— Aus Oppeln schreibt mau: Der Landesälteste von Aulook auf Kochanowitz im Lublinitzer Kreise hat zeither jähr— lich bei den Schulprüfungen Schulbücher an die Jugend, in diesem Jahre aber über hundert Gebet- und Gesangblicher, mehr als 50 Rthlr. im Werthe, vertheilt und befördert dadurch rühm⸗ lich den Gesang sowohl als überhaupt die religiöse und morali⸗ sche Bildung.
Mit dem heutigen Blatte der Staats ⸗ Zeitung wird ein Probeblatt des vom 1. Februar d. J. ab erscheinenden Maga⸗ zins für die Literatur des Auslandes ausgegeben.
* * *
Cholera. In der Residenzstadt Berlin waren erkr. genes. gestorb. Bestand
bis zum 23. Jan. Mittags 2270 840 1425 5 Binzugek. b. 3. 24. an. Mittags 1 ⸗
Bis jum 24. Jan. Mittags Summa TTöo SFT II Hierunter sind vom Militair 35 18 17 ⸗ Die Kranken befinden sich im Hospital der Charite. ke
In Brünn war am 12. Januar der noch in ärztlicher Behandlung gebliebene Cholerakranke genesen, so daß an ge⸗— dachtem Tage kein Cholerakraͤnker mehr, weder beim Civil noch beim Militair, in der Stadt und in den Vorstädten vorhan— den war.
In Neweastle erkrankten am 15. Jan. 16 Personen; es starben 5 und genasen 18. In Gatesheéad erkrankten an dem⸗ selben Tage 2 Personen und starb 1. Seit Llusbruch der Cho— lera in England sind im Ganzen 1812 Personen erkrankt und 614 gestorben.
4 . 4
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gewendet, läßt mit Gewißheit den erfreulichen Schluß ziehen, daß dieselbe im Hinscheiden begriffen ist. Der Verfasser dieser Feilen hat seit dem 17. d. M. die in dem Charité⸗Lazarethe befindlichen Cholera⸗Kranken täglich gesehen; bei der Mehrjahl derselben zeigt sich die Krankheit in so milder Form, daß bel Einigen die Epi⸗ demie sich in leichteren Umrissen nur eben andeutet, oder daß bei Anderen, selbst bei den schwerer Erkrankten, doch nur ein⸗ zelne charakteristische Symptome besonders ausgebildet sind, dage⸗ en andere, eben so wesentliche, oft ganz fehlen. Daher geht auch die
ehrzahl der Fälle der Gene sung entgegen, während in den früheren Stadien der Epidemie der Tod sich kaum mit zwei Drittheilen der Erkrankten begnügte. Erwägt man dabei noch, daß die im Lazarethe befindlichen Kranken meist schon an anderen Krankhei⸗ ten in der Charité daniederagen, und daß troßz der Begünsti— gung, die diese von Krankheit geschwächten Constitutionen der Cholera darboten, sie sich dennoch in der Mehrzahl nur unvollkommen auszu⸗ bilden vermochte, so läßt sich daraus nur noch mehr auf das Erlöschen der Epidemie schließen. Auch in der Stadt macht noch überall der epidemische Einfluß in schwachen Zügen sein Recht geltend; Diarrhoeen, oft mit Erbrechen und anderen verdächtigen Sympto— men verbunden, sind noch an der Tagesordnung; da aber die Epidemie hier nicht mehr aus dieser milden Form heraustritt, so zeigt sich überall, daß theils die äußeren Einflüsse aufhören, durch welche sie erregt wird, theils die Empfänglichkeit der Men schen für die Kraft dieser äußeren Ursachen immer mehr ab— nimmt. Die Epidemie tödtet sich selbst, wie sie sich seibst, aller äußeren Macht jum Trotz, ins Leben rief.
Dr. August Berend.
Nicht- Amtliche Cours- Notizen. Berlin, 24. Januar. (Ende der Börse.) Oest. 53 Met. 89z. 48 do. THz. B.- Actien 80ß Russ. ingl. 99 y. Poln. hfbr. — do. Part. 59. Nied. wirßl. Sch. 463. do. 63 Anl. 91.
Wechsel- Cours.
Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 At. 2 At.
2 Mt.
z Lage 2 Alt. 3 Woch.
Kurz
Augshurg
, J
Lei nzig 100 ThI. Frahkfurt 4. M. VW Z. 150 FI.
tors nne nn,, , 190 RKhl. Warschau 600 FI.
Königliche Sch auspiele.
Mittwoch, 25. Jan. Im Opernhause, zum erstenmale derholt: Die Kirmeß, komische Oper in 1 Akt, von E. Denn Musik von W. Taubert. Hierauf: Das Schweizer⸗Milh chen, pantomimisches Ballet in 2 Abtheilungen. (Dlle. R Elsler: Liesli. Dlle. Therese Elsler wird hierin tanzen.)
Im Schauspielbause. Pour la quatrième reprèésenk de Mr. Closel: 1) Molière chez Ninon, comédie en 1 20 en vers. 2) La seconde repréêsentation de: Rabelais, ou, Preshytere de Meudon, vaudeville nouveau en 1 acte. )
famille Rkiquebourg, Vaudeville en 1 acte, par Scribe. la première piece Mr. Closel remplira le role de Moh dans la seconde celui de Rahelais, et dans la troisième de Riquebourg.
Donnerstag, 26. Jan. Im Schauspielhause: Die Lg steiner, dramatisches Gedicht in 5. Abtheilungen, nebst einem spiele in 1 Akt.
Die allgemeine Freude, mit der die Bewohner Berlins die Cholera⸗Epidemie seit dem Hten Januar in ihren Mauern als er— ist durch die seit dem 16. Januar an⸗ gezeigten neuen Erkrcankungfälle sehr getrübt worden. Die Furcht
loschen angesehen haben,
hat aufs neue die Gemüther ergriffen; zwar jenem panischen Schrecken, von dem der Epidemie die ganze Stadt befallen war, hatten, und der dahinschwand, Feinde näher ins Auge geschauet hatte; größer, als die Umstände fie erheischen und
Ende ein Steigen und ein Anzahl der von ihr Ergriffenen,
aus dem Gepräge, das die trägt,
bei dem ersten Ausbruch zu dessen Erzeugung und Steigerung die Gründe von allen Seiten sich lange gehäuft sobald man dem gefürchteten dennoch aber ist sie entschuldigen.
Eine jede Epidemie muß von ihrem Entstehen bis zu ihrem Fallen, nicht bloß in Hinficht auf die sondern auch in Hinsicht auf ihre Intensität, in Hinficht auf die Heftigkeit, mit der sie die einzelnen Krankheitsfälle ausprägt, beobachten; und so läßt sich denn nicht allein aus der Anzahl der Erkrankten, sondern auch Mehrzahl der Erkrankungsfälle an sich über den jedesmaligen Stand der Epidemie mit Gewißheit urtheilen. Dies auf den jetzigen Stand unserer Cholera⸗Epidemie an⸗
Neap. Engl. S33. do. FEalc. 743
Niederl. wirkl. Sch. 3813. 58 Met. 813.
Amsterdam, 19. Januar.
Kanz-Bill. 15 n,. 68 Anl. 91.
Oeskt.
gleicht sie nicht
Berliner Den 24. Jinuar 1832.
Amtl. Fonds- und Geld-Gours Zettel. (Prerisss. Cour.)
= ten, von Th. .
i.
Paris,
ber, een, our. 95.
St. Schuld- ðch. Er. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Ohl. m. l. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Ohl. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Psandbr. Grosshz. Pos. do.
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Istpr. Pfandbrf. 5proc. Neap. bomm. Pfandhrf. Kur- u. Neum. do. Schlesische do.
kst. C. 9. .- uũ. N. st. Sch. d. K. us. RN.
oll. voll w. Du.
Neue dito. Friedrielisd'or .. Disconto . . . ...
89 1953 1053
leihe 743. 1065 h ö
8b.
Allgemeiner
Bekanntmachungen.
Von dem Königl. Preuß. Hofgerichte von Pommern und Ruͤgen, sind durch die heute erlassenen, in den Stralsunder-Zeitungen in extenso abgedruckten Vor— ladungen alle diejenigen aufgefordert, welche an das, von dem Herrn Oberst-Lieutenant und Ritter, Frei⸗ herrn Carl von Kroßow, an den jetzigen Eigenthuͤmer D. F. Holz, mit Jubegriff der Saaten und Ackerar⸗ beit verkaufte, im Franzburger Kreise und dem Kirch— spiele Kenz belegene vormalige Lehngut Satel mit der Meierei Stubbenhagen, aus irgend einem gemein⸗ rechtlichen oder lehnrechtlichen Grunde Real⸗Anspruͤche und Forderungen haben koͤnnten, daß sie solche am 1. Dejember d. J, oder 12. Januar, oder 25. Fe—⸗ bruar k. J. hierselbst angeben und bescheinigen, widrigenfalls sie durch den am 22. Marz k. J. zu er⸗ lassenden Praͤelusiv-Abschied fuͤr immer damit wer⸗ den abgewiesen werden.
Datum Greifswald, den 20. Oetober 1831. Koͤnigl. Preuß. Hofgericht von Pocwrhmern und Rügen. . v. Moͤller, Director.
Gerichtliche Vorladung. ̃ Die majorennen und die Vormundschaft der mino, rennen Kinder des im Juni d. J. in Berlin verstor— benen, und in Bergen wohnhaft gewesenen Juliu⸗ Chrißoph von der Lanken, haben sich bei dem Anfall der väterlichen Verlassenschaft das heneficium Inven- tarit und das jus abatinendi vorbehalten und gegenwaͤr— tig das Koͤnigl. Hofzericht ersucht, zur voͤlligen sichern Ausmittelung des Schuldenstandes publica proclamata zu erlassen . Solchem nach fordern wir hierdurch alle und jede, welche an den Nachlaß des verstorbenen Julius EChri⸗ stoph von der Lanken, vormaligen Besitzers der Guter Lantensburg, Presenske und Juliusruh, juletzt in Ber— gen auf Rügen wohnhaft, Forderungen irgend einer Rirt haben, daß sie soiche am 22. Dege m ber dieses, oder 27 Ignuar, oder 2. Marj kuͤnftigen Jahres Morgens 10 Uhr hieselbst angeben und bescheinigen, bei Vermeidung der sonst ordnungsmaͤßig statt findenden Rechtsnachtheile und bei Strafe der gaͤnzlichen Praͤ— clusion und eines ewigen Stillschweigens, als worin sie nach dem am 30. Maͤrz k. J. zu publieirenden Ab—⸗ schied verfallen werden. Datum Greifswald, den 19. November 1831. Königl. Preuß Hofgericht von Pommern und Rügen. . (L. S.) v. Möller, Director. Der von hier gebürtige Tischler Melchior Friedrich Rudolphi, welcher sich in den Jahren 1770 bis 1775 auf die Wanderschaft begeben und uͤber sein Leben und Aufenthalt keine Nachrichten gegeben hat, oder dessen Erben und Erbnehmer, werden auf den Antrag des Eu—⸗ rators desselben hierdurch aufgefordert, sich binnen 9 Monaten oder laͤngstens in dem auf den 3. Mai 1832, Vormittags 10 uhr, vor dem Herrn Referendar Foͤrstemann anberaumten Termine zu melden und weitere Anweisungen ju ge— wäͤrkigen. Im Unterlassungsfalle wird der Melchior Friedrich Rudolphi fuͤr tobt erklaͤrt und sein Vermoͤ— gen dessen legitimirten Erben zugesprochen werden. Nordhausen, den 21. Juni 1831. ( dSnigl. Preuß. Land- und Stadtgericht das
Nachdem angezeigt worden, daß der Tischlergeselle Ernst Christian Henrich Schroder aus Oldenburg, Sohn der am 8. Mari 1816 verstorbenen Maria Engel Schu— macher zu Wardenburg, Amts Oldenburg, im Jahre 1806 auf die Wanderschaft gegangen, von dessen jetzi⸗ gen Aufenthalt, Leben oder Tod aber nichts bekannt sey; werden auf Ausuchen des Curaters uͤber das dem Abwesenden zugefallene muͤtterliche Vermögen, der Brinksitzers Johann Hinrich Gendes ju Wardenburg der Tischlergeselle Ernst Christian Henrich Schröder, oder dessen etwanige Leibeserben hiedurch aufgefordert, sich am 3 April 1832 bei dem unterjeichneten Land— aerichte in Person, o er durch gehoͤrig legitimirte Ge— vollmaͤchtigte, jur Empfangnahme der Verlassenschaft der weiland Maria Engel Schumacher zu melden, un— ter der Verwarnung, daß widrigensalls dieses Vermoͤ— zen, gegen Leistung der gesetzlichen Caution fuͤr die eventuelle Ruͤckahlung den sich als die naͤchsten Erben Legitimirenden, werde ausbezahlt werden.
Oldenburg, am 20 December 1831. Großherzoglich Oldenburgisches Landge—⸗ richt des Kreises Oldenburg.
Anzeige für Apotheker.
Mit Bezutznahme auf meine frühere Bekanntmachung in den ötfentlichen Blättern, zeige ieh hierdurch an, dase zu Ostern 1832 noch einige Pharmaceuten, wel- che sich Behufs ihrer Studien und Staatsprüfung nach berlin begeben wollen, in meinem Iustitute Aufuahme siuden können. Die Bedingungen sind so gestellt, dals es fast unmöglich ist, auf eine billigere und zu- gleich anrtündigere Weise hier zu suhsistiren, der Vor- theile nicht zu gedenken, welche das Iustitut den stu- direndeun Pharmaceuten iu jeder Hiusicht gewährt. kostfreie Anfragen erwarte ich his Mine Februar 1832, da später eingehende leicht unberücksichügt bleiben dürften.
Berlin, im December 1831.
Professor Lindes.
Bekanntmachung.
Die hiesige mir eigenthümlich zugehörige Apotheke beabsichtige ich, Familien⸗Verhaͤltnisse wegen, aus freier Hand zu veikaufen. Darauf Reflectirende ersuche ich hierdurch, sich deshalb, entweder persoͤnlich oder in frankirten Briefen, baldigst an mich zu wenden, um das Nähere daruber zu erfahren. ᷓ
Wallhausen (Kreis Sanzerhausen, Reg. Bezirk Mer— se burg), den 5 Januar 1832. .
August Feyrabend, Apotheker.
Literarische Anzeigen. Bei C. F. Plahn in Berlin, GJaͤgerstraße Nr 37, ist so eben erschienen: ; Koͤnigl. Preuß. Arzenei-Taxe,
Gr. Svo. auf Schreibpapier in gedrucktem Umschlage, steif broch. Preis 16 sgr.
Die am 24. d. erschienene Nr. 4 der Juristi sch en Zeitung f. d. K Pr. Staaten enihält: 1) Personal⸗Veraͤnderungen; Y neue Gesetze und Verord⸗
nungen; 3) Uebersicht der Geschaͤfte der Preuß. Ge⸗
die Preußischen Staaten.
richtshoͤfe im Jahr 1830, (zorts); c Ueber Alimenta— tionspflicht, v Dr. Löwenberg; 5h Ueber Todesstrafen, (Schluß, v. Jahn. Beilage: Personalbestand und Nessortverhaͤltnisse der Justiz am Anfang 1832. — Man abonnirt bei saͤmmtl. Koͤnigl. Postaͤmtern auf l Jahr mit 4 Thl, bei allen Buchhandlungen viertel— jaͤhrlich mit 1 EChl.
Ed. Brandenburg, Ober ⸗Wallstraße Nr. 6
Bei C. F. Plahn in Berlin, (Jaͤgerstraße Nr. 37, sind erschienen: Pharmacoboea borussica. Editio quinta. 4to. 2 Thl. 7 sar.
— — deutsche Uebersetzung der lateini⸗ schen Urschrift. Gr. Sro. 1 Thl. 223 sar. Lindes, Prof, vo llstandigez Wörter duch zu der neuesten Ausgabe der PRharmacopoea hbo— russica, wie auch zu der vierten Ausgabe und ihrem Anhange. Fuͤr angehende Aerzte, Wund—
aͤrte und Apotheker. Gr. Sro. 1 Thl.
Annalen der deutschen und auslaͤndischen Criminal⸗Rechtspflege. Herausgegeben von dem Criminal-Direktor Hitz ig in Berlin. Erster Band, 18238, 458 Seiten; zweiter Band, 1828, 445 S.; dritter Band, 1329, 373 S; vierter Band, 1829, 424 S.; fuͤnfter Band, 1829, 445 G.; sechs⸗ ter Band, 1836, 425 S; siebenter Band, 1830, 162 S.; achter Band, 1830, 458 S.; neunter Band, 1831. 452 S.; zehnter Band, 1831, 436 S.; eilf⸗ ter Band, 1831, 512 S. gwbölfter Band, 1831, 425 S., gr. Sy9p. (Jeder Band zerfaͤllt in zwei Hefte, die von 1— *I V. bezeichnet sind und wird auch im naͤchsten Jahre 1833 ganz auf die naͤmliche Weise fortgesetzt).
Preis der ersten zwoͤlf Baͤnde 24 Rthlr.,
auf ein Jahr herabgesetzter Preis 16 Thl. In den Goͤttinger Anzeigen Stuͤck 65 von 1831
heißt es von diesen Annalen: „So sehr man es auch
erwarten konnte, daß der, als ausgezeichneter Ge— schaͤftsmann und vielseitiger Gelehrter ruͤhmlichst be— kannte Hr. Herausgeber, auch bei der Redaction die⸗ ser Annalen den Hoffnungen entsprechen wurde, welche das juristische Jublikum in ihrer Hinsicht hegte, eben so dreist darf man behaupten, daß jene Erwartungen in vollem Maaße erfuͤllt sind, und daß das Urtheil in Betreff der so trefflich und umsichtig erreichten
Ausfuͤhrung des bei der Herausgabe beabsichtigten
Zwecks nur unbedingt zu Gunsten des Hrn. Heraus—
gebers ausfallen kann. Wer es, sey es als Theore—
tiker, sey es als Praktiker, nur irgend gefuͤhlt hat, auf welchem unsichern Boden die Berufung auf eine, bei der Anwendung der veralteten und dem jetzigen
Rechtszustande so wenig angemessenen gemeinrechtli⸗
chen Quellen des Criminalrechts so wesentlich noth—
wendig gewordene, Ansicht der dieselben modificiren⸗ den, abaͤndernden und erlaͤuternden, allgemeinen Praxis oder eines allgemeinen Gerichtsgebrauchs, beruht, dem muß nothwendig ein Werk aͤußerst willkommen seyn, welches, wie das vorliegende, zur Nachweisung und zur Erkenntniß dieser Praxis die reichhaltigsten Ma⸗ terialien enthaͤlt: auf der anderen Seite aber wird
auch dem Geschaͤftsmanne durch die Fuͤlle der, wenn glesch gedraͤngt, aber dennoch in ihren wesentlichen
Mittwoch, 25. Jan.
komische Oper in 1 Akt;
90. Rente perp. 53.
Frankfurt a. M., 21. Jan. 4proc. 76. 761. Actien 1385. 1382. 180. B. Poln. Loose 573. 571.
Königstädtisches Theater. ; Glückskind und Unglücksvogel, spiel in 1 Akt. Hierauf: Der Staatsgefangene, Posse in!
Zum Beschluß: Die mustkalische Sm
Hell. Mustk von Halévy.
ö
18. Jan. Hproc. Rente pr. Compt. 95. 8. 3proc. pr. compt. 66. sin cour. 6h pr. compt. 77. sin cour. 77. 5. 5proc.
5proc. Röm. 2inleihe 743. proc. Bel
Oesterr. Hproc. Metall. g 21proc. 45. 1proc. 203. B. B Part. Obl. 1213. 12123. Loose zu I
Redacteur John. Mitredacteur Cottel. . 1 Hedruckt bei A. W. Hayn
Thatumstaͤnden mitgetheilten Rechtsfaͤlle aus)
den außereuropaͤischen Welttheilen) eine Gelegmm
das Beduͤrfniß berechneten Werks bedarf es gewiß nicht, und dieses um so weniger, als der h sende Beifall, welcher eine Erweiterung desselben, Bezug auf die Vermehrung der in jedem Jahre scheinenden Baͤndezahl, nothwendig gemacht hät, erkennen giebt, wie sehr der Werth desselben von juristischen Publicum bereits anerkannt worden Daß ein Werk, welches aͤhnliche Beurtheilun in allen deutschen kritischen Instituten erfahren (ich verweise z. B. auf die Jenaische allg. Lit. auf Schunks Jahrbuͤcher der juristischen Liten u s w.), durch Mangel an beifaͤlliger Aufi den Verleger nicht bestimmen kann, es im Preise abzusetzen, liegt wohl zu klar am Tage, als da hieruͤber einer besonderen Bemerkung bedurfte dennoch sehe ich mich zu dieser Maaßregel durch Ruͤcksicht auf die traurigen Zeitumstaͤnde veran welche eine Summe von 24 Thlrn. schon als eim deutende Ausgabe erscheinen lassen. Um daher den richts-Bibliotheken und einzelnen Geschaͤftsmaͤm den Ankauf der ihnen unentbehrlichen Sammlun erleichtern, will ich füͤr diejenigen, welche Jahrgang 18322 der Annalen beind er ih zunaͤchst gelegenen Buchhandlung be len, den Preis der Jahrgaͤnge 1828 — 1831 oder ersten zwoͤlf Baͤnde auf ein Jahr von 24 Thi 15 Thl. herabsetzen. Mit dem 1. Januar 1836 insofern dann noch complette Exemplare vorhin in sollten, unwiderruflich der alte Ladenpreis! er ein.
In der eben erschienenen 11. Ausgabe von Feu erbt sehrbuch des gemeinen veinsichen Rechts Jagt der, ber Dr. Perf. von diesen Annalen und der Zeitschrift fin Preuß Crimingl-Rechtspflege des Hrn. Herausgebers: Zeitschriften sind für den Praktiker u. Theoretiker gleich wich
Berlin den 31. Dec. 1831. Ferdinand Duͤmmlel
— ——— —
Stuttgart. In der Hallbergerschen vort Franckh schen Verlagshandlung ist er schsenen, um allen Buchhandlungen, in Berlin bei C. F Pla Gaͤgerstraße Nr. 37), zu haben:
Briefe eines Verstorbenen. Ein fragmentgrisches Tagebuch aus England, les, Irland und Frankreich, (Seutschlt
und Holland). Zweite Auflage.
Mit Stahlstichen und Lithographieen. Vier Ban
Nit Koͤnigl. Wuͤrtemberg Privsseglum. Der Fall ist noch selten vorgekommen, wie bei sen Briefen, daß man in Frankreich und England, gleicher Spannung der Vollendung eines deuts Werkes entgegen sah. Der Beifall, den die erste lage gefunden hat, wird bei dieser, um 2 Bande! mehrten neuen, auf das Glaͤnzendste gerechtfer Besitzer der ersten Auflage koͤnnen den 3ten und“
Band auch besonders erhalten.
Auslande (England, Spanien, Portugal, Fransn
Allgemeine.
26.
Preußische Staats⸗-Zeitung.
Berlin, Donnerstag den 26st Januar
1832.
—— — — — ——
A
mtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Des Königs Majestät haben den Kommerzien- und Admi—⸗ äts-Rath Richter zu Königsberg zum Geheimen Kom⸗ sien-Rath. Allergnädigst zu ernennen geruht.
Seine
Königliche Majestät haben den bisherigen Ober⸗-Lan⸗
ericht⸗dssessor Märcker in Marienwerder zum Justiz⸗Rath dem hiesigen Stadtgerichte zu ernennen geruht.
Der bisherige Hofgerichts-Advokat Jo anvahrs zu Kirch— dem ist, mit Beibehaltung seines gegenwärtigen Geschäfts— sirkes und Wohnsitzes, zum Justiz⸗Kommünssarius bestellt worden.
Dem gen ist
Papier⸗ Fabrikanten Johann Oechelhäuser zu unter dem 17ten d. M. ein Patent:
1) auf die Anwendung der für neu und eigenthümlich an— erkannten, durch Zeichnung und Beschreibung erläuter⸗ ten Einrichtung zur Reinigung des Papierzeuges und zur Trennung des Ganzzeuges vom Halbzeuge, sowohl für sich, als in Verbindung mit den bekannten Hollän⸗ dern und Stampfen;
2) auf die ebenfalls durch Zeichnung und Beschreibung er⸗ läuterte Dampf ⸗Trocken-Vorrichtung für die in der Bütte geschöpften und geformten Papierbogen, in ihrer ganzen Zusammensetzung,
den Zeitraum von zehn nach einander folgenden Jahren und
ganjen
Ange hite, a
Umfang der Monarchie ertheilt worden.
kommen: Der Königl. Großbritanische Vice⸗Konsul ls Courier von London.
Der Königl. Spanische Legations-Secretair bei der Ge— dischaft am Kaiserl. Oesterreichischen Hofe, Chevalier della
rre d'Ayllon, als Courier von Wien.
Zeitungs⸗Nachrichten.
DOeputirten-Kammer. t „in welcher Herr e n, einer der Vice⸗
zrsitz
Herr v. Civrhh klagte, daß das Ministerium
Ausland.
Frankreich.
In der Sitzung vom 17.
pri nt in erathung über das 2 fort⸗
führte, wurde die ber den
zwöttigen Angelegenheiten die inneren ganz und gar vernach⸗ ge; er habe geglaubt, daß man endlich ein von allen Seiten langtes Ersparungs-System einführen werde; statt dessen suche n der Kammer in emem allerdiags sehr lichtvollen Berichte beweisen, daß jedwede Reduction von einigem Belange un⸗ lich sey; die Verwaltung verkündige beständig eine bessere fu, doch wolle man ihr nirgends rechten Glauben schenken, Steuern wären höchst ungleich vertheilt, und nament—
sey z ohne sse die
Am Schlusse
das kleine Grundeigenthum viel zu stark bela⸗ eine Aenderung in dem Besteuerungs-Systeme Gesellschaft nothwendig ihrer Auflösung entgegenge⸗ seines Vortrages machte der Redner
shiedene Vorschläge, wie sich, seiner Meinung nach, die Staats⸗ nahme erhöhen lassen würde, ohne die Lasten des Volkes zu
chweren. geschlag
fer allein 59 Mill. bei dem Finanz-Ministerium.
Hr. Réallier-⸗Dum as glaubte, daß sich, statt der enen 19 Mill., J3 Mill. ersparen lassen würden, wor⸗ „Hüten
uns wohl,“ fügte er hinzu, „das Geld der Steuerpflichti⸗ für andere, als reelle und positive Bedürfnisse, für andere,
ehrenwerthe
oder nützliche Dienstleistungen zu verlan⸗
„Hüten wir uns wohl, das Volk zu dem Glauben zu
echtigen Schwe
, daß wir die Frucht seiner Ersparnisse, die es iße des Angesichts gewonnen, in überflüssigen Ausgaben
schwenden.“ — Dle Berathung wurde hier durch den Groß⸗ zelbewahrer unterbrochen, welcher der Versammlung den der Pairs-Kammer bereits angenommenen, aus 45 Artikeln sehenden, Gesetz Entwurf üder die Verhaftung der Schuldner legte. — Nach ihm ergriff Herr Berryer das Wort, um den Ministern einige nothwendige Aufschlüsse über das Bud⸗ so wie eine General-Uebersicht von der Lage des Schatzes, zu
langen.
J. auf Mill.
ner herg
Die schwebende Schuld habe sich bereits im März 171 Millionen belaufen, zu deren Tilgung im April durch die Bewilligung einer außerordentlichen Grund— egeben worden seyen; es scheine indessen, daß man den
trag dieser Steuer nicht zu jenem Zwecke verwandt habe, und wünsche sonach, daß man ihm hierüber einige Auskunft
we; bis
nstande
liegenden Aktenstücken
bersicht
dahin erlaube er sich, eine Uebersicht von dem der Finanzen, wie ihm solcher nach den ihm erscheine, zu geben. In dieser
suchte der Redner durch Zahlen zu beweisen, daß das
atz Jahr 16531 durch die gehabten Mehr⸗Ausgaben, so wie durch Ausfall in der Einnahme, mit einem Defseit von 112 Mill.
41 dilliste 110 Mill. Fr. ch 50 bis 59 Miü, die
; das Budget von 1832 betrage mit Einschluß der Rechne man zu allen diesen Summen
der Schatz stets in Kasse haben müsse,
ergebe sich hieraus klar, daß die für 1832 zu deckende Summe
auf 1540 bis 1544 Mill. belaufe; die Einnahme sey aber
. auf 9783 Mill. veranschlagt, so daß sich ein Ausfall von min⸗
stens 580 M
ill. zeige; hiervon sollten 50 Mill. durch den an⸗
weitigen Verkauf von Waldungen gedeckt werden, so daß im⸗
r noch
die E
ein Deficit von 510 Mill. bleibe, nicht zu gedenken, innahme auf 9783 Mill. wahrscheinlich zu hoch veran⸗ z auf dem Wege der bereits bewilligten Anleihen, so
der Schatz sich eine Summe von 265 Millionen verschaffen; rechne man diese von jenen 510 Millionen ab, so bleibe noch eine schwebende Schuld von 245 Millionen. Der Redner verlangte schließlich die Vorlegung der (bereits gestern erwähnten) Aktenstücke. Der Königl. Eommissair, Herr Duchatel, erklärte, daß Nichts der Mittheilung dieser Akten—⸗ stücke im Wege stehe; was dagegen die von dem vorigen Redner gegebene Uebersicht von der Lage der Finanzen betreffe, so sey dieselbe völlig unrichtig, da man die früheren nicht konsolidirten Staatsschulden unmöglich auf Rechnung des diesjährigen Bud⸗ ets bringen könne; dieses Budget belaufe sich nur auf 1110 . Nach einer Replik des Hrn. Berrher ließ Hr. Thier sich über das Budget in einer Rede vernehmen, die fast den ganzen Rest der Sitzung ausfüllte. Aus seinen weitläuftigen Zahlen -Angaben ergiebt sich Folgendes; Das Ausgabe-Busdget von 1831 war anfangs nur auf 1172 Mill. berechnet; durch die im Laufe des Jahres 1831 aber nachträglich bewilligten Sum⸗ men für verschiedene Gegenstände stellt sich dassebe auf 1233 Millionen. Das Budget für 1832, mit Einschluß der Civilliste, beträgt 1112 Mill. und, nach Abzug der von der Kom⸗ missson beantragten Ersparnisse, 1102 Millionen. Die Einnahme war für 1831 auf gä7 Millionen veranschlagt und hat auch ziem⸗ lich so viel eingetragen. Für 1832 wird fie auf g78 Mill. an⸗ genommen. Zur Deckung des Desicits der beiden Jahre 1831 und 1832 sind folgende Summen angewiesen: 54 Mill. als der Rest des Emigranten⸗Entschädigungs⸗Fonds; 200 Mill. durch eine Anleihe in Renten, durch die Ausgabe in Schatzkammer-Schei⸗ nen und durch den Verkauf von Waldungen zu beschaffen; 50 Mill., zu deren Anleihe die Regierung bereits im vorigen Jahre ermächtigt worden; 46 Millionen aus dem Ertrage der außeror⸗ dentlichen Grundsteuer; 6 Mill. an Gehalts⸗Abzügen; endlich 50 Mill. als der Betrag des neuen Kredits, der durch das Gesetz von 1831 verlangt worden ist; in Summa 406 Mill. Hiervon sollen 286 Mill. dem Budget von 1831 zu Gute kommen, um die Ein⸗ nahme mit den Ausgaben auszugleichen. Der Rest von 120 Mill. aber soll auf das Budget von 1852 übertragen werden, so daß sich hier nur noch ein Ausfall von 14 Millionen zeigen würde. Ven jenen 406 Millionen sind bereits 215 Millionen realisirt, und sonach nur noch 191 Millionen auf dem Wege des öffentlichen Kredits zu beschaffen. Nach dieser Uebersicht stellte der Redner ausführliche Betrachtungen über die schwebende Schuld an, die er auf etwa 300 Millionen berechnete, und die größtentheils durch die Ausgabe von Schatzkammer-⸗Scheinen gedeckt wird. Er ließ sich hiernächst in eine Beleuchtung der Tages zuvor von den Herren Audrh de Puyraveau und Pages gehaltenen Reden ein, wobei er namentlich die Behauptung des Ersteren, daß das Budget sich um 500 Millionen ermäßigen lassen würde, ins Lä⸗ cherliche zog. Nachdem er auch noch die Unmöglichkeit zu erwei⸗ sen sich bemüht, die Ausgaben, wie Herr Pages soiches verlangt, um 110 Mill. (zum Theil durch die Einziehung des Tilgungs⸗Fonds) zu vermindern, die Einnahme aber durch die Einfuhrung zweier neuer Steuern auf die Rente um 37 Mill. zu erhöhen, schloß er mit dem Bemerken, daß die Kommission alle nur irgend mögliche Reductionen vorgenommen habe, daß es aber in hohem Grade unvorsichtig seyn würde, in einem Augenblicke, wo die Regierung nothwendig zu einer neuen Anleihe schreiten müsse, den Tilgungs⸗Fonds anzutasten. Hr. Audry de Pnyraveau dankte dem vorigen Redner, daß er der Versammlung eine Ge— legenheit gegeben habe, über ihn zu lachen. In der Regel, fügte er hinzu, liebe er dies zwar nicht; Hr. Thiers habe es aber auf eine so geistreiche Weise gethan, daß er sich gern des—⸗ halb zufrieden gebe. Wenn er (der Redner) übrigens die 345 Millonen, welche die Verzinsung und Tilgung der Staats-FSchuld jährlich erheischten, von dem Budget ab⸗ geseßzt wissen wolle, so sey seine Absicht die, daß man jene Schuld durch den Verkauf der National- Güter allmä— lig ablöse; was die von ihm verlangte Ersparniß bei den ter a h dor, aesten betreffe, so habe er geglaubt, daß diese Kosten sich nothwendig vermindern müßten, wenn 500 Mill. we⸗ niger zu erheben wären; eben so sey er der Meinung, daß auch die Ausgaben für den Klerus von denen getragen werden müß— ten, die sich desselben bedienten; er seinerseits finde es z. B. sehr sonderbar, daß ihm die Geistlichkeit jährlich 5 bis 6 Fr. koste, da er dieselbe doch niemals brauche; es sey überhaupt nicht hin⸗ länglich, daß man ein Budget votire; man müsse auch im Stande seyn, es zu bezahlen. Hr. Thiers wies darauf hin, wie un⸗ möglich es seyn würde, die Staatsschuld durch den Verkauf der National⸗-Güter abzutragen; jene Schuld belaufe sich bekanntlich auf 4600 Mill.; von den sogenannten National⸗Gütern aber, oder um sich deutlicher auszudrücken, von den Staats⸗-Waldungen, ließen sich höchstens noch 5 — 600,000 Hektaren veräußern, was, die Hektare n 1000 Fr. gerechnet, nur 5 — 600 Mill, eintragen würde; wie man mit dieser Summe die Staatsschulden einlö⸗ sen könnte, wolle ihm nicht recht einleuchten. Hr. Voy er d' Ar⸗ gen son bemerkte hierauf, daß Frankreich einen Schatz besitze, der bisher auf die skandalöseste Weise vergeudet worden sey, nämlich die Gruben und Bergwerke, aus denen sich, wenn man sie ver⸗ kaufte, unermeßliche Reichthümer ziehen lassen würden. Herr Legendre war der letzte Reduer, der sich in dieser Sitzung über das Budget vernehmen ließ. Er glaubte, daß sich namentlich bei der Finanz⸗Verwaltung wesentliche Ersparnisse machen lassen würden. — Am folgenden Tage sollte die Berathung fortgesetzt
werden.
Paris, 18. Jan. Gestern überreichten der Präsident und die Secretaire der Deputirten-Kammer dem Könige funfjehn von der Kammer in ihrer vorgestrigen Sitzung angenommene Gesetz⸗ Entwürfe. — Vorgestern beehrten der König und die Kö⸗ nigin die rm, T ng der n, n e,. Dupuis im Theater frangais mit Ihrer Gegenwart.
e el *. Oesterreichische Botschafter, Graf von Apponn, gab vorgestern einen glänzenden Ball, auf welchem der Kaiser Dom Pedro und der Herjog von Orleans zugegen waren.
ch eine Abrechnung mit den General-Einnehmern, könne
Der Deputirte von Rambouillet, Baron Lepelletier d' Aulnay,
stellte gestern dem Präsidenten des Minister⸗Raths Deputationen von dreißig zu dieser ehemaligen Kron⸗Domaine gehörigen Ort— schaften vor, welche dem Minister die unglückliche Lage schilder⸗ ten, in die sie durch die Trennung Rambouillets von den Kron— gräern versetzt würden.
Der Moniteur meldet aus dem Departement des Var vom J. Jan.: „Auf allen Punkten des Departements herrscht fortwährend Ruhe. Der eben so beredte als klare Bericht des Hrn. Thiers über das Ausgabe-Budget hat einen außerordentlich guten Eindruck gemacht; er hat denjenigen die Augen geöffnet, die nicht unterrichtet genug sind, um ein eigenes Urtheil zu ha— ben. Man erstaunte über das Resultat der von ihm gegebenen Uebersichten, und die Beamten werden ohne Zweifel viel dabei gewinnen, wenn man sie nicht mehr als diejenigen betrachtet, welche die Hülfsquellen des Staates verzehren. Kurz, das über diesen Theil der Verwaltung verbreitete Licht hat die Massen so gestimmt, daß sie die Regierung billiger deurtheilen, und daß die Deputirten, welche die nöthigen Mittel für dieselbe votiren, in ihren Augen als gerechtfertigt erscheinen werden.“
Der General Saldanha hat an seine in Frankreich befind⸗ lichen Landsleute folgendes Schreiben erlassen: „Der General Saldanha an seine Freunde! Se. Maj. der Kaiser Dom Pedro ließ mich heute zu einer Privat⸗-Audienz berufen, in der er mir anzeigte, die Diplomatie hindere mich, an der Expedition Theil zu nehmen, welche im Werke ist, um die Charte und den Thron der Königin Denna Maria II. wiederherjustellen, und Se. Ma— jrflät könne mich, dieser Opposstion zufolge, an der genannten Expedition nicht Theil nehmen lassen. a ich bis auf diesen Augenblick und mit der größten Ungeduld auf diese Gelegenheit, zu dienen, gewartet habe, so ist der Schlag, der mich getroffen hat, sehr hart; ich werde ihn aber zu ertragen wissen, wenn meine Freunde an die Fortdauer meiner Gessnnungen und an meinen guten Willen auch fernerhin glauben wollen. Paris, den 13. Januar 1832. raf v. Saldanh a.“
General Lafayette hat eine an seine Kollegen gerichtete Broschüre herausgegeben, worin er die Finanzen der Vereinigten Staaten mit denen Frankreichs vergleicht; außerdem enthält die⸗ selbe ein Schreiben des berühmten Cooper und ein anderes von dem General Bernard, ehemaligem Adjutanten Napoleons und jeßigem Bürger der Vereinigten Staaten.
Ueber die Familie des General Lafayette liest man in hie⸗ sigen Blättern folgende Angaben: „Die Enkelin, welche der General unlängst an Herrn Bureau de Buzh verheirathet hat, ist eine Tochter seines Sohnes Georg Lafayette; eine ihrer Schwestern ist seit einigen Jahren mit einem Neffen des Prãäsi⸗ denten des Conseils, Hrn. Adolph Peérier, vermählt. Zwei an⸗ dere Enkelinnen, Töchter der Frau v. Lasteyrie, sind, die eine an Herrn Karl v. Remusat, Deputirten der Ober⸗Garonne, die an— dere an Hrn. v. Corcelles, Sohn des Deputirten des Seine⸗De⸗ partements, verhetrathet. Seit der Juli⸗Revolutlon haben sich die verschiedenen Mitglieder der Lafayetteschen Familie unter ganz entgegengesetzte Fahnen begeben. Frau v. Remusat ist mit ih⸗ rem Manne auf die Seite des Widerstandes, Herr Ad. Perier mit seiner Frau auf die der Bewegung getreten. Herr v. Cor⸗ celles, obgleich Herrn v. Schonen verwandt, ist mit seinem Va⸗ ter seinen alten Ansichten treu geblieben.“
Vier Buchdrucker wurden gestern von dem hlesigen Assisen⸗ hofe wegen Debits falscher Auszüge aus dem Monitéur zu einer Geldstrafe von 10 Fr. und in die Kosten verurtheilt.
Gestern Abend wurde das neue Journal „le Franęais“ und das Pamphlet „Mayeux“ von der Polizei in Beschlag ge⸗ nommen. Mit der letzten Nummer des „Revenant“ ist auch ein derselben beigefügtes Portrait des Herzogs von Fitz-⸗James mit 2 an, . 1
as in der Kasse des Herrn Keßner ergebende Deßicit soll bis jetzt 4 Millionen betragen. . ö
In Nantes hat man am 13ten d. M. eine geheime Pul⸗ ver⸗Fabrik entdeckt. Bei der Fabrication entzündete sich das auf einem Tische liegende Pulver und verursachte eine Explosson, die in den anstoßenden Zimmern fühlbar war; einer der Arbeiter wurde dabei schwer verwundet und mußte nach dem Lajareth ge⸗ bracht werden. Die Polijel fand bei einer angestellten Haus su⸗ chung ä00 Pfund Salpeter, anderthalb Scheffel gestoßene Koh⸗ len, Schwefel, eine kleine Mühle und andere zur Pulver⸗Fabri⸗ cation erforderliche Geräthschaften.
Der Courrier frangais sagt: strigen Börse schienen die Spekulanten unruhig zu seyn. Die Reden der Hrn. Thouvenel und Audryh de Puyraveaun und ins⸗ besondere die des Hrn. Pages, welche auf n, und auf Vermindernng des Tilgungséfonds dringen, hatten nsicherheit in die Geschäfte gebracht, und die Fonds gingen herunter. Bald aber trat plötzlich eine steigende Bewegung ein, die durch ein früh erschienenes Exemplar des Messager veranlaßt wurde, der an der Börse cirkulirte und quast⸗ofstziell anzeigte, man ver⸗ sichere, daß zwei große Mächte die 24 Artikel definitiv ratificirt hätten, und daß man die Ratification Rußlands in wenig Tagen zu erhalten hoffe. LAuffallen muß es, daß diese Nachricht sich in dem gestern Abend erschienenen Messager nicht vorsindet. Das ministerielle Blatt ist hierüber dem Publikum eine Erklä— rung schuldig.“ ⸗
Im Jeurnal de Débats liest man: „Die berühmten Vulkane der Hochebene von Quito waren seit der Reise des Freiherrn von Humboldt und Bonpland's von keinem Geologen besucht worden. Den neuesten Nachrichten aus Columbien zu⸗ folge, ist ein Framjosischer Geologe, Herr Boussingault, dem die Wissenschaft bereits eine Menge wichtiger Ergebnisse über die Nivellirung der Kordilleren, die chemische Auflösung der Mi⸗
„Beim Beginn der ge⸗
nerallen, die Abweichungen des Erd⸗Magnetismuts und die astro⸗ nomische Lage der Orte verdankt, im Juni vorigen Jahres von Bogota in Quito angekommen. Mst trefflichen Instrumenten versehen, hat Herr n den ersten Gipfel der Vulkane von Pasto und Cumbal erstlegen; er wird neue Versuche machen um zu den Gipfeln des Antlsona und des Chimborago zu ge⸗
langen, und über die Landenge von Panama bald in sein Vaterland zu⸗