1831 / 351 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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griff Dom Pedro's zu beschützen. Nach anderen Angaben würde das Lager nur 12 15,000 Mann stark seyn.

Nachrichten aus Nantes zufolge, ist die Flotille Dom Pedros am 6. d. M. in Belle⸗Jele⸗-en⸗Mer eingelaufen, wo sie bis auf weiteren Befehl bleiben soll.

Das Linienschiff„Sufften“, das am gten v. M., mit Ma⸗ rine⸗Eleven und 150 Mann See⸗Truppen am Bord, von Brest nach Toulon unter Segel gegangen war, ist am 5ten d. M. in letzteren Hafen eingelaufen.

Paris, 10. Dez. Die Lyoner Vorgänge, welche seit 14 Tagen die öffentliche Aufmerksamkeit hier vorzugsweise beschaftigten, fangen an, ihr bisheriges vorherrschendes Interesse zu verlicren, seitdem sie die erwartete Entwickelung durch die frei= willige und friedliche Ungterwe fung der Arbeiter einestheils und die Besolzung eines wesentlichen Anmestie⸗Systems von Seiten der Regierung anderentheils erhalten haben. So weit sich die eigentliche Sachlage schon jetzt aus den verschiedenen Partei⸗ Darfiellungen mit einiger Sicherhelt ermitteln läßt, scheint es, daß das momentane Gelingen jenes eigenthümlichen Aufstandes, nächst dem Selbsigefühl, das durch den Erfolg der großen vor⸗ j‚hrigen Volks-Bewegung in den unteren Bevölkerungs⸗ Klassen in Frankreich überhaupt angeregt worden, auch einem allerdings erklärlichen Irrthum der Civil- und Militair-Behörden, welche die unter den Arbeitern herrschende Gährung nicht für so dro⸗ hend hielten, als sie es wirklich war, zuzuschreiben ist. Aus die⸗ sem Jirthume lassen sich der ministerielle Befehl, den viel bespro⸗ chenen Tarif außer Wirkung zu setzen, und die am 21. Nov. ge⸗ nommenen unzulänglichen milstairischen Maaßregeln, so wie der je⸗ denfalls große Fehler, bei den ersten sich ergebenden Symptomen einer ernstlichen Bewegung der Arbeiter ihre Gegen⸗Partei, die Fabrikanten, ihnen bewaffnet gegenüber zu stellen, ohne Mühe erklären. Die Freunde der setzigen Regierung haben dabei wohl unbezweifelt Recht, wenn sie aus dem Ganzen dieser Vor⸗ gänge, welche übrigens unleugbar die höhere moralische Bildung

er Französischen unteren Volks-Klassen im Vergleiche des korre— pondirenden Theils der Englischen Bevölkerung darthun, die Folgerung ziehen, daß der Süden Frankreichs nicht zu einer Be⸗ wegung zu Gunsten des älteren Zweiges der Bourbonen so reif seyn lönne, als die Anhänger dieses Zweiges es oft versschern, weil sonst wohl die große Erschütterung, welche der Aufftand in Lyon hervorgebracht, theilweise Ausbrüche im Süden hätte her— vorrufen müssen; ferner, daß eine Buonapartistische Partei, falls eine solche vorhanden, noch keine Konsistenz habe, indem sie selbst in dem Theile von Frankreich, wo man allgemein voraussetzt, daß sie die meisten Anhänger besitze, nicht einmal einem schon geglückten Aufstande eine politische Farbe zu geben vermocht habe. Was bie eigentliche Opposition der Linken anbetrifft, so hat sie sich bekanntlich in Betreff der Vorgänge zu Lhon in der Hauptsache nicht von der Regierung getrennt und eme abweichende Ansicht nur etwa Wiederherstellung und künftigen Befestigung der Ruhe geeigneten Mittel offenbart. Ob sie später, wenn sämmtliche von der Regierung zur Beruhigung von Lyon ergriff ene Maaß⸗ regeln einmal ihre Llusführung erhalten haben werden, dieselben mehr oder weniger förmlich zum Gegenstande ihrer Kritik in der Deputirten⸗Kammer machen dürfte, steht zu erwarten. Die se Oyposition hatte sich unterdessen einen anderen Kampfplatz in den auf die Verleumdungs-Klage der Herren Périer und Vivien ge— gen die Tribune und den National, wegen des sogenannten Em⸗ oörlgadements der Arbeiter der Vorstadt St. Antoine, bezüglichen Verhandlungen vor dem Assisenhofe gewählt. Es ist nicht in Abrede zu stellen, daß diese Sache, in der sogar Hr. Odilon⸗ Barrot als Vertheidiger des National aufzutreten nicht verschmäh⸗ te, hier selbst ein noch größeres Llufsehen, als der neuerliche Prozeß wegen des Gisquetschen Flintenhandels, erregte und wäh⸗ rend mehrerer Tage die öffentliche Aufmerksamkeit fast nicht min⸗ der als die Lyoner Vorgänge in Anspruch zu nehmen vermochte. Bei der Wendung, wesche dieser Prozeß durch die Erklärungen des ehemaligen Polzei-Präfekten Vivien und des Maire Bou⸗ vatier genommen, konnte die Freisprechung der beiden Journale durch die Geschwornen nicht ausbleiben. Dessenungeachtet ist eder Unbefangene hier überzeugt, daß Herr érier, dessen auer— kannter gerader Charakter ohnedies schon jeden desfallsigen Ver⸗ dacht zurückweist, eben so wie der als persönlich sehr achtbar be⸗ kannte Hr. Vivien, den durch den Prozeß ans Licht gekommenen, allerdings nicht zu entschuldigenden, Umtrieben subalterner Poli⸗ zei⸗Beamten durchaus fremd gewesen waren; und es blieb nur zu bedauern, daß die Regierung durch das früher aus Unkennt⸗ niß des eigentlichen Sachverhältnisses den Arbeitern im Moni⸗ teur gezollts Lob gewissermaßen sich im voraus die Hände gebun⸗ den sah, um ihrerseits durch ein gründliches Verfahren die schuldigen Polizei⸗Beamten zu ermitteln und zu bestrafen und badurch aulhentisch das in den Augen des Volkes auf die hö— heren Behörden zurückgefallene salsche Licht zu jerstreuen. In Folge dieser und anderer mehr erwähnter Vorgänge, die auf Das Ministerium einen leisen Schatten geworfen, ist Herr Odi⸗ son-Barrot und der gemäßigte Theil der Opposition von der iinken Seite, an dessen Spitze er sich jetzt befindet, in der Gunst des Publikums mehr und mehr gestiegen. Indessen scheint diese Opposition vorläusig nicht entschieden auftreten zu wollen, indem fie erst alle auf die definitive Beruhigung Lyons abzweckende ministerielle Maaßregeln will in Ausführung bringen

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lassen. Bald dürfte sich jedoch die bezeichnete Nuance mit der

sogenannten m inisterie len Linken, die mehr mit ihr als mit den Doctrinairs übtreinstimmt, vereinigen und dergestalt eine Comdination bilden, welche man hier als das Ministe— rium der Linken bezeichnet. Die eben genannte ministe— rielle Linke, welche aus solchtn Männern besteht, die wäh⸗ rend der Restauration keinen Theil an den Geschäften nahmen, sieht nämlich mit steigendem Mißvergnügen, wie jetzt die Doc⸗ rinairs, die unter der Restauration mehrmals am Staatsru— der gewesen und an den Erinnerungen derselben noch festhalten, einen immer größeren Einfluß auf das Periersche Ministerium und auf das System der Regierung gewinnen. Käme nun aber ein? Combination, wie die oben erwähnte, zu Stande, so würde auch diese wieder eine doppelte Opposition gegen sich haben, die nämlich der äußer sten Linken, welche aus Hrn. Mauguin und anderen überspannten Köpfen derjenigen Partei besteht, die jetzt von den Freunden des Herrn Odilon⸗Barrot selbst für prak⸗ tisch ganz unbrauchbar erklärt wird, und die der Rech⸗ ten, welche die eigentlichen Doctrinairs in sich begreift. Für jetzt ist inzwischen in der Deputirten⸗Kammer seit dem Sturm, zu dem ein Incidenz-Punkt bei Gelegenheit der auf die Lyoner Vorgaͤnge bezüglichen Adresse Veranlassung gab, eine kleine Stille eingetreten, die nur durch die bekannte einstimmige Verwerfung der früheren gegen die Anmaßung ade⸗ liger Titel gerichteten Pönal-Bestimmungen einen Augenblick unterbrochen wurde. Diese, von der Opposstion ganz unerwar⸗ tet, in der Form eines Amendements in Antrag gebrachte, dem

hinsichtlich der

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Minifterium wohl nichts weniger als angenehme Verwerfung in⸗ volvirt im Grunde die faktische Vernichtung, wenn auch nicht des auf historische Erinnerungen gegründeten, aber doch des neuen Brlef-Adels in Frankreich, indem es sortan, falls diese Abstimmung der Deputirten⸗-Kammer Gesetzes⸗Kraft erhielte, Je⸗ dermann freistände, sich ungestraft nach Gutbefinden ähnliche ade⸗ lige Titel beizulegen. Es dinfte übrigens hieraus ein neuer Be⸗ weis hervorgehen, wie tief die der Erblichkeit der Pairie zum Grunde liegenden Ideen in dem heutigen Frankreich erschüttert sind; und diese Betrachtung wäre geeignet, der Pairs Kammer eine verdoppelte Vorsicht bei der jetzt in ihrem Schoße be vor⸗ stehenden Berathung des neuen Pairie⸗Gesetzes empfehlungswerth zu machen. Die zur Prüfung dieses Gesetzes ernannte Kommis⸗ fion ven 14 Mitgliedern hat sich bekanntlich für und wider die Erblichkeit ganz gleich getheilt; was einen zweifelhaften Ausgang der Berathung in der Kammer selbst anzudeuten scheint. Ge⸗ wöhnlich gut unterrichtete Personen wollen inzwischen in diesem Scheine von Widerstand nur eine auf bessere Bewahrung der äußeren Würde abzielende Demonstration und die Absicht er— blicken, dem Ministerium noch höher die Darbringung eines Opfers anzurechnen, dessen endliche Unvermeidlichkeit die Pairs selbst sich wohl nicht verbergen.

Lyon, 9. Dez. Die hiesigen Berhältnisse sind noch so zweideutiger Natur, daß man zu der nächsten Zukunft kein rechtes Vertrauen fassen will. Seit einigen Tagen besonders häufen sich die Besorgnisse wieder, namentlich unter den Fabrik⸗ Inhabern, die über ihren Häuptern nichts als Steine und Dach⸗ ziegel wittern. Die Canuts dagegen bezeigen eine so dumpfe Unterwürfizkeit, daß man in der That nicht recht weiß, ob man letztere einer wirküichen Furcht vor der sie umgebenden starken Waffenmacht, oder einer Keue über das Geschehene, oder end lich einem versteckten Rachebrüten und Abwarten der Gelegen— heit zum Wiederbeginnen des Unfugs beimessen soll, Die zii⸗ versschtlichen Leute hier behaupten auf Hörensagen hin (denn nach der Rothkreuz-Vorstadt selbst gehen sie nie), es würde da oben wieder viel gearbeitet; wer aber hinaufgeht, der hört kaum hler und da einen Wehestuhl rasseln. Andererseits haben wir wieder die Furchtsamen, die überall nur Gespenster schauen, das Ge⸗ genstück zu den Allzuvertrauenden; diese behaupten, man fertige oben insgeheim, flatt Seidenzeug, Patronen an und werde die Waare nächstens für Blut verkaufen. Auch erzählt man sich im Stillen, daß die Seiden-Arbeiter darauf rechneten, einige Re⸗ gimenter würden bei abermaligen Unruhen mit ihnen gemein— schaftliche Sache machen; indessen ist diesem Gerüchte wenig Glauben beizumessen. Wir haben jetzt hier 5. Infanterxie⸗Regi⸗ menter, ein sedes zu 4000 Mann, 2 Regimenter Kavallerie oder 3000 Mann, einige Artillerie⸗Divisionen, im Ganzen über 25,900 Mann, die zum Theil in der Stadt, zum Theil in den Vor— städten im Quartier liegen. Am verflossenen Montage waren hier wohl noch nahe an 100 Stücken Geschüß; es ist aber seitdem viel davon auf die umliegenden Höhen geschafft worden. Am 3. Dez., als die Truppen eben eingezogen waren, hättet Ihr einmal in der Stadt umhergehen und Eich namentlich nach der Rothkreuz— Vorstadt begeben sollen; es war ein großartig kriegerischer An—⸗

blick. Da die Kasernen noch nicht eingerichtet waren, so lagerte

das Militair unter freiem Himmel um ungeheure Wachtfeuer herum, auf dem Platze vor dem Schauspielhause die Kaval— lerie in ihren weißen Manteln, ganz geisterartig; auf den Ter⸗ raux die Infanterle. Oben aber, in der Rothkreuz-Vorstadt, sah es am imposantesten aus; hier waren auf dem Markte 12 Kanonen unter starker Bedeckung, die Kanoniere mit brennenden Lunten, aufgefahren; alle 19 Schritte durch die gange Vorstadt stand rechts und links eine Schildwache, und starke Patræuillen durchzogen unaufhörlich die Straßen. Dies findet auch jetzt noch staͤtt. Geht man Abends durch jene Vorstadt, so erschallt alle 10 Schritte ein: Jui vive!, und jeden Augenblick begeznet man einer Patrouille. Es liegen hier etwa 4500 Mann im Quartier. Nichts⸗ destoweniger scheuen die Arbeiter sich nicht, ihre Gedanken laut werden zu lassen, und zeigen sich immer noch sehr widerspenstig. Indessen ist die Auslieferung der Waffen ziemlich ordentlich von Statten gegangen; jetzt werden Haussuchungen gehalten, um diejenigen Waffen, die etwa noch verheimlicht werden möchten, gewaltfam in Beschlag zu nehmen und die gegenwärtigen Be— fitzer derselben gerichtlich zu belaugen. Die Verhaftungen gehen ihren Gang sort. Indessen ist sehr zu besürchten, daß, wenn die Augeklagten vor den hiesigen Assisenhof verwiesen werden, diefer sie sämmtlich freispricht, denn die Geschwornen, lauter friedliche Bürger, bekommen anonyme Briefe, worin man ihnen droht, ihnen ihre Häuser über dem Kopfe anzuzünden, wenn sie nicht freisprechen. Unser bisheriger Präfekt ist so gut als ab—⸗ gesetzt. Marschall Soult erklärt alle Maaßregeln, wozu derselbe die Hände geboten, für null und nichtig, mithin auch die Ta— rifs und das mit den Arbeitern getroffene Abfommen. Letztere sind darüber sehr erbittert, weshalb man heute mehr besorgt ist, als in der vorigen Woche. Die Ruhe ist nur durch die mate— rielle Macht scheinbar wiederhergestellt; moralisch steht sie noch keinesweges fest, und dies zu erreichen, ist die schwere Aufgabe.

Mie ,

Aus dem Haag, 13. Dez. Die heutige Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten, welche bei ver— schlossenen Thüren stattfand, ging erst sehr spät zu Ende. Die Mittheilungen, welche unser Minister der auswärtigen Angelegen— heiten darin gemacht hat, sind zwar nicht geheimer Art, doch sollen sie vorlaufig noch nicht durch den Druck bekannt gemacht werden. „Dem Vernehmen nach“, heißt es darüber in Hol—

ltändischen Blättern, „hat die Londoner Konferenz nach Em—

pfang der bereits bekannten auf die 24 Artikel sich beziehenden Rote unserer Bevollmächtigten sich nicht veranlaßt gesunden, an diesen Artikeln etwas zu ändern; vielmehr hat sie neuerdings be— schlossen, einen Wiederbeginn der Feindseligkeiten nicht zu dul— den. Es heißt, daß in mehreren neueren A1Arktenstücken der Konferenz diese dem Holländischen Volke sehr viele und ausgezeichnete Lob— sprüche ertheilt und dem Könige gerathen hat, den 24 Artikeln beizutreten, indem dies seinen Rühm noch erhöhen würde. In einem 25sten Artikel wollten sich die Mächte für die Besolgung des Traktates von Seiten der Belgier verbürgen. Unsere Re— gierung, die sich inzwischen mit einer genauen Untersuchung der 34 Artikel beschäftigt hatte, ertheilte jedoch ihren Bevollmächtig⸗ ten in London den Auftrag, gegen jene Artikel auf das bestimm— teste zu protestiren. Der auf das Achener Protokoll begründete Einwurf, den die Konferenz damit beseitigen wollte, daß sie an— führte, unsere Bevollmächtigten seyen fortwährend zu Rathe gejogen worden, ist in jenem Proteste unserer Regierung beibe— halten. Die Verletzung der Rechte des Großherzogs von Luxem— burg und deren Vermischung mit denen des Königs, die unge— hörlge Anerkennung einer fiemden Macht, die Ausübung einer Kontrolle über unser Lootsenwesen und über die Sicherheits—

Maaßregeln unserer Strom-Mündungen, die nicht minder unge—

bührliche Abtretung des Eigenthumsrechtes auf unseren eigenen gegründet ist jedoch, was unsere Zeitungen von einer angeblichen Flüssen, das seltsame Verlangen, bei einer bezeichneten Liquidation e serem des Sir Rob. Adair, des Gen. Belliard Und des

die Alkwa zu theilen, die Passloa aber einer der beiden Parteien Herzogs von Llremberg in Bezug auf jene Vermählung berich te⸗ allein zu überlassen, machten die Hauptbeschwerden unserer Regierung en; die genannten Herren sollen nicht wenig über die diplomati— aus, die sich dabes fortwährend auf die Beilage Ades 12ten Protokolles iche Beschästigung gelacht haben, die ihnen auf diese Weise von berief. Hr. Verstolk von Soelen soll in seiner Rede zwar nnr 3 Zeitungen zugetheilt worden. Seit einigen Tagen befin— im Vorbelgehen, aber doch auf nachdrückliche Weise bemerkt ha- Het ssich hier Dr. Antomarchi, der bekannte Leibarzt Napoleons, ben, daß der Regierung einziges Zrel eine auf Recht und Fer, wie es heißt, von der Pariser Polizei bewogen worden, die Billigkeit gegründete Trennunz der beiden Länder sey. Meinl Französtsche Hauptstadt wieder zu verlassen. Unsere Polizei soll che Gefühle soll der Minister bei der Versammlnng erweckt ha gestern die Darstellung des Dramas, der Prozeß des Marschall ben, als er ihr einige mit dem Deutschen Bundestag gewechselte y, die auf einem kleinen Theater stattsinden sollte, unter⸗ Noten mittheilte. Die Bundesversammlung soll nämlich Sr. sagt haben.

Maj. zwei Mal geschrieben haben, um zu erfahren, welches der 26 Entfchluß des Königs hinsichtlich des Großherzogthums seyh. Da Schweden und Norwegen.

der König Großherzog nicht antwortete und die Bunt es versamm— Stockholm, 6. Dei. Aus Fahlun wird gemeldet, daß lung neuerdings von der Konferenz aufgefordert würde, sich hinsicht n Swärdejö am 17. Nop. um 6. Uhr Morgens bei starkem lich Luxemburgs zu erklären, so wandte sich die erstere zum dritten Rordstumm ein Ecrdstoß verspürt worden, den ein scharfer Knall

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Mal an den Großherzog und erklärte, daß, falls hinnen 4 Wochen keine Fegleitete, und der von S. nach N. ging; auch in den Dörfern Antwort einginge, sie dies so ansehen würde, als träte der Narnäs und Tengert und in Fahlun selbst hörte man einen star⸗ nig-Großherlog den Bestimmungen der Konferenz hinstchtlich n Ton in der Luft und sah einen ungewöhnlichen Schein nord— Luxemburgs bei. Der Großherzog erwiederte darauf, daß die bärts am Horizonte,

Versammlung nicht das mindeste Recht habe, über das Gebiet Am Ihsten v. M. hielt hier unter dem Vorsitze des Bischofs eines der Bundesstaaten zu verfügen, vielmehr besagten die Ballin der Mäßigkeits⸗-Verein seine Jahres-FZusammenkunft, wo⸗ Bundes-Artikel in dieser Hinsicht bloß, daß kein Staat von seis on unsere Blätter weitläuftig Bericht erstatten. Da die meist nem Territorium ohne die Genehmigung des Bundestagts jus Vornehmen bestehenden Mitglieder dald nach der Stistung etwas abtreten köune. Demnach protestirte der König ge: esselben zu dem Entschluß kamen, sich des Branntweins u. s. w.

gen dasz Verfahren des Bundestages, ertheilte ihm jedoch zicht gänzlich zu enthalten, so hat man sie mit dem Namen des! die Versicherunz, daß er ohne dessen Einwilligung von ͤ

mäßigen Mäßigkeits-Vereins“ bezeichnet, im Gegensatz zu de- dem Gebiete des Großherzogthums nichts abtreten würde. en, welche sich damals unter der Benennung „Nüchternheits⸗ „„Ew. Edelmögenden““, so schloß der Minsster seine Rede, Verein“ davon absonderten, und deren leitendes Mitglied der „„können sich veisichert halten, daß die Regierung fest entschlos herühmte Fabrikant Hr. Saml. Owen ist. sen ist, der Unterdrückung und der Willkür nicht nachzugeben Einer amtlichen Bekanntmachung zufolge, werden mit Aln— und, wenn es seyn muß, in Ausdauer und Muth unseren Vor- sange des nächsten Jahres Briefe von höchstens 2 Loth schwer fahren nach jukommen.““ nit den Schnellposten von hier nach verschiedenen Gegenden des Brüffel, 12. Dez. Durch eine Königl. Verordnung vom Foönigreichs versandt werden können. Zten d. sind der Oberst-Lieutenant Ernst Gregoire und der Capi— Ein hiesiger Kaufmann, Namens Krock, welcher durch den tain Baton von Vexela als Deserteure aus den Armee-Listen h Süd-Amerika erfelgten Tod seines Bruders Belsltzer der Plan—⸗ gestrichen worden. sage Oiho in Bolivia geworden, will zum Frühlinz auf seinem In diesen Tagen wird hier ein neues Journal erscheinen, sgenen Schiffe dorthin abgehen, um von der Erbschaft Besitz welches von mehreren Mitgliedern der Repräsentanten- Kammer, n nehmen. Er hat 40 Landsleute aufgefordert, ihn zu beglei⸗ unter Anderen von den Herren Lebeau, Devaur, Nothomb u. s. w., En, um in seiner neuen Besitzung, welche an Größe die Insel gegründet worden ist. Bt. Barthelemy übertrifft, eine Schwedische Kolonie anzulegen, Man schreibt aus Antwerpen vom 11. Dez. „Wir sind p wie er auch Willens ist, dort eine Schwedische Kirche zu einem großen Unglück entgangen; der Zufall oder die Bosheit ründen. hätten beinahe unser Pulver-Mazazin in die Luft gesprengt; glücklicherweise hat sich Alles auf das Verbrennen einer hölzernen Polen. Hütte, in welcher sich der Portier oder die Wache aufhält, be— Warschau, 14. Dez. Die provisorische Regierung hat schraukt. Eine Schildwache, die beim Ausbruch des Feuers zwei Herrn Anton Przesmycki, bisherigen Prokurator am Kalischer Leute entfliehen sah, schöpfte Verdacht und gab zu einer genauen . zum stellvertretenden Präsidenten des Zuchtpolizeige— Untersuchung Anlaß. Man entdeckte ein Loch, welches mit einem Ichts im Jendriejower Kreise und den bisherigen Schreider am Instrumente in die Mauer des Pulver-Magazins gebohrt worden Friedensgericht des Sandomirschen Kreises zum stellvertretenden war. Es sind mehrere verdächtige Personen verhaftet worden.“ nterrichter des Friedensgerichts im Opatower Kreise ernannt. Das Journal d'Angers behauptet, daß alle Gerüchte über Der Graf Leo Graboweki ist aus Bielagwy, der General angeblich versuchte Brandstiftungen durchaus grundlos seyen. Creutz und der General Frederenko sind aus Wlozlawek hier an⸗ Die Barracke sey durch Zufall in Flammen aufgegangen, und zekommen. das Loch in der Mauer diene zum Wasserableiten. Das Wasser der Weichsel ist wieder sehr gestiegen und das

Eis, womit der Fluß schon lange Zeit bedeckt war, dadurch emporgeho⸗

n worden; der gewaltsame Andrang des Wassers und Eises tritb vor⸗ gische Dienste getretenen Französischen Generalen, unter denen tern Nachmittags 2 Weichselschiffe von der Pragaer Seite sich der Divisions-General Gründler befindet, haben uns nun lach Pulkowo hin. Durch Fähren wird indessen die Communi⸗ wirklich verlassen und sind nach Frankreich zurückgekehrt. Dies, tation erleichtert, und die Brlicke soll in kurzem wieder hergestellt so wie der Umstand, daß sich die Framzösische Nord-Armee nicht sehn. Es heißt, daß Fahrzeuge, auf denen sich eine bedeutende mehr so nahe an unserer Gränze befindet, erregt hier hin und Nuantität Salz befand, beschäbigt worden seyen; das Heu, wel— wieder Besorgnisse, besonders da auch die Throntede des Könsaz hes auf den an das Ufer gränzenden Wiesen lag, ist von dem von England keine größere Gewißheit über die Friedens Annahme Wasser fortgeschwemmt worden.

von Seiten Hollands bringt und Wilhelm IV. sich mit der Hoff— ö nung begnügt, daß die Zeit nicht fern sey, in der sich der Konig 7 w s an d,

der Niederlande veranlaßt sehen würde, dem Arrangement der Gotha, 14. Dez. Gestern Ahend ist Ihre Kaiserl. Hoheit die fünf Mächte beizutreten; von Zwangsmaäaßregeln, bie, wie man Frau Großfürstin Helene von Rußland auf Ihrer Reise nach St. Pe⸗ hier immer noch hoffte, angewendet werden wärden, ist also keine lersburg in hiestger Stadt angekommen und im Gasthöfe zum Mohren Rede. Der Friedens-Vertrag wird dem Parlamente vorgelegt, bgestie gen. Unmittelbar nach der Ankunft der Frau Großfür— sobald die Ratifieatlonen ausgewechselt seyn werden; diese Bhrase in statketen unseres regierenden Herzogs und des Herzogs Ferdi⸗ hat hier bereits zu allerlei Bemerkungen Anlaß gegeben, und das and Durchlauchten Höchstderselben einen Besuch ad, welchen „sobald“ wird bald durch ein Fragezeichen und bald durch ein ö Durchlaucht der regierende Herzog heute Vormittag mit den IAlusrufungs-Zeichen kommentirt. Je nachdem die eine oder die Durchlauchtigsten Prinsen wiederholten. Ihre Kaiserl. Hoheit andere Partei ein Interesse daran wat, werden über diese Ratlf⸗ Föten hierauf, nachdem Allerhoöchstdieselben Ihre Hoheit die Frau cation bald günstige Nachrichten aus London und bald wieder Ferjogin zu Sachsen-Gotha und Altenburg durch die Gräsin v. ungünstige aus Holland verbreitet. Das Hauptqartier unsereß rküll hatten begrüßen lassen, Ihre Reise zunächst nach Wei— Heeres hat sich etwas mehr von der Hollandischen Gränze en⸗ fernt, indem es von Mecheln hierher verlegt worden ist. Täglich Karlsruhe, 25. Nov. Noch in der 139sten Siz—⸗ finden auch Truppen⸗Durchmäctsche statt, doch ist an unserer Gat— ng der zweiten Kammer schritt man, nach Beseitigung des nison nichts geändert worden. Diese fetzt im Vereine mit den fratorischen Intermezzo, zur Berathung über die Motion des Alb— Bürgergarden die täglichen Patrouillen fort, was im Allgemeinen seordneten Wetzel II., welche gleichzeitig mit mehreren anderen zwar etwas beunruhlgend aussieht, jedoch keinen Vorfall, der . die Verbesstrung der Volksschulen und namentlich auf eine Ruhestörung hier am Orte deuten könnte, zum Geunde Lie Erhöhung des Lehrer-Gehaltes in Anregung gebracht hatte. hat. Minder günstig sollen jedoch die letzten Nachrichten aus Der von der Kommisston ernannte Berichterstatter, Hr, Win⸗ Antwerpen und Gent lauten, wo, dem Vernehmen nach, mehren, von Heidelberg, setzte das Verhältniß der Volksschule zur glücklicherweise vereitelte Versuche gemacht worden sind, um Le⸗ Bemeinde, zur Kirche, so wie zum Staate, in einem umfassen— ben und Eigenthum der Einwohner neuerdings in Gefahr zu den Vortrage aus einander; und aus welchem Standpunkte die bringen. Vorgestern hat der König über das 2te Jäger⸗ und Janze Bedeutsamkeit des Gegenstandes von ihm deleuchtet wurde, das 1ste Kürassier-⸗Regiment, die hier eingerlickt waren, Muste⸗ Geugten schon die dem Plato entlehnten Worte, womit der rung gehalten. Von? der hiesigen Garnison hatte sich auch Las Redner seinen Bericht eröffnete, und nach welchem das Amt ate Infanterie-Regiment, so wie mehrere Bataillone auswärtiget jenigen, dem man die Ylufsicht über die Jugend anvertraut, Bürgergarden, angeschlossen. Die Fortschritte, welche die Truppen so— mier allen Stellen im Staate als die vornehmste anerkannt wohl in der äußeren Haltung als in den militairischen Handgriffen ge⸗ ird. Nachdem noch mehrere Abgeordnete die Wichtigkeit, ja macht, waren unverkennbar. Man glaubte kaum noch die Helden von e Nothwendigkeit der Anforderung, Volksbildung und Volks⸗

Hasselt und Löwen vor sich zu sehen, so regelmäßig marschirten sie, Üifflärung zu befördern, anerkannt hatten, begann die Diskussion

und so munter war ihr Aussehen. Die Bürgergarden haben, ver ber die elnzelnen Anträge der Kommission, und man beschloß

muthlich um keine unangenehme Erinnerungen zu wecken, die Folge derselben, Se. Königl. Heheit den Großherzog um gnä—

zwar viel gepriesenen, aber noch mehr verspotteten Blousen gam hizste Genehmigung zweier Gesetz⸗ Entwürfe zu bitten, nach denen

und gar abgelegt; wiewohl es scheint, daß sle damit nicht auch Halle Schulen für Staats-A1Anstalten erklärt und 2) allen wis⸗

die alten Gewohnheiten abgelegt haben, denn neuerdings sollen und pädagogisch gebildeten Ober- und Unter⸗

etwa 100 bis 150 Bürgergarden, die mit dem Aufenthalte in mindestens nach Ablauf einer fünfjährigen Dienst⸗

Lüttich unzufrieden waren, diesen Ort ohne Erlaubniß verlassen ; die Rechte von Staatsdienern nicht länger vorent—

haben und in Masse nach Namur gewandert seyn. Der Konig alten werden möchten. Das Bedenken, das sich gegen

schien mit der Musterung sehr zufrieden zu seyn und würde von ie letztere Proposstion von einigen Stiten her in der Kammer

der ungeachtet des ungünstigen Wetters sehr zahlreich ver— khoben hatte, war bald beseitigt; dagegen führte die Bemer⸗

sammelten Menge, die fich eben so wie er selbst über die uner⸗ ung, die im Verlaufe der Die kussion gemacht wurde, daß zu

warteten Fortschritte der Truppen zu freuen schien, durch laute t Gewährung des Titels, mit dem man freidebig sey, eine Er⸗

Llcclamatsonen begrüßt. Das Fest, welches die Stadt dem böhung des Lehrer-Gehalts hinzukommen müsse, wenn die erste

nige geben will, ist auf den 31sten d. M., also auf den Syve⸗ Bewilligung eine wesentliche Besserstellung der unteren Lehrer

ster-Aðlbend, festgesetzt; jeder Theilnehmer hat für einen Beitrag ) den Volksschulen hervorrufen solle, zur Berathung des An⸗

von 20 J. zu fubskeibiren, und es steht zu hoffen, daß zu diesem kags, nach welchem 30 009 Fl. in das Budget aufzunehmen

Zwecke mehr Subscciptionen eingehen werden, als zu dem auf hen. Da der 140sten Sitzung am 22. Nov. keiner der Her—

vorgestern Abend fesigesetzt gewesenen Balle, zu welchem der Ein- en Regierungs-Commissaire beiwohnte, so wurde die Fortsetzung

tritkspreis zum Besten der flüchtigen Polen anf 3 Gulden fest⸗ er Diskussion über das Volksschulwesen auf den nächsten Tag

gesetzt war, bei dem sich aber nur ungefähr 30 Personen eingesun— Ferschoben und der Abgeordnete von Itzstein dagegen aufgefor⸗

den haben. Nach jenem stäbtischen Feste hofft man hier auch bald wieder ert, den Kommissions⸗Bexricht über das Ausgabe-Budget fort⸗

einmal Hof⸗Feste zu erleben, da noch immer von der nahen Vermählung letzen. In der 141sten Sitzung am 25. Nov. führte die

des Königs mit einer Französlschen Prinzessin die Rede ist. Un- agesordnung auf die unterbrochene Berathung des Kommis⸗

Brüssel, 12. Dez. Vier von den früher in Bel—

1825

sions-Berichts des Abgeordneten Winter in Betreff der Besol— dung der Volksschullehrer, deren Minimum in den größeren Städten auf 500 Fl. und in den kleineren Orten auf 206 F. beantragt wurde. Nach dem Vorschlage der Kommissson sollten die Gehalts⸗-Erhöhungen, sobald die bestehenden Fonds nicht ausreichten, aus den Gemeinde⸗Kassen und, im Fall diese erschöpft wären, aus Zuschüssen von den Staats- Einkunf⸗ ten bestritten werden. Gegen diese schwankenden Bestimmungen erhoben sich jedoch mehrere Stimmen, und so wurden endlich die beantragten 30,000 Fl. nur als eine vorübergehende Unterstüiz⸗ zung für die Lehrer in den Volksschulen bewilligt; zugleich be— schloß man auch, die Regierung um Vorlegung eines Verjeich— nisses zu bitten, aus welchem die Größe der Schulfonds, der Beiträge aus den Gemeinde-Kassen und der Zuschüsse aus Staatsmitteln für sämmtliche Schulen des Landes ersichtlich seyen, damit der nächste Landtag üder die Bewilligung von festen

; 9 ' k 1 9 Dotationen verfügen könne. Hierauf nahm Hr. von Rotteck

in einem ausführlichen Vortrage Gelegenheit, den Zustand der

weiblichen Klosterschulen zu beleuchten. Allerdings, äußerte der 806 . . * * . 8 3

Redner, thäte die Mutter Natur selßst an den Frauen das Sz * ö. 8 9 f . . 2 Beste und Schönste; hade man jedoch den Einfluß des Wei—

bes auf das Familienglück, und somit auf die innere Basls

des Staatslebens, anerkannt, so tönne der Zustand der Sffentsi woihl yr ßek ; alt , , B öffentlichen weiblichen Erziehungs-Anstaͤlten nicht außer dem Be—

reiche der gegenwärtigen Betrachtung gelassen werden. Diese

aber seyen in ihrem jetzigen Zustande ein Anialgama von Prin—

zipien der alten und neuen Zeit, und vor Allem könne die mön-

chische Zurückgezogenheit, zu der die Pfleglinge verdammt wür—⸗ den, nicht weiter gebilligt werden.

zer Keuschheit, die Entbehrung der Genüsse, welche eigen erwor⸗ bener Besitz verschaffe, alle dort herrschende Sitten gehörten nicht mehr in uasere Zeit, wo sich frei und heiter jede Persönlichkeit, ihrer Natur gemäß, entfalten dürfe. An diese Betrachtungen knüpfte Herr von Rotteck endlich den Antrag, die Regierung um eine geneigte Reviston sämmtlicher Kloster-Institute zu bitten, um die Ucberbleibsel des Mönchswesens in denselben auszurotten. Nachdem in der 141sten Sitzung vom 24. Noven ber bei dem Schlusse der Diskussion über die Verbesserung des Volksschul⸗ wesens noch nachträglich für schöne Künste und Wissen— schaften die Summe von 19,213 Fl, welche der Landtag vom Jahre 1828 zum Unterstützungs-Fonds für junge Künstler bewil— ligt hatte, auf 22, 892 Fl. erhöht war, begann dse Berathung über den Kommissionsbericht des Abgeordneten v. Rotteck, welcher die Auf⸗ hebung der Herrenfrohnden in Antrag gebracht hatte. Nachdem die Diskusslon kurz eingeleitet war, stellte der Finanz⸗Minister v Böckh den Gesichtspunkt auf, nach welchem die Kammer, seinem Wunsche gemäß, die ganze Angelegenheit betrachten möchte. Das Insti⸗ tut der Herrenfrohnden sey, wie Hr. von Böckh erklärte, aller⸗

dings veraltet und dem allgemeinen Wohle nachtheilig; aber es sey kein barbarisches, rechtsverachtendes, wie es im Kommiissions— Berichte genannt würde. Ein bestehendes Recht, das sich histo⸗

risch gestaltet hat, könne, selbst wenn von seiner Vernichtung das Heil der Welt abhänge, gleichwohl nur durch Feststellung einer angemessenen Entschädigung annullirt werden. Nachdem der erste Artikel des Entwurfs, wonach die Aufhebung der Herren—

frohnden mit dem Beginne des neuen Jahres festzestellt wurde,

angenommen war, ging die Berathung auf den zweiten Artikel über, nach welchem dem Frohndeberechtigten für die persönlichen Herrenfrohnden der zehnfache Betrag des mittleren Werthes der⸗ selben, nach Abzug der darauf haftenden Gegenleistungen, als Ablösungs⸗Kapital zuerkannt wurde. Der Finanz-Minister äu⸗ ßerte seine Mißbilligung gegen diese Bestimmung, indem er daran erinnerte, daß das Gesetz vom Jahre 1820 den fünfzehnfachen Betrag als billige Entschadigung festgestellt hätte. Zwischen diesen Extremen bringe er nun le juste mi- lieu in Vorschlag, indem er im Namen der Regierung den zwölffachen Betrag als Entschädignng beantrage. Zugleich könne er nicht umhin, bemerkte Hr. von Böckh, die Hartnäckig⸗ keit des Herrn Berichterstatters zu rügen, indem es derselbe fur eine Ehrensache erklärt habe, von der beantragten Zahl 10 nicht abzugehen, zumal da derselbe früher das Recht der Ent scheidung

vei der Llbschätzung weder der ersten, noch der zweiten Kammer,

sondern lediglich der Regierung zuerkannt habe und er sich jetzt also mit seiner früheren Ansicht im Widerspruch erweise. Herr Mittermaier entwickelte darauf in einer Rede die rechtliche Na— tur der Frohnden und stimmte gleichwohl sür den zehnfachen Be⸗ trag. Trotz der nochmaligen Erinnerung des Finanz-Ministers, daß man sich nachgiebig jeigen möchte, wurde der Antrag der Regierung fast mit Stimmeneinheit verworfen und der der Kom— mission angenommen.

Berlin, 18. Dez. Aus Köln vom 13ten d. M. wird emeldet: Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin llbrecht, die gestern Llbends in Begleitung Sr. Königl. Hoheit

des Prinzen Friedrich hier eingetroffen waren, haden heute liber Biberich die Reise nach Berlin fortgesetzt.

Das Obtr⸗-Praͤsidium der Provinz Posen hat die nach⸗ stehende Verfügung, das Einschleichen fremder Israeliten betref— fend, in die Amtsblätter der Provinz einrücken l4assen;:

„Wiewohl die strenge Beobachtung der gesehlichen Bestimmun— gen, zur Verhuͤtung des Einschleichens fremder Juden in die Pro⸗ vinz Pposen, den Behdrden durch die Amtsblätter wiederholentlich eingeschaͤrft worden ist, so sind diese Vorschriften doch bis jetzt mehrfach unbeachtet geblieben, und ich sinde mich dadurch veran⸗

laßt, mit Genehmigung des Königl. Ministeriums des Innern und . a, n,. lich zweimal mit warmer kräftiger Suppe speisen.

der Polizei, folgende Bestimmungen zur allgemeinen Kenntniß zu bringen und sie insbesondere der pflichtmaͤßigen Beachtung der Be hörden zu empfehlen: 1

erlangt haben, noch zur Familie eines diesseitigen Unterthanen ge hören, sind sofort in ihre Heimath zu weisen, um deren heimliche ÄAnsiedelung zu verhindern. 2) Die Niederlassung fremder Juden in irgend einer Gemeinde, oder die Verheirathung inlaͤndischer Juden mit auswärtigen Juͤdinnen, welche, das vorschriftsmaä— ßige Einbringen zuvor nachzuweisen haben, ist nur auf Grund eines bei der betreffenden Kbnigl. Regierung nachzusuchenden Nie⸗ derlassungs-Konsenses fuͤr den fremden Israeliten zuläͤssig und von den Orts- und Kreis⸗Behbrden zu gestatten 3) Diejenige Be⸗

von 10 bis 50 Rthlr ) Jedes Gemeinde⸗Mitglied, welchem verbotwidrige Einschleichungen fremder Juden bekannt werden, wird zu deren Anzeige bei der betreffenden Regierung aufgefordert, und steht dem Denuncianten die durch das General ⸗Ju den⸗Reglement pom Iten April 1797 Kap. J. §. 4. verheißene Belohnung zu. = 55 Die Kontrolle des juͤdischen Personenstandes wird künf⸗ tig nicht bloß von den landraͤthlichen Aemtern gefuhrt, sondern die⸗

sung zufolge, die Besetzung der Stelle zusteht

Unter den Lehrfrauen selhst 5 = Xx 81 6 2 26 M. ; ) führe die & berin ein despotisches Regiment, das die veralteten Fesseln früherer Zeiten noch mit sich trüze, und das Gelübde

Fremde juͤdische Handwerks- Gesellen, Dienstboten und andere, welche weder ein Recht des Wohnsitzes

selben haben auch alljährlich sac . Nachweisungen den Königli— chen Regierungen, nach deren naͤherer Vorschrift, einzureichen. 6) Diejenigen Israeliten, welche schon ein gesetzliches Domizil in der Provinz konstituirt haben, so wie diejenigen fremden Fuͤdinnen, welche schon an diesseitige Juden wirklich verheirathet und ohne Nachweisung des vorschriftsmaͤßigen Einbringens ins Land gezogen sind, sollen zwar nicht mehr aus dem Lande gewiesen werden, sie sind jedoch verpflichtet, binnen 3 Monaten nach Publication diefer Verordnung die erforderlichen Konsense, bei Vermeidung der Ver⸗ weisung aus dem Lande, nachzusuchen. . Berlin, den 2. Dezember 1831. Der Ober⸗Praͤsident des Großherzogthums Posen, Flottwe ll.“

Hinsichtlich der Besetzung vakanter Schulstellen hat die Königl. Regierung in Posen das Nachstehende erlassen: „Es geschieht nicht selten, daß Schullehrerstellen, zum größten

MNachtheil des Schulwesens, mehrere Monate hindurch unbesetzt

bleiben. Um dem fuͤr die Folge zu begegnen, wird Nachstehendes verordnet: 1) Wird eine Schulstelle erledigt, so muß der Schulvor— stand (beziehungsweise der Pfarr-⸗-Gemeinde, wo dieser, der Verfas— so zleich dem Land

raͤthlichen Amte und dieses uns von der entssandenen Takanz An

zeige machen. Zur Wiederbesetzung der vakanten Stelle sind vom

Schulsorstande (beziehungsweise der Pfarrgemeinde) und dem

Landraͤthlichen Amte geeignete Maaßregeln ohne allen Auf

enthalt zu treffen. 2) Spaͤteftens innerhalb acht Wochen, seit der eingetretenen Erledigung, muß der neue Lehrer, un— ter Einreichung der Qualifications- und Fuͤhrungszeugnisse dessel⸗ ben, dem Landraͤthlichen Amte praͤsentirt werden 3) Sollte in die—

sem Zeitraume zur Wiederbesetzung der vakanten Schulstelle nichts

geschehen seyn, so geht der Schulvorstand (beziehunngsweise die Pfarrgemeinde) fuͤr diesesmal des Rechts, den Lebrer zu waͤhlen

und in Vorschlag zu bringen, verlustig 4) In diesem Falle hat uns das Landraͤtbliche Amt einen qualificirten ann zu der erle— digten Stelle in Vorschlag zu bringen, oder, falls ihm ein solcher

nicht bekannt ist, den Entwurf einer Bekanntmachung zur Auf— nahme in das Amtsblatt einzureichen, worin unter genauer Angabe des mit der Stelle verbundenen Einkommens und Ler mit ihr ver— bundenen Pflichten geeignete Indipiduen aufgefordert werden, sich unter Einreichung ihrer Qualifications- und Fuͤhrungszeugn sse innerhalb 4 Wochen persdͤnlich oder schriftlich bei dem Landraͤth= lichen Amte zu der vakanten Stelle zu melden. 3 Nach Ablauf dieser Frist haben die Herren Landräͤthe über den Erfélg an uns zu berichten, arent. die Qualifications, und Fuͤhrungs-Zeugnisse derjenigen, die sich zu der Stelle gemeldet haben, einzureichen. . 6) Da die Sorge fuͤr das Beste der Schule ganz besonders in dem amtlichen Interesse der Geistlichen liegt, und da ihnen Alles daran gelegen seyn muß, daß der oͤffentliche Unterricht so wenig als mög— lich unterbrechung erleide, so machen wir es den Herren Pfarrern beider Konfessionen zur angelegentlichen Pflicht, uns von der erfolgten Er ledigung einer Schulstelle in ihrem resp. Kirchspiel unverzuͤglich und unmittelbar Anzeige zu machen, die Bemuhungen des Schul⸗Vor⸗ standes beziehungsweise der Gemeinde wegen baldiger Besez— zung der Schusstelle thaͤtig zu unterstuͤtzen und dahin zu wirken, daß unter mehreren Bewerbern die Stelle demjenigen zu Theil werde, von dem sich eine erfolgreiche Wirksamkeit fuͤr die Bildung des aufwachsenden Geschlechts vorzugsweise erwarten laͤßt. Posen, den 27. November 1331. ; Koͤniglich Preußische Regierung.“

Der Königsberger Zeitung zufolge, ist die zweite Abtheilung der Polnischen Soldaten, welche bisher im Saam— lande kantonnirten, cirea 1500 Mann stark, am 13ten d. dur Königsberg marschirt. Die dritte Abthrilung wird, wie es heißt, am 14ten d. nachfolgen.

Aus Königsberg wird über folgende Strandungen be— richtet, die im vorigen Monat an der Küste der Provin; Preu— ßen sich ereignet hahen: Das Englische Schiff „Miner 3 führt vom Capitain Gribble, mit 5 Seeleuten bemannt, Alt-Pillkoppen gestrandet, die Mannschaft aber mit dem befindlich gewesenen Englischen Kaufmanne Gray gerettet.

in Liebau mit Saat beladene Schiff „Therese“ ist in Memel leck eingelaufen und hat einen Mann in See verloren. Eben so ist das Schiff „der junge Karl“, welches von Memel nach Stet⸗ tin mit Roggen ausgelaufen war, nachdem es mehrere Tage in See gewesen war, beschädigt zurückgekommen; auch das Schiff „Lachs“, welches in Niga geladen hatte, und das Schiff oha nne, welches mit Roggen von Pillau nach Stettin bestim mt war ha eu J . ches Schicksal gehabt. Ueber das Schicksal des in Memel cf der deb ede zum Verladen gelegenen Schiffes „Satisfaction“, welches des . wetters wegen in See gehen mußte, ist noch nichts bekannt ge— worden. Unweit Schwarzort ist ein kleines mit Saat beladenes von Windau kommendes Schiff gestrandet. Die Ladung sst 66 rettet, auch steht zu hoffen, daß das Schiff abgebracht werden wird. Eine viertel Meile von Nidden ist em Schiff ohne Mann— schaft mit fehlenden Ankern und Segeln, auf der Seite lie zend angetrieben; es hat wahrscheinlich schon irgend vielleicht in Schweden, auf Strand gesessen, und obglesch es noch

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beugen, welche Hinsichts der Verbreitung der Cholera erfahrun a6 mäßig aus dem Mangel an hinreichender und gesunder Nahrung der ärmeren Volksklassen hervorgeht, seit dem Eintritt der rait⸗ heren Jahreszeit in Folge subskribirter milder Beiträge der bemit— telteren Einwohner täglich 200 Arme mit warmer nahrhafter Suppe versorgt. Aus derselben menschenfreundlichen Absicht lassen auch die verwittwete Frau Staats-WMinister Gräfin von Reden auf Buchwald, Hirschbergschen Kreises, täglich 100 Personen und der Ritterguts-Besizer Benecke von Gröditzberg, Gosdberg⸗ Haynauschen Kreises, 40 Arnte aus ihren Gemeinden wöchent—

In Liegnitz werden, um der Gefahr möglichst vorzu—

Hinsichtlich der (schon früher erwähnten) Rinderpest i Königreich Polen meldet die Mosener Zeitung, daß die Ve heerungen derselben in vielen Gegenden außerordentlich sind un

sast den mözlichhöchsten Grad erreicht haben. In dem, an

Inowrazlawer Kreis grämzenden Theile des Königreichs ist

nd entweder ganz oder zum

Rindvieh⸗Best⸗ gerieben worden. worden und in 8 Ortschaften zum Ausbruch gekommen ist haben doch die unverzüglich ergeissenen kräftigen Maaßregem

hörde, welche ohne einen folchen Köͤnsens die Niederlgsung eines Llusrottung derselden den günstigsten Erfolg gehabt, so daß sie in

fremden Juden, oder das Heranziehen einer fremden Iuͤdin, in ih⸗ rem Verwaltungs-Vezirk gestattet oder durch unterlässene Aufsicht das Einschleichen derselben befoͤrdert, verfaͤllt in eine Ordnungssteafe . seitigen Provinz entgegen.

„Ddrten bereits gam aufgehört hat, in den übrigen aber an den ursprünzlich infizirten Stellen fixirt worden ist. Man sie t daher mit Zuversicht dem gänzlichen Aufhören dieser Pest in der dieg⸗—

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