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.
tluspel ju bringen, wo er um mweltenmale, aber ar intertmle stisch, als Englischer Botschafter auftreten wird. Auch der Eng⸗ lische Admiral ist von Malta nach Nauplia gesegelt, welches bei⸗ des beweist, daß man sich endlich wieder ernstlich mit dem Schick⸗ sale Griechenlands beschäftigt. — Gestern ging die Englische Fregatte „Barham“, von Malta kommend, im hiesigen Golf vor Anker. Der berühmte Walter Scott befindet sich an Bord, wird aber erst nach ausgehaltener Quarantaine, das heißt in drel Wochen, ans Land kommen können. — Man schreibt aus Palermo vom 14ten d., daß daselbst ebenfalls drei Viertheile der Einwohner an der rheumatischen Krankheit (Grippe, Influenza) leiden, die in ganz Italien herrscht, daß aber dort Niemand
daran stirbt.
Vereinigte Staaten von Nord-A Amerika.
Botschaft des Präsidenten. In Bezug auf die Staa⸗ ten Mittel- und Süd⸗Amerika's heißt es ferner:
„Aus Mittel⸗Amerika habe ich Versicherungen der freund⸗ schaftlichsten Art und ein schmeichelbaftes Ansuchen erhalten, worin man unsere Dienste in Anspruch nimmt, indem wir uns dafuͤr verwenden sollen, daß eine vermeintliche Mißstim— mung in einem benachbarten Staat gegen jene Regierung be⸗ seitigt werde. Auch hat man uns die angenehme Nachricht ertheilt, daß die Differenzen, welche in ihren inneren Ange⸗ legenheiten obwalteten, auf friedliche Weise ausgeglichen sind. Un⸗ ser Traktat mit dieser Republik wird fortdauernd gewissenhaft be⸗ obachtet und verheißt einen ausgedehnten und ersprießlichen Han⸗ delsverkehr zwischen den beiden Landern: ein Verkehr, der von der groͤßten Wichtigkeit ist, sobald der großartige Plan, den man ge⸗ genwaͤrtig in ernste rn, genommen hat, durch das Ge⸗ biet jenes Staats von dem Atlantischen in den Stillen Ocean einen Schifffahrts Kanal zu führen, in er, i. loͤmmt. — Zu großem Vergnuͤgen gereicht es mir, den gluͤcklichen Erfolg an⸗ zeigen zu können, der die Bemuhungen unseres Ministers in Co⸗ lum bien begleitet hat, wodurch eine betraͤchtliche Herabsetzung der Zölle auf Mehl in dieser Republik erlangt wurde. Auch ist man Über einen Schaden⸗-Ersatz fuͤr nee, ,, ,. welche unsere Kaufleute durch ungesetzliche Beschlagnahmen erlitten haben, einig
ewoörden; und erneuerte Versicherungen werden ertheilt, daß der zwi⸗ chen beiden Ländern bestehende Traktat gewissenhaft aufrecht erhalten werden soll — Chili und Peru scheinen noch immer von buͤrgerlichen Unruhen bedroht zu werden; und bevor dieselben nicht beigelegt sind, ist natuͤrlicherweise noch stets eine Stoͤrung der Ordnung zu befuͤrchten, so daß die bestaͤndige Anwesenheit einer Seemacht in dem Stillen Deean noͤthig wird, um unsere Fischereien zu beschuͤtzen und uͤber unseren Handel zu wachen. — Die Ruhestoͤrungen, welche vor und bald nach der Abdankung des vorigen Kaisers in Brasilien statt⸗ fanden, mußten natuͤrlich jedes wirksame Gesuch um Entschaͤdi ung fuͤr einige früͤhere von jener Regierung unseren Buͤrgern zugefuͤgte Keen g re m n suspendiren, während dieselben noöch zu anderen Anlaß gegeben haben, wobei alle Auslaͤnder betheiligt zu seyn schei⸗ nen. . dortiger Minister bat Instructionen erhalten, daß er auf gebührenden Schadenersatz mn. die durch diese nordnungen veran⸗ laßten Verluste dringen und dafuͤr Sorge tragen soll, daß un seren Mit buͤr⸗ ern der Genuß aller der Privilegien zu Theil werde, welche durch * neuerlich zwischen beiden Laͤndern abgeschlossenen Traktat zu ih⸗ ren Gunsten stipulirt wurden, und das gute Vernehmen, welches zwischen unserem Bevollmaͤchtigten zu Ris-⸗Janeirg und der Regent⸗ schaft obwaltet, berechtigt uns, die Erfuͤllung alles Genannten zu erwarten. — In der Reihe der Süͤdamerikänischen Machte, hin⸗ sichtlich deren in Beziehung auf uns nichts Bedeutendes mitzuthei⸗ len ist, wurde ich auch Bueno s-⸗Ayres ut fert haben, haͤtten nicht kurzlich auf den Falklands⸗Inseln Ereignisse stattgefun⸗ den, wobl man sich des Namens dicfer Repubiit bediente, um mit einem Anschein von Autoritaͤt Ungerechtigkeiten gegen unseren Han⸗ del, so wie gegen das Eigenthum und die Freiheit unserer Mitbuͤr⸗ er, darunter zu verbergen. Im Laufe dieses Jahres bemächtigte * eine angeblich unter der Autoritaͤt der Regicrung von Buends⸗ Ayres handelnde Bande eines unserer Schiffe, welches einem Han⸗ del nachging, dessen wir uns stets ungehindert erfreut haben. Ich habe deshalb Befehle gegeben, ein bewaffnetes Fahrzeug abzuferti⸗ gen, damit es sich mit unserem Geschwader in jenen Meeren verei⸗ nige und unserem Handel zu allem nöͤthigen gesetzlichen Schutz be⸗ hulflich sey; und ich werde e n einen Bevollmaͤchtigten absenden, um die Beschaffenheit der Umstaͤnde, so wie eines möͤgli⸗ chen Anspruchs jener Regierung auf diese Inseln, zu untersuchen. Zu gleicher Zeit lege ich diesen Fall dem Kongreß zur Erwaͤgung vor, damit derselbe die vollziehbende Gewalt mit der fuͤr noͤthig er⸗ achteten Autoritaͤt und mit den Mitteln versehe, um zum vossstaͤn⸗ digen Schutz unserer auf jenen Meeren Fischerei und Handel trei⸗ 26 Miibůrger die erforderlichen Streitkräfte beschaffen zu nnen.
Nach dieser Uebersicht der auswärtigen Verhältnisse der Vereinigten Staaten, die sich fast ausschließlich, eben so wie größ⸗ tentheils die übrigen von der Botschaft berührten Punkte, auf die rein materiellen Interessen des Landes bezieht, geht der Präsident wieder zu der inneren Verwaltung über und be⸗ rührt zunächst eine von ihm für nothwendig erachtete Revision der Amerikanischen Konsular-Gesetze. Zwei interessante Mo⸗ mente der Botschaft bilden alsdann die Erwähnung der mit den Indianischen Volksstämmen gepflogenen Unterhandlungen, wegen deren schon mehrfach zur Sprache gekommenen Expatria⸗ tion, und die Darlegung der Finanzen, deren u⸗ stand eine baldige vollständige Tilgung der Amerlkanischen Na⸗ tionalschuld erwarten läßt. In Bezug auf die Indianischen Angelegenheiten machte der Präsident folgende Mitthei⸗ lungen:
ge r ehen und Sicherheit im Innern nnserer verbuͤndeten Staa⸗ ten ist das naͤchste und vorzuͤglichste Augenmerk der Central⸗Regie⸗ rung. Zeit und Erfahrung haben bewiesen, daß der Aufenthalt der Indianischen Ur⸗Einwohner innerhalb der Granzen unserer Staa⸗ ten sowobl der Ruhe dieser letzteren gefaͤhrlich, als Jenen selbst nachthei⸗ lig ist. In Gemaͤßheit der von mir in einer fruheren Kongreß⸗Session gemachten w, , , wurden 500,000 Dollars besonders dazu auzgesetzt, um die freiwillige Entfernung der verschiedenen Stamme aus den Gränzen der Staaten zu unterstützen. In der letzten Ses⸗ sion hatte ich das Glück, anzeigen zu foͤnnen, daß die Chickasaws und Choctaws die edelmuthigen Anerbieten der Negierung ang e⸗ nommen und eingewilligt hätten, sich Über den Mississippi- Strom zurückzuziehen, wodurch der ganze Staat Mississippi und der westli⸗
e Theil von Alabama von Indianischer n, n, . und . eivilisirten Bevbllerung gin werden würde. Die Vertraͤge mit diesen Staͤmmen sind im Begriff, . Ausführung zu gelangen, und ihre Entfernung wird hoffentlich im Verlauf des Jahres 832 gänzlich zu Stande gekommen seyn. — Im en , n, Jahre richtete sich die Aufmerksamkeit der Regierung vorzugsweise ** die Stämme in dem maͤchtigen und aufblühenden Staat Ohie, woselbst betrachtliche Strecken der ergiebigsten Laͤndereien noch immer von den Ureinwohnern als Eigenthüm in Besi ech, werden. Es wur⸗ den theils unbedingte, theils eingeschränkte Traktaten abgeschlossen, um allen Indianischen Anspruch guf Vorbehalte in diesem Staat auszulbschen, und der Zeitpunkt ist hoffentlich nicht fern, wo Ohio nicht mehr von Indianischer Bevölkerung behindert seyn wird. Die⸗ selbe Maaßregel soll auch auf Indiana ausgedehnt werden, sobald man mit Grund auf Erfolg derselben rechnen kann. — Aber die Entfernung der Indianer aus den Graͤnzen und der Gerichtsbar⸗ Feit der Staaten stellt dieselben nicht außerhalb des Bereichs men⸗ schenfreundlicher Hälfe und christlicher Hildung. Gegen⸗ Iheil; diejenigen, welche von Menschenliebe angetrleben wer⸗
den dadurch mehr Freiheit in der Ausübung ihrer wohl- wollenden Functionen erlangen, als wenn sie innerhalb des Staatengebiets zuruͤckgeblieben waͤren, wo die inneren Einrichtungen sie nur behindert haͤtten. Keiner Kontrolle mehr unterworfen, als der beaufsichtigenden Agentschaft der Central-Regierung, welche bloß in der Absicht, den Frieden aufrecht zu erhalten, ausgeübt wird, werden sie ungehindert fortfahren können in ihrem verdlenst⸗ vollen Unternehmen, eine Völkergemeinde Amerikanischer Indianer aus der Barharei allmaͤlig zu den Gewohnheiten und Annehmlich⸗ keiten des eivilisirten Lebens b , en. — Man kann die Ueberzeugung hegen, daß die Regierung, wenn sie noch we⸗ nige Jahre bel ihrer gegenwaͤrtigen Politik beharrt, den An⸗ spruch der Indianer auf alle Laͤndereien, welche innerhalb der unsere Foͤderativ⸗nnion bildenden Staaten belegen sind, getilgt und jeden Indianer, der sich nicht in deren Gesetze fuͤgen will, aus den Graͤnzen derselben entfernt haben wird. Solchergestalt wird allen . wegen rechtmaͤßiger Anspruͤche auf die Gerichts⸗ barkeit zwischen den Staaten und den Indianer⸗Staͤmmen ein Ziel gesetzt werden. Dabei gereicht es zu . Befriedigung, wenn man bedenkt, daß diese Resultate, welche nicht nur fur die unmit⸗ telbar betheiligten Stagten, sondern auch fuͤr die Eintracht der Union so heilbringend sind, durch Maaßregeln erreicht wurden, die den Indianern eben so sehr zum Vortheil ne, . Was aus dem eingebornen Wilden wird, wenn er von elner dichten Bevölkerung umgeben ist und sich mit den Weißen vermischt, davon geben die armseligen Ueberreste einiger öͤstlicher Volksstaͤmme ein Beispiel; politischer und buͤrgerlicher Rechte beraubt, zu keinem Vertrag zu⸗ ia. und beaufsichtigenden Wächtern unterworfen, schleppen sie br kuͤmmerliches Daseyn hin, ohne Aufmunterung, ohne Hoffnung und fast gedankenlos.“
Inland.
Berlin, 10. Jan. Nach dem im Druck erschienenen amtlichen Verzeichnisse zählt die hiesige Friedrich Wilh elms⸗ Universität im gegenwärtigen Wintersemester 1469 immatri— kulirte Studirende, von welchen 474 der theologischen, 508 der juristischen, 258 der medizinischen und 229 der philosophi— schen Fakultät angehören, und unter welchen sich 344 A uslän— der befinden. Außer diesen immatrikulirten Studirenden besu⸗ chen die Vorlesungen der hiesigen Universität mit besonderer Berechtigung noch 361 nicht immatrikulirte Zuhörer (namentlich 64 Chirurgen und 93 Pharmaceuten), so daß im Ganzen 1836 Zuhörer an den Vorträgen auf der Universität Theil nehmen. — Hiernach hat die Zahl der hiesigen Studirenden nach dem Aus— bruch der Cholera nicht in solchem Maße abgenommen, als dies anderweitig bemerkt worden, und wenn die auf der Uni— versität getroffenen Einrichtungen zur Abwendung eines stören⸗ den Einflusses der Cholera hier zur Erhaltung der Frequenz we⸗ sentlich beigetragen haben, so ist auch eine längere Unterbrechung der Vorlesungen und des akademischen Lehrkursus hier glücklich verhütet worden.
* ; K*
* Cholera.
In der Residenzstadt Berlin sind vom gten bis zum 10ten Januar Mittags neue Erkrankungen an der Cholera nicht angemeldet worden.
In Königsberg, wo die beiden letzten Cholera-Kranken am 4. Januar gesund aus dem Hospital entlassen worden sind, haben bis zum 6. Januar neue Erkrankungen nicht stattgehabt.
Eben so sind in Breslau vom 4. bis 7. Januar neue Cholera⸗Krankheitsfälle nicht vorgekommen.
Ausbrüche der Cholera sind bemerkt: Regierung s⸗Bezirk Merseburg. Kreis Halle, in der Stadt Halle am 6. Januar. n , Oppeln. Kreis Pleß, in der Stadt Pleß am XI. Dezember. Regierungs⸗Bezirk Posen. Kreis Kosten, in Borowo und Helenopel bis zum 27.
Dezember. Regierungs⸗Bezirk Königsberg. — Kreis Ortelsburg, in Liebenberg und Farienen bis zum 14. Dez. Kreis Gerdauen, in Klinthenen, Raudisch⸗ ken und Mau enwalde bis zum 19. Dez. , Gumbinnen. Kreis Senzburg, in Grunau am 11. Dez. Kreis An—⸗ en mr in Possessern am 14. Dez. Kreis Johannis⸗ urg, in Klein- Zechen und Sdunowen bis zum 30. Dez. — In den Städten Sen sburg, Rhein, Loöͤtzen, Ang erburg und Oletzko hat die Cholera aufgehört. In Sunderland erkrankte und starb am 31. Dez. Nie⸗ mand an der Cholera; ven den 4 im Bestand verbliebenen ge⸗ nas Einer. In Neweastle erkrankten am Zisten 23, genasen 7 und starben 4; im Bestand verblieben 73. In Gateshead erkrankten an demselben Tage 20, genasen 27 und starben 8; in Bestand verblieben 84.
Berli ner Börse. Den 10. Januar 1832.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Prerss. Cour.) ir — Q 777 2
Vichi- Amtliche Cours - Notizen.
Berlin, 10. Januar. (Ende der Bhrge
OCest. 583 Met. 991. 48 do. Sog. B-Actien S806. Russ. Engl.
Poln. Pfbr. S3. do. Part. 583. Nied. wirkl. Sch. 403. do. 68 Anl. 8) Neap. Engl. Sᷣz. Neap. Falc. Id.
Ams ter dam, 5. Januar. Niederl. wirkl. Sch. 40z. Kanz- Bill. 153. 68 Aul. 893. Oest. Met. S2z. Russ. (v. 1837) 92, do. (v. 1831) 83. Neap. Fale. Is.
London, 2. Januar. 38 Cons. 833. Bras. 443. Dan. 653. Mex. 35. Port. 483. Russ. )
2 —
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 11. Jan. Im Opernhause. Mit Allerhöchst Genehmigung, zum Benefiz der Dlle. Therese und Dlle. Fan Elsler, Solotänzerinnen des Kaiserl. Königl. Hoftheaters Kärnthner-Thore zu Wien, zum erstenmale: Die Fee und h Ritter, großes Zauber⸗Ballet in 3 Abtheilungen, von. 2. Vesti für die Königl. Bühne neu eingerichtet und in Stene gesn von Therese und Fanny Elsler. Die Musik ist von verschiedenn Komponisten. Vorher: Das Landhaus an der Heerstraße, Lu spiel in 1 Akt. .
Billets zu dieser Vorstellung sind in der Wohnung Dlle. Therese und Dlle. Fanny Elsler, unter der Stechba— Nr. 3, zwei Treppen hoch, von Morgens 9 bis Mittags 3 Uh und Nachmittags von 4 bis 6 Uhr, zu haben. ]
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ra ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛAc.
Die Abonnements und freien Entréen sind ohne Ausnah nicht gültig.
Im Schauspielhause: Die junge Pathe, Lustspiel in 1 A Hierauf: Der Jude, Schauspiel in 5 Abtheilungen.
Donnerstag, 12. Jan. Im Opernhause: Die Lichtensteinn dramatisches Gemälde in 5 Abtheilungen, nebst einem Vorspie
Im Schauspielhause: 1) Le mariage de raison, vaun ville en 2 actes. 2) La première reprèésentation de: Rabelij ou: Le Presbytere de Meudon, vaudeville nouveau en 1 ach
Freitag, 13. Jan. Im Opernhause: Die Stumme w Portici, große Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; Muslk w uber. (Dlle. Fanny Elsler: Fenela; Dlle. Therese Elsler wi hierin tanzen.) ⸗
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ra ges 1 Rthlr. 10 Sgr ꝛc.
Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.
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Königstädtisches Theater.
; Mittwoch, 11. Jan. Glückskind und Unglücksvogel, Lu spiel in 1 Akt. Hierauf: Der lustige Schuster, komische Oper 2 Abtheilungen. Zum Schluß der Oper: Variationen über! nen Walzer von Beethoven, gesungen von Mad. Spitzeder.
Donnerstag, 12. Jan. Das Donauweibchen (Zwelter Thel
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NACHScCHRIFETX.
Paris, 4. Jan. Gestern wurden in der Deputirten⸗ Han mer die Berathungen über den Gesetz Entwurf, wodurch der M Titel des Gesetz⸗ Entwurfes über die National-Garde modifꝗ werden soll, fortgesetzt und beendigt. Obgleich mehrere Mitgl der der Opposition die Bestimmungen des Entwurfs als voll unzureichend betrachteten und mithin für dessen Verwerfung stinm ten, so wurden doch die g einzelnen Artikel desselben mit ziemli starker Stimmenmehrheit angenommen, und nach einigen Bemerkm gen des Präsidenten des Minister⸗Rathes ging zuletzt das ganze G; setzmit 205 Stimmen gegen 45 durch. — In derselben Sitzung thell auch Hr. Meynard, Deputirter des Departements der Vauclts einen neuen Gesetz-Vorschlag mit, wodurch eine wesentlih Aenderung in der bisherigen Erhebung der Getränksteuer bezwet wird. Herr Meynard verlangte und die Versammlung genel migte, daß diese Proposition in der nächsten Sonnabend-⸗Sitzu näher entwickelt werde. — Am folgenden Tage sollte die Diskn sion über die Civil⸗Liste beginnen.
Die Offiziere und Gemeinen des zweiten Bataillons de zweiten Legion der Lyoner National-Garde haben an die Reda tionen des Courrier frangais und des Constitutionnel eine Rech mation gegen mehrere Behauptungen eingesandt, die Herr Beh vier⸗Dumolard Behufs seiner Vertheidigung gegen Herrn Périer aufgestellt hat, und die von ihnen als lügenhaft bezeith net werden. — Der Courrier de Lyon, ein neues dort h scheinendes Blatt, meldet, daß die angesehensten dortigen Fahbt kanten gegen Herrn Bouvier-⸗Dumolard eine Diffamations:⸗Kla anhängig gemacht haben, welcher die dortige Handels-Kamm⸗ und der Rath der Werkverständigen beigetreten sind. — Dem selben Blatte zufolge, hat man in der Nacht vom 3bsten ah den Ilsten in Lhon eine Fabrik, worin Medaillen auf Heint V. geschlagen wurden, entdeckt, und mehrere tausende derselba in Blei und Bronze, in Beschlag genommen.
Der Courrier frangais spricht von häufigen Konfern zen des hiesigen diplomatischen Corps mit dem Präsidenten i Minister-Rathes, in denen es sich um eine Modification der] Artikel vom 15. November zu Gunsten Hollands handele; nu der letzten dieser Konferenjen seyen Couriere nach St. Petzen burg, Wien, Berlin, London und Madrid abgefertigt worden. Dasselbe Blatt glaubt, daß, da das Expeditiong-Geschwalt Dom Pedros jetzt vollständig ausgerüstet sey, der Kaiser undo züglich Frankreich verlassen und zunächst nach Terceira segt werde. Bei der letzten Anwesenheit des Marquis v. Palmüill ,, H, sey beschlossen worden, daß die Expedition erst mit da
eginn des nächsten Frühjahrs an der Portugiesischen Küste lu den werde.
— Heute schloß 5proc. Rente pr. Compt. 96. 10. cour. 96. 30. Zproc. pr. Compt. 67 30. fin Cour. 67. sproc. Neap. pr. compt. 77. 10. sin cour. 77. 30. 5pie Span, perp. 55. proc. Röm. Anl. 751. proc. Belg. Anl. 76
Amsterdam, 5. Jan. Niederl. wirkl. Sch. 0. Kan Bill. 154. 6proc. Anl. 903. Oest. 5proc. Met. 83. Russ. 1833) 923. do. (v. 1831) Sa.
Frankfurt a. M., 7. Jan. Oesterr. hproc. Metall. 8h S864. 4proc. 7665. T6z. 21proc. 45. Actien 1393. 1391. Partial-Obl. 1243.
Loose zu 100 Fl. 11 B. Poln. Loose 57. 673. ö. 8
Nedaeteur John. Mitredacteur 6 ott el. ö
Gedruckt bei A. W. Hayn.
den, in jhrem nenen Aufenthalt unter ihnen zu leben, wer⸗
St. Schuld Sch. 4 941, 935 Ostpr. Pfandbrf. 4 J 999 — Er. Engl. Anl. 18 5 — 109 omm. Pfandbrf. 4 1055 — Er. Engl. Anl. 215 — i007 Kur- u. Neum. do. 4 1059 — Pr. Engl. Obl. 30 4 871 Schlesische do. 4 i106 — Kurm. Obl. m. I. G. 4 93 — Rlkst. C. d. K- u. N — — — Neum. Int. Sch. do. 4 93 — I. Sch. d. K. u. N — 59 — Berl. Stadt- Obl. 4 95 — Königsbg. do. 4 94 — Elbinger do. a — 94 oll. vollw. Duk. — 18 — Danxz. do. in Ih. — 35 — Neue dito. — 19 — Weantpr. Pfandbr. 4 97] — Eriedrichsd'or.. — 13, 1211 Grosshæa. Pos. do. 4 98 97 Disconto .... .. — 3 Preusss. Cour. Wechsel- Cours. i, ,. e 250 FI. Kurz 145 — H,, 230 Fi. 2 lt. ii in amburg. ...... . 300 Mk. Kur 1544 — 1 300 Mk. 2 Mt. — 152 a 11L8t1.. 3 Mt. — 6 26 k 5584 300 Er. 2 Mt. SiJ 81 D . 150 FI 2 Mt. 1045 10451 ö 150 EHI. A2 Mt. — 1041 1 , , , , . 100 IThl. 2 Mt. y — Leimen , , . . 100 Ihl. 8 Tage 1027 — Frankfurt a. M. WZ. ...... 150 FI. 2 Mt. 10655 1031 Petoraburg BN. ...... .... 1060 bl. 3 Woch. — 301 m. 600 Fl. Kurz — 1 —
1proc. 205. B. Banf W
und dadurch, wie durch das Gese
Allgemeine
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se Königliche Majestät haben Allerhöchst geruht, den bis— herigen Appellations⸗Gerichts-Alssessor Wilhelm Adolph Gerth jum Landgerichtsrath in Koblenz und den bisherigen Appella— lons-Gerichts⸗Assessor daselbst, Franz Joseph Wis(helm sppe, jum Königl. Prokurator bei dem Landgericht zu Kleve, an die Stelle des in gleicher Eigenschaft nach Dässeldorf versetz— en Königl. Prokurators Förster, zu ernennen.
Des Königs Majestät haben den Ritterguts⸗-Besitzer Frei⸗ herm von Diepenbroick-Grüter zum Landrath des Kreises Tecklenburg, Regierungs⸗-Bezirks Münster, zu ernennen geruht.
Im Bezirke der Königlichen Regierung
zu Arnsberg ist der Kandidat der Theologie, Karl Bor— nefeld, aus Soest, als Prediger bei der evangelischen Gemeinde n Welver, Kreises Soest, erwählt und landesherrlich destätigt; die erledigte Pfarrstelle zu Calle, Kreises Eslohe, dem bisherigen Verwalter derselben, Wilhelm Luigs, aus Rüthen, und die erledigte Pfarrstelle der katholischen Gemeinde zu Hattingen, Krei⸗ ses Bochum, dem bisherigen Pfarr⸗Kaplan zu Wattenscheid, Moritz Keller, landesherrlich verliehen worden;
zu Breslau ist der bisherige Prediger am Kranken⸗Hospi— tal Allerheiligen zu Breslau, Thiel, als Pastor in Weigwitz, Kreis Ohlau, und der Kandidat des Predigt⸗Amts, Barchwitz, als Pastor in Steinseifersdorf, Kreis Reichenbach, ernannt worden;
zu Liegnitz ist der Pastor Vangerow, zeither in Pan⸗ tenau, als Pastor in Hochkirch, Liegnitzschen Kreises; der Pastor Conrad, zeither in Rützen, Guhrauschen Kreises, als Pastor in Groß⸗Wandtis, Liegnitzschen Kreises, und der Kandidat Se eli⸗ ger, als Pastor in Peterwitz, Jauerschen Kreises, bestätigt worden;
zu Magdeburg ist zu der erledigten evangelischen Ober⸗ Predigerstelle zu Kalbe a. M., Diöces Klötze, der Prediger Karl Moritz Wagner in Delitzsch bei Halle vocirt und landes herr— lich bestätigt worden.
Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
Frankreich.
Deputirten⸗ Kammer. In der Sitzung vom 3. Jan. verlas Hr. Meynard einen von ihm herrührenden, aus Al Artikeln bestehenden, neuen Gesetz-Vorschlag, wodurch die bis⸗ herige Circulations⸗-, Details- und Verbrauchs⸗Steuer von den Getränken aufgehoben und dagegen eine Eingangs- und Licenz— Steuer eingeführt werden soll. Die Versammlung beschloß, nach dem Wunsche des Hrn. Meynard, sich diese Proposition in der Sitzung vom nächsten Sonnabend über 8 Tage (täten) näher entwickeln zu lassen. — An der Tagesordnung war jetzt die Fort⸗ setzung der Berathung über den Gesetz-Entwurf, wodurch der Ulte Titel des Gesetzes über die National-Garde, in Betreff der Mobilmachung dieser letzteren, modifieirt werden soll. Herr v. Trach suchte zu beweisen, daß die vorgeschlagenen Bestimmun⸗ gen den Bedürfnissen des Landes in keinerlei Weise entsprächen; man werde bei der Annahme derselben immer nur eine National-Garde auf dem Papiere haben und sich, so lange nicht das ganze Land militairisch organisirt sey, stets in einer precai⸗ ren Lage befinden. Nach Hrn. v. Trach faßte der Berichterstat⸗ ter, Hr. C. Dupin, die allgemeine Berathung zusammen und . bei den von der Kommission in Antrag gebrachten Amen⸗ ements. der Gesetz⸗Entwurf nur die bisherigen Formen bei einer etwani⸗ gen Bildung einer Reserve vereinfachen würde, wogegen dem Lande eine solche Reserve selbst Noth thue. Hr. Cabet zog es in Zweifel, daß das stehende Heer wirklich 500,000 Mann stark sey, wie das Minifterium solches stets behaupte; er hielt daher die Mo⸗ bilmachung eines Theiles der National⸗Garde für um so nethwendi⸗ er. Hierauf begannen die Berathungen über die einzelnen Artikel des
esetz Entwurfs. Gleich bei dem 1sten Artikel hatte die Kommission darauf angetragen, daß die Ausschreibung des Kontingents bei der Mobilmachung der National⸗Garde nicht nach der Gesammt⸗ Bevölkerung, sondern im Verhältnisse zu der dienftfähigen Mann— schaft erfolge. Der Handels-Minister widersetzte sich zwar diesem Amendement; indessen wurde dasselbe doch angenommen. Der Ate und 3te Artikel gaben zu keiner Debatte Anlaß; beide enthalten bloße Neben⸗Bestimmungen in Betreff der Ausfüh⸗ lung des 1sten Artikels. Dem (ten Artikel zufolge, soll es in jedem Unter⸗Präfektur⸗Bezirke ein Revistons-Conseil geben, das die in dem Gesetze über die National-Garde den Revistons⸗-Ju⸗ 15s übertragenen Geschäfte zu verrichten hat. Hr. v. Ludre trug auf 6 Zusatz-A Artikel des Inhalts an, daß alle junge Leute, die geseßlich vom Militair-Dienste befreit wären, ü Jahre hin⸗ ter einander zu den 1monatlichen Militair-Uebungen zugezo⸗ gen werden sollten. Sämmtliche Artikel wurden inzwischen ver⸗ worfen. Eine andere Reihefolge von Zusatz-Artikeln hatte der General SuberviFe in Antrag gebracht; sie wurden von Herrn C. Dupin bekämpft, von den Herren von Trach, Salverte und, Demargahy aber unterstützt. Der Letztere sprach seine einung dahin aus, daß die Armee nach ihrer gegenwärtigen rganisation nicht hinreichend seyn würde, um einer Invasion lderstand zu leisten. Der Prästdent des Minister⸗Ra⸗ ähes bestritt diese Behauptung; im Ülebrigen, fügte er hinzu, sey von dem stehenden Heere in diesem Augenblicke gar die Rede nicht; das Rekrutirungs-Gesetz habe die Kammer vdereits votirt über die National⸗Garde, allen Bedürfnissen des Landes genügt; diesem letzteren Gesetze zufolge, habe Frankreich eine seßhafte National-Garde von 17
Der Graf Delaborde bemerkte darauf noch, daß
Millionen Mann, und der Zweck des der Berathung vorliegenden Gesetz⸗ Entwurfes sey nun, den dritten Thell dieser Truppen Masse innerhalb 35 oder 19 Tagen mobil machen zu können; man könne hiernach nicht der Regierung den Vorwurf machen, daß sse es zur Bewahrung der mneren Ruhe und Sicherheit an den benö— thigten Vorsichts⸗Maaßregeln habe fehlen lassen; Frankreich habe in keinerlei Beziehung für seine Unabhängigkeit auch nur das Mindeste ju besorgen. Die obgedachten Anträge des Generals Subervie wurden hierauf verworfen, und nach dem auch noch der 5ste und 6te Artikel mit den Amendements der Kommission an⸗ genommen worden, ging das ganze Gesetz mit 205 gegen 45 Stimmen durch.
Paris, 4. Jan. Vorgestern fand eine äußerst zahlreiche Empfangs⸗Cour in den Tuilerleen statt; man zählte 500 Wagen. Gestern arbeitete der König mit den Ministern der Justiz, des Handels, des öffentlichen Unterrichts und des Krieges.
Die Arbeiten der von der Pairs⸗Kammer mit der Prüfung verschiedener Gesetz-⸗ Entwürfe beauftragten Kommissionen, welche durch die Diskussson über das Pairs⸗Gesetz unterbrochen worden waren, haben wieder begonnen. Die Kommissionen versammeln sich täglich im Palast Luxembourg, und nächstens werden die Be⸗ richte über die Gesetz Entwürfe in Betreff der Rekrutirung und des Avancements, des Rechnungs⸗Abschlusses für 1829, der Verbannung Karls X. und seiner Familie, der Todtenfeier des 21. Januar und der Penstonen der hohen Staats⸗Beamten ab⸗ =, werden. Der Gesetz Entwurf über Exmittirung der Grund⸗
esitzer bei öffentlichen Bauten findet Schwierigkelten bei der Kommission der Pairs⸗ Kammer.
Das Bezirks ⸗Wahl⸗Kollegium von la Cote⸗Saint⸗André ( Dep. der 2 hat statt des aus der Kammer ausgeschiede⸗ nen Herrn Carlet den Kandidaten der Opposition, Herrn Gar⸗ nier⸗Pages, zum Deputirten gewählt; der ministerielle Kandidat, Herr Felix Faure, hatte nur 6 Stimmen weniger.
Graf Sebastiani soll von den Aerzten den Rath erhalten ha⸗ ben, nach vollkommener Wiederherstellung seiner Gesundheit eine Reise nach Italien zu unternehmen und sich auf längere Zeit von den diplomatischen Geschäften entfernt zu halten. Der Schlag⸗ fluß, mit dem seine Krankheit begann, hat, wie man sagt, Spu⸗ ren bei ihm zurückgelassen und namentlich seinen Mund etwas verzogen.
Die Gourse hielten sich an der heutigen Börse fest, wozu die Nachricht von den letzten Schritten der Konferenz und große Ankäufe, die für Rechnung eines Spanischen Banquiers und des Hauses Rothschild gemacht wurden, viel beitrugen.
Der Courrier frangais meldet: „Die Sendung des Herrn Rogier nach Paris soll den Zweck gehabt haben, die Ant⸗ wort Ludwig Philipp's an den König Leopold zu überbringen, der durch Herrn Lehon um die Hand einer der Königl. Prin⸗ zessinnen hatte anhalten lassen. Diese Verbindung ist bis nach der Ratification des Friedens⸗Vertrages durch die fünf Mächte und der Schleifung der Belgischen Festungen verschoben.“
Die Gazette de France stellt folgende Betrachtungen an: „Wenn irgend etwas der Partei der äußersten Linken be— weisen könnte, daß der Tag ihres Sieges auch der ihres Stur—⸗ zes seyn werde, so ist es die Anzahl der ausgezeichneten Männer, welche diese Partei hinter sich läßt. Durch trügerische Verspre⸗ chungen hatte sie die Menge an sich gelockt, ging aber dann ih⸗ ren eigenen Weg und ist jetzt durch dieses Gedränge hindurch, das sich um sie versammelt hatte. Auf diese Weise hat dieselbe erst die abtrünnigen Deputirten, dann die Doctrinairs, dann die Deputirten des linken Centrums und zuletzt die der linken Seite hinter sich gelassen, und wenn sie so fortgeht, wird sie sich bald ganz allein sehen und alle Welt Harn sich haben. Die Herren Thiers, Fonfröde, die Gebrüder Dupin, Cas. Périer, v. Seba⸗ stiani und v. Salvandy sind schlagende Belege dafür. Die Frage ist nun, um welche Fahne sich alle diejenigen, von denen die Partei der Revolution sich zurückgezogen hat, sammeln wer— den, und welches Prinzip sie an Stelle des revolutionnairen Prin⸗ zips annehmen werden. Man erinnere sich des Triumpheinzuges des Generals Lafayette in Lyon am 4. Sept. 1829. Herr Pru⸗ nelle, jetzt ein Deputirter des Centrums, sagte damals zu ihm: „„Die alten Völker erwiesen diese Ehrenbezeugungen nur den Helden, die Nationen der neueren Zeit behielten dieselben der höchsten Autorität vor, unser aufgeklärteres Jahrhundert macht aus ihnen eine Belohnung für hohe Tugend.““ Jetzt würde Herr Prunelle gewiß nicht so sprechen, denn er steht in Opposi⸗ tion gegen die Opposition des General Lafayette. Das neue erk des Herrn von Salvandy deutet an, was in Köpfen dieser Art jetzt vorgeht; drei Viertheile des neuesten Wer— kes dieses Schriftstellers stimmen mit unseren Ansichten überein, und wenn er nicht das allgemeine Votum angriffe und den Na⸗ tionen das Recht zum Aufstande zuerkennte, würden wir ihn als einen Vertheidiger der Ordnung und Freiheit begrüßen; es giebt aber keine Freiheit in Frankreich, wenn man den Französlschen Grundsatz leugnet, daß, wer zu den Lasten beiträgt, auch an den politischen Rechten Theil nehmen muß, und Ordnung ist nicht möglich, so lange man nicht erklärt, daß Aufruhr nie erlaubt ist.“
Bei dem hiesigen Buchhändler Baudrh ist so eben „ein Schreiben Fenimore Csopers an den General Lafayette über die
öffentlichen Ausgaben der Vereinigten Staaten von Nord⸗Ame⸗
rika“ erschienen. ; Der Courrier frangais und der National enthalten
ein drittes und letztes Schreiben des Vicomte v. Cormenin über die Civilliste. Außerdem greifen diese beiden Blätter, so wie das Journal du Commerce, noch in besonderen Artikeln die Vor⸗ schläge der Kommissson über den Betrag der Civilliste einstim⸗ 1 an. ö Der Scmaphore de Marseille meldet aus Algier vom 29. Dez: „Die Sicherheit, welche in der Umgegend von Algier in Folge der von dem Ober⸗Befehls haber angeordneten mili⸗ tairischen Maaßregeln wieder eingetreten ist, hat, indem sie den Pflanzern Ruhe gewährte, den Getreidebau sehr begünstigt; überall sseht man Ackerleute in Erwartung der regnichten Jah⸗
Preußische Staats- Zeitung,
Berlin, Donnerstag den 12ten Januar
reszeit mit der Einsaat beschäftigt, und, merkwürdig genug, wer— den die hiesigen Pflanzer Gelegenheit haben, die neuesten Acker— 2 mit den allerältesten zu vergleichen, da man sowohl die vollkommensten neuen, als die einfachen antiken Pflugscharen, deren sich die Araber noch bedienen, angewendet hat.“
Der Constitutionnel meldei: „Die Cholera sol, nachdem sie Aegypten verlassen, wieder den Rückweg nach ihrem Mutter— lande Indien angetreten haben und in Tauris und Teheran in Persien große Verwüstungen anrichten. Der Vice⸗König, von diesem unbequemen Feinde und von der Pest, die sich hinzugesellt hatte, befreit, hat sich jetzt der ihm von der Französischen Expe⸗ dition geleisteten Dienste erinnert und Hrn. Felix Darcet, der als Chemiker an derselben Theil nahm, zu seinem Korresponden⸗ ten für Angelegenheiten der Industrje ernannt. Herr Darcet hat im Auftrage des Pascha mehrere nützliche Fabriken in Aeghpten eingerichtet und auf dem Berge Sinai Braunsteinerz gefunden,
. velchem fich der gegen die Pest so wirksame Ehlor bereiten äßt.
Großbritanien und Irland.
London, 3. Jan. Aus Brighton wird unterm gestrigen Tage gemeldet, daß sich der König und die Königin fortwährend
der besten Gesundheit erfreuen. Die Königin ist von ihrer Un⸗
päßlichkeit vollkommen wiederhergestellt.
Die Gesundheit des Herzogs von Wellmgton hat sich in den letzten zwei Tagen sehr gebessert. Der Tim es zufolge, dürfte Se. Gnaden jedoch außer Stande seyhn, bei der Wiedererbffnung des Parlamentes im Oberhause zu erschemen. „Wir wünschen aufrichtig,“ heißt es im Globe, „daß, wenn der Herzog keinen so thätigen Antheil an der Politik wie in der vorigen Session nimmt, dies einem anderen Grunde, als körperlichem Unwohl⸗ sehn, zuzuschreiben seyn möge. Es ist vielleicht zu viel, erwarten zu wollen, daß Se. Gnaden ein Reformist werde, wenn auch, wie es bei der katholischen Emancipation der Fall war, sobald die Nothwendigkeit sich kund giebt, Viele dasjenige vertheldigen dürften, was sie früher verworfen haben.“ .
Der Globe schildert die beiden großen Parteien in Ir⸗ land als in dem Zustande der höchsten Aufregung und sagt, daß man bekennen müsse, daß die Orangemänner durch den an⸗ maßenden und leidenschaftlichen Ton der O' Connellschen Par⸗ tei auf eine unbillige Weise gereizt würden. Uebrigens sey die Aufregung der Art, daß bald jeder Irländer mit Gut und Blut einer von beiden Parteien anhängen und seinen Arm zu einem i, , , . werde.
a sselbe att enthält heute folgende Betrachtungen: „Die Krone ist verpflichtet, den . ee. ke , e,, kommen, weil es unmöglich ist, ohne die von jener Versamm⸗ lung jährlich zu votirenden Bewilligungen die Regierung im Gange ju erhalten. Wenn das Unterhaus irgend eine von den Ministern vorgeschlagene Maßregel verwirft, so muß sich die Re⸗ gierung dem entweder unterwerfen oder durch eine Auflösung des Parlamentes an das Volk appelliren. Wenn die bei einc? allgemeinen Wahl erwählte Majorität mit dem früheren Unter— ause einerlei Meinung ist, so bleibt der Krone kein anderes ittel übrig, als die Maßregel gänzlich aufzugeben und nöthi⸗ genfalls auch die Minister, welche dieselbe vorgeschlagen haben. n sich das Volk einmal ausgesprochen, so kann gegen seine ntscheidung nicht mehr appellirt werden. Wenn eine von der Krone vorgeschlagene und vom Unterhause angenommene Maß⸗ regel vom Oberhause verworfen wird, so findet keine Appellation an das Volk statt, welches weder Lords machen, noch ab⸗ schaffen kann. Giebt es alsdann keine Mittel, und müssen sich in diesem Fall die beiden Zweige der Gesetzgebung unbedingt unterwerfen? Ist das Oberhaus, welches bisher immer als der schwächste Theil in unserer drelzweigigen Constitution betrachtet wurde, der eigentliche Herr im Staate? Kann es, wie ein Rö⸗ mischer Tribun, mit einem Male die Räder der Regierung auf⸗ halten und sich weigern, dieselben wieder frei zu lassen, bis die von ihm gestellten Bedingungen vom Könige und von den Ge— meinen erfüllt worden sind? Führt der König, indem er einen Pair creirt, denselben in eine Versammlung ein, die mächtiger ist, als er selbste Liegt die wirkliche Gewalt des Staates in den Händen einer Oligarchie, die durchaus keine Verantwortlichkeit hat? Ist das die so gerühmte Constitution Englands? Wir ver— stehen dieselbe anders. Wie das Unterhaus vom Volke, so hängt das Oberhaus von der Krone ab. Der König kann keine Palrs abschaffen, aber er kann deren creiren; und dadurch, daß er so viele Pairs macht, als ihm rathsam erscheint, kann er die Entscheidun⸗ gen jener Versammlung nach seiner Ansicht leiten. Diese Gewalt ist selten in Ausübung gebracht worden, weil sich selten die Ge— legenheit dazu darbot. Die Lords haben das instinktartige Ge⸗ fühl, daß sie als ein Zweig der Gesetzgebung von der Krone ab— hängen, und dieses Gefühl hat bisher in der Regel verhindert, daß sich eine Majorität ihrer Herrlichkeiten gegen die Entschei⸗ dungen der Regierung gebildet hätte. Sollten sse aber jemals ihre eigentliche Stellung vergessen und sich in einen Kampf mit der Krone und dem Volke einlassen wollen, so ist es passend, sie an ihre Abhängigkeit zu erinnern, und zwar durch eine so große Vermehrung ihrer Mitglieder, daß sie in die Lage zurüͤckversetzt werden, welche ihnen durch die Constitü— tion angewiesen worden ist. Jeder Lord im Parlamente hat das Recht, seine Meinung auszusprechen und sein Votum nach Gefallen absugeben; sollte sich aber die Mehrheit Ihrer Herrlichkeiten einbilden, daß sie die Herren im Staate sind, so müssen sie enttäuscht werden, bevor ihr Ircthum ihnen und dem Lande verderblich wird.“ — Das genannte Blatt räumt im Verfolg dieses Artikels dem Oberhause ein, daß es an Talent dem Unterhause nicht allein nicht nachstehe, sondern dasselbe vielleicht noch übertreffe, und daß es auch die Resorm⸗ Bill möglicherweise aus uneigennützigen Beweggründen verwor⸗ fen haben könne; aber so wie die Sachen jetzt fänden, wäre die Ernennung einer hinreichenden Anzahl neuer Pairs zur Erhal⸗ tung der Ruhe des Landes unumgänglich nothwendig. Am 3. Januar wird in Bristol die Unptersuchungs⸗ Kom⸗