1831 / 356 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Der Papst hat eine drohende Bulle gegen den hiesigen schismatischen Abbé Chatel erlassen, der sich den Stifter der so⸗ genannten Französisch-katholischen Kirche nennt, die Messe in Französischer Sprache liest, die Ohren⸗-Beichte abgeschafft hat und die Unfehlbarkeit des Papstes leugnet.

Der Globe meldet, das Haupt der St. Simonianischen Lehre, Vater Enfantin, habe seine Söhne Bouffard und Hoart nach den südlichen Provinzen mit dem Auftrage geschickt, die verschiedenen Saint-Simonianischen Kirchen zu besuchen. Zwei andere Mitglieder wären beauftragt, die östlichen Provinzen zu durchreisen. . ;

9 Apostolischer General-Vikar hat sich nach Algier ein⸗ geschifft.

Heute wird sich der Kassationshof mit dem Appellations— Gesuche des Redakteurs der Tribune, Herrn Marrast, von dem

Urtheile des Assisenhofes beschäftigen, wodurch derselbe wegen

1846

Bureaus der Deputirten-Kammer durchgefallen. Ein Mehreres ter aus Rio-Janeiro nach Europa abzuholen; kaum aber

darüber in meinem nächsten Schreiben.

Großbritanien und Irland.

London, 16. Dez. Dem Standart zufolge, hat am vorigen Sonnabend, bevor also noch die neue Reform⸗Bill in das Unterhaus kam, abermals zwischen dem Grasen Grey und dem Lord⸗Kanzler einerseits und dem Grafen Harrowby, Lord Wharneliffe und Marquis von Chandos andererseits, eine Kon⸗ serenz stattgefunden.

Die Times giebt nunmehr den vollfländigen (9 10 ihrer Kolumnen ausfüllenden) Text der neuen Reform-Bill und fügt Folgendes hinzu: „Es dürfte unsern Lesern nicht uninteressant seyn, in einer summarischen Uebersicht die Veränderungen, welche mit der neuen Bill im Vergleich zu der früheren vorgenommen worden sind, vor Augen zu haben. Es sind folgende: 1) Das

Diffamation des Herrn C. Périer und des Marschall Soult zu Schema A enthält dieselbe Anzahl von Burgflecken, aber

sechsmonattichem Gefängniß und einer Geldbuße von 30900 Fr. nicht ganz dieselben Orte, wie früher.

verurtheilt wurde. Herr Dupin d. Aelt. wird als General Pro—⸗ kurator in dieser Sache das Wort nehmen. Der verantwortliche Geschäftsführer jenes Blattes, Herr Bascans, wurde gestern von dem hiesigen Assssenhofe wegen Aufreizung zu Haß und Verach— tung gegen die Regierung zu dreimonatlichem Gesängniß und einer Geldbuße von 1000 Fr. verurtheilt.

Der Alssisenhof des Departements der Ober⸗Garonne hat in seiner Sitzung vom gten d. M. gegen den Redacteur der Gazette du Languedoe, eines der vorigen Dynastie ergebenen Blattes, eine dreifache Verurtheilung ausgesprochen; derselbe wurde 1) wegen Beleidigung der Person des Königs zu halb— jährigem Gefängniß und einer Geldstrafe von 1000 Fr., 2) wegen Wiederholung desselben Vergehens zu einjährigem Gefängniß und 1000 Fr. Geldbuße und 3) wegen Diffamation des Unter-Prä—⸗ fekten von Saint-Gaudens zu dreimonatlicher Haft und einer Geldstrafe von 500 Fr. kondemnirt.

In der Kriegsschule zu Saint-Cyr ist eine kleine Meuterei ausgebrochen; die Zöglinge widersetzten sich in Masse der Voll— ziehung des Reglements der Anstalt, das ihnen nicht militairisch genug erschien, verkannten die Autorität ihres Direktors und verwehrten ihm den Eintritt in ihre Säle. Vorgestern Abend sind eilf Zöglinge von der Gendarmerie hierher gebracht worden, um vor den Kriegs-Minister geftellt zu werden.

Das Journal „les Communes“ oder „le Courrier des Elec⸗ teurs“ ist mit der „Revolution“ vereinigt worden.

Briefen aus Bartelona vom Zten d. M. zufolge, sind dort zwei Personen wegen eines beabsichtigten Mord-Anschlags auf den General-Capitain von Catalonien, Grafen von Espana, verhaftet worden.

Paris, 16. Dez. Die Lyoner Vorgänge haben, obgleich sie keine bestimmte politische Farbe an sich tragen, dennoch die Gährung vermehrt, die sich seit der letzten Revolution in den niederen Volks⸗-Klassen bemerklich macht. Diese letzteren, die an den Ereignissen des Juli einen so wesentlichen Antheil genom— men, versprachen sich davon nicht sowohl polttische Rechte, auf welche selbst die Mittelklasse, wie es die Lauheit der Wähler im Allgemeinen beweist, nur einen sehr mittelmäßigen Werth legt, als eine Verbesserung ihres materiellen Wohlseyns. Es mußte aber der neuen Regierung bei dem besten Willen um so schwie⸗ riger seyn, diese Erwartungen zu erfüllen, als zu der eingetrete⸗ nen Stockung in Handel und Gewerbe sich noch die Nothwen— digkeit gesellte, zur Bestreitung der erforderlichen außerordentlichen Ausgaben neue Hülfsquellen zu schaffen, unter denen denn die Erhebung der Personal⸗ und Mobiliar⸗Steuer nach der sogenann⸗ ten Quotität die ärmere Klasse, die bisher von dieser Auf— lage ziemlich verschont geblieben war, hart betraf. Zwar hatte daneben die Regierung nichts verabsäumt, um durch öffentliche Bauten die brodtlosen Arbeiter zu beschäftigen; aber es konnte dessenungeachtet nicht ausbleiben, daß die verschiedenen politischen Parteien die Stimmung dieser letzteren für ihre Pri⸗ vatzwecke auszubeuten suchten und sich zu diesem Behufe, und um Vertrauen bei ihnen zu erwecken, um die Wette zu deren Adrokaten aufwarfen. So ist nun die Frage über die Verbesse— rung der Lage der arbeitenden Klassen, zu deren Aufregung übri— gens die St. Simonisten seit einiger Zeit das Ihrige beitragen, der Tummelplatz aller Parteien geworden. LAluch die Deputirten— Kammer ist davon nicht verschont geblieben, wie solches die ver— schiedenen, in den Bureaus bei Gelegenheit des Budgets aufge— stellten Ansichten über die zweckmäßigste Vertheilung der Auf— lagen heweisen. Hier arbeitet man nämlich dahin, die Ausgaben auf das äußerste zu heschränken, einen Theil des Tilgungs⸗Fonds einzu⸗ ziehen, die im vorigen Jahre votirten 30 pCt. als Fusatz zu der Grund⸗ Steuer provisorisch fortbestehen zu lassen und dagegen die vor— züglich auf der ärmeren Klasse lastende Salz- und Getränk— Steuer, so wie auch die Personal- und Mobiliar⸗Steuer, wesent— lich zu ermäßigen. Diesem Allem wisdersetzt sich, das Ministe⸗ rium, das, ohne geradezu den unteren Klassen eine Erleichterung verweigern zu wollen, doch weder den Kredit der Rente durch eine theilweise Einziehung des Tilgungs-Fonds schwächen, noch

das Grund⸗Eigenthum ferner mit jenen 30 Zusatz-Centimen be-

lasten, noch auf diejenigen indirekten Steuern verzichten will, die, wie die Salz- und die Getränk-Steuer, zu den einträglichsten gehören, und deren Abschaffung die ganze Oekonomie des Einnahme Budgets verändern würde. Wie endlich die⸗ ser Kampf so entgegengesetzter Finanz-Theorieen ausfallen werde, läßt sich noch nicht mit Bestimmtheit voranssehen; der Widerstand aber, den das Ministerium schon jetzt bei den Vorposten⸗-Gefechten über die Bewilligung der drei

Steuer⸗-Zwölftheile erfährt, wo es die Verwerfung des Berryer-⸗ schen Antrages, den verlangten Kredit auf 313 Milllonen herab⸗

zusetzen, nur mit einer sehr schwachen Majorftät durchzästtzen

vermochte, deutet auf eine noch hitzigere Debatte bei der Bera— thung über das Budget selbst und über die Hauptfragen, die sich an dasselbe knüpfen. Die Entscheidung dürfte davon abhängen, ob das Interesse des Grundbesitzes und der Renten⸗-Speculatlon, das in der Deputirten⸗Kammer sehr mächtig ist, den Sieg da— von tragen, oder ob die Besorgniß, daß man die unteren Klassen durch die Verwerfung der auf ihre Erleichterung abzielenden An— träge allzu sehr reizen möchte, einen Theil der schwankenden Deputir⸗ ten im Augenbicke der Entscheidung zu den Fahnen der Opposltlon her⸗ überführen wird? Der erstere Fall ist, meiner Meinung nach, der wahr⸗ scheinlichere, und es früge sich alsdann nur noch, welchen Eindruck er auf die arbeitende Klasse hervorbringen wird. Unterdessen bewei⸗ sen die neuerlichen Vorgänge in der Deputirten-Kammer, die sogar wieder zu einem Duelle führten, daß die gereizte Stim⸗ mung der Parteien noch fortdauert. Auch im Theater der Variétés fand dieser Tage bei Aufführung des Stücks: „die Gräben der Tuilerieen,“ ein tumultugrischer Arfftritt statt, der die Hartnäckig⸗ keit beweist, womit die Parteien jedes vermeintliche Uinrecht der Reglerung auszubeuten suchen. Der Lafahettische Antrag auf

die Naturalisitrung der einwandernden Polen ist gestern in den

Die Anzahl beläuft sich auf 56; aber 5, welche früher auf Schema A standen, sind auf Schema B, und 5, welche auf Schema B standen, auf Schema A übertragen worden. 2) Die Zahl der Burgflecken auf Schema B ist von 41, wie sie in der letzten Bill war, auf 30 verringert worden. Folgende Burgflecken, welche vormals auf Schema B standen, befinden sich jetzt nicht mehr darauf: Aldborough, Amerssam, Bodmin, Bridport, Buckingham, Chip— penham, Cockermouth, Dorchester, Evesham, East-0Grinstead, Guildford, Honiton, Huntingdon, Lymington, Maldon, Marl⸗ borough, Great-Marlow, Okehampton, Richmond, Sal—⸗ tas, Sudbury, Thetford und Wallingford. Davon sind Aldborough, Amersham, East-Grinsthead, Okehampton und Saltash auf Schema A übertragen worden; die übrigen behal— ten natürlich nur 2 Mitglieder. Beide Schemata sind in Folge der Veränderung des Grundsatzes umgestaltet worden. Anstatt daß früher in beiden Listen 97 Plätze nach Maaßgabe ihrer Be— völkerung aufgenommen worden waren, befinden ssch jetzt 86 auf denselben, und zwar die, welche in Bezug auf die Zahl ihrer Häuser und den Betrag ihrer direkten Abgaben als die unbedeu— tendsten ermittelt wurden. 3) Schema D ist ebenfalls durch eine Hinzufügung von 12 Mitgliedern, welche die durch die neue Bill offen gelassenen 23 Stellen ergänzen, bedeutend anders gestaltet worden. 4) Durch diese Veränderungen wird England jetzt 500 Repräsentanten haben, anstatt daß es deren bei der früheren Bill nur 477 hatte. 4) Wir brauchen nicht zu bemerken, daß Sche⸗ ma C durch die 12 Städte vergrößert worden ist, welche bei Schema D ausgefallen sind. 6) Die frühere Bill bestimmte, daß Kommissa⸗ rien ernannt werden sollten, um nach Annahme der Bill die Gränzen der Burgflecken in Schema B festzustellen. Bei der gegenwär— tigen Maaßregel macht der Bericht jener Kommissarien, der be— reits fertig seyn muß, bevor die Bill in den Ausschuß geht, ei— nen Theil der Bill selbst aus. 7) Die Freisassen der Städte und Burgflecken, welche in sich selbst Grafschaften sind, behalten jetzt ihr Wahlrecht ungestört. In der letzten Bill waren sie auf ihre resp. Städte beschränkt und der Bedingung des Hausbesnz— zes unterworfen. Die Freisassen behalten das Wahlrecht auch nach dem Ableben des gegenwärtigen Besitzers, wenn das Frei— sassenthum einen jährlichen Rentewerth von 19 Pfund hat. 8) Die Klansel, welche einem Pächter, der 590 Pfund Pacht bezahlt, das Wahlrecht giebt, und die in der vo— rigen Bill auf den Antrag des Marquis von Chandos beseitigt wurde, ist jetzt wieder hergestellt worden. 9) Jedes Haus von einem jährlichen Werthe von 10 Pfund, was es auch immer an Abgaben bezahlen mag, giebt dem Besitzer das Wahl— recht, vorausgesetzt, daß es gehörig einregistrirt worden ist, daß der Besitzer sich bereits 12 Monate vor einem noch festzusetzen— den Tage im Besitz desselben befunden hat, und daß er seine Armen-Taxe und seine direkten Abgaben bis zu einer gewissen Zeit vor der Wahl richtig bezahlt hat. Der einzige Unter— schied, welcher außerdem noch zwischen den beiden Bills besteht, ist der, daß früher die Privilegien der Freisassen nach dem Tode derselben aufhören sollten, jetzt aber in dieser Beziehung Alles auf dem alten Fuß bleibt.“

Der Courier sagt bei Gelegenheit obiger Mittheilung: „Wir wünschen, daß die Times uns gesagt hätte, sie von der Veränderung in Bezug auf die Freisassen denkt.

vas Die Morning-Chroniele stimmt mit uns in der Ansicht über— ein, daß es auf keinen Fall eine Verbesserung der früheren Bill ist; die Times aber giebt gar keine Meinung darüder ab. Uns scheint es eine Art von Konzession, man den anti-reformi— stischen Pairs gemacht hat, welche der Meinung gewesen seyn mögen, daß, wenn dle erblichen Rechte der Freisassen angegriffen würden, auch die Erblichkeit der Pairs nicht mehr sicher seyn möchte. Es ist vermuthlich der furchtsame Gedanke gewesen, daß, wenn der Geist der Neuerung sich in einem Fall ale nätz— lich und zweckmäßig erwiesen hätte, man denselben auch auf ei— nen anderen in Anwendung zu bringen geneigt seyn möchte; und deshalb mögen sie geglaubt haben, daß erbliche Schuhflicker eben so nothwendig seyen, als erbliche Pairs. Die anti⸗reformsstischen Lords haben in dieser Angelegenheit höchst thöricht gehandelt; denn sie müßten doch einsehen, daß, wenn in einem resormirten Parlamente die Veränderung in Bezug auf die Feeisassen als schädlich anerkannt würde, man keinen Anstand nehmen würde, dieselbe abzuschaffen, und die Freude, welche sie jetzt über die Aufrechthaltung der Erblichkeit der indirekt legislativen Rechte

2 die

der Freisassen empfinden, würde ihnen dann wenig genützt haben.

Wer, außer den Rotunda⸗Vagabunden, die sie seibst ermuntert haben, hat jemals daran gedacht, die gefährliche Lehre von der Nicht⸗Erblichkeit der Pairie laut werden zu lassen.““

Der Herzog von Wellington soll sich zwar in der Besserung befinden, ist jedoch so angegriffen, daß er sich erst nach Neujahr im Stande sehen wird, den Sitzungen des Oberhauses beizu—

schen Angelegenheiten vorgestern Ah gesetzt wurde. Dagegen ist der Herzog von Neweastle genesen und wird nächstens wieder öffentlich erscheinen.

Es ist ein Armee-Befehl ergangen, daß alle auf Urlaub von ihren auswärts garnisonirenden Regimentern abwesende Offi— ziere zu denselben zurückkehren sollen, vornehmlich nach Indien, wo man Bewegungen von Seiten der inländischen Fürsten zu besorgen scheint.

Eine Deputation der Seidenarbeiter von Bethnal-green und Coventry ist hier bei Lord Auckland, Präsidenten des Handels— Amts erschienen; man ist nicht ohne Besorgniß vor Üünruhen unter denselben.

Es ist ein Prospektus zu einer im Oktober 1832 in Dur— ham zu eröffnenden Universsttät erschienen.

Bekanntlich war das Dampfboot „Lord Blayney“ mit 200 Matrosen, die zu Liverpool angeworben wurden, von da nach Belle⸗Isle abgegangen. Die Agenten Dom Pedro's hatten den Seeleuten eingeredet, sie sollten bloß zum Dienste auf Britischen Transportschiffen gebraucht werden, um Portugiesische Regimen⸗

Partei angesehen werden kann, „befindet sich fortwährend i J

man aus dem Irländischen Kanal, als vie Offiziere die gi schung aufgaben und geradezu erklärten, es gehe nach Bell⸗-Igh Vun wurden die Matrtosen unruhig; und als ein Sturm da Schiff nach Milford⸗Haven verschlug, ging die ganze Mannschas mit Sack und Pack ans Land und erklärte, sie wolle nur unte Alt-Englands Flagge dienen. In Milford verkauften sie alle iht Habseligkeiten und wollen nun über Land nach Liverpool zurisch Die Behörden haben einen Theil der Zollbeamten dort landen! lassen, um die Ruhe zu erhalten. Dom Pedro's Agenten wu den vor Gericht examinirt; es ergab sich aber, daß die Britischen Beamten Jenen durch die Finger gesehen hatten. , Der Précurfeur widerspricht der vom Courier mitge⸗ theilten Nachricht, daß der Marschall Bourmont in Span gelandet seh, um daselbst eine rohalistische Legion zu bilden welche einen Versuch machen sollte, eine Contre: Revolution n Frankreich zu Stande zu bringen. „Der Marschall“, sagt je— nes Blatt, welches als das offizielle Organ der Karlistischen

Nizza und denkt nicht daran, sich nach Spanten zu begehen.“

von Bath hat sich, wie der Courler bersch— Ein Tagelöbner ginn g, den 8sen d. M., früh um halb 6 Uhr naa

aber plötzlich

In der Gegend tet, folgendes seltsame Phänomen ereignet. am vergangenen Donnersta Landsdown an seine Arbeit; es war noch ganz finster; wurde es heller lichter Tag; er schaute auf und sah den Himmé eine Minute lang von einem flinn d fenrigen Schein er glänzen; dann wurde es wieder eben so finster, als vorher. E schien ihm, als wälen Flammen aus dem Firmament hervorge— brochen. Zwischen Frone und Maiden-Brabley wurde dasselhe Meteor von einem Weymouther Fuhrmann beobachtet, n Midford von dem Zoll-Einnehmer, dem es die Gestalt einn Glocke und die Höhe eines Mannes zu haben schien; eine Vier telmeile weiter wurde es von zwei Männern gesehen, welche Füße, wie die eines Menschen, an demselden bemerkt haben woß len. Die Frau des Zolleinnehmers, welche noch im Bett lag, sah, das Zimmer plötzlich von einem hellen Glanz erleuchtet. Ju Brislington fuhr es bei einem Kärrner mit dem Geräusch eint Wagenrades vorüber, und man fand das Gras an dieser Stell& versengt. Anderen Personen zu Devijes, Hinton und Mlilferd erschien es in der Gestalt eines Theekessels, eines Mannes, eine großen Feuers; Einige wollen es auf die Erde herunterfahren und sich wieder erheben, Andere an ihnen vorbeifahren gesehen haben, wobei sie vor Hitze umkommen zu müssen glaubten. Dies Phänomen wurde auch noch an vielen anderen Orten um die— selbe Zeit beobachtet.

Halifar-Zeitungen vom 21. melden, daß der Verlust, welchen die Insel St. Vincent durch den Orkan vom 11. August erlitten hat, jetzt definitiv auf 193,ü420 Pfd. Sterling abgeschätzt ist.

Nach Briefen aus Pernambnco vom 28. Okt., sind in Folge der neuesten Unruhen zu Rio Janeiro 1500 2000 Petr— sonen daselbst verhaftet worden.

lernden

Nov.

Niederland e.

Aus dem Haag, 18. Dez. In Folge der beim Departe— ment für die inneren Angelegenheiten stattgesundenen Verände— rungen ist Hr. van Vollenhoven, bisheriger Admimstrator des Innern, der National-Industrie und der Schuttercien zum Ge neral-Seeretair jenes Departements ernannt worden.

St. Marie und von Pyp wohnen, weshalb auch sein angezeigter Antrag auf die Belgi⸗ besin den sich jetzt stgtt 3, 19 Kanonierböte, und heute ist noch zend bis nach den Ferien aus- das Dampfsschiff „Curagao“ hinzugekommen; auf

vor und mit Hafer war es flau—.

Der General-Lieutenant Meyer, Befehlshaber der Zten Ju— fanterie-Division zu Felde, ist vorgestern in Amsterdam ange— kommen. .

Man schlägt die Zahl der, jetzt im aktiven Dienst stehen— den Nordbrabanter Bürgergarden auf 6500 Mann an, dle aug zwei Bataillonen aus den Städten und sechs vom platten Lande bestehen, und haben sich die Diensipflichtigen durchgehend musterhaft gestellt. Zwei Compagnieen derselben werden nach Leeuwarden in Friesland geschickt, zur Ablösung von dortigen nach dem Helder bestimmten Bürgergarden.

Da die Belgier in Hasselt die von Herzogenbusch nach Mastricht bestimmten Waaren anhalten, so hat General Dihbch in Mastricht auch die Durchfuhr Belgischer Erzengnisse durch diese Festung verboten. Demnach müssen Steinkohlen oberhalb Mastrichts ausgeschifft und auf Wagen nach Rucemonde und Venlo gebracht werben. Die Folge hiervon ist, daß die dort herum wohnenden Leute die Alleen, Schlagbͤume u. s. w. niederhauen, um sich Feuerung zu verschaffen.

Amsterdam, 17. Dez. Die hoheren Course, welche hier im Laufe dieser Woche von London und Paris eingingen, übten auf hiesiger Boͤrse einen guͤnstigen Einfluß auf fast alle Staatspa— ptere aus; fur Hollaͤndische wirkliche Schuld gehen noch fortwäaͤb— rend Auftraͤge aus England ein, wodurch dieses Effekt in den letz— ten Tagen ziemlich fest auf 403 pCt. stehen bleibt. Man hat auch hier cinen Versuch gemacht, von der neuen Paͤpstlichen Anleihe bei dem Hause Rothschild, einige Obligationen anzubringen, doch es scheint, daß sich noch wenig Nehmer gefunden haben. Das Dis— konto erhaͤlt sich niedrig und Geld wird gegenwartig in Teihungen und Prolongationen zu 5 pCt. ausgebo ten. Der gestrige Getrei— demarkt zeichnete sich wieder nicht durch lebhaften Umsatz aus. Al— ter Weizen wurde durch Verbraucher zu den letzten Preisen abge— nommen; neuer rother und weißer konnten dagegen nur niedrigere Preise holen. Preußischer Roggen kömmt noch stets felten vor und wird auf feste Preise gehalten; getrockneter aber würde nur zu nie—⸗ drigeren Coursen anzubringen gewesen seyn. In Gerste fiel wenig ̃ Folgende Preise sind bezahlt: fuͤr 120pfuͤnd alten hunten Polnischen Weizen 328 Fl.; 124pfuͤnd. ge⸗ ringen dito 325 Fl.; 126pfuüͤnd alten melirten Königsberger 330 Fläi 123pfuͤnd. alten Rostocker 340 Fl.; 128. 139pfüͤnd. neuen Rhein Weizen 310 315. Fl. Fuͤr 118pfuͤnd. Archangel Roggen bei einzelnen Lasten 184 Fl.; 79. 96pfuͤnd. feinen Hafer 100. 125 Fl.

Antwerpen, 17. Dez. Seit gestern sind die Rheden von Taback verstärkt worden. Auf ersterer letzterer, wo sich nur ein Kanonierboot befand, llegen jetzt deren 3.

Der Russische Konsul hierselbst, Hr. Agie, hat seit dem 12ten d. M. das Russische Wappen wieder über seiner Thür be⸗ festigen lassen.

Brüssel, 17. Dez. Nachdem in der gestrigen Sitzung der Repräsentanten-Kammer der Gesetz- Entwurf Über die Waffen-Lusfuhr angenommen worden war, legte der Finanz⸗ Minister ein Gesetz vor, wodurch der Llustausch der Empfang— scheine der Anleihe von 12 Millionen gegen die Obligationen, der eigentlich am 31. Dej. d. J. bewerkstelligt seyn sollte, bis zum 31. Jan. k. J. freigestellt wird. Der Augtausch der Em— pfangscheine der Obligationen der Anleihe von 10 Millionen ge— gen entsprechende Obligationen soll alsdann am 1. Febr. begln— nen. Der Entwurf wurde zum Druck verordnet.

Gestern wurde in der Kirche St. Gudule das Te eum zur Feier des Gedurtstages des Königes und des Friedens-Traktales gehalten.

Man schreibt aus Namur vom 16ten d.: „Morgen wird

gas erste Aufgebot der Bürgergarde unserer Provinz aufgelöst eden Eine Versügung des Kriegs-Ministers vom 14ten d. gt, daß die Bürgergarde von Namur sogleich, und zwar für mmer, aufgelöst werden solle.“

Deutschlan d.“)

München, 18. Dez. (Nürnberger Korrespondent.) Dem Vernehmen nach, wird Se. Majestät der Könlig mit Lin— ing des neuen Jahres sich auf kurze Zeit nach Italien begeben, im des für Seine Gesundheit so zuträglichen dortigen Klima's

genießen. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Hildegarde sefndet sich fortwährend auf dem Wege der Besserung. Die erlängerung der Stände-Versammlung bis zum 20sten d. M. fl ihren hauptsächlichsten Grund darin gehabt haben, daß die Legierung beabsichtige, den Entwurf des Kriminal-Prozesses noch r Vorlage zu bringen. Der Tag, an welchem der Landtags— sbschied publizirt werden wird, scheint noch nicht bestimmt n seyn.

ahn sset, 20. Dez. Seine Hoheit der Karprinz und Mit— gent haben den provisorischen Vorstand des Kriegs⸗-Ministerinmns, seneral-Major von Hesderg, zum Keiegs-Minister ernannt.

Man meldet aus Hangu vom 13. Dez.: „Kaum erfuhr fe hiesige Bürgerschaft, daß Se. Königl. Hoheit der Kurfürft, on seiner Reise nach Baden-Baden zurückgekommen, einstwel— nin Frankfurt verweile, so sendete sie an Höchstdenselden eine zeputation, welche unter Anderem dem geliebten Landesvater den Bunsch vortrug, unsere Stadt mit seiner Gegenwart zu beglük⸗ gn. Dieser Bitte hat zwar sofort nicht Statt gegeben werden men; allein wir haben Hoffnung, daß gegen das Frühjahr der

urfürst wieder zu Philippsruhe seine Residenz aufschlagen dürfte.“

In der gestrigen Sitzung der Stände⸗Versammlung übergab! r Landtags⸗Kommissar und provisorische Vorstand des Mini— friumz des Innern, Herr Reglerungsrath Eggena, folgende

tllärung: Die hochansehnliche Staͤnde⸗Versammlung hat von der Staats—⸗ kegierung eine spezialisirte Darstellung des Thatbestandes begehrt insichtlich der am Abende des JIten d. M. erfolgten Verlesung der ufruhr⸗Akte und der hierauf eingeschrittenen militatrischen Macht. Die Staats-Regierung erkennt sehr wohl, wie wesentlich sie bbst dabei betheiligt sey, daß die Behoͤrden von der ihnen zur Auf— chthaltung der öffentlichen Ordnung anvertrauten Gewalt nur einen chtigen Gebrauch machen. Deshalb hat man bei dem fraglichen zorfälle aus eigenem Antriche sich beeilt, im administrativen Wege hn dem Benehmen der Behörden und der Befolgung der ge— szlichen Vorschriften sich nach allen Richtungen hin thunlichst zu rgewissern. Von diesen Thatumstaͤnden ist auf solchem Wege be⸗ its Kenntniß erlangt worden; doch fehlt noch eine vollstaͤndige ebersicht ihrer Zeitfolge und ihres inneren Zufammenhanges. Auch nd die Angaben der Behoͤrden selbst nicht allenthalben im Ein⸗ unge erschlenen. Die daher mit Ruͤcksicht auf die Bestimmung z S. 47 des Staatsdienst-Gesetzes angeordneten disciplinari— hen Voruntersuchungen haben einen raschen Fortgang. Gleich—⸗ sitig sind die Gerichte von den betreffenden Ministerien auf⸗ sordert worden, auf alle Weise die Untersuchung zu be⸗— jsleunigen und namentlich bis zu deren Schlusse das mit rselben beauftragte Gerichts-Personal von anderen Geschaͤf—⸗ n, so weit es noͤthig, zu entbinden, nicht minder die etwa fforderliche Aushuͤlfe, dem §. 4 des Gesetzes vom 1. Juli d. J. maͤß, alsbald zu beschaffen. Da die genaueste Ermittelung des zen Vorganges nebst seinen Veranlassungen und Folgen den Ge—⸗ nstand dieser gerichtlichen Forschungen und Vernehmungen aus⸗ scht, so hat jene administrative Untersuchung nur das Material gerichtlichen Untersuchung zu sammeln, und es darf der letzteren Ef keine Weise vorgegriffen oder ihr Erfolg durch voreiliges Ver⸗ utbaren des Untersuchungsstoffes vereitelt werden. Wie viel die efriedigung einer nicht ganz bedachtsamen Neugierde hierbei scha— n koͤnne, leuchtet gewiß selost dem minder Sachkundigen ein. Ins— sondere aber erachten sich die betheiligten Ministerien keinesweges rufen, den Gerichten, welche in dem vorliegenden Falle nicht nur her die gegen Privatpersonen vorliegenden Anschuldigungen, son⸗ n auch uͤber etwaige Dienstvergehen erkennen werden, spezielle Mstruktorien, wozu die von der Staäͤnde-Versammlung gestellten agen eine Grundlage abgeben wurden, zu ertheilen, oder die Un— fangenheit irgend einer Behoͤrde durch einen praͤoccupirenden snfluß zu stͤren oder auch nur zu verdächtigen. Eben so wenig rf ein Ministerium mittelst offizieller Bekanntmachung von Ver⸗ ltungsvorschriften Vermuthungen aussprechen oder Thatsachen zu Bgeriren scheinen, welche vielleicht im Wege der gerichtlichen stersuchung einen ganz anderen Charakter annehmen werden, wie ses bereits sich hinsichtlich einzelner Umstaͤnde ergeben hat. brigens glaubt die Stagts-Regierung, im Bewußtseyn einer ge⸗ den und offenen Handlungsweise, welche ohne Neben-Ruͤcksicht das allgemeine Beste bezweckt, mindestens darauf vollen An⸗— uch zu haben, daß hier eine von wechselseitiger Achtung be⸗ igte wuͤrdige Haltung beobachtet und nicht etwa durch irgend weiteres Ansinnen, welchem man zu genuͤgen sich außer Stande len wuͤrde, eine vorhandene Spannung der Gemuͤther genaͤhrt er gar gesteigert werde und augenblicklicher Eintrag geschehe dem seben der Regierung, uber desfen Erhaltung dieselbe mit uner— ütterlichem Ernste um so mehr wachen muß und wird, als hier⸗ srch das gedeihliche Fortschreiten der Staats-Verwaltung wesent⸗ bedingt erscheint. Moͤge die Staäͤnde⸗Versammlung, gleich em einzelnen an ihrem hohen Berufe Theil nehmenden Mitglie⸗ gern bei jeder Gelegenheit es bethaͤtigen, mit welchem Ver— ten in der Staats Gewalt der eigentliche Stuͤtzvunkt des ge— mniamen Heils geehrt werde, und mit welchem sicheren Takte

Volkes erwaͤhlte Vertreter schon jetzt die noch nicht lange erbff—

e Bahn des eonstitutionnellen Lebens einzuhalten wissen, wo

nnliche Kraft und besonnener Wille, dem Vaterlande wahrhaft

dauf die Dauer zu dienen, jeder Lockung, vom Ziele des muͤhsa—

n Tagewerkes abzuirren, beharrlich widerstehen werden!“

Der Herr Landtags-Kommissar erklärte ferner in Bezug auf

im der vorigen Sitzung zur Sprache gekommene Kantonni— ig der beiden Husaren⸗Regimenter, welche in der Nähe von isel vom 8ten bis zum 16ten d. M. stattgefunden hat: bei der Staats-Regierung darüber keine Beschwerde einge⸗ gen sey, welche zu einer landständischen Verwendung begrün—

e Veranlassung, nach 55. 35 und 99 der Verfassungs-Úr:

de, darbieten könne.“ In derselben Sitzung übergab der ndtags⸗-Kommissar den Entwurf des im S. 37 der Verfassungs⸗ lunde vorbehaltenen Gesetzes gegen die Preßvergehen.

In der Fuldaer Zeitung liest man: „Handel und Ge— rbe versprechen sich bel uns große Vortheile von dem Beitritte mrhessens zu dem Preußischen Zoll- und Handelszsysten. Wie an erfährt, so hat namentlich die Stadt Bockenheim, gauz in

Nähe von Frankfurt, bereits bei unserer Regierung Schritte han, um das Privilegium jährlicher WMessen gleich dem Groß— jogl. Hessischen Orte Offenbach zu erlangen.

. 9 in n. nn)

Parma, 9. Dejember. J. M. die Erzherjogin Marie Louise b den Königl., Sardinischen General der Kavallerie und Mi⸗ er der aus wärtigen Angelegenheiten, Grasen Sallien della hre, wegen der wichtigen Dienste, die er der Person Ihrer

Maj. und dem Staate geleistet, zum Senator Großkreuz des Set. Georgs⸗Ordens ernannt.

ter freiem Zutritt des

renz; beide Minister waren von ihren Gemahlinnen begleitet.

zu seyn.

1849

Modena, 19. Dezember. Der Herzog hat mittelst Hand⸗ schreibens vom gestrigen Tage den Kammerherrn und Staatsrath, Grafen Rieeini, statt des Marchese Coccapart, der seine Entlassung genommen hat, zum Minister und Gouverneür von Modena ernannt. Florenz, 13. Dez. Die neuesten Nachrichten aus Pisa über die Krankheit Ihrer Kaiserl. Hoh. der regierenden Frau Großherzogin lauten sehr beruhigend; seit dem 10ten d. ist in dem Husten und in dem Fieber eine bedeutende Linderung ein— getreten.

Rom, 10. Dez. Se. Heiligkeit hat mittelst eines Brevés dem Marchese von Stacpvol wegen seiner Verdienste um die Re⸗ liglon, für sich und seine Nachkommen den Titel eines Herzogs mit allen daran haftenden Etzren und Privilegien ertheilt.

Der Päpstliche Vikar, Kardinal Zurla, hat durch eine Be⸗ kanntmachung vem ien d. die Gläubigen der Hauptstadt auf— gefordert, sich in diesen Zeiten der öffentlichen Noth an die Mut— ter Gottes mit ihren Gebeten zu wenden, damit diese den wohl— thätigen Absichten Sr. Heiligkeit Gelingen schenke. Zu diesem Behufe werden vom 11ten bis zum 15ten d. die wunderthätigen Marienbilder in den hießgen Kirchen auszgestellt seyn.

Am 30sten v. N. würden in dem Palaste Monteritorio un⸗

solidirten alten unh neüten Staats-Rente, welche im nächsten Jahre getilgt werden sollen, durch das Loos gejogen. Ein (von der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes)

Publikums diejenigen Nummern der kon⸗

den Hrn. v. Martens, Königl. Peeußischen Gesandten in Flo⸗

Die Audienz fand im Cassino des Vatikans staͤtt. Dleses zier⸗ erbaute Gebäude war ganz außer Stand gesetzt und ist jetzt neu eingerichtet worden. Es ist eines der schönsten Landhäuser und wird hier seltsam genng mit dem Deutschen Worte „Kaffee⸗ haus“ bezeichnet. Am 25. Nov. werden vom hiesigen Hofe

an die respektiven Höfe abgeschickt. Nach einer langen Unter— brechung ging auch diesmal einer nach Portugal an Dom Mi—

Schreiben aus Rom vom 4. Dez. enthält Nachstehendes: „Am 20sten v. M. empfing der heilige Bater auf das allerhuldreichste den hiesigen Königl. Preußischen Minister und zu gleicher Zeit

liche unter Pius IV. von Michael Angelo ganz aus Marmor „Die Einfahrt in den Tajo ist durch drei alte und in schlechtem

die Neujahrwünsche oder sogenamten lettere di buohe feste Forts Cascaes, San-Julido, Bon-Suceso, Belem, der Quai

guel ab. Zu den interessanten Begehenheiten des Tages ge—

dieser Zeit wählt man auf eben so lange einen Vikar-General. wechselt das ab. Der General residirt befländig in Italien, der General-Vikar, wie jetzt der Fall ist, immer in Spanien. Das Haupt dieses verbreiteten Ordens ist natürlich eine sehr wichtige

nem Orte der Padre da Capisirano genannt wird, war noch au— ßerdem bedeutend durch einen großen Ruf von Frömmigkeit und Gelehrsamkeit. Die Begierde, zu wissen, ob seine Verhaftung eine Folge angeschuldigter Hereste sey, oder ob ihm andere Ver— gehungen zur Last gelegt werden, ist daher sehr groß. Derselbe Kreis von Personen, welcher mit besonders lebhaftem Antheil die⸗ ses Erxeigniß betrachtet, ift auch durch die hevorstehende Ankunft des berühmten Abbe de la Mennais sehr angeregt, wel⸗ cher nach Rom kommen will, um sich und seine Schriften zu vertheidigen. Eine in anderer Rücksicht noch interessantere Person hofft man ebenfalls bald hier hun Roy. Der Kronprinz von Baiern wird erwartet, und Walter Scott, der bald in Neapel oder Malta seyn wird, verläßt sicher Italien nicht, ohne die Königin der Welt zu be— grüßen. Die antiken Götter des Landes scheinen anch noch von Zeit zu Zeit zu spuken. In Tivoli war es vor einigen Ta— gen, als wollte der alte Pluto sich eine neue Proserpina holen. Ein junges Mädchen trocknete Wäsche ungefähr 60 Schritte vom Ufer des Teverone. Plötzlich sinkt der Boden unter ihr ein, und die von der Erde Verschlungene ward nur mit Mühe aus einer ziemlichen Tiefe, betäubt, doch ohne Schaden, an das „rosige Licht“ gezogen. Die Regierung ließ die Stelle unter— suchen. Die eingestürzte Erde bedeckte eine Grotte, in welcher sich eine antite Wasserleitung besindet, und welche, wieder sorg⸗ sältig und fest verschüttet, keine neue Verwüstungen des schma— len, aber gefährlichen Stromes befürchten läßt.“

Portugal. Der Précurseur, eine in London erscheinende Französische

vom 26. November: „Wir genießen hier, so wie das ganze Kö— nigreich, der vollkommensten Ruhe. Wir bereiten uns mit Freude darauf vor, Dom Pedro und seinen Anhängern, wenn sie sich zeigen sollten, den gehörigen Empfang zu bereiten. gen befinden sich im besten Zustande und sind vollkommen aus—⸗ gerüstet, diejenigen würdig zu begrüßen, die uns, wie man sagt, angreifen wollen. Dom Pedro wird eben so angemessen von

unserer Armee empfangen werden, welche aus 30,000 Mann

Linien-Truppen, 18,000 Königlichen Freiwilligen und 35,000 Mann Milizen besteht. Sie wird durch Dom Miguel in Per⸗ son kommandirt und ist in 4 Corps abgetheilt, welche unter den Befehlen der Marschälle Peso da Regua, Povoes, Sar⸗ mento und des Vicomte von Sta. Martha stehen. Man schreibt uns von London, daß die Kaiserliche Garde Dom Pedro's

Palmella, Saldanha, Villaflor und Stubs angeführt wird, und

sich dort an den öffentllchen Oertern umhertreiben. Aus un⸗ serer Hof-Zeltung vom 7Ften d. werden Sie ersehen haben, daß wir von dem Embargo unterrichtet sind, das anf die Schiffe ge⸗ legt worden, welche Dom Pedro auf der Themse ausgerüstet hatte; die Englische Regierung

Traktate gemäß zu handeln. von den Rohalisten auf verschiedene Weise ausgelegt; die Einen sahen es mit Vergnügen, daß das Blutvergießen erspart wärde; die Anderen, weniger ängsilich, bedauerten es, daß die Expedi⸗ tion verzögert würde, weil, wie sie sagten, verloren ginge, ein für allemal der Sache ein Ende zu machen und für immer der Drohungen Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, daß ich die Mei⸗ nung der Letzteren theile.

nale einen unerschöpflichen Fonds von Lügen und

In

Einen zweiten Artikel Deutsch land s in der Beilgge. Ein zweiter Artikel Italien befindet sich in der Belläge.

habe. Sie werden deutlicher als ganze Bande sprechen.

P der vom 21. Nov. ist die Ernennung mehrerer Offiiere enthal- ten.

Der Eiste auf der Lisie ist der Brigadier J. Viegra Zovar

hört die Verhaftung des letzten Generals der Franziskaner, wel-⸗ cher jetzt ein Gefangener der Jaquisition ist. m Orden der Feanzis⸗ kaner wird der General jedesmal auf sechs Fahre gewählt; nach So

Person, und der Gefangene, welcher der Sitte gemäß nach sei⸗

zu sehen: Rammo⸗

von Albuquerque, der sich zu allen Zelten durch seine monarchi— schen Grundsätze ausgezeichnet hat. Im Jahre 1827 wanderte er mit den Rohalisten aus Spanien und vereinigte sich mit dem Marquis von Chaves in dem Augendblick, wo dieser ven der In⸗ fantin⸗Regentin zum Gouverneur von Abrantes ernannt wurde. Die Hofzeitung vom 22. Nop. enthält ein merkwürdiges ossi⸗ zielles Aktenstück, welches die Londoner Journale schwerlich be— kannt machen werden. Nachstehendes nämlich schreibt der Mi⸗ nister des Innern an den Unter-Präfekten der Stadt Beja: „„Der König, unser Herr, befiehlt mir, in Berücksichtigung des sowohl in Ihrem als im Namen der Bewohner Ihres Departements gemachten Vorschlages, militairisch und auf eigene Kosten so lange dienen zu wollen, als die militarische Krisis dauern würde, mit welcher Dom Pedro das Land bedroht, Ih⸗ nen anzuzeigen, daß er Ihre lohalen und treuen Gesinnun zen und die edelmüthige Hingebung, welche Sie zur Ehre der Na— tion an den Tag legen, anerkennt und zu würdigen weiß, und daß, im Fall die Umstände es nöthig machen sollten, er feinen Anstand nehmen wird, Ihnen die Gelegenheit zu verschaffen, Ihre Anhänglichkeit an seine Person und an die geheiligte Sache des Vaterlandes zu bethätigen. Se. Majestät empfiehlt Ihnen, Ihre Wachsamkeit zu verdoppeln, um in Ihrem Departement Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Im Palast zu Lu⸗ choz, den 30. Juli 1831. (gez.) Graf von Basto.““ Die⸗ ser Brief war geschrieben, als das Gerücht von der Expedition

Dom Pedro's sich in Portugal zu verbreiten anfing. Die

Hof-Zeitung vom 2Zösten enthält die Namen derjenigen Offiziere der Miliz und der Königlichen Freiwilligen, welche eine Kom⸗ mission bilden, um die Geschenke in Empfang zu nehmen, wel— che mehrere Personen zur Equipirung der Miliz und der Feei⸗— willigen angeboten haben. Sie mögen daraus abnehmen, wie

wenig Furcht und welche Verachtung im Gegentheil die Expe⸗

dition Dom Pedro's uns einflößt.“ Pariser Blätter melden aus Lissabon vom 2. Dez. :—

Zustande besindliche Linienschiffe Jodo VI.“, „Dom Sebastian“ und „Donna Maria“ verbarrikadirt worden; die beiden letzteren würden die Erschütterungen des Geschützes, wenn sie genöthigt wären, ihre Batterieen abzufenern, nicht aushalten können. Die

von Todré und der Handelsplatz sind in gutem Vertheidigungs⸗ Zustande; auch die andere Seite des Tajo ist mit Kanonen be⸗ fetzt, und im Mittelpunkte der Stadt sind das Schloß San⸗Pedro d'Alcantara und einige andere Punkte ebenfalls mit Geschütz versehen, welches auf die Stadt gerichtet ist. Die ge⸗ zwungene Anleihe ist von der zu diesem Zwecke ernannten Kon. mission vertheilt worden; auf die drei Häuser Baron Ban⸗ deira, Baron Quintela und Graf da Pavoa sind allein

00,000 Fr. gekommen; die ganze Anleihe beträgt 4 Millionen.

Aber Niemand will bezahlen, und es fragt sich, ob man zur Gewalt schreiten wird. Heute wurde durch Anschlag bekannt gemacht, daß alle Personen, welche Maulthiere besitzen, sie bin⸗ nen 24 Stunden nach dem Zeughause bringen möchten, damit die Regierung die für den Artillerie⸗Dienst tauglichen darunter aussuche. Täglich wird in der Stadt und in der Umgegend in einem Umkrelse von fünf Stunden eine Menge von Menschen, Ochsen und Pferden für die Befsestigungs-A1Arbeiten requirirt. Lissabon gewährt im Ganzen den Anblick einer Stadt, die einer baldigen Belagerung entgegensieht.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New⸗Aork, 9. Nov. In Bezug auf die Präsidenten— wahl sagt en Washingtoner Blatt: „Die einzige zu ent— scheidende Frage wäre nun noch, welcher von diesen beiden Män— nern, Clay oder Wirt, auf die Unterstützung der Amerilanischen Nation die größten Ansprüche hat. Zweifelsohne Henrh Clah dies ist die Meinung von neun Zehntheilen der National— Republikaner der Grasschaft Washington. Er steht da als der fähigste und festeste Freund des Amerikanischen Stst'ms. Er hat von seiner frühesten Kindheit bis auf die letzte Zeit für sein Va— terland, für sein ganzes Vaterland gelebt; er ist ohne Grund ver— leumdet und fast bis zum Tode verfolgt worden; auf ihn haben sich, mit seltener Uebereinstimmung, seit General Jackson seine Unfähigkeit entwickelte, Aller Augen gerichtet, als den einzigen Mann unter der Nation, der die erforderlichen Eigenschaften und Talente besitzt, um die herrschende Partei zu stürzen, die Verwirrung aus unseren Berathungen zu entfernen, unseren lei⸗ denden Institutionen einen gesunden Zustand und unserem be— trübten Vaterlande Eintracht und Glück wiederzugeben. Seine

Zeitung, welche die Interessen des älteren Zweiges der Bour⸗ bonen vertheidigt, enthält nachstehendes Schreiben aus Lissabon

Alle Festun⸗

12 14,000 Mann stark ist und von den bekannten Generalen

daß sle hauptsächlich aus solchen Leuten zusammengesetzt ist, die dald d Rechtsansprüche der Indianer von der Regierung der Vereinig⸗

hat sich demnach endlich entschlos⸗ sen, dem Völkerrechte und den Bestimmungen der bestehenden Jene Nachricht wurde hler selbst

die Gelegenheit

der Emigrirten überhoben ; Habeascorpus-Akte vor ihn führte, auf freien Fuß setzen. Da Ihnen wahrscheinllch unsere Hof⸗ zeitung nicht oft vor Augen kommt, und da die Englischen Jom⸗ Verleumdungen gegen unstren erhabenen Monarchen besitzen, so theile ich Ihnen einige Thatsachen mit, welche ich unserer Hofieitung entlennt

Fahigkeiten und Erfahrungen sind glänzend und empfehlen, und die Stütze, welche er in der Zuneigung seiner Landsleute besitzt, ist stark und dauerhaft. Daher sind seine Ansprüche hei weitem bedeutender, als diejenigen des Herrn Wirt, der sich je— doch durch Patriotismus und Talente ebenfalls auszeichnet.“

Der Delaware⸗Advertiser äußert in obiger Beziehung: „Delaware ist fist in seinem Entschluß; eshat sich zu Gunsten Henry Clay's aus Kentucky entschieden, dieses festen und sicheren Feeun— des einer Union aller Staaten, eines Tarifs und eines Ameri⸗ kanischen Systems.“

Im hiesigen Courrier liest man Folgendes in Bezug auf den Staat Georgien und die Cherokesen: „Der Staat Georgien dehnte seine Gerichtsbarkeit vor etwa einem Jahre über das Ge⸗— biet der Indianer aus und lastete mit seinen Gesetzen auf den Stämmen derselben, ohne daß ihnen ein Vertheidigungsmittel übrig blieb. Ungeachtet der Ausdehnung dieses neuen Rechts, welches Georgien sich anmaaßte, glauben wir doch nicht, daß es jemals auf den Besitz des Bodens Anspruch machen wollt«, es seh denn vermöge des Rechts der Rücksälligkeit, sobald di

ten Staaten vernichtet oder gar deren ganjer Stamm ausgerot— tet würde. Indessen ist es doch ein Recht, welches dieser Staat reklamirt, namlich das Eigenthum aller Minen, welche jenes Ge— biet in sich faßt. Ein Gesetz Georgiens verbietet daher den In— dianern unter den schärfsten Strafen, in dem ihnen gehori gen Landstriche nach Gold zu graben. Herr Clahton, ob— gleich ein sehr eifriger Anhänger der Politik Georgiens, erklärte doch, in seiner Eigenschaft als Richter dieses Staats, ein solches Gesetz für null und nichtig und mit der Verfassung im Wider— spruch; dieser Erklärung zufolge, ließ er einen Jadianer, den man verhaftete, weil er eine auf seinem Grundgeriet befindliche Mine ausgebeutet hatte, und den man kraft eines Mandals Ter Od⸗

Magiftratsperson und eines

gleich nun die Pflichten einer Richters augdrückllch darin bestehen, die Gesetze auszule— gen, und diejenigen der vollziehenden Gewalt nuc, sie in Ausübung zu bringen, sobald sie gerecht und constltu— tionnell sind, so schrieb doch der Gouverneur Gilmer, weil er mit dem Richter Clahton nicht einerlei Meinung war, an den Oberst Sandford, Chef einer Art von militairischer Polszei, die auf dem Gebiet der Cherokesen angeordnet ist, einen 21

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