsf revidirt und vervollständigt werden würde, daß die Seiden-Fabrikanten zusammen berufen werden sollten, um ihre Stellvertreter bei diesem Geschäfte zu ernennen und daß diese Stellvertreter mit den Abgeordneten der Werkmeister der Arbeiter Über die Tarifs⸗Preise debattiren sollten, so daß der voll⸗ ständige Tarif bis zum 15. Dec. von beiden Theilen unterzeich⸗ net seyn werde. Bis dahin macht sich die Stadt nöthigenfalls verbindlich, aus der städtischen Kasse die erforderlichen Fonds zu entnehmen, um den Werkmeistern die Bezahlung des Arbeit s⸗ lohns für öse seit dem 21sten d. M. in Arbeit gegebenen Sei⸗ denstück⸗ nach dem Tarif vom 1. Mon. sscher ju stellen« Dig

gegenwärtige Erhe⸗

Die Oppositions⸗

Zahl der im Stadt⸗Hospital liegenden Verwundeten betrug 223, wovon bis zum 2ö6sten Abends nur 8 gestorben waren.

Der Präsident des Minister-Raths hat als Minister des Innern unterm 23sten d. M. an die Präfekten der oöstlichen und nördlichen Departements ein Rundschreiben erlassen, worin er ihnen empfiehlt, die in Frankreich ankommenden Polnischen Flücht⸗ linge mit derjenigen Rücksicht aufzunehmen, die man ihrem Un⸗ gliscke und der Theilnahme, die sie einflößen, schuldig sey. Der Kriegs-Minister habe bereits Befehl ertheilt, alle Offiziere, Un—⸗ teroffiziere, Gemeine und Militair-Beamten, die zur Polnischen Armee gehört haben, aufzunehmen, ihnen Kleider, Lebensmittel und Wohnung zu gewähren und Marschrouten nach Avignon auszustellen. Auf dleselbe Weise soll mit den zum Militairdienste tauglichen Polen vom Civilstande verfahren werden, wenn sie sich nach demselben Depot zu begeben wünschen. Diejenigen Polnischen Flüchtlinge, die zum Militair-Dienste nicht ge⸗ neigt oder für ihn nicht tauglich sind, sollen nach der zu ihrem einstweiligen Aufenthaltsorte bestimmten Stadt Chategu⸗ roux gesandt und mit Reisegeldern versehen werden, die indessen nicht 50 C. für jeden Erwachsenen und 25 C. für jedes Kind übersteigen dürfen. Am Schlusse seines Rundschreibens fordert Herr C. Périer die Präfekten auf, ihm alle fünf Tage die Na⸗ mensliste der in ihren resp. Departements angekommenen Pol— nischen Flüchtlinge mit Angabe ihrer gesellschaftlichen Stellung, ihrer Familien- und Vermögens verhältnisse einzusenden und gegen die Einschleppung der Cholera durch diese größtentheils aus an⸗ gesteckten Ländern kommenden Fremdlinge die vorgeschriebenen Vorsichtsmaaßregeln zu befolgen. ö

Der Monteur promülgirt mit dem Datum des T2ästen d. M. das Gesetz, wodurch der dem Finanz⸗Minister im vorigen Jahre bewilligte Fonds von 460,60 Fr. für die National⸗Be⸗ sohnungen auf die Summe von 660,000 erhöht wird,. .

Der Minister des Handels und der öffentlichen Bauten hat den vom Hagelschlag heimgesuchten Departements der Mayenne und der Ober-Pycenäen 25,000 Fr. an Gele-Unterstützungen be⸗ willigt. Derseibe Minister hat die Vollendung des Baus des Justizpalastes von Caen genehmigt, wofür die Kosten auf 338,600 Fr. veranschlagt sind.

Der ehemalige Präfekt des Departements der Masne und Loire, Herr Frottier de Bagneux, ist bei Pouzanges in der Vendée verhaftet worden.

Mehrere der in den letzten Tagen verhafteten Personen, unter Anderen die Literaten Belmontet und Duclos und der Polnische Schriftsteller Leonhard Chodzko, sind wieder frei ge— lassen worden.

Gestern begannen vor den hüiesigen Assisen die Verhandlun— gen in dem von Herrn C. Périer und dem gewesenen Polizei— Präfekten, Herrn Vivien, gegen den National und die Tribune anhängig gemachten Diffamations⸗ Prozeß, zu welchem nahe an 200 Zeugen vorgeladen sind; die Geschäftsführer der genannten beiden Blätter, Paulin und Bascans, erschienen, von ihren Rechis⸗ anwalten, Odilon⸗Barrot und Moulin, begleitet, vor dem Ge— richtshofe. Anlaß zu der Klage haben mehrere Artikel beiger Blätter gegeben, worin die Herren Périer und Vivien anzeschul— digt werden, während der Juli-Unruhen Arbeiter gedungen zu haben, welche über die an diesen Unruhen theilnebmenden jun— gen Leute herfallen und sie durchprügeln sollten. Die erste Per⸗ son, welche vernommen wurde, war Herr Vivien selbst, welcher versscherte, daß die Polizei, an deren Spitze er damals stand, durchaus keinen Arbeiter für diesen Zweck habe anwerben lassen. Von den übrigen Zeugen-A Aussagen war nur eine einzige, die des Literaten Sabbatier, von einigem Interesse. Dieser sagte, er sey am 14. Juli Morgens nebst seinen Freunden Danton, Leboher und Lenoble gewarnt worden, auszugehen, weil ihnen die Gefahr drohe, von Leuten, mit dreisarbigen Bändern am Hut oder am Arm, die von der Polizei angeworben worden, zu

Boden geschlagen zu werden; als er dessenungeachtet es gewagt,

auszugehen, habe er auf dem Chatelet-Platze mehrere Haufen von Stadt-Sergeanten und von Mannern in Blousen und mit dreifarbigen Bändern gesehen, die über alle junge Leute, welche einen grauen Hut und eine Kokarde trugen, herfielen und sie mit dem Rufe: Ins Wasser, in die Seine mit den Repu— blikanern! zu Boden warfen; auch habe ihm und seinem Freunde Danton ein geheimer Polizei⸗Diener, der einem von ihnen Ver— bindlichkeiten schuldig gewesen, gestanden, daß die Polijei 50 angebliche Arbeiter zu 3 bis 5 Fr. gedungen habe. Als er am Abend nach dem Faubourg St. Antoine zurückgekehrt, habe er einige 20 betrunkene Arbelter den Weinhändler, der sie am Mor⸗ gen angeworben und ihnen das versprochene Geld nicht habe be— zahlen wollen, mit Schmähungen überhäufen hören. Hr. Sab⸗ batier nannte am Schlusse seiner Aussage zwei Personen, die man gleichfalls habe anwerben wollen, die sich dessen aber geweigert hätten. Die Fortsetzung des Zeugen-Verhörs wurde hierauf bis auf den nächsten Tag ausgesetzt. .

Dem Journal du Commerce zufolge, wäre am verwi— chenen Freitag ein Versuch auf das Leben der Königin Donna Maria ba Gloria gemacht worden. Eine aus einem der dem Schlosse in Meudon gegenüber liegenden Häuser abgeschossene Flintenkugel sey, so erzählt dieses Blatt, durch das Fenster ge— gangen und habe einen neben der jungen Königin stehenden glä— fernen Kasten getroffen. .

Paris, 29. Nov. Das Ministerium hat die Art von Krise, welche die Verordnungen vom 19. Nov. hervorge⸗ rufen hatten, glücklich bestanden, und die Abstimmung der De⸗ putirten⸗ Kammer, wonach die von der Oppositions-Partei beab⸗ sichtigte Adresse an den König schon in den Bureaus verworfen wurde, bestätigt aufs neue die schon oftmals gemachte Bemer⸗ kung, daß, wenn diese Partei auch allerdings eine sehr beachtene⸗ werthe Stärke hat, die Majorität der Kammer doch stets Alles zurückweist, was direkt den Sturz des Pẽrierschen Ministeriums zur Folge haben könnte. Ueber die letzte Pairs⸗ Promotion ist viel hin und her gesprochen worden. Während einerseits be—⸗ hauptet wird, daß der König volllommen befugt gewesen sey,

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