der daselbst verurtheilten Unruhestifter, bedauerte aber, daß die⸗ selbe zu spät gekommen seyn möchte. — Hr. Herries überreichte
eine Bittschrift von Londoner Manufakturisten über den trauri⸗
gen Zustand des Handschuhhandels, und Oberst Davies ver⸗ langte ein Comité zur Untersuchung dieses Gegenstandes. Hr. Robin son unterstützte den Antrag des Obersten, der be— sonders auf die Thatsache gegründet war, daß in Wor— cister jetz kaum noch der dritte Theil von den Hand⸗ schuhen fabrizirt werde, die sonst dort angefertigt worden, was lediglich dem Umstande mijuschreiben sey, daß von diesen Artstel so viel aus Frankreich eingeführt werde, das seinerseits durchaus keine Englische Fabrikate zulasse. Im vorigen Jahre habe der Zoll sür Französische Handschuhe 20,000 Pfd. betragen; diese Einnahme sey jedoch eigentlich ein Verlust für die Staats⸗ Revenüen, indem sonst 60, 000 Pfd. an Zoll für ausländisches Leder eingegangen sey. Während der letzten drei Jahre seyen im Durchschnitte jährlich 870g Dutzend Französssche Handschuhe eingeführt worden, eine Zahl, die, wenn man die eingeschwärz—⸗ ten hinzurechne, mindestens auf 130,000 Dutzend anwachse. Jedes Dutzend aber entziehe dem Lande einen Nutzen von 7 Schillingen. Herr P. Thom son (Präsident der Handels⸗ kammer) suchte den Redner durch einige Thatsachen zu wider— legen und darzuthun, daß die Stockung im Handel keiner legislativen Maßregel zujuschreiben sey. Im Jahre 1826 sey der Zoll aufgehoben worden; nun ergebe sich aber, daß in den 5 Jahren von 1820 bis 1824 2,632,000 Häute und in den 5 Jahren von 1826 bis 1831 3,679, 0090 Häute eingeführt, und daß in dem ersten Zeitraume 598,000 Dutzend, in dem letzteren dagegen 792,000 Dutzend Handschuhe angefertigt worden wären, welches einen Zuwachs von 190,00 Dutzend darstelle. Es müsse auch in Betracht gezogen werden, daß Worcester nicht allein den Handschuh-Handel treibe, und daß das dort herrschende Elend nicht allein diesem Handel zugeschrieben werden dürfe. Den Zu⸗ stand des Handschuh⸗ Handels in Neovil betreffend, so bemerke er nur, daß sich daselbst im Jahre 1823, als das Einfuhr⸗Ver— bot aufgehoben worden, 27 Niederlagen befunden hätten, während man deren jetzt 40 zähle. Es müsse auch übrigens den Franzö— sischen Fabriken doch wohl nicht so leicht seyn, zu konkurriren, denn die Einfuhr Französischer Handschuhe habe sich fast gar nicht vermehrt, sondern bleibe sich jedes Jahr gleich. Das ge— genwärtige Uebel sey hauptsächlich der Üübertrlebenen Einfuhr fremder Häute und der Einfuhr Berliner Handschuhe zuzu— schreiben. Schließlich erklärte der Redner, daß er sich dem An— trage, einen besonderen Ausschuß zu ernennen, widersetze, da dies die Bittsteller irriger Weise zu dem Glauben verleiten könne, daß die Regierung ihnen Prohibitiv⸗Zölle bewilligen wolle, wel⸗ ches keinesweges Absicht derselben sey. Sir R. Vyvhan sagte, daß man sich immermehr über einen Punkt zu verständigen an—⸗ fange, daß nämlich das freie Handels⸗System versucht und mißlun⸗ gen sey. Es scheine ihm sehr unbillig von Seiten der Regierung, daß sie sich der Ernennung eines besonderen Ausschusses widersetze, in⸗ dem es sich dabei nur um eine genaue Untersuchung der Ursachen des gegenwäctigen traurigen Zustandes handele. Lord Althorp sprach sich ebenfalls gegen die Ernennung eines besonderen Aus⸗ schusses aus. Er hielt denselben für unnütz, da die Klage, daß so viele Handschuhe eingeschmuggelt würden, ein Hauptgegen⸗ stand der Untersuchung seyn solle. Der Redner bestritt aber diese Thatsache, indem er erklärte, daß er sich auf eine eigene Weise davon überzeugt habe. Es sey nämlich bekannt, daß man hier im Lande das Einschmuggeln jenes Artikels assekuriren könne; eine solche Assekuranz könne aber nur auf Handschuhe nicht bewerkstelligt werden, oder nur gegen eine so hohe Prämie, die dem Betrage des Zol⸗ les gleich komme. Er stimme mit seinem sehr ehrenwerthen Freunde (Thomson) darin überein, daß sich der Zustand des Han⸗ dels verbessern würde, wenn der unverhältnißmäßig bedeutende Vorrath rohen Materials vermindert seyn würde. Nach einer langen Debatte entschied das Haus durch 223 Stimmen gegen 168, also mit einer Mehrheit von 55 Stimmen, daß kein be— sonderer Ausschuß ernannt werden solle. — Da es mittlerweile schon sehr spät geworden war, so trug Lord Althorp darauf an, den LAusschuß über die Reform-⸗Bill auf morgen zu vertagen, welches genehmigt wurde. Das Haus vertagte sich um halb 2 Uhr Morgens.
London, 1. Febr. Im Unterhause war gestern allgemein von der Abberufung des Marquis v. Anglesea von seinem Posten in Irland und der Ernennung des Grafen v. Carlisle zum Lord⸗ Lieutenant die Rede.
Sr H. Parnell, der über die Frage wegen weiterer Zahlung der Russischen Zinsen abweichender Meinung von den Ministern, seinen Kollegen, gewesen, entfernte sich juͤngsthin, ehe es zur Abstimmung darüber kam, aus dem Unterhause und hat seit— dem, wie man mit Bedauern vernommen, seine Stelle als Kriegs⸗Secretair aufgegeben. Man vernimmt, daß Sir John Cam Hob house, das bekannte Mitglied für Westminster, zu dem Posten des Sir Henry ernannt worden und die Ernennung an⸗ enommen hat. Der Austritt des Letzteren und das so lange ker en eines Theils der Ratisieationen wirkten schon gestern nachtheilig auf unsere Börse.
Im vorgestrigen Courier liest man: „Der erste Secretair der Holländischen Botschaft am hiesigen Hofe, Hr. Dedel, ist am 28sten v. M. mit Depeschen für den Holländischen Bevoll⸗ mächtigten aus dem Haag hier eingetroffen. Das Dampfboot Curagao war ihm wegen der Wichtigkeit derselben zu Gebote ge⸗ stellt worden. Ueber den Inhalt derselben hat nichts Näheres verlautet; doch heißt es allgemein, der König der Niederlande sey geneigt, die Belgische Frage ganz den Generalstaaten zu überlassen. Gleichzeitig hat Hr. Dedel die Antwort des Hollän⸗ dischen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten, Baron Ver⸗ stolk van Zoelen, auf die Note der Konferenz vom 4. Januar überbracht. Dieses wichtige Aktenstück wird wohl erst morgen seinem ganzen Umfange nach bekannt gemacht werden; man lobt dasselbe wegen sesner Gründlichkeit und der Gewandtheit der Abfassung, wie Alles, was aus der Feder dieses Miniffers fließt. — „„So viel“, fügen andere Blätter hinzu, „ist bereits mit Zu⸗ verlässigkeit bekannt, daß der König von Holland in demselden seinen unwandelbaren Entschluß aussprechen läßt, von den Grundlagen der Unterhandlungen, die er früher in Betreff Bel— giens aufgestellt, nicht abzuweschen. Es bezieht sich insbefondere auf das Protokoll No. 12 vom 277. Januar 1831 und besagt, daß der König geneigt sey, die darin aufgestellten Grundsätze auf— zunehmen, als die einzigen, denen er jemals seine Beistimmung gegeben, und welche von den neuen durch die Konferenz vorge— schlagenen Bedingungen durchaus abweichen. Injzwischen bedient sich der Holländische Monarch keiner feindseligen oder aufreizenden Sprache, sondern erklärt nur seine Bereitwilligkeit, auf jeden Vertrag einzugehen, welcher die Ehre seiner Krone oder die In⸗ teressen seiner Uinterthanen nicht gefährden würde, da er Tief durchdrungen seh von der teberzenztng, daß die Interessen Gu— ebeg mit Har glufre Chthaltung des rles- ng eng veilnpft sttin.“
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Im gestrigen Globe liest man. „Da der heutige Llbend zur Ratisication des Vertrages zwischen Holland und Belgien bestimmt ist, so werden sich die Vertreter aller betheiligten Mächte auf die an sie ergangene Einladung im auswärtigen Amt ein—⸗ finden, wo diejenigen Gesandten, welche dazu ermächtigt sind, demgemäß ihre Ratificationen abgeben werden. Diejenigen von Großbritanien und Frankreich werden, wie wir vernehnien, sogleich vorgezeigt werden, und wiewohl dies nicht auch mit denen der anderen Mächte der Fall seyn dürfte, so bleiben wir doch der einmal, und zwar nicht so leichthin, ausgesprochenen Ansicht, daß sie bald nachfolgen werden, und daß, da dasjenige, was zum Besten des ganzen Europa gereicht, für dessen einzelne Theile schwerlich beeinträchtigend seyn kann, die Rücksicht auf dasselbe eine baldige und endliche Lluflösung dieses verwickelten Knotens herbeiführen wird. Dem Französischen Kabinette gereicht es zum Ruhme, daß es mit Bezug auf die Belgischen Festungen in einem ungemein vertrauensvollen und liberalen Sinne zu Werke gegangen ist. Die Erledigung dieses Punktes besestigt, zum Glück ein anderes temporasres Hinderniß der endlichen Ueher— einkunft, der man jetzt mit so vielem gerechten Vertrauen ent— gegensehen kann.“
Die heutige Times meldet, daß die Bevollmächtigten von Frankreich und England in einer gestern Abend im auswärtigen Amte gehaltenen Konferenz die Ratificationen des Vertrages vom 15ten Nov. ausgewechselt haben; die Bevollmächtiglen von Oesterreich, Preußen und Rußland hätten von ihren Höfen die erforderliche Ermächtigung nicht erhalten, weshalb die Aus— wechselung ihrer Ratificationen für jetzt verschoben werden müß— te. Die Times glaubt wiederholentlich versichern zu diirfen, dieser Aufschub rühre von keiner Weigerung, zu ratificiren, her, und die Ratifieationen der drei Höfe ließen sich demnach noch erwarten. Es sey nichts Ungewöhnliches bei diplomati— schen Verhandlungen dieser Art, wenn einige Theilnehmer an einem Vertrage nicht zur gehörigen Zeit ihre Ratifieationen ein— gesandt hätten, das Protokoll für dieselben offen zu lassen, so daß, wenn dieselben einträfen, deren Eintreffen als mit dem der übrigen gleichzeitig geschehen angesehen werde. Vermuthlich habe die Konferenz im gegenwärtigen Falle dieses Verfahren beobachtet, um jene Einigkeit unverletzt zu erhalten, die für die Aufrechthaltung des Eurspäischen Friedens so wesentlich sem. Der heutige, Courier fordert dagegen die Times und gleich— lautende Blätter auf, die Gründe anzugeben, weshalb sie denn noch immer die Ratificationen erwarteten; er selbst halte sich verpflichtet, zu erklären, daß kein triftiger Grund vorhanden sey, die Ratification des Konferenz⸗Vertrages in seiner jetzigen Ge— stalt von Seiten der drei östlichen Mächte zu erwarten. Zwar wären vorgestern Abend Depeschen bei den Bevollmächtigten Oesterreichs und Preußens eingegangen; aber keine offizielle An⸗ zeige berechtige zu einer solchen Erwartung. Sollte der Vertrag überhaupt jemals ratifieirt werden, so würde das nur mit sehr wesentlichen Modifieationen geschehen.
Das heute Abend erschlenene Batt des Globe fügt allen diesen Berichten und Betrachtungen noch Folgendes hinzu: „Frankreich und England haben endlich die Ratifleationen aus- getauscht; mit Bezug auf die anderen Mächte wird, wie wir glauben, Nachstehendes einen ziemlich genauen Begriff von dem geben, was sie zu thun gesonnen sind: Der Preußische Gesandte hat von seinem Souverain die Ratification des Vertrages mit der Instruction erhalten, dason Gebrauch zu machen, sobald die anderen Mächte bereit sind, zu ratifiziren. Oesterreich giebt den sehnlichsten Wunsch zu erkennen, den Frieden aufrecht erhalten zu sehen, und ist bereit, in Vereinigung mit den anderen Mäch⸗ ten zu ratifiziren; es sieht dasjenige, was geschehen ist, für zweckmäßig und unvermeidlich an. Der Oesterreichische Kaiser wünscht — wie man es bezeichnen kann — als eine Präservatip— Macht angesehen zu seyn; niemals wird er das Wagniß einer gewaltsamen Aenderung im Zustande der öffentlichen Angelegen⸗ heiten unternehmen wollen. Rußland giebt die Hoffnung zu er⸗ kennen, daß der König der Niederlande dem Traktate beitreten werde, und zwar ertheilt es ihm nicht bloß den Rath dazu, son⸗ dern benachrichtigt ihn auch, daß Holland beim Ausbruche eines Krieges auf seinen Beistand nicht zählen könne. Zu gleicher Zeit drückt es jedoch den Wunsch aus, daß der Traktat in zwei oder drei Punkten anders abgefaßt seyn möchte.“
Unser Botschafter am K. K. Oesterreichischen Hofe, Sir Fr. Lamb, sollte dieser Tage an seinen Posten zurückkehren, und die Pferde waren bereits vor seinen Wagen gespannt, als Lord Palmerston, in Folge erhaltener Depeschen, dessen Abreise auf— schieben ließ.
Die betrübendsten Nachrichten sind leider dieser Tage aus Irland eingegangen. Am 2Aästen v. M. wurde der Prediger Whitty zu Golden in der Grafschaft Tipperary, vor seinem eige⸗ nen Hause, auf der Rückkehr von einem Krankenbesuche, aufs Grausamste ermordet. Als Anlaß wird der Umstand genannt, daß sich kurz vorher ein Haufe vor seiner Wohnung zusammen⸗
gerottet hatte, um ihn zur Herabsetzung der Zehnten zu zwingen.
Die Aufruhr⸗Akte war verlesen worden, und man hatte hierauf etwa 40 Menschen festgenommen. — In Junishowen haben sich große Schaaren von Bewaffneten versammelt und laut ihre Absicht erklärt, keine Zehnten mehr zu entrichten; zu—⸗ gleich erklärten sie ihren Gutsbesitzern, künftig nur ein Zehn— theil ihrer Grundmlethe bezahlen zu wollen! Ein Hauptmann mit einer starken Abtheilung Militair ist dahin abgegangen. — In der Grafschaft Galway wurde sogar ein Mordversuch gegen die Mönche eines dortigen Klosters entdeckt, weil der Abt gegen ungesetzliche Zusammenrottirungen gepredigt hatte. — In der Grafschaft Westmeath haben sich mehrere im vorigen Novem⸗ ber gepfändete Landleute mit Gewalt, in Begleitung bewaffne⸗ ter Schaaren, wieder in den Besitz ihrer früheren Landstellen ge⸗ setzt. — Aehnliche Auftritte werden aus den meisten Grafschaften, besonders aber aus den südlichen, gemeldet. Bei hellem Tage werden Pferde und Ochsen der Gutsbesitzer, besonders wenn sie Geistliche sind, getödtet. An vielen Punkten weigert man sich, Grundmiethe zu entrichten. Die Gerichtsdiener werden ermordet oder gemiß⸗ handelt. Bei Castlecomer wurde ein Hr. Manning von einem Haufen Rebellen, die man Weißfüßler (Wahitefoot. Boys) nennt, aus dem Bette gerissen; man forderte ihn auf, seine Waffen herzugeben, und als er sich weigerte, wurde er nebst seiner Toch⸗ ter auf glühende Kohlen gelegt und so halb geröstet! — 23. v. M. zogen etwa 300 mit Gewehren, Pistolen und Sicheln bewaffnete Menschen bis in die Nähe der Polizei⸗Barracken in der Graf⸗ schaft Tipperary. — Drohbriefe elrkuliren im gamen Lande. Sogar die katholische Gelstlichkeit hat ihren Einfluß auf den rohen Hau⸗ fen verloren, wenn sie denselben zum Guten anwenden will. — Die Trennung zwischen Katholiken und Protestanten tritt immer schärfer hervor; der katholische Adel verhält sich noch neutral. Lindernde und heilende Maßregeln sind ungesäumt nothwendig; aber gleichreitig ist eine sehr bedeutende Verstärkung der Militast⸗ macht erforderlich. —
Zu Manchester fand am Sonntage, hen 2sten v,. M., wit
der eine Versammlung von Arbeitern statt. Die größte Beson allen lassen. Dann aber kommen erst die Schwierigkei⸗ niß herrschte unter der Bevölkerung, und die Behörde hatte din 6 Sie werden aus unseren Zeitungen . ö Versammlung im Voraus verbieten lassen, woju sle von da Tories einen nicht üblen Versisch gemacht haben, ihre Geg? Staats-Secgretair des Innern ausdrückliche Instructionen erh zus dem Felde zu schlagen, und daß sie es, indem sie die ten hatte., Früh Morgens bot Manchester einen wahrhaft krieg onomisten auf der schwachen Seite faßten, so geschickt anfingen, rischen Anblick dar. Das Soste Infanterie- und das Hte Fu s'ste beinahe den Sieg davongetragen. Die geringen Mehr— saren⸗ Regiment waren auf verschiedenen Punkten aufgestell sten von 20 und 24 hei einer Frage, wo es ihre Fortdauer im und etwa 1099 Personen als SpezialKonstabler vereidigt worden ute galt, und zwar noch ehe die Reforn-Rills durchgegangen, Eine dicht Menschenmasse war in, alien Straßen rersanimch isen den Miinistern selbst fowohl als der Nation ihre Sch wãche die nach St. George's Road führten. Hier hatten die Unruh nrathen haben, und die Tories dürfen gewiß sehn, bald wieder stister auf cinem Haufen Ziꝑegelsteme Posto gefaßt, Ein gewiss s Ruder zu kommen. Ratürlich wissen dieselen dann voraus, Gilchrist hielt aufrührerische Reden; als aber die Militair-⸗Gewj Parlaments⸗Reform ihr erstes Geschäft seyn muß; aber hinzukam, zeigte sich eine Spaltung unter der Menge ein Thi 6s erste wollen sie den Genuß der Herrschaft, die ihnen auch war für Aufschub der Versammlung, ein anderer für die Fortj jn Rechts wegen zu gebühren scheint, weil sie dieselbe wie Ge— zung derselben. Die bewaffnete Gewalt nahm, ohne Widerstan säftsmänner ju führen wissen. Der Vorschlag, den der Mar— zu finden, acht Individuen fest. Bei mehreren derselben wunhn Dolche gefunden. Ein Theil des Pöbels brach in Schmähungn aus, doch kam es nicht zu Gewaltthätigkeiten. Das Milsaah war die ganze Nacht auf den Beinen.
Das Linienschiff „Prinz-Regent“ von 120 Kanonen ist vn Lissabon zu Portsmouth eingetroffen; es lagen im Tajo nil
zwei Britische Linienschiffe. Ried erlande, Nachrichten aus Madeira vom 7. v. M. zufolge, J Aus dem Haag, 3. Febr. Fortwährend sind Rekruten
ein Theil der Truppen, worunter das te Regiment, sich emp d Rekonvalescenten auf dem Marsche, um sich zu unserem Es war dem Gouverneur gelungen, mehrere Bataillons dess ere zu begeben.
ben nach der Citadelle zu locken, worauf die Zugbrücke niehn! Mit dem Baron v. Tornaco aus dem Luxemburgischen ist gelassen und die Soldaten entwaffnet wurden; 1590 Mann hz gleicher Zeit hier der Graf 21. v. Larochejaquelin, dein Ver- ten sich bereit erklärt, zu Dom Pedro zu stoßen, sobald er erschs andter der Gräfin, die kürzlich in die Unruhen der Vendee nen würde. . Twwickelt war, hier eingetroffen.
Die gegen Portugal bestimmte Expedition wird Belle In Amsterdam sind in 22,000 Antheilen 44 Mill. zu nicht vor em März⸗Monate verlassen, indem der Atlantst tr neuen Anleihe gezeichnet worden; was in den übrigen Städ— Ocean bis dahin um diese Jahreszeit von Stürmen heimgesut in des Landes gezeichnet ist, schätzt man auf ungefähr 33 Mill. Gul⸗ zu werden pflegt. Dom Pedro wird bloß eine Inspection n n. Es fehlen mithin noch 61 Mill. zur Komptettirung der 183. Flotte und Landungs-Truppen zu Belle⸗-Jsle vornehmen ij Bräfsel, 2. Febr. In der heutigen Sitzung der Re— im Laufe d. M. nach Paris zurückkehren, Ende d. M. aber wr räsentanten-Kammer bestieg der Minister Ser aus— der zur Expedition abgehen und dann den Ober-Befehl ihn srtigen Angelegenheiten Sie Tribune und machte nach⸗ nehmen. Bis dahin werden seine Streitkräfte allem Anschen hende Mittheilung: „Meine Herren, am 31. Jan., als an nach sehr vermehrt seyn. m jum Austausche der Ratisieationen festgesetzten Tage, ver⸗
Der Courier hat nun bereits bei mehreren Gelegenheit mmelten sich die Bevollmächtigten der fünf Höfe Und faßten gezeigt, daß er mit dem Ministerium entzweit sey; so findet genden Beschluß: in der Hinrichtung der Unruhestifter iu Bristol einen Anlaß, sih Befremden über die unter der Verwaltung des Lord Broughan so schnell vollzogenen Todesstrafen zu äußern, und wundert sth daß dieser so thätige Minister die Frage wegen der Todesstn überhaupt noch nicht vor das Parlament gebracht habe. 9 nimmt diese Gelegenheit wahr, um Sir R. Peel eine glännem Lobrede zu halten, welchem, so weit es seinen direkten Ems auf die Rechtspflege betreffe, durchaus keine nachtheilige Rem niscenz zu seinem Wieder⸗Eintritte ins Kabinet im Wege steht.
Der durch die , welche seinen Namn führt, bekannte Doktor Bell ist in seinem S0sten Jahre in h Grafschaft Cheltenham gestorben. Er hinterläßt ein Vermgh von 120,000 Pfd. Sterling, welches er verschledenen Natlonqh Instituten vermacht hat. ,
— — London, 31. Jan. Trotz der vielen von Tausenzn unterschriebenen Bittschriften und der Declamationen derjengz Zeitungen, welche, wie der Morning Herald, die Gesinnungt der Gemäßigten aus dem Mittelstande zu vertreten vorgeben hat die Regierung es für ihre Pflicht gehalten, von den Bran stiftern zu Bristol nur einem und von denen zu Nottinghen zweien das Leben zu schenken. Auch sind in ersterer Stad u Männer bereits gehängt worden, und wahrscheinlich werden noh vor Ende der Woche in letzterer noch drei dasselbe Schichal haben. Eine am unrechten Orte angebrachte Menschenliebe wil, daß man diesen Leuten das Leben hätte schenken sollen, well s sich von einem politischen Taumel hinreißen ließen; und dies wi man in einem Lande, wo man einen im Wahnsinn der Tum kenheit begangenen Mord oder auch wohl einen Schaaf⸗Diebstess mit dem Tode bestraft! Nein, die That war zu gräßlich, du angerichtete Schaden zu groß, und die Aufmunterüng zu chr lichen und schlimmeren Störungen der öffentlichen Ruhe in zum Trotze gegen die Obrigkeit zu auffallend, um nicht dut die furchtbarste Strafe, welche die beleidigten Gesetze zu verhängt vermögen, geahndet zu werden. Am vorletzten Sonntag hil der politische Verein zu Manchester, der (wie ich schon ftiht erwähnt) gänzlich aus den arbeitenden Klassen besteht, eine Mn sammlung, um den König zu bitten, daß er die zum Tode Ln urtheilten begnadigen möge. Bei dieser Versammlung aber wm den solche Drohungen ausgestoßen, daß der Minifler des Innm an den dortigen Magistrat schrieb und demselben befahl, R Erneuerung solcher Versammlungen zu verhindern. Da man in letzten Sonntag wieder eine dergleichen halten wollte, so wurtkh diejenigen, welche sich auf einem zur Rednerbühne dienenhg Backsteinhaufen versammelt hatten, von der durch eine starke H deckung von Truppen und Spezial-Konstabeln unterstützt en Pol verhaftet und die Versammlung ohne den geringsten Wön stand zerstreut. Lllles dieses sind nicht zu verachtende Anzehsg eines gefährlichen Geistes, den die Macht der Gesetze jn für jetzt noch danieder hält, der aber gewiß am Ende n ein ausgetretener Bergstrom allen Widerstand überwältigen ni wenn nicht neuere zeitgemäßere Gesetze hinzukommen, um dan Uebel vorzubeugen. 3. Irland haben die bestehenden Gel schon größtentheils die Macht verloren, und bei der Lage aden i Dinge scheint auch Gewalt dieselben nicht in die ihnen geht unsficat. rende Würde wieder einsetzen zu können. In sechs Grafschafth werden durchaus keine Zehnten mehr bezahlt; ja, in *, sollen die Bauern ihren Grundherren angezeigt haben, baß . in Zukunft nur den Zehnten von dem bisher entrichteten Ilm 1. 14 berahlen würden, und an anderen Orten Pächter, welche nen c. Nicht⸗-Entrichtung des Zehnten von ihren Besitzungen vertrsht und worden waren, gewaltsam zu denselben zuriickgekehrt seyn.
lis von Chan dos diesen Abend macht, daß die Vertreter der anptstadt nicht vermehrt werden sollen, dürfte vielleicht das jchicksal der Whigs entscheiden, welche bei ihrer schwankenden nentschlossenheit immer mehr das öffentliche Zutrauen zu ver—
ren scheinen.
htoßbritanis⸗ haften fuͤr de
hen Bevoll . evollmaͤch
lll che ste aber den Schrecken vollkommen zu machen, ist ein protestantisth 3. Geistlicher, ein Archidiakonus, welcher sich geweigert hatte, Mn ihm vorgeschlagenen Vertrag hinsichtlich des Zehnten einzugehth auf der Landstraße zu Tode fete g, worden, und mehrert le j tholische Priester hat man mst dem Tode bedroht, wenn sse w ferner gegen die verübten Gewaltthaten predigen sollten. Au hatte man zwar schon seit Jahren vorausgesehen, e es mit den ahres 18 Zehnten in Irland endlich dahin kommen würde; aber jetzt q icht un
ist man darauf gekommen, eine Untersuchungs⸗Kommission ant in ordnen und auf. Mittel zu denken, dem siebel abzuhelfen.
Die Reform-Bill schleicht durchs Unterhaus hin und wird, n
das vorige Mal, fast ohne Modificationen, ins Obere kommen 186* Wenn sse dasselbe, was noch dahin steht, auch annimmt, so an dies doch mit solchen Veränderungen geschehen, daß das dem kratische Prinzip nur wenig dabei gewinnen wird. Meiner . den, nung nach, wird man sich von Gelten des Hublikums, aus er ßer Ermüdung und in der Hoffnung, nächsteng mehr fu lf zen, auch aug Jurcht vor beim ige n Pl hel, den Mn
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n hier i 11 noc ist den . und ie n r
, ist, so erklaͤren Wir
besagter Traktat in allen und fuͤr Uuns und fuͤr Unsere Erben uͤnd stachfolger, daß derselbe angenommen, gebilligt, ratisieirt und be—
stätigt worden ist, und durch Unsere eigenhaͤndige Unterschrift ge—⸗
nehmigen, billigen, ratificiren und bestaͤtigen wir denselben. ir geben Unser Koͤnigliches Wort, ihn zu beobachten und unverletzẽ ich
beobachten zu lassen, ohne demnselben jemals zuwider handeln noch
erlauben zu wollen, daß demselben, es fey direkt oder in direlt, auf welche Art und Weise es auch immer seyn moge, zuwider gehan⸗ delt werde, — Zu Urkund dessen haben wir Gegenwaͤrtiges mit Un⸗ serem Insiegel versehen. Gegeben zu Paris, am 24 Dez. 1831. (gez) Ludwig Philipp. . (kontraͤsign. Horaz Sebastiani.“ Ratifiegtion Sr. Großböritanifch n Majestät.
„Wilhelm LY. u s w. Da ein Traktat zwischen uns und Un seren guten Bruͤdern, dem Kaiser von Desterresch, König von Ungarn
und Boͤhmen, dem Koͤnige der Franzosen, dem Koͤnige von Preüßen
und dem Kaiser aller Reußen einerseits und Unserem guten Bru⸗ Bologna, fartzusezen, it hin das Gerücht? a cGhren gekommen
der- dem Koͤnige der Belgier, andererseits am 15. Rob. d. J von Unseren und den Bevollmaͤchtigten Unserer oben erwahnten guten Bruͤder, welche zu diesem Zwecke mit den gehoͤrigen Vollmachten
versehen waren, in London abgeschlossen und unterzeichnet worden
ist, welcher Traktat wortlich fo lautet: (hier folgt der Traktat? — Nachdem der erwaͤhnte Traktat von Uns gelesen und wohluͤberlegt
worden ist, haben Wir denselben gebilligt, angenommen und in allen ger gi i, halten Wit es fuͤr nöthig, sämmtifchen
und jedem einzelnen seiner Artikel bestätigt, fo wie Wir durch Ge⸗
genwaͤrtiges den besagten Traktat fuͤr Uns und fuͤr unsere Erben und. Nachkommen genehmigen, annehmen, bestätig en und ratifteren. Wir geben Unser Königliches Wort, daß wir aufrichtig und treu
alle und jede einzelne der im Traktat enthaltenen Bestimmungen
ausfuͤhren und beobachten und daß Unserer Gewalt steht, dulden werden, daß dieselben von irgend Je⸗ mand verletzt oder auf irgend eine Weife übertreten werden. 3u Urkund dessen haben Wir Gegenwaͤrtiges eigenhaͤndig unterzeichnet
8
und mit Unserem Königlichen Insiegek verfehen.
unserer Regierung. (gez. Wilhelm k.“ Ratiftegtion Sr. Majestaͤt des Königs der Belgier.
Leopold, Koͤnig der Belgier, Allen, die dies fehen, Ünseren Gruß zuvor, Nachdem Wir den am 15. Nop. 1831 durch ün feren außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Minister bei Sr. Großhritanischen Majestaͤt und durch maͤchtigten Oesterreichs, Frankreichs, Großbrstaniens, Preußens und Rußlands abgeschlossenen und unterzeichneten Vertrag gelesen und untersucht haben; welcher Vertrag wortlich so lautet: der Traktat) Genehmigen Wir denselben und jeden einzelnen seiner Theile, erklaͤren, bestaͤtigt worden ist, und geben Unser Königliches Wort, daß der Inhalt desselben ausgefuͤhrt und beobachtet werden soll, ohne dem— selben jemals zuwider handeln noch erlauben zu wollen, daß ihm direkt oder indirekt, auf welche Art und Weise es auch sey, zuwider gehandelt werde. Zu urkund dessen haben Wir Gegenwaͤrtiges eigen⸗ haͤndig unterzeichnet und mit Unserem Königlichen Insieg el versehen. Gegeben zu Bruͤssel, am 22. November 1831.
gez) Leopold. (kontrasign. von Meulenaere.“
„Meine Herren“, fuhr der Minister nach Mittheilung obiger Aktenstücke fort, „die Hoffnung, welche ich in der Sitzung vom 14. Jan. aushrückte, ist zum Theil in Erfüllung gegangen. Der wichtige Umstand wird Ihnen nicht entgehen, daß durch die doppelte Ratification Frankreichs und Großbritaniens der Traktat vom 15. Nov. einen Charakter der Unwiderruflichkeit angenommen hat, der ihn vor allen Diskusstonen, die man noch zu erheben versuchen dürfte, sicher stellt. — Nach dieser Mittheilung begannen die Berathungen über die Cwilliste, welche auf 1,300,000 Fi. festgesetzt wurde, wogegen ihr die Un— terhaltung der Königl. Wohnungen zur Last fällt.
Deutsch land.
Schloß Taxis, 27. Jan. (Frankfurter Ober⸗Post⸗ amts⸗Zeitung.) Ein schmerzlicher Unfall, der selbst das Leben der verehrten Fürstin bedrohte, hat am 25. Jan, Ihre Hoh. die verwittwete Frau Fürstin von Thurn und Taxis betroffen. Ihre Kleider fingen, als sie sich über ein Licht niederbengte, Feuer, und obgleich sie mit seltener Geistesgegenwart sogleich selbst mit einem rasch ergriffenen Tuche die Flamme zu erflicken suchte und Hülfe schnell herbeieilte, wurde sse doch an Kopf und Hals sehr bedeutend verletzt. Ein Glück, daß dieser Vorfall nicht die trau⸗ rigen Folgen, die er befürchten lassen konnte, gehabt hat, indem Ihre Hoheit sich bereits außer aller Gefahr befinden und' die Heilung der Brandwunden, wenn gleich sehr schmerzhaft, er⸗ wünscht von Statten geht.
6 alien.
Der, Oesterreichische Beobachter enthält Folgendes: „Die Päpstlichen Truppen sind vom 21. bis 25. Januar in ih⸗ ren Stellungen verblieben. Am L6sten fand ihre Verbindung mit den von Ferrara über Argenta und Lugo und von Modena über Cento und Budrio, in Folge der von seiner Eminenz dem Kardinal Albani erlassenen Aufforderung, herangerückten Sester⸗ reichischen Kolonnen statt. Noch an dlesem Tage wurde Castel Bolognese, am 27sten San Nicolo von den Papstlichen Truppen besetzt, und am 28sten rückten 2000 Mann derselben, durch die K. K. Brigade Hrabowski unterstützt, ohne Widerstand zu sinden, in Bologna ein. Die Sr. Eminenz dem Kardinal Oppizzon, Erzbischof dieser Stadt, am 23sten zu Forli von Sr. Eminenz dem Kardinal Albani gegebene Versicherung, daß Se. Heiligkeit, trotñ dem beim Einmarsche der Päpstlichen Truppen stattgefunde⸗ nen Widerstande, Ihre milden Geslnnungen gegen die Bewoh— ner der Legationen nicht ändern werde, in nachstehender, am 25sten aus Forli erlassener Proclamation öffentlich bekannt gemacht wurde, — hat nicht wenig dazu bei⸗ getragen, die Gemüther zu beschwichtigen, und zwar bis zu dem Grade, daß die Entwaffnung der Bürgergarden und überhaupt der Stadt ohne alle Schwierigkeit noch am selben Tage beginnen konnte und die Geschütze und Gewehre, wie Se. Eminenz der Kardinal Albani in einer am 27sten aus Faenza erlassenen Bekanntma— chung angeordnet hatte, den Päpstlichen Behörden überliefert wurden. — Die Kolonne des K. K. Feldmarschall-Lieutenants Retsetz,; welche auf der Straße von Modena den Gnmarsch durch eine Demonstration zu erleichtern beauftragt wah, zog sich so⸗ gleich, nachdem die Unterwerfung der Stadt nicht mehr im Zwei⸗ fel war, aus dem Päpstlichen Gebiete zurück, ohne Bologna selbst betreten zu haben. — Ravenna wird ausschließend don Päpstlichen Truppen besetzt. Die Brigade Hrabowski beschränkt sich auf Bologna und Forli, wo dermalen die Gegenwart der Desterreichischen Truppen von allen Parteien als die sicherste Bü'gschaft gegen . Ausbrüche der Leidenschaft lebhaft gewünscht wird. — Der K. K. kommandsrende General im Lom— bardisch⸗Venetianischen Königreiche, General der Kavallerie, Graf
Radetzki, welcher sich auf Ansuchen Sr. Eminenz des Kardinals
Albant zu demselben nach Forli begeben hatte, um die erforder⸗ lichen Verabredungen hinsschtlich der kombinirten Bewegungen der beiderseitigen Truppen zu treffen, wird Bologna am 29sten Mittag verlassen und sich unmittelbar nach Mailand zurliekbe— aeben
jeder einzelnen seiner Bestimmungen
gung setzten, hatten Se. Eminenz der Kardina
Wir niemals, so weit es in!
werden behandelt werden.
Gegeben an Un⸗ serem Hofe zu St. James, ant 6. Bezeimber 1831, im 2ten Jahre
Ihre Excellenzen die Bevoll⸗
(hier folgt
daß derselbe von Uns angenommen, ratificirt und z g für das Rechnungswesen über die Kassenführung im verflossenen
— eine Versscherung, die
men, bestimmt, trat er,
Nachstehendes ist die oben erwähnte Proclamation, welche Se. Eminenz der Kardinal Albani am 25. Jan. aus Forli er⸗ lassen hatte: 6 zie i
»„Joseph, Kardinal Albani ꝛc. c., Legat von Urbino und Pe—= saro, außerordentlicher Eommissair Sr. Heiligkeit in den vier TLe⸗ gationen. Bevor sich die Paͤpstlichen Truppen aus Rimini nach den ubrigen Städten der Romagna und 26 Bologna in Bewe⸗
Staats⸗Seeretair be⸗ reitz die huldreichen Gesinnungen bekannt gemacht, mit denen Se. Heiligkeit in diesen Provinzen wieder in die volle Ausübung Ihrer Souverainetaͤt zu treten beabsichtigen; und Wir, indem Wir dem Publikum ankuͤndigten, daß Se. Heiligkeit Uns mit dem Charakter eines außerordentlichen Commissairs zu bekleiden geruhten, haben es für Unsere Pflicht gehalten, Uns ausschließend auf das zu be— ziehen, was Se. Heiligkeit zu e und bekannt zu machen für fut befunden hatten. — Wahrend Wir im Begriff standen, aus die⸗ er Stadt Forli Unseren Weg mit den Paͤpstlichen Truppen nach
an g daß der auf dem bisher zuruͤckgelegten Wege Den
. Truppen entgegengesetzte und von denfelben glücklich be⸗ legte Widerstand Unser Gemuͤth erbittert habe und Wir Willens seyen, beim weiteren Vorruͤcken mit größerer Strenge gegen die Städte und Ortschaften, die Wir noch zu durchziehen und zu besetzen haben, zu verfahren. Da jedoch dlese Meinung durchaus 6
er Staͤdte und 3rtschaften, die Wir betreten werden, zu wissen zu thun, daß es Unsere Pflicht und Unsere feste Absicht ist, an dem, was durch das Manifest Sr. Eminenz des Kardinal-Staats⸗Secre⸗ tairs und durch Unsere Notification bekannt gemacht worden ist, nicht das Mindeste zu aͤndern, und daß alle friedliche Einwohner der Legationen von Uns durchaus diesen Bekanntmachungen gemaͤß, und wie vor den stattgefundenen Ereignissen angekuͤndigt worden war, rden Wir werden gleichfalls Sorge tragen, daß die Paͤpstlichen Truppen die strengste Disciplin beobachten und sich nicht im geringsten von den ihnen von Uns ertheilten Vor— schriften entfernen. Mögen daher saͤmmtliche Bewohner der vier Lega—
man glaube,
tionen jede Furcht und jeden Zweifel uͤber Unser und der Paͤpsilschen
Truppen ferneres Benehmen ablegen; alle Verstaͤndigen und Wohlge⸗ sinnten muͤssen sich freuen, durch die väterliche und liebevolle Sorg falt des heiligen Vaters ihrer fruͤheren Sicherheit und Ruhe wiedergegeben zu werden. Forli, den 25. Jannar 1833. J. Kardinal Alñban i.“
I nil an d.
Berlin, 8. Febr. In der Sitzung des Vereins für Gewerbfleiß am 6. Februar wurde vorgetragen: Ein Bericht der Abtheilung
Jahre. Berichte der Abtheilung für Mathematik und Mecha— nik: 1) über einen von einem Mitgliede des Vereins gemachten Vorschlag zur Verbesserung der oberschlächtigen Wasserräder; 2) über einen von dem Mitgliede Hrn. Sehlmacher erfundenen Ap— parat zum Waschen der Schafwolle; 8) über einen von Hrn. Bobbe in Quedlinburg mitgetheilten Mechanismus, die auf⸗ und niedergehende geradlinichte Bewegung in eine kreisförmige, ohne Hülfe der Kurbel, zu verwandeln. Beschluß wegen Annahme des Weberschen Legates. Berichte der Abtheilung für Manufak— türen und Handel: 1) über die von Hrn. Hof-Sattler Reer dem Vereine zur Prüfung vorgelegten 3 Sorten Stabeisen, welches auf seinem Eisenhammerwerk in Martinique fabricirt wird; 2) über einen von Hrn. Seiden-Fabrikant Lehnerdt angegebenen einfachen Schützen zum Eintragen von Pferdehaar und ähnlichen Gegenständen als Einschuß für Gewebe; Z) über die durch das Legat des verstorbenen Hrn. Fabriken⸗Kommisssonsraths Weber zu stiftende Broughamsche Schule für Handwerker. Ein Gat— achten des Hrn. Ober-Bergrath Frick über die von Hrn. Uhlhorn in Grevenbroich gemachten Bemerkungen über pyrometrische Ei⸗ senstangen. Mittheilungen Sr. Exceilenz des Hrn. Ministers des Innern: das Verzeichniß der im Laufe des verflossenen Jah⸗ res 1831 auf neue und nützliche Erfindungen ertheilten Patente; llebersscht von der im Frühjahr 1831 auf den Wollmärkten zu Be.⸗ lin, Breslau, Landsberg a. W., Magdeburg, Stettin und Königsberg i. Pr. verkauften Wolle, mit Angabe der bezahlten Preise; ein von dem Hannöverschen Landes⸗Oekonomie⸗Conducteur Srn. Oldendorp in Celle erfundener Planimeter; Beiträge zur Kenntniß des Ameri⸗ kanischen Mühlenwesens und der Mehlfabrication, ein von dem Ministerium auf seine Kosten herausgegebenes Werk mit 18 Kupfertafeln. Eine Mittheilung der Oekonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachsen durch Ueberreichung ihrer Verhandlun— gen. Eine Mittheilung des Hrn. Land⸗Baumeister Zwirner über die alten Römer-Straßen in den Rhein⸗Gegenden. Eine Mit— theilung des Ingenieur-Hauptmanns Hrn. Wittig in Kolberg über von ihm erfundene Kettennetz-⸗Dächer zur freien Bedachung großer runder Räume. Eine Mittheilung des Kaufmann Hrn. Itzinger über Bauholz Extrakt, aus Amerska bezogen. Eine durch ein Modell erläuterte Mittheilung des Tischler⸗Meister Hrn. Mann über dichte Fenster. Eine Bewerbung des Hrn. Krupp in Essen um den für hartgegossene Walzen ausgesetzten Preis. Eine Mit— theilung des Hrn. Bau- Conducteur Hoffmann Über ein von ihm verfaßtes Werk: die Maschine ist nothwendig. Mittheilungen des Hrn. Grafen Henckel v. Donnersmarck, üder die Ausstellung der Gewerbs-Erzeugnisse in Dresden; über Cultivation der Baum?“ wolle. Vorgezeigt wurde: eine aus hartem Gußstahl gedrehte Walze; eine von Russischen Landleuten gefertigte bunte wollene Decke; ein Paar Gardinenstangen, mit gepreßtem Goldpapier
überzogen, aus der Fabrik von Tren und Ruglisch; ein auf der
Drehbank mit solchem Prosile aus Holz gedrehter Kranz, daß die Segmente desselben als Schnitzwaaren benutzt werden können.
Nekrolog.
Der nun verewigte Königl. Preuß. DOber-Marschall, Geheime Staats- unb Kabinets-Minister, Herr Au gu st Friedrich Ferdinand Graf von der Goltz, war geboren zu Dresden, den 20. Juli 1765. Begütert in Westpreüßen und von einer lebhaften Neigung, sich dem Preußischen Staatsdienste zu wid⸗ nachdem er zu seiner wissenschaftlichen Ausbildung drei Jahre lang die Universitäten Frankfurt und Leipzig besucht hatte, im Jahre 1787 mit dem Titel eines Le—Q gationsrathts in die damalige diplomatische Pepiniöre zu Berlin. In diesem Verhältnisse erwarb er sich in kurzer Zeit so hohen Beifall, daß er bereits im Jahre 1788, und zwar unter sehr schwierigen Verhältnissen, eine vertraute Sendung nach Warschau erhielt, wo damals der Reichstag versammelt war. Hier kam er in Geschäfts-Verbindung mit dem ebenfalls dorthin abgeordneten Marquis von Luechesini, nach dessen Abgange er die Stelle eines Königlich Preußischen Geschäftsträgers zu Warschau bis zum Jahre 1791 bekleidete und inmittelst, im Jahre 17960, von des Höchstseligen Königs Majestät zum Geheimen Legations⸗ rath ernannt wurde. Noch am Schlusse des gedachten Jahres 1791 wars er zu dem Gesandtschaftsposten in Ko— penhagen bestimmt, auf den er im darauf folgenden Jahre abging. Im Jahre 1793 ward ihm die Stelle eines Gesandten aun dem damaligen Kur-Erzkanzlerschen Hoflager zu Mainz zu Theil, die er au . (n nächsifolgenden Jahre antrat und big in das Fot 1797 bertzisete, Rhährend die fer Feit, im Jahrs 1796