den Beispotelts binstellen, auf welche Weise hier
im Allgemeinen behandelt sind, so fuͤhren wir
bie Begebenheiten r aus dem vierten
Bande ein solches Gedild, das keines der unwichtigsten in dem
Ganzen ist, hier kurzlich vor. Die Rede ist v
on den Unterhand—
lungen, welche zu Anfange des Jahres 1797 zwischen dem Oester—
reichischen Kabinet und dem Franzoͤsischen Hee
zum Behuf eines zu bewirkenden Friedens gepflogen wurden
Desterreichische Kriegsmacht, unter Wurmser
rfuͤhrer in Italien Die und Alvinzy, war
durch Bonaparte's uͤberraschende Schlaͤge zertruͤmmert, und Oester—
reichs Deutsche Laͤnder schienen dem feindlichen ner Seite rettungslos offen; die noch ubrigen
Einbruche von je⸗ sehr geschwaͤchten
Truppen waren entmuthigt, die Ordnung aufgeloͤst, dem entschlos-⸗ senen Sieger wußte man keinen Widerstand mehr, und seinem dro—
henden Nahen erzitterte selbst Wien. In dieser nur ein schleuniger Frieden dem groͤßten Unheil
konnen, und der Freiherr von Thugut, an der Spitze der auswaͤr—
tigen Angelegenheiten, suͤumte nicht, diese Not
stellen und die von ihr gebotenen Schritte einzuleiten.
Bedraͤngniß schien e noch wehren zu
hwendigkeit vorzu⸗ Waͤhrend
aber der Weg der unterhandlungen eifrig gewählt und befolgt
wurde, wollte man auf die letzte Zuflucht neuer
Waffen ⸗Entschei⸗
dungen keinesweges verzichten und ordnete zugleich die schleunig—
sten und durchgreifendsten Ruͤstungen an. (Schluß folgt.
Mediz
Gartenbau ⸗Verein.
tischen Verhaͤltnisse akklimatisiren konne, und
in Gaͤrten, Gemaͤchshaͤusern Me 13832. 8½ von der oͤko nomisch-patriotischen Soeietaͤt zu Fauer, das
1804. karden (Hinecus fullanum L), in Bezug auf die von Saarbruͤck aus uns empfohlene Methode des Ausschneidens der Herzkarden zur Erlangung einer vollkommeneren Ausbildung der ubrigen Karden, deren Anwendung jedoch dem genannten Hrn. Cultivateur weder das gewuͤnschte Resultat gewährt hat, noch in 5konomischer Hinsicht von ihm empfohlen werden konnte; Bemerkungen des Hofgäͤrtners Herrn Voß uͤber die Abhaltung und Vertilgung der Erdfldͤhe (Chro someda ulevacen Nicosianng räastica L. fuͤr vorzüglicher haͤlt, als den von anderen empfohlenen Absud von Esdragun (retemisia dranunenlus L.), oder das auch sonst gerühmte Begießen der zu bepflanzenden Ra— batten mit Fluß oder Regenwasser, in welchem man Horn— spane mehrere Tage lang weichen laͤßt; Betrachtungen uͤber die Ausartung der größeren und schöneren Arten der Persischen Melonen, unter dem Himmelsstriche von England, von dem Praͤsidenten der
Londoner Gartenbau-Gesellschaft, Herrn Knight, mit Hinblick auf
die Melonenzucht in Deutschland und in den fuͤdlichen und westli— chen Landern des Europaͤischen Kontinents Ferner wurden be sprochen: die durch des Herrn Geheimen Staagts-Ministers v. Schuck— mann Excellenz dem Vereine mitgetheilten interessanten Abhandlun
gen uber den in Frankreich angeregten, fuͤr das dortige Klima als
ausführbar geschilderten Anbau des 3Zuckerrohrs,
ĩ der Baumwollen⸗ staude
und detz Kaffeebaums, aus denen von Seiten des Geheimen Raths Prof. Link besonders diejenigen Bemerkungen des Ver— als beachtenswerth herausgehoben wurden, die darauf hindeu— welche Pflanzenarten man mit Ruͤcksicht auf die klima— velche nicht. Ein— gegangen waren noch: von Herrn Hofrath Franz, Seeretair der Oekonomischen Gesellschaft in Dresden, seine dem Vereine dedieirte Schrift: „Ueber das zweckmaͤßige Begießen und Waͤssern und im Freien. Meißen und Pesth.
fassers ten,
neueste Heft ihrer Verhandlungen und Arbeiten, und von den
Herren Friedrich Ludwig Finckh, Professor in Urach, und G. Fr
von Erfahrungen sowohl, als von Pflanzen und Saͤmereien.
als Ehrengabe verloost wurde.
mählung an der Ostsee, Zan
aete. par Scrihe Cagnarè
Ebner, Blumist in Stuttgart, die von ihnen herausgegebene Zeit schrift der Blumen-Gaͤrtner 1ster Jahrgang 1830“, welche zum Zweck hat, fuͤr das suͤdwestliche Deutschland einen Vereinigungs— punkt fuͤr Garten und Blumenfreunde zu bilden, zum Austausche Von dem Kunstgaͤrtner Herrn Limprecht war zur Stelle gebracht ein aus—
. * D *, z SR . , N 8 11 EJ gezeichnetes reich bluͤhendes Exemplar von Camellia alba fl. pl., das
*
— —“ — —
lichel Angelo, Sing⸗
Die neue Ama—
zeilungen, von Ph. Taglioni. (Dlle.
d Dlle. Fauny Elser werden hierin tanzen.)
Im Schauspielhause: 1) La première représentation de:
L--oubli. vandeville nouveau en 1 dete. 2) La premiere repréès
zentation de la reprise de: La CQuarautaine, vaudeville en l
3) La seconde représentation de: Mousienr folie du jour ea 1 ace.
Donnerstag, 15. Dez Im Schauspielhauset; König Enzio,
.
historisches Trauerspiel in 5 Abtheilungen.
Königstädtisches Theater.
Mittwoch, 14. Dez. Der Bernsteinring, oder: Die Ver⸗ ber-Oper in 3 Akten.
Zum erstenmale: Des Müllers Töch—
—
Donnerstag, 15. Dez.
ter, romantisches Schauspiel in 4 Akten, nebst einem Vorspiele,
sser.
Bekanntmachung.
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Demnach bei Einem Wohl Edlen Rathe der Kaiser—
lichen Stadt Riga der hiesige Kaufmann J. F. Zeyse, veranlaßt durch den Tod seines, waͤhrend mehrjaͤhriger Abwesenheit von hier, Einer Handlung voraestanden habenden Benollmaäͤchtigten, zur groͤßern Vorsicht, um Nachaabe eines praclamatis ad eonvocandos creditores
seiner, unter der bisherigen Firma von Friedrich Zeyse forthestehenden Handlung nachgesucht, diesem Petito
2
auch deferirt, und Iinpetraus zum Erhalt der Ausfer tigung an Ein Edles Vogteiliches Gericht verwiesen ahrden; als werden von Einem Edlen Voigteilichen Gerichte Alle und Jede, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Anfsr'derungen an gedachte, unter der bis⸗ n en Firma non Friedrich Feyse sortbestahende Hand zu haden vernmrinen, des mittels sub poena prae- clusi er perr etui eilen angemiesen, sich mit selbigen unter Beibringung gehdöriger Betege binnen sechs Mo— aten a dato, spateste Ed]
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Riga Rathhaus, den 7. November 1831. 8. R, Lgng, Jud. Praet. Imp. Civ Rig. Seers.
ö . Rn nei neige.
Die früher angekündigte öffentliche Ausstellung dere! zu verloosenden Kunstgegenstände dauert einige Wo- enen hindurch Montag, Dienstg und Mittwoch von 11 Uhr an.
Gedruchte Verzeichnisse, Pläne und Looc zur Aus- spielung werden dasalbet ausgetzeben, das Eutrée von 5 3gr ist,
für sämmtliche Stadt- Armen
bestimmt.
Obęgleieh in den Ausrgtellungs- Stunden des Liehte“ wegen, die Vorfenster uicht besetzt seyn werden, so leidet das Geschäft den- 10ch keine Unterbrechung, vielmehr bei Gelegenheit Jer Weihnachten meine wohlbekannten Vorräthe guter werihvoller Blätter nud andre RKunstartikel, — welche „ie! zu bedentend sind, um vie namentlich anzuführen — 20 hilligen Preisen ergebenst empfehle
Her Kunsthäudler Jacobi, Linden No. 35
— Sonntag,
zu Holz
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Literarische Anzeigen.
Bei E 545 ürst in Nordhausen ist erschienen und n ülien Beichßandlungen (in Berlin bei E. F. Plahn Iäͤgerstraß? Nr 37) zu bekommen:
Schriften für Nicht⸗Aerzte!
Abhicht
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leiden. S0. Marker, J. C.,
So, eben ig in Leipzig erschienen
nellen. Staaten. fessor Poͤlitz.
Jevwerbfleiß, Ha 5reuern Der 2te Bind wird
Bei G. Eichler,
Xo. 4, ist zu .
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in Bezug auf
Raben: 1 in Armen ke rich 1
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risten bekannt ist,
Dr. C F. Dr. F. J. Behrend Auslandes. August, 8 — 9 Bogen. gr.
Dr, die besten Mittel gegen Ep ile p—⸗
Hämorrhoiden Schrift für die 1830.
tung und Heilung des Magenkrampfes und der Magenschwaͤche, die schon im Anfange Herz— klopfen, Schwindel, Mangel an Appetit und hlass⸗ Gesichts farbe hervorbringen. Als Anhang: Die sichere Kunst das menschliche Leben zu verlängern 1839. Bꝛosch. 11 sgr.
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in Berlin (Jaͤgerstraße Nr. 37): Staatswissenschaftliche Vorlesungen für die gebildeten Stande in constitution⸗ Vom Hofrathe, Ritter und Pro— Erster Band. 2 Baͤnde. ,, . naͤhme nicht gerade in der gegen. 3 wärtigen Zeit an dem Verfassungswerke seines Väter⸗ Eb. , 65 e; den . . unt dar. Schoͤnschreiden, a3 Heft, 3 e Auflage 113 r,. äber wohl besser belehren als Polrtz? ist die Staatsbegruündung und Staatsverfas— ung; im 2ten wird die Staatsregierung und Stagtsverwaltung und darin die Gemeinde- und Städte Ordnungen, die erforderlichen Eigen⸗ schaften fuͤr Wahlmänner und Volksvertreter die StaatsUwirthschaft in Hinsicht auf Ackerbau,
Polizei ꝛe. flar und bestimmt darzestellt.
ren
üher das Bürgerhospital iu Goblenz
Beilagen und 3 Preis 2 ThI Dieses Werk eines ung enanunten Verfassen dem deutschen Publikum als einer dei ehört unstreitig zu deu merkwür- digsten Erzengnimsen unserer neueren Literatur und Nie- mnaud wird es ohne Rührung und Freude lesen gesaminte Ertrag ist der Armenschule dea Frauenver-= eius 21 Coblenz gewidmet.
So eben ist bei Ch. C. Kollmann erschienen: Suppleinentheft zum III. Jahrgang von Dr. C. F. Klei- ment allgemeinen Eepertorium der gesammten me- diziuisch- chirurgischen Journalistik. gr. Syo. (22 Bo gen) geh. 1 Thl. 10 syr.
le inert Reportorinm
saltasori,), wozu derselbe die Anwendung von
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Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Vettel. (Prem /s. Com“,
i Den 13. Dezember
1831.
B ö rs e.
VI. Hirte / (eld.
br. Engl. A Pr. Eugl. 4à
Kurm. Obl. m. l. JJ. 983 93 Nenum. Int. Sw0h. do. ͤ
Berl. Stadt-
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reußische Staats-Zeitung.
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Berlin, Donnerstag den 15ten Dezember
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Amtliche Nachrichten.
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n Se. Majestät der König haben dem Commandeur des 1sten
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Warschau
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W wsaren-Regiments (1sten Leib-Husaren-Regiments) Obersten
eiherrn von Caniß und Dallwitz, den Militair-Verdienst⸗ sden mit Eichenlaub zu verleihen geruht. Se. Majestät der König haben dem an Allerhöchst Ihrem ofe akkreditirt gewesenen Kurfürstl. Hessenschen Geschafte riger, sasor von Wislkens-Hohenau, den St. Johanniter-Orden verleihen geruht. Se. Majeftät der König haben dem Füsslier Zwicklinsky, hom 2ꝛten Gardt-Regiment zu Fuß, das Allgemeine Ehrenzeichen verleihen geruht. Se. Königliche Majestät haben Allerhöchst geruht, den bis⸗ herigen Staats-Prekurator Albert von Ron zum Landgerichts⸗
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Wien, J. Dezember
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das Jahr 1832. 10 sur.
Cholera. 7 sar.
Svo. harmlos gewidmet. 123 sgr und gestochen vo à Heft 22) syr.
er Hinrichsschen Buchhandlung und zu haben bei C. F Plahn Fragen und Antworten über den fanterie, 3te Auflage. 3 sgr.
Lami, H., Mixpickel und Menge Mit 18 Vignetten. 25 sar
2 6 1 23 Bogen
sgr.
gr. Syo ch. ö 2 hl. 23
2 p sgr.
1 ö Schäffer, C In asaufgaben im Im 1stoen Bande Li u s ö &., Uevandsaufgaben 1m
Vorschriften für Volksschulen.
6 Hefte à 19 sgr.
ndel, Innungen, Messen,
im Herbffe nachgeliefert
Kupfertafeln. 25 sgr.
hinter der Univtrtitär, Bauhof
treide⸗Handel von burg nach Hamhurg ꝛͤe sar. Witzleben, F. A. v., Darstellung des
Schwestern 68 We ‚. und Krankenpil e uebet einem
erläntenn- Steind rücken. Coblenz 1831. 2 Schlachtenplaͤnen. 20 sgr. Dessen Atlas der alten Welt in 18
eUdoch
ersten Hlumo- von Th. Mugge. 1 Thl. 15 sgr. Commissions Briefe der frommen Männer d hunderts. Ein Spiegel zur Befoͤr mig keit. 25 sgr.
Der
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Die musihalische Wochenschrift Iris im Gebiete
39 1 — 2 8 anrgang . Heft. Repertorium der Juurnalistik des Juli bis December., 6 Hefte à
Sro. 3 Thl
tionspreise von 1 Thl. 15 gr. geliefert.
Berlin, im December 1831.
duer Verlag von Ferdinand Rubach
, , Felddienst fuͤr den Soldaten der Koͤnigl. Preuß. In
besonders gewähltem Stoff, den Kindern die Ant wor ten zu erleichtern, und sie im Beiefschreiben und an dern schriftlichen Arbeiten schnell auszubilden. 123 sgr.
sung des Methodenbuches von C. C. G. Zerrenner
Wachsmann, Geometrie für Handwerker. Ein Lehr— buch zum Selbstunterricht, besonders aber als Leit— faden beim Unterricht in Gewerbschulen.
zinn berg, 32 Calculationen mit Tabellen zum Ge— . n Saßal-Gegenden und Magde—
. b r Russisch⸗Tuͤrki⸗ shen Feldzuges im Jahre 1829 in Europa und Asien als Fortsetzung des Feldzugs 1828, 2r Theil. Nebss
Graf Gundolf. Roman . F. W Genthe. 1 Thl. 15 sar. Bilder aus dem Leben. Novellen und Erzaäͤhlungen
Artikel;
ung wahrer Fröoͤm⸗
der Tonkiinst, reMligirt von L. HEellstah,
wird au jedem Freitage ausgegeben, und der vollztan lige Jahrgang von 52 Nummern zu dem Pränumera-
Den dritte Jahrgang der Iris erscheint vom Anfange z ogen ; ö 18532 ab ebenfalls und zu demselben Preise in meinem (In Berlin in der Enslin schen n n n,,
Breite Straße Nr. 23, zu haben). T. Trautwein.
LI[Igeneiner Volkskalender, 9r Jahrgang, aus Nie mever, r., Beobachtungen uber die asiatische
IUIIwin, bantes Unterhaltungsbuch fuͤr heitere und duüͤstere Jahreszeiten, den Freunden drs Scherzes
Unsichten vom Harz, nach der Natur gezeichnet 1 Aibert. 3 Hefte à 6 Blart colorirt
Didron, v., Leitfaden fuͤr den mathem. Unterricht und für den Unterricht im militairischen Aufnehmen. 73 szi.
Garnison⸗ unt
mus, 2s Heft
Erster Unterricht im Lesen, 3te verbess.
Schulvorschriften für den eesten Unterricht im
** Briefstnl .
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Nach Anwei—
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Karten. 2 Thl.
es 19ten Jahr—
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Pftte 2! on, Frönli Bę taz Piti. 172 sg, Erökhlie; mit Bg. dez Pfite. 20 81
des Lifte. 174 gr. Rechlin Plie. 77 sg r. v. Lauer, A. Baron Müller mit Bgl des Efte. ö 6 ; kl.
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London, 5. Dez.
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handlungen zur Ansicht. —
8 deutsche Lieder von Wackernagel mi geistliche Gesäute für die Altstitum Fröhlteh, geistlich Lieder von Novalia mit bz
Aargauische Volkslieder init bzgl.
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; uud Otto. Lie der und Gesauge ini
In Perlin bei ud w ig Behm igke, Burgstraße Nr. an der langen Brücke ist 6 haben: Die Brandenburgisch-Preußische Geschicht
é. . * . 23 9 4 D Re. ö. * . . Für Lehrter an Land- und Stadtschulen, für die Schu
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jugend aller Relidionsverwandren, und auch fuͤr Vater landsfreundt bearbeitet von Fr. Vo rmbaum. .
slberfeld. Buͤschlersche Verlage buchhandlun . us die Freunde der vaterlaͤndischen schichte, namentlich die Preußische Jugend und die Leh— ter in Volfsschulen auf ein Werkchen aufmerksam zu m5 hen, welches in mancher Hinsicht unter den bisher er⸗ schienenen Schriften dieser Art als das vorzüͤglichste an⸗ Der Vers. erzaͤhlt mit warmer Theil nahme des Gemuͤths und aufrichtiger Vaterlandsliebe in ein— facher, herzlicher Sprache die Geschichte des Preußischen Staats dessen Sutstehen und Wachsthum, dessen harte Schicksale und glorreiche Ereignisse von den aͤlteß en Zei— ten bis auf unsere Zeit. Die Reichhaltigkeit der dar 10uellten Begebenheiten bei so mäßtgen Umfange da Werks, die anziehen de Darstellung, welche dennoch nut das Wesenrliche giht und alle redselige Weitschweifi⸗— keit vermeidet, machen dieses Werkchen hesonders em= Selbst Erwachsenen wird dasselbe eint belehrende und anziehende Lettuͤre sein. auf vaterlaͤndische Geschichte koͤnnen Elter angewachsenen Soͤhnen und Toͤ
In Hinsicht n ihren her⸗
chtern kein zweckmuͤßi⸗
Nen
Dal
Gre
lach in Düsseldorf, den Staats⸗Prokurgtor dei dem Rheinischen Ippellations: Gerichtshofe, Johann Benedikt von Olfers, um Ober-Prokurator bei dem Landgericht zu Koblenz, und den Isherigen Asse ssor bei dem Landgerichte ju Köln, Karl Albert eopold Rothe, zum Prokurator bei dem dortigen Appella— ons-Gerichtshofe zu ernennen.
Se. Majestät der König haben den Kaufmann Peter Ju⸗ us Kalljl in Friedrichshafen (sonst Fladstrand) zum Konsul Naselbst zu ernennen geruht. Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant und ommandeur der gten Divisson, von Grolmann, von Glogau. Abgereist: Der Kaiserl. Russische Staatsrath und Kam⸗ Nerherr, Fürst Trudetkoj, nach Wien. Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Sigis—
mund, als Courier von St. Petersburg kommend, nach Wien.
Zeitungs-Nachrichten. 1
— 2
Pairs-Kammer. Sitzung vom 6. De jember. Zu nfang dieser Sitzung trug der Herzog von C hoiseul auf die nahme des Gesetz-⸗Entwurfes an, wodurch ein Zuschuß von Ih, 000 Fr. zu der Uunterstützungs⸗Summe von 1 Million für e Ausländer, die sich in Folge politischer Ereignisse nach Frank⸗ eich geflüchtet haben, bewilligt werden soll. —, Nach ihm stattete
der Baron Mounier einen zweiten Bericht über den verlang⸗ 4 Kredil von 600,000 Fe. für die Pensiongirs der ehemaligen
Einladung zur Sub eription auf eins sils Civil-Liste ab und stimmte gleichfalls für die Llnnahme des be⸗
sreffenden Gesetz- Entwurfes. Auf den Vorschlag des Herioge on Choisenl und des Marquis von Dreuy⸗ Bree beschloß die Persammlung, sich mit beiden Gesetzen sofert zu, beschäftigen. Das erstere wurde darauf ohne irgend eine Berathung mit 75 . egen 6 Stimmen, das zweite aber einstinmig ange nenn n, ; m Schlusse der Sitzung ersolgte noch die Aufnahme und Ver⸗ des neu ernannten Pairs, Vice Admirals Grafen Eme⸗ Der Präsident bemerkte hiernächst, eigentlich sey noch an der Tagesordnung; derselbe müsse
da der Berichterstatter, Herzog Decazes,
genden Arbeit (dem Berichte
Die Versammlung bil⸗
Ausschuß, um
Spittel brücke No. Bu. 3 ist erschienen Fröuliet;i, Th., Weihnachtsgesang init Bezl. del 28 8 61 1
zeschichte zählte. jzues Jahres-Tages dem th das Gesetz vom Jahre 1816 erlassen worden, sonkern iu n Richtern einen feierlichen Vorwurf über ihr damaliges Be⸗ ehmen zu machen; doch hätten diese Letzteren ein Sperial⸗ Mandat vom Volke gehabt, und wenn man hiernach annähme, daß ein Jeder von ihnen bei dem Urtheilsspruche nach seiner innigsten Ueber⸗ ugung gestimmt habe, so müßten auch Alle in dem Gesetze, das le Unverletzlichkeit der Jury verbürge, Schutz finden, Was er im Uebrigen zu thun vorschlage, habe das Volk bereits gethan; enn als bei der letzten Revolution das durch das Gesetz vom Jahre 1816 angeordnete Sühn-Denkmal noch nicht beendigt ge⸗ wesen, habe das Volk die dreifarbige Fahne auf, demselben auf⸗ gepflanzt und an den 4 Seiten des Marmors die Worte einge⸗ graben: Zum Andenken der Charte. Aus demselben Grunde trage ir jetzt alich auf die Abschaffung des gedachten Geseßzes an. Nach⸗ dem die Versammlung beschlossen hatte, den Antrag in Erwä⸗
6 6
zung zu ziehen, theilte Hr. Portalis folgende zweite Proposition
mit: „Das Gesetz vom 18. Nov. 1814 wegen der gejwunge⸗ nen geser der Sonn- und Festtage wird, als im Widerspruche mit der h Charte von 1830, hiermit aufgehoben.“ Mehrere Deputirte verlangten, ö daß Herr Portalis seine Proposition erst nach dem Budget ent⸗ wickele. Dieser Vorschlag wurde indeß verworfen und die Ent⸗ wvickelung auf den nächsten Sonnabend angesetzt. . Hr. Amil⸗ hau berichtete hierauf über die Proposition des Vicomte v. Cor⸗ mmenin wegen Abschaffung des Gesetzes vom 11. Sept. 1807, in Betreff der Pensionmrung der höheren Staatsbeamten, und er⸗
klärte, daß die betreffende Kommisston einmüthig für die An— nahme derselben stimme. Die Berathung über diesen Gegen⸗ stand wurde ebenfalls auf den nächsten Sonnabend anberaumt.
— An der Tagesordnung war jetzt die Fortsetzung der Berathun⸗
gen über die in dem Straͤfzesetzbuche vorzunehmende Reform, namentlich über den 27sten Artikel, wodurch der Sy9ste des Straf-Coder modificirt werden soll, und der Tages zu⸗ vor noch einmal an die Kommission verwiesen worden war. Dirselbe handelt von den nicht zur Ausführung ge⸗ kommenen Komplotten gegen das Leben des Königs oder der Mitglieder seiner Familie, welche Komplotte nach Um— ständen durch mehrjährige oder lebenslängliche Festungsstrafe geahndet werden sollen. Herr Bavoux verlangte, daß man unter die Mitglieder der Königl. Familie allein den Thronerben zähle, für alle übrige aber die betreffende Strafe um einen Grad ermäßige. Dieser Antrag fand indessen keine Unterstüßz— zung. Die Debatte, die an sich kein erhebliches Interesse bot, wurde bald darauf von dem Handel s-Minister unterbrochen, welcher der Versammlung einen neuen Gesetz-Entwurf vorlegte, wodurch nachträglich auf das diesjährige Budget ein Kredit von 1 Million zur Aufmunterung des Wall- und Stocksisch⸗Fanges verlangt wird, so daß die für diesen Erwerbzweig bewilligte Ge— sammt⸗ Summe sich auf 4 600 0090 Fr. belaufen würde. Außerdem brachte der Minister noch 8 Gesetz-Entwürfe ein, wodurch die Departe⸗ ments des Puy⸗de⸗Döme, der Haiden, des Kanals, des Morhihan, der Meurthe, der niederen Pyrenäen, des Oberrheins und des Wasgau's zur Eröffnung einer Anleihe oder zur Aueschreibung einer außer— ordentlichen Steuer Behufs der Beschäftigung der arbeitenden Klasse mit Straßen- und sonstigen Bauten ermächtigt werden
sollen, um des Zuschusses theilhaftig zu werden, den die Regie⸗ rung für denselben Zweck und zu demselben Betrage hergiebt. Vier ähnliche Gesetz Entwürfe hetreffen die Städte Montauban,
Elbenf, Nantes und Castres. Nachdem diese 13 Gesetz Entwürfe
an die Bureaus verwiesen worden, wurde die Diskussion über das
Strafgesetzouch wieder aufgenommen; am folzenden Tage sollte
sse fortgesetzt werden. — Zu Anfang dieser Sitzung (vom 7ten)
verlas Herr Salverte eine Proposition des Inhalts, daß, mit Llusnahme der beiden Fälle der Auflösung der Kammer oder des
Ablaufs der Legislatur, alle Gesetz- Entwürfe, die im Laufe einer
Session nicht von den drei Staatsgewalten bestätigt worden, in der nächsten Session in der Lage wieder aufgenommen werden sollten, worin sie sich am Schlusse der vorigen befunden. Die Versammlung beschloß einmüthig, diesen Antrag in Erwägung zu ziehen.
Paris, 7. Dez. Die Commandeure und das Ofsizier⸗ Corps des kürzlich hier eingetroffenen 12ten, 16ten und 25sten Linien⸗Infanterie⸗, so wie des 1 sten Karabinier⸗Regiments wur⸗ den gestern Vormittag durch den General Pajol dem Könige vor⸗ gestellt; sie statteten demnächst dem Marschall Grafen Lobau einen Besuch ab.
Dom Pedro wird, wie es heißt, verlassen. . .
Der Herzog von Orleans wird schen morgen und der Kriegs⸗ Minister am künftigen Freitag in Paris zurückerwartet.
Der Präfekt des Rhone⸗Departements, Hr. Dumolart, hat Befehl erhalten, sich unverzüglich nach Paris zu begeben.
Der Moniteur theilt nunmehr die Rede mit, welche der Maire von Lyon bei dem Einzuge des Herzogs von Orleans hielt. Sie lautet folgendermaßen: . .
„Gnaͤdiger Herr! Es ist kaum ein Jahr her, daß sich an die⸗ sem naͤmlichen Orte bel Ihrer Ankunft der laute Ruf des Jubels und der Liebe von allen Seiten vernehmen ließ. Unsere Gesinnun— gen baben sich seitdem nicht im Geringsten geaͤndert; und dennoch oͤruͤckt sich Traurigkeit auf unseren Gesichtern aus, und Betruͤbniß lastet auf unseren Herzen. Welcher unterschied, großer Gott! Eure Königliche Hoheit befuchten damals eine Stadt, in Unschuld strah⸗ lend und frei von jedem Fehle. Eure Königliche Hoheit bewillig⸗ ten ihr die suͤßeste aller Belohnungen. Heute fuhrt ein Wohl wollen ohne Beispiel Sie in eine schuldige Stadt, und wir koͤnnen Ihnen nichts darbringen, als Thränen der Reue und die Huldi⸗ Zung einer tiefgefuͤhltes Dankbarkeit. Wir werden Eure Koͤnigl. Hoh. nicht zu Festlichkeiten fuͤhren da solche bei uns nicht begangen werden können. Sie werden jene National- Garde nicht bewun dern einst unser Stolj. Sie ist aufgelßst: und die Größe dieser Strafe wird dadurch noch vermehrt, daß hier Niemand die Anwendung derselben zu tadeln wagt. — Moͤge indeß Eure K. H. den Behdrden dieser Stadt erlauben, in dieser Sache nicht den Fehltritt in seinem gan jen Umfange auf sich allein zu nehmen. Es ist wahr, daß ein Theil ber Einwohner die Gesetze auf gewaltsame Weise verletzt, daß ein anderer dieselben nicht zu vertheidigen gewußt, aber ein dritter Theil zur Aufrechthaltung derselben sein Blut reichlich und nur zu unnuͤtz vergossen hat. Es ist wahr, daß ein? irregefuͤhrte Menge durch ihre Ünerfahrenheit. zu den groͤbsten Attentaten verlei⸗ tet worden ist; aber bald hat sie einen Abscheu davor empfunden; sie hat das Beduͤrfniß der Ordnung gefuͤhlt, und diese aus freiem Antriebe wiederbergestellt Die Thatsachen, gnaͤdiger Herr, wer den laut sprechen; die wahrhaft Schuldigen werden an den Tag kommen und wir naͤhren die Hoffnung, daß sie sich anderswo, als unter uns, finden werden.“
Der Herzog erwiederte: . !
„Herr Maire! Ich kann Ihnen nicht schil dern. wie tief mein Her; betruüͤbt ist, indem ich heute die zweite Stant des Königreichs betrete, die der Schauplatz und das Opfer so blutiger Unordnungen und so strafbarer Ausschwelfungen gewesen ist. Ich erinnere mich, wie vor einem Jahre die Einwohnerschaft von Lyon die Gesinnun⸗ gen der lebhaftesten Liebe zur Ordnung und der Anhaͤnglichkeit an die Institutionen und die durch die Juli Revolution in Frankreich gegruͤndete Regierung ausdruͤckte. Es war diese Erinnerung, es war die Hoffnung, daß jene Gesinnungen noch nicht er⸗ loͤscht seyn wuͤrden, es waren die Bande, welche mich stets an die Stadt Lyon fesseln werden, die mich bestimmten, bet der ersten Nachricht von den Unordnungen Allez zu verlas⸗ fen, um dem bedauernswürdigen Vergießen Französischen Blutes Einhalt zu thun. Auch habe ich, in Uebereinstimmung mit dem berkbmten Marschall, welcher mich begleitet, nach allen meinen Kraͤften dazu beitragen wollen, die gesetzliche Qrdnung da, wo sie zu existiren aufgehört hatte, in ihrer ganzen Ausdehnung wiederherzustellen, und dem Ansehen der Gesetze, welches ein Theil
in wenigen Tagen Paris
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der Einwohner auf gewaltsame Weise verkannt hatte, ein anderer aber so tapfer zu vertheidigen wußte, Achtung zu verschaffen. Dies sind die Gesinnungen, welche mich beseelen. Ich bin nicht gekom⸗ men, um Schuldige aufzusuchen, — das ist die Pflicht der Justiz, — sondern als Friedensstifter, und um irre geleiteten Franzosen ins Gedaͤchtniß zuruͤckzurufen, was ihre Pflichten und, ich wage es zu sagen, was zugleich ihre wahrhaften Interessen von ihnen erhei⸗ schen. Diese Aufgabe ist heute erfullt, und ich beginne eine andere, meinem Herzen weit suͤßere; die naͤmlich, den arbeitenden Klassen der Stadt Lyon, mit benen mich auf das eifrigste zu beschaͤfti—⸗ gen der Koͤnig, mein Vater, mir anbefohlen hat, alle nur möͤgli che Unterstuͤgungen zu Theil werden zu lassen. Moͤge ihnen die furchtbare Lehre, welche sie vor Augen haben, begreiflich machen, daß sie nur in dem Schutze der Gesetze ihr Heil finden konnen. Durch eine aufrichtige Reue, durch eine unhedingte Unterwerfung kann mich die Einwohnerschaft dieser gewerbfleißigen Stadt in den Stand setzen, ihr zu zeigen, daß mich nicht allein die Gesinnungen eines guten Franzosen, eines seinem Lande und unseren Institutio—⸗ nen aufrichtig ergebenen Buͤrgers, sondern auch die eines guten Lyonesers beleben.“ ö zlußerdem beantwortete der Herzog von Orleans in demsel— ben Sinne noch die Reden des Erzöischofs, des Königl. Gerichts— hofes, des Tribunals erster Instanz, des Handels-Tribunals, der Handelskammer und des Maire der Rothkreuz-Vorstadt.
Der Moniteur bemerkt in Bezug auf den gestern von dem Temps nach einem Provinzialblatte (dem Courrier de l'Ain) gegebenen Artikel über die angebliche Absetzung eines Baitail— sons-Chefs durch den Herzog von Orleans, daß jenes Blatt sich der in diesem Artikel befintlichen Declamationen süglich hätte enthalten können, da das Faktum an sich durchaus unge— gründet sey.
Der National tadelt die Ausdrücke in der (oben mitge⸗ theilten Rede des Maire von Lyon sehr, und sagt unter 2n⸗ derm: „Wie kann ein Mann, der die Ehre hat, Maire von Lyon zu seyn, indem er sich an einen 2Mährigen P inen wendet, der der Stadt Lyon noch keine anderen Dienrste geleistet hat, als daß er den Festlichkeiten beiwohnte, die man ihm zu Ehren vor einem Jahre anordnete, sagen: „„Prinz! ein Wohlwollen ohne Bei— fpiel führt Sie in eine fchuldige Stadt, und wir haben Ih⸗ nen nur Thränen der Reue darzubringen.““ Wenn die Stadt mit Sturm genommen worden wäre, und Hr. Prunelle die Schlüssel überreichen müßte, — was könnte er mehr sagen?!“
Der Kriegs-Minister hat unterm Aten aus Lhon einen Ta— gesbefenl erlassen, worin er den Linsentruppen und den mobili⸗ sirten National-Garden der Departements der Saone und Loire, des Ain, der Isere und der Dröme im Namen des Her⸗ zogs von Orleans für die Ergebenheit, den Eifer, den trefflichen Geist, die Mannszucht und gute Haltung dankt, die sie bei dem Einzuge des Prinzen und bei der gleich darauf von Sr. K. H. abgehaltenen Musterung bewiesen haben. — In einem Beschlusse des Marschalls Soult von demselben Tage werden die Präfekten der obgedachten vier Departements aufgefordert, die fernere Mo— bilmachung der National-Garden dieser Departements einzustel⸗ len, mit dem Bemerken, daß diejenigen Bataillone, die bereits auf dem Wege nach Lyon begriffen wären, sofort in ihre Hei— math entlassen werden würden.
Der Maire der Rothkreuz⸗Vorstadt hat unterm 3. Dezember die Einwohner dieser Vorstadt, welche zur National-Garde ge— hörten, aufgefordert, sämmtliche Waffen binnen acht Tagen in der Mairie abzuliefern. Nach Verlauf dieser Zeit soll gerichtlich gegen die Saumseligen verfahren werden.
Privat-Berichten vom 4ten zusolge, hatte sich am 3Zten Abends in Lyon das Gerücht verbreitet, daß alle Personen, wel— che Mitglieder der Kommission auf dem Stadthause gewesen, ver— haftet worden wären. Die Stadt wimmelte von Militair und National-Gardisten; ein Theil der Kavallerie mußte wegen Mangels an Wohnungen und Ställen auf öffentlichem Platze bivonacquiren. Zwei Eompagnieen der Lyoner National— Garde sammt einer Baftterie, die bei den letzten Unruhen gleich— zeitig mit den Linientruppen die Stadt verließen, hatten gebeten, daß man sie von der Auflösungs-Verordnung ausnehme; am ten wußte man noch nicht, ob dieses Gesuch ihnen bewilligt werden würde. ͤ
Die traurige Berühmtheit, die sich die Lyoner Arbeiter in neuester Zeit erworben haben, veranlaßt den Lothringisch.n Courier, einige Notizen über diese Einwohner⸗Külasse zu geben. „Die Lhoner Seiden-Arbeiter“, sagt derselbe, „sund in ihrer Stadt allgemein unter dem Namen „Canuts“ bekannt; es ist ein arbeitsames Volk, in dem eine beständige sitzen de Lebens⸗ art die Entwickelung des Körpers und des Geistes zu hemmen scheint. Während die übrigen Bewohner dieses Landstrichs im Allgemeinen groß sind, bleiben die Canuts klein; ihre Bewezun⸗ gen sind langsam, ihre Sprache schleppend, ihre Blicke matt und trübe. Ihre einige Thätigkeit ist in ihren Fingern. Sie be⸗ wohnen J hauptsächlich die Rothkteuz- und St. Georas Vor⸗ stadt, so wie die Mitte der Stadt, weil hier die Quartier? min— der theuer, als in den übrigen Stadtvierteln sind; aus demselben Grunde beziehen sie auch in der Regel die obersten Stockwerke; viele von ihnen haben sogar nur schlecht verschlossene und unge— sunde Dachwohnungen. Das Arbeitelohn, das sie bekommen,
hält nicht immer mit dem Preise der Lebengmittel glei⸗ chen Schritt; der Betrag desselben vermindert sich in dem Maaße, als das rohe Material im Preise steigt; daher sie sich oft in höchst bedrängter Lage befinden. Die Seide wird ihnen von den Fabrikanten vorgewogen und muß, verarbeitet, zu dem⸗ selben Gewichte von ihnen zurückgelsefert werden. Die wohlha— bendsten Canuts haben zwei, zuweilen auch drei Webeftühle in einem großen Zimmer, das im Winter durch einen eisernen Ofen erheijt wird. Minder wohlhabende besitzen nur einen Stuhl, und ihnen dient oft ein einziges Gemach statt Arbeits⸗ stube, Schlafstube und Küche. Die Canuts können sich nicht, wie sonst gewöhnlich der Franzos, mit Leichtigkeit ausdrücken, und hieran ist wohl hauptsächlich der Uümstand schuld, daß das Schweigen ihnen zur zweiten Natur geworden ist; in den sechs Wochentagen ge⸗ brauchen sie ihre Zunge nicht vie mehr, als ihre Beine, wesha b sie auch stets den Sonntag mit Ungeduld erwarten, um ihr Ge⸗
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