— ——
—— — —
unterwerfung von Seiten aller Einwohner⸗Klassen. Dieser erste
Nachricht einladen, daß fuͤr jedes Gut die dabei be—
zeigt wird, schließt sich en
Truppen zu ersetzen, die zum Einruͤcken in die Legationen Befehl erhalten haben, ohne Ueberraschung vernehmen. In dem Augen—« blicke, wo der heilige Vater von dsesem unbestreitbaren Souvcrai⸗ netaͤtsrechte Gebrauch macht, geruht derselbe, seinen irregeleiteten Unteribanen eine Amnestie fuͤr die ungesetzlichen Akte zu versprechen, zu denen sie sich etwa seit dem 15. Juli v. J. haben verfuͤhren lassen. Der Unterzeichnete zweifelt nicht, daß dieser neue Akt der Gnade dem heiligen Vater alle Herzen gewinnen, und daß die Voll⸗ ziehung seiner Befehle cine unmittelbare und unbedingte Unter— werfung bei allen Klassen der Bevölkerung finden wird.
Fuͤr den Fall aher, daß die Truppen in ihrem durchaus friedlichen Auftrage und bei Vollziehung der Befehle ihres Souverains straf— baren Widerstand faͤnden, und daß einige Aufruͤhrer einen seinem Zwecke nach eben so unsinnigen als in seinen Folgen unheilvollen Bürgerkrieg zu beginnen wagen soll en, traͤgt der unterzeichnete kein Bedenken, zu erklaͤren, daß diese Personen als die gefäͤhrlichsten Feinde des ellgemeinen Friedens von der Franzoͤsischen Regierung betrachtet werden wuͤrden, die, ihrer so oft ausgesprochenen Politik äber die Ungbhaͤngigkelt und Integritaͤt der Staaten des heiligen Stuhles getreu, zur Sicherstellung' derselben noͤthigenfalls alle ihr zu Gebote stehende Mittel aufbieten wuͤrde. Das zwischen der Re⸗ gierung des Koͤnigs und denen seiner erhabenen Verbuͤndeten beste⸗ bende gute Einverständnitz leistet Gewähr fuͤr die Erfuͤllung der Wuͤnsche, welche der Unterzeichnete Eure Eminenz zu den Fuͤßen Sr; Heiligkeit niederzulegen bittet. Ser Botschafter ergreift diese Gelegenheit, u. s f. . Saint Aulaire. Antwort des Grafen v. Lutz ow, Kasserl. Oesterreichi—
schen Botschafters beim heiligen Stuhle. Rom, 12. Fanuar 1832.
Die offizlelle Note, welche Se Eminenz, der Kardinal-Staats— Seeretair, an den unterzeichneten Botschafter Sr. Majestaͤt des Kalsers von Oesterreich unterm 190ten d. M. gerichtet hat, enthaͤlt die Mittheilung der Beschluͤsse, welche Se. Heiligkeit in Ihrer Weisheit gefaßt hat, um die Paͤpstliche Autorität in den vier Tega— tionen wiederberzustellen, so wie der Maßregein, welche angeordnet worden sind, um möglichsi schnell zu dem vorgesteckten Ziele zu gelangen. Der Unterzeichnete erlaubt sich, diese Mittheilung als die Ergaͤnzung derjenigen ju betrachten, die den Gegensiand der considentfellen Note Sr Eminenz des Kardinal-Staars Sccretairs vom 25. Juni r. J. bildete, und sieht in ihr zugleich eine Appellation an die Sou—⸗ verging welche dem heiligen Vater noch juͤngst auf die unzweldeu— tigste Weise den hohen Werth bewiesen, den sie sowohl auf die un⸗ versehrte Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit des Papstes, als auf die Unverletzlichkeit seiner zeitlichen Herrschaft uͤber die Totalität seiner Stagten legen. Diefe Auseingndersetzung erinnert n das, was der beilige Vater in seiner väterlichen Fuͤrforge für das Wohl seiner Unterthanen zu deni Zwecke gethan, in dem Gerichts-, Ver⸗
112
und zugleich als absolute Nothwendigkeit betrachtet. Diese Ansicht uͤber eine ernste Verwickelung, der es eben so sehr im Interesse ker, Völker wie in dem der Sonveraine Zeit ist ein Ziel zu setzen, wird von dem bestimmten Willen Sc. Kaiserl. Majesaaͤt und der uͤbrigen Maͤchte begleitet, im vollkommenen Einverstaͤnd—⸗ niß mit einander allen Maßregeln, die der heilige Stuhl anordnen
durfte, um das Gelingen eines so legitimen Unternehmens, wie die Wiederherstellung seiner Gewalt in den vier Legationen, herbeizufuͤhren, ihren Beistand zu leihen. Das zwischen dem Kajserl. Kabinette und de⸗ nen seiner erhabenen Verbuͤndeten bestehende gute Vernehmen sichert
waltungs- und Finanz- Wesen der Regierung seiner Staaten eine Vervollkommnung herbeizufuͤhren, Arbeiten, welche Se. Heiligkeit seit Ihrer Thron desteigung beschaͤftigten, und mit denen Sle sich es vorbehält, in der Folge noch diejenigen Veraͤnderungen und Erwei⸗
die Erfuͤllung der Wuͤnsche, die der Unterzeichnete Ew. Eminenz zu den Fuͤßen des heiligen Vaters niederzulegen bittet. Der unter— zeichnete ergreift diesw Gelegenbeit, um Ew. Eminenz die Versiche—⸗ rungen seiner Hochachtung zu erneuern. .
R. Luͤtz o w.
(Die Antwort⸗Schreiben der Gesandten von Preußen und Rußland, so wie auch ein Manifest des Kardinal⸗Staats⸗Se⸗ cretairs an die Einwohner der Legationen, werden wir morgen mit— theilen. )
Bologna, 14. Zan. Der Prolegat der Stadt und Pro— vinz Bologna, Graf Camillo Grassi, hat unterm 11ten d. eine Bekanntmachung erlassen, solgenden wesentlichen Inhalts: „Der Prolegat hatte mittelst Bekanntmachung vom 2. Dez. v. J. die von der Regierung promulgirte neue Reform des gerichtlichen Verfahrens suspendirt und das Organisations-System und die mit 229. Nov. v. J. in Wirksamkest getretene Gerichtsordnung bis auf neue souveraine Verfügungen prorogirt. Der Prolegat erstattete dem Staats-Sekretariate hierüber mit der Bitte Bericht, die Sache dem heiligen Vater vor Augen zu legen; allein Se. Hei— ligkeit haben in Erwägung, daß durch das neue Gerichts-Regle— ment das Schicksal seiner Unterthanen verbessert wird, die Provinzen der der Hauptstadt bewilligten Wohlthaten theil— haftig gemacht, diese Anordnungen vom Auslande belobt und bewundert und in den Provinzen angenommen und voltzogen worden sind, durch das Staatssekretariat den Prolegaten be⸗ auftragt, den Unterthanen seine Beschlüsse bekannt zu machen, in deren Befolgung der Prolegat Folgendes verordnet: 1) Vom 12ten Januar dieses Jahres an werden in der Stadt und in der Provinz Bologna die vom Staatssekretariat unterm 5. und 31. Oktober und 5. und 15. November 1831 erlassenen, bereits bekannt gemachten, Edikte und Gerichts-Reglements aufs neue zur vollständigen Beobachtung vorgeschrieben. 2) Mit dem nämlichen Tage werden die neuen, durch oben angeführte Edikte und Reglements eingesetzten, Civil- und Krimi— nal-Gerichte reaktivirt und die Ernennung der Richter und aller übriger Diener und Beamten, die vom Prolegaten nach höhe— rer Ermächtigung vom 17. Nov. 1831 vorgenommen worden
terungen vorzunehmen, welche durch die Erfahrung und durch die Kenntniß der wahren Beduͤrfnisse Ihrer Boöͤlker gerechtfertigt oder erheischt werden durften.
Der unterzeichnete hat es sich zur Pflicht an seinem er⸗ habenen Hofe über alle auf Befehl Sr. Heiligkeit erlassene Akte Bericht zu erstgtten, deren Mittheilung, weiche er zu beantworten die Ehre hat, in seinen Augen den Werth einer neuen Sanction und eines neuen Unterpfandes fuͤr den unerschuͤtterlichen Willen des heiltgen Vaters hat, die Institutionen, durch welche diefer die verschiedenen Epochen seiner Regierung bezeichnet und denen Europa (ben so aufrichtigen als lebhaften Beifall ., hat, zu befestigen. Se. Maj. der Kätser und König wünscht, aks ergebencr Sobn der Kirche, dem Papste dazu Glück und giebt sich als Nachbar der Rö⸗ mischen Staaten der Hoffnung hin, daß die Zukunft Gregor XVI. einen reichlichen Ersatz fr die Beküͤmmernisse gewähren wird, die ibm im ersten Jahre seiner Regierung zu Theil wurden. Seine an wird diesen Ersatz in der Dankbarkeit Fhrer Ünterthanen und in dem Eifer finden, womit dieselben, zu cinem richtigeren Be— wußtseyn gelangt, Ihren wohlwollenden Absichten entsprechen werden. Die Art, wie Sc Eminenz der Kardinal-⸗Staats- Seeretair in sei= ner Note vom 10. Januar die beklagenswerthen Verirrungen eines Theils der Ginwohner von Bologna und der Romagna beruͤhrt, und mehr noch, als das die großmuthige Absicht des heiligen Vaters, den Irregeleiteten, die an den seit dem 15. Jul v. J. vorge⸗ fallenen politischen Ereignissen Theil genommen, Gnade angedeihen zu lassen, legt dem Unterzeichneten das tiefste Stillschweigen uͤber Akte strafbaren Ungehorsams und, offenbaren Aufruhrs auf, welche er sich zu seinem Bedauern in eth g sah, seiner Regierung als Beeinträchtigungen und Verletzungen der unverjahrbären Rechte des Thrones anjuzeigen. Nachdem die Mittel der Milde, Gnade und Ueberredung vergeblich erschbpft, wird der Kaiserliche Hof es nicht nur ohne leberkaschung, sondern mit Vergnügen schen' wenn der heilige Vater von seinem unbestreitbaren Souverainctaͤts⸗ Rechte Gebrauch macht, und giebt sich gern der Hoffnung hin, daß die von dem Herzen des heiligen Vaters ausgehenden Wüänsche Gehör finden, und daß der durchaus friedliche Marsch der
dͤpstlichen Truppen durch die nördlichen Provinzen des Kirchen aates nur das Resultat haben werde, was Sc. Heiligkeit zu er= warten berechtigt ist, namlich eine so fort ige und un bed ngte
Akt der dem Souverain schuldigen Achtung, Subordination und des Gehersams wird von Sr. Maj dem Kaiser und Koni c, so wie von den erhabenen Hofen, mit denen Hoöͤchstdieselben sich über diesen Gegenstand durch ihren Botschafter in Paris mit eben so viel Vertrauen als Offenherzigkeit verstaͤndigt haben, als eine Pflicht
sind, als vollkommen gültig und wirksam erklärt. 3) Nachdem zufolge früherer Anordnung der Sitz des Appellations⸗ Gerichts für die vier Provinzen von Bologna nach Ferrara verlegt wor— den ist, so verspricht der Prolegat seine Verwendung beim heili— gen Vater, daß der Sitz des Appellations-Gerichtes so bald als möglich wieder nach Bologna zurückoerlegt werde.“
I il hn d.
Berlin, 27. Jan. Nach einer im heutigen Amtsblatte enthalte⸗ nen Uebersicht der Verwaltung des Kurmärkischen Landarmen We— sens für das Jahr 1830 sind 1) in das Landarmenhaus zu Strausberg, zu den aus dem Jahre 1829 verbliebenen 456 Detinirten, deren S86 eingeliefert worden, worunter 8h7 Corrigenden, 18 Blödsin— nige, 21 andere Pfleglinge und 40 Kinder; die Gesammtiahl der in der Anstalt befindlichen Individuen war sonach 1342; davon sind im gedachten Jahre 74 gestorben, 2 entwichen (je— doch wieder eingebracht), 67 als Ausländer über die Grenie ge⸗ wiesen, 272 nach ihrem Llngehörigkeits-Orte entlassen, 378 Hand— werker auf die Wanderschaft entlassen, 23 in Dienst, in die Lehre c. untergebracht, und 24 nach andern Anstalten versetzt worden. Die Arbeitsfähigen unter den Detinirten sind, nach Maßgabe ih⸗ rer Verhältnisse theils in den Werkstätten der Anstalt, theils in auderer Weise nützlich beschäftigt. — In Vergleich mit den früheren Jahren haben sich die Einbringungen im Jahre 1830 nicht unbedeutend vermehrt (gegen 1829 um 1685 — 2) Im Invalidenhause zu Strausberg befanden sich Ende 1829 237 Personen; im Laufe des Jahres 1830 sind deren 3 hinzugekommen. Die Verpflegungsgelder, welche an Individuen, die im Invalidenhause nicht unterhalten worden, zu zahlen waren, be— trugen im Jahre 1830: 7448 Rih!r. 15 Sgr. 9 Pf. (355 Rthlr. 24 Sgr. 2cPf. weniger als im Jahre 1829). — 3) In der Land⸗Frren⸗Anstalt u Neu⸗Rupp in verblieben am Jahresschlusse 1829: 365 Indioiduen, himjugekommen sind deren 28; dagegen sind 4 als geheilt ent⸗ lassen, 26 gestorben und 2 nach anderen Anstalten gebracht wor— den. — Die Unterhaltungskosten haben sich in' dem Land— Armen- und Invaliden-Hause zu Strausberg auf 29,636 Rtihl. 27 Sgr. 8 Pf. (498 Rihl. 29 Sgr. 9 Pf. mehr als im Jahre
1829) und in der Land-Irren-Anstalt auf 10,193 Rthl.“)
Sgr. 3 Pf. (2467 Rthl. 7 Sgr. 3 Pf. wenizer als im Ja 1829) belaufen. — Der Abschluß des Vermögens⸗-Zustandez l Kurmärk. Land-Atmen⸗-Fonds am 31sten Dez. 18360 ergij 2*309 Rthl. 15 Sgr. 4 Pf. Kapital-Vermögen und 5551 Rü in Natural-Beständen. ̃
* 2 * 292
k .
ö.
Allgemeine
Preußische Staats⸗-Zeitung.
In der Residenzstadt Berlin waren
bis zum 26. Jan. Mittags 2270 8465 1425 Hinzugek. b. z. 27. Jan. Mittags . = Bis zum 27. Jan. Mittags Summa T771 S835 Hieruntér sind vom Militair 35 18 17 4
Die erkrankte Person findet sich in der Heil-Anstalt Nr. .
——
1425
Berli ner B ö k 8 2. Den 27. Jannar 1832. Amtl. Fonds- und Geld-Cours- Zettel.
2. Hh ric f. Geld.]
, m
St. Schuld. Sch. 4 94 I 933 Estpr. Elandbrs. 4 I 9892
Er. Engl. Anl. 18 5 — 101 bomm. Pfandbrf. 4 1053
Er. Engl. Anl. 22 5 — i015 Kur- u. Neum. do. 4 1057
Pr. Engl. Obl. 30 4 S7 873 3chlesische do. 4 1065 —
kKurm. diy. in. j. G. 4 63 — R kst. C. a. K- u. N — —
Neum. Int. Sch. do. 4 1 93 — IPI. Sch. d K. u. N. — 59
Berl. Stadt- Obl. 4 985 —
Königs g. do. 4 94 —
Elbinger do. 44 — 91 1Iloll. voll. Duk. —
Lanz. do. in Ih. — 35 — Neue dito. — 19
Mesthr. Pfandbe. 4 9. — Friedrichsd'or.. — 131.
roh, , , — 3 41
mm —
Nicht- Amtliche Cours- Notizen.
Berlin, 27. Januar. (Ende der hire
Oest. 53 Met. S9z5. 48 do. 33. B.-Actien Su6. Russ. Eugi. ii Poln. Pfhr. 853. do. Part. 59. Nied. wirkl. Sch. 405. do. 68 Anl. oh Neap. Engl. 831. do. Fale. 74.
London, 21. Januar.
Königliche Schau spiele. Sonnabend, 28. Jan. Im Schauspielhause: Die Licht steiner, dramatisches Gemälde in 5 Llbthetlungen, nebst einem In spiele von Bahrdt. Sonntag, 29. Jan. Im Opernhause: in 1 Akt, von E. Devrient; Mussk von W. Taubert. Hier gen, von L. Vestris, für die hisfige Königl. Bühne neu eing richtet und in Scene gesetzt von Therese und Fanny Elsler. Musik ist von verschiedenen Komponjssten. (Dlle. Fannh Elch den, Fee Viviane. Im Schauspielhause: Das Blatt hat fich gewendet, Ln spiel in 5 Abtheilungen, von Schröder. Hierauf: Der Spit des Tausendschön, Burleske in 1 Akt, von C. Blum. Montag, 30. Jan. Im Sch auspielhause: Verliebten, Schäferspiel in 1 Akt. spiel in 3 Abtheilungen.
Könjgstädtisches Theater. Sonnabend, 28. Jan. ohne Tadel, historijches Schauspiel in 5 Akten, von Kotzebut. Sonntag, 29. Jan. Hierauf: Sieben Mädchen in Uniform, Vaudevill? in 1 Att.
ü KEUkESL KR HBekRSEN- NALrHKULkIGHuRPE,R.
sin cour. 65. 45. Rente perp. 53. proc. Belg. Anleihe 733. S6. 4proc. 763. 763. 2zproc. 45. Actien 1382. 1380). Part.-Obl. 122. 1213. 180. B. Poln. Loose 58. 573.
Redacteur John. Mitredacteur Cottel.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Allgemeiner Anzeiger für die Pr
maͤßig auszeichnet durch passende Kuͤrje, treffende n vahl der Stellen aus den besten Commentatoren unt stete Hinweisung auf die theolozische Praxis. samkest, Kunst der Auslegung und erscheinen in diesem Buche in so seltene m Verein, daß terst jweckmaͤßigen Repertorium des W ssenswördig, jeder gebildete Theologe um so weniger sich den Genuß sten aus der medizinisch⸗chirurgischen Praxis, und den Erfahrungen ausgezeichneter Aerzte, hat der vierte Jahrgang begonnen, von dem bereits? Hefte geliefert an meisten in ihrer unendlichen worden sind. Das 11te und 12te Heft des Zten Jahr⸗ jangs von 1830, eine vollstaͤndige Uebersicht der seue— sten meLiß Literatur und deren Kritik, bearbeitet von Herrn Rath Dr. Unger, enthaltend, ist nun auch fer⸗ So eben irt bei uns erschienen, und durch allestig. Das Register det Jahrgangs 1829, 4 Bog ark, ist ebenfalls eischienen ünd wird fuͤr 10 sgr den Abonnenten dieses Jahrgangs nachgeliefert.
was keinen voruͤberge, henden, sondern einen bleibenden Werth hat, wird jr⸗ praktischen Arztes zur wahren C. H. F. Hartmann. In Berlin zu beziehen durch T. Trautwein,
Bekanntmachung.
Bekanntmachung.
Die der Westpreuß. Landschaft gehörigen, im Schu binet Kreise belegenen Guͤter Barcin, Zsottowo, Mlo— dorein und Woliea sollen im Wege der oͤffentlichen Li— zitation wieder verkauft werden. die unten bezeichneten Termine in ünserm Geschaͤfts— Lokale anberaumt, ju welchen wir Kauflustige mit der Lehre des Kreuzes
merkte Summe entweder baar oder in Pfandbriefen
oder Staatt⸗ Papieren als Kaution deyonirt werden muß.
1. Barein. Taxe 43,245 Thl. Kaution 2000 Thl. Termin, den 27 April d. J.
2. Zlottowo, Taxe 35 493 Thl. Kautisn 2000 Thl. Termin, den 27. April d. J.
3 Mlodocin Taxe 23,510 Thl. Kaution 1500 Thl. Termin, den 28 April d. J.
4 Woliea. Taxe 21,658 Thl. Kaution 1500 Thl
Bromberg, den 17. Januar 1332.
Termin, den 28. April d. J.
Velin, gr.
Königl. We stpreuß. Landschafts⸗Direttion. Berlin, Jauuar 1832.
eee eee , eee ee eee.
Literarische Anzeigen.
eben erschienen: ᷣ . kinn die Parabeln Jesu, exegetisch-homiletisch be⸗ arbeitet. Preis 1 Thl 15. sar. ᷣ Das treffliche Werk, dessen Erscheinen hier ange⸗ an die Predigten desselben Verfassers über die Gleichnisse Jesu (2 Theile) . nnd bildet zu denselben den Coinmentar, der sich gleich⸗
Hieriu haben wir versagen wird, dasselbe anzuschaffen, da gerade der be— handelte Gegenstand zu denen gehört,
Erhabenheit und Tiefe der Welt offenbart.
gute Buchhandlungen zu liaben: William Scots mtlicher Bericht über die e pi demische Herausgegeben, und mit Anmerknngen begleitet von Dr. M. dirigiren lem Arzte des Cholera- Ho pitals No. I zu Berlin.
. , . St u⸗ ; ö dium der Wissenschaft für prattische Aerjte—. Bei G. Bethge Spittelbruͤcke Nr. 2. und 3 ist Summarium des Neuesten aus der gesammten Medi— lin, unter Mitwirkung der Herren Db. Brand in Altenburg Carus, Friebrzch und Hänel in Leipzig, Hille in Dresden, Lippert in Leipzig, Martini in Wurjen, Meurer in Dresden, Oeh⸗ ler in Crimitschau, Pab st in Altenburg, f Ra⸗ diu in Leipzig ünd Unger in Wilden els, bear⸗ beitet und herausgegeben, in Vereinigung mit Prof.
in Leipzig. Gelehr⸗ 6 Thl. 26 sgr.
ristlicher Sinn
worin sich dir
ü Dieses verdienstliche Werk, ClioOlera. 26t der Bibliothek eines ö . Zierde gereichen. Sro. broch. Breis 1 Th. Breite Straße Nr. 8 Stuhrache Buchhandlung.
actum ab I0. Casp. Orellio. 5 gr.
eußischen Staaten.
Pr Bu sch in Berlin, von Dr. Fr. Lud. Meißner Vierter Jahrgang auf 1831.
Bei Orell, Fußli & Comp. in Zuͤrich ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu finden: Phae dri Fahulae, prima e.. critica cum var Codd. Pith. Rem. Dan. Perotit. et Ed. prim. Caesaris gelten, daß schon vor Erscheinen derselben 24 Exe Genrnmanici Aratea e Codd. Bas. Bern. Eins f Freib. Ed. prince. emendata et auppleta. Per vi- sili um Veneris ad Codqd. Salm. et Pith. ex- Svo. maj.
Phaͤdrus Fabeln erscheinen hier nach dem Bergeri⸗ schen Fac=-rimile jum erstenmale kritisch bearbeltet: gen an. des Gerxmanieus Argtea in einer ganz neuen Gesalt,
Prei⸗
Von dirsem, namentlich fuͤr praktische Aerzte, aͤu⸗ Codices und einer darauf begruͤndeten Berichtigung, ett bätten. in ich! Nag olaischen Buchhandlung in Berlis, und die beiden Kammern. „Da nun“, fügte der Redner hinzu, te Regieruns repräsentativ ist, so ist es die Nation, die
Zu haben in der
straße Nr. 27a, ist vorraͤthig: snd
Répertoire du TiiGatre frangais; Int
17 Toms ou 24 Part. Vel. - Pap. geh. Bruxelles, JTonker. Preis 15 ThI.
eben erschlenen: Aug. Leop. Bucher,
Für na Revolutionsfreunde und Revolutionsfeind rien
Sr btosch. Preis 5 sgr. Coͤslin, Als Empfehlung e n
blare bei Lesung des Manuseripts bessellt wurden. Al welche einen Beruf fuͤhlen sich far den genannten g
11h. des Betrags die zu bestellenden Exemplare in Empsn⸗ j
. Bestellungen nehmen alle Buchhandltn In Berlin, L. Hold, Koͤnigsstraße Nr.!
*
erke. genes. gestorb. Besta . . 29.
a imtlich e
Des Königs Majestät präsidenten Heuer zu Gumbinnen zum Direktor bel der Ober— Preriss. Coun echnungs⸗-Kammer zu ernennen und das Patent für denselben ällerhöchstseltst zu vollzithen geruht. Des Königs Maj stät haben den bei dem Ober: Landesge⸗ IIicht zu Magdeburg angestellten Ober ⸗Landesgerichts⸗Rath Sy⸗ o nans ky auf sein Amsuchen an das 6 Higsberg ju versetzen geruht. Se. Königliche Majestät haben den bisherigen Kammerge⸗ Iliihts-Assessor Solms zum Justiztath bei dem hiesigen Stadt⸗ Herichte zu ernennen geruht. Se. Königliche Majestät haben geruht, den Ober-Landes— 185 — zerichts⸗ Assessor Fürstenthal zum Justizrath bei dem Fürsten— — humsgerichte zu Neisse zu ernennen. 130 ö
—— derlassen. gen zu schließen, die bisher über das Budget gepflogen wor— den, es fast das Ansehen gewinne, als ob. die Kammer und das Ministerium nur dazu da wären, um sisch gegen⸗ mit bedeutenden Ergaͤnzungen aus der Basler Hain itig zu bewachen; die Zeiten wären indessen längst vorüber, schrift, das liebliche Ber vigil'iu m Ven eri in Sil wo die Reg rungen nur in ihrem eigenen Interesse und nicht
(Bruͤder Straße Nr. 135, Stettin und Elin „unse 1 un sece 6 , ö ; ö . . ⸗ nicht darin, der Verwaltung ihre Forderung'n steeitig zu machen, Dei Bechtold und Hart je in Berlin, Ilht sondern zu uintersuchen, ob 6 wirklich . und nothwendig Das Interesse der Steuerpflichtigen streitet keinesweges mit dem resse des Staates; zu ihrem eigenen Besten zahlen sie die Abgaben; unstre einzige Sor e muß dahin gerichtet seyn, die Steuern gleich mä⸗ ig ju vertheilen, Ausgaden im Verhältnsse stehen. zum Besten der Anstalten gegen die Cholera ii en meiggte⸗ dare Güter: seines Landes.“ Professor und Prorector am Gymnasium in Coͤtlin auf den Bänken
egierung mit jedem Tage unpopulairer würde. estieg der Präsi dent des Minister-Raths die Red⸗ ne. Mehrere Deputirte, die wegen der vorgerückten
ihm b nerbüh
— ————
Nachrichten Kronik des Tages. haben den bisherigen Regierungs—
Ober⸗ Landesgericht zu Rö⸗
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland. Frankreich.
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 20. Januar. (Nachtrag zum gestrigen Artikel Paris vom 2isten.) 83 Cons. 81. Bras. 443. Dan. 643. Mex. 35. Port. 483. Russ, . Fandels-Minister eröffnete diese Sitzung mit der Vorlegung — ines neuen Gesetz⸗- Entwurfes, wonach im Departement der Marne ein sechster Kommunal-Bezirk mit der Hauptstadt Se— anne gebildet werden soll. partements (6) wird durch diese neue Einrichtung nicht ver⸗ mehrt, da die Bezirke Sczanne und Epernah zusammen einen Deputirten wählen sollen. — H Die Kirmeß, 8 hierauf eine neue Proposstion des Inhalts, daß die Regierung ; ; künftig nicht mehr ermächtigt seyn folle, Konzesstonen zur Aus⸗ Die Fee und der Ritter, geoßes Zauber-Ballet m3 Abtheiln heutung von Bergwerken zu ertheilen, und daß die bereits er⸗ theilten einer Reviston unterworfen werden sollen. — Nachdem DJ die Entwickelung dieses Antrages auf den 28. Jan. angesetzt wor— wurde die Berathung über das Budget wieder aufgenommen. Dlle. Therese Elster: Prinzessin Ifeult.) Herr Salverte äußerte sich im Laufe seiner Rede mit einiger zitterkeit liber das Betragen der Pairs⸗-Kammer in neuerer Zest. „Man wirst“, bemerkte er, „den Mitgliedern der Opposstion beständig ur, daß sie die selbe Sprache wie die Karlisten führten. Als aber in der Die Kaune de wrigen Sesslon Hr. Baude seine Proposition wegen Verbannung Hierauf: Dominique, kis ter vorigen Dynästie einbrachte, waren etwa wr es, die durch Saumseligkeit und durch ein Amendement, vor dem Schlusse erfolgte, die Annahme jener Propositson un— möglich machten? Als mein ehrenwerther Freund, Hr. v. Brie— Bahard, der Ritter ohne Fuccht ll queville, in der diesjährigen Sessson aufs neue damit hervortrat, waren nicht wir es, die den Antrag am eifrigsten unterstützten? Das Donauweidchen (Zweiter Thel Und doch wird Niemand behaupten mögen, daß die Karlisten diesem Antrage eben sehr gewogen wären. Und nachdem nun der— sell in dieser Kammer angenommen worden, wer hat ihn jutzt auf eine so seltsame Weise verändert? (Beifall in den Reihen der Opposstion. Wer hat eine Bestimmung hinzugefügt, wo⸗ nach der Staat den , der vorigen nl. ö. Güter
21. Jan. 5proc. Rente sin cour. 95. 50. Zyr für baares Geld abkaufen soll, um sie in den Stand zu etzen, neue ö ö 86. . . 3 Unruhen in den süblichen und westlichen Provinzen anzufliften? Gewiß war es nicht . Opposition. . i . 34 ferner,
r M., 94. ; proc. „Sn was morgen für ein Tag ist. Sie wollten durch ein weises und JJ h , , m 66 gemäßigtes Gesetz der Rückkehr der Feier des 21. Jan. vorbeu⸗ xoose zu 1005 zen. War es etwa die Opposition, die aus Liebe zu den Karli⸗ ; sten das Erscheinen jenes Gesetzes so lange verzögert hat, daß die eier morgen auf allen Punkten Fraëkreichs vor sich gehen und u abermaligen Unruhen Anlaß geben kann?“ Unter den vielen Fragen, die der Redner dem Ministerium stellte, war auch die, warum mehrere der in Paris anwesenden vornehmen Polen, na— mentlich Herr Niemojowsti, genöthigt würden, die Hauptstadt zu
Der
Die Zahl der Wähler dieses De⸗
err Voyer d' Argenson verlas
das erst am Tage
Herr v. Rémusat meinte, daß, aus den Berathun⸗
diplomatisch-zuverlaͤssigen Äodrucke der beiden Patsis in dem des allgemeinen Besten Subssdien von dem Volke ver—
Ludwig XIV. habe noch sagen können: Der Staat
Jetzt heiße es: Der Staat sind wir, — der König
Unsere Aufgabe besteht sonach
damit die öffentlichen Ausgaben mit den Peivat— Die Steuern sind ein gut Geld, denn der Besteuerte erkauft sich dafur unschätz— die öffentliche Sicherheit, die Freiheit, die Größe Dieser letztere Satz erregte einiges Murren der Opposition. Der Redner ließ sich hier⸗
nächst in eine Prüfung der Budgets der verschiedenen Ministe— ein und schloß mit einer Widerlegung der von Herrn Laffitte n der Sitzung vom 18ten gehaltenen Rede. Nach einer Ent— fuͤr diese kleine Schrift durfte Legnung der Herren von Trach und Laffitte, die sich beide durch einige Anspielungen des Herrn von Rémusat verletzt fübl—
Herr Larabit sich wider das Budget vernehmen. Er te das Ministerium einer absichtlichen Geringschätzung lichen Meinung und fand hierin den Grund, n Na
— —— — — — r
Berlin, Sonntag den 29 sien Januar
—
Stunde (es war bereits 5 Uhr) ihre Plätze verlassen hatten, eilten jetzt, dieselben wieder einzunehmen. J
EIn einem Augenblicke“, aͤußerte Hr. C Parier nach einer kur— zen Einleitung, „wo es sich um die materiellen Interessen des Lan— des handelt, konnten wir uns, nach den vielen Erklaͤrungen, die wir bereits bei anderen Gelegenheiten gegeben haben, jeder politischen Auseinandersetzung fuͤr überhoben haften. Wenn indessen das Sy⸗ stem der Regierung fortwaͤhrend als die Haupt- Ursache der Uebel, woran das Land leidet, bezeichnet wird, so muͤffen wir wohl noch zum letztenmale unsere Gedanken und Handlungen vor Ihnen ent— wickeln. Gestatten Sie mir zunaͤchst eine ganz einfache Bemerkung. Eine politische Revolution ist bewirkt worden; anstatt sie aber durch die Vergangenheit zu erklren, will man ihr nur eine Zukunft bereiten; anstatt in ihr eine Wirkung zu erblicken, will man in ihr nur eine Ursache sehen. Was haben wir denn nun aber seit 16 Jahren gewollt? Nichts Anderes, als die Repraͤsentativ⸗Regie⸗ rung in ihrer ganzen Aufrichtigkeit, d. h. freie Waͤhler, eine unab⸗ haͤngige Majoritaͤt, ein verantwortliches Ministerlum. Nichts An⸗ deres wollte auch das Land. Nachdem wir durch die Juli-Revolu— tion das Gut, das man uns rauben wollte, wieder errungen, hatte diese Revolution selbst auch ihr Ziel erreicht. Wonach man seit 16 Jahren getrachtet, das hatte man am 7 Auguss erlangt. Dies, m. H., war der erste Gedanke des Systems, das wir seitdem zu befesti⸗ gen uns bemuͤht haben. Wir verlangten eine Verfassung, sie wurde uns vorenthalten; wir ergberten sie, und dieser Sieg ist schoͤn ge— nug, um bei demselben stillzustehen. (Stimme zur Linken: „Sie sind auf halbem Wege stehen geblieben!“ Auch Frankreich wollte, wir sind dessen überzeugt, nicht welter vorgeben, denn es war nicht seine Ab⸗ sicht, die Revolutlon von neuem zu beginnen, sondern die vor 40 Jahren begonnene zu beschließen. Kaum waren indessen einige Mo⸗ nate seit den Juli⸗Ereignissen verfsossen, als sich in der Nasonal— Partei eine Spaltung offenbarte. Während wir uns im Innern an die neu verjüngte Charte hielten, weckten Andere den * Gedanken an eine konstituirende Gewalt, an die Einfüͤhrung von Generalstaaten, an einge allgemeine Volkswahl. Waͤhrend wir nach außen hin durch eine ruhmliche Mäßigung unserer Revolution Achtung zu verschaf⸗ fen suchten, trachteten Andere dahin, alle fruͤhere Verträge zu ver— nichten und einen Uuniversal⸗Krieg herbeizuführen. Hieraus entstan⸗ den allmaͤlig die beiden sogenannten Parteien der Bewegung und des Widerstandes. Man hielt es endlich fuͤr angemesfen, das Land selbst ö. Richter zwischen beiden zu machen und eine neue Deputirten⸗ Wahl zu veranlassen. In dieser Voraussetzung übernahmen wir das Stagtsruder und haben seitdem unsere innere und äaͤußere Politik, die ich, meinerseits, nicht die Politik des Widerstandes, sondern die der Erhaltung nennen möchte, stets unumwunden dargelegt. Wir versprachen, bis daß das Urtheil des Landes erfolge, die bestehenden Gesetze und Traktate aufrecht zu erhalten, die schwer verletzte Nuhr im Innern wieder herzustellen, und bei dem bevorstehenden Wahlgeschäfte die Wahlfreiheit zu sichern. Als dieses Geschaͤft selbst herannahte, verhielten wir uns vdllig passiv, und die Verisicirung der Vollmachten im Schoße die⸗ ser Kammer hat den Beweis geliefert, daß die Wahlen von 1331 die loyassten waren, die noch jemals stattgefunden hatten. Die Majorltaͤt entschied sich nach einer 14täͤgigen Berathung uͤber die Adresse zu unseren Gunsten und lieh uns spaͤterhin, bei all' den Angriffen, denen wir uns in dieser Kam⸗ mer ausgesetzt saben, ihren Beistand. Sollte es uns ter solchen ümstanden nicht gestattet seyn, die Benennung ministeriell, die man unserem Systeme beilegt, zuruckzuweisen un es als ein nationales zu bezeichnen? (Beifall in den Centris, Zeichen der Verneinung in den Reihen der Opposition. Herr Ba⸗ vo ur: „Sagen Sie uasi⸗national!“) Sollte es uns nicht er— laubt seyn, sage ich, dieses System als das einzig nationale zu verkuͤndigen?“ Mehrere Oppositions Stimmen: Sagen Sie anti⸗ national! Beide Centra erhoben sich hier von ihren Plaͤtzen und riefen: Das System der Regierung sey wirklich den Wänschen der Nation gemaͤß! Herr C. Périer wiederholte zum drittenmale seine Phrase, indem er hinzufuͤgte, das System sey von den gesetzli⸗ chen Volks⸗Repraͤsentanten angenommen und unterstuͤtzt worden. Mehrere Stimmen zur Linken: „Was verstehen Sie unter gesetzli⸗ chen Repraͤsentanten?“ Herr CParter: „Das Prinzip der Rede⸗ freiheit, m. H., ehren Sie in diesem Augenblicke nicht“ Herr Odilon⸗Barrot: „Das Prinzip der Majoritaͤten ist eine gesetz⸗ liche Fiction.“ Herr C. Parier: „Die gefetzlichen Fiction en, Hr. O. Barrot, dienen aber dem Lande zum Gefscetze, und Sie ha— ben geschworen, dasselbe aufrecht zu erhalten.“ Hr O Barrot: „Erinnern Sie sich noch der Zeit, mein Herr Präͤsident des Con— seils, wo Sie einen Aufruf an 3) Mill. Burger außerhalb dieser Kammer erließen?“ Hr. C. Plsrier (mit Eifer): „Ais wir uns im Jahre 1824 gegen die Tyrannei der Majoritaͤt erhoben, waren unserer in diesem Saale nur 6; wir hatten aber außerhalb desselben 30 Millionen fuͤr uns. Nur durch Betrug und durch das doppelte Votum hatten unsere Gegner sich in dieser Kammer Eingang ver— schafft. Ist dagegen die jetzige Majoritaͤt nicht das Resultar einer freien Wahl und eines von Ihnen selbst votirten Gesetzes? Wagen Sie es, zu behaupten, daß diese Majoritaͤt das Land nicht repraͤsentire? (Tumultugrische Zeichen der Verneinung ur linken und rechten Seile.) Gut! Wenn Sie das Resul⸗ tat der Wahlen anfechten, so setzen Sie sich selbst in Wider— spruch mit dem von Ihnen votirten Gejetze. (Stimmen zur Lin— len: Nicht wir haben dieses Gesetz gemacht: von der Kammer des doppelten Votums ist es ausgegangen!) Wenn Sie so urtheilen, so stellen Sie sich außerhalb jeder gesetzlichen und parlamentarischen Disfussion Ich wiederhole, daß das jetzige System von dem Lande gebilligt wird, da seine Repraͤsentanten sich zu Gunsten desselben erklaͤren Wie sehr mußte es uns daher nicht wundern, als wir am vorigen Mittwoch die traurigsten Prophezeiungen uber die Folgen dieses Systems und uͤber eine bevorstehende furchtbare Katastrophe von dieser Rednerbuͤhne herab vernahmen. Und ich kann nicht glau⸗ ben, daß man unter dem Worte Katastrophe eine bloße Ministe⸗ rial⸗Veraͤnderung verstehe. Es freut mich indessen, daß derselbe Redner, der sich dieses Ausdrucks bediente, gestern erklaͤrt hat, er wolle sich nicht mit Bitterkeit uͤber die Verwaltung aͤußern. (Hr. Laffitte von seinem Platze: „Dies war nicht der Sinn meiner Worte; ich hatte bloß die Fingnz- Partie im Auge!“ ) Also gegen unsere dͤußere Politik hegen Sie Bitterkeit?“ (Gelaͤchter ) Nach⸗ dem Hr Laffsitte der Versammlung augekuͤndigt hatte, daß er die Politik der Minister noch im Laufe der Sitzung beleuchten wolle, setzte Hr. C. Périer seine Rede fort und kam jetzt auf den eigent⸗ lichen Gegenstand der Debatte, naͤmlich auf das Budget zu sprechen. Er suchte bei dleser Gelegenheit zu beweisen, daß er nicht bloß in sinanzieller, sondern auch in politischer Beziehung in die Fußstapfen seines Vorgaͤngers getreten sey, und eitirte zum Beweise dessen nach dem Moniteur eine Rede, die Hr. Lafsitte in seiner Eigenschaft als Praͤ⸗ sident des Minister⸗Rathes in der Deputirten Kammer gehalten hatte. Das Prinzip der Nicht⸗Einmischung, bemerkte er, sey seit dem Aus⸗
Un ⸗
tritte des Hrn. Laffitte noch eben so nachdruͤcklich als fruͤher aufrecht er⸗ halten worden. Was die noch unbeendigten Unterhandlungen be— treffe, so muͤsse er darüber vorlaͤusig noch Stillschweigen beobach⸗ tenz indessen konne er schon jetzt versichern, daß fortwährend di vollkommenste Einigkeit jzwischen den großen Maͤchten herrsche, und daß Alle von den friedlichsen Gesinnungen beseclt waͤren; den Termin zur Ratificirung des Vertrages vom 15. Nov. wegen Ausgleichung der Hollaͤndisch⸗Belg ischen Angelegenheit sey zwar bis zum 31. Jan. ausgesetzt worden, indessen habe man allen Grund, zu hoffen, daß die die faͤlligen Unterhandlungen sich in einer den Interessen des Landes, der Würde Frankreichs und der Paeification von Europa entsprechenden Weise endigen wuͤrden; diefer Augenblick fey wahr⸗ scheinlich nicht mehr fern; bis daß aber nicht alte Schwierigkeit en beseitigt worden, konne die Entwaffnung der Armee nicht stattsin den. Am Schlusse seines Vortrages beschwerte sich der Minister noch uber die Mittel, deren die Opposition sich bediene, um die öffentliche Meinung irre zu leiten und ihr unaufhörlich eine bessere Existenz außerhalb der Bedingungen der Repräsentatio⸗Regierung vorzu spie⸗ geln. Die Oppositio ns- Partei, fuͤgte er hinzu, würde, wenn ste durch die Anwendung jener Mittel jemals an das Staatsruder ge⸗ langte, sich nur zu bald uͤberzeugen, daß es unmdglich sey, zu re⸗ gieren, sobald man von dem Gesichtspunkte ausgehe, daß eine Re⸗ volution nicht geschlossen, sondern verfolgt werden muͤsse.
Nach Hrn. C. Périer 2. Hr. Laffitte zu dessen Wider⸗ legung die Rednerbühne ). Kaum hatte dieser seinen Vortrag be⸗ endigt, als von allen Seiten der Schluß der Debatte verlangt wurde. Zwar widersetzte sich demselben der Baron Bignon mit dem Bemerken, daß, da Hr. C. Perier Fragen berührt habe, die bisher. noch nicht zur Sprache gebracht worden wären und mithin eine Antwort nothwendig machten, die Kammer bes⸗ ser thue, den Gegenstand gleich jetzt zu erledigen, als ihn bei der Berathung über das Budget des auswärtigen Ministeriums aufs neue anzuregen. Der Präsident des Conseils bevor⸗ wortete indessen sogleich, daß, wenn jene Fragen sich etwa über die gegenwärtigen Unterhandlungen erstrecken sollten, er die ge⸗ wünschten Llufschlüisse unmöglich geben könne. Die Debatte wurde sonach mit schwacher Stimmen Mehiheit gesch lossen. ö Montag wollte der Berichterstatter sein Resum e machen.
Paris, 21. Jan. Die Mitglieder des Längen-Bureaus machten gestern dem Könige und der Königin ihre Aufwartung. Der Deputirte Herr Dupont v. d. Euͤre ift in dem Dorfe Rouges⸗Periers, welches er während der Abwesenheit der Kani—⸗ mern dewohnt, zum Maire ernannt worden. Der Herzog von
Broglie und der Deputirte Bioche sind in den Oxrtschaften Cham⸗ brah:-Broglie und Thibouville aufs neue ju Mares? ernuhn⸗
worden.
Gestern fertigte der Kaiserl. Oesterreichische Botschafter in Folge verschiedener Konferenzen mit dem Präsidenten des Mi⸗ nister-⸗Raths, so wie mit den Gesandten von Preußen und Ruß⸗ land, einen Courier nach Wien ab.
Der heutige Tag ist hier ohne alle Störung der öffentlichen Ruhe verflossen.
Die Gazette de France, die Quotidienne und der Courrier de l'Europe zeigen an, daß sie morgen nicht erscheinen würden, weil ihre Druckereien, wegen der Trauerfeier des 21. Januar, heut geschlossen wären. — Das Lyoner Tribunal hat, auf den Antrag des Advokaten Sauzet erklärt, daß am 21. Januar keine Sitzung stattfinden würde. — Auch die Bank hat alle heute sällige Wechsel bereits gestern präsentiren lassen; einige Kauf—⸗ leute haben sich aber, obgleich das Geld bei ihnen schon bereit lag, geweigert, die Wechsel zu honoriren, weil der heutige Tag kein Feiertag mehr sey.
Der Ami de la Religion meldet, der
deaux werde am gehen. Gestern trug der Advokat Hennequin vor dem hiesigen Tri⸗ bunale ersler Instanz in einer länger als fünf Stunden dauern— den Rede den letzten Theil seines Plaidoyers zu Gunsten der Fürsten von Rohan vor, welche bekanntlich auf die Kasssrung des Testaments des Herjogs von Bourdon angetragen haben; er verlangte abermals eine gerichtliche Untersuchung über die von seinen Klienten in Bezug genommenen Umstände, durch welche bewiesen werden sollte, daß das Testament dem verstorde⸗ nen Prinzen durch Erbschleicherei, Ueberredung und sogar durch Gewaltthätigkeiten der Baronesse von Feuchtres abgedrungen worden sey. Ueber acht Tage werden die Advokaten des Her⸗ zogs von Aumale nnd der Frau von Feucheres, Philipp Dupin und Lavaux, repliciren, und wird sodaun der Projeß für die Konklustonen des Königl. Anwalts, Herrn Didelot, auf vierzehn Tage verschoben werden.
Hr. Brousse, einer der Deypntirten des Departements des Aude, ist vorgestern hierselbst mit Tode abgegaugen.
Der wahre Betrag des Defekts des Central Kassirers Keß⸗ ner wird erst am 15. Februar fesigestellt werden können, welches der letzte Termin für die National-Llnleihe ist. Nur diesen Fonds scheint der Defekt zu treffen, da alle übrige Bücher in der besten Ordnung befunden worden sind. Die von den Blät— tern angegebene Summe von z Millionen scheint aher jedenfalls nach den Erklärungen, die Here Keßner vor seiner Abreise aus 3 gegeben, so wie nach denen seiner Familie, zu hoch zu sehn.
Der Besstzer eines Lese-Kabinets, Namens Imbert, wurde gestern vor den Instructionsrichter geladen, weil er eine kon fis⸗ zirte Nummer der Carricature in seinem Lesezimmer an die Wand gehangen hatte.
Einer neuen Verordnung des Polizei⸗Präfekten zufolge, soll es künftig Niemanden erlaubt seyn, auf öffentlicher Straße ei= nen Waarenkram auszulegen oder irgend ein Gewerbe zu treiben, wenn er nicht die polizeiliche Erlaubniß dazu besitzt, die indessen ur für einige Punkte der Stadt ertheilt werden soll, wo die Circulation dadurch nicht gehindert wird.
) Rel der Wichtigkeit des Gegenstandes behalten wir uns eine
Herzog v. Bor— 2. Februar zum ersten Male zur Kommunion
ausfuͤhrliche Mittheilung sowohl aus der Rede des Herrn East Périer, als aus der Antwort des Herrn Lafsttte vor. astmit