— — ——
. . ¶
„Der Oberst Tajar Bey vom 12. Regiment, der, wie schon
früher angezeigt worden, abgesandt war, um dem Ex⸗-Statthalter von Bagdad, Daud⸗Pascha, entgegenzueilen und ihn nach Brussa zu geleiten, meldet in seinem letzten Bericht, daß er am 20sten Tage seiner Reise den Daud-Pascha zu Kanghal, einem Dorf zwischen Sivas und Maden, getroffen habe. Dort machte er dem Ex-Statthalter den Inhalt des Großherrlichen Befehls kund, dessen Ueberbringer er war, und wonach Se. Hoheit, hinsichtlich des Ersteren nur der Stimme der Großmuth und Huld Gehör gebend, ihm zu gleicher Zeit das Leben schenkt und die Gnade bewilligt, sich mit seiner Familie in Brussa aufzuhalten. — Er— muthigt durch das ihm geschenkte Wohlwollen bat sich Daud— Pascha als letzte Wohlthat für sich und seine Familie aus, daß man seinen Sohn Hassan in die Zahl der Diener des Großherr— lichen Palastes aufnehmen möge.“ —
„Der Direktor der zu Medina befindlichen Schule Bab—
Isselam und die verschiedenen ihm beigegebenen Lehrer reichten
im veiflossenen Jahre eine Vorstellung darüber ein, daß ihr Ge— halt und die Summe, welche sie zur Anschaffung verschiedener Lebensmittel in Natur erhielten, zur Bestreitung ihrer Bedürf— uisse, bei dem gestiegenen Preise aller Gegenstände, nicht mehr hinreichten, und da die Schule keine andere Hülfsquelle weiter habe, um die Kosten unerläßlicher Ausbesserungen zu decken, so bäten sie den Sultan, die ihnen jährlich ausgesetzte Summe zu erhöhen. Da es nun der Wille Sr. Hoheit ist, daß diejenigen, welche sich den Pflichten des geistlichen Dienstes widmen, ein anständiges Auslommen genießen, so hat derselbe den Beamten jener Schule eine bedeutende Gehalts-Zulage gewährt.“
„Ein Großherrliches Dekret befiehlt, daß von allen ehe— mals in der Bibliothek des Hamidijeh zu Medina befindlichen Büchern ein regelmäßiger Katalog angefertigt werde; es sind demnach vor kurzem alle nöthige Anstalten getroffen worden, um jene Wecke zu ordnen, und ein Bibliothekar ist zur Aufsscht über dieselben ernannt.“
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New⸗0rk, 19. Dez. Der Courrier des Etats— Unis enthalt eine vergleichende Uebersicht von der Zusam— menstellung der Ersten Kammern in den verschiedenen Reprä— sentativ⸗Staaten. Folgendes ist ein Auszug aus derselben in Bezug auf die Staaten Amerika's: In den Vereinig— ten Staaten von Nord-Amerika, in Brasslien, Chili, Co— lumbien, ) Haiti, Mexiko und Plata besteht die Erste Kam— mer aus einem Senat, der in den Vereinigten Staaten und Mexiko 2 Mitglieder auf jeden einzelnen Staat der Union, in den ersteren also 48 Mitglieder, in Columbien 1 Mitglied auf jede Provinz, in Brasilien halb so viel Mitglieder, als die zweite Kammer, in Chili 9g, in Haiti 26 und in Plata 20 — 25 Mitglieder zählt. In Brasilien wird der Senat durch den Kaiser aus einer ihm vorgelegten dreifachen Kandidatenliste, in Haiti durch die Reprä— sentanten-Kammer aus den von der Regierung ihr vorgeschla— genen Kandidaten, in Plata durch den Dirigirenden, die Wahl— versammlungen, die Universttäten und den Klerus, in allen an— deren obengenannten Staaten aber durch die Wahlversammlun— gen ernannt. In den Vereinigten Staaten muß ein Senator 50 Jahr alt seyn, in Brasilien und Columbien 40, in Chili, Haiti und Plata 30; in Mexiko ist kein Alter bestimmt. In Brasilien ist ein eigenes Vermögen von 80,000 Reis Einkünf— ten, in Chili von 50,000 Pesos Kapital, in Columbien von 8000 Piaster Kapital und in Plata von 800 Piaster Kapital erforder— lich, um Senator zu werden; in den anderen Staaten ist keine Vermögens-Bedingung vorhanden. Die Dauer der Verwaltung eines Senators ist in Brasilien lebenslänglich, in Plata 12 Jahre, in Haiti g, in Columbien 8, in den Vereinigten Staaten und in Mexiko 6 Jahre, in Chili 1 Jahr. In den Vereinigten Staa— ten erhalten die Senatoren eine unbestimmte Entschädigung wäh— rend ihrer Amtsführung, in Brasilien doppelt so viel, als die Repräsentanten, in Haiti 1600 Gourdes; in den anderen Staa— ten wird ihnen nichts gewährt. In Brasilien, den Vereinigten Staaten und Plata bildet der Senat zugleich den höchsten Ge— richtshof, in Haiti bringt er die zu entscheidenden Sachen vor den höchsten Gerichtshof, in den anderen Staaten aber bat derselbe keine richterliche Function. Die Vereinigten Staaten haben eine Bevölkerung von 12 Millienen, Mexiko von 7,500,900, Brasilien von 5 Millionen, Columbien von 2, 800, 000, Chili von 1,400,900, Haiti von 1 Million und Plata von 700,000 Einwohnern; bloß in Brasilien giebt es einen Ti— tular-Adel; in den anderen Staaten existirt gar keine Aristo— kratie. Die vollziehende Gewalt besitzt in Brasilien ein Kaifer, in Mexiko ein Präsident, in den Vereinigten Staaten ein auf à Jahre, in Columbien ein auf 8 Jahre und in Haiti ein auf Lebenszeit, gewählter Präsident, in Chili ein auf à Jahre ge— wählter höchster Dirigent und in Plata ein auf 5 Jahre ge— wählter Dirigent. Die Verfassungs-Urkunde der Vereinigten Staaten ist vom Jahre 1789, die von Haiti vom Jahre 1806, die von Chili vom J. 1818, die von Plata vom J. 1819, die von Brasilien vom J. 1823, die von Mex ko vom J. 1824 und die von Columbien vom J. 1830.
Die Staatsschuld der Vereinigten Staaten beträzt gegen— wärtig noch 39, 123,19g Dollars 69 Cents.; hiervon sind 18,876,463 Dollars 53 Cts. nach dem Belieben der Regierung abzutragen, für 5 Millionen 44 pCtige aber nach dem 31. Dez. 1831, sür 5 Mill. desgleichen und fuͤr 999,999 Doll. 13 Cents. 5pCtige nach dem 1. Januar 1832, für 56,824 Doll. 78 Cts. 5pCtige und für 2,227,303 Doll. 97 Cts. 41pCtige nach dem 31. Dez. 1832, für 2, 227,308 Doll. g8 Cts. desgleichen nach dem 31. Dez. 1833 und für 4,735,296 Doll. 30 Cts. 5pCtige nach dem 1. Januar 1835, so daß dann die ganze Schuld ge⸗ tilt seyn würde.
In dem Hafen von New-Bedford in der Provinz Massa— chusetts ist eine Gesellschaft von Misslonnairen im Begriff, sich nach den Sandwichs⸗Inseln einzuschiffen; sie besteht aus 19 Per— sonen; darunter befinden sich 8 ordinirte Missionnaire, 1 Arzt, 1 Buchdrucker und 9 Frauen. Noch mie ist eine so bedeutende Missions⸗Gesellschaft dahin abgegangen. Im Herbste des Jah⸗ res 1819 schifften sich die ersten Misssonnaire nach den Sandwichs— Inseln ein; im Jahre 1822 folgte eine Verstärkung, im Jahre 1827 eine zweite und im Jahre 1830 eine dritte. Wenn dle ge⸗ genwärtige Gesellschaft wohlbehalten am Ort ihrer Bestimmung anlangt, so werden sich dann 57 Personen aus den Vereinigten Staaten auf jenen Inseln befinden, 8 oder 10 Eingeborne nicht zu rechnen, die in den Staaten erzogen und dann zurückgesandt worden sind, und die sich jetzt in der Hei⸗ math mit Unterrichtung ihrer Landsleute beschäftigen. Zwei Pressen sind ebenfalls dorthin geschickt worden, und es werden jetzt von denselben Elementarbücher und einzelne Theile der heiligen Schrift gedruckt. Das ganze Neue Testa—
) Von den neuerdings in Columbien eingetretenen Veraͤnde⸗ rungen konnte der Courrier noch nichts wissen.
130
ment und ein ansehnlicher Theil des Alten sind in die Landes Auf den verschiedenen Juseln befinden sich Innern und in den Umgebungen derselben fortwährend an Schi
sprache übersetzt. 900 Schulen, an denen Eingeborne als Lehrer angestellt siad und 50,900 Zöglinge im Lesen unterrichtet werden; diese Schu— len haben der Gesellschaft weiter nichts gekostet, als die Bücher, deren Kosten für jeden einzelnen Schüler auf 30 Cents geschätzt werden. Die Eingebornen tauschen die empfangenen Bücher ge— gen Handarbeiten, Lebensmittel und andere Bedürfnisse eln, wodmuich sie der Gesellschaft ihre Kosten sehr erleichtern. Die
Missionnaire erhalten keine Besoldung, haben kein Privat? Eigen Für den Gottesdienst haben worden.
thum und treiden keinen Handel. 16 die Eingebornen in den Doͤrfern besondere Gebäude errichtet.
Der Recorder enthält Nachrichten von den Missionnairen Brewer zu Smyrna und Temple auf der Insel Malta. Der Erstere meldet, daß seit einem Jahr zu Hawali zwei Schulen Der Letz.
bestehen, worin 160 Mädchen Unterricht einpfangen. tere sagt unter Anderem: „Wir hatten über Geiechemlants Be— freiung frohlockt; aber in der Türkei herrscht mehr Freiheit, als hier. Es liegt offenbar in der Politik der jetzigen Griechischen Regierung, indirekt allen unseren Anstrengungen für die Lus— bildung des Landes entgegegen zu handeln.“
Nachrichten aus Sumatra zufolze, waren die Eingebor- nen und Malahen auf der Küste dieser Insel durch ihren glück⸗
lichen Erfolg bei einem Angriff auf das Nordamerikanische Schiff „Feeundschast“ immer dreister geworden und schienen zu
Her mn daß din , . zwar den Willen, aber nicht die; Macht hätten, ihre Anfälle zu rächen und zu strafen; in diefer *I; ; , , ,, . , zlbsicht wurden sic t noch our cher zr ge eit de a' 'n Side r — nuar Mittags neue Erköankungen an der Cholera nicht angen I. 1334 verflossen war, ohne daß man für die erlittenen Beschinpfungen (Vergl. die Botschaft des Präss⸗ denten in Nr. 10. der St. Zeit.) Einige jedoch schienen sich ] Der Handel mit ihnen;
Rechenschaft gesordert hatte.
vor dem Tag der Rache zu fürchten. . erforderte die größte Vorsicht und eine deständige Wachsamkeit
bei Tag und Nacht. Auch das Schiff „Augnsta,“ welches Pfef⸗
fer an Bord hatte, wäre fast in die Gewalt der Seeräuber ge— rathen. Nächstens soll indeß das Nordamerikanische Kriegsschiff „Potomac“ gegen sie ausgeschickt werden.
— Ein Süd-Deutsches Blatt theilt aus dem Schrei— ben eines in New-York wohnhaften Deutschen folgende, vom 18. Dez, datirte, Nachrichten mit: „Es herrscht hler durchgängig die Meinung, welche auch von vielen anderen Orten in den Ver? einigten Staaten getheilt wird, daß General Andreas Jackson
nicht der Mann sey, um ferner noch den Peäsidentenstuhjl einzu⸗
nehmen. Die öffentliche Meinung hat sich nun einmal gegen ihn erklärt, und diese hat in der neuen Welt mehr Gewalt, als in der alten.
wird. mals Sprecher im Hause der Repräsentanten am Kongreß und späterhin Staats-Secretair unter dem Praͤsidenten John Adams, bekommen. Indessen hat er auch an dem jetzigen Vice-Präsidenten, John Callhonn, einen Mitbe— werber. Wie man behauptet, so sehlt es
wohl gn gehöriger Einsicht, als an Bildung, um der Stelle eines Präsidenten wärdig vorzustehen.
Seine Botschaften an den Kongreß verdankte er einer fremden Feder.
gefertigt. scheinlich selbst nach der Pcäsidenten-Stelle strebte. Um
mit dem Vice-Prästdenten Callhoun. an das Licht, indem er den ganzen Briefwechsel öffentlich
im Druck erscheinen ließ und dadurch Jackson selbst die Au-]
: Wien in Uebrigens ist Alles bei uns im schnellen Aufblühen und Gedeihen in föortschreitender Progression.
gen öffnete. Die Folze davon war die Entilassung van Bu—
ren's aus dem Staats-Sekretariat.
Eine der besten Speculationen würde der Ankauf von Ländereien seyn, die bei der Größe unseres Gebiets noch in Menge zu un— gemein niedrigen Peeisen zu haben sind. Denn
ren das Hundertfaͤche gewinnen können.
lars wieder verkauft wurde.
J n n .
Berlin, 31. Jan. In einem Schreiben aus Stettin vom qo. 13! 27sten d. heißt es: Schon im vorigen Jahre war die Zeit verflossen, wo der Landschafts-Direktor v. Bonin auf Schönenwerder 50 Jahre lang dem Stargardter Departement der Pommerschen Landschaft — ö. Die ungünstigen, namentlich durch die Cholera hervorgerufenen, Zeilumstände hatten es dem ssch ; ;. ; * . Departement und ier Keeisen effelten hien. ö. gestaltet, Picratff., Pas schlecht emachte Mädchen, Ballet in 2 Abihök dem würdigen Jubilar das allgemein gewünschte Zeichen der An? Erkennung, Liede und Dankbarkeit zu Theil werden zu lassen.
als Direktor vorgestanden hatte.
Nachdem aber nmmehr jedes Hinderniß gehoben und Pommern durch Gottes Gnade von der Seuche gänzlich befreit war, wurde der 24ste dieses Monats, der Geburtstag Friedrichs II., des Stifters der Pommerschen Landschaft, zur Feier des Jubiläums ausersehen, und dieselbe fand auch an diesem Tage statt. Außer den allgemeinen Zeichen der Hochachtung und Theilnahme, welche an diesem Tage den Jubilar begllickten,
wurde demselben vou dem Departement uns den Kreisständen eine prachtvoll in Form eines Kufsatzes gearbeitete silberne Ter—
rige als Andenken überreicht; aber die höchste Kührung und das Gefühl
des tiefsten Dankes ersüllte ihn, als unseres bei dem Festmahle per- sönlich anwesenden Hrn. Ober-Präsideuten Exc. dem Jubelgreise mit
einem herzlichen G ückwunsche die Insignien des ihn von der Gnade
Sr. Maj. des Königs verliehenen rothen Adler-Ordens 2ter Klasse
mit Eichenlaub, als ein Allerhöchstes Anerkenntniß seiner lang⸗ jährigen dem Staate und insbesondere der Provin Pommein geleisteten Dienste, übergab. Ein freudiger, vor allen auf das Wohl Sr. Majestät des Königs ausgebrachter Toast bet hätigte auch bei diesem Feste die tiefe Verehrung und die innige Liebe,
welche jeder Bewohner des Preußischen Staates gegen den hoch-
gefeierten Landesvater im Herzen trägt und tragen soird, so lange uns der Allgütige die Gnade und Freude gewährt, uns die Uun— terthanen eines solchen Herrschers nennen zu durfen. Ein hei⸗ terer Abend beschloß den frohen Tag.
— Lius Naumburg schreibt man: Die Wahlen der Stadt— verordneten in hiesiger Stadt sind nunmehr beendigt. Es würde
dies schon früher geschehen seyn, wenn nicht die eigenthümlichen Verhältnisse der städtischen Bürgerschaft und der Einwohnerschaft der sogenannten Herrnsreiheit manche Auseinandersetzungen nö-—
Niemand zweifelt daher mehr daran, daß Fack⸗ sons Präsidentschaft mit dem 4. Mätz 1832 zu Ende gehen! Die Mehrheit der Stimmen dürfte wohl Elah, vor-
RKurm. Gbl. m. l. C. Neu. Int. Sch. do. —ĩ Kerl. Stadt-Ghl.
Jackson so⸗
Köänigshbg. do. *) 8
Lanz. do. in Th. Die ersten wurden von dem vormaligen Staats-Secretair von Buren ver- faßt; die diesjährige hat der jetzige Staats-Secretair, Livingsten, Der eben genannte v. Buren war es, der mancherlei Intriguen im Kabinet des Präsidenten anzettelte und wah- den Präsidenten Jackson unpopulair zu machen, verfeindete er ihn Letzterer aber brachte Alles
Es ist unglaublich, wie Handel, Gewerbfleiß und lripzig 4 r O' R 15 Mo j 2 ö e. Ackerbau und mit diesen Wohlstand und Reichthum zunehmen. pbetersburg Bd.. ...... 16 Ri.
— VYVarschau
thig gemacht hätten, ehe man sich zu gemeinsamen Beschlüs vereinizen konnte. — Die Stadt Naumburg nimmt in ihr
heit und Reinlichkeit zu. Ein recht stattliches Ansehen hat J neu aufgeführte Gebäude, welches die Stadt gegen einen jah l chen Zins dem zeitigen Präsidenten des Ober⸗Landesgericht Herrn von Gärtner, Überlassen hat, und welches, fobald erst Umgebungen desselben noch freier seyn werden, eine recht eigen
Allgemeine
Preußische Staats
liche Zierde der Stadt seyn wird. Auch auf der anderen Se
ist die Umgegend durch Landhäuser und Gärten verschönert j
die an sich schon so reizende Gegend dadurch noch mehr geschmi
Mehrere beabsichtigte Kommunal-Bauten und Pflu
rungen an Straßen werden unstreitig mit dem Eintritt der hl
seren Jahreszeit zur Ausführung kommen. — ö von n , , zu Görlitz gegen En
vorigen Jahres versuchsweise veranstaltete Ausstellung vorzh j ü
cher , . des Orts, deren Anzahl ch . A mt l '. ch e N 9 ch ri ch t e n.
116 belief, hat eine so rege Theilnahme gefunden, daß sse i
14 Tage verlängert werden mußte, über 700 Hefe n K , 89
Eintrittsgeld diefelbe besucht haben und mehrere werthvelle g Seine Majestät der König haben dem Pfarrer Gerlach
genstände nicht nur gekauft, sondern auch bedeutende Bestelln Falken in der Diöces Heiligenftadt, Regierungs⸗-Bezirks Er⸗
gen dadurch veranlaßt worden sind. C den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht. 2 * 9 Das 2te Stück der Gesetz-⸗Sammlung, welches heute aus—
seben wird, enthält: .
die Allerhöchsten Kabinet s-Ordres unter
vom g. Juli v. J., wegen des durch die Regierung
in Koblenz zu erlassenden öffentlichen Aufgebokes der
Anspruchsberechtigten auf die Polcher Dingtaga⸗
Besitzungen;
13355 vom 17. Dezember v. J, wegen Erweiterung der von der Direction der See⸗Assekuranz⸗Compagnie zu Stet— tin auszustellenden Vollmacht;
18336 vom 4ten v. M., wegen Einführung der revidirten Städte⸗Ordnung in der Stadt Posen, und unter
1337 den Anhang zur Erweiterungs-Uarkunde für die König⸗ lich Preußischen Orden und Ehrenzeichen vom 18ten Januar 1810; d. d. den 22sten v. M.
Berlin, den 2. Februar 1832. Gesetz⸗Sammlungs⸗Debits-⸗Comtoir.
ö ) 121 26
In der Residenzstadt Berlin sind vom 30. bis 3.)
. 22.
det worden.
Meteorologische Beobachtung.
Morgens Nachmitt. Abends Nach einmal 6 Uhr. 2 Uhr. 60 Uhr, Beo bachtun
357,5 Par. 337, 7* Par. Z36, 9 * Par. 40,6 92 R. 42533 9 R. 4 144 8. R. — 2,1 29 R. — 1,4 0 R. — 2430 R.. 79 pCt. 73 pCt. 72 pCt. heiter. bewöoͤlkt. heiter.
WNW. W.
1832 30. Januar.
Luftdrunr̃; Luftwaͤrme .. Thaupunkt .. Dunstsaͤttigung i , Wind
Quell waͤrn 6,8 9 R.
Flußwaͤrn 6,556.
ů e Den 31. Juuuar 1832. Amtl. Fonds- und Gesq- Gours Zettel. ¶Prerisd. ou I,. re. Gesct. ] 4 94
55
Zeitungs-⸗Nachrichten.
Ausland.
W
Palrs⸗Kammer. zuden die Berathungen über den Gesetz-Entwurf wegen des dantements bei der Armee fortgesetzt und beendigt.
Vf. irie 6d Sstpr. Plandbrf. 4 Ponim. Hiandbrs. 4 Kur- u. Neum. do. 4 16 Zehlesishe do. 4 — sihh
St. K chuld- eh.
Er. Engl. Anl. 18 Er. Eu. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 36
c 23 C
2 = .
—
sasungen erhielten die Genehmigung der Kammer. Unter den
loll. voll. Puk. Rente dito. rin drithsdéor ..
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18
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Lihinger do.
— r EL C . C g
VWesthr. Hfandhr. C roOIsShy. Los. do.
Wechse
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90 urs.
Amsterdant (dito Ilambiurg. 4 300 Mk. dilo J . 1 11811
1463 4h 1455 154 157
6 27
PKniwurf mit 8 gegen 3 Stimmen durchging.
20 Ar. 104 ill beschäftigen wollte. 1044 4
99 1633 1035. 32 3
Augshurg
Breslau . Deputirten⸗Kam mer. * 1.
150 Fi. 2 M'
3 Woch.
Kurz —
600 FI.
wenn man Hände fände, sie zu bebauen, würde man oft nach wenigen Jah- Es ist gar nichts Sel⸗ tenes, daß ein vielleicht zu einigen Dollars aufangs erkaufter
und urbar gemachter Acker schon nach fünf Jahren für 100 Dol- PDoln. Plhr. 83]. Neuap. Engl. 835. do. Fale. I43.
von Pär.
Nicht- Amtliche Cours- Notizen.
Berlin. 31. Januar.
21 RI 1 * 2 * Oest. 53 Met. 8oę§5. 48 do. 797. B. Actien 807. Euss. Eng do. Hart. S3. Nied. wick]. Sch. 492. do. 68 Anl.
—— —— — . Amsterdam, 26. Januar. RNiederl. vwirkl. 30h 395. Kanz-Bill. 154. 683 Anl. 913. 53
est. 58 Meßf. Stg. Russ. (v. 18353) S0, do. (v. 1831) 86 . Ja
Königliche Schauspiele. Mittwoch, 1. Febr. Im Opernhause: Die Kirmeß, k sche Oper in 1 kt, von E. Devrient; Musik von W. Kah
iber das
gen. (Dlle. Fanny Elsler: hierin tamen.) Im Schauspielhause. 3 actes. 2) Le Philtre champenois, vaudeville en ac Donnerstaz, 2. Febr. Im Schauspielhause: Trauerspiel in 5 Abtheilungen.
H 1 t
. ö i 3 a f ti sschM ö. *. . ter,
Nittwoch, 1. Febr. Die Helden, Lustspiel in 1 Akt. h auf: Der lustige Schuster, komische Oper in 2 Akten; N 2 Zum Schluß der Oper: Variationen ber einen zer von Beethoven, gesungen von Mad. Spitzeder. sen.
Donnerstag, 2. Febr. Zum erstenmale wiederholt: Der samunden⸗Thurm, oder: spiel in 5 Akten, von W. Marsano.
K
Nach einigen Bemerkungen
5 6
z Paris, 25. Jan. Hproc. Rente sin cour. 95. 90. ] in Cour. 65. 85. 5proc. Neap. sin cour. 77. 15. gproc. q Rente sin cour. 533. 5proc. Röm. Linleihe 75. Iproc. * Lnleihe 73.
tückgekauften Renten. ö. 'isetzte Ainsicht aus. Frankfurt a. R., 28. Jan. Oefterr. Hproc. Metall ennement, S6 nc. proc. J63. 781. proc. 45. Iproc. 193. B. B lctitn 1386, 1383.ů, Part. ObI. 1221. 182. Lopbse zu fi wie möglich 180. B. Poln. Loese 583. 573. aus:
Redaeteur John. Mitredacteur Cottel.
— * ß
Beispiel
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der Nordamerikanischen Bas die ersteren anbetrifft, so
Freistaaten sind sie allerdings
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taatsschuld kein bloßes Hirngespinst sey.
In der Sitzung vom 24. Januar
( Verschie⸗ sene von der Kommission in Antrag gebrachte Zusätze und Weg⸗
teren befand sich namentlich ein ganz neuer Artikel folgenden s. Mönhalts: „Kein auf Ruhegehalt gesetzter Offizier darf hinführo 1346 bieder in den Stämmen der Armee aufgenommen werden.“ 4 Im Schlusse der Berathung gab der Marquis v. Laplace noch Freusolms fein Bedauern darüber zu erkennen, daß in dem Gesetz-Entwurfe , Mllitair-Jntendantur-Corps gar keine Erwähnung geschehe. Nachdem der Kriegs-Minister das Versprechen gegeben hatte,
ß unverzüglich ein besonderes Gesetz über diesen Gegenstand ugelegt werden würde, kam es zur Abstimmung, worauf der ie Versamm⸗ smn vertagte sich sodann bis zum nächsten Donnerstag, wo sie — Iich mit dem Gesetz-Entwurfe über die Rekrutirung der Armee
ö. Sitzung vom 24. Jan. An der Tagesordnung war die Diskussion über das Budget für 1832 und namentlich über den ersten Artikel, wodurch den Ministern pur Bestreitung der gewöhnlichen Ausgaben die Summe von 5, 9s0, 912 Fr., worunter 345, 451,517 Fr. zur Verzinsung und Tilgung der Staaatsschuld, bewilligt werden soll. Herr Coul⸗ mann war der Meinung, daß die Frage über die Beibehaltung der Abschaffung des sinkenden Fonds von dem Betrage der zu (Ende der Bin bewirkenden Ersparnisse, so wie von der Quotität der zu gewaͤr— genden Einnahme abhängig gemacht werden müsse; es scheine ihm hiernach angemessen, daß man sich mit dem Tilgung s⸗ Fonds, bet cher als eine Hülftquelle, denn als eine Ausgabe zü betrach— un sey, erst bei Gelegenheit des Einnahme-Budgets beschäftige. Die Herren Jollivet, von Laborde und J. Lefebvre wi— dersetzten sich diesem Antrage, wogegen die Herren Charlemagne, Pommeraye und Havin denselben unterstützten. Sr. Laffitte berief sich darauf, daß man von jeher bei den Berathungen Budget mit der Staatsschuid den Anfang gemacht habe; nichtsdestoweniger würde er sich hierunter eine Aenderung gefallen lassen, wenn sich irgend ein Vortheil davon absehen . ; heße; die erste Bedingung für den Staat, wie für den Privat— Lisette. Dlle. Therese Elslet n mann sey, daß er existire; hiernach müsse man zunächst das Aus— . „„ labe-Budget feststellen und sich dann erst mit der Herbeischaf⸗
l) Les lrois quartiens, comöh sung der Mittel zur Bestreitung derselben beschäftigen; es gebe en, hietju nur zwei Wege, nämlich die Steuern und den Kredit; König EM reichten jene aus, so brauche man zu diesem seine Zuflucht nicht u nehmen: indessen lasse sich schon jetzt absehen, daß dies der Fall nicht seyn werde; die Frage also, ob man den sinkenden zonds beibehalten oder abschaffen müsse, sey eine Kredit-Frage, und als soiche gebühre ihr der Vorzug vor jeder anderen. Der Redner benutzte zugleich diese Gelegenheit, um Herrn Thiers einige Irrthümer in seinen Zahlen-Angaben nachjuwei— des Herrn Coulmann Zum o. iu. Vertheidigung seines Antrages, der von dem Königl. Kom— Ritterliche Treue, romautisches Ct missair Hrn. Duchatel, sowie von Hrn. Odier bekämpft wurde, kam es darüber zur Abstimmung, worauf derselbe mit
waren liemlich starker Stimmen-Mehrheit verworfen wurde. In Folge , e f. w ,, dessen begann sofort die Berathung über das die Staatsschuld ö . betreffende Kapitel des Budgets. Hr. Giraud war der Mei— nung, daß der Tilgungs-Fonds viel zu reichlich ausgestattet sey; ir slimmte sonach fürdie Annullirung der 46 Milllonen an zu— Hr. J. Lefübvre sprach die entgegen⸗
„Es ist“, äußerte er, „ein seltsames Rai⸗ das man aufstellt, wenn man behauptet, kleine Schulden müsse der Staat rasch tilgen, große dagegen so lange verschieben; dies läuft etwa auf folgende Worte hin⸗ Je mehr man schuldig ist, je weniger foll man zahlen. Zur UÜntersititzung die ser Paraboxre beruft? mam sich auf? das und Englands. Gedruckt bei A. W. Har f in ahe edruckt bei A. W. sculdenfrei und hieraus ergiebt sich hinlänglich, daß die Ablösung
Berlin, Donnerstag den 2ten Februar
gen hat, als es sich überzeugte, daß seine gewöhnliche Einnahme nicht mehr hinreiche, um eine Schuld von 20 Milliarden gleich⸗ zeitig ju verzinsen und zu tilgen, den Amortisations⸗ Fonds er⸗ mäßigt, und es begnügt sich feitdem damit, auf die Tilgung der Staatsschuld den baaren Ueberschuß seiner Staats⸗Einkünfte zu verwenden. Hat man aber seitdem auch nicht eine Aenderung in dem Wesen seiner Politik bemerkt? Tritt es noch mit derselben Autorität, demselben Einflusse bei der Schlichtung der Angelegen⸗ heiten des Kontinents, wie früher, auf? Sieht man nicht viel— mehr, wie sorgfältig es darauf bedacht ist, Alles zu vermeiden, was jzu einer Verwickelung jzwischen ihm und den Übrigen Euro— päischen Mächten führen könnte? , . hätte, wenn England sich in finanzieller Hinsicht freier hätte bewegen können.“ er Redner sprach schließlich die Mei⸗ nung aus, daß eine dauernde Wohlfahrt sür Frankreich nur zu erwarten sey, wenn man den Tilgungs⸗Fonds völlig unangetaftet lasse. Herr Jollivet erklärte, daß, da er in Finanz⸗Sachen un⸗ erfahren seh, er in dem vorliegenden Falle auf das Wort gänz⸗ lich verzichtet haben würde, wenn er sich nicht auf eine so ge⸗ wichtige Meinung, wie die des Herrn J. Lefébvre, berufen könnte, der im Jahre 1829 gerade dasjenige bekämpft habe, was er heute vertheidige. Zum Beweise dieser . führte der Redner eine Stelle aus dem Vortrage an, den Herr Lefbvre im Jahre 1829 im Laufe der Berathungen über das Budget gehalten und worin derselbe allerdings eine Verminderung des Tilgung s⸗Fonds angepriesen hatte. „Unste Lage“, fügte er hinzu, „ist noch heute dieselbe, wie damals; das Einzige, was ssch seitdem geändert hat, ist die Meinung des Herrn Lefébore.“ Jollivet ließ sich hierauf in eine Widerlegung der Grundfätze des Herrn Thiers ein und erklärte sich für die Abschaffung des sinkenden Fonds. Als er nahe daran war, seinen Vortrag zu beendigen, glaubte er von der Ministerbank aus einen einsyldigen Ausruf zu vernehmen. Er hielt sofort inne und wandte sich an den Präsidenten des Consesls mit den Worten, es seny besser, statt eines solchen mißbilligenden Ausrufs ihn durch gute Gründe zu widerlegen. Herr C. Périer erwiederte, er habe keine Sylbe esagt. asselbe betheuerten die Herren von Montalivet und
ouss, während der Kammer⸗Präsident den Redner darauf auf⸗ merksam machte, daß seine Rüge nicht parlamentarisch sey. Herr Guizot, der Herrn Jollivet auf der Rednerbühne folgte, wider— setzte sich jeder Verkürzung des Tilgungs-Fonds und ließ sich in eine ausführliche Erörterung der Gründe ein, die für die Bei— behaltung dieses Fonds sprechen. Er wies demnächst den Ein— wand zurück, daß das Land außer Stande sey, die gegenwärtige Last der Abgaben ju erschwingen; ver Nothstand sey keines weges so groß, meinte er, als man ihn täglich schildere; es beflehe höͤch⸗ stens eine augenblickliche Verlegenheit, der sich indessen durch ein gutes Finanz⸗System abhelfen lasse; ungeachtet die Getränk— Steuer im vorigen Jahre um 32 Millionen eimäßigt worden, habe sich im Vergleiche zum Jahre 1830 doch nur ein Llus⸗ fall von 17 Mill. ergeben, so daß die Staats⸗Einnahme pro 1831 15 Mill. mehr, als pro 1830 betragen habe; diese Mehr— Einnahme habe hauptsächlich im àäten Quartale stattgefunden, woraus man mit Recht auf eine Rückkehr der Wohlfahrt schlie⸗ ßen könne; er wolle gleichwohl nicht in Abrede stellen, daß das Land leide; zwischen diesem Zustande aber und dem einer völli—
en Ohnmacht sey noch ein gewaltiger Unterschied; das einzige Kn den jn des National⸗Konvents habe darin destanden, daß er niemals dem Lande gesagt, es befinde sich in Gefahr und gehe seinem Verderben entgegen, daß er vielmehr stets eine große Mei⸗ nung ven Frankreich und dem Willen der Nation gehabt habe. Im ferneren Verlaufe seines Vortrages erinnerte der Redner noch daran, daß im Jahre 1815 dieselbe Kam⸗ mer, gegen die man so oft und mit Recht geeifert habe, den Tilgungs-Fonds nur auf 20 Millionen, ihre Nachfolgerin aber, ungeachtet der schwierigen Lage, worin sich das Land be⸗ funden, ihn auf 40 Millionen festgesetzt habe. „Sie haben jetzt“, so schloß Sr. Guizot, „zwischen der feindseligen Kammer von 1815 und der nationalen von 1817 zu wählen; die erstere zeigte sich dem Tilgungs⸗-⸗Fonds abgeneigt und arbeitete darauf hin, den Kredit zu erschüttern, statt ihn zu befestigen; die andere nahm
Lande die Opfer zu verlangen, die sein künftiges Heil von ihm erheischte, und sie verdoppelte den Tilgungs-Fonds.“ Der letzte Redner, der sich in dieser Sitzung vernehmen ließ, war Hr. P a— gè s. Wenn es wahr wäre, meinte er, daß die von ihm verlang— ten Ersparnisse durchaus keine Berücksichtigung verdienten, so würde Hr. Thiers sie gewiß nicht sofort in einer zweiten, wenn auch nicht verbesserten, doch mindestens sehr beträchtlich vermehrten Auflage seiner ersten Rede widerlegt haben. (Gelächter.) Hr. Thiers preise vorzüglich das Französische Rechnungswesen, das die Be— wunderung von Europa ausmache; er seinerseits könne sich von dieser Vortrefflichkeit nicht überzeugen, so lange man ihm nicht sagen könne, ob die von Hrn. Lasfitte bezeichnete armselige Summe von 85 Mill. mit in der schwebenden Schuld begriffen sey oder nicht, und so lange es noch einem Kassenbeamten mög— lich sey, einen bedeutenden Defekt zu machen, dessen Beiraz sich auch nach 14 Tagen noch nicht angeben lasse; wenn ein Ban⸗ quier oder Kaufmann sich nicht zu Grunde richten wolle, so müsse er ihm anrathen, ein minder vortreffliches Rechnungswe⸗ sen bei sich einzuführen; diesem vortrefflichen Rechnungswesen verdanke die Kammer es auch, daß Hr. Thiers ihr bereits dreimal bei der Nachweisung der finamiellen Lage des Landes andere Zahlen angegeben habe; er wolle bei der letzten stehen bleiben, nicht weil sie die wahre, sondern eben weil sie die letzte sey; denn die Kunst, Ziffern zusammenzustellen, und die Kunst, ein Regiment manö— vriren ju lassen, seyen vortrefflich, insofern es sich darum handle, die Zahl der Leute oder Thaler zu übertreiben oder zu verheim— lichen; . Thiers habe Tages jzuvor das Budget auf eine so gerinze Summe reducirt, daß er (der Redner) aufangs geglaubt habe, es würde in seinen Händen gänzlich zusammenschmelyen, so daß das Land zuletzt gar nichts mehr zu zahlen hätte; alle dergleichen Theorieen wären höchst sinnreich, das Land habe in⸗
England dage⸗
dessen nichtsdestoweniger 1600 Mill. aufjubringen. Nach eini—
Wer weiß, wie es mit Polen
Herr
unter viel bedenklicheren Zeit-Umständen keinen Anstand, von dem—
zember sich ganz gesenkt hat.
1832.
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— 2 —
gen andern persönlichen Angriffen auf den Berichterstatter ging der Redner ausführlicher in den Gegenstand der Debatte ein und erklärte sich wider die Beibehaltung des Tilgungs-Fonds auf dessen gegenwärtigen Betrag, wobei er die Meinung aussprach, daß die Abschaffung des sinkenden Fonds auf den Cours der Rente durchaus keinen Einfluß haben würde. Er schloß met folgenden Worten: „Ich ersuche Sie, diesen Fonds einzuziehen; der Vorschlag ist an sich gerecht; er kann den wahren Kapstali—⸗ sten nicht nachtheilig seyn; dagegen betrachte ich ihn als nützlich für das Handel- und Gewerb⸗trelbende Publikum, das dem Bör— senspiele fremd bleibt; es ist das einzige Mittel, die Steuern, dit so schwer auf der ätmeren Klasse lasten, zu ermäßigen. Em— ziehen Sie uns diese Hülssquelle, so ist jede Hoffnung auf eine Ersparniß erloschen, und das Land hat nichts mehr von uns zu erwarten.“
Paris, 25. Jan. Gestern Abend statteten der Kaiser Dom
3 mit seiner Gemahlin, der Königin Donna Maria und
„K. H. der verwitweten Frau Herzogin von Leuchtenberg dem Könige und der Königin einen Besuch ab.
Der Kaiser Dom Pedro geht heute nach Belle-Jsle ab. Der Marquis von Palmella und eine große Anzahl von Por— tugiesen, die an der Expedition gegn Dom Miguel Theil neh— men werden, haben bereits gestern Paris verlassen.
Der von dem Präsidenten des Minister-RKaths vorgestern Ahend gegebene Ball wird von den hiesigen Blättern den glänzendsten Festen der Kaiserzelt an die Seite gestellt; einige derselben erinnern an den prachtvollen Ball, den der Fürst von Schwarzenberg zur Feier der zweiten Vermählung Napoleons gab. Das ganze Hotel war mit dreifarbigen Lampen beleuchtet; durch die ganze Breite des Gartens war eine Gallerie gebaut, die mi einem großen, höchst geschmackvoll dekorirten Saale in Form ei⸗ nes Zeltes schloß; außer jwei großen Tanzsälen zählte man mehr als zehn Salons, in denen sich die eben so zahlreiche als glän⸗ zende Gesellschaft durch einander bewegte. In dem Hanuptsaale des ersten Stockwerkes wurden die Gäste mit Fanfaren empfan⸗ gen; die Buffets waren an den beiden Enden des unteren Ge— schosses angebracht. Lluch einige Mitzlieder der Opposition wohn⸗ ten diesem Feste bei, zu welchem sich Alles, was die Hauptstadt an Staatsmännern, Militairs, Gelehrten und Künstlern Aus— gezeichnetes und Befreundetes besitzt, eingefunden hatte, und welches von 38 Uhr Abends bis 5 Uhr Morgens dauerte. Ge— gen 6 Uhr Morgens brach in einem auf dem Hofe aus Holz errichteten Zelte, welches für die Garderobe bestimmt war, durch eine herabgefallene Lampe Feuer aus, das indessen bald gelöscht wurde und die Freude des Festes so wenig siörte, daß die Tänze nicht einmal unterbrochen wurden. Der ganze Scha⸗ den beschränkte sich auf einige verbrannte Mäntel“ und Pelze.
Der Umstand, daß in der Deputirten-Kammer neulich bei den Debatten über die Civilliste die Behauptung aufgestellt wurde, daß der Herzog von Angouléme früher Fonds in sremden Ländern angelegt habe, hat den Baron v. Glandoes, der einer der Haus⸗Beamten des Dauphin war, veranlaßt, zur Widerle⸗ gung dieser Angabe ein Schreiben in das Journal des Débats einrücken zu lassen, worin es unter Anderem heißt: „Die Ord— nung und weise Sparsamkeit, die in der Verwaltung der Ein— künfte des Dauphin herrschten, erlaubten ihm, dem edlen An— triebe seines Herzens zu folgen und Unglücklich zu trösten, so oft sich deren seinen Blicken zeigten. Ueber vier Millionen, welche den durch Wetterschaden verwüsteten Gemeinden gegeben wurden, die Unterstützung von 26,000 Personen in den Departements durch oft beträchtliche Summen, die täglichen Geschenke an die Armen der Hauptstadt, die im Winter 829 allein über 300,900 Fr. empfingen, die bedeutenden Fonds, welche zur Aufmun⸗ terung des Llckerbaus und der Industrie bewilligt wurden, die Errichtung kostspieliger Llnstalten, die Unterstützung armer Militairs oder ihrer Wittwen und Kinder, seine dem Unglückli⸗ Ben, von welcher Art auch seine politische Meinung seyn mochte, stets geöffnete Börse, die Bestreitung seiner Ausgaben wäh— rend des Spanischen Feldzuges auf eigene Kosten, — dies Alses beweist hinlänglich, daß es dem Prinzen, selbst wenn er den Wil— , nnn, hätte, an Mitteln sehlte, Fonds in das Flusland zu schicken. Uebrigens beweisen die vom Könige Karl X. und den Prinzen seiner Familie täglich verbreiteten Wohlthaten, daß ihr Herz jede Berechnung persönlichen Interesses verschmähte und daß sie niemals daran dachten, Gelder im Auslande anzulegen.“
Die Gazette des Tribunaux giebt Folgendes als die drei Anklage⸗Punkte gegen die Vorsteher der Sekte der St. Si⸗ monianer an; 1) daß sie der öffentlichen Moral zuwiderlausende Lehren verbreiteten; 2) daß sie miehrere Betrüqereien begingen und 3) daß sie sich, mehr denn zwanzig an der Zahl, versammelten, um über Politik und Religion zu sprechen, ohne vorher die Er— laubniß dazu erhalten zu haben.
Der See⸗-Minister hatte, wie man sich erinnern wird, in December v. J. die Brigg la Flache, an deren Bord sich der von der Akademie der Wlssenschaften beauftragte Geoloze, Herr Constaut⸗-Prevost, befand, abgesandt, um die an der Siciliani⸗ schen Küste entstandene vülkanische Insel zu recognosciren. Der Befehlshaber jener Brigg, Schiffs-Lieutenant Lapierre, hat un— term 2ten d. M. aus Palermo einen Bericht an den See ⸗Mi⸗ nister erstattet, worsn es unter anderem heißt: „Ich habe die Ehre, Ihnen zu berichten, daß, sicheren Yꝛachrichten zufolge, die neue vulkanische Insel, welche zu untersuchen ich von Ew. Excellenz beauftragt bin, im Laufe des Monet De— Einige Personen, die ihrer Lin— gabe nach an Ort und Stelle waren, haben mich versschert, daß kein Theil dieser Insel mehr über die Meeregoberfläche hervor⸗ ragt und daß sogar an der Stelle, wo dieselbe sich früher be⸗ fand, das Senkblei tiefen Grund giebt. Dies sind wenigstens die Angaben, welche der Coutre⸗Admiral Domenico de Almagre, Kommandant der Marine in Palermo, nach Neapel berichtet. Hr. Constant⸗Prevost, der, sobald die Witternng es erlaubt, von hier abrtisen wird, um einen Theil der süolichen Küste der Jusel zu besuchen, will sich selbst überzeugen, ob die Nachrichten, die