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neuen Wahlrechtes. Was die Wahlrechts-Entziehung betrifft, so wird es dem Hause crinnerlich feyn, daß die Minister erklaͤrt haben, daß es,; um Ernennungs-Burgflecken zu verhindern, nothwendig sey, eine gewisse Anzahl von kleinen verfallenen Staͤd⸗ ten und Doͤrfern, welche das Recht, Mitglieder ins Parlament zu senden, aber nicht die Mittel haben, eine freie Wahl zu sichern, auszustellen und zwischen ihnen und den bedeutenderen Burgflecken ein: Trennungslinie zu ziehen. Um die Burgflecken zu besiimmen, welchẽ in der vorigen Bill dem Schema A einverleibt werden soll⸗ ten, wurde die Zählung von 121 zum Grunde gelegt und allen den Burgflecken das Wahlrecht entzogen, deren Bevölkerung sich nicht auf eine gewisse Höhe belief. Dieses Verfahren hat zu man⸗ nigfachen Reclamationen Änlaß gegeben, wie es sich denn auch nicht leugnen laßt, daß, da nunmehr bereits eine Zaͤhlung von 1831 eri⸗ stirt, Manches dagegen einzuwenden ist. Da aber diese letztere Zaͤhlung auch an vielen Orten schon mit Ruͤcksicht auf den Gebrauch, der davonge macht werden durfte, ungenau angegeben und deshalb nichts weniger als zuverlaͤssig seyn möchte, so haben die Minister die Anzahl der Haͤufer in den betreffenden Burgflecken zum Maaßstab genommen. Daß dieser Maaßstab am Ende mehr oder weniger willkuͤrlich ge⸗
wesen ist, verscht sich bei einer solchen Maaßregel von selbst. Die Verwaltung hat in dieser Beziehung nicht besser handeln zu köͤn— nen geglaubt, als daß sie die Zahl der Burgflecken, welche das Wahlrecht verlieren sollen, wie in der vorigen Bill, auf 56 festge hat. Durch den aufgestellten Grundsatz indeß werden einige Hurgslecken aus dem Schema A auf das Schema 6 uͤbergehen, und umgekehrt.“ Der Redner zaͤhlte hierauf namentlich alle Burg⸗ flecken und Staͤdte auf, denen theils das Wahlrecht entzogen, theils zasselbe verliehen wurde, und fuhr dann fort: „In Bezug auf das Wahlrecht ist es niemals die Absicht der Regierung gewesen, in der Berechtigungs-Summe von 19 Pfd, eine Aenderung vorzunehmen, nur einige Nebenbestimmungen, daß z. B. der Inhaber ichon 12 Monate lang im Besitz des Hauses gewesen seyn mußte, sind auf⸗ gehoben worden, und ich schlage daher vor, daß Jeder, der ein Haus besitzt, welches jahrlich 10 Pfund eintraͤgt, vorausgesetzt, daß es gehoͤrig abgeschaͤtzt worden ist, das Wahlrecht ausüben darf. Die Art und Weise, wie der Werth eines Hauses bestimmt werden soll, ist in der Bill ausfuhrlich auseinandergesetzt worden. Was daz Wahlrecht in anderen Beziehungen betrifft, so befinden sich in der jetzigen Bill einige Abweichungen gegen die fruͤhere. Man hat gegen die vorige Bill besonders eingewendet, daß, indem sie den Frrisassen nach dem Ableben des jetzigen Besitzers daz Wahlrecht entzoͤge, sie alle Corporations-Rechte zerstͤre. Die vorige Bill ge stattete die Ausübung der bestehenden oder eben vegonnenen Rechte bis zum Tode des Besitzers. Die gegenwartige Bill
thut dasselbe, aber sie geht noch einen Schritt weiser, und obgleich
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dadurch der allgemeine Grundsatz der Maaßregel nicht verletzt wird, so ist es doch ein sehr wichtiger Punkt in Betreff der Rechte der Mitglieder von Munieipal-Eorporationen. Die gegenwaͤrtige Bill samlich halt die Rechte der Freisassen, durch Geburt oder durch Dient barkeit erlangt, für immer aufrecht (Hort, hort Dies wird ohne Zweifel von denen, welche die Beeinträchtigung der Freisassen⸗ rechte iadelten, als eine große Verbesserung angesehen werden. Die Bestimmung aber, daß der Freisasse, der sich mehr als 7 Meilen von seiner Stadt oder seinem Burgflecken entfernt aufhält, nicht das Recht, zu stimmen, hat, ist beibehalten worden. In Bezug auf die Wahlbeamten der Staͤdte, welche jetzt. Re⸗ praͤfentanten erhalten, bestimmt die neue, Bill, daß immer der Mayor oder andere Ober-Beamte dieses Amt bekleiden sollen. Die Begraͤnzung der Burgflecken wird dem Hause uͤber⸗ laffen und Ihnen werden zu dem Ende die ausfuͤhrlichen Berichte und Anschläge der Kommissarien vorgelegt werden. Die Beschraͤn⸗ kung oder Ausdehnung der Graͤnzen wird der Gegenstand einer be⸗ sonderen Bill seyn. Dies sind in kurzen Umrissen die wesentlich⸗ sten Veranderungen, welche mit der fruheren Bill vorgenommen worden sind. Einige unbedeutende Veraͤn derungen in der Abfassung brauchen jetzt nicht erwahnt zu werden. Dem Hause steht die Ent⸗ scheidung zu, ob es das Ganze als eine Maaßregel gelten lassen will, die in den Haupt-Grundsaͤten von der vorigen Bill nicht abweicht. Die Minister hatten, in der Erfuͤllung der dem Lande schuldigen Pflicht, noch andere und von der gegenwaͤrtigen Magß⸗ regel abweichende Reformplaͤne in Erwägung gezogen, aber nach der reiflichsten Ueberlegung sind sie zu der Ueberzeugung gelangt, daß sie ihre Pflicht verletzen würden, wenn sie eine weniger wirksame, als die n Rede stehende, Mgaßregel vorschluͤgen. Sie sind der Meinung, daß es an der Zeit ist, Mißbraͤuche abzuschaffen, die kaum noch ge⸗ laugnet und nicht laͤnger vertheidigt werden koͤnnen. Diese Mei⸗ nung ist so allgemein verbreitet und wird so allgemein empfunden, daß selbst die Mitglieder der anderen Seite des Hauses darin ein—⸗ stimmen. (Nein, nein, von der Opposition. Ich entnehme dies wenigstens aus ihren in London, Liverpool und anderen Plaͤtzen abgegebenen Erklärungen, wo die öffentliche Meinung sich so be⸗ stimmt dafür ausgesprochen hat, daß das gegenwartige System nicht laͤnger bestehen konne, und daß die vorliegende Maaßregel als eine Sicherheit fur den Frieden, die Wohlfahrt und fuͤr das Gluck des
gene m 286 bringen. des Hauses bis nach den Feiertagen antragen. Da die Bill schon so ausführlich in der vorigen Session erörtert worden sty, so glaube er, daß der Vorschlag, die 2te Lesung auf künftigen Freltag anzuberaumen, keinem Widerspruch begegnen werde. Nach einet weitläuftigen Debatte (von der wir morgen eine Uebersicht geben werden), an welcher Sir Robert Peel, Sir Charles Wetherell und mehrere Mitglieber von beiden Seiten des Hauses Theil nahmen, und worin die beiden Genaͤnnten ihre
frühere Opposition gegen die Reformhill fortsetzten, wurde Bill zum erstenmale verlesen und die zweite Lesung auf künf— tigen Freitag angesetzt. Das Haus vertagte sich um halb 11 Uhr
London, 13. Dez. Vorgestern Nachmittags wurde im wärtigen Amte ein vierstündiger Kabinets-Rath gehalten, dem sämmtliche Minister beiwohnten. h)
Der Herjog von Wellington besindet sich feit Nacht um Vieles besser, und man hofft, daß derselbe bald wieder völ— lig hergeftellt seyn wird.
Im Courier liest man: „Aus einer sicheren Quelle, auf die wit uns gewöhnlich verlassen können, geht uns die Nachricht zu, daß alle Gerüchte, als fänden sich Se. Majestät nicht geneigt, erforderlichen Falls Ihre Königliche Prärogatlve, in Bezug auf die Durchsetzung der Reformbill in Ausübung zu bringen, durch⸗ aus unge gründet sind, und daß man bereits, mit vollkommener Zustimmung Sr. Majestät, die nöthigen Maaßregeln vorbereitet, um die Will durch jenes Mittel zu sichern, wenn man nämlich Grund hätte, zu glauben, daß ohne ein solches Verfahren die Nation in ihren gerechten und vernünftigen Erwartungen ge⸗ täuscht werden könnte.“ ö
In Benig auf die Möglichkeit angeknüpfter Unterhandlun— gen zwischen den gemäßigten Tories und den an der Spitze der Regzierung stehenden Männern heißt es im Morning-Herald: „So wäce denn einige Aussicht, daß die Reform-⸗Maaßregel auf eine glückliche Weise für diejenigen schmackhaft gemacht würde
voriger
1828
deren Oppostcion der früheren Bill zum Verderben gereichte, und daß endlich dem schwankenden Zustand in Beztig auf das Schick⸗ sal die ser Frage, durch deren leidenschaftliche Diskussion das Land so sehr gelitten hat, ein Ziel gesetzt würde. Judem wir ein solches Resul⸗ tat hoffen, geben wir dem Lord Grey nicht im geringsten die Ab⸗ sicht Schuld, sein so oft und so lebhaft wiederholtes Versprechen uscht halten zu wollen. Der Charakter Seiner Herrlichkeit, die Dauer seiner Verwaltung und der Erfolg der großen Maaßre⸗ gel, mit welcher er als Staatsmann zu stehtn oder zu fal— sen beschlossen hat, sind insgesammt so viele Biirgschaften, daß er die eingegangene Verpflichtung nicht brechen kann und wird. Llber es ist trotzdem möglich, daß sehr viel geschehen kann, wenn er mit aufrichtigem Sinn den Llnsichten derjenigen, welche vielleicht sich mit dem Minister nur nicht hazen verständigen kön⸗ nen, jetzt, nachdem sie Zeit zum Nachdenken gehabt, in Bezie— hung auf solche Punkte zu begegnen sucht, deren Anfgebung ober Modification das Grund-Prinzip, für welches er sich verbürgt hat, nicht beeinträchtigt. Lord Harrowbh, Lord Wharncliffe und Marquis von Chandos wissen sicherlich den Charakter des Lord Grey zu würdigen. Sie sind selbst Männer von hohem Ehrgefühl und deshalb, sobald ste die Erklärung öes Grafen Grey kennen gelernt haben, gewiß nicht fähig, ihm Bedingungen vorzu— schla⸗ welche dieser, als Mann von Ehre, nicht
men könnte. Es ist daher wohl möglich, daß es zu einem Lir— raugement käme, welches beide Parteien in einem Punkt vereini⸗ gen könnte. Dies würde den (letzten Triumph der Maaßregel sichern, wenn auch Sir Robert Peel und Sir Charles Wetherell nebst Herrn Croker und einigen Anderen die Fortschritte derselben durch lhre Declamationen noch ein wenig verzögern. Man glaubt jetzt, das Unterhaus werde vor seiner Vertagung nicht weiter ge— hen, als bis zur zweiten Lesung der Bill, und die Opposition werde ihre Gegenbemühungen vornehmlich auf den gehrimen Ausschuß beschränken, wo sie nicht nur mannigfaßtige Eeweis⸗ gründe vorbringen, sondern auch das Privileglum haben würde, ad libilum zu sprechen. Der große Kampf wird also erst nach den Festtagen beginnen.“
Zu diesen Beirachtungen des Morninz-Herald bemerkt de gestrige Courier, daß er an ein solches Arrangement, so sehr es auch zu wünschen sey, nicht glauben könne, da die Gegner der Reform durchaus nichts zu erkennen gegeden hätten, woraus man schließen könne, daß sie einer neuen Bill, die eben so wirk— sam als die frühere seyn würdt, wie man es von den Ministern erwarten muüsse, ihre Zufiimmung geben würden; indeß könne man doch hoffen, daß während der geraumen Zeit, bevor die Bill wieder ins Sberhaus gelange, Vitle von den antiteformißti—⸗ schen Lords ihre Gestunung andern und zu der Ueberzeugung kommen würden, t wenig⸗
14159562 üurnlnen⸗
daß die Maaßregel gerecht oder doch stens bei der gegenwärtigen Aufregung der Gemüther zur Be— ruhigung nothwendig sey.
Mehreren Zeitungen zufolge, hieß es daß die Nachricht von einer angeblich zwischen den Unterstützern und früheren Gegnern der Reform-Bill stattgefundenen Ueher— einkunft ungegründet sey; auch wollte man wissen, daß alle Un— terhandlungen zwischen denselben, wenn dergleichen in dieser Be— ziehung staltgehabt hätten, in jedem Fall jetzt abgebrochen seyen.
Während Lord John Russell am vergangenen Aben
geftern Abend,
d im Unterhause seine Rede hielt, befand sich der Graf Hartowby auf einer der Gallerieen des Hauses. Neben ihm saß Jemand, der die Rede des Lords Russell genau nachschrieb und schnell . Gallerie verließ, als der Redner seinen Vortrag geendigt atte.
Der Courier widerspricht dem Gerücht, als wären Vor⸗ schläße zu einem Handels-Traktat zwischen England und Frant— reich gemacht worden; doch sind, seiner Angabe zufolge, Unter— handlungen angeknüpft worden, welche darauf berechnet wären, den Haͤndelsverkehr zwischen beiden Ländern zu erleichtern.
Die hiesigen Blätter enthalten Nachrichlen aus Dud— ley bis zum 8. Dezember über die unruhigen Bewegungen unter den dortigen Kohlenarbeitern. Man lebte daselbst in großer Be— sorgniß, sowohl in der Stadt Dudley selbst, als in der Umge— gend und den angränzenden Bezirken. Nur den schnell getroffe— nen polizeilichen Maaßregeln verdankte man zu Dudley bis da— hin die Aufrechterhaltung der Ruhe. Alle Bürger waren als außerordentliche Konstahler vereidigt worden; man hatte außer— dem 2 — 300 Mann Solsaten nebst 2 Stücken Geschütz in de der Stadt. Die Fabriken jener Gegend begannen schon Kohlen großen Mangel zu leiden, und man fürchtete, daß, wenn die Kohlenarbeiter nicht sogleich wieder an ihr Geschäft gingen,
mehrere Tausende brodlos werden möchten; einige Glashütten konnten in der letzten Woche bereits ihre Oefen nicht mehr mit Kohlen füllen. Nur in wenigen Gruben nördlich von Stour— bridge hatten die Köhler theilweise ihre Arbeit wieder angefan— gen, und zwar weil ihre Meister denjenigen unter ihnen, welche die beste Arbeit lieferten und gestern, Montags, sich wieder einge— stellt hätten, eine Zulage zu ihtem Tagelohne versprochen haben. Sonach hoffte man, daß mit Ablauf der vergangenen Woche überall die Geschäfte wieder beginnen würden.
Dem Hampshire⸗Telegraph zufolge, sind Befehle er lassen worden, daß das Geschwader in den Dü ̃
1f0 ; .
en Dünen auseinander⸗ gehen soll, und erwartet man, daß der Contre-Admiral Warren binnen zwei Tagen seine Flagge auf der „Isis“ zu Spithe aufftecken wird, welches Schiff dazu bestimmt seyn soll, im B lauf von 10 Tagen nach seiner Station an Küst und dem Vorgebirge de n Hoffnung ab Proviant⸗Amt hat zwei Täͤst r mit Schik lassen, deren eine Sorte vo t Dar Provianthofs, die andere von wurde, und den Befehl ertheilt, dieselben auf der „Isis“ ein⸗ zuschiffen, nicht eher als nach Verlauf von 12 Monaten zu öffnen und dann Bericht darüber zu erf 8 ten sich am besten gehalten hab
In diesen Tagen laugte ein Fahrzeng in der Themse an, welches 12 HPortug iesische Soldaten, ein Rodett, an Bord hatte. Es war denselben gelungen, aus dem Gefängniß von Almeida an der Spanischen Gränze zu entkommen und die Küste zu erreichen. Drei Tage lang hielten sie sich daselbst an einem Hafenort auf und schifften sich dann ein, unbemerkt von den Behörden Dom Miguel's, trotz deren Wachse jetzt durch die zum Empfang von Dom Pedro's Invaston ge— machten, Vorbereitungen noch verstärkt ist. Diese 12 Mann sol⸗ len bereits nach Frankreich unterwegetz seyn, um sich zu Dom Pedro's Expedition zu gesellen.
Es ist der amtliche Befehl erlassen worden, ein Verzeichniß von allen Personen, die in England, Wales und Irland zu Mönchsorden gehören, anzufertigen und dem Parlamente dem— nächst vorzulegen.
Es heißt, daß mehrere von den erfahrensten Mitgliedern der alten Polizei in die Provinzen abgesandt worden sind, um,
. 816 . ? 61 * rstattsn, weiche von deiden Sor⸗
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keit, welche
wo möglich, die Urheber der letzten zahlreichen Branzstiftungen .
ausfindig zu machen.
Herr Paganini will im Januar 3 Adende hinter einander im Königl. Theater zu Liverpool Konzerte veranstalten.
Der Goubernent von Neu-Süd⸗-Wales, General Darling, ist von dem jetzigen Ministerium aus Australien zurückbernfen worden. Die angesehensten Behörden jener Kolonie beschuldi— gen ihn verfassungs- und gesetzwidriger Handlungen, welche je— doch früher die Genehmigung des Willnigtonschen Kabinettes gefunden haben sollen.
Aus Canada schreibt man, daß zu Montreal das Dampf⸗ boot „John Bull“, eines der größten in der Welt, gebaut wot— den sey, um den St. Lorenzfluß zu beschiffen. Es ist 189 Fu laug, 32 Faß 8 Zoll breit, und 70 Fuß breit mit Einschluß der Räder, 7 Fuß 9g Zoll tief; der Cylinder 60 Zoll im Durchmes⸗ ser, der Schlog des Pistons 8 Fuß und die beiden Maschinen nach Bolton und Watt's Berechnung von 300 Pferden Kraft; der Druck des Pistons, 15 Pfund or. Quadratzoll, kann aber auf 23 erhöht werden. Das Verdeck, die Zimmer ꝛe. sind allt geräumig, und die Möblirung ist prachtvoll.
Die hiesigen Zeitungen geben eine Charakter- um
zitten-Schitderung der Eingebornen von Vandiemens land, Es wird darin unter Anderem von ihnen gesagt: „Wenn sie auf Räubereit“ ausgehen, pflegen sie ihre Weiher und Kinder an einen sichtren Ort unterzusriugen. Sie sind sehr feig und ge— hen immer in großen Haufen; dabei sind sie rachsüchtig und tra— gen eine itznen augethane Beleidigung sehr lange nach. Die deiber gehen als Kundschaster in die Hütten der Robbenfän— und die Männer führen dann den Angriff aus. Sie füh— — 400 Hunde mit sich. Sie sind so gewandt und vorsschtig, daß es fast unmöglich ist, sie zu überfallen. Ihre An— griffe führen sie nur in der guten Jahreszeit vom März bit zum September aus. Im Winter ziehen sie sich ins Innen des Landes zurück und verhalten sich ruhig.“ ier eingegangenen Nachrichten aus New-⸗-Aork zufelge, dauett die Stimmen-Sammlung für die neue Prasidenten-Wahl daselbst noch immer fort, und wird dieselbe, allem Auschem nach, für den General Fackson ungünstig ausfallen. Herr John A. Adams hatte Philadelphia verlassen und sich nach Washington begeben, um semen Sitz im Hause der Repräsentanten bei Et öffnung der Session ein unehmen.
Briefe aus Tampico und Veracruz bis zum 12. Okt. melden, daß in Mex ko vollkommene Ruhe herrschte. Die förte— rative Regierung war ven dem Kongresse zu einem neuern An— lehn von 2 Millionen Dollars ermächtigt worden; es sollten dafür auf 3 Menat lautende Treserscheine ausgegeben werden, und da in dem Schatz durchaus kein Mangel an Geld war, so glaubte man, daß man jene Summe zur Bildung eines Obser— vations-Corps zu YJacatan, mit Aksicht auf eine spätere Unter— nehmung gegen die Insel Cuba, benutzen wolle. Jene Briefe schildern die munterbrochenen Fortschritte des Mexikan schen Handels und Ackerbaues in glämsenden Lusdrücken und sprechen
6 ung mehrerer neuer Banken und Manufakturen. Auch die Bergwerke sollen sich J or befinden. Das von Mexiko angelangte Schiff hut den hirsigen Juhabern Mexi— kanischer Obligationen eine Summe von 76,125 Dollars mit; gebracht.
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von Grricht
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— — London, 13. Dez Börse herrschte anfangs und zwar in Folg der von einem Morgen dlatte gegebenen Nachr cht, . drid eine Revolution ausgebrochen seh, die mit dem Tode Königs und mit dem Umsturze der bestehenden R ägierung geen digt habe. Bald überzeugte men sich jedoch von der Gäundlo sigkeit dieser Nachricht, und selbst der Cours der Spanischen Fonds, auf den es bei Verbreitung derselren unstreitig abgesehen war, hat nur eine sehr geringe Veränderung erlitten. Ja den auswärtigen Staats-Papieren hat überhaupt heute, wie seit eini— gen Tagen, mir ein höchst undedeutender Umsatz stattgtsum— den. Ju Folge der von der Bank eingeleiteten Operationen finden seit 14 Tagen nicht mehr so ansehnliche Gole-Aussuhren, wie früher, nach dem Kontmente statt. — Näͤchrichten aui Gibraltar vom 2ästen v. M. zusolge, hat sich Fez dem Kaiset von Marokko auf Discretion ergeben, weshalb auch in Tanger der Aufstand als beendigt angesehen wird. — Die hiesigen Schiff srheder haben heute eine Versammlung gehalten und eine Adbresse an den König beschlossen, in der sie Se. Majestät bitten wollen, daß die Regierung Schritte thun möge, um dem großen Nothstande, in welchem sich jetzt die Rhederei befindet, abzuhel= fen. — Im üůnterhause hat heute keine Sitzung staäͤitgefunden, well um 4 Uhr noch keine 40 Mitglieder beisammen waren. — Im Oberhause trug Lord Ellenborough, der auf die letzten
(Abends.)
,, illge Austegiunz,
An unserer heutigen
Ereignisse in Kanton hinwies, auf Vorlegung der auf den Chin
nesisch-Ostindischen Handel sich beziehenden Papiere au. Graf Grey erklärte jedoch, daß die Vorlegung dieser Papiere dem Lande jetzt nachtheilig seyn könne, und daß in Bezug auf dit Ereignisse in Kanton spätere Nachrichten eingegangen seyen, die jedoch dem Ostindischen Kontroll-Bureau nech nicht vorgeleg! wären, weshalb er den Lord ersuche, seinen Antrag zurückzuneh— men. Haus vertagte sich darauf bis zum Donnerstage den 15ten d. M
Mie de rl an d e
gag. 1 Dez. war gestern ebenfalls versammelt; auch kam
Section der zweiten Kammer zu einer Konferenz mit
er zusannnen.
Antwo der Regierung auf die von den Seectionen
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2 — 3 22 7
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SvsRac 21 3 190 Was zunächst die
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. ᷓ ie Form des vorgeschlagenen „ so erwiedert die Regierung, daß sie bei Ent—
elben danach gestrebt habe, den nach ihrem Erachten ungsmäßigen Gang zu beobachten; was ferner die Anmer— 7.
22
7.
kung der Kammer anlangt, daß man sich das dauernde Bestt⸗
hen des Staats vorzugsweise vor dem Bestehen der Beamten und der Fortdauer der von den Letzteren bezogenen nicht selten zu hohen Gehalte zum Ziel setzen und daß man hierin Er— sparnisse und Reductionen eintreten lassen müsse, so ant— wortet die Reglerung, daß sie mit der letzteren Ansicht nicht übereinstimmen könne, indem dadurch in Ansehung vieler ecworbener Rechte, in Ansehung Aller aber die Vorschriften der Billigkeit verletzt werden würden und ohnehin eine der Bil— ligkeit angemessene Behandlung der Beamten mit dem Bestehen des Staates keinesweges unvereinbar sey. Auf das von den Sectionen geäußerte Verlangen, daß das Staats-Sekretariat eingehen, daß die Zahl der Mitglieder des Staatsraths vermin— dert, daß beide Niederländische Orden unter Eine Kanzelei ver— einigt und daß das Departement für die Angelegenheiten der reformirten Kirche ganz aufgehoben werden möge, ist von der Regierung entgegnet worden, daß dies mit den inneren Staats— angelegenheiten in Verbindung stehe, an deren Regulirung erst
nach Feststellung der auswärtigen Anzelegenheiten mit Erfolg gegan— nm werden könne. In Ansehung des Minisleriums der auswärtigen gngelegenheiten ist die Regierung der Meinung, daß das Perso— nal deffelben bei der Menge der Geschäfte, die, des geringeren Umfanges des Landes ungeachtet, nicht nur nicht ab⸗, sondern in den letzten Monaten sogar zugenommen haben, unmöglich ver— mindert werden kann. Was die Kosten der Sendungen nach
Bs, 100 Fl. weniger angesetzt, als in dem vorigen. Mehrere Bel— ssche Diplomaten sind aus dem Niederländischen Dienste in der jetbzten Zeit entlassen worden, so daß die Zahl der zurückbleiben— den sich nur noch auf vier beschränkt. Auf das von den Sic— fionen geäuterte Verlangen, daß das Departement für die Sa— chen des katholischen Kultus wieder mit dem Ministerium des Rönigl. Beschluß vom 4. Dez. 1829 nicht nur im Interesse der südlichen Provinzen erlassen worden sey, sondern daß auch n Rord-Niederland die Behanlung dieser Angelegenheiten wich⸗ lig genug sey, um die ausschließliche Sorgfalt des Chefs eines Departements in Anspruch zu nehmen. In Be ug auf die Ver— zinsung der Nationalschuld bemerkt die Regierung, daß der Be— richnung derselden die Schuldentheilung zu Grunde gelegt wor— den, welcher Se. Majestät der König früher beigetreten seny. Was die Kosten für Erhebung der Steuern betrifft, welche den Sectionen als sehr hoch erschienen sind, so bemerkt die Regie— ung, daß die Vergleichung mit den Erhebungékosten in an— deren Landern sowohl, als mit denen, die früher in den Niederlanden bestanden, ein sehr günstiges Resnltat liefern pürde. In Ausehung des Kriegs- Departements erklärt die Regierung, daß sie bei der Veranschlagung der Kosten deselben nicht die Absicht gehabt habe, eine Angade von dem zu liefern, was für die Armee nach dem Friedensfuße wirkich nö⸗ Fl. zu verlangen beabsschtige, um auf diesen in der Vorausse— ung, daß der Feiede zu Stande kommen werde, die Ausgaben ansdäaalich anweisen zu können. Auf die Bemerkungen, zu denen das Departement der National-Industrie und der Kolonieen An— laß gegeben hät, erwiedert die Regierung, daß die Aussichten des General-Gouverneurs des Niederländischen Indiens auf ei— nen Ueberschuß in den Einkünften der Kolonieen in dem Könige den Wunsch rege gemacht haben, von der ihm durch den Ar— ik! 60 des Grundgesetze« verliehenen Befugniß Gebrauch zu machen und den Ueberschuß zur Eileichternng der Steuern flichtigen des Mautterlandes zu verwenden; dies sey geschehen, indem die— ser Ueberschuß zur Deckung der Kosten des allgemeinen Regie— rung⸗-Departements, unter welchem die Kolonieen stehen, be⸗ stimmt worden. Aus einer von der Regierung diesen Antwor— ten beigelegten Angabe geht hervor, daß die Zahl der Penstonir— ten in Nord-Niederland sich auf 2771 beläuft, die zusammen 557,256 Gulden an Penslonen beziehen. Der Aelteste dieser Pensionnairs ist im Jahre 1734 geboren.
Se. K. H. der Prinz Feiedrich ist vorgestern nach Herzo— genbusch abzegangen.
Holländische Blätter theilen das nachstehende Protokoll
taß in Ma
Lord Ellenborough zeigte sich dazu bereitwillig, und das
zweiten Kammer gemachten Bemerkungen über das Ausgabe 1832 sind bereits gedruckt und unter die Mitglieder
der Beutschen Bundes-Versammlung mit, wodurch (wie bereits srüher erwähnt) die Höfe von Preußen und Oesterreich autori— irt werden, ihren Bevollmächtigten in London den Auftrag zu sntheilen, die Rechte und Interessen des Deutschen Bundes bei den Verhandlungen derselben zu vertreten:
„Nachdem die Bundes-Versammlung in Erwaͤgung gezogen, paß die bei der Londoner Konferenz gegenwartigen Bevollmaͤch⸗ tigten von Frankreich, England und. Rußland den Preußi— schen und den Oesterreichischen Bevollmaͤchtigten aufgefordert ha⸗ ben, sich die nöthigen Vollmachten und Instructionen ertheilen zu lassen, um bei den Unterhandlungen in London die Fra—⸗ gen in Betreff des Großherzogthums Luremburg verhandeln und entscheiden zu koͤnnen, nachdem dieselbe ferner in Betracht gezogen, daß es im wesentlichen Intexesse des Friedens frderlich und sogar dringend ist, daß dieser Aufforderung genugt werde, insofern einerseits die so wuͤnschenswerthe und wichtige Bei legung der Belgischen Angelegenheit solches erheischt, und anderer seits insoweit es mit der Unabhängigkeit und den Interessen des Deutschen Bundes in Uebereinstimmung zu bringen ist; — nachdem endlich Se. Maj. der Koͤnig der Niederlande als Großherzog von Luxemburg seine Zustimmung dazu gegeben, daß bei der Londoner Konferenz Unterhandlungen in Betreff des Großherzogthums erdff⸗ net werden, jedoch nach der Grundlage vollkommener Schadloshal tung an Grundgeblet und unter Vorbehalt der Einwilligung i bei dieser Entschaͤdigung Betheiligten, so hat die Bündesver sammlung Folgendes beschlossen: 1) Die Hoͤfe von Preußen und Desterreich werden ausdrücklich autorisirt, durch ihre Bevoll nwaͤchtigten bei der Konferenz die Rechte und Interessen der Deut shen Bundesversammlung zu vertreten und geltend zu machen; pie Vorschlaͤge der Londoner Konferenz hinsichtlich des Großherzog⸗ thums Luxemburg und besonders diejenigen, welche einen Aus⸗ ausch von Grundgebiet zum Zweck haben indchten, ganzuhdren und daraͤber zu unterhandeln, unter der Bedingung jedoch, daß die Rechte des Hauses Nassau dabei gebuͤhrend respektirt werden. Sie sollen jedoch keine hierauf bezuͤgliche Unterhandlung abschließen, be vor sie die Zustimmung der Deutschen Bundesversammlung eing— holt und erhalten. 2) Wird vorlaͤusig hinsichtlich der Bevollmäch tigten der beiden oben genannten Hofe (unter Vorbehalt naͤhe rer Beschluͤsse) als vornehmlichster, fester und
ung Lurem
Die erste Kammer del
Distrikt, s
delcher eins ist fuͤr all
ten so wenig von, irgen? einer Abtretung von Krundgediet, ma, durch die Vertheidigungslinie des Bundes zu seinem Nachtheile verandert werden wurde, die Rede seyn kann
Amsterdam, 13. Dez. Gestern sind der Graf von Waldbburg-Truchseß, König!. Preußischer, und der Baron von Binder, Kaiserl. Oesterreichischer Gesandter Niederlän⸗ dischen Hofe, hier eingetroffen. Mit ihnen zugleich traf hier aus
Herr
Gorkum der Niederländische General-Major Müller ein.
Brü ssel, 13. Dez. In der gestrigen Sitzung der Reprä— sentanten-Kammer war ein Vorschlag des Herrn Pirmez an der Tagesordnung, der folgendermaßen lautete: „Die Abga⸗ ben auf Stabeisen werden bel der Llussuhr von Rägeln zur iick⸗ astattet, und werden dabei 90 Pfund Nägel für 100 Piund Ei⸗ 57 gerechnet. Diese Rückerstattung wird aber nur den Persenen bewilligt, welche selbst die Abgabe entrichtet haben.“ Herr P ir⸗ mez erklärte, daß er den letzten Theil dieses Vorschlages zurück⸗ nehme. Dieses wurde indeß, da der ganze Vorschlag bereits von der Kommissson geprüft worden war, nicht zugegeben und der— übe nach kurzer Ecörterung verworfen und demnächst der Ge— Eh- Entwurf lber das Eisen angenommen. — Der Finanz: Ninister ersuchte die Kammer, sich so bald als möglich mit Er sey mit Fremden we—
dem Ende
8d 14
ö. .
dem Anletihe⸗Entwurf zu beschäftigen. gen einer Anleihe in Unterhandlung, welche sich zu
in Calais einfinden wollten. So lange aber das Gesitz noch nicht
votirt worden sey, sey es ihm unmöglich, sich nach jenem Orte zu begeden. Hr. Gende bien bemerkte, daß keine Rücksicht die Kam⸗
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, ,. often übereilen. dem Auslande betrifft, so sind dafür in dem neuen Bunget
Umständ
Hwnnern vereinigt werden möge, erwiedert die Regierung, daß der
132 mer veranlassen dürfe, von dem gewöhnlichen Wege abzuweichen. Es handele sich darum, dem Volke eine Last von „8 Mill. aufzulegen; die Summe verdiene es schon, Laß man reiflich erwäge. Es komme wenig darauf an, ob sich Fremde an irgend einem Orte einfinden wollten. Die Gewinnsucht würde dieseiben sicherlich zu jeder Zeit dehin locken, man brauche ssch deshalb nicht zu ü . Der Finanz-Minister erwiederte darauf, daß es sich nicht darum handele, dem Volke eme Abgabe aufzulegen, sondern daß man Mittel finden müsse, seine Schulden zu bezah— len. Herr Pirson war der Meinung, daß man sich nicht beei⸗ len müsse, eine Llnleihe abzuschließen, weil, wenn der Friede, nach dem alle Machte Europa's sich sehnten, erhalten werde, die ade zur Kontrahirung einer Auleihe immer günstiger wür— den. Die Anleihe der 12 Mill. habe vor acht Tagen 83 gestan—
a 9 he jetzt 8ß pCt. Für die nene Anleihe würden, wie
6 den und st er höre, jetzt 85 pCt. geboten, vielleicht biete man in 14 Tagen
Stimme zu dem Volke und ermahnte es zur Emtracht; nachdem er seinem Vater, der noch in der Festung gefangen sitzt und der Hän⸗ richtung seines Sohnes von hier aus bis zum letzten Augenblicke ju⸗ sah, durch eine Bewegung der Hand Lebewohl gesagt, kommandirte er selbst, zu feuern. Obgleich man gegründete Besoran sse hegen konnte, daß während des langwierigen Prozesses oder während der Hin⸗ richtung Unruhen ausbrechen möchten, so ist doch Alles vollkom⸗ men ruhig vorübergegangen. Die neue Regierung verfährt mit vielem Takt. Gestern fand das Leichen-Begänguiß des Präsiden⸗ ten mit aller her möglicher Feierlichkeit statt; das ganze Volk schluchzte und weinte; überall hörte man der offen ausgefstellten Leiche den Namen eines Vaters beilegen. Vor allen Fenßeri— wurde Weihrauch angezündet, und Blumen wurden auf den Weg des Leichenzuges gesteeut; an mehreren Orten war das krampfhafte Ge⸗ schrei der Frauen wahrhaft herzzerreißend. Die Feierlichkeit ginz ohne alle Unordnung vorüber. Die Untersuchung gegen das Komplotè,
90 pCt. Die Versammlung beschloß indeß, sich sofort in den Sectionen mit dem Anleihe⸗Entwurf zu bdeschäftigen.
In ihrer heutigen Sttzung beschaftigten sich die Reprä— sentanten mit dem Badget der Kammer für 1832, welches sich auf 158 8aß Fl. beläuft. Der Minister des Innein legte einen
Gesttz-Eutwurf vor, dem zufolge das 1ste Aufgebot der Bürger⸗
garde bis zum 1. Juli 1852 in Thätigkeit bleiben soll, wenn nicht inzwischen ein Friedens-Traktat mit deim Könige von Hol— land zu Stande kömmt.
Der General Tibuctius Sebastiani ist gestern in Brüssel
eingetroffen.
thig seyn möchte, sondern daß sie nur einen Kredit von 12,100,000
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Heir Ernst Gregoire ist, wie die hiestgen Zeitungen melden, gegenwärtig Oberst-Lieutenant in Holländischen Diensten.
Der Belge theilt das Schreiben des Herrn de Potter an den Fnanz-Minister mit, worin er (wie bereits erwähnt wurde) darauf antränt, daß der ihm zustehende Theil der Summe, welche der Kongreß früterhin für die Mitglieder der p ovisorischen Regie⸗ rung ausgesetzt habe, unter die Armen in Brügge und Brüssel vertheilt werde. Die Art und Weise, wie die provisorische Re— gierunz über jene ganze Summe verfügt, indem sie nämlich die⸗ selbe zur Errichtung eines Denkmals füh die Gebliebenen bestimmt habe, will Herr de Potter nicht als dindend für sich betrachten, da seine Meinung üher diese Verwendung nicht eingeholt wor— en sey.
Durch eine Königl. Verordning vom gten d. sind proviso— tisch zwei Bnreaus, das eine in Hectain (Hennegau), das an— dere in Bruly (Namur), eröffnet worden, von wo aus raffinirte Zucker mit Eclassuag der Kecise ausgeführt werden dürfen.
n n München, 13. Dez.
Ihrer Allerdurchlauchtigsten Äeltern, von einem nervösen Schleim— ieber befallen. In verflossener Nacht hat Ihre Königl. Hoheit doch ruhig geschlafen, und alle Hoffnung ist vorhanden, daß die NMinzessin nunmehr einer sicheren Besserung entgegengehe.
Wiesbaden, 14. Dez. (Frankf. Oder⸗Post⸗Amt s⸗ Zeitung.) Unsere Stäude⸗Versammlung beschäftigt sich, dem Vernehmen nach, mit den H für die Beibehaltung des bisherigen Systems erklärt haben.
Man schreibt aus Mainz: „Der hiesige Kaunstverein hat beschlossen, dem Andenken Guttenbergs, des Erfinders der Buch⸗ druckerkunst, hofft bei Ausführung dieses Plans, mit dem er alsbald begin⸗ nen will, auf die Theilnahme Deutschlands und aller civilisirter Länder Europa's.“
Rotenburg, 10. Dez. 19: Nov. d. J. hat Se. Durchl. der Landgraf Viktor Amadeus zu Hessen-Rotenburg sich mit der Prinzessin Eleonore von Salm-Reiferscheid⸗Krautheim Durchl. zu Gerlachsheim vermählt. Das Fürsiliche Ehepaar wurdet den 25. nämlichen Monats bei seiner Ankunft in Roten⸗ burg von sämmtlichen Stad tbewohnern feierlich empfangen.
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Allgemeine Zeitung meldet aus Wien vom 8. Dez.: „Gestein Nachmittags kamen die hiesigen Banquiers abermals zu einer Berathung zusammen, in welcher beschlessen urde, ein größeres Angebot für die Uebernahme der nenen An— leihe machen und dieselbe wo möglich abzuschließen. Man kam überein, die Sußmisslon auf Sa zu stellen. Die Regierung, welche wahrscheinlich nur einen Mittelpreis in erhalten und den inheimischen Banquiers die Vertheile der Anleihe nicht zu ent— ziehen wünschte, verstand sich zur Annahme dieses Aubots und gab noch Abends ihre Zustimmung. Der Betrag der Anleihe st 40 Mllionen; allem Auscheine nach, wird dieselbe schnelle Ab⸗ jahme finden. — Hr. v. Y
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Lollerus, der früher als außerordent— icher Ge sandter des Königs der Niedeclande am Königl. Baier— schen Hofe stand, ist gegemoäctig in gleicher Eigenschaft am Kais.
Desterreichischen akkrebitirt und geftern hier eingetroffen.“
ldd nglische Blätter enthalten solgenden Ausng aus der Lis—⸗ er Hos-Zeitung vom 3. Dez.: „Die von verschiede⸗ ten Und Personen einlausenden Briefe stimmen im We⸗ srntlichön dahin überein, daß die Bevölkerung von Ober- und Uater-Beira, Tras⸗os-Montes, Minho und Oporto den größten j zeigte, als sse sich in Bewegung setzte, um sich 'ntern uns Bataillonen anzuschließen, welche im Be— Königreich gegen Jeden zu vertheidigen, der einen dasselbe wagen sollte; Alle sind berest, für unseren Sonverain Dom Migue zu kämpfen, der von t Nation geliebt und respektirt wird; deim er hat sie vor den Schrecken einer Reooluntion bewahrt, er hat die Portugiesischen Gesetze und die Königliche Würde aufrecht erhalten. Wir hören daß zahlreiche Corps, wie die Waldströme sich von den Gebirge ius Meer hinabstürzen, aus allen Provinzen an die Kusten d Oceans und au die ihnen bezeichneten Punkte herbeieilen — Portugiesen Ergebenheit bedarf keiner anderen Lluspornung, des Befehls chres Königs, um zu dessen kräftiger Vertheidigung sich zu erheben und den dem Natlonal-Charakter zugefügten Schimpf jzu rächen. Ein Beschluß Sr. Majestät ordnet einige fernere Maaßregeln an, um die Einnahmen des Königlichen Schatzes zu beschleunigen und zu vermehren, da es natürlich un⸗ ter den gegenwärtigen Umständen durchaus erforderlich ist, daß Fonds für die unumgänglichen Ausgaben vorhanden seyen.“
Griechenland.
Der Moniteur meldet in einem Privat-Schreiben aus Nauplia vom 31. Lktober: „Dir jüngste der Mörder des Grafen Capodistias, G. Maunrsmichalis, ist mit großer Feier⸗ lichkeit gerichtet worden; der game Projeß wurde mit Ruhe und Mäßizung verhandelt und der Mörder verurtheil«c, erschossen zu werden. Eine Lngehenre Menschenmenge wohnte der Hinrichtung bei. Mauromichalis zeigte sich sehr muthig, er sprach mit fester
. Ihre Königl. Hoheit die Primzessin Hildegarde war seit mehreren Tagen, zur größten Bekümmerniß
ein würdiges Denkmal allhier zu errichten. Er
mit welchem das begangene Verbrechen in Verbindung stet, ward fortzesetzt. Mehrere angesehene Personen sind verhaßtet und sol⸗ len dabei kompromittirt seyn. Man versichert, es habe en len bestanden, die ganze Regierung zu stürzen und eine Revolution, wie die in Hydra, zu bewirken; die Elemente dazu waren aber hier nicht vorhanden, und das Unternehmen m ßlang, sowohl durch die Wirkung, welche die Eimordung des P äsidenten her— vorbrachte, als durch die Schnelligkeit der vom Senat geuomme— nen Maaßregeln.“
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In der Residenzstadt Berlin waren J erkr. genes. geflorb. Bestand bis zum 18. Dez. Mittags 2240 820 1410 16 Hinzugek. bis zum 19. Dez. Mitta ? ⸗ ⸗ 10
Bis zum 19. Dez. Mittags Summa 2240 8eh 1419 16 Hierunter sind vom Militair 35 8 17 =
In ihren Wohnungen werden 2 Pecsonen behandelt, in den
GFHospitälern 8.
In Elbing sind erkrankt genesen gestorben Bestand
bis zum 10. Dezember 493 149 283 1
zlusbrüche der Cholera sind demerkt: Regierungs-⸗-Bezirk Potsdam. Kreis Prenzlow, in Wil siko w, am 16. Dez.
Aus Prag wird in Bezug auf den dortigen Ausbruch der Cholera gemeldet: „Bis zum 4. Dez. waren von den 7 erktaut⸗ ten Individuen nur 2 verstorben. Die Erkrankten, wohnten sämmtlich in und neben einem Fabrikgebäude am Potziger Thore in einem der ungesundesien Stadtviertel an der Moldau. Sie hatten sich durch Stehen im Wasser erkätet und ung kochtes Sauerkraut genossen. An keinem anderen Octe der Stadt hätte sich diese Seuche, selbst nicht in secundairen Sympto nen, ge⸗ zeigt. Es zweifelten daher sogar viele Aerzte, trotz aller Sec— tion, noch an der Waklichkeit der Asiatischen Cholera, welche übri⸗ gens unstreitig, laut der Prager Zeitung vom ?. Dez., in 17 Drischasten dés Königgrätzer Kreises durch Ansteckung von Schle⸗ sien aus und im Dorfe Bielitz in der Herrschaft Podiedrad im Bit⸗ schower Kreise ausgebrochen ist. Der Leitmeritzer Kreis war noch ver— schont geblieben und alle Nachrichten von Erkcankungen in Leit— meritz und Theresienstadt wenizstens voreilig. Wahrhaft muster— haft war die unermüdliche Sorgfalt sowohl des hochhetzigen Orb ersst⸗
burggrafen v. Choteck, als der Stadthauptmannschaft und des Magi⸗ strats,
alle mögliche Vorkehrungen zur Abwehrung der Seuche und zur Unterstützung der hungernden und dürftig bekleideten Ein⸗ wohner von Prag zu treffen; 3200 Menschen erhalten täglich Suppe und warme Speise. Nirgends Zwang! Aufsehen erregte allerdings die schnelle Abreise des Herzogs von Lucca und einiger reicher Insassen Prags nach Wien oder Italien. Aber die mei— sten Herrschaften machen es zu einem Ehrenpunkte, nicht zu flie— hen, und dies hat die günstigste Wirkung auf die ameren Volks— klassen.“ 8e, (Fortsetz ung.) .
Mit Vergnuͤgen fahren wir in unseren Berichten fort, da in der Zwischenzeit nicht nur Versprechungen eingegangen sind, welche, die von uns an die Aerzte gerichtete Bitte beruͤcksichtigend, ein rei ches Material von Belehrung erwarten lassen, sondern auch schon ein Werk erschienen ist, das in wissenschaftlicher Beziehung eine neuc Epoche in der Cholera-Literatur begruͤndet. Naͤmlich:
„Grundzuͤge einer speziellen Pathologie und Therapie der orien talischen Cholera, als Leitfaden fuͤr praktische Aerzte, von
E D. A. Bartels, Geheimen Medizinalrath, Professor u s. w Der Name des gelehrten und beruͤhmten Verfassers reicht hin, die medizinische Wekt auf sein Buch aufmerksam zu machen, und wir würden daher, da aus dem Zusammenhange gerissene Ezgcerpte inehr schaden, als nuͤtzen, weil in jedem großeren vielseitigen wissen cheast lichen Werke sich Stellen finden müssen, die einer personlichen e nutzung desselben Vorschub leisten, dem Titel wenig hinzuzufügen haben, wenn sich nicht bei dem Standpunkte, auf den der Verfasser feine Leser erheben will, eine vassende Gelegenheit faͤnde, uͤber ei— nen wichtigen allgemein interessirenden Gegenstand zu sprechen Denn der Zweck dieser Berichte ist weder eine vollstaͤndige No⸗ menklatur aller Schriften uͤber die Cholera, noch eine grund liche Kritik der besseren unter ihnen; beides würde hier nicht am geeigneten Orte feyn; sondern die durch die dffentlichen latter aufgeregte Leidenschaftlichkeit des ärztlichen und nicht aͤrztlichen Pu bliküms in Beziehung auf Cholerg soll durch dieselben Organe wieder beschwichtigt, was der Wissenschaft allein gehört, soll aus der Willkür der Meinung und der Hitze der Parteilichkeit ih wire⸗ der vindizirt, was endlich von uns durch Beobachtung und Opfer gewonnen, soll dem Auslande und der allgemeinen Wissenschaft nntzlich gemacht werden. Das ist nun aber eben die Doppelfrage,
welche jeßt, nachdem die Seuche auch bei uns ihren epidemischen Keeislauf beinahe vollendet, jeden gebildeten Menschen interessisr, dem Arzte sich aufdraͤngt: Was haben wir in Bezichung auf die Eholers Furch den großen Defensivkrieg, den der Staat mit ge waffneter Macht gegen dieselbe gefuhrt, und was durch den offen— siven Kampf, in welchem die Wissenschaft des Arztes gegen deren konkrete Ausbrüche in seinem Wirkungskreise sich versucht, gewon⸗ nen „Freimüthig sey es gesagt, durch den ersteren haben wir nichts gewonnen, als den Ruhm eines großherzig gebrachten Opfers und öie Üeberzeugung, daß auf diese Weise der gewänschte Zweck der Abhaltung nicht zu erreichen sey, ja. daß sogar der vielleicht hier und da moͤalichen Verzögerung des gesammten Verkehrs, welche Verminderung der allgemeinsten
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durch die gewissen Nachtheile materiellen ; . ; E-werbaquellen, als auch in der durch jene bedingten allgemeinen gei⸗ stigen Niedergeschlagenheit und leidenschaftlichen Aufregung bestehen,
sowohl in der
Vortheil
bel weitem überboten werde Doppelt erfreulich dagegen, eben 0 beruhigend fur die Menschheit, als ehrenvoll fuͤr die Wissen schaft, ist das Resultat, welches das Einwirken dieser Letzteren auf die Cholera geübt hat. Nicht von jenen glaͤnzenden Triumphen ist hier die Rede, welche einzelne Aerzte in der absoluten Besiegung der Cho⸗ lera sich zuschrieben, indem ihnen der große, Griff in den, Schatz der Heilmittel gelungen seyn sollte, wodurch sie ein Speemficum gegen
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