1832 / 25 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Prosessor Böckh in Berlin und Herrn Colebrooke in London zu ordentlichen auswärtigen Mitgliedern ernannt, und hat diese Wahl

die Königl. Genehmigung erhalten.

Der Moniteur enthält eine Uebersicht der Staats-Ein⸗ nahmen des vorigen Jahres; veranschlagt waren dieselben auf 906,409, 138 Fr., der wirkliche Ertrag derfelben hat sich aber nur auf 904,897, 424 Fr. belaufen, so daß sich ein Ausfall von Die Holjschläge und Domainen haben 8, 800, 000 Fr. weniger, die direkten und indirekten Steuern da⸗ gegen 7, 300, 000 Fr. mehr eingetragen, als veranschlagt war. Im Vergleich zum Jahre 1830 ergiebt das vorige eine Mehr-Ein—

1,511,714 Fr. ergiebt.

nahme von 14 Millionen Fr.

Das Journal du Commerce giebt folgende Uebersicht 256, 000, 000 Fr.

des Zustandes der Französischen Finanzen: Das Deficit des Schatzes am 1. Jan. 1831 Ordentliches und außerordentliches Budzet fe gen,, ,n nnd . .. , Herß td, f Civilliste für 1831 ...... 18,060,000 Kredit für öffentliche Bauten.. 18, 000, 000 Supplementar⸗Kredit für das Kriegs-Mi⸗ fte lttnn , , n, n,, o 000, 000 Kredit für den Wall- und Stockfischfang, für die Sanitäts-Maßrezeln, für die Flüchtlinge, für die Pensionnaire der Ci⸗ villiste, für die National-Belohnun⸗ gen u. s. f.... Deficit in den verjährten Staate⸗Einkünften (nach Ausweis des Moniteur) J....

2 w

4,000,000

1,511,714

1,89, 024,149 Fr. Für die Bestreitung dieser Bedürfnisse konnte der Schatz über folgende Hülssquellen versügen: Budget der ordentlichen Einnahmen .... g47, 540, 8ꝗg4 Fr. Anleihe von 7 Mill. Renten .. ...... 120,000, 000 , d 20, 000,000 30 Centimen Erhöhung der Grundsteuer . 46,438,803 Abzüge von den Gehalten. . . ...... 6, 000, 000 Verkauf der Waldungen .. ... ; 20, 000, 000 1, 159, 970, 702 Fr.

Da die Staats⸗Bedürfnisse sich auf .. . 1, 489, 024, 149 Fr. belaufen, die Mittel zur Bestreitung derselben aber nur 1, 159,979, 702 betragen, so ergiebt sich im Schatze ein Uus⸗ fall von .. ö . Herr Thiers giebt das Desicit nur auf 253 Millionen an. (S. weiter unten den Artikel Paris vom 18ten.)

Die Majorität der mit der Prüfung des Gesetz-Entwurfs wegen Abschaffung des Trauergottesdienstes am 21. Jan. beauf⸗— tragten Kommission der Pairs⸗Kammer soll sich, dem Constitu⸗ tionnel zufolge, gegen diese Abschaffung erklärt haben. Die Kommission besteht aus den Herren von Broglie, Bastard de l'Estang, Siméon, Tascher, Cassini, von Lascours und Cuvier, also aus vier alten und vier neuen Pairs; zum Berichterstatter ist Graf Tascher ernannt.

Der National sagt: „Das Journal „le Temps“ bemüht sich, uns zu beweisen, daß man die Protestation der 164 unter⸗ zeichnet haben kann, ohne darum darauf zu verzichten, später Minister Ludwig Philipps zu werden. Wir beschränken uns, zu erwiedern, daß wir hoffen, keiner der Unterzeichner der Protesta—⸗ tion werde mit den Herrn Decazes, Mols, Bérenger und Dupin zusammen Minister seyn wollen, weil diese Combination, die dem Geschmacke des Temps entspräche, zu spät kommen und nichts

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mehr retten würde.“ Der Temps antwortet hierauf, daß!

ihm ein aus jenen Männern bestehendes Ministerium, wenn ih⸗ nen die politische Nuance des Hrn. Odilon⸗Barrot einen Mann aus ihrer Mitte hinzufüge, sehr wohl als möglich erscheine.

Der auf Urlaub abwesende Herr Accarier, Deputirter der oberen Saone, reklamirt gegen die Aufnahme seines Namens un⸗ ter die der Protestation der Opposition beigetretenen Deputirten.

Der Constitutionnel erzählt folgendes Gespräch, welches zwischen einer bejahrten Marquise und Hrn. von Villele stattgefun⸗ den haben soll. Diese Dame wünschte ihm nämlich zu den gün— stigen Aussichten Glück, die sich ihm für die Zukunft eröffneten, und sagte: „Bald werden wir Sie als Premier⸗Minister Hein⸗ richs V. sehen. Gott bewahre mich und Frankreich davor, er⸗ wiederte er kaltblütig, die Royalisten waren stets verblendet und werden es stets bleiben; ich ader habe die Menschen und die Ver⸗ hältnisse zu sehr in der Nähe gesehen, um jene Träume zu thei— len. Die jetzige Regierung hat große Fehler begangen und wird deren gewiß noch mehr begehen, aber sie müßte es weit treiben, um sich zu stürzen; denn das Bedürsnlß, regiert zu werden, war nie fühlbarer, als jetzt, und der Geist des Umsturzes wurzelte nie weniger in den Massen, als jetzt. Welches Geschick übrigens die jetzige Ordnung der Dinge auch haben möge, so ist für das Alte keine günstige Aussicht mehr vorhanden. Was mich betrifft, so steht meine Ansicht fest: ich würde eine dritte Restauration als ein Unglück nicht nur für Frankreich, sondern für ganz Europa betrachten.“

Der Minister des Handels und der öffentlichen Bauten, Graf v. Argout, hat gegen den Dichter Barthelemh wegen der neuesten Nummer des von diesem herausgegebenen sathrischen Journals Nemesis einen Diffamations⸗Prozeß anhängig gemacht.

Folgendes sind die in den Departements erscheinenden, der vorigen Dynastie gewidmeten Blätter: die Provinzen Picardie, Bourbonnais, Anjou, Orléanais, Berrh, Nivernais, Bourgogne, Francht⸗Comté und Auvergne haben jede eine Gazette mit dem Namen der Provinz, also die Gazette de la Picardie, du Bour⸗ bonnais u. s. f. Französisch Flandern hat die in Lille erschei⸗ nende Boussole und die Gazette de Cambrat; die Normandie den Ami de la Verits in Caen und die Gazette de Normandie in Rouen, Lothringen die Gazette de Metz, die Bretagne den Ami de 1l'Ordre in Nantes und die Gazette de Bretagne in Rennes, Poitou den Veridique des denr Sevres in Niort und die Gazette de l'Duest in Poitiers, Limousin den Ami des Lois in Limoges, Lyonnais die Gazette du Lyonnais und die Revue provinciale, beide in Lyon, die Guienne das Mémorial agennais in Agen und das Journal de la Guienne in Bordeaux; Lan—⸗ guedoc hat die mit dem Mémorial de Toulouse vereinigte Ga— zette du Languedoc und die Mélanges occitaniques in Montpel—⸗ lier; die Provence hat die Gazette du Midi.

Hier ist vor kurzem eine Broschlire über das politische Be⸗ nehmen Lafahette's von 1789 bis 1830 erschienen, deren republi⸗

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dortige Gericht hat aber jetzt entschieden, daß der Sache weite keine Folge zu geben sey.

Die Tribune ist gestern, zum 52sten Male seit der Juli Revolution, in Beschlag genommen worden; traf, seit kurzem zum zweiten Male, den Revenant und die Opi nion.

Mehrere Blätter hatten gemeldet,

sprochen habe. dagegen die Stimmen in ben für die Verurtheilung und fünf für die Freisprechung.

Saint ⸗Simonianer, hältnisse der Seite

storbenen Stifters St. Simon 1460 Fr. bezahlt habe.

König von

hergestellt. Einige der Missionnairs, unter denen sich die Abbes Guhon und Macarth befinden, Einer, Namens Valentin Daniel, ist nach Avignon zurückgekehrt.

sungen sind bereits eröffnet und werden von einer Menge Made kassen besucht. liger Serjeant-⸗Major der jutant ist ein Engländer.

Paris, 18. Jan. Gestern wurde in der Deputirten⸗ Kammer die Berathung über das Budget fortgesetzt. Herr v. Civryn ließ sich zu Gunften desselben vernehmen, wenn gleich er im Allgemeinen den Wunsch zu erkennen gab, daß die Minister die Last der Steuerpflichtigen möglichst erleichtern möchten; nur um diesen Preis, fügte er hinzu, könne die neue Dhnastie sich befestigen. Hr. äallter-Dumas meinte, es sey von der dringendsten Nothwendigkeit, daß hedeutende Ersparnisse einge⸗ führt würden, da das Land die Last der Abgaben nicht läuger erschwingen könne; man müsse dem Volke zeigen, daß mit dem Wechsel der Dynastie auch wirklich eine wohlfeile Regierung ein⸗ i worden sey. Nach rn. Réallier-Dumas wurde die erathung durch den Großsiegelbewahrer unterdrochen, wel⸗ cher der Versammlung reits angenommenen Gesetz- Entwurf über die der Schuldner vorlegte. Herr Berryer ergriff sodann das Wort, um von dem Ministerium zu verlangen, es bei der gegenwärtigen Berathung über das Budget die Kam mer von der eigentlichen Lage des Schatzes genau in Kenntniß sebße. Der Redner glaubte, daß, mit Einschluß der Desscits aus den Zeiten des Kaiferihums und der wied erhergestellten Monar⸗ chie, so wie seit der letzten Revolution, die Summe aller Be— dürfnisse zur Bestreitung der Ausgaben des laufenden Jahres sich auf 1516 Millionen belaufen würden. Er verlangte schließ⸗ lich die Vorlegung folgender Aktenstlicke: 1) eine Uebersicht von i. Ertrage der Steuer-Erlassungen bei der Thür⸗ und Fenster⸗ euer; März v. J. autorisirten Verkauf der Staats⸗Waldungen; 3) eine Mittheilung des mit den Nord⸗ Amerikanischen Freiflaaten abge⸗ schlossenen Vertrages, woraus sich leicht ein Debet von 25 Mll— lionen ergeben möchte; 4) eine Uebersscht von dem Ertrage der Gehalts- Abzüge; 5) die Angabe des Deficits, das sich in dem Schatze seit dem Verschwinden des Kassirers Hrn. Keßner zeigt; 6) eine Uebeisicht von der Lage des Schatzes in Bezug auf die General-Kassiier in den Departements. Der Kön gl. Commissair, Herr Duchatel, erklärte sich Namens der Reglie⸗ rung zur Vorlegung aller dieser Kammer es verlangte. Zugleich bemühte er sich, zu beweisen, daß das Budget sich nur anscheinend auf die von Herrn Berryer angedeutete Summe von 1500 Mill. erhebe. Dieser Letztere bestieg hierauf noch einmal die Rednerbuhne, um die Minister zu fragen, durch welche Mittel sie die schwebende Schuld zu til—⸗ gen gedächten. Herr Thiers ließ sich in eine nähere Beleuch— rung des Budgets ein und behauptete, daß dasselbe nur 1113, nicht aber 15 oder gar 1600 Mill. betrage. Uebersicht von den Summen, die durch die Gehalts⸗Abzüge und durch den Verkauf der Waldungen eingegangen wären; er be⸗ rechnete dieselben auf 115 Mill., so daß, um die außerordentlichen Ausgaben des laufenden Jahres zu bestreiten, noch eine Summe von 253 Mill., entweder durch den anderweitigen Verkauf von Waldungen, oder durch die Eröffnung einer Anleihe, aufzu— bringen feyn würde. .

Napoleonischen Gache, der zweite Ad

Verhaftung

Großbritanien und Irland.

London, 17. Jan. Der Atlas enthält Folgendes: „Man sieht der bevorstehenden Wiederversammlung des Parlamentes vielleicht mehr mit Neugierde, als mit Besorgniß entgegen. Der Debatten über die Reform ist man müde, und mit Ungeduld

geleitet, bei der liber zwanzig Zeugen vernommen wurden. Das

dasselde Schicksal

Herr Olinde Rodrigues, eines der Häupter der Sékte der legte in der vorgestern von ihm gehaltenen Predigt seinem Publikum Rechenschaft über die finanziellen Ver⸗ ö ab und zeigte demselben unter Anderem an, daß er für Rechnung der Gesellschaft dem Schneider ihres ver⸗ Den neuesten Nachrichten aus Cham berh zufolge, hat der Sardinien die Missions-Predigten bis auf Welteres untersagt, und ist die Ruhe in dieser Stadt vollkommen wieder sind nach Freiburg gegangen, Die Königin der Ova's, Ranavalon Mauzak, auf Mada— gaskar, hat 60, Psund Sterling zur Errichtung eines Lehrstuhls der praktischen Chemie in ihrem Reiche beigetragen; die Vorle⸗

Der erste Adjutant dieser Königin ist ein ehema⸗

den von der Pairs- Kammer be⸗

daß

2) eine Auskunft über den durch das Gesetz vom 25.

Aktenstücke bereit, insofern die

Er gab sodann eine

hen, tausendmal schöner, als das von 1790.

Lieben Sie uns? Lesen Sie den Globe.

weil Einer den Anderen im Vorschreiten hindert. r' Mann setzt seinen Weg bei weitem rascher fort. niß paßt auch sehr gut auf geistige Arheiten.“

ꝛ⸗ Unter den 11 Anklagepunkten, die gegen den verstorhn

Ein einjth Die ses Gn

merkt, daß er mehrere Male an den drei Tagen vom 29 zum 3. Okt., stait die Meuterer zurückutreiben, ihnen) Schwäche nachgegeben, oft sogar ihnen die Hand gedrückt sie voller Verteaulichkeit augeredet habe; ja einem Theile sa Truppen soll er öfter den lauten Vorwurf gemacht haben . sie zu streng verführen; hierdurch sey die Aufregung der nn stifter, so wie ihr Selbstvertraͤuen, nur noch vermehrt wol Mehrere Zeugen sagten gus, daß der Angeschuldigte mehrm in das Geschrei der Anfrtlihrer: „Der König und die Reforn eingestimmt habe. Oheest-Lientenant Brereten war der En eines in früherer Zeit rühmlichst bekannten Schauspielerg Drurylane⸗ Theater. Seine Mutter hat sich nachmals mit 5 John Kemble verheirathet.

Niederlande.

Aus dem Haag, 19. Jan. Dir Fnanz⸗-Minister hi durch eine Bekanntmachung vom gestrigen Tage mehrere erle ternde Bestimmungen zur Kenntniß derjenigen, die an der willigen Anleihe von 138 Millionen Gulden Theil nehm wollen; unter Anderem heißt es darin: 1) daß es ihnen sress⸗ die Summe, die sie dazu bestimmt hätten, zu vertheilen und verschiedenen Orten zu zeichnen; 2) daß die Einzahlung für ersten Termin spätestens am 29sten Febr. 8. J geschehen wobei doch der Zinsen⸗ Genuß vom 1sten Februar verdly 3), daß in, Amsterdam die Einjahlungen in bagrem Gelde dei der Niederländischen Bank gegen Quittungen, die jedoch! 8 Tage lang Gültigkeit Behufs ihrer ferneren Einreichung halten, geschehen können. ö

Aus Breda wird berichtet: En aus Belgien hier an kommener Reisender erzählt uns, daß sich durchaus keine Ba sche Truppen längs unseren Gränzen befinden; Meerle, M Minderhout, Hoogstraten sind alle nnbefetzt; die Truppen

8 * . . J n sich kürzlich noch in Loenhout und Westwezel befanden, ha diese Orte atich schon wieder verlassen. Der erste Belgische R an welchem Truppen gefunden werden, ist Brecht, aber auch) liegen nicht mehr als etwa 25 Mann.

Holländische Blätter melden in Bezug auf die R sication des Londoner Konferenz⸗-Traktates, daß man in Lon „die Antwort des Russischen Kabinets binnen 8 Tagen em tete. Vom Französischen und Enzlischen Kabinette werden li Bemühungen unversucht gelassen, den Kaiser zur Ratifieah zu bewegen; man bezweffelt indessen noch, daß diese un he din bewilligt werden würde, wiewohl es andererseits gewiß daß Se. Majesltät sriedliebende Absichten an den Tag gelegt ben und es gern sehen würden, wenn die Diff eren ien zwistu Holland und Belgien so bald als möglich ausgeglichen wem könnten.“

Durch eine Ministerial-Verordnung Provinzial Gouverneuren aufgegeben Königl. Verfügung vom 30sten Mai

ist den verschieden worden, in wie fern zufolge alle Elemenm

schulen u. s. w. der Aussicht der Schul: Coutrolleurs, von deln Rebenpersonals bei den oberen Staats-Behörden fortgesetzt.

sie hin und wieder besucht werden sollen, unterworfen sehen. . Brü ssel, 18. an. Gestern erthellte l lischen Gesandten, Sir Robert Lldair, eine Privat⸗ Audienz.

Der Kriegs-Minister, der jetzt den vormaligen Palast des zen Friedrich bewohnt, gab gestern einen glänzenden Ball, n sämmitliche Minister, viele Osfizlere und Repräsentanten, el Robert Adair, die Generale Belllärd und Desprez und meh andere Personen beiwohnten.

Man hat sich gestern in mehreren Sectionen der Rehn sentanten⸗Kammer mit der Cvilliste beschäftigt. Die Meinm gen scheinen sich zwischen 12 und 15,900, 900 Gulden zu theilt Man sprach heute viel von der Ankunft eines neuen Pro kolles der Londoner Konserenz.

4 Herr Gendebien zeigt im hiesigen Courrier an, daß seine Antwort auf das letzte (gestern mitgetheilte) Schreiben d Herrn von Gerlache demselben direkt zugesandt habe.

Zu der vorgestern stattgefundenen St. Simonistischen Vn sammlung hatten sich ungefähr 150 Zuhörer eingefunden. Duvemhrier, reisender St. Simonistischer Reoner, hielt ĩ trag, der mit folgenden Worten schloß: „Meine Herren, glaubt Sie meinem Worte, denn mein Wort ist Wahrheit; das Ich 1832 wird nicht ablaufen, ohne daß alle Industriellen uns z gehören. Der Enthuslas mus wird kein Zufall mehr, sondern

wird der gewöhnliche und beständige Zuͤstand des Gewerbflesß gen seyn. Sie werden auf dem Marsfeide ein Föderat ivftst Wollen Sie wisqn Lesen Sie den Glohg Lesen Sie den Globe.

wann und wie das geschehen wird?

aus offiziell. Em hiesiges Blatt bemerkt, daß einem Ct

ours aus dem „Bär und Bassa“ eingefallen seh. Gent, 17. Jan.

erwartet man die Feststellung des schließlichen Grundsatzes, durch den unsere Vertretung geleitet werden soll. Dle Zergliederung der Maßregel im Llusschusse kann das Haus einige Nächte hin⸗ durch beschäftigen, aber außerhalb desselden wird dies nur einen unbedeutenden Eindruck machen; denn im Grunde genommen beschränkt sich doch das Ganze auf einen Kampf zwischen denje⸗ nigen, welche die Burgflecken abschaffen, und denen, die sie behal⸗ ten wollen, Die Bill selbst, so wenig wie die Gegner derselben, schlägt keinen bestimmten Lehrsatz vor. Es ist nichts zwischen ihnen, als ein Knochen, um den ste kämpfen; und mehr als auf die Kämpfer ist die öffentliche Ausmerksamkeit auf jenen Knochen gerichtet. Reform ist übrigens nicht die einzige interessante Frage, der wir entgegensehen. Das Kirchen⸗-Elgenthum wird einen hervorstechenden Zug in den Diskussionen beider Häuser bilden. Die Blicke des Volkes werden sich auf diesen Gegen⸗

92 Personen des 5Ften Bataillons der hiesigen geschlagen worden, welche vom J. bis 14. Dez. v. J. ihre Conz verlassen haben.

Heute ist hier folgende Bekanntmachung erschienen: Dl die aktiven Streitkcäfte und die Festungen in den beiden Fla dern kommandirende General. In Betracht der Versehum der Stadt Gent in den Belagerungs⸗Zustand und nach Einsch des Art. 101 des Kaiserlichen Dekrets vom 24. Dezember löl wird verordnet: Von heute an darf keine Zeitun Flugschrift oder periodische Schrift irgend einn Art, ohne vorhergegangene Erlaubniß des die Flan⸗ drische Division komm andirenden Generals, in da Stadt Gent erscheinen.

Hauptquartier Gent, den 17. Januar 1832.

(gez.) Niellon.“

stand, als auf den wichtigsten nächst der Wiedergeburt der Wahl— Institutionen, richten. Hrn. Stanley's Bill ist 'in Irland schon von neun Zhntheilen der Bevölkerung verworfen worden; auch scheint es nicht, daß irgend ein Grundsatz, der der Geistlichkeit eine schützende Gewalt giebt, von dem Volke jenes Landes jemals mit sr6⸗! terwerfung aufgenemmen werden wird. Nach den Zehnten wird das fortdauernde Elend in Irland die Aufmerksamkeit in An- spruch nehmen. Dieser Gegenstand wird dem Parlamente auf.

kanisch gesinnter Verfasser darzuthun sucht, daß Niemand der Sache der Freiheit mehr geschadet habe, als derjenige, den man jetzt den Veteran derselben nenne.

Man wird sich erinnern, daß, als der Herzog v. Orleans und der Marschall Soult auf ihrer Reise nach Lyon durch Cha— lons kamen, unter ihren Fenstern gerufen wurde: Fort mit den

gezwungen werden; man wird von neuem entscheiden, daß et⸗ was geschehen müsse, aber was dieses Etwas feyn soll, wird nimmer entschieden werden. Drei praktische Männer könnten ein wirksames System der Abhülfe aufstellen; aber die Masse de⸗ rer, welche sich den Anschein geben, als ob sie bei dem Gegen⸗ stande interessirt wären, trägt immer dazu bei, die Verwir⸗

Ministern! Eine gerichtliche Untersuchung wurde dseserhalb ein⸗

rung zu erhalten. Ein Haufen bewegt sich immer nur langsam,

dungen der patriotischen Journale einzugehen.

Nach Bekanntmachung der obizen Verordnung sind dle Pt sen des Messager de Gand neuerdings entsiegelt worden.

In der heutigen Nummer des ebengenannten Blatte lisst man: „Die Verhaftung des Hrn. Stevens und die Um stände, welche dieselbe begleitet haben, sind jetzt un seren Lesen genugsam bekannt, als daß wir uns nicht enthalten dürften, n neue Details Über dieses beklagenswerthe Resultat der Verleum n Wir haben st nur zu bitten, die augenblicklichen Schwierigkeiten unserer Lah gehörig zu würdigen, sich einige Tage zu gedulden und sich ft überzeugt zu halten, daß wir, was auch immer geschehen mögt die Grundsätze, welche uns ihre Achtung und ihr Vertrauen erworben haben, niemals aufgeben oder modificiren werden, Wir haben Plünderung und Verbannung destanden und be stehen heute die Gefangenschaft.

Oberst⸗Lientenant Brereton wegen seiner Pflicht⸗Versäumgiß n rend des Bristoler Aufruhrs erhoben wurden, wird auch der

daß die Jury den Ver⸗ ein der Volksfreunde in der vorigen Woche ein st immig sreige⸗ Dem Journal des Ddats zusolge, sind folgender Weise vertheilt gewesen: sie⸗

Der Landtags⸗Kommissar erwiederte: Die Staats⸗-Reglerung

der König dem En

. 44 Hassen Sie un Der Globe ist im ganzen Weltall dun

der Versammlung bei diesen Worten das berühmte: Prenez mi ussa ben sich die Möhe, den Ausbruch eines allgemeinen Krieges als Es ist hier ein Namen:⸗Verzeichniß Bürgergarde ih

Dies mag dem Publikm

eine dreifache Bürgschaft für unsere Ausdauer in dem Kampfe gen eine Revolution dienen, die uns dreimal gezwungen hat, er ju gedenken. Herr Albinet, der sich Chef der Polizei nt, ist ein Franzose, der kürzlich erst hier angekommen ist. Er iummt, wie man sazgt, von der Feanzösischen Polizei ab. Hr. Al⸗ net, als nicht naturalisirter Fremder. kann gesetzlich keine Func⸗ nen in Belgien augüben, und der Minister, der seine Ernennung terzeichnet hätte, wenn überhaupt eine solche stattgef unden wt, woran wir sehr zweifeln, würde die Constitution verletzt aben. Herr Allbinet und diejenigen, welche ihn etwa ernannt ben, werden wahrscheinlich die Nothwen dig keit einsehen, diesen hatsachen, welche man uns als zuverlässig berichtet hat, zu wi⸗ sprechen, und wir werden uns beeilen, ihre Rechtfertigung fentlich bekannt zu machen. Es ist übrigens dem Herrn htebens im Augenblick seiner Verhaftung keine Ausfertigung, in schriftliches Aktenstück, kein Verhaftsdefehl eingehändigt oder

nur vorgezeizt worden.“

Der General Niellon ist heute nach Brüssel abgereist.

R ut schlẽ and.

München, 19. Jan. (Nürnberger Korrespondent.) euestem Vernehmen nach, ist Hrn. v. Mieg das Portefeuille 6 Fmanz⸗Ministeriums nicht zur bloßen Verwesung, sendern s Minister in provisorischer Eigensch aft übertragen worden. hestern fand bei Hof, der ersie Kammerball statt, bei dem auch hie Maj, die Königin nach vollkommener Wiederherstellung von Hhrer früheren Uinpäßlichkeit erschien. Zu diesem Balle war ch die Frau Fürstin Esterharny geladen, welche heute wieder ach Wien abreist.

Kassel, 20. Jan. In der Landtags-Sitzung vom 16. januar berichtete der Abgeordnete v. Warnsdorf, Namens des echtspflege- und Handels-Ausschusses, über ein der Ständever— immlung durch die Staatsregierung mitgetheiltes Promemoria kr auswärtigen Zollvereins-Kommsssarien, in welchem dieselben egen die von der Ständeversammlung beschlossenen Abänderun⸗ n mehrerer K§. des vorgelegten Zoll-Strafgesetzes protestirt nd darauf angetragen hatten, daß dasselbe so angenommen erde, wie es vorgelegt worden sey. Referent bemerkte, daß die Ftaatsregierung mehrere jener S§. hervorgehoben und der noch— aligen ständischen Berathung empsohlen habe, weshalb vom ttrefnden Ausschusse nur diese abermals in Erwägung gezogen den seyen. Nach dem Autrage des Ausschusses stand ie Versammlung ab von den beschlossenen Abänderungen er betreffenden 5§8. und rekurrirte auf den proponirten Hesetzes⸗ Entwurf, mit Ausnahme des H., betteffend die on Dienstboten begangenen Zollübertretungen, welcher mit er früher beschlossenen Abänderung beibehalten wurde.

Der Abgeordnete Werthmüller machte sodann darauf auf⸗ jerksam, daß nach der dermaligen Fassung des 5. 47, des Zoll— Ftraf⸗Gesetzes ein Untergericht in den Fall kommen könne, eine Hesängnißstrafe aussprechen zu müssen, welche nicht zu seiner dompetenz gehöre; er trage deshalb darauf an, daß die Worte: die Strafe auszusprechen“ weggestrlchen würden.

nüse für diese Alufmerksamkeit des Hrn. Dep. Werthmüller anken. Das Amendement des Letzteren ward genehmigt. pierauf wurde die Diskussien über die Normal-Gehalte des

vertheidigen, nicht leisten könnten.

Jun der gestrigen Sitzung erstattete der Abgeordnete v. Waitz amens des Finanz-Augschusses Bericht über das vorgelegte

Feseß wegen Versorgung des Kuaͤrfürstenthums, mit Ausnahme . worunter sich vielleicht nur eine erbärmliche Coulissen⸗Kabale ver—

nr Kreise Schmalkalden und Schaumburg, mit Kochsalz. Die ersten Paragraphen wurden mit wenigen, minder bedeutenden, om Ausschusse größtentheils beantragten Abänderungen und Zu— ätzen genehmigt; ein Gleiches fand auch resp. mit Annahme iniger von verschiedenen Seiten in Antrag gebrachter Abände⸗ ungen hinsichtlich der übrigen Paragraphen statt, und schließlich dard das Gesetz, mittelst schriftlicher Abstimmung, mit großer Majo— ität (46 gegen Stimmen) angenommen. Schließlich äußerte

der Landt ag s⸗-Kommissar: Eingegangenen Berichten zufolge, scheine es, als ob die Vollziehung der Zollgesetze in der Provsnz

hanau keinen weiteren Hindernissen unterliege und es keiner au— srordentlichen Maßregeln mehr bedürfen werde, um dem Gesetz chtung zu verschaffen.

Bernburg, 21. Jan. Se. Durchlaucht der regierende perjog hat ein Land⸗Rabbinat begründet und einen jährlichen zuschuß von Zweihundert Rthlr. aus Herzoglicher Kasse dazu ewilligt, so wie der neu errichteten Israslstischen Schule ein jähr— iches Holz⸗Deputat zugesichert. Zum Religionslehrer an dieser Schule, Land⸗Rabbiner und Prediger hat Se. Herzogliche Durch— aucht den bisherigen Kurhessischen Kreis-Rabbiner Pr. Herxhei— er zu Eschwege berufen.

Ode ist er re ich. Wien, 18. Jan. Im Oesterreichischen Beobachter iest man Folgendes: „Mehrere Deutsche Blätter, und zwar die⸗ ben, welche jedes Mittel in Bewegung setzen, um Unruhe und Mißtrauen in den Gemüthern zu erhalten und zu vermehren, ge—

nvermeidlich und nahe darzustellen. Sie nennen ihn den „Krieg der Prinzipien“, den „neuen Religionskrieg“, den „Krieg der nbeschränkten Herrschsucht mit der heiligen Freiheit“, und diese Bezeichnungen erklären hinlänglich, woraus sse ihre traurige Ver⸗ kündigung herleiten, und mit welchen Waffen sie den allgemeinen bscheu gegen diefes Sturmgeläute bekämpfen wollen. Bald chieben fie, ohne jeden anderen Beweis, als den abgeschmack— er Voraussetzungen, die mit den augenscheinlichsten That⸗ lachen im entschledenen Widerspruche sehen, den Kabinet— en Kriegspläne unter und staffiren sie mit der gröbsten Ent— ellung der Wahrheit aus. Bald jst es die Furcht, bald der Muth, der ganz Europa zum Keiege treiben soll. Bald ehen sie Frankreich, bald England in sich zusammenstürzen und zauen darauf ihre Hoffnungen. Bald schildern sie die eine, ald die andere Macht durch das Abverlangen unmöglicher Bürg⸗ haften, durch Drohung oder Anreizung, der Nothwendigkeit ahe gestellt, die eisernen Würfel zu schäütteln. Bald malen sse Holland mit der Lunte am Pulverfasse, bald Italien, den allge⸗ einen Brand entzündend. Bald träumen sie von Gewaltstrei⸗ then, Revolutionen und Contre-Revolutionen und stellen Schreck⸗ ilder aus, die darauf berechnet sind, fieherhaften Zustand zu er⸗ euzen. Während die Armeen überall vermindert werden, suchen E das Gegentheil glauben zu machen. Während das unablässige Streben aller Kabinette für Befestigung des Friedensstandes zu Zage liegt, wollen ste gerade darin die Vorbereitungen zum seriege erkennen, und mit possierlicher Frechheit sagen sse: „Man bricht vom Frieden, das Ende davon ist also natürlich der Krieg.“

Diese, hauptsächlich aus feindseliger Gesinnung gegen Gesell⸗ Haft und Staat hervorgehende, manchmal auch auf wucherisches piel des Tages berechnete, Taktik wird, wir hoffen es mit Zu⸗ dersicht, an dem gesunden Blicke der überwiegenden Mehrzahl,

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an dem allgemein gefühlten Bedürfnisse des Friedens und an der Kraft der Thatsachen scheitern.“

Im verwichenen Jahre sind hier 16,734 Personen gestor— ben (Gb männlichen und 5217 weiblichen Geschiechts). Es zeigt sich sonach im Vergleiche mit dem Jahre 1830 eine auf die Zahl 3076 gehende Vermehrung der Sterblichkeit; die mei⸗

nicht mehr die eines treuen und lohalen Unterthanen sind. nach ist, anßer dem mit einem Kommando nach Syrien bestimm⸗ ten Nedschib Pascha, nunmehr der Kaimakam von Aleppo, wel⸗ cher zu dem glücklichen Ausgange der Operationen gegen Daud Pascha von Bagdad thätig mitgewirkt hatte und daher zum Range eines Wesirs erhoben worden war, zum wirklichen Statthalter

Dem⸗

sten Todesfälle erfolgten im März, April Mai, September, Ok— von Aleppo ernannt und ihm ein Ober⸗-Kommando mit dem Range

tober und November. In Rücksicht auf die angegebenen ver— schiedenen Krankheiten ergiebt sich, daß 1262 an Altersschwäche und Entkräftung, 8g3 am Nerven- und Fausfieber, 491 am Brand, 682 am Schlag- und Stickfluß, 125 an Verhärtungen, 1796 an der Wassersucht, 21g8 am Durchfall, darunter 1955 au der epidemischen Brechruhr, 2740 an Lungenkrankheiten, 1929 an der Auszehrung, 171 an Halsentzündung und Bräune, 195 an Blattern und 67 au zufälligem Tode gestorben stnd. Unter den Versrorbenen haben 10 Personen ein Alter von 9g) dis 100 Jahren, eine Person 101, eine 103, eine 194 und die älteste 105 Jahre errejcht. Getauft wurden in dem gedach— ten Jahre 13,536 Kinder (6853 Knaben und 6683 Mäschen), und außerdem siad 422 Kinder todt geboren worden; es erfolg— ten sonach 251 Geburten weniger, als im vorigen Jahre.

Schweiz.

Bern, 14. Jan. Drei und siebenzig Offiziere, alle jedes Ranges und jeder Waffengattung den edelsten Geschlechtern Berns angehörend, haben an die Regierung der Republik Bern eine Ecklärung erlassen, daß sie den Eid, der sie binden sollte, die jetzige Verfassung und ihre Regierung in allen Fällen zu; Sie hätten, sagen sie, vom Augenblick an, wo die Regierung, durch deren Zutrauen sie an diese Stellen berufen worden, abgetreten war, ihre Ernennun-

Diesen Schwur könnten sie weder vor Gott, noch vor ihren Mitbürgern, noch vor der Stim— me ihrer Brust verantworten.

k

In einem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheilten Schreiben aus Rom vom 165. Jan. heißt es: „Der Kardinal Bernetti leidet wiederum an der Gicht; doch ist das Gerücht, als wolle er austreten, durchaus ungegründet. Monsignor Ca— paceini, als Unterstaatsserretair, arbeitet mit großer Thätigkeit. Mezzofanti ist hier und wird wohl hier bleiben. Zu den merk— würdigen Fremden gehört der Marchese Ugo, Ex-Vieekönig von Sicilien, welcher seinen Rang so plötzlich am ersten Tage des Regierungsantritts des jetzigen Königs verlor. Seine finsteren Züge bilden einen bedeutenden Kommentar zu seiner verhaßten Verwaltung. Die Theater haben ihre Faschingszeit schon begon— nen. Die Römer freuten ssch, als der treffliche Sänger Gentili angekündigt war; denn ein guter Tenor ist ein weißer Rabe in Italien. Gentili sollte neben der braven Deutschen Sängerin Unger im Theater Valle glänzen. Allein gleich nach seiner An— kunft ward er verbannt, und zwar sollen ihn frühere demagogi⸗ sche Umtriebe vertrieben haben, wenigstens ist das die Farbe,

birgt. Unterdessen macht es Aufsehen und giebt einer Unbedeun— tenheit Gewicht. In Italien, wo sich die öffentliche Meinung in die Theater geflüchtet und deren Angelegenheiten als das ihr einzig gebliebene Gut mit unbegreiflichem Eifer diskutirt, sind Bühnenbegebenheiten und Theaterhelden wichtiger, als bei uns in Deutschland. Der viele Schnee auf den Apenninen unter⸗ bricht den Postenlauf; wir erhalten jetzt Briefe und Zeitungen immer einen Posttag zu spät. Hier herrscht ein milder Winter ohne Schnee und Kälte; diese Wärme scheint sich auf ganz Un—⸗ ter-Italien zu erstreken, selbst aus Palermo rühmen Briese des Wetters liebliche Frühlingsanmuth. Die vulkanische Insel bei Süd-⸗Sicilien ist verschwunden.“

Neapel, 7. Jan. Der Herzog v. Laurenzana ist durch ein Königl. Dekret vom 31. Dez. zum Minister ohne Portefeuille ernannt worden. .

Das hiesige Giornale enthält über die Eruption des Ve— suv folgende neuere Angaben: „Die Lava war bei ihrem Aus— strömen aus dem Krater am 3Zten d. M. 25 Fuß breit. Die ersten jetzt bereits erkalteten Lavaströme haben auf ihrem Wege drei brückenähnliche Bogen gebildet, unter denen die neue glü— hende Lava hinwegfließt. Nachdem sie am 3Zten d. M. bis an den untersten Rand des Kegels gekommen, ist sie über die alten Lavaschichten von 1767, 1779 und 1822 hinweggtflossen und hat sich über die sogenannte Pianura della Ginestre ausgedehnt; in ihrer größten Ausdehnung ist sie etwa eine Viertelmeile breit und nahe an 15 Fuß hoch. Der Vesuv wirft in Zwischenräumen von 2 Minuten eine Menge glühender Steine in die Höhe, die dann wieder in den Krater herabfallen.“

Türkei.

Der Oesterreichische Beobachter enthält folgende (zum Theil bereits von uns gemeldete) Nachrichten aus Konstanti— nopel vom 27. Dez. „Nach dem Ausbruche der Griechischen Insurrection hatte die Pforte ihre zu Wien, Paris und London angestellten Geschäftsträger abgerufen und diese Posten bis jetzt unbesetzt gelassen. Vor einigen Tagen wurde nun dem K. K. Internuntius von dem Reis-Efendi die amtliche Eröffnung gi— macht, daß Sultan Mahmud wieder einen Geschäftst äger beim K. K. Oesterrtichischen Hofe zu ernennen beschlossen habe, und daß die Wahl auf Hrn. Johann von Maurojeni gefallen sey, wel⸗ cher bereits bis zum Jahre 1821 zu voller Zufriedenheit beider hoher Höfe in gleicher Eigenschast daselbst beglaubigt gewesen war. In dem diesfalls erlassenen eigenhändigen Hatti⸗Scherif wird aus⸗ drücklich bemerkt, daß Se. Hoheit durch diese Ernennung einen öffentlichen Beweis Ihrer ausgezeichneten Hochachtung gegen Se. K. K. Apostolische Majeflät und Ihrer vollen Anerkennung der von Seiten Oesterreichs seit so vielen Jahren erprobten freund⸗ nachbarlichen Gesinnungen habe an den Tag legen wollen. Derselbe Hatti-Scherif spricht sich zugleich in den ehrenvollsten und schmeschelhaftesten Ausdrücken über die Person, die Denkart und die geleisteten Dienste des wiedererwählten Geschaftsträgers aus, dessen neue Beglaubigungsschreiben mit erster Gelegenheit nach Wien befördert werden sollten. Die Rüstungen der Pforte gegen Mehmed Ali Pascha werden auf das eisrigste be⸗ trieben. Da dieser Statthalter den an ihn von Seiten des Großherrn ergangenen Ermahnungen und ertheilten Rathschlägen kein Gehör verliehen, ja nicht einmal eine Antwort darauf gege⸗

ben hat, so läßt sein Stillschweigen Absschten durchblicken, die

eines Seraskiers verliehen worden. gegebene neuernannte Baschbog oder Unterstatthalter von Tripo⸗ lis und Dscherde, Osman Pascha, haben die Weisung erhalten, so viel Truppen als möglich in den denachbarten Distrikten von Merasch, Siwas und KÜdana auszuheben und das Kommando derselben zu übernehmen. Mehmed Pascha von drei Roßschweifen, welcher sich im Feld uge gegen Skutari durch Tapferkeit und Einsicht auszeichnete, hat den Befehl erhalten, sich nach Konflantinopel zu verfügen, um persönlich die erforderlichen Instructionen einjuholen und dann nach dem Keiegs⸗-Schauplatze aufzubrechen. sollen von Gallipoli aus nach Asien übergeschifft werden. diesen die Operationen zu Lande betreffenden Anordnungen, werden die Arbeiten im Arsenale mit außererdentlicher Thätig⸗ keit betrieben, so daß die Absicht des Großherrn unverkennbar ist, Mehmed Ali Pascha, wenn die Nothwendigkeit es erheischen sollte, sowohl zu Lande als zur See anzugreifen.

versprechen

Er sowohl, als der ihm bei⸗

Auch der Gouverneur von Sil'steia,

Seine Truppen Außer

Ueber das Schick⸗

sal von Acre, ob es noch Widerstand leiste oder schon in die

Hände Ibrahim Pascha's gefallen sey, ist man hier noch in Un— gewißheit. Da die Pforte benachrichtigt worden war, daß die

in Damaskus stattgesundenen meuterischen Bewegungen nur

durch eine Rotte Uebelgestunter herbeigeführt worden waren, und

daß die große Mehrheit der Bewohner jener Stadt keinen Theil daran genommen hat, so gewährte der Großherr denselben Ver— zeihung und Amnestie unter der Bedingung, daß sie allen Be⸗ darf an Lebensmitteln für die Pilgerkaravane (nach Mekka), wel— che am 17. d. M. unter Auführtung Edhem Efendi's von hier aufgebrochen ist, bereit halten und von nun an sich den groß— herrlichen Befehlen gehorsam bezeigen sollten. Diese Maßregel brachte die günstigste Wirkung hervor, und die Notabeln der Stadt Damatkus haben Sr. Hoheit ein Danksagungsschreiben über— sandt, worin ste den an sie ergangenen Befehlen Folge zu leisten und erklären, daß sie der Ankunft ihres neuen Statthalters und Musselims mit Ungeduld entgtzegensehen. Am 2isten d. M. brach in der Nacht in einem am Meer von Marmara gelegenen Quartiere der Hauptstadt Feuer aus, welches jedoch bald gelöscht wurde, so daß nur wenize Häuser abbrann⸗ ten. Mustapha Pascha von Skutari, der in Begleitung des Kommandanten der Garde-Kavallerie, Ahmed Pascha, die Reise hierher zu Lande angetreten hatte, ist am 23sten d. M. mit sei⸗ nen zwei Söhnen hier angekommen, und es sind ihm zur Be—

willkommnung, sowohl von Seiten des Kaimakams als der des

Seriasker Pascha's, Personen von Distinection entgegengeschickt worden.“ Der Moniteur Ottoman meldet unter Anderem Konstantinopel vom 23. Dezember: „Mehemet Pascha, Divisions-General von der Linie, der den Befehl erhalten hatte, sich unverzüglich von Uskjub nach Konstantinopel zu begeben, ist, mit Zurücklassung seines Gefol— ges und Gepäcks, begleitet von zwei Offizieren seiner Diviston und einem von seiner Suite, mit Extra⸗Post hier angelangt. „Von den beiden detaschirten Bataillonen, welche zu Smyrna cen Dienst versahen, hat das von Fümer Bey befeh⸗ ligte, nachdem es sich zu Sophia mit dem 4ten vom Obeist

aus

Skender⸗Bey kommandirten Regiment vereinigt, den Besehl er⸗

halten, sich sogleich nach Konstaminopel in Marsch zu setzen, wo ihm seine weitere Bestimmung bekannt gemacht werden soll. Der Oberst Skender Bey sst beauftragt, sich persönlich nach Konstantinopel zu begeben, um die nöthigen Equipi— rungen für sein Regiment ju bezeichnen und vorbereiten zu lassen, damit dasselbe augenblicklich damit versehen werden kann. Auch das 2te Kaballerle⸗Regiment von der Linie, welches JIsmet-Bey befehligt, soll nach Konstantinopel marschiren. Den letzten Nachrichten zufolze, hat dieses Regiment bereits seine Kantonnirungen zu Sophia verlassen. Das von dem Oberst Ha— lil⸗Bey befehligte Bomdardier⸗Regiment begiebt sich von Adria—⸗ nopel in die Hauptstadt. Der Seraskier⸗Pascha hat dem stell— vertretenden Statthalter von Adrianopel die nöthigen Verfügun— gen zukommen lassen, damit er Alles zu dem Marsch der Teup⸗ pen Erforderliche in Bereitschaft halte.“

Die Allg. Zeitung enthält folgendes Schreiben von der Servischen Gränze, vom 8. Jan.: „Ueber die Veihält— nisse des kürzlich in Türkischer Uniform zu Wien angekommenen Polen kann ich Ihnen nun folgendes Nähere mitthellen. Es ist der Sohn des Polnischen Generals Malachowgki, welcher von der provisorischen Regierung Polens an die Pforte mit dem Auf⸗ trage gesandt war, dieselbe zum Kriege gegen Rußland zu ver— mögen, und der seitdem in Konstantinopel verweilte. Nachdem die Nachricht von der völligen Unterdrückung des Polnischen Auf— standes in Konsiantinopel, angelangt war, erinnerten einige Freunde Malachewski's in Rücksicht des überwiegenden Einflusses des Russischen Botschafters bei der Psorte denselben, an seine persönliche Sicherheit zu denken, und da er zugleich überall in Konstantinopel hörte, daß eine so wichtige Person, von wel⸗ cher über die Mitschuld Frankreichs an den Warschauer Ereignis⸗ sen am ehesten Auskunft zu hoffen wäre, auf neutralem Gebiete vor Auslieferung vielleicht nicht sicher sey, so begab er sich, dem Rathe seiner Freunde folgend, zum Seraskier Chosrew— Mehemed⸗Pascha, stellte ihm seine Lage vor und bat ihn, ihm einen Paß, als Türkischem Unterthan, nach Frankreich zu verschaf— fen. Chogrew-Pascha nahm keinen Anstand, sondern ersuchte den K. K. Internuntius Hrn. v. Ottenfels in einem Schreiben um einen Paß für einen Tüärkischen Obersten Namens Achmed Nadir Bey, mit welchem Malachoweki, nachdem er ssch eine Uniform verschafft hatte, alsbald Konstantinopel verließ. In Bel⸗ grad angelangt, wurde er von dem dortigen Pascha zur Tafel ge— jogen und, wie natürlich, von ihm als Nicht-Turke erkannt; dessenungeachtet ließ er ihn, da sein Paß in gehöriger Form war, seine Reise fortsetzen, schickte ader sogleich mit den gemachten Bemerkungen einen Tartaren an Herrn v. Ottenfels nach Kon— stantinopel, welcher, nachdem er von Chosrew-Pascha die wuk— lichen Verhältnisse erfahren, darüber durch Stafette nach Wien berichtete. Bekanntlich traf diese Hrn. v. Malachowéki noch in Wien, und Sie werden von dort aus erfahren, ob seiner Wel— terteise Schwierigkeiten in den Weg gelegt wurden.““)

Jg land Berlin, 24. Jan. Herr Professor Zeune hierselbst ist von

der Königlichen geographischen Gesellschafi in Lont on zu ihrem auswärtigen Ehrenmitgliede erwählt worden.

) Vergl. Nr. 13 der St. Z. Art. Oesterreich.