putirten- Kammer, hat dem Matre dieser Stadt 1000 Fr. zur Un⸗ erstützung unbeschäftigter Arbeiter zustellen lassen. ö
Die mit der Prufung des Gesetz Entwurfes über die Pairie beauftragte Kommission hät den Herzog Decazes zu ihrem Be⸗ richterstalter ernannt. Man glaubt, daß dieser seinen Bericht ge⸗ gen Ende dieser Woche oder doch spätestens am nächsten Mon⸗ tage abstatten werde.
In Folge der Dislocirung der Nord-Arcmee und der Zu⸗ sammenziehung verschiedener Regimenter in der Gegend von Lyon, finden in diesem glnaenblicke starke Truppenbewegungen im Innern statt. Lluch soll die Regierung die Absicht haben, die Garnison der Hauptstadt zu verstärken, zu welchem Behufe kürzlich zwei Reginienter, worunter das 161, in der Nähe der⸗ selhen eingetroffen sind.
Wie man verusmmt, hat die Regierung dem hiestzen Ma⸗ gistrate die von ihm nachgesuchte Erlaubniß, den Thorzoll vom Weine erhöhen zu dürfen, auf das bestimmteste verweigert. Das bloße Gerücht von einer solchen Maaßregel hatte in den ohnehin sehr zurückgekommenen Weingegenden einen solchen Schrecken verursacht, daß sofort mehrere Weinbergs⸗-Besitzer da—⸗ gegen bei der Deputirten⸗Kammer eingekommen waren.
Der Konsul der Vereinigten Staaten in Paris benachrichtigt das handeltreibende Publikum, daß in allen Fakturen von Waag— ren, die nach den vereinigten Staaten verschifft werden, der Werth derfelben in der Münzsorte des Landes, von dem aus die sendungen gemacht werden, ausgedrückt seyn muß.
Ein Herr Dottin hat ben einrücken lassen, worin er sich beklagt, aus einer Gesellschaft bei Herrn Destrabode kommend,
daß er gestern Nacht,
angefallen und verwundet worden sey. die Wache herbeigeeilt, man tigt und mit dem größten Unwillen vernommen, daß dieselben der Polizei angehörten. Die Sache werde jetzt von den Gerich⸗ ten untersucht.
Man spricht davon, daß 135 neue Stadt-Sergeanten er⸗ nannt werden würden, und daß man sich mit einer ganz neuen Organisation der Polizei beschäftige.
Aus Havre meldet man, daß es am zten d. M. Adends daselbst zu blutigen Streitigkeiten zwischen Amerikanischen Ma— trosen und den diesseitigen Hafenarbeitern gekommen, und daß es der National-Garde nur mit Hülfe der Linientruppen gelun⸗ gen sey, die Ordnung wiederherzustellen. Von den fremden Matrosen sind 6 verhaftet worden und werden, heißt es, vor Gericht gestellt werden.
Großbritanien und Frland.
London, 3. Dez. Uebermorgen wird Graf Grey einem Theil des Odberhauses und Lord Althorp mehreren Mitgliedern des Unterhauses ein Diner geben, wobei die Rede des Königs zur Etöffnung des Parlamentes mitgetheilt werden soll.
Das heutige Hof⸗Journal sagt: „Man versichert uns, daß eine Vereinigung zwischen den Whigs und Tories in Bezug auf die Reformbill entweder schon zu Stande gekommen ist oder binnen wenigen Stunpen zu Stande kommen wird, und daß diese Verbindung Lors Wharncliffe's Uedertritt zum Ministerium zur Folge haben werde⸗?⸗
Der Globe enthält Folgendes: „Die Gegner der Regie⸗ rung in Bezug auf die Reform⸗Frage kennen füglich unter fol⸗ gende Kategorien geordnet werden: I) Diejenigen, welche fürch⸗ ten, dem Volke irgend einen größeren Einfluß bei der Verwal⸗ tung seiner eigenen Angelegenheiten einzuräumen. 2) Diejeni⸗ gen, welche sich selbst und ihre Anführer wegen ihrer eigenen frü— heren Erklärungen in Bezug auf Reform tadeln, weil sie da⸗ durch gezwungen wurden, aus dem Amte zu treten. 3) Dieje— nigen, die die Nothwendigkeit einer Parlaments⸗Reform einsehen, die aber aus diesem oder jenem Grunde gegen den ministeriellen Pian Einwendungen zu machen haben. — Die Letzteren sind die Emnzigen, zu deren Versöhnung einige Aussicht vorhanden ist; aber wir glauben, daß Jeder von ihnen einen besonderen Plan hat, und daß kein anderer als sein eigener ihm genügen wird. Durch die Vereinigung aller oden bezeichneter Parteien ge⸗ lang die Verwerfung der letzten Bill; es ist aber nicht zu er— walten, daß sie über irgend einen anderen Gegenstand einig bleiben werden. Es ist in der That zu bewundern, daß jene Män— ner auch nur eine Stunde lang verbunden bleiben konnten, wenn man sich der Klagen und Gelübde Vieler unter ihnen erinnert, als sie behaupteten, daß der Herzog v. Wellington und Sir Robert Peel sie in Bezug auf die katholische Emancipation hinters Licht ge⸗ führt hätten. Es ist möglich, daß sie sich liber die Reform-Bill noch einmal vereinigen; aber wir glauben nicht, daß dies über ein Amendement zur Adresse der Fall seyn wird. Dem Grafen von Roßlhn ist es, wie man sagt, gelungen, eine bedeutende Anzahl von Vollmachten zu erlangen, die gegen semen alten Freund, Lord Grey, gebraucht werden sollen. Dennoch sind wir fest überzeugt, daß die Regierung und das Volk siegen wer⸗ den — mögen ihre Gegner thun, was sie wollen.“
Gestern fand in der Kron- und Anker-Taverne eine Ver⸗ sammlung der National-UnLion statt. Die einzige Person von den in der politischen Welt bekannten Männern, die sich dazu eingefunden hatte, war Hr. Shiel, der dringend auf die Noth⸗ wendigkeit aufmerksam machte, den Gesetzen Gehorsam zu leisten,
und der Gesellschaft die katholische Llssociation als Muster auf⸗!
stellte.
Der Courier will in Erfahrung gebracht haben, ral Bourmont sich in Spanien mit Bildung eines Corps beschäf⸗ tige, um von einer etwanigen Reaction zu Gunsten der Bour⸗ bons im südlichen Frankreich Nutzen zu ziehen. Das genannte
Blatt bemerkt, daß es hiervon gar keine Notiz genommen ha-
ben wücde, wenn es nicht guten Grund hätte, zu glauben, daß einige vornehme Personen in England sich bemühten, denselben zu unterstützen. Es wolle für jetzt diese Personen nicht näher be⸗ zeichnen, würde aber keinen Anstand nehmen, ihre Namen zu nennen, wenn sie die bezeichnete Verbindung nicht bald aufgäben.
Dasselbe Blatt lobt den Entschluß der Regierung, daß sie die Schiffe Dom Pedro's freigegeben habe. Lord Palmerston habe sich mit eben so viel Takt als Grundsatz von den Ansprü⸗ chen, die an ihn gemacht worden loszumachen gewußt,. Herr Sampahyo, der General-Konsul Dom Miguels, habe nicht bloß auf die Beschlagnahme der Schiffe, sondern auch darauf ange⸗ tragen, daß diejenigen Personen, welche sich der Verletzung der Anwerbungs-A1Akte schuldig gemacht, hätten, durch die Beamten der Krone vor Gericht gezogen würden. Man habe aber auf diesen Vorschlag geantwortet, daß die Minister sich durchaus nicht verpflichtet fühlten, irgend ein solches Verfahren einzuleiten, da es Jedermann freistehe, die Gesetze für sein eigenes Interesse in Anspruch zu nehmen, ohne deshalb des Beistandes der Regie⸗ rung zu bedürfen.
Aus Madeira sind Briefe bis zum 18. Nop, eingegan⸗ zen, welcht das Gerlickt nen elner dast ot augebrachtnen Ra—
Ver⸗ in die hiesigen Zeitungen ein Schrei⸗
ohne ir⸗ gend eine Veranlassung von vier bürgerlich gekleideten Personen Auf sein Hülfgeschrei sey habe sich der Angreifenden bemäch⸗
daß Gene⸗ lung werde Alles thun, um die Gemi
1302 volution widerlegen. Ueber die Unruhen auf den Kapverdischen Juseln verlautet noch nichts Näheres,
Der Courier enthält ein Schreiben aus Singapore vom 9. Juni, worin es unter Anderem heißt: „Seit Abgang der letztßin mitgetheilten Nachrichten von Unruhen, welche in den Holländischen Besttzungen ausgebrochen sind, haben wir Gelegen⸗ heit gehabt, den Eapitain der „Ladh Harriet Francis“ zu spre⸗ chen, der uns erzählt, daß er, nachdem er in der Nacht, wo die Eingeborenen Natal angriffen, die Anker gelichtet, genöthigt gewe⸗ sen feh, am anderen Morgen zurückzukehren, um einige Leute von se i⸗ ner Mannschaft, die am Lande geblieben waren, au Bord zu nehmen. Diese Leute sagen aus, daß die Stadt fast gänzlich niedergebrannt worden, und daß die Holländer sich in, das Fort zurückgezogen haben. Während der Nacht hat das Feuer von beiden Seiten fortgedauert. Die Anzahl der Belagerer soll sich auf mehrere Tausend belaufen haben. Der Aufstand soll seinen Grund darin gehabt haben, daß die Holländer hartnäckig darauf bestanden, Personen zu Rajahs zu ernennen, die sie selbst gewählt hatten und die dem Volke verhaßt waren. Wir erfahren aus Na— quolah, daß die Holländer dem Junern und ven den Chinesen belagert werden. panooly befürchteten die Holländer ebenfalls einen Angriff.“
Niederland e.
Aus dem Haag, 7. Dez. Der Prinz von Oranien wird erst in einigen Tagen wieder zur Armee zurückkehren.
Dem Vernehmen nach, sind in den ten Kammer einige Bedenken gegen tung der Kriegskosten im Jahre 532 verlangten Summe erho⸗ ben worden. Man für die Kriegs-Bedürfnisse eines ganzen bevorstehenden Jahres sorgen zu müssen. Aufklärungen über den Lauf der politischen Unterhandlungen zu verlangen. .
Sir Charles Bagot, der, einigen Englischen Blättern zufolge, bereits wieder in London angekommen seyn soll, befindet sich in diesem Augenblick noch in der hiesigen Residenz.
Brüfsel, 7. Der. Der Senat hat in seiner heutigen Sitzung den Gesetz-Entwurf in Bezug auf die Festsetzung der Provinzial-⸗Budgets einstimmig angenommen.
Herr Osy ist bereits heute wieder von London eingetroffen.
in Brüssel
Deutschland.
Dessau, 10. Dez. Das hiesige Wochenblatt enthält die nachstehende landesherrliche Bekanntmachung:
„Bei der von Meinen lieben und getreuen Unterthanen stets bewiesenen Theilnahme an Allem, was Meinem Hause Er⸗ freuliches begegnet, ist es Mir angenehm, denselben hierdurch die Verlobung Meines vielgeliebten Herrn Bruders, des Prinzen Friedrich August zu Anhalt Liebden, mit der Prinzessin Maria Luise Charlotte, ältesten Tochter des Prinzen Wilhelm von Hessen—⸗ Kassel ju Kopenhagen Liebden, — nachdem die Einwilligung Sr. Königl. Hoheit des Kurfürsien von Hessen dazu bei mir eingelangt ist, bekannt machen zu können.
Dessau, den 6. Dezember 1831.
Kassel, Blättern vom Berichte:
„Vom Ss. Dezember. gestern Abend unsere Stadt. auf dem Friedrichsplatze und in der Gegend des Theaters versam⸗ melt und empfing mit unbeschreiblichem Jubel J h b die Rur fuͤrstin, Allerhöchstwelche auch im Theater mit wiederholten Zeichen der Verehrung und Anhaͤnglichkeit begruͤßt würden. wachfende Menschenmenge, davon auch ein Theil in drungen war, verließ den ganzen Abend den
Leopold.“ 10. Dez. Die hiesige Zeitung enthält in ihren Sten, 9ten und 10ten d. M. die nachstehenden
Ein beklagenswerthes Ereigniß betruͤbte
einandergehen zu bewegen,
nison, Infanterie und Kavallerie mittelst Gebrauch der Waffen vertrieben wurde, wobei mehrere Personen verwundet wurden. Der Zusammenhang dieser aus dem friedlichen Erguß treuer Gesinnun⸗ gen entsprungenen traurigen Vorfaͤlle ist in diesem Augenblicke noch nicht vollftandig bekannt, und wir mogen die mancherlei zum Theil widersprechenden Geruͤchte und Darstellungen uͤber dasjenige, was diese unerwartete Anwendung der Gewalt veranlaßt hat, nicht zum Grunde legen, uͤberzeugt, daß zur Würdigung der That⸗ fachen eine nahere Beleuchtung nicht ausbleiben wird. Diefen Morgen fand eine vertrauliche Sitzung der Staͤnde⸗ versammlung in Bezug auf die Vorfaͤlle des gestrigen Abends statt. Eine große Zahl Burger, welche sich in den Hof des Sitzungshau⸗ fes begeben hatten, aͤußerten laut ihre Klagen uͤber gesetzwidrige Gewattthätigkeit, ließen sich aber durch daäs Zureden des Herrn Buürgermeisters der Residenz und durch die Hinweisung auf die ständische Fuͤrsorge beruhigen. Um (11 Uhr ward die offentliche Sitzung erbffnet. Der Praͤsident kuͤndigte an, daß ein Ausschuß ernannt sey, um die Stagts-Regierung um möglich ste Beeilung der vom Landtags-Commissgir bereits angekuͤndigten Auskunft über die gestrigen traurigen Vorfaͤlle zu ersuchen; dieser Ausschuß besteht aus den Herren Schomburg, Jordan, Eberhard und Pfeiffer. Die Verkündigung dieser Wahl brachte die lebhafteste Zufriedenheit im Publikum hervor. Auf den Antrag des Herrn Dedolph wurde be— schlossen, die laufenden Geschaͤfte auszusetzen, damit die Mitglieder des Ausschusses sich sogleich ins Staats Ministerium begeben und mit der Staats-Regierung unmittelbar benehmen koͤnnten; heute Nachmittag um s Ühr wird der Bericht derselben in öffentlicher Sitzung erwartet. Der Praͤsident erklaͤrte, die Staͤnde-⸗Versamm⸗ ther zu beruhigen, und fuͤr die gesetzliche Ordnung in jeder Hinsicht wachen Frage sey für unser constitutionnelles Laben viel wichtiger und von Irdßerem Umfange, als man sich vorstelle; Jedermann werde indeß aufgefordert, das anwesende Publikum mit eingeschlossen, die ganze Thaͤrigkeit fuͤr die Erhaltung der Ruhe der Stadt anzuwenden. Mit der Verpflichtung des neuen Deputirten fuͤr die Schaumbur⸗ gischen Staͤdte, Herrn Werthmuͤller, wurde hierauf die Sitzung ge— schlossen“
„Vom 9. Dez. Die Varfaͤlle des Abends vom J. Dez. hatten
eine lebhafte Aufregung in allen Gemuͤthern hervorgebracht, welche
gestern überall sichtbar war, und deren naͤchster und oͤffentlichster Rusdruck in den Verhandlungen der Staͤn de zu finden ist. Außer⸗ dem sprachen aber auch Deputationen gerschaft vor den betreffenden oberen Staats⸗Behorden die Empfin⸗
dungen und Besorgnisse aus, welche diese Anstalten bei einer Ge—
legenheit einflͤßen, wo bis jetzt noch keine Gesetz-Verletzung (weder
in' der That, noch in der Befuͤrchtung) ruchbar geworden, welch e ein Einschreiten von solcher Beschaffenheit erforderlich gemacht haͤtte. Die Ruhe der Stadt ward indessen nicht minder auf das sorgfaͤltigste aufrecht erhalten und die Handhabung der Ordnung um die Mitte des Tages, nachdem das Rilitair, mit Ausnahme eines starken De⸗ taschements am Palais, zuruͤckgezogen worden, der hiesigen Buͤr⸗ gergarde anvertraut, welche den ganzen Tag unter den Waffen, ßurch Detaschements, Pikets, Patrouillen und Posten überall ge⸗ genwerilg war und schon dirch den bleßen Anblick ver bůrgerli⸗ chen Waffenmacht und ihrer enn Hern h aun und heimath⸗ slche Jupersscht (in ssßtn«. Ane Klassen ber Einwohner wett
dasclbst von den Eingebornen aus Fah In Tap ⸗
zen Stadt und des Landes sey, nämlich fuͤr die Erhaltung der dͤf⸗
fuͤr die Zukunft zu beseitigen. Settionen unserer zwei⸗ die Größe der zur Bestrei⸗ hat die Nothwendigkeit bezweifelt, jetzt schon
Eimige Mitglieber scheinen auch noch nähere
Eine große Menschenmenge e sich . Eine große Menschenmenge hatte si h von den Posten innerhalb des
was unter den obwaltenden Verhaͤltnissen geschehen konnte, und ung
. Die stets z Theater ge⸗ Platz nicht; wie es scheint, blieben die Bemuͤhungen der Polizeibeamten, sie zum Aus⸗ fruchtlos, bis endlich kurz vor dem
ss. z Schauspiels die Menge durch die Truppen der Gar⸗ 63 ö. . Schlusse des Schau spiels die Menge h 8 ruppen der Gar- faͤhrde den ganzen Staat, weil man im
haben zu bewirken, trotz Allem, was geschehen sey; sie wuͤrden ;
. l Den Vor ieder chlaae vissen, welche =. Yle vorliegende den Vorwand niederzuschlagen wissen, welchen man etwa daran
die Staats- Regierung zu richtenden Ersuchen um Auskunft uc des Magistrats und der Buͤr⸗ Zeit zuerst (dem Vernehmen nach um 6 Uhr) und von wem de Milithir requirirt und in den Straßen aufgestellt worden sey. 9
Gesetzes vom 2. Oktober c. J. die Vürgergarde und die Hen⸗ merie zur ndthigen Unterstuͤtzung der obrigkeitlichen Befehle zu airiren. I) Durch welche Ergebnisse man sich uͤberzeugt habe,
eiferten seitdem in besonnenem und gesetzlichem Verhalten, In der Nacht waren einige Buͤrger in ihren Haäusern durch Militair-Pa⸗ frouillen verhaftet, aber, wie wir vernehmen, gestern Abend auf Be⸗ elch fehl der Staats-Regierung gegen Caution wieder freigegeben wor⸗ diese Macht nicht hinreichend gewesen, und deshalb das Mili—⸗ den. Mittags war großer Ministerrath bei Sr. Excellenz dem Justiz⸗ zum Einschreiten aufgefordert habe. 8). Welche aͤußere Merk⸗ Minister, wohin sich auch Se. Hoheit der Kurprinz in Begleitung e spaͤterhin (gegen 9 Uhr) der Versammlung den Charakter ei⸗ eines Fluͤgel-⸗Adjutanten begab; die Mitglieder des Ministeriums solchen Aufruhrs gegeben haben, wobei der 8. 31 des Gesetzes blieben bis 3 Uhr zusammen; der Praͤsident der Staäͤnde⸗Versamm⸗ n 22. Oktober zur Anwendung gebracht werden mußte. 9) Wel⸗ lung und die Mitglieder des staͤnpischen Ausschusses hatten anhal⸗ Maaßregeln alsdann mit Huͤlfe der Buͤrgergarde angewendet tende Konferenzen mit den Ministern. Abends herrschte vie tiefste rden seyen, durch deren Nichterfolg das Einschreiten des Mili⸗ Ruhe und Stille in der Stadt. Gestern Nachmittag um 4 Uhr
. ts gerechtfertigt werden konnte. 16) Von wem diese Aufforde⸗ wurde die am Morgen angekuͤndigte Sitzung der Stände Versamm g (Lan das Militair) ausgegangen und wie sodann vor Anwen⸗ lung zur Anhoͤrung des Berichts, welchen der zur Berathung mit
g der Waffen verfahren worden sey. 11) Durch welche Mittel der Staats-⸗Regierung erwählte Ausschuß absatten sollte, erbffnet. Dann die Waffen⸗Gewalt angewendet, namentlich ob sie in Reihe Im Namen dieses Aus schusses hielt Hr Pfeiffer einen Vorrrag Glied oder zerstreut von Einzelnen gegen Einzelne ausgenͤbt ber den Ausgang der mit dem Staats-Ministerium gehaltenen Kon? den. 12 Welches der unmittelbare Erfolg hiervon gewesen sey. ferenz. Er bat im Eingang zum voraus um die Entschuldigung und fHerrn Dedolphs Antrag wurde ferner beschlossen, die Stagts⸗ bie Nachsicht der Versammlung fur die kurze und einfache Daͤrstel- flerung um Dispensation der für die Untersuchung dieser Vor—⸗ lung, welche er, erst seit einer Viertelstunde aus der Sitzung zuruͤck⸗ bestellten Richter von den laufenden Geschaͤften zu ersuchen. — gekehrt, nicht Zeit gehabt habe sor— faͤltig vorzubereiten. Die *rpPfeiffer sagte nun, Namens des in Betreff der am Jten vor⸗ wesentlichsten Zwecke, welche der Ausschuß gemäß der Absicht der llenen Ereignisse bestellten Ausschusses, es sey hoͤchst erfreulich Stande: Versaͤmmlung bei, den Berathungen vor Augen gehabt wesen, daß die vertrauensvolle Zuversicht der Wiederherstellung seyen gewesen: einestheils so viel ats möglich für das mizu⸗ Ruhe durch die Buͤrgergarde fich bestätigt habe, daneben muͤsse wirken, was der Wunsch nicht allein der Stände, sondern der gan⸗ ) die angelegentlichste Sorge der Staͤnde⸗Versammlung seyn, daß r Ich diesen Vorgaͤngen eine allgemeine Beruhigung herbeigefuͤhrt fentlichen Ruhe; anderentheils aber darauf zu achten, daß Maaßre- vdde. Dies erfolgte aber 1) durch die Aufhebung der entfern— geln ergriffen wurden, um das Ungesetzliche, welches etwa bei den in Veranlassung des traurigen Vorganges, 2) durch Untersuchung gestrigen Vorfällen begangen worden sey, gebührend zu ruͤgen und nd Bestrafung derjenigen, welche ungesetzlich gehandelt haͤtten,
; In der ersten Hinsicht wolle er nur d 3) durch Ergreisung von Maaßregeln, um fuͤr die Zukunft ein Faktuͤm anfuͤhren, worln er aber seinerseits die großte und eine gleichen Auftritte zu verhuͤten. In Beziehung auf den ersten vollkommene Beruhigung finde: daß sich naͤmlich die brave Bürger mnkt seyen bereits entscheidende Schritte geschehen und aus der Garde bereit erklart habe, gesammter Hand für Ruhe und Ordnüng msten Will ensaͤuß erung Sr Hoheit des Kurprinzen und Mitregen⸗ zu sorgen. Traurig sey es gewesen, daß sich unter den uber die n sey auf einen günntgen Erfolg zu schließen. Den 2ten Punkt an⸗ gestrigen Ereignisse verbreiteten Ger üchten der Vorwurf eingeschoben ngend, so sey bereits gestern beschlossen worden, die Stagts⸗Regierung hahe, daß von der Buͤrger-Garde dabei nicht genug Bereitwilligkeit n Auskunft zu ersuchen. Der Ausschuß sey aber der Ansicht, jene allge⸗ bewiesen worden sey; traurig besonders fuͤr ihn, welcher immer das eine Auskunft: Ersuchung zu vervollstaͤndigen und mit genaueren De⸗ hoͤchste Vertrauen auf dieses Institut gesetzt und immer in dieser ils zu wiederholen, damit derselbe in den Stand gesetzt werde, Versammlung fuͤr dasselbe in Anspruch genommen habe. Indessen Titere Anträge zu machen. Sollte bei jenen Vorfaͤllen nicht durch⸗ habe es sich zu seiner Befriedigung ergeben, daß nur unzweckmaͤßige Ms gesetzlich gehandelt worden seyn, so liege darin die hoͤchste Ver⸗ und unrichtige Bestellungen Schuld waren, wenn die Zahl der Er⸗ Hung des wichtigsten constitutionnellen Rechtes auf persöͤnliche schlenenen und der Erfolg ihrer Wirk amkeit nicht zulaͤnglich gewe⸗öihcit und Sicherheit, und die Staͤnde Versammlung sey nicht sen sey. Gegenwaͤrtig sey nun verfuͤgt worden, daß das Milttair är berechtigt, sondern auch verpflichtet, eine solche Verletzung aufs zuruͤckgezogen werden solle; das Ministerium habe die Zusicherung cklichste zu rügen, Der Antrag des Ausschusses gehe deshalb ertheilt, welche allerdings nichts anders als bloß den Ge hin, der Staats- Regierung die gestern mitgetheilten Fragen zur setzen gemaͤß sey, daß, so lange man dem Schutz der Buͤrger⸗Heantwortung vorzulegen. — In Folge der siattgehabten Vorfaͤlle Garde vertrauen könne, keine andere Gewalt einschreiten werde w auf vorgängiges Nachsuchen der bisherige Polizei Direktor vor⸗ Zugleich sey auch eine Maaßregel, welche freilich durchaus unnd⸗ ufig suspendirt, die Verhaftungen aber seyen auf gesetz lichem Wege thig war, namlich auswaͤrtiges Militair herbeizurufen, zuruͤckgenom⸗ ieder aufgehoben worden, naͤmlich gegen Buͤrgscheftsleistung von
Kriegs-⸗Ministeriums, siten des Magistrats. Die Versammlung beschloß hierauf, die . Ftaats-Regierung zu ersuchen, die von ihr erbetene Auskunft auf und man konne sich so wohl fuͤr die heuti mne 12 Fragen welche nach einander einzeln genehmigt wurden) zl Zeit in dieser Hinsicht fuͤr beruhigt halten. ästrecken. — Hr. Dedol ph stellte sodann den Antrag: Die Staats⸗ genstand des Auftrags betreffe, Regierung zu ersuchen, diejenige obrigkeitliche Person, welche mit me viele Ungesetzlichkeiten vorgefallen Neser Untersuchung werde beauftragt werden, von allen ubrigen an den gestrigen beklagenswerthen Eeeignissen beigemessen werde, Feschaͤften inzwischen zu entbinden, — welcher, unterstuͤtzt durch Es muͤssc daher die Staͤnde⸗Versammlung darauf bestehen, daß sol= He Herren Eckardt und Scheuch IL, sofort ebenfalls genehmigt che e, n d. , auch an den Tag kommen und gerügt Hurde.“ werden. Das Staars⸗Ministerium habe nun bereits einstimmig verfuͤgt, a i 6 J daß ein estheils im administrativen Wege die nöͤthigen Nachrichten ein; München 8. Dez. Heute Vormittagé um ö gezogen, andererfeits aber zugleich im gerichtlichen Wege, und zwar so— mmelten sich die Ritter des hohen St. Georgi Ritter⸗Ordens wohl von Seiten der Civil als Militairbehörde, üntersuchung eingeleitet n großen Kostüm in der Königl. Residenz und verfügten sich werden solle. Hiermit koͤnne man sich beruhigen und duͤrfe züversichtlich ierauf durch den Kapellenhof in einem von der Königl. Leib⸗ hoffen, daß die gestern gestörte Ruhe erhalten werden und aͤhnlicht e in die Hofkirche, wo ein Vorfaͤlle fur lange Zeit verhütet seyn. oder vielmehr nie wieder ein- lerliches Hochamt abgehalten wurde. Seine Majestät der Kö— treten n, . Jord n schloß sich diesem Bortrage an und iz wohnten dieser ganzen Feierlichkeit im alterthümlichen Ko⸗ fägte binßu. Die unterfuchung werde fich, ficherkich auc nf im ale Ordens Großmeister ber. Mittags war große Tafel Frage erstrecken, inwiefern die Aufruhr Akte mit Recht verkuͤndigt da , 1 Sof ; worden fey, werde uberhaupt die stattgefundenen Vorfaͤlle alle un- ind Ayends Akademie bei Hofe. faͤssen. Das Militair habe sich nun schon uͤberall, ausgenommen Palastes, zuruͤckgezogen. Die von dem Staats-Ministerium ertheilten Zusicherungen enthielten Alles,
g6 um 11 Uhr ver⸗
ache der Hartschiere begleiteten Zug
Stuttgart, 8. Dez. Se. Königl. Majestät haben im inblicke auf die Art. 10 und 11 der Rheinschifffahrts⸗-Ord⸗ g vom 31. Mai, wodurch den Regierungen der Userstaaten Mains, des Neckars und anderer in den Rhein fallender für ihre Waaren in den Nlederländischen so wie in den Im Rhein zu errichtenden Freihäsen der Genuß derselben Vor⸗ ꝛ ch techte, wie solche für die Rhein-Uferstaaten bewilligt sind, von ammlung und dem Publikum, fü hem Zeitpunkte an zugesichert ist, Urn lie n hren respektiven Ge⸗ und Ordnung zu wirken; es gr, leiten und an den Ufern desagter Flüsse ähnliche Freihafen unter a , hen durch die Rheinschifffahrts-Orbnung bestinmten Stipulatio⸗ e , , . ens r en errichtet haben werden, durch höchste Entschlleßung vom
nicht foͤrderlich waren. , ,,, 84 anna in Freihäf Der Praͤsident erklaͤrte er seine Beistimmung läten v. M. die Städte Heilbronn und Kannstadt zu Freihcifen
9 . r , k und den Aeußerungen der beidei tkklärt. Redner ausdrückte, daß er in diesem Augenblicke die ges ruͤndetst J . . . Hoffnung habe, daß keine Storung mehr zu erwarten ö ,. Luxemburg, 7. Dez. Im hie sigen Journ al liest man: die Buͤrgergarde ihren Dienst angetreten habe und hierin eine hin⸗ Am 2ten d. M. hat Herr von Huart, einer der Repräsentan⸗ laͤngliche Buͤrgschaft fuͤr die Ruhe enthalten sey. — Herr Jor en Belgiens, die Aufmerksamkeit der Kammer und das Mitleid dan setzte noch hinzu; die Staͤnde warden fortfahren, sich zu er bes Kriegs-Ministers für das beklagenswerttze Schicksal von vier kundigen, ob den Gesetzen genügt und die gesetzliche Ahndung ge kuremburgern in Anspruch genommen, welche die Stadt und gen die Uebertreter derselben vollzogen werde. — Der Freiher hre Jam lien verlassen haben, um in der Belgischen Armee zu don Riedefel fagte: die Versammlung muͤsse daruͤber wachen, Deen , , n e, feiner ed, mn lesen daß die, welche dic Gesetze übertreten haben, dem Arme der Ge⸗ jenen. Man braucht nur dae letzten Sätze seiner deede zu lesen, rechtigkeit nicht entzogen wurden. — Der Praͤ sident erwiedertt im sich zu überzeugen, daß Herr von Huart sich über die voliti⸗ Hierüber habe bereits das Staats-Ministerium solche Ver— sche Lage der Stant und Festung Luxemburg, so wie über die sicherungen gegeben, bei denen man sich beruhigen koͤnne. Vollmachten der Militair-Chefs, auf denen die Verantwortlich⸗ Der Lan dtaägs⸗Kommiffar aͤußerte hierauf. Die Staatsregie keit für die Erhaltung und Sicherheit des Platzes lastet, in der rung habe zu der hiesigen Bürgergarde das Vertrauen, daß iht vollkommensten und unverzeihlichsten Unwissenheit befindet. Herr Ehrgesuͤhl und ihre Vaterlandsliebe, welche sich so oft in de von Huart verlangt die Rusführung der Klausel des Londoner cht ia ten Lagen und Zeiten bewahrt habe, Unruhen vorbeuge Traktates, der von der Sicherheit der Personen, welches auch 6 F vr . 1 hre Meinungen und ihr volltisches Betragen, gewesen seyn mögen, zu beweisen, daß wir fremder Hülfe fuͤr die Erhaltung der Ot handelt; als ob dieser von dem Konig Großherzog 6 kung nicht bedürften. Darum vertraue Sr, däß man alle Einf ingenommene und von den Mächten noch nicht rat fi rte Trak⸗ sterungen abweisen werde, welche den Geist des Zwiespalts hervo tat schon jetzt den Militair-Chess von Luxemburg als Richts nur rufen könnten. Was Maͤnner, welche die Verfassung beschwor⸗ mu ihrem Betragen dienen könnte. Was vermag hierbei die Dazwischen⸗ hatten, wollten, das wurden sie können, das wuͤrden sie die Kras kunft des Belgischen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten? cchts, weil der Traktat noch gar nicht existirt, so lange die Monarchen ihn nicht genehmigt, haben und der ö , für ganz Deutschland werden konnten. — Der Landtag s⸗Kom og ihn nicht ebenfalls unterschrie ben hat. 1. 9. . , misfar versicherte hierauf, die Staats- Regierung sey weit ent aher seine Ungeduld mäßigen. In iner Beziehung . . fernt, an ein solches Einschreiten, wie es eben angedeutet word len wir den Unwillen des Herrn von Hugrt. Schande, ewige sey, zu denken. Die unseligen Folgen des wahrhaft seltsamen Miß Schande einer Regierung, die, nachdem sie die Luxemburger durch geschickes, welches die Ereignisse von gestern Abend herbeigefüht betrügerische Versprechungen und durch die Aussicht auf eine habe, werden von allen Theilen beklagt.“ glänzende Zukunft an sich gelockt, nachdein sie ihre Eide empfan⸗ ö Beute des Elen—
„Vom 9. Dez. Mittag s. In der heutigen Sitzung de gen und ihre Dienste benutzt hat, sie nun eine
Staͤndcbersamimkang würde auf den Bon Hrn. Pfessfer vorgetrageng des und der Noth werden läßt.“ Antrag des gestern ernannten Ausschesses beschlossen, in dem a
.
Suspensionen u. dergl. ver⸗ es
venn nicht Maaßregeln anderer Art, daß auch hierzu erst hin⸗ Hlüsse
fuͤgt worden seyen, so liege dies daran, laͤngliche Indizien vorhanden seyn müßten; alsdann werde das Weitere noöch erfolgen. Uebrigens muͤsse er die ernste Bitte rich= ten an Jeden unter der Vers die Erhaltung der Ruhe
die Konsequenz ziehen könne, daß nem gesetzlichen und ruhigen Zustande hierauf, indem
entnchmen wollte, daß diese Vorfälle eine Quelle der Zwietrach
6 B w ine n.
Den letzten hier eingegangenen Nach⸗ Krankheit, noch keine
die BVorfaͤlle des J. Bez folgende Fragen zu stellen: 1) Zu welch . lor enz, 3. Dez. ꝛ 1 f 8 .. richten aus Pisa zufolge, ist in den Symptomen der Auf welche Veranlassung und von wem die Garde du Corps Bl an der unsere erhabene Großherzogin danieder liegt, fehl erhalten habe, in den Straßen zu patrouilliren, und zwar i wesentli ,, se, .
z 3 di 3 . h esentliche Veränderung eingetreten, solcher Ausdehnung, daß die auf der Straße befindlichen Person. . eG apsilick , e, n, J . n, , , ] In Bologna hat der Päpstliche in die Haͤuser gedraͤngt wurden. 3) Auf wessen Requisition um é Gem äghei een,
, , 1. , Ul, v. M. bekannt gemacht, daß in Gemäßheit einer vom Staa zu welcher Zeit Kanonen mit brennenden Lunten (also wahrscheih 60 63 Ber , n fangen lich geladen) herbeigefuͤhrt und auf dem Friedrichs Platze aufg. ekretariat erlassenen erfügung, die Ba ; 9 stellt worden feyen. 4) Wann zum ersten Male (dem Vern ehm gen Universttät wieder eröff net werden würden. . der Kronprinz von Baiern befindet sich seit dem 20sten v. M.
nach vor 7 Uhr) und auf welche Veranlgssung die Aufruhr⸗Akll ö
verlesen worden sey. 3) Aus welchen Gründen man sich hewogch unter dem Namen eines Grafen von Werdenfels in Bologna. gefunden habe, die zu elnem bekannten erlaubten Zwecke versammell Menge als in einem gesetzwidrigen Auflaufe befindlich zu behandel!
ä Welch Mittei angewendet worden seyLen, um genidß dem f. 5
ᷣ
gestorb. Bestand 1407 ö 4.
⸗ 4 Bis zum 13. Dez. Mittags Sunna 39 did Ih, Hierunter sind vom Militair 35 18 17 = Die Kranken befinden sich in den Hosyitälern. Im Regierungs-Bezirk Potsdam sind in der Woche vom 27. Nov. bis 3. Dez. überhaupt 7 Per sonen an der Cholera erkrankt, und ziwar 6 in Oderberg, Angermünde. Der Krankenbestand beschränkte sich auf 4 Perso nen, von denen 3 in Oderderg, 1 in den Bergen vor Havelberg. In Köpenick hat seit dem 4. Nov. kein Chol fa mehr stattgefunden. Potsdam ist als vollkommen von der lera befreit anzusehen. Im Ganzen sind bis zum 3. erkrankt genesen gestorben Bestand 979 370 596 ᷣ In Breslau waren erkrankt geneser Bestand bis zum 7. .
Dez. 1295 555 68 58 Hinzugek. v. 7. bis 10. Dez. 5 35 ö. 26
Summa 1298 Darunter Muitai 36 In Königsberg waren erkrankt genesen 2194 86 29
**
Bis zum 5. Hinzugek. am 6. 1. * * nachträglich aus dem Garnsson— Lazareth angemeldet vom Zösten m , , , 2 8. Dez. 2 = ö ü Summa 2205 dh darunter Militair 166 70 Ausbrüche der Cholera sind bemerkt: . Regierungs⸗Bezirk Breslau.
Kreis Wohlau, in Polnisch dorf am . Dezember.
— Regierungs⸗Bezirk Oppeln.
Kreis Leobschuͤtz, in Mocker am 39. November. Kreis Neiße, in Heid au am 50. Nov. In der Stadt Oppeln sind weiter keine Erkrankungen an der Cholera vorgekommen.
Reg terung s-Beztrk Marienwerder. Kreis Märienwerder, in Neu-⸗Brakgu am 27 Nov. Kreis Lobau, in Lossen am 25. Noo. Kreis Rosenberg, in Konradswalde am 3. Dezember.
Regierung s-Bezirk Königsberg.
Dezember
26. Nov. Kreis Ortelsöhurg, in Rh einswein am 24. Nov. Rreis Osterode, in Bieberswalde und Tharden bis zum 23 Nov Kreis Allenstein, in Bertung am 22. Nov. Kreis Mohrungen, in Sadlaucken am 23. Nov. Kreis Labiau, in Sergitten am 5. Dez. — In Braunsberg hat die Cholera aufgehöbrt, in Mehl sack und Wormditt sehr nachgelassen.
; Regierungs-Bezirk Gumbinnen.
Kreis Sensburg, in Baranowen, Cruttiner Theer⸗ ofen, Rattaiwolla und Grünhaide bis zum 20. Nov. K reis
Lyck, in Groß⸗-Lasken am 3. Dezember
Am 1. Dez. erkrankten in Sunderland 8 Personen; es genasen 3 und starben 5; 38 Kranke blieben Bestand.
In Galizien ist nunmehr auch gegen Rußland und Po⸗ len der Sanitäts-Cordon aufgehoben und der Gränzdienst wie—
der auf die vor Errichtung dieses Cordons bestandene Handha— bung der Zoll- und sonstigen Vorschriften beschränkt worden.
Literarische Nachrichten.
Den Jahrbüchern für wissen schaftliche Kritik ent⸗ lehnen wir die nachstehende Recension eines viel besprochenen Werkes:
Mämoires tirés des papiers d état, sur les causes secrètés qui ont déterminé“ la polit des cabinets dans Jes guerres de lla r volution.
baris, 1828. 1851. 4 Vols. 8.
Seit dem Erscheinen der ersten beiden Baͤnde dieser Memoiren hat man vielfaͤltig ihrem Verfasser nachgefragt, und dies erneut sich jetzt, da zwei fernere Bände wieder ans Licht getreten sind. Die Frage ist jedoch nicht ganz richtig, wenigstens kann das Wort Ver⸗ fasser hier nicht in dem Sinne gebraucht werden, in welchem das—⸗ selbe gewoͤhnlich gilt. Denn schon die fruͤheren Theile, und noch mehr die beiden jetzt erschienenen, lassen dem aufmerksamen Beschauer keinen Zweifel, daß hier nicht von einem Schriftsteller, der auf eigenthuͤmliche Weise sich selbst oder eine Sachenfolge darstellt, nicht von einem Staatsmann und Historiker, dessen Geist und Wissen neue Gesichtspunkte und Aufschluͤsse giebt, sondern hoͤchstens von cinem Buchmacher die Rede seyn kann, der handwerksmaͤßig eine Menge vorsindlicher Stoffe aͤußerlich zusammenfügt. Hiermit wird denndauch die Beantwortung, welche fuͤr obige Frage uͤbrig bleiben kann, um vieles gleichguͤltiger, und es kann keinen wesentlichen Unterschied mehr begruͤnden, sondern höchstens ein Gegeustand oͤrt⸗ licher Reugier seyn, ob der Anhäufer und Uebertuͤncher dieser Mas— sen so oder so heiße, oder vielleicht mehrere Genossen sich dazu ver⸗ einigt haben. .
Das Buch selbst will sich zwar das Ansehen duͤrft? man in ihm, wo nicht die urspruͤnglichen, nigsens die uͤberarbeiteten Denkschriften des Kanzlers Fuͤrsten von Hardenberg zu besitzen diese Denkschriften und so auch das Koͤnigliche Staats ⸗Ar— chiv zu Berlin den Inhalt des Buches dargeliefert und Zuverlaͤssigkeit zu verbuͤrgen hätten, wird geflissentlich deutet. Biefem' beabsichtigten Ansehen zu Liebe, Preußen insbesondere und Hardenberg personlich die Farbe und den Standpunkt, so wie die Huͤlfsmittel des ganzen Vortrages, hebt Tuch die Erzählung mit einem Abrisse der Geschichte des s iuses Hohenzollern an, und bei dem ersten Anlasse, wo der Name Har denberg zu nennen ist, 1 hichte d Mannts 'eingefuͤhrt, der diesen Namen so großen Geschichtsereig⸗ nisfen verknüpft hat und nun auch deren umstaͤndlicher Auseinamn. derlegung, wie sie hier versucht worden, sein bedeutendes Gewicht leihen soll. . . .
Es ist bekannt, daß der Fuͤrst von Hardenberg wirklich Denk⸗ wuͤrdigkeiten seines Staatslebens zu schreiben unternommen hat,
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geben, als doch
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Prolegat unterm 2asten
an der dasi-⸗ Se. Königl. H.
daß diese zum Theil in seiner eignen Ausarbeitung vorhanden, je—⸗ doch fuͤr jetzt unzugaͤnglich aufbewahrt sind. Fuͤr die Fortsetzung dieses ihm außerst angelegenen unternehmens hatte er spaͤterhin, bei vermehrtem Geschaͤftsdrange und schon minder frischen Kraͤften, mancherlei Hüälfsarbeiten sich gefallen lassen, woher sein Vertrauen zu fremder Hand doch schwerlich der letzten Abfassung sich jemals ganz wuͤrde entschlagen haben. Personen, welche pon diesen Denk⸗ würdigkeiten naͤhere Henntniß erlangt, siimmen in dem Zeug nisse Fbereln, daß solche sich durch klare und geschickte Darstellung und gicht minder durch Scharfe der Ansicht und Freimithigkeit des Ur⸗
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ra⸗-Krankheitsfall
Cho⸗ . . ö Beziehung zu stehen?
Kreis Gerdauen, in Korklack und Ernsthof bis zum
we⸗ Preußischen Stagts⸗
wird mit Sorgfalt die Vorgeschichte des
derschein verhältnißmaßig, je glaͤnzte, uns in besonderem Werthe stehen.
thells ungemein auszeichnen. Beides ließ sich nach dem Charakter
und den Talenten dieses seltenen Staatsmannes auch wohl voraus— setzen. Wurden jene Denkwuͤrdigkeiten acht und rein der Oeffent⸗ lichkeit ergeben, so haͤtten wir unstreitig eine unschaͤtzbare Berei⸗ cherung der Quellen unserer Zeitgeschichte zu gewärrigen. Aber auch jede Mittheilung, bei welcher jene Denkwuͤrdigkeiten eingese⸗ hen und ihre Aufschluͤsse benutzt worden waͤren, mußte als ein Wi— nachdem er heller oder schwaͤcher Moͤgich aber waͤre
beides, sowohl daß die aͤchte Arbeit, wenigstens theilweise, als
auch daß wenn auch unbefugt und
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eine Beute daraus, mehr oder minder ursprünglich, n nbefug widerrechtlich, an den Tag kame; denn Schriften haben einem Kreise des Vertrauens
angehört, der auch wider Wissen und Willen des Eigners erweitert
die se
worden, und sind zum Theil sogar in feindlicher Hand gewaltsam
eine Zeit lang zuruͤckbehalten geblieben. Es fragt sich nun, wie⸗ fern das vorliegende Buch dafuͤr gelten könne, die Stelle der Har— denbergischen Schriften zu vertreten oder mit ihnen in lebendiger g zu Eine dußere Beglaubigung zeigt sich nir— gends, wir muͤssen unser Dafuͤrhalten aus der Sache selbst schoͤpfen.
Betrachten wir zupoͤrderst den Stoff. Es wird uns ein uͤder⸗
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schwaͤngliches Material dargeboten, aus dem sich die Zeitgeschichte,
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noch, vor dem Beginn der Hardenbergischen Staatsthatigkeit, haupt⸗ saͤchlich aber die ganze Periode der Franzosischen Revolution hin durch, zu ganz neuen und unerwarteten Gestalten aufbauen soll.
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von Grund aus veraͤndern konnte den Werth
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gaͤnge, weiterem Ver
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nissen, an solchen Sachen allerdin
wir bekennen es gern, genug B
Von einigen Unterhandlungen Bischoffwerders und spaͤterhin Luc—⸗ chesini's wird Ausführlicheres mitgetheilt, als man bisher wußte, und es ist uberhaupt der Schattenseite damaliger Stagtskuͤnste sehr nachgegangen. Wir rechnen dahin auch manche kleine Zwischenfaͤ—⸗
den, die sich mit schon bekannten großeren Beziehungen verschlin— gen; manche diplomatische Angabe in ihrem wirklichen Textlaute; besonders sind die untergeordneten Missionen und Agentschaften, diefe selten eingestandenen und meist mit Necht verschaͤmten Par tieen, die sich an die höhere Diplomatik anhaͤngen und von dieser freilich nie ganz abgeschuͤttelt werden konnen mit beguͤnstigender Liebe und Sorgfalt aufgefaßt. Die ersten Einleitungen zu Frie⸗ dens-Antraͤgen oder Waffenstillstaͤnden, die kleinen Zwischentraͤge⸗ reien der Sübalternenm sind geschickt aufgespuͤrt und verfolgt. Die Sendungen des jungen Custine, des Baron von Roll und einige andere dieser Art finden sich hier zum erstenmale so gründlich erbr⸗ tert. Waͤren nicht Fauche- Borel's eigene Memoiren schon erscho—⸗ pfend, so würden wir ohne Zweifel auch von diesem Manne hier manches Neue lesen. Auch einige Aktenstuͤcke, Auszuͤge aus Depe⸗ schen, Erklaͤrungen, Instructionen, muͤssen wir als neu gelten las⸗ sen, ohne daß immer klar wäre, was durch die Mittheilung sonder⸗ lich gewonnen ist. Anderes hingegen, was wir dem Buche von manchen Lesern als hoöͤchst merkwürdig und neu verdanken höͤrten, z. B. die Briefe Hertzbergs und die Antwort des Koͤnigs dar⸗ auf, ist schon laͤngst durch den Druck bekannt. In Wahrheit, das zugleich Erhebliche und Neue, was von solcher Gattung in diesen vier Bänden vorkommt, ließe sich bequem auf wenige Bogen zu⸗
1 . ye 1 schehen,
sammenruͤcken.
Die Politik der Europaͤischen Kabinette wahrend der Franzoͤsi— schen Revolutions-Kriege ware freilich ein Gegenstand, an welchem, auch abgesehen von dem Versprechen neuer thatsaͤchlichen Auf schlüͤsse, schon die bloße Kunst der Geschichtschreibung sich zu gro—
Es kaͤme darauf an, eine Mannigfaltigkeit zusammengehoͤriger und auseinandergehaltener, widerstreitender und doch zusammengenbthig—⸗ ter Elemente zu einem hoheren Ganzen zu ordnen, die Zerrissenheit des Stoffes darzustellen und zugleich wieder aufzuheben, indem ein nothwendiger Zusammenbang dennoch darin nachgewiesen wurde.
ßen Ehren erheben und neue geistige Ergebnisse darbieten könnte. —
Aber dies Foͤnnte nur von höhen, geistigen Gesichtspunkten aus ge— wo die Gestalten sich einem allgemeinen Entwickelungs⸗ gange unterordneten, ohne deshalb minder die ganze Eigenheit ih⸗
res Besonderen zu zeigen. Die Sache muͤßte natuͤrlich weit vor
den Zeiten der Revolution ergriffen und eben so uͤber dieselbe hin
seine je mristisch treffender Abbildung erforderlich. als gaͤbe hier
ausgeführt werden, auf herrschende Begriffe und Persoͤnlich keiten kaͤme es hier gleicherweise an, fuͤr beide waͤre das Talent charakte⸗ Ein Staatsmann, der vollauf in den Ereignissen gelebt und gehandelt und durch hohere Geistesbildung zugleich über sie emporgeschwebt, der Fuͤrst von
Harbenberg, wie wir in den Zeiten seiner Kraft ihn uns vorstel⸗
eine solche Arbeit mit Erfolg unternommen haben, und auch einzelne Beitrage von seiner Hand wuͤrden als fertige Glieder einem kuͤnftigen Ganzen nur einzuverleiben seyn. Selbst ein gewaͤhlter besonderer Standpunkt, die Parteilichkeit einer bestimmten Richtung, wuͤrde an und für sich nichts scha⸗ den, und wiewohl in der bezeichneten Periode die Hauptwirk⸗ samkeit auf Desterreich und England beruhte, so ließe doch barum nicht weniger sich auch an Preußen das Ganze gluͤcklich an⸗ knüpfen und von dieser Seite eigenthuͤmlich aufhellen. Allein hier zu kann eine untergeordnete Begleitung der äußerlichen diploma⸗ tischen Vorgaͤnge, ein Nachlaufen hinter breiten Aktenstuͤcken, de⸗ ren ganzes Verdlenst oft nur in Datum und Unterschrift besteht, ein Aufspüren von vergessenem und vergessenswuͤrdigem Depeschen⸗ Klatsch wenig leisten und noch weniger gusreich en Mehr als die⸗ ses aber wird man in dem vorliegenden Buche nicht finden; es hat rohe Thatfachen und äußerliche Angaben die Menge; geistige Ver⸗ arbeitung, bedeutende Ansicht, eingreifende Forschung und belebende Gesinnung muß man vermissen.
Hamit wir unser Urthell nicht shne die Stötze eines beltgen=
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