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fingniß zu verlassen, die freie Luft einzuathmen und sich die Füße zu vertreten.“
Ueber die Ernennung des Herzogs Decgzes zum Bericht⸗ erstatler für das Pairs⸗-Gesetz äußert der Temps: „Dieser Name verkündigt ein System der Geschicklichkeit und der Ver⸗ öhnung. Es scheint in der That unmöglich, daß ein Staats⸗ nau, der so lange Zeit alle Schwierigkeiten der Verwaltung becbachtet hat, nicht einsehen sollte, wie höchst wichtig es ist, den Entscheidungen der Deputirten-Kammer nicht in den Weg u treten.“ Dem Courrier frangais zufolge, haben sich in der Kommsssson für die Beibehaltung der Erblichkeit ausgespro⸗ hen: die Herren Roh, Simeon, Portal, Mounier, Molé, Mor⸗ temart und Portalis; dagegen: die Herren von Broglie, De— cazes, Jourdan, Seguier, Chaptal, v. Haubersaert und Cornudet.
Der Patifer Stadt-Rath hat eine Summe von 3 Millionen zut Ausführung öffentlicher Bauten in Paris während des Win⸗ ters bewilligt.
Im Lanfe der vorigen Woche ist für 1,160,000 Fr. Gold von London nach Calais eingeführt worden.
Die Gertifikate der Anleshe, welche das Haus Rothschild mit dem Papstlichen Stuhle abgeschlossen hat, sind heute zum ersten⸗ male, Unter dem Namen Römische Anleihe, an die Börse ge⸗
acht worden. Der Finanz-Minister hat die Erlaubniß zur No⸗
zerselben unter den authentischen Börsen-Coursen noch
Der Polisei-Präfekt hat an alle Direktoren der kleineren Theater eine Verordnung erlassen, worin ihnen anbefohlen wird, die Vorstellungen so einzurichten, daß sie nie länger als bis um 11 Uhr dauern. Der Eonstitutionnel erklärt dies für einen Mißbrauch der Gewalt, und findet, daß eine solche Verordnung in einem Lande der Freiheit besonders seltsam erscheine. Er sragt: um welche Uhr die Spielhäuser geschlossen werden müßten?
Die Polizei geht, wie es heißt, damit um, den Predigten der Sankt-Simonianer ein Ende zu machen; der Saal Tait— bout, wo diese Missionaire bisher am Sonntage der arbeitenden Klasse Unterricht ertheilten, soll vom nächsten Sonntage an ge⸗ schlossen und die Zugänge zu demselben sollen durch die bewaff— nete Macht besetzt werden.
Großbritanien und Frland.
Parlaments-Verhandlungen. Eröffnung der Parlaments-Session. Am 6. Dez. um 12 Uhr Mittags wurden die Thüren des Oberhauses denjenigen geöffnet, die mit Einlaß⸗Billets versehen waren. Die neuen Gallerieen, die kürz⸗ lich erst erbaut worden und einen schönen Ueberblick des Hauses gewähren, waren bald gefüllt; die Damen waren, wegen der jetzt stattsindenden Hoftrauer, meistens schwarz gekleidet. Beim diplomatischen Corps gewahrte man die Fürsten Talleyrand und Esterhazh. Um halb zwei Uhr erschien der Lord-Kanzler, mit und nach welchem die meisten übrigen Lords eintraten. Es war auf 3 Uhr, als der Kanonendbonner die Ankunft Sr. Majestät im Oberhause ankündigte. Nachdem der Monarch auf dem Throne Platz genommen hatte, wurde der Ceremonienmeister in üblicher Welse zur Herbeirufung der Gemeinen abgesgndt. Als diese, den Sprecher an der Spitze, in großer r e erschienen
waren, hielt der König nach den gewöhnlichen Formalitäten die nachstehende Rede: „Mylords und Herren. „Ich habe Sie zusammenberufen, damit Sie ohne weiteren Verzug die wichtigen Pflichten wieder übernehmen, auf welche Ihre unverweilte Aufmerksamkeit durch die , n nn, gelenkt
Auftichtig bedaure Ich die Unannehmlichkeit, welche Ih—⸗ den, wie Ich wohl einsehe, aus einem so baldigen Wiederbegmn Ihrer Arbeiten erwachsen muß, nachdem Ihnen nur eine so kurze Zwischenzeit der Erholung von den Mühseligkeiten der letzten Session vergönnt war.“
„Ich fühle, daß es zu allererst Meine Pflicht sey, Ihrer sorgfälligsten Erwägung die Maaßregeln zu empfehlen, welche Ih⸗ nen Behufs einer Reform im Unterhause des Parlaments vor⸗ geschlagen werden sollen. Eine schleunige und befriedigende Er— sedigung dieser Frage wird täglich von dringenderer Wichtigkeit für die Sicherheit des Staates, so wie für die Zufriedenheit und Wohlfahrt Meines Volkes.“
„Innigst beklage Ich den Rothstand, der immer noch in vielen Theilen Meines Gebietes herrscht, und welchem, unter dem Segen der göttlichen Vorsehung, die Erhaltung des Friedens sowohl im Innern als im Auslande die beste und wirksamste Abhülfe gewähren wird. Ich fühle Mich Ihrer Geneigtheit ver—⸗ sichert, alle ausführbare Maaßregeln anzuordnen, welch, zu un—⸗ terstützen Sie Mich jederzeit bereit finden werden, und die sowohl zur Beseltigung der Ursachen, als zur Milderung der Wirkungen jenes Mangels an Beschäftigung dienen können, der von den Stockungen des Handels und den daraus erfolgten Unterbrechun⸗ gen der Gewerbs-Thätigkeit veranlaßt worden.“
„Mit großer Betrüͤbniß habe Ich das Daseyn einer Seuche in Sunderland wahrgenommen, die in ihrer Erscheinung, so wie ihrem Charakter nach, derjenigen gleicht, welche in vielen Theilen Europas geherrscht hat. Ob sie einheimisch ist oder vom Aus⸗ lande eingeschleppt worden, das ist eine in großer Ungewißheit verwickelte Frage; ihr Fortschreiten ift jedoch weder so auägedehnt, noch so verderblich, als auf dem Kontinente. Imwischen ist es nicht minder nothwendig, jede Vorkehrung gegen die weitere Ver⸗ breitung dieser Krankheit zu treffen; diejenigen Maaßregeln, die von denen, welche die beste Gelegenheit gehabt, sie zu beobachten, als die wirksamsten zu diesem Zweck empfohlen worden, sind be— reits angeordnet.“
„In Irland hat sich hier und dort gegen die Bezahlung des Zehenten eine systematische Opposition gebildet, die in einigen Fällen betrübende Folgen hatte; eine Ihrer ersten Pflichten wird es sehn, nachzuforschen, ob es nicht möglich sey, in den Gesetzen über diesen Gegenstand Verbesserungen anzubringen, welche der herrschenden Kirche den nöthigen Schutz gewähren und zugleich die jetzigen Uesachen der Beschwerde hinwegräumen können. Bei dieser so wie bei jeder anderen Irland betreffenden Frage ist es jedoch vor allen Dingen nothwendig, nach den besten Mitteln zu trachten, welche innere Ruhe ünd Ordnung sicher stellen, die al— lein zu fehlen scheinen, um ein von der Vorsehung mit so vie— len natlir lichen Vorzügen gesegnetes Land zur größten Wohlfahrt zu erheben.
„Das Benehmen der Portugiesischen Regierung und die wiederholten Kränkungen, denen Meine Unterthanen ausgesetzt gewesen, haben eine Erneuerung Meiner diplomatischen Verhält— nisse mit dem Portugiesischen Königreiche verhindert. Der Zu⸗ stand eines Landes, das mit dem unserigen so lange durch die Bande, der innigsten Allianz vereinigt gewesen, muß nothwendig für Mich ein Gegenstand vom höchsten Interesse seyn; die Rück— ehr des älteren Zweiges des Erlauchten Hauses Braganza nach Giro pa und die Gefahren einer streitigen Thronfolge werden auch Meine sorgfältigste Aufmerksamkeit auf Ereignisse lenken, durch
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1806
welche nicht bloß die Sicherheit Portugals, sondern auch das all⸗ gemeine Interesse Europas bloßgestellt werden kann.“
„Das Arrangement, welches Ich Ihnen beim Schlusse der vorigen Session hinsichtlich der Trennung der Staaten Holland und Belgien ankündigte, hat einen Traktat zwi⸗ schen den fünf Mächten und dem Könige der Belgier zur Folge gehabt, den Ich befohlen habe Ihnen vorzulegen, sobald die Ratificationen ausgewechselt seyn werden. Noch ist kein ähnlicher Traktat von dem Könige der Niederlande geneh⸗ migt worden, doch hege Ich die Zuversicht, daß die Zeit nicht entfernt sey, wo dieser Souverain die Nothwendigkeit einsehen wird, einem Arrangement beizutreten, in welchem die Bevoll— mächtigten der fünf Mächte einmüthig übereingekommen sind, und das mit der sorgfältigsten und unparteiischsten Wahrnehmung aller betheiligten Interessen entworfen worden.“
„Ich habe die Genugthuung, Ihnen anzuzeigen, daß Ich mit dem Könige der Franjzosen eine Uebereinkunft abgeschlossen, welche Ich befohlen habe Ihnen vorzulegen, und deren Zweck die wirksame Unterdrückung des Alfrikanischen Sklavenhandels ist; diese Uebereinkunft, welche die Gestattung gegenseitiger Rechte, die in bestimmten Gegenden und Orten von einer wie von der anderen Seite ausgeübt werden können, zur Grundlage hat, wird, wie Ich zuversichtlich hoffe, die Seemacht beider Län⸗ der in den Stand setzen, durch vereinigte Anstrengungen einen Zweck zu erreichen, den beide als so wichtig für das Interesse der Menschheit erkennen.“ ö
„Was den Zustand Europas im Allgemeinen betrifft, so flö⸗ ßen Mir die freundschaftlichen Zusicherungen, welche Ich, von auswärtigen Mächten erhalte, und die Einigkeit, die zwischen Mir und Meinen Verbündeten besteht, die vertrauensvolle Hoff— nung ein, daß der Friede nicht gestöct werden wird.“
„Herren vom Haufe der Gemeinen.
Ich habe befohlen, daß die finanziellen Anschläge für das bevorstehende Jahr in Bereitschaft gesetzt werden; selbige sollen Ihnen zu gehöriger Zeit vorgelegt seyn. Ich werde Sorge dafür fragen, daß sie mit der strengsten Rücksicht auf Sparsam keit ent⸗ worfen seyen, und Ich hege zu Ihrer Weisheit, so wie zu Ihrer Vaterlaudsliebe, das Vertrauen, daß Sie diejenigen Anschaffun⸗ gen machen werden, die der öffentliche Dienst erfordert.“
„Mylords und Herren. .
Die gewaltthätigen und ausschweifenden Scenen, die in der Stadt Bristol und an einigen anderen Orten vorgefallen sind, haben in Mir die tiefste Betrübniß erregt. Das Ansehen der Gesetze muß durch die Bestrafung von Freveln, welche eine so bedeutende Verwüstung von Eigenthum und einen so traurigen Verlust von Menschenleben herbeigesührt haben, behauptet wer—⸗ den. Ich halte es für recht, Ihre Aufmerksamkeit auf die besten Mittel jzu lenken, die zur Verbesserung der Municipal⸗Polijei des Königreichs, so wie zur wirksameren Beschützung der öffentlichen Ruhejgegen die Wiederholung solcher Bewegungen, dienen können.“
ier e ag unserer freien Verfassung zugethan, kann Ich niemals irgend eine Einmischung in die rechtmäßige Ausübung jener Rechte gutheißen, welche Meinem Volke das Privilegium sichern, seine Beschwerden zu erörtern und bekannt zu machen. Während Ich jedoch diese Rechte achte, ist es auch Meine Pflicht, Verbindungen zu hindern, die, unter welchem Vorwande sie auch stattfinden mögen, ihrer Form und ihrem Charakter nach mit jeder geordneten Regierung unvereinbar und sowohl dem Geiste als dem Buchstaben des Gesetzes entgegen sind. Ich weiß auch, daß Ich Meine treuen Unterthanen zur Unterstützung Meines bestimmten Entschlusses, alle ungesetzliche Handlungen zu unter⸗ drücken, durch welche der Frieden und die Sicherheit Meines Gebietes gefährdet werden können, nicht vergebens auffordern werde.“
Nach Beendigung dieser Rede erhob sich der König vom Thron und verließ das Haus unter dem begeisterten Zurufe der Versammlung. Auf kurze Zeit wurde üblichermaßen die Sitzung aufgehoben, und als die Lords wieder zusammengetreten waren, machte Graf Grey in eben so üblicher Weise einen nnerheb⸗ lichen Antrag (in Bezug auf die Kirchspiele), worauf dann der Lord-Kanzler die Thron-Rede nochmals verlas. Der Graf von Camperdown erhob sich hierauf, um auf die Adresse an den ag als Antwort auf die Rede anzutragen. Er begann damit, die Nachsicht des Hauses für sich selbst in Anspruch zu nehmen. Er habe, bemerkte er, bei der gegenwär— tigen Gelegenheit mit ganz besonderen Schwierigkeiten zu käm— pfen; denn niemals sey, seiner Meinung nach, das Parlament in einer drohenderen Krisis versammelt und niemals berufen wor— den, über Gegenstände von solcher Wichtigkeit zu berathschlagen, als diejenigen wären, deren in der Thron- Rede Erwähnung ge⸗ than würde. Hiernächst zuvörderst die Reform-Angelegenheit be⸗ rührend, sagte der Redner, nachdem er von der Beträbniß ge— sprochen hatte, mit welcher die Verwerfung der Reform-Bill im ganzen Lande aufgenommen worden sey:
„Was die Maaßregel anbetrifft, welche die Regierung vorzu⸗ legen gesonnen ist, so wuͤrde es voreilig seyn, jetzt davon zu spre— chen. Es genuͤgt uns fuͤr jetzt die Versicherung meines edlen Freundes, daß, so gern er bereit sey, die untergeordneten Details zu veraͤndern und zu verbessern, die ganze Magßregel doch, dem Grundsatze und der Wirksamkeit nach, der fruͤheren vollkommen gleich seyn wurde, und ich bin auch uͤberzeugt, daß nur eine solche Bill das Land zufrieden stellen wird. Ich wünsche Euren Herr⸗ lichkeiten gegenüber mich nur der Sprache der Vorsicht und kei⸗ nesweges der der Einschüchterung zu bedienen; aber inoͤgen Sie sich auch nicht selbst taͤuschen. Ich beschwoͤre Sie, sich zu besin⸗ nen, ehe Sie abermals eine Reform-⸗Maaßregel verwerfen. Sie wurden eine furchtbare Verantwortlichkeit auf sich nehmen, wenn Sie dies Hoffnungen des Volkes zum zweiten Male taͤu— schen sollten — In Betreff dessen, was Se. Majestaͤt uͤber das in einigen Theilen des Reichs herrschende Elend sagen, so bin ich uͤberzeugt, daß Eure Herrlichkeiten Maaßregeln in Beruͤcksichtigung nehmen werden, die am besten geeignet seyn konnen, jenem Elende abzuhelfen. Dies zu thun, ist nicht allein Ihre Pflicht, sondern ich weiß, daß Sie mit Freuden dazu schreiten werden; aber ich zweifle, ob dem Uebel durch irgend eine besondere legislative Maaßregel begegnet, werden kann.“ Nachdem der Redner die Aeußerungen des Königs uͤber die Cholera und den Zustand Irlands beruͤhrt hatte, ging er auf die auswaͤrtigen Angelegenheiten uͤber und aͤu⸗ ßerte sich folgendermaßen: „Es ist jeder Grund vorhanden, zu glauben, daß Holland den Wuͤnschen der anderen Maͤchte nachge⸗— ben wird, und ich bin der Meinung, daß die Regierung fuͤr die Klugheit und Geschicklichkeit, mit der sie diese sehr schwierigen Unter⸗ handlungen geleitet und zu einem endlichen Arrangement gebracht hat, unseren besten Dank verdient. Der Theil der Koͤnigl. Rede, welcher einer Verbindung Englands und Frankreichs zur Abschaf⸗ fung des Sklavenhandels erwaͤhnt, ist in vieler Beziehung im hoͤch— sten Grade erfreulich. Die Zeit ist nun hoffentlich nicht mehr ent⸗ fernt, wo jener abscheuliche Handel ganz und gar unterdruͤckt seyn wird. (Hort, hoͤrt) Außerdem aber ist es erfreulich, daraus das gute Vernehmen und die freundlichen Gesinnungen zu ersehen, welche zwischen Frankreich und England bestehen — Gefuͤhle, welche hof⸗ fentlich stets werden genaͤhrt und befoͤrdert werden.“
Der Graf verlas hierauf die Stelle der Rede in Bezug auf bie Finanzen und nahm Gelegenheit, die Neigung Sr, Majestät
zu Ersparnissen und zur Verminderung der öffentlichen Lasten
preisen. Dann zu den Stellen übergehend, welche des Bristolet
. zurückkommen werden) die Argumente, der Oppositions-Mit⸗ glieder, namentlich des Grafen von Aberdeen, zu widerlegen
Aufstandes und der ungzesetzlichen Verbindungen erwähnen, hi ʒesucht hatte, wurde die Adresse mit der vom Grafen Harrowby
merkte er, daß seit der letzten Session in verschiedenen Theilen vorgeschlagenen Veränderung einstimmig angenommen. — Der
des Reiches tumultuarische Auftritte stattgefunden hätten. E. Herjogz von Buckingham stellte Ferauf noch die Frage, ob
sey nothwendig, die ganze Schärfe der Gesetze dagegen in An] bie kürzlich niedergesetzte Spezial-Konimisston sich auch mit der
wendung zu bringen, und er hoffe, daß die Schuldigen auf die strengste Weise bestraft werden würden. Ueber den Schluß da
Untersuchung der tumuültuarischen Auftritte in Nottingham be— schäftigen würde? Graf Grey erwiederte, daß jene Kommission
Königlichen Rede, welcher auf die Unzulässigkeit hinweist, den ihre Arbeiten auf die Vorfälle in Bristol beschränken werde.
politischen Unionen eine ungesetzliche Ausdehnung zu verstatten äußerte sich der Redner folzendermaßen:
„Eure Herrlichkeiten stimmen gewiß mit diesen hoͤchst constitu— tionnellen Gesinnungen Sr. Majestäͤt uͤberein; denn wenn des Vol— kes Privilegien und Rechte geschuͤtzt werden sollen, so muß die aut— uͤbende Gewalt auch in den ihrigen unterstuͤtzt werden. Ich bin daher auch uͤberzeugt, daß, wenn jemals solche politische Com bing—
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tionen, wie Se. Majestaͤt sie bezeichnet hat, zum Vorschein kom
men sollten, der Konig Eure Herrlichkeiten und alle seine ge— treuen Unterthanen nicht vergebens aufrufen und Alle bereit finden wurde, ihn bei Unterdruͤckung jener Gesellschaften zu unterstuͤtzen. Selbst solche Unionen, die fuͤr augenblickliche Zwecke gebildet worden und vollkommen dem Geiste und Buch staben des Gesetzes gemaͤß sind, muͤssen mit Besorgniß um Betruͤbniß betrachtet werden, denn sie deuten auf eine Unbehag— lichkeit des politischen Körpers. Ursache; und bis nicht die Ursache beseitigt worden ist, duͤrfen Ew,
Herrlichkeiten das Verschwinden derselben nicht hoffen. Nehmen
Sie die Bill an, und alle Associgtionen werden aufhoͤren; da
2
Volk wird dann seine ganze Liebe und sein ganzes Vertrauen den Unterhause zuwenden, durch das es sich wahrhaft repraͤsen— tirt sieht⸗“ .
Der Graf trug dann in der gewöhnlichen Form auf die ei— nen Widerhall der Thron-Rede bildende Adresse an. Lord Lytt— leton unterstützte diesen Antrag. Der Graf von Harrowby erklärte sich im Allgemeinen mit der Rede einverstanden, mu wünschte er die Stelle in der Antwort geändert, welche sich auf den Traktat der fünf Mächte mit Belgien bezöge, weil sle gewiñ sermaßen eine Billigung jenes Traktates enthalte. aber unpassend, da der Traktat dem Hause noch nicht vorgelegt worden sey. Graf Grey) erklärte, daß er gegen diese Aenderumz nichts einzuwenden habe. Der Graf von El don bemerkte, daß et es unpassend gefunden habe, daß einige ehrenwerthe Lords be der jetzigen Veranlassung sich schon ausführlicher auf die Reform— bill eingelassen hätten. Wenn er durch sein Votum zur Ver— werfung der Bill beigetragen habe, sey es in der Ueberzeugung geschehen, daß seine Pflicht gegen das Haus und gegen die Krone solches erheische. Sollte dieselbe Maaßregel noch einmal eingebracht werden, so würde es die Pflicht Ihrer Herrlichkeiten seyn, zu erwägen, ob es dem Vortheil der Nation angemessen sey, dit— selbe durchzulassen oder neuerdings zu verwerfen. Er zweifle nicht, daß die neue Bill so abgefaßt seyn würde, wie sie dit Verfertiger ihrem Gewissen nach für zweckmäßig hielten, und eben so bezweifle er nicht, daß das Haus nach seiner gewissenhaften Pflicht darliber entscheiden werde. Nachdem der Redner der Adresse im Uebti⸗
Sie sind Wirkungen, aber kein
Das Haus vertagte sich um 8] Uhr.
— Im Unterhause ließen sich Hr. Croker und Sir CEhs. Wetherell mit großer Heftigkeit wider die Minister aus, allein ohne ein Amendement vorzuschlagen. Der Letztere verthei— digte sein Verhalten in Bristol und griff die Regierung und den Courier an, weil erstere seinen Namen unter die der Mitglieder der Spezial-UO6srurhungs-Köommission über den Bristoler Auf— ruhr aufjunehmen geweigert, und weil letzterer gesagt, daß sein Verfahren in Bristol eben so sehr in Frankreich, wie in England, getadelt werde. (Wir werden auf diese Sitzung zurückkemmen.) J London, 7. Dez. Vorgestern Nachmittags um 2 Uhr tra— sen Ihre Majestäten, von Brighton kommend, im St. James— Palast ein. Die Königl. Ankömmlinge wurden überall Volke mit dem größten Jubel degrüßt. Se.
nr om Sama: ] m eolcsyo , 2X demnächst ein Conseil, in welchem die Thronrede zur
Majestät hielten Eröffnung des Parlaments erörtert wurde.
. Im Courier liest man: wird man ersehen, daß weder
„Aus der Thronrede des Königs Seinerseits, noch von Seiten sei—
ner Minister in der alten Kraft und Entschiedenheit die geringste
Veränderung eingetreten ist, und daß im Gegeniheil die Aus— drucksweise eine Energie athmet, welche die aufrichtigsten Gesin—
4
wir kaum glauben können, wie nicht augenblicklich eine Majori⸗
2
Dies se) tät von Pairs den Ministern ihren Wunsch zu erkennen geben sollte,
die Bill zu unterstützen, ohne sie und ihren Königl. Herrn zu der einzigen Alternative zu treiben, welche ihnen übrig bleidt, um eine Maaß⸗ regel durchzubringen, die mit der Wohlfahrt des Handels, dem Föieden des Landes und der Sicherheit des Throns als identisch erscheint. Sollten einige Pairs noch immer den Gedanken fest⸗ halten, sich der Bill zu widersetzen, bloß um zu zeigen, daß sie Nuth genug haben, um sich nicht durch das Geschrei der Menge oder durch das Gedot der öffentlichen Presse zur Nach— giebigkeit einschüchtern zu lassen, so ist es zwar nicht zu läugnen, daß gewisse Leute in der That nach Reform schreien, und daß die öffentliche Presse dieselbe Sache in Schutz nimmt, aber Jene mögen nicht vergessen, daß stie ihnen auch durch die Stimmen von Millionen wohlgesinnter Männer, durch den Rath des aufgeklärtesten und wohlhabend⸗ sten Theils der Gesellschaft empfohlen wird, endlich, daß es auch die ernstliche Anempfehlung eines patriotischen Königs ist, und
gen seine Zustimmung gegeben hatte, erwähnte er noch eines Gegen= standes, der der vorliegenden Debatte fremd war. Er beklagtt sich nämlich über ein Pamphlet, welches unter dem Namen: „Die schwarze Liste“, erschienen sey. „In dieser Liste“, sagte der Redner, „wird behauptet, daß ich jährlich aus dem öf— fentlichen Schatze 54,000 Pfd. Sterl. erhalte. Ich wollte, daß der Verfasser jener Liste so gütig wäre, mir diese Summe aut— zuzahlen, ich wollte ihm dann meine Ansprüche an den Stach gern überlassen. (Gelächter. Alsdann wird gesagt, daß eine edle Person von 87 Jahren, mein älterer Bruder, der aber in jener Liste als mein Neffe bezeichnet wird, eine jährliche Pensston von 4000 Pfd. Sterl. erhalte. (Gelächter, Von den edlen
Lords, welche in der letzten Session gegen die Reform-Bill ge stimmt haben, wird behauptet, daß sle mehrere Millionen au dem öffentlichen Schatze empfangen.“ (Gelächter. ) — Der Graf
von Aberdeen äußerte sich im Wesentlichen folgendermaßen:
„Ich begreife nicht, auf welchen Grundsatz hin Se. Majestät
veranlaßt worden ist, die Hoffnung auszudruͤcken, daß der Koͤniz der Niederlande dem Traktat beitreten wird.
Wir wissen durch die offentlichen Blaͤtter, daß der Koͤnig der Nie— derlande den Belgiern die freie Schifffahrt auf den Kanaͤlen seincß Landes bewilligen soll, und ich weiß nicht, wie man glauben kant, daß er in eine so ungerechte und unvernuͤnftige Forderung willi— gen werde. Die Konferenz haͤtte eben so gut verlangen koͤnnen, daß den Belgiern freie Passage durch den Palast des Koͤnigs der Niederlande bewilligt wurde. Dieser Monarch wuͤrde vielleicht in die Gebiets und Schuldentheilung gewilligt haben; aber durch dit Einverleibung des ohigen Artikels hat die Konferenz seine Zustimmung zu dem Traktat unmoͤglich gemacht. Die Konferenz hat durch diesen Al der Ungerechtigkeit das Hollaͤndische Volk so eng
nen Zustimmung seiner Unterthanen sich jenem Artikel zu wider
setzen. „ Eben so unverstaͤndlich als obiger Gegenstand sind mir dir Ausdrucke in der Koͤniglichen Rede in Bezug auf Portugal. Der
s J . . Ich wuͤrde sehr er. staunt seyn, wenn der Koͤnig der Niederlande demselben beitraͤt⸗
. ken ö
ni : dische 6 mit seinemn Koͤnige verbunden, daß derselbe im Stande ist, mit der vollkomm⸗
vor Allem, daß sie von dem Gewissen eines jeden rechtlichen und nachdenkenden Mannes, seine Verbindungen und vermeintlichen Interessen mögen übrigens seyn, welche sie wollen, dringend ge— fordert und bekräftigt wird. Jetzt scheint es uns unmög⸗ lich, daß noch Einer von den Gegnern der Reform sich der Täuschung hingeben kann, als kümmere sich das ganze land gar nicht um die Reform. Seit dem Schluß der letzten Session haben sie hinlängliche Gelegenheit gehabt, die Meinungen des Volks zu sammeln, und sie können nun nicht mehr aufstehen und die Gleichgültigkeit des Publikums gegen die Reform als Entschuldigung anführen, weshalb sie dieser großen Maaßregel, zu deren Erörterung sie nochmals berufen sind, sich widersetzen. Ein Gegner der Reform, der vorgeben wollte, daß das Volk gegen eine vollkommene, ausgedehnte und wirksame Reform gleichgültig sey, wäre entweder ein sehr un— vissender, oder ein sehr unverschämter Mann; er müßte entweder eine Aussage thun, von deren Falschheit er sehr wohl überzeugt wvware, oder wenn er se unwissend ist, um davon nicht überzeugt zu seyn, so müßte er sich die letzten zwei Monate lang von aller Gesellschaft abgesperrt haben und wäre dann nicht der Mann dazu, um eine Ansicht oder eine Frage auszusprechen, wobei es sich um die öffentliche Meinung handelt. Hoffentlich werden nur Wenige im Oberhause nach einer solchen Auszeichnung geizen. Es glebt freilich Personen in diesem Hause, wie in jeder ande⸗ ren bffentlichen Versammlung, die ihre Stellung in der Gesell⸗ schaft einzig und allein dem Zufall einer hohen Geburt verdan⸗ ⸗ und da es ihnen bis jetzt nicht gelungen ist, auf eine an⸗ auf einem zurückwei⸗
dere Weise sich hervorzuthun, so mögen sie nun . h 241. h *
Wege, den ein edles Gemüth mit Verachtung sen würde, nach Berühmtheit streben. Diesen Personen, wenn es deren giebt, wollen wir nur in Erinnerung bringen, daß es in einem Lande, wie dieses, zwar leicht ist, Be⸗ rühmtheit zu erlangen, aber daß kein tugendhafter Mann sie
Kdoͤnig sagt, daß das Betragen der Portugiesischen Regierung um durch ein so unwürdiges Verfahren zu gewinnen suchen wird.
die wiederholten Beleidigungen, denen Englische Unterthanen aus— gesetzt gewesen seyen, das Änknuͤpfen diplomatischer Verbindungen mit jenem Lande verhindert haͤtten. Man weiß nicht, ob hier von den fruheren, bereits redressirten Beleidigungen, oder von neueren die Rede ist. Auf jeden Fall aber scheint es mir, daß die jetzigt
Portugiesische Regierung, welche sich nun bereits vier Jahre lang
behauptet, einen
vor sich gehen sollte, so können Ew. Herrlschkeiten uͤberzeugt seyn, daß es sich nicht um cinen bloßen Kampf zwischen den beiden Fuͤr— sten handeln wird. Nein, alle Friedens⸗-Hoffnungen wuͤrden darah scheitern; ein allgemeiner Krieg wurde unvermeidlich seyn. Man kann unmoglich voraussetzen, daß der König von Spanien geduldig zugeben wird, daß eine revolutionnaire Franzbsische Faction sich in die Halbinsel eindraͤnge; und sollte selbst der Koͤnig gegen die Fol— gen einer solchen Expedition unempfindlich seyn, so wuͤrde das ganze Spanische Volk sich in Massen dagegen erheben. daher nicht umhin, den gegenwaͤrtigen Augenblick als hoͤchst kritisch fuͤr den Frieden der Welt zu betrachten. Es schien mir Pflicht, diese Bemerkungen zu machen, obgleich ich gegen die Adresse kein Einwendungen zu machen habe.“
Der Herzog von Buckingham sagte, daß er der Thron— Rede von ganzem Herzen beistimme, und drückte die Hoffnung aus, daß die Minister alles das ausführen würden, was sie dem Könige in den Mund gelegt hätten. — Die Vorfälle in Bristol und Birmingham schienen ihm dagegen ju sprechen, daß das Volk bereit sey, die Reformfrage mit Ruhe zu erörtern. Et
nspruch auf die Anknüpfung diplomatischer Ver⸗ haͤltnisse hat. — Wenn die Expedition, die Dom Pedro beabsichtigt,
Wohl mag es diesem und jenem Lord eine Zeit lang angenehm seyn, von einigen eben so unklugen, aber verzagteren Männern in dem Hause Beifall zu erhalten und der Götze jener auser⸗ wählten Zirkel zu werden, in denen Vorurtheil und Unwissenheit stois die Oberhand behält; aber welcher Edelmann, der seinen Stand achtet, und der wünscht, daß er Ehrfurcht gebiete, wird für eine Berühmtheit, wie diese, die Möglichkeit aufopfern, welche sich ihm itzt darbietet, nicht nur in seinem eigenen, sondern in allen anderen Ständen der Gesellschaft den Beifall der Hochherzigen und Gu— ten zu verdienen und der Nachkommenschaft einen von politischen Verhrechen unbefleckten Namen zu überliefern. Wir wollen sehr gern gegen die Besorgniß einiger Personen billig seyn, welche, obgleich sie eine Art von Reform wünschen, doch die von Lord Grey vorgeschlagene Maaßregel für ausgedehnter halten, als es,
Ich kann ihren Vorurtheilen zufolge, mit der Festigkeit und Wohlfahrt der⸗
ienigen Institutionen, welche nur Revolutionnairs gern zersiören möchten, sich verträgt. Unter den Gegnern der letzten Reform⸗ Bill befanden sich Mehrere aus dieser Klasse. An sie würden wvir nur die Bitte richten, daß sie erwägen, ob bei dem ge⸗ genwärtigen Zufstande des Landes jene Institutionen nicht durch Verwerfung einer liberalen Reform in größere Ge⸗ fahr gerathen könnten, als durch Genehmigung der letzten Bill in ihrer ganzen Ausdehnung. Daß diese Bill Vieles ent— hält, was man in der ersten Instanz hätte vermeiden können, und was künftige Parlamente verbessern möchten, wollen wir
räume übrigens ein, daß von einer schnellen und genügenden Beseitigung dieser Angelegenheit die Ruhe des Landes abhänge. Man müsse daher die neue Maaß— regel mit Rücksicht auf die Gesinnungen des Volkes und mit Rücksicht auf die Fortschritte in Bejng auf Erziehung und Bil— dung, welche es zur Erwägung politischer Gegenstände geeigneter gemacht hätten, in Ueberlegung nehmen; aber er würde dieselbe immer aus dem Gesichtspunkte betrachten, daß sie den Grund— ätzen der Constitution anpassend seyn müsse. Nachdem noch
raf Grey in einer Rede (auf die wir morgen ausführlichen
und Sicherheit
nicht leugnen; aber man vergesse nicht, daß sie nichts enthält, was irgend ein vernünftiger Mann verwersen kann, unz was nicht die parlamentarische Erfahrung verbessern oder gänzlich um—⸗ ändern könnte; und daß aus der einstweiligen Beibehaltung ei⸗ nes unüberlegten Paragraphen kein großes und ernstliches Unhell entsprießen kann, das aber gewiß erfolgen würde und müfte, venn eine Majorität der Acistokratie dieses Landes es versuchen sollte, durch Verwerfung der nenen Bill der Nation noch ferner hre Perachtung iu beweisen,“
den Tories in der nächsten Parlantents-Session befolgt werden sollen,
vom
Ernennung D
nungen kundgiebt; noch immer jedoch wird so eindringlich eme! würdige Erörterung und ein weises Benehmen anempfohlen, daß;
1807 Die Rede des Königs ist an unserer Börse mit großer Zu⸗ friedenhelt aufgenommen worden. eute wurde Sr. Maj. bereits durch den Lord-Kanzler die Dank -Adresse des Oberhaufes überbracht.
Am 12ten wird die neue Reform-Bill eingebracht werden.
Der Morning-Ehronele zufolge, wird sich das Parla— ment am 23sten d. vertagen, jedoch nur auf 8 Tage, indem, be— vor nicht die Parlaments-Referm durchgegangen ist, alle Ferier sehr kurz seyn sollen. .
Am veiflossenen Sonnabend langte der Herzog von Welling⸗ ten von Schloß Walmer in Apsley⸗House au, um sich zu Erfüll— lung der Parlamentspflichten anzuschicken. „Während seines Auf⸗ enthalts zu Walmer“, heißt es in hie sigen Blättern, „wurden ihm vom Marquis von Salisbury, Graf Mansfield, Graf Clan- william und anderen Opponenten der Resorm-Bill Besucht ab⸗ gestattet. Die Versammlung der Opposttions-Lords zu Walmer hat einen dritten Anti-Reform⸗Verein gebildet, der angeblich zu dem Zweck gehalten wurde, die Pläne und das System, welche von
in geheimem Konklave festjusetzen. Der Graf Eldon, welcher den Herzog von Cumberland, den Grafen von Shastesbury und den Lord Rolle in Encombe als Gäste bei sich gesehen, und der Heriog von Wellington, Lord de Roos, Sir Robert Peel, Herr Croker und Sir Henrh Cooke, Parlaments-Mitglied für Orford, waren wiederum zu Sudburn bei dem Marquis von Hertford zu Gaste, ehe der Letztere seine Reise n Ftalien antrat. Der Graf Roßlyn hat sich während der Prorogatien des Parlaments die meiste Zeit auf seinem Landsitz in Fifeshire aufgehalten; der Graf Lauderdale befindet sich ebenfalls in Schottland.“ .
In einem Supplement zur Hofzeitung befindet sich die einer Kommissson zur Untersuchung der bekannten Unordnungen in Bristol; die Richter sollen am 19ten d. in der genannten Stadt ihre Function ant
„Dem Vernehmen nach“, sagt ein Morgenblatt, „ist den Kaufleuten endlich die so lange schon naächgesuchte Erleichte⸗ rung bewilligt worden, während des Winters die Brief-Felleisen aus dem Norden vermittelst Dampfbooten besorgen zu lassen. Es sollen unverzüglich, sowohl für die Niederländischen als Ham— burger Stationen, Fahrzeuge gemiethet werden. Die Handels⸗ Interessen verdanken diesen Vortheil, wie es heißt, der direkten Fürsprache des Herzogs von Richmond, von dessen Neigung für eine genaue Beaufsichtigung der Postverwaltung noch viele an— dere nützliche Verbesserungen erwartet werden.“
Das auswärtige Amt erhielt heute Depeschen vom 26sten v. M. von Hrn. Hoppntr aus Lissabon. Die Regierung hatte die Freilassung des Britischen Konsular-Agenten in Combra verweigert.
In den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika haben bereits, wie aus New-Yorker Zeitungen vom Sten v. M. hervorgeht, die Wahlen des neuen Präsidenten begonnen; die Op⸗ ponenten des Generals Jackson sollen nicht weniger als 7 Kan— didaten unterstützen.
Laut Berichten aus Bombay vom 29. August, war in Can— ton bis zum 30. Mai in der Lage zwischen den Behörden und
unseren Landaleuten noch nichts geändert.
Rieperlande )).
Aus dem Haag, 9g. Dez. Morgen Abend gedenken Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Albrecht von Preußen ihre Rückreise nach Berlin anzutreten. Heute sindet ein Familien⸗Diner bei Hofe statt.
Man meldet aus Breda, daß der Oberst J. Vertholen, Kommandant jener Festung, vom Könige zum General-Major ernannt worden ist.
Im Journal de la Haye liest man: „Nachrichten aus Seeland zufolge, scheint es, daß fortwährend eine große Amahl Belgischer Deserteure daselbst anlangen. Die Schilderung, welche diese Personen von dem Zustand Belgiens machen, ist im höchsten Grade traurig. Sie versichern, daß nicht allein die niederen, sondern auch die Mittelklassen im Elende schmach⸗ ten. Der Handel stockt gänzlich, Bankerotte folgen mit furchtbarer Schnelligkeit auf einander, und es soll dahin gekommen seyn, daß friedliche Leute nicht mehr sicher auf den Straßen gehen können, ohne den Angriffen derer ausgesetzt zu seyn, welche der Hunger zum Verbrechen treibt. Thatsache kann dem Gesagten zum Beweise dienen. Vor eini⸗ gen Tagen kamen mehrere Gränzbewohner bei unseren Vorposten an und baten, daß man ihnen erlauben möge, sich auf unser Gebiet zu begeben, um durch irgend eine Arbeit ihr Brod zu verdienen und dadurch ihrer großen Noth ein Ende zu machen. Das Elend, welches sich auf ihren Gesichtern malte, ihr zerlump⸗ tes Aeußere — Alles bewies, daß diese Unglücklichen die Wahr— heit sagten. Trotz des Mitleids, welches die Hülflosen einflöß— ten, und trotz des Wunsches, ihr Schicksal zu verbessern, haben die Behörden doch geglaubt, ihnen ihre Bitte abschlagen zu müssen.“ .
Brüssel, 8. Der. Gestern haben die Generale Belliard und Evain und mehrere Senatoren und Repräsentanten die Ehre gehabt, beim Könige zu speisen. .
Das große Hauptquartier wird morgen nach Brüssel verlegt werden. Der Konig wird an diesem Tage das Kärassier-Regi⸗ ment die Revue passtren lassen und ihm seine Fahne überreichen.
Bild zu entwerfen.
Folgende
pen mit einem Waarenlager niederlassen, das sle im Detail ver— kaufen, ohne die Abgaben zu bezahlen, denen der einheimischt Kaufmannsstand unterworfen ist.
Die Emancipatien widerspricht dem Gerüchte, daß kein Holländisches Schiff in Ostende zugelassen würde. Man unter⸗ werse dieselben nur einer Quarantalne, die, den Umstäuden nach, in Ostende ahgehalten werden könne.
Das Belgische Schiff „la Joyeuse arrivee“, mit Salz be— laden, von Liverpool kommend, ist im Kanal von St. George mit einem großen Schiffe zusammengestoßen und untergegangen. Man hofft, daß die Maunschaft geretter seyn wird, obgleich man darüber noch nichts Bestimmtes weiß. .
Deutschland *).
— — Karlsruhe, den 22. November. Die Tagesord⸗ nung in der 133sten Sitzung der zweiten Kammer am 15. No⸗ vember führte auf die Fortsetzung der Diskussion über die Do⸗
1 ö
tationen der Mittelschulen.
Zuschüsse. Für get ausgeschlossen! ͤ, verwandte sich
von Konstanz leb ᷓ
diesem Institut
jährlich betrügen, während die mittleren Gehalte der Lehrer Karlsruher Lyceum sich auf 1200 Fl. beliesen. Diese Differenz erregte allgemeine Verwunderung; man unterstützte Hrn. Rettigs Bitte um einen jährlichen Zuschuß von 800 Fl. zum Besten des Konstanzer Lyeeums, und wies das Gesuch an die betreffende Kommission. Während dieser Verhandlung nahm der Abgeord— nete Welker Gelegenheit, von dem wissenschaftlichen Zustande der katholischen Mitschulen ein eben nicht vortheilhaftes Es ko]mme Mancher auf die Hochschule, — ätißerte Hr. Welcker, — der nicht im Stande wäre, das Corpus juris zu übersttzen, und wenn ein Studiosus die Worte: Sanci- mus hac lege in perpetuum valitura, in einer Prüfung neulich folgendermaßen übertragen hätte: „Allerheiligster, wenn du dies liesest, so lebe ewig wohl!“ — so zeige das ziemlich deutlich, in welchen orthodoxen Schranken die Gegenstände des Unterrichts in diesen Mittelschulen gehalten würden.
Frankfurt a. M., 11. Dez. Unsere heutige Ober-⸗Po st⸗ amts-⸗Zeitung entlehnt über die betrübenden Vorfälle in Kas⸗— sel aus der Hanauer Zeitung das Nachstehende:
„Damit nicht in auswaͤrtigen Blaͤttern ein am 7Ttem d in Kassel stattgehabter, auf einem Mißverstaͤndnisse beruhender Vorfall durch falsche Angaben entstellt und vergroͤßert werde, folgt hier eine ge⸗ treue Erzaͤhlung des Hergangs. Die große Loge im hiesigen Thea— ter, so wie der dahin von der Straße aus fuͤhrende Eingang, wa— ren geschlossen worden, so daß der Frau Kurfuͤrstin der Eingang in diese Loge entzogen war. In dem Publikum, welches an Allem, was die Frau Kurfuͤrstin betrifft, sehr warmen Antheil nimmt, machte dies große Sensation, und Se. Hoheit der Kurprinz ließen jene Verfugung, als auf einem Mißverstaͤndnisse beru⸗ hend, sofort wieder aufheben. Gestern Abend versammelten sich nun vor dem Theater viele Menschen, in der ausgesprochenen Absicht, J. K. H. der Frau Kurfuͤrstin durch ein „Vivat“ ihre Theilnahme zu beweisen. Dies ging ohne Unordnung ab, und auch im Theater wurde dieses „Lebehoch“ noch zweimal ohne weitere Störung wie— derholt. Waͤhrend des Theaters hatten sich noch viele Neugierige auf dem Friedrichsplatze und vor dem Theatergebaͤude eingefunden. Das sammtliche Militair, selbst die Artillerie, wurden aufgestellt, die Buͤrgergarde aber, wie es scheint, nicht ordnungsmaͤßig requirirt, oder doch nicht zeitig zusammenberufen, wenigstens hatten sich nicht uͤber 150 eingefunden. Als sich nun die Masse, die) so viel bekannt ist, noch zur Zeit keine weitere Unordnung begangen hatte, auf den durch den Kommandanten Boͤdicker geschehenen Aufruf nicht zerstreute, wurde das Militair, und zwar zucrst die Garde du Corps, zum Einschreiten kommandirt, was um so mehr eine große Unordnung herbeifuͤhrte, da zu derselben Zeit das Theater zu Ende ging und so ein großes Gedraͤnge veranlaßt wurde. Einige sollen durch Saͤbelhiebe ver— wundet worden seyn, und es sielen auch 2 Schuͤsse, wie es scheint, jedoch ohne Folgen. Gegen 11 Uhr Abends war Alles ruhig, und auch bis jetzt ist die Ruhe nicht unterbrochen worden. So bekla— genswerth auch der Vorfall an sich ist, so scheint es doch, daß zum Einschreiten des Militairs kein genuͤgender Grund vorlag, und steht zu erwarten, daß der Vorfall gehörig untersucht wird.“
Inland.
Berlin, 14. Dez. Man meldet aus Koblenz vom 7. dieses: Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm, Bruder Sr. Majestät des Königs, General-Gouverneur der Provinzen Nie— derrhein und Westphalen, ist nebst Höchstdessen Gemahlin und Familie so eben (Nachmittags 1 Uhr) hier eingetroffen und bei Sr. Excellenz dem kommandirenden General der Rheinprovinz Herrn von Borstel abgestiegen. — Erwartet wird Ihre Kaiserl. Königl. Hoheit die Großfürstin Helene von Rußland.
— Die Stadt-⸗Achener-Zeitung berichtet unter Ach en, 9. Dez.: „Die Truppen, welche zu einer verhängnißvollen Zeit die schirmende Huld des Königs uns gesandt, haben uns wieder verlassen. Mit wahrhafter Freude waren sie empfangen worden, die allgemeine Theilnahme hat sie auf ihrem Abzug begleitet. Eine vierzehnmonatliche Anwesenheit hatte sie uns befreundet, hatte sie eingebürgert in unserer Stadt, und sie konnte es nicht schmerzlicher ergreifen, scheiden zu müssen, als uns, sie scheiden zu sehen. Ihr Abschied war rührend. Ein großer Theil der
Der General Grundler ist nach Frankreich zurückgekehrt.
Der Bischof von Chartres, Herr von Clausel, ist auf seiner Rückteise von dem Schlosse Huinem in Luxemburg am 7. Dez. in Namur angekommen. - ö ö =
Der Oberst Rodenbach tritt seine Functionen als Platz-⸗Kom⸗ mandant von Brüssel wieder au. .
Im Journal d' Anvers liest man:; „De früher darauf drang, eine Statue des
r Belge, der
Innern, Schande im Lluslande, ein Königreich ohne Kraft Und aller Vertheidigungsmittel beraubt; die Ehre unserer Fahnen schimpft; eine ungeheure Schuld; ein zerstückeltes Land — ist es, was wir den Männern verdanken, welche unter der visorischen Regierung die Zügel der Gewalt in Händen haben; sie sind es, die uns in solch einen Abgrund von gestürzt haben.““ ö . Das Journal du Commerce d'An vers sagt: „Man erzählt heute, daß es unserem ehrenwerthen Deputirten, Herrn Osh, gelungen sey, in London eine Anleihe für Rechnung unse⸗ rer Regierung abzuschließen. Wenn Alles, was man uns in Be⸗ treff der Garantie en berichtet, die den, Darleihern bewilligt wor den sind, wahr ist, so muß es uns Wunder nehmen, daß man, ehe man sich an das Ausland wendet, nicht den Belgischen Ka⸗ pltalisten wenigstens ein Anerbieten derselben Art machte. Dle Antwerpener Kanfleute haben Beschwerden eingereicht, daß sich fremde Kaufleute auf kurze Zeit in Antwer⸗
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Ein zweiter Artikel Niederlande hein det sich in der Beilagge⸗
Leiden
Regenten im klassisch⸗ revolutionnairen Kostüm zu errichten, sagt heute: „„Elend im das pro
gehabt
darüber
Einwohnerschaft hatte sich vorgestern früh am Morgen eingefun— dein, den Abziehenden noch ein letztes Lebewohl zu sagen. ( . 4. ? 4486 * Ehe das Marsch! ertönte, ließ der Herr Regiments-Com— mandeur, Oberfst von Rohr, nachdem die Militairsänger noch ein eigens dazu komponirtes Abschiedslied gesungen, von dem 1. Bataillon S. M. dem König und hierauf der Stadt ein Lebehoch bringen, in das Jeder, Offiziere, wie Gemeine, von ganzem Herzen einstimmte. Viele Bürger folgten dem Corps noch weit hin auf seinem Wege, bis der Hr. Oberst das Batail— lon Kehrt machen und ihm noch einmal die vor ihm ausgebrei— tete Stadt zeigte und ihr ein letztes Lebewohl sagen hieß. olgte das 2. Bataillon. Das städtische Musik-Corps Geleit. Der Abschied war auch hier nicht weni⸗ Möge in Allen der Llufenthalt in unserer Stadt freudige Erinnerung zurücklassen! Achen wird
Gestern ger ergreifend. eine bleibende ihrer nie ohne Theilnahme gedenken. — An die Stelle der zwei Bataillone des 26. Regiments ist vorgestern das 3. Bataillon des 31. Regiments hier eingerückt.“ — Man schreibt aus Achen: Zu den seltenen Erscheinun— gen gehört es, daß selbst in den rauheren gebirgigen Gegenden des hiesigen Regierungs-Bezirks; 3. B. in Malmedy, noch in der zweiten Hälfte des Monats Oktober Blumen in den Gärten blühten. (Aehnliches ist auch in der Umgegend von Berlin be⸗
merkt worden.)
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*) Einen zweiten Artikel Deutschland s in der Heilag⸗
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