1831 / 345 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ö

, , .

mm

ö

n mn, n, n, , , , , n , , n, e , , , n, ö.

war der Ausgang des Kampfes aber wohl schon mit ziemlicher Seiten der Polen Alles scheint denn auch seine ö, ,.

Als dieses Schreiben abgefaßt wurde, zwar noch nicht entschieden, konnte Gewißheit vorausgesehen werden; da von Se der Auflosung entgegenging, und diese Voraussicht den General Chlapowski bestimmt zu haben, vorzugsweise von der Seite zu unternehmen, daß er überg die! Maͤngel und Fehler aufꝑudecken sucht, an denen dieses Wagniß don Anfang an gelitten habe, und die er— vorneh m⸗ fich in' der Schwaͤche, Üncwutschiedenheit und militairischen Un= erfahrenheit der meißten Polnischen Generale finden will, „Hier⸗ durch, meint derselbe, sey die anfangs tuͤchtige und energische Armer nach und nach demoralisirt und aufgerieben worden und das ganze Unternehmen, ohne daß man dabei an irgend cinen absichtlich en Berrath' von Seiten eines der Thellnehmer zu denken brauchs, in sich selbst zu Grunde gegangen. Indem wir Die richtige Wuͤrdigung ber Thatsaͤchen von Seiten“ des Benerals Chlapowski vdllig dahin⸗ gestellt seyn lassen, scheint uns doch jene Broschüͤre so manche in⸗ teressante Aufschluͤsse uber einzelne Ercignisse der Polnischen Insur⸗ rectlon zu enthalten, daß es fuͤr unsere Leser wohl nicht ohne Interesse seyn durfte, von dem Inhalte derselben einige Mittheilungen zu er⸗ halten. Zunaͤchst von der Diktatur des Generals Chlopicki begin nend, in defsen Temporisations-System der Verfasser den Keim zu dem Mißlingen aller spaͤteren Unternehmungen findet, erstattet der

Verfasser Bericht uͤber mehrere Unterredungen, die er nach seiner

Ankunft in Warschau in den ersten Wochen nach dem Ausbruche des Aufstandes mit dem General Chlopickt hatte. Dieser soll ihm un—⸗ ter Anderem gesagt haben: ein Kampf gegen Rußland sey etwas ganz Unmögliches, wenn nicht die außerordentlichsten Umstnde einträͤten; daher musse man Alles in seinem alten Zustande lassen, damit der Kaiser den Gedanken festhalten könne, daß es ihm mög⸗ lich sey, sein Königreich Polen unversehrt wieder in die asten Fugen zu bringen; unterdessen konne man unterhandeln, um Garanticen ersuchen und in jedem Falle Zeit gewinnen; General Chlapowski wörigens solle, als Unterthan des Königs von Preußen, nicht die Polnische Uniform anlegen und nur im höchsten Nothfalle, wenn er (Chlopicki selbst zu kaͤmpfen sich gezwungen sehe, ihm folgen. Als er darauf dem Blktator eine Note eingereicht und ihm darin erklaͤrt habe, daß die Anknuͤpfung von Unterhandlungen von keiner Seite möglich sey, daß der Kaiser mit einem Lande, das als ein Theil seines Reiches betrachtet werde, nicht unterhandeln koͤnne und Fur eine unbedingte Unterwerfung gestatten wuͤrde, habe General Chlopicki geantwortet: „Ich habe Ihre Note gelesen und denke, daß Sie einige Wochen in Warschau zubringen werden, um sich zu üuͤber⸗ zeugen, daß mit den Offizieren, welche unsere Armee befehligen, kein Arseg zu fuͤhren ist. Ich weiß nur zwei Offiziere, welche den Krieg kennen; außer ihnen hat auch nicht Einer jemals nur daran gedacht; sie glauben Alle daß man ihn lernt, ohne sich wissenschaftlich oder praktisch damit zu beschäͤftigen, berhaupt ohne das geringste Nachdenken. Diese beiden Offtsiere sind Klicki und Ruttié; beide aber sind alt, und abgelebt. Venn Sie mit den anderen Offizieren uͤber den Krieg sich unter— halten, fo werden Sie, gleich mir, die Ueberzeugung gewinnen, daß pieselben zwar einige Kenntniß davon gehabt, daß sie aber Alles vergessen haben, die Einen auf dem Exercierplatz, die Anderen unter der Beschäͤftigung mit Dingen, die gerade die entgegengesetzten Faͤ⸗ higkelten fordern. Mit einem Wort, giebt es deren, so gilt es fuͤr mich doch eben so viel, als gaͤbe es keine; denn ich bin uͤberzeugt, daß diejenigen, die man gebrauchen koͤnnte, nichts verstehen, und ich kann sie nicht empfehlen. Die Russen haben treffliche Offiziere zum Kommandiren abgesonderter Corps; sie haben den Krieg mitge⸗ macht, haben ihn im Großen gesehen und haben sich, da er ihnen eine glanzende Laufbahn erdffnet, viel damit beschaͤftigt; mehrere haben ihn' selbst wissenschaftlich betrieben, und sie werden bei westem weniger Fehler machen, als die unsrigen.“ Uebrigens, habe der General Chlopicki hinzugefuͤgt, sey für jetzt seine Ansicht, daß man den Kaiser um eine Miliz, nach Art der Preußischen Landwehr, doch in größerer Ausdehnung, als Buͤrgschaft fuͤr pie Constitution, ersuche, so daß man für den Nothfall h, gh Mann mobil machen könnte; bei angestrengter Arbeit wurde ian binssen 3 Jahren wohl 5ο,C99 Gewehre und 509 Kanonen in den Arsenälen daben konnen und dann hinreichende Mittel besitzen, wenn man namlich im Ernst Willens ware, Alles aufzuopfern, um

1

1796 diese Berechnungen wohl ihren Grund hatten, daß aber der Kaiser schon um Rußlands willen sich unmöglich darauf ein lassen konne, daß auch die Polnische Nation durchaus abgeneigt sey, zur Diplomatie ihre Zuflucht zu nehmen, und daß sie alle Wechselfaͤlle des Krieges beste⸗ hen wolle; und auf Chlopicks Erwiederung, daß er nur einen Grundfatz, eime Religion, naͤmlich Gerechtigkeit in seinen Hand lungen, kenne und die, Armee und Nation nicht zur Schlachtbank fuhren werde, wenn nicht der Kaiser jedwede Antwort verweigere, so habe er ihn, da er doch die Moͤglichkeit einer Verweige⸗ rung vorausgesehen, wenigstens um Organisirung der Armee und“ neuer Kushebungen gebeten und um Beiseitsetzung aller alteren Offiziere, die doch nur aus Furcht vor dem Volk der Revolution beigetreten waͤren und nur uͤb erall hinderlich seyn, alle kraftige Magaßtegeln laͤhmen und endlich als ein Opfer ihrer Intriguen fallen wuͤrden. General Chlopicki sey indeß immer wie⸗ Fer auf die Unterhandlungen zuruͤckgekommen und der Meinung ge— wesen, daß der Kaiser unter der Form von Parlamentirungen in dieselben eingehen und in Gestalt einer Amnestie den Polen man⸗ ches verheißen kann, was aber unmoͤglich wuͤrde, wenn er das Kom⸗ mando äber die Corps solchen Ofsizleren uͤbergebe, die ernstlich zum

Kampf entschlossen waͤren; die Aushebung neuer Mannschaften sollte

demnach das Einzige seyn, worin man sich von der gewoͤhnlichen Ordnung der Dinge entferne; der Kaiser werde zunaͤchst verlangen, daß man dieselben an ihren Heerd zurückschicke; dies koͤnne dann so langsam als moglich geschehen, damit man Zeit gewinne, und Jeder könne sein Buͤndel fleis geschnuͤrt balten, um zum Aufbruch vereit zu seyn, nach Warschau werde man doch von St. Petersburg aus Niemand abschicken, aus Besorgniß, ihn zu kompromittiren. Unter⸗ dessen, sagt der Verfasser weiter, sey die öffentliche Meinung vollig im Irrthum uͤber den Diktator gewesen; man habe geglaubt, er bereite Alles für den Krieg vor, und ganz Polen habe ein blin des Vertrauen in ihn gesetzt; „er konnte,“ heißt es weiter, „über Jedermann und über alles Eigen thum gebieten; welche Anstrengungen, welche Opfer er auch gefordert haͤtté, kein Einziger haͤtte gemurrt und auch nur den geringsten Widerspruch geaͤußert; so sehr war Polen seiner alten Fehler eingedenk und fuͤhlte die dringende Nothwendigkeit, in Ei— nigkeit zu handeln.“ Ungeachtet der kalten Berechnungen des Dik⸗ tarors, dußert General Chlapowski, habe er selbst sich doch eine Zeit lang noch der Taͤuschung hingegeben, daß Chlopicki seine Partei neh⸗ men würde, weil er die Diktatur zweimal fast wider Willen ange— nommen und oft von dem zu befolgenden Operationsplan gespro— chen hatte. „Dieser,“ sagt der Verfaͤsser, „bestand nach seiner An⸗ sicht darin, den Feind, wenn er den Fehler beginge, von mehreren Seiten zu erscheinen, mit der ganzen Armee auf einer der Straßen anzugreifen; wenn er sich hingegen nur auf einer einzigen zeigte und es nicht moglich waͤre, ihm in die Flanken zu kommen, dann unter den Mauern von Warschau eine Schlacht ju liefern, indem man einige Punkte um die Stadt befestigte, so daß man einen guͤnstigen Augenblick benutzen und, nachdem man sich zwi⸗ schen diesen befestigten Punkten und dem Stadtgraben einige Zeit in der Defensive gehalten, plötzlich in einer einzigen Kolonne durch diese Punkte hervorbrechen Foönne. Er ließ durch mich einen Plan zu den Befestigungen entwerfen, und man begann so gleich, Faran zu arbeiten.“ Der Verfasser erzaͤhlt nun, wie man nach und nach angefangen, Mißtrauen gegen den Diktator zu hegen, weil er das neue Aufgebot nicht organisirte, sondern sich vielmehr dagegen straͤubte, und weil er keine Streif-Corps nach Litthauen und Wol— hynien schickte; wie man ihn jedoch deshalb noch geduldet, weil Je⸗ der überzeugt gewesen, daß er der geschickteste General und vermoͤge seiner Festigkeit zur Leitung der Angelegenheiten der tuͤchtigste Mann wäre, und wie man anfangs sich eingebildet, er stehe nur zu sehr unter dem Einfluß seiner Umgebungen. Hierbei erwaͤhnt der Gene⸗ ral Chlapowski, daß auch er dem Verdacht nicht entgangen und zu beschäftigt, zu wenig mit Jedermann vertraut gewesen sey, um dem Publikum eine solche Meinung benehmen zu kön⸗ nen. Als entscheidender Moment wird nun die Ruͤckkehr des Hrafen Jezierski von St. Petersburg angefuͤhrt und der Umstand, daß derselbe Verbal-Noten mitbrachte, die er auf Befehl des Kaisers gleich nach gehabter Audienz aufgezeichnet habe; denn obgleich General Ehlopieki uͤber das von dem Minister Staats⸗Secretair Grabowski an ihn gerichtete Schreiben Mißfallen bezeugt, so habe er doch in jenen Noten einen Beweggrund gefunden, zu glauben,

daß der Kaiser seine Wuͤnsche, naͤmlich die Organisirung einer .

Miliz und die Errichtung von Waffen- und Pulver⸗Fabriken, zuge⸗

Gnade annaͤhmen, daß man ihn aber demuͤthigst bitte, si

Soldat zu fechten sich erbot. aus 5 Mitgliedern neu gebildet, im dekretirt und der Ober-Befehl dem Fuͤrsten Michael Radziwill uͤber.

tion beginnt. (Fortsetzung folgt.)

Auswärtige Börs en.

wien, 6. Dezember. proc. Metall. 8 14. A4proc. 775. Loose zu 100 FI. H77z. Oblig. 129. Bank- Actien 11525.

Part.

n n e h

Montag, 12. Dez. Im Schauspielhause: Preeiosa, Schau— spiel in 4 Abtheilungen. ;

In Potsdam: Die umgeworfenen Wagen, komische Oper in 2 Abtheilungen, nach dem Frantösischen. Musik von Boyel— dien. (Umarbeitung und musskalische Einlagen von C. Blum.) Hierauf: Solotanz, unter Mitwirkung der Dlles. Therese und Fanny Elsler, vom K. K. Hof-Ttzeater zu Wien.

Dienstag, 13. Dez. Im Opernhause: Die Piccolominz, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Schiller.

favorite, vaudeville en 2 actes. 2) La première repreésentation de la reprise de: La siancée du fleuve, vaudeville en 2 actes,

Kön gst dt if ches lente r. Montag, 12. Dez. Das Donauweibchen (Erster Theih. Donnerstag, 15. Dez. Zum erstenmale: Des Müllers Toch—

nach der Novelle, von Charlotte Birch-Pfeiffer.

NACHISCGIIRIERXC. P ar ĩ 6, 5 Dez.

am 3Zten Vormittags an

eingerückt ist.

sohlene Auflöfung der Lyoner National-Garde anzeigte. Heute schloß 3proc. Rente 69. 80.

875. Lctien 1386. 1384. 178. G. Poln. Loose 574. 574.

Aproc. 78 1633. 789. 24 proc. 453.

Redacteur John. Mitredaeteur Cottel. * 6 m

Gedruckt bei A. W. Hayn.

siehen würde, und in diesem Glau ben habe er darauf bestan den, eine Deu. tation an den Kaiser zu senden, um ihm zu bezeugen, daß die ohn sein.·

: g uͤthi ; über die Wirkungen derselben naher zu erklaren. Hiermit schließt der Verfasser scine Bemerkungen uͤber die Diktatur, von der sich der General Chlopickt lossagte, weil man von nichts als Krieg wissen wollte, in. dem er den Ober-Befehl uͤber die Armee ausschlug und nur als Die National-⸗Regierung wurde nun Reichstage die Absetzungs⸗- Akte

geben, womit dann ein neuer Abschnitt in der Polnischen Revolu⸗—

Im Schauspielhanse: 1) La seconde représentalion de: la

ter, romantisches Schausplel in à Akten, nebst einem Vorspiele,

ö / äää

Eine gestern Nachmittags hier eingegan⸗ gene telegraphische Depesche meldet, daß der Herzog v. Orleans der Spitze der Truppen in Lyon Es erschien gleich darauf eine Bekanntmachung, wodurch der Präfekt den Einwohnern die von dem Könige anbe⸗—

Frankfurt a. M., 8. Dez. Oesterr. 5pros. Metall. S873. . 1proc. 20]. B. Bant⸗ Partial-Obl. 1291. 129. Loose zu 100 Fl.

nur Waffen zu haben. Er, Chlapowski, habe darauf entgeguet, daß

K d , ///... ;

* 5 4 * 8 Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

J—ennach die Geschwister, resp. Erben des abwesen— den Jeconomen Wilhelm Dammeyer von Oyershausen, melder im Jahre 1812 als Westphaͤlischer Musquetier n z. Linien? Regimente mit nach Rußland marschirt, bd darauf zum Fourier avaneirt und bisjetzt nicht zu⸗ ck äekehrt ist, auch von seinem Leben und Aufenthalte selt ner Zeit keine Nachrichten ertheilt hat, auf die o serklaͤrung desselben angetragen, und den Vor— rift!n der landesherrlichen Verordnung vom 5. Ja— nn 1324 Genuͤge geleistet haben; so wird der gedachte lideln Dammeyer von Oyershausen hierdurch vor— gelahen, binnen Jahresfrist, und soaͤtestens den 17. August 1832, Morgens 9 Uhr, vor hiesigem Herzogl. Distriktsgerichte in Person oder brch einen gehörig legitimirten Mandatar sich zu stel⸗

glaubhafte Nachrichten uͤber sich zu ertheilen, falls die Todeserklaͤrung gegen ihn ausgespro⸗ n, uns dieser zufolge uber sein Vermoͤgen und seine ien Rechtszustaͤndigkeiten den Rechten gemaͤß er— innt werden wird. ;

ncleich werden alle diejenigen, welche aus irgend

6 8654 . . 8 * ö em Rechtsgrunde Anspruͤche an das Vermoͤgen des

enden zu haben vermeinen, hiermit vorgeladen, in dem beregten Termine bei Strafe des Aus— ses zu liquidicen, diejenigen aber, welche Nach—⸗

M

1, O0

65S z r,

„hté n von dem Verschollenen geben koͤnnen, zu deren

heilung spaͤtestens in dem Termine aufgefordert.

Gandersheim, den 26 Juli

n 26 Julius 1831. Herzogl. Braunschweig-Läneb

burg. Distriktsgericht.

*

3 .

. 1 . 5

Papiermühlen-Verkauf. Dle mit zwei Hollaͤndern und zwei Puͤtten ver- sehent z Meilen von hier in der Falkenberger Feld⸗ ark belegene, dem Fabrikanten Friedrich Wilhelm Meichsner gehörige, auf 10, 187 Thl. 16 sgr. 2 pf. ge⸗ „ürdigte Papiermühle, soll in dem am 12. April k. J. Porntittags um 9 Uhr in dem zu verkaufenden Grund— eselbst anstehenden peremtorischen Termine Schul⸗ löer öffentlich an den Meistbietenden verkauft

werden. Freienwalde a. d. O, 4. Oetober 1831. Den Janasches Gericht über Falkenberg.

; enhal!

Literarische Anzeigen.

I Taschenbuch fuͤr das Jahr 1832. Herausgegeben von „Hell. 21r Jahrg mit 8 Kpfrn. und Stahlstichen. 186mo in gepreßtén Einband mit Goldschnitt 13 Thl Dieses, seit so vielen Jahren in der verdienten vor⸗ zunlichen Gunst des Publikums stehende Taschenhuch ist

—1—

VL l ck. 17

. 8 s r S M, i 5 tg n 8 *

nerva“, „Orphea“,L „Ro sen“, dezs„Veraiß— meinnicht“, „Damen- u. Frauentaschenbuch— und anderer Taschenbuͤcher, die fuͤr iss? nichr erschei⸗ nen, es bereuen wird, Penklope au ihre Stelle ge— wählt zu haben.

Die Bilderchronik der theatralischen Zelterscheinungen nach Mor. Retzsch, bletet uns 4 wohlgelungene Darstel⸗ lungen aus Faust s Pfeffer-Rosel, feindliche Beuͤder und Templer und Juͤdin. Raphaela, Camilla und Andro— mache sind 3 liebliche weihliche Portraits. Die Erzaͤh— lungen von A. v. Sartorius, Blu menhagen, J Schopenhauer und Ritchie, so wie die Dichtungen von Castelli, Tiedge, Trautschold, v. de— n ann u A. sind ungemein ansorechend, und der rüͤhm— lichst bekannten Dichter würdig. Niemand wird dies treffliche Buͤchlein unbefriedigt aus der Hand legen.

Die Jahraaͤnge 1825 biz 1839 inel. sind jetzt auch einzeln auf 22 szr, zusammen genommen auf 4 Thl. herabgesetzt. Leipzig, im October 1331.

J. C. Hinrichssche Buchhandlung.

In allen Buchhandlungen Herlins, namentlich bei C. F. Plahn, (Jaͤgerstraße Nr. 37), zu finden.

Bei C. F. Plahn in Berlin (Jaͤgerstraße. Nr. 37 ist zu haben:

Schrift für Nichtarzte. Rathgeber fuͤr diejenigen, welche an Autzehrung, Lun— gensucht, Abmagerung, Darrsucht, Schwindsucht und zehrfieber leiden. Nebst Angabe der bestimmtesten Mit— wodarch diese Krankheiten geheilt werden können

ö Marker. 1837. . nin dieser S sehen, oh man eine der genau sondern sindet darin auch die Anga dagegen; doch wird die Lur am leichtesten,

Krankheit noch im Entstehen ist.

J

Wye J J s. 1 8vo. Broch. 12 sgr

ten Krankheiten ha

wenn ü

Ein hundert und sechs e h dn h .,

oder bit Kunst, den menschlichen Korper sowohl auf jede Art zu verschoͤnern, als au w schoͤn zu erhalten. Elegan⸗ ten Damen und Herren geweiht von Adolph ven Ro—⸗ sen busch. Sys. Eleg. brosch. 10 sar. G8 gor. Cour.) Vom reichhaltigen Inhalte moͤgen hier nur ein ige Mit⸗ tel stehen: 1) Mittel zum Wachsthum der Haare. 2) Mittel fuͤr diejenigen, bei denen die Haare dur h Krank— heit ausgefallen sind. 3) Die Augen schoͤn zu erhalten. 4) Ueber die Verschoͤnerung des Mundes. 5) Ueber die Verbesserung der zaͤhne. 6) Den üblen Geruch gus dem Munde zu vertreiben. 7) Kügelchen zur Parfuͤmirung des Mundes. 8) Mittel gegen eine zu starke Magerkeit 9) Mittel gegen Flechten und Shwinden. 10) Dem Gesichte eine naturliche schoͤne Roͤthe zu verschaffen. Zu, haben bei E S. Mittler in Berlin, Stechbahn Nr. Y), und in dessen Handlungen zu Posen, Brom—

leder so schoͤn ausgestattet, daß kein Kaͤufer ber „Mi⸗

berg und Gnesen.

ht allein deutlich

it, der hesten Mittel 1

e, , ea m e.

2 a m m,.

2 ö * .

.

Das „Vaterland“, das in seinem zweiten Jahrgange erscheint und auch fernerhin ven den HH. 5. Buͤldu und J. Weiske, Docenten der Staats- und Rechtswis— senschaften an der Universitaͤt Leipzig, redigirt wird, be⸗ spricht in echt eonstirutioneller Weise die großen poli⸗ tischen Fragen des innern Staats sebens. Ernste, aber gemaͤßigte Sprache, gediegene Adsfuͤhrung und die ru— hig verfolgte Tendenz, auf immer weitere Ausbildung eistes wahrhaft wohlthaäͤtigen politischen Lebens hinzu— virken, machen es der Aufmerksamkeit jedes gebilde—⸗ ten Teutschen wuͤrdig.

Woͤchentlich erscheinen 2 Nammern im aroͤßten 4io. und das jaͤhrliche Abonnement beträgt 4 Thaler, wel— ches von 3 zu 3 Monaten jedesmal mit 1 Thlr. präna— merando erhoben wird. Alle resp. Koͤniglichen Postaͤm— ter nehmen hierauf Bestellungen an. Sendungen von Beitraͤgen bitten wir an die Redaction des „Vaterlan— des“ zu adressiren und an unterzeichnete Handlung ein— zusenden.

Leipzig, im November 1831.

A. Fest' sche Verlags⸗Buchhandlung.

Auftrage uͤbernimmt:

Ludwig Oehmigke in Berlin, Burgstraße Nr. 8, und in Neu⸗Ruppin.

zuschristlichen Weihnachts aeschen ken dienen:

Couard, C. L., Predigten fuͤr das ganze Jahr, 5 Bande, gr. Svo. 7! Thl., eleg. geb. z Thl.

Dessen, der verlorne Sohn. Zwoͤlf Predigten. gr. Svo., broch. 25 sgr., eleg. geb. 1 Thl. .

Bachmann, J. F., Bläͤtter vom Baume des Lebens. Zwoͤlf Predigten, geh. 20 szr., eleg. geb. 25 sar.

Hanstein, (Pprobst), Leben und Tod. Eine Weih⸗ nachts- und Neujahrsgabe, geb. 20 sgr.

Schulz, E. S. F., (Superint.), Predigt sammlung uͤber die Eoangellen sammtlicher Sonn- und Fest— tage des christlichen Kircheujahres 3 Thl., geb. 34 Thl.

Sestt, T, die Kraft der Wahrheit, eine wahre Ge— schichte, herausgegeben von Prof. Hengstenberg, Svo. geh. 15 sar.

Wenn (ine ernste Lektüre und Beschaͤftigung mit Got⸗ tes Wort sich vorzuͤglich fͤr eine Zeit wie die gegen— wäͤrtige eignet, so durfen wir wohl hoffen, daß jedes der obigen Werke eine sehr willkommene Festgabe seyn werde und empfehlen sie allen, denen die Troͤstungen und Ermnterängen des Evangeliums ein wahres Her— zensbeduͤrfniß sind.

Ludwig Oehmigke in Berlin, Burgstraße Nr. 8, an der langen Bruͤcke.

Den zahlreichen Freunden und Freundinnen der viel⸗ gelesenen Schriften der Madame Henriette Hanke, geb. Arndt, so wie den Lesc vereinen und Leihbibliothe⸗ ken zeigen wir hiermit an, daß so eben der mit großem

9 . 3 se 8 54 ** ö * . èc6 8 ö 9 7 0 . n 16 Hrenßischen S EGG dre.

Verlangen erwartete 2te und letzte Band des neue— sten Romans derselben: , 6 w e e r Seitenstück zur Schwiegermutter, 2 Theile. Sro. geh. 3 I Thl, erschienen und versender worden ist, in Berlin an C

F. Amelang, Bruͤderstraße Nr. 141.

„Die Leipziger Mode-Zeitung sagt daruͤber Folgen, des: Die Verfasserin hat hdeie ein neues interessantes Gemaͤlde der weiblichen Welt und des weiblichen Her⸗

zens gezeichnet, aber nicht bloß zu unterhalten, sondern auch das Gemuͤth der Leserinnen zu veredeln gestrebi

Ein Schatz treffender Bemerkungen aus der reichen Le benserfahrung der Verfasserin senkt sich mit der Le— tuͤre dieses Romans in jedes empsaͤngliche Herz“ Von derselben Schriftstellerin sind bei uns fernen seither erschienen und besonders auch zu Weihnachtt— gaben für junge Damen zu empfehlen: Die Schwiegermutter Roman in 2 Theilen. Sys geh. 23 Thl. Die Verlen. Roman in 2 Theilen. Svo. geh. 23 Thl. Der Blumenkranz fuͤr Freundinnen der Natur. Acht Erzaͤhlungen enthaltend. 2 Theile. Svo. 35 Thi

Hahn ' sche Hofbuchhandlung in Hannover

Anjeige für Lehrer an hoheren Schulen.

In der Verlagshandlung des Unterzeichneten ist e. schienen und in allen Buchhandlungen, (in Berlin be

E. S. Mittler, Stechbahn Nr. 3, und in desse , mn zu Posen, Bromberg und Gnesen zu haben; ; ; Teutsche Geschichten aus dem Munde teut scher Dichter. Geordnet, mit Bemerkungen be

gleitet und besonders für den Unterricht in dee teutschen Sprache und Geschichte herausgegeben von Br. Karl Wagner. gr. Svo. Preis 1 Thl.

1 banpt

niedergelegt werden.

4 . 1 ꝛö 24 2

. ** n .

Allgemeine

reußische Staats

n 3

2

6 6

Berlin, Qtenst ag en 13t Dezember

n , . ö . ( ; . e n, ,. . z // w

1631.

nie R gchrỹ i chten. i e 49 e8

Berlin, den 12. Dezember 1831.

Seine Majestät der König haben am gten d. M. geruht, tem Kurhessischen außerordentlichen Gesandten und bevollmäch— ingten Minister, Wirklichen Geheimen Legationsrath von Steu— der, eine Antritts-Ludienz zu ertheilen.

Se. Königl. Majestät haben den bisherigen Geheimen Ober— Lribunals-Rath von Gerlach, mit Beibehaltung des Chef— Präsidenten⸗ Ranges, zum Vice⸗Präsidenten des Ober⸗Landes⸗ gerichts zu Frankfurt a. d. O. Allergnädigst zu ernennen geruht. Des Königs Majestät haben den Ober-Landesgerichts-Rath Bornemann vom Ober⸗-Appellationsgerichte in Greifswald als Rath an das Kammergericht zu versetzen geruht.

Des Königs Majestät haben den bisherigen Ober-Landesge⸗ iichts-A Assessor von Keller zu Frankfurt a. d. O. zum Rath bei dem Ober-Landesgerichte von Ostpreußen zu Königsberg Aller— gnädigst zu ernennen geruht.

1

Der bei dem Land⸗ und Stadtgerichte zu Duisburg fungi— tende Justiz⸗Kommissarius Göcke ist zugleich zum Notarius in bem Bezirke des Ober-Landesgerichts zu Hamm ernannt worden.

n n a ch eng

ö Nach einer Anordnung der obersten Sanitäts-Kommission

ju Kassel vom aten d. M. sind die bisherigen Maaßregeln gegen

die Einschleppung der Cholera in Kurhessen in folgender Art er⸗ mäßigt worden:

1) Alle Kontumaz-AUnstalten werden aufgehoben, und es treten an deren Stelle Räucherungs-A1Anstalten, in welchen die aus infteirten Orten abgesandten Päckereien dei der Ankunft am Bestimmungsorte gereinigt werden.

2) Reisende, welche in Kurhessen eingehen wollen, müssen mit vollständigen Pässen und Gesundheitsscheinen versehen seyn. Kommen dieselben erweislich aus gesunden Orten, d. h. solchen, in welchen die Cholera nicht ausgebrochen ist oder seit länger als 10 Tagen aufgehört hat, so steht ihrem Eingange kein Hinderniß entgegen. Kommen dieselben aber aug solchen Orten, in welchen die Cholera zur Zeit ihrer Abreise noch herrschte oder in weniger als 16 Tagen noch vorgekommen war, oder haben sie solche Orte auf der Durchreife berührt, so können sie in das Kurhessische Ge⸗ diet nur dann zugelassen werden, wenn sie durch die Ge— sundheitsscheine darthun, daß sie seit jener Abreise oder Durchreise sich füns Tage nur in gesunden Orten aufge— halten haben.

Reisende, welche diesen Nachweis nicht führen können, werden

yrückgewiesen. Berlin, den 12. Dezemder 1831. General ⸗Post⸗ Amt.

Bekanntmachung.

Nach unserer Bekanntmachung vom 31. Dezember v. J. waren von unserer im Jahre 1822 bei dem Banquier N. M. Nothschild in London gemachten Anleihe im Betrage von üher— d

bis incl. 1. Juli 1631 zur Amortisation be— 1,260,000

fsimmt

und es blieben noch rückständig . ...... ... 2240, 000 Pf. St. SJüüär den am 2. Januar k. J. eintretenden

Ablöfungs-Termin soll nach dem in der Be—

kanntmachung des Herrn Chefs des Seehand—

d 7

uUungs⸗Instituts vom 26. September 1829 ent—

haltenen Vorbehalt auf die ursprüngliche Amor⸗ tisation der Anleihe zurückgegangen werden. Es werden demnach für diesen Termin 1) ein halbes Procent von der ursprüngli— chen Anleihe Summe der 3,500,000 Pf. 1. 17,500 Pf. St.

8 9 *

N)ein halbjähriger Zinsenbe—

trag der bis 1. Juli e, getilg⸗ ten 1,260,000 Pf. St. zu 5 pCt. pro anno mit.... 31,500

zusammen... .. zur Ablösung bestimmt und die Obligationen über diesen Betrag, deren Nummern seiner Zelt bekannt gemacht werden sollen, kassirt, die Englischen Hälften derselben aber im Mo⸗ nat Januar k. J. hei der Bank in London Von der ganzen Anleihe Tigi, p ß. S.

a9, 000 Pf. St.

werden dann noch ...... rückständig seyn.

Für die Folge behalten wir uns vor, nach den Umständen

5 szr. (Bei Einführung in Schulen findet ein un entweder die ursprüngliche Amortisation beizubehalten, oder, wozu

ein Drittheil erniedrigter Partiepreis statt, 25 Exemplare zugleich genommel

so bald wenigstens werden.)

Diese poetische Geschichte der Teutschen gielt einerseits die anschaulichsten Bilder von den Helden ul⸗ serer Nation und den großen Begehenheiten in unserem Vaterlande, andererseits reicht sie als Muster und ,

4 Kaiser. tischen Jorm unter den Teutschen hin, da sie ausge s wählte Stuͤcke von mehr als hundert teutschen Did,

spielsammlung zur Geschichte und Lehre von der poe“

tern enthaͤlt. Der Verleger macht darum sowohl die

(

Vorsteher von Lehranstalten, so wie alle Freunde der

teutschen Poesie und Geschichte darauf aufmerksam. Da

sich dieß Buch nicht minder zu einem Weihnachtsge⸗

schenke fuͤr die Jugend eignet, so hat er dafuͤr gesorgt, daß solches auch sauber eartonnirt zu haben ist. . Darmstadt, den 20. Oetoher 1831.

C. W. Leske.

wir nach dem Inhalt der Haupt-Obligation berechtigt sind, den Ablösungsbetrag nach Gutdünken zu vergrößern und eventuell auch eine Verloosung der Partial-Obligationen wieder eintreten zu lassen. Berlin, den 21. General⸗Direction der Mayet.

*

November 1831.

Seehandlungs⸗Societät. Wentzel.

.

Dem Major außer Diensten, v. Ba vier, und dem Oberst v. Schepeler zu Achen ist unter dem 8. Nov. 1831 ein Patent auf die von ihnen durch Zeichnung und Beschreibung erläuterte, für neu und eigenthümlich erkannte Zusam⸗ mensetzung aller Reitsättel, zur Erreichung einer größe⸗ ren Elastizität, für den Zeitraum von sechs hinter ein⸗ ander folgenden Jahren, vom Tage der Ausfertigung

an gerechnet, und gültig im ganzen Umfange der Monarchie, ertheilt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant und kommandirende General des Ilten Armee-Corps, Freiherr von Müffling, von Mänster.

Der Ober-Jägermeister und Chef des Hof-Jagd-Amtes, General-Major Fürst Heinrich zu Carotlath-Beuthen, aus Schlesten.

Zeitungs-⸗Nachrichten. R u g n d.

ö

St. Petersburg, 3. Dez. Gestern, als am Jahrestage der Throndesteigung Sr. Majestät des Kaisers, wurde in allen Kirchen der Hauptstadt ein seierliches Le Deum gesungen. Am Abend war die Stadt erleuchtet.

Se. Majestät der Kaiser haben den General-Majors Anrep, Rennenkampf, Koschkul, Read, Schipkoff II. und Offenberg J. den St. Annen-Orden erster Klasse, den General-Majors Sie— vers IV. und Kiesmer in Gold gefaßte, reich mit Diamanten besetzte und mit der Inschrift; „Für Tapferkeit“ versehene Eh— rensäbel, den General-Majors Gerbel l. und Perrin II. eben der— gleichen Ehrendegen und dem Ober-Inspektor des Gräflich Sche— remeteffschen Hospitiums zu Moskau, Kollegien-A1Assessor S. Sche⸗ remeteff, den Kammerherrnschlüssel zu verleihen geruht.

Se. Konigl. Hoheit der General von der Kavallerie, Her— zog Alexander von Würtemberg, ist von der Moskauer Chaussee— Route wieder in hieslge Residenz zurückgekehrt.

Der General-Major von Mörder, von der Suite Sr. Kai⸗ serlichen Majestät, und der bei Sr. Kaiserl. Hoheit dem Thron—⸗ solger Cesarewitsch angestellte Staatsrath Schukowski sind von Moskau hier angekommen, und der General⸗-Adjutant Sasonoff ist von hier nach Nowgorod abgereist.

Das Reglement für die Kaiserliche Militair-Akademie, wel— ches Se. Masestät der Kaiser am 16. Okt. in Moskau bestätigt haben, ist hierselbst auch in einer Deutschen Uebersetzung erschienen. Es handelt über den Zweck und die Organisation der Akademie, über den Eintritt der darin zu bislsenden Offiziere, über Lehrge— genstände und Methode, über den Dienst und die ökonomischen Erleichterungen, über Austritt, Anstellung und Vorrechte der Of⸗ fiziere, über die allgemeine und innere Verwaltung, über die wissenschaftlichen Sammlungen der Akademie, endlich über Oeko⸗ nomie und Kanzleiwesen derselben.

Der Akademiker, Herr Ostrogradski, wird in diesem Jahre seine früher begonnenen Vorlesungen über Mechanik des Him— mels und mathematische Physik fortsetzen. Nach vorläufiger Er— klärung der Gleichungen in Bezug auf das Gleichgewicht und die Bewegung fester, flüssiger und gassörmiger Körper, wobei er dieselben ais Aggregate getrennter Moleculen betrachtet, wird der⸗ selbe die auf die flüssigen Körper bezüglichen Gleichungen auf die Theorie der Gestalt der Himmelskörper anwenden.

Die hiesigen Zeitungen enthalten jetzt noch nachträglich eine detaillirte Beschleibung der (aus früheren Berichten bereits bekannten) letzten Operationen der Russischen Truppen gegen das Romarinosche Corps an den Tagen des 15. und 16. September.

2luf Veranlassung des Baues von 3 Römisch-katholischen Kirchen in den Gouvernements Mohileff und Podelien, mit Um— gehung oer Ukasen vom 31. Mai 1819 und 239. Oktober 1828, welche namentlich den Bau solcher Kirchen ohne Vorwissen der Ober-Direction der geistlichen Angelegenheiten fremder Konfessto— nen untersagen, verordnet ein Allerhöchst beftätigtes Gutachten

des Reichsraths vom 5. (17.) Nov., daß an den genannten Kir⸗

chen keine Priester angestellt werden, noch Geistliche, die sonst keine Anstellung haben, sich daselbst aufhalten und den Got⸗ tesdienst verrichten dürfen; daß diesen Kirchen keine Güter an—

zu veisen sind, und daß sie nur als? illal⸗Kapellen der Kirchspiels⸗

kirchen betrachtet werden sollen, in denen bloß von Zeit zu Zeit, nach vorläufiger Bestimmung des Römisch-katholischen Kollegi⸗ ums, Gottesdienst gehalten wird. Das Römisch⸗katholische geist⸗ liche Kollegium soll darüber wachen, daß die Bischöfe und Ad— ministratoren keine Erlaubniß erhalten, an solchen Orten den Gottesdienst zu verrichten, die, den bestehenden Ge⸗ setzen nach, diese Bestimmung nicht erhalten können; gleich hat das Kollegium darauf zu sehen, daß Griechisch⸗Unia⸗ tische Priester nicht Gehülfen der Römisch-katholischen werden, wie dies an einer der genannten 3 Kirchen und auch an an⸗ deren Orten, dem im Jahre 1829 von dem Griechisch⸗Uniati⸗

schen Kolleglum erlassenen ausdrücklichen Verbot und selbst den

Päpstlichen Bullen aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts ganz zuwider, der Fall gewesen ist.

In dem Journal von Odefsa liest man Folgendes:

8 m 511 ectã,

„Die Arbeiten an dem Dniester-Strom hatten zum bem Handel des sädlichen Rußlands und vorzüglich Podo— liens eine neue Ausdehnung zu geben und den Produkten einen leichten und wohlfeilen Ausweg zu verschaffey. e Ur tersuchungen, welche diesem Verbesserungs Entwurf zur, Griund⸗ lage dienen sollten, begannen in! Jahre 1827 und endigten in Jahre 1828; ihr Resultat war ein Entwurf, der darin, besteht, 77 zwischen Uschitza und Duhossarh im Dniester befindliche Un⸗ tiefen auszugraben und die Wasserfälle von Jampol zu ebenen. Die General-Verwaltung wird es sich zur Pflicht machen, die erste günstige Gelegenheit zu benutzen, um dieses Projekt in Aus⸗ führung zu bringen. Die Wichtigkeit Odessa's in Bezug auf den Handel, welches durch seine Lage und die Privilegien, welche es der Liberalität Sr. Majestät des hochseligen Kai⸗ sers Alexander verdankt, dazn berufen ist, den Rang einer der ersten Handelsstädte von Europa einzunehmen, ist der Ge—

neral- Verwaltung nicht entgangen. Durchdrungen von den un⸗

ermeßlichen Vortheilen, welche die Bewerkstelligung einer Bin⸗ nenschifffahrt für diese Stadt haben würde, vermittelst welcher sie die ins Ausland zu exportirenden Lebensmittel und Produkte erhalten könnte, hat die Verwaltung der Communicationsstraßen zu gleicher Zeit, indem sie sich mit Ausbesserung des Dniester beschäftigte, die nöthigen Untersuchungen anbefohlen, um sich der Möglichkeit einer Verbindung dieses Flusses mit dem Hafen von Odessa vermittelst eines Schiffahrts-Kanals zu vergewissern. Diese Untersuchungen sind von dem Dorf Maiaki bis Odessa in einem Raum von 35 Werst bereits angestellt worden und werden in kurzem ganz beendigt seyn.“

Aus Charkoff vom 16. Okt. wird gemeldet, daß die dies⸗ jährige Adelswahl daselbst, fast ohne Beispiel, zum achtenmal auf einen Mann gefallen ist, der schon 7 Triennien nach einan— der Gouvernements-Adels-Marschall war, nämlich auf den wirk— lichen Staatsrath Quitka, einen Mann im hohen Greisenalter.

Aus Polangen berichtet man, daß von dem dortigen Zoll— amte am 20. Nov. ein ausländischer Reisender auf seiner Durch— reise angehalten und die Entdeckung gemacht wurde, daß der obere und untere Theil seines Reisewagens, die Seiten, die Deichsel und die Ressorts verbotene Waaren enthielten. An demselben Tage wurde bei einigen mit der Diligence reisenden ausländischen Damen ein ansehnliches Quantum verbotener Waa⸗ ren gefunden.

LAus Kronstadt vom 25. Nov. wird gemeldet: Vorgestern, am A2z3sten, überzog sich der hiesige Hafen mit Eis, während sich auf der Rhede bis zur Küste von Oranienbaum nur hier und da Eis zeigte. In der darauf folgenden Nacht war das ganze Fahrwasser belegt, weswegen denn auch die Post weder ankom⸗ men, noch abgehen konnte; auch das Dampfboot blied aus, und am 2östen war die Postverbindung mit Oranienbaum gehemmt. Vorgestern auf den 25sten war das Fahrwasser vom Kaufmanus⸗ hafen bis in das Meer hinaus vom Eise frei, worauf denn heute die mit hiesigen Waaren beladenen ausländischen Schiffe ausliefen.

Vor einiger Zeit fuhren auf einer Fähre 69 Bauern über die Dünga, um den Jahrmarkt zu Friedrichsstadt zu besuchen. Mitten im Flusse begann die Fähre durch die zu große Last zu sinken; 10 der darauf befindlichen Personen ertranken, die übri⸗ gen wurden durch schnell herbeigeeilte Hülfe gerettet.

In Liefland ist seit dem Anfange Oktobers im Rigaer Kreife unter dem Hornvieh die Lungenseuche ausgebrochen; in Grodno sind an der dort grassirenden Rinderpest in der ersten Hälfte des Oktober 521 Stück Vieh gefallen,

zu⸗

Die Un⸗

Riga, 3. Dez. Heute Mittag um 1 Uhr langten Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Michael Pawlovitsch, von Warschau kommend, hier an und geruhten, im Schlosse ab— zusteigen.

Frankreich

Paris, 5. Dez. Vorgestern bewilligte der König dem Freiherrn Alexander v. Humboldt eine Audienz. Gestern muster—⸗ ten Se. Maj. im Hofe der Tuilerien und auf dem Karrousel⸗ Platze zwei Linien⸗Regimenter, ein Dragoner-Regiment und eine Schwadron reitender Artillerie.

Ueber den Einzug des Herzogs von Orleans in Lyon ent— hält der heutige Moniteur Folgendes: „Einer gestern Nach⸗— mittag um 3 Uhr hier eingegangenen telegraphischen Depesche zufolge, sind Se. Königl. Hoheit der Herzog von Orleaus und der Kriegs-Minister am 3Zten Vormittags unter dem Jubelrufe der gesammten Einwohnerschaft in Lyon eingerückt. In dem Augenblicke, wo die Depesche abgefertigt wurde, begab der Prinz sich nach dem Platze Bellecour, um eine Musterung über die Truppen zu halten. Die Proclamation und der Beschluß des Kriegs-Ministers, die weiter unten folgen, waren am Tage vor dem Einzuge Sr. Königl. Hoheit an den Straßen-Ecken der Stadt angeschlagen worden. Ausführlichere Mittheilungen er⸗ warten wir noch im Laufe des heutigen Tages und werden uns beeilen, sie dem Publikum mitzutheilen. Die Entwaffnung ist mit der größten Ruhe von Statten gegangen.“

pre l e m ani n n.

Lyoneser! Ganz Frankreich hat sich bei der Nachricht von den Unordnungen, deren Schauplatz die Stadt Lhon gewesen ist, er— hoben; von allen Seiten ist die vollständige Wiederherstellung der Herrschaft der Gesetze auf das nachdrücklichste verlangt worden; die National-Garden des Königreichs haben ihre Mitwirkung zu diesem Behufe angeboten. Das Heer, entrüstet über die Be— handlung, welche tapfere Soldaten in einem ungleichen Kampse,

in dem fie die edle Sache der Gesetzlichkeit versochten, erfahren

haben, hat zu ihrer Hülfe herbeiellen wollen. Die Nation sieht ein, daß es für keinen guten Bürger Sicherheit mehr geben würde, wenn Gewalt an die Stelle des Rechtes träte. Der stets väterliche Wille des Königs hat sich sofort bekundet, um den allgemeinen Unwillen zu besäunftigen und das Interesse des Landes mit dem der Stadt Lyon zu verschmelsen. Ein Prinz, der Euch bereits theuer ist, hat sich neue An sprüche auf Eure Zuneigung erwerben wollen; er will, daß die allgemeine Versöhnung unter seinen ALluspicien erfolge. Huld und Milde sind aber aber nicht das einzige Attribut der Krone; als Hüterin des Gesetzes ist sie auch die Bewahrerin der öffentlichen Macht. Der feierliche Wunsch, den Kammern zu den Füßen des Thrones niedergelegt haben, ind die erhabenen Worte, die von demselben herab erklungen sind, haben Euch belehrt, mit welcher Einmüthigkeit von den drei Staats-Gewalten die unerläßliche Nothwendigkeit, der Ge⸗ rechtigkeit Kraft zu geben, verkündigt worden ist. Dies ift auch der Auftrag, den der König mir anvertraut hat; ich komme, um unter Euch die Souverainetät des Gesetzes wieder— herzustellen. Bei diesem patriotischen Werke rechne ich auf die Mitwirkung aller guten Bürger. Keine Anarchie mehr! Unter⸗ werfung dem Gesetze! Gehorsam der Regierung des Königs! und Se. K. H. der Herzog von Orleans wird seinen Einzug in Eure Mauern halten. Im Hauptquartier Balmont, Vorstadt Vaise von Lyon, den 2. Dez. 1831.

.

Der Marschall und Kriegs⸗Minister, Herzog von Dalmatien.“