. Genua, 8. Febr. Der vom Könige von Spanien zum interimistischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten er— naunte Graf v. Llleudia ist, von Mailand, wo ihn die Nachricht von seiner Ernennung traf, nach Madrid eilend, am vorigen Donnerstag hier durchge kommen.
ö Konstantinopel, 21. Jan. Der Moniteur Ottoman
meldet: „Der Divistons-General der Garde, Achmet Pascha, einer von denjenigen Ober-Offizieren, welche den näheren Dienst
bei der Person des Sultans versehen, hat stets den größten Ei⸗
ser im Militair-Dienst, diesem Lieblings⸗-Gegenstande des Groß— herrn, bewiesen; auch die letzte ihm übertragene Missson in Ru— melien hat er auf das gewissenhafteste erfüllt; ihm war die Qber-Aufsicht über die Geleitung des Mustapha Pascha von Stutari anvertraut, und der Sultan hat ihm fürn r die Ehren „Decoration in Brillanten verliehen.“
Die Verwaltung des Sandschaks Itsch-Eli ist dem Sadik—⸗ Bey und die des Sandschaks Tarsus dem Ragib Efendi über— tragen worden.
Der Distrikt und die Stadt Gallipoli, welche früher das mit dem Sandschak Tschirnem, dessen Hauptstadt Sldriauopel ist, verbundene Sandschak Gallipoli bildeten, sind durch ein Dekret des Sultans dem Ressort des Marine-Arsenals und der Ver— waltung des Kapudan⸗Pascha untergeordnet worden, weil Se. Ho— heit bei seiner letzten Reise nach den Dardanellen die Bemer— kung machte, daß dieses Gebiet aus einer langen Strecke Küsten— landes bestehe, und daß die Bewohner desselben im Marine⸗ Dienst sehr bewandert sehen.
, Dem Bericht über das (gestern erwahnte) von den Chioten in Konstantinopel gefeierte Fest fügt der Moniteur solgende Bemerkungen hinzu:
„Die Zuruͤckgabe der unbeweglichen Guͤter auf der Insel Chios erstreckt ihren Einfluß auf eine sehr große Menge von Individuen, die gegenwaͤrtig auf den verschiedenen Inseln des Archipels zerstreut sind. Seit mehreren Jahren stand es den Ausgewanderten frei, an ihren Heerd zuruͤckzukehren; sie fanden von Seiten der Tuͤrkischen Behdͤrden eine wohlwollende Aufnahme und eine wirkliche Amnestie ohne Ausnahmen; aber es fehlte ihnen an Subsistenzmitteln. Die verminderte Zahl der Beybllerung und der unterbliebene Anbau der un⸗ ter Sequester gestellten Grundstücke hatten großentheils die fruͤheren Hülfs quellen dieser fruchtbaren . versiegen gemacht. Der Akt der Zuruͤckgabe wird sie wieder neu beleben; die ausgewanderten Chioten, die man mit Recht als die Einsichtsvollsten unter den Griechen nennt, werden in kurzer Zeit einen großen Theil der Reichthüͤmer wieder erwerben, deren sie nur verlustig gegan⸗
en sind, weil sie in ibrer Verblendung sich von den unheilvollen
reignissen des Jahres 1822 mit fortreißen ließen. Uebrigens wird es den Eigenthuͤmern nicht an Kapitalien mangeln, um sehr bald aus ihrer neuen Lage alle die Vortheile zu ziehen, welche die Wie⸗ dereinsetzung in ihre Guͤter ihnen verheißt. Mehrere von ihnen be— sitzen noch bedeutendes Vermoͤgen, und eine Art von bruͤderlichem Verband, den man stets unter den verschiedenen Klassen der Bevöl= kerung dieser Insel hat herrschen sehen, verspricht den Aermeren den Beistand der Wohlbabenden. Die Uneigennuͤtzigkeit der Otto⸗ manischen Regierung, mitte lst
questrirten Eigenthums in demselben entstehen mußte, traͤgt
zur Vermehrung der Huͤlfsmittel bei, durch die der Anbau der zu
ruͤckgegebenen Grundstuͤcke befoͤrdert werden kann. In Europa, wo
iesen Dienst
ing, von der die Schaͤtzung abgelehnt wurde, ver⸗ welcher die Eigenthuͤmer von Thios den Schatz füͤr den
das Geld verhaͤltnißmaͤßig einen weit geringeren Werth bat, ais in
diesen Gegenden, wo große Menschenmassen auf kleinen Raͤumen zusammengedraͤngt sind und von diesen ihre Subsistenzmittel hezie⸗
len, ei wie bef eine hen sollen, hat man keine Vorstellung davon, wie befruchtend eine aͤbertragen.
Summe von 500,000 Piastern hier fuͤr den Ackerbau ist. Man darf
ohne Uebertreibung behaupten, daß diese Summe hier einen zwan⸗
zigmal so großen Werth hat, als in Laͤndern, wo der Boden von weit . fertigt hat.
mebr Haͤnden bebaut wird und viel großere Beduͤrfnisse befriedigen muß. So wird die Insel Chios, welche durch den Unstern des Schick sals ohne Verschulden ihrer Einwohner zweimal in das Elend eines
zwecklosen und unsinnigen Aufstandes gestuͤrzt wurde, jetzt aus ibren
Truͤmmern sich von neüem emporheben und nach und nach ihren alten Glanz wieder erlangen. Hier, wie in Aivalt, und an allen anderen Orten, wo die Ordnung durch gierung wiederhergestellt wird, werden in Folge des neuen Muni⸗ cipal-⸗Systems bald die letzten Spuren jener ünruhen verschwunden seyn, und die Erinnerung an dieselben wird nur noch als eine heil
und ersprießliche Erfahrung dastehen. Nirgends eine zahlreiche und fuͤr die Einwohner laͤstige Besatzung; nirgends Vorsichtsmaßregeln des Argwohns, welche das Mißtrauen ewig dauernd machen und das Vergessen der Vergangenheit hindern. Indem die Regie⸗ rung den Ausgewanderten ihr Eigenthum zutl e bt giebt sie ihnen ihr Vertrauen wieder; ihnen und ihrem Interesse, das durch unwiderlegliche Thatsachen erwiesen ist, uͤberlaͤßt die Regierung die
Durch solche Handlungen offenbart die Ottomanische Regierung am besten den sie beseelenden Geist. Damit beschaͤftigt, allmaͤlig alle Wunden einer Revolution, der viele unvorhergesehent ü gan? eine ihr nicht gebuͤhrende Wichtigkeit verliehen, zu heilen, erwiedert sie Beleidigung mit Verzeihung und laßt auf langwierige Erschuͤt⸗ terungen, welche die Bevölkerung fern von ihren Wohnsitzen ver— trieben, Zuruͤckberufung und Wohlfahrt derselben folgen.“
Griechenland.
Ein Schreiben aus Napoli vom 265. Dez. (in Italiäni— schen Blättern) sagt Folgendes: „Wir erwarten hier täglich die Ankunft der 46 zu Hydra und Syra versammelten Deputir— ten, um den Kongreß von Argos vollsählig zu machen. Sie sollen sich an den Befehlshaber der Französsschen Eskadre gewen⸗ det haben, um durch ein Kriegsschiff dieser Nation begleitet zu werden. Sie fürchten, wie es scheint, eben so sehr die Reaction der Griechischen Regierung, mit welcher sie im Kampfe walen und noch sind, als die Russischen Schiffe, welche in jenen Ge— wässern kreuzen, gegen welche sie sich feindlich betragen haben und nun deren gerechte Rache fürchten. Die Flotte des Admi— rals Rieord hat wirklich eine für diese insurgirten Inseln bedenk— liche Stellung genommen; zwei Russische Briggs haben die Blo— kade von Hydra verstärkt, um die Einschiffung dieser Deputirten zu hindern.“
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New⸗York, 31. Dez. In der Sitzung des Hauses der Re⸗ präsentanten vom 13. Dezember reichte Hr. Everett eine Bittschrift ein, worin um Genehmigung zu einer Ansiedelung im Oregon⸗-Gebiet am Columbia⸗Fluß nachgesucht wird; er er⸗ klärte jedoch sogleich, daß er dies Gesuch nicht unterstützen könne, weil durch eine solche Bewilligung die Stipulationen des in die⸗ ser Beziehung mit Großbritanien abgeschlossenen Vertrages ver⸗ letzt werden würden; in einer Hinsicht jedoch verdiene die Petition die Aufmerksamkeit des Hauses; es sey nämlich darin von dem Bestehen blühender Ansiedelungen von Britischen Untertha⸗ uen in jenem Gebiet die Rede; wäre dem wirklich so, dann sey es eine Verletzung jenes Traktats, dem zufolge auf den strittigen Ländereien von Bürgern beider Staaten keine Niederlassung gegründet werden sollte; das Comité für die
man: Von der Plage erlöset d. 30. Jan. 32. Münze, welche in Dukatengold 5. Friedrichs d'or, in Silber 13 Rtihlr., in Neugoloe; 1 Rthlr. und in Bronze 20 Sgr. kostet, ist, nach Inhalt einer
Sorge, in den Pflichten dankbarer Unterthanen treu zu verharren. amtlichen Bekanntmachung des hiesigen Magistrats, größtentheils
— — — — — —
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auswärtigen Angelegenheiten müsse daher die Sache in Unter⸗
suchung ziehen. Sodann übergab Herr Ellsworth eine Denk⸗ schrift mehrerer Bürger Connecticuts, welche Ansprüche auf Er⸗ satz für Beraubungen haben, die vor dem Jahre 1800 durch Französische Kreuzer ihnen zugefügt wurden; diese Ansprüche wa⸗
ren von der Regierung der Vereinigten Staaten durch den Trak⸗ tat von 1803 aufgegeben worden, und die Bittsteller verlangen
nun Entschädigung von dem Kongreß; auch dieses Gesuch wurde an den obengenannten Ausschuß verwiesen. Hierauf wurde der Antrag auf Errichtung eines Ausschusses für Straßen und Ka⸗ näle von dem Hause genehmigt.
Der hiesige Advertifer enthält folgendes Schreiben aus Washington: Adams in den nen Platz zur Linken des Sprecherftuhls an einem einzeln ste— henden Pult, dem Tisch des Secretairs gegenüber. Er empfing die Glückwünsche seiner Freunde und Vieler, die ihn früher ver— leumdet haben. Seine Kleidung war sehr einfach, sein Beneh⸗ men anspruchslos und zuvorkommend. Er begab sich zu Fuß nach dem Kapitol und eben so wieder nach Hause, was er wahr— scheinlich den ganzen Winter über thun wird, obgleich er einen Weg von 2 (Englischen) Meilen bis nach seiner Wohnung hat. Herr Clay nahm seinen Sitz im Senat ein, dem Ansehen nach in der Fülle der Gesundheit. Die Senatoren bewiesen ihm alle ohne Ausnahme ihre Hochachtung.
feierlich einholen, aber dessen Freunde riethen ihnen davon ab; nur mit Widerstreben gaben sie nach. Gewiß giebt es keinen Ort, wo Herr Clay so beliebt ist, als in hiesiger Stadt.“
Am Iten Dezember eröffnete die gesetzgebende Versammlung des Staats Ohio ihre Sitzungen. neurs enthielt reine Thatsachen und war sehr kurz abgefaßt.
9
, . Berlin, 21. Febr. Aus Breslau wird gemeldet:
er nicht nur dieselben demnächst in seiner Wohnung aufgenom—
ihm angebotene Geldbelohnung für seine schöne That standhaft ausgeschlagen hat.
— Die Magdeburger Zeitung sagt: „Amtlichen Be— richten zufolge, haben sich im Januar d. J. in dem sogenannten Hainbrunnen zwischen Garnbach und Wiehe (in Thüringen),
welcher dieses Städtchen mit Wasser versteht, lebende Frösche in
so außerordentlicher Menge gezeigt, daß die Ortsbehörde sich ge—
nöthigt gesehen hat, einige dreißig Körbe voll von diesen eben so seltenen als ungebetenen Wintergästen in Gruben werfen und Ist wohl der ungewöhnlich milde Winter die alleinige Ursache dieser sonderbaren Natur-
Ausfall entschaͤdigen wollten, der durch die Zuruͤckgabe des fe- erscheinung?“
mit Kalk überschütten zu lassen.
liche Ereignisse oder überstandene Gefahren und Bedrängnisse, — durch ein bleibendes Denkmal nicht nur für das eigene höhere Alter lebhaft zu erhalten, sondern auch auf die Nachkommen zu Gern wird man daher vernehmen, daß die hiesige Medaillen-Münze von G. Loos eine Denkmünze auf die Heim— suchung und Befreiung der Stadt Berlin von der Cholera ge—
abzuwehren sucht. stels Petrus: „Demüthiget euch nun unter die ge valtige Hand
Herrn ist Gnade und viel Erlösung; im Abschnitt aber liest lat Der nach Dek⸗ kung der Kosten übrigbleibende Ertrag dieser
zum Besten des Fonds fuüͤr den durch die Maßregeln wider die Cholera entstandenen Aufwand bestimmt, und es sind deshalb
Exemplare derselben nicht nur in der obgenannten Medaillen⸗ Münze selbst (Neue Friedrichsstr. Nr. 56), sondern auch bei der Kämmerei⸗-Kasse im Berlinischen Rathhause, bei der Haupt-Ar- men-Kasse, im Deutschen Dom, so wie in der Haus- und Mieth⸗ sleuer-Kasse im Kölnischen Rathhause und beim Herrn Rendanten
Eysenhardt, am alten Packhofe Nr. 5, zu bekommen.
. 2 *
6 h r 9.
Uhr an der Cholera 14 Personen und starben 7.
beginnt und mit dem 31. März 1833 schließt.
I. Sommer-⸗Semester, vom 15. April bis 15. Septem⸗
ber 1832.
15. April 1832
Ober- Forstrath Dr, Pfeil traͤgt vor: ) Waldbau; 2) Forst⸗ schutz und Forst-⸗Polizeilehre; 3) Jagd-Polizeilehre und Jagd⸗Ver⸗
waltungskunde.
Herr Professor Dr. Ratzeburg: 4) Encyklopäaͤdie der Natur⸗
wissenschaften, mit besonderer Hindeutung auf die fuͤr den Forst⸗ mann wichtigen Disciplinen; 5) Allgemeine zum Bestimmen der Gewaͤchse; 6) Spezielle Forst⸗ Unkraͤuter meine Entomologte, als Einleitung in die spezielle Naturgeschichte der Forst⸗Insekten. ;
Herr Professor Schneider: 9) Arithmetik; 10) Geometrie; 11) Statik und Mechanik.
um forstliche Aufgaben zu löͤsen.
— —
) Wie wir erfahren, hat das gedachte Institut eine aͤhnliche
Münze auch fuͤr andere Staͤdte veranstaltet.
„Am 5. Dezember trat der Ex⸗Präsident Herr Szal des Repräsentantenhauses und nahm sei⸗ der Forst-⸗Insekten; 7) Mineralogie mit besonderer Berl sichtin
Besonders angelegent⸗ lich suchten ihm die Gewerbtreibenden und Geschäftsmänner der;
Stadt ihre Aufmerksamkeit zu bezeugen; sie wollten Herrn Clah! alt f , , , f ö. mit Beachtung der getroffenen n,, benutzt werden, son t
Die Botschäaft des Gouver⸗
Ein Schäferknecht, Namens Seidel, zu Tschilesen hat sich im ver⸗ wichenen Herbst durch die mit eigener Lebensgefahr volldrachte Le- bensrettung zweier in dem hoch angeschwollenen Bartsch-Flusse Luftwaͤrme. . — 4,97 R. 4 3,20 R. verunzlückter Personen um so mehr rühmlich ausgezeichnet, als
; z h — We men und unentgeltlich gepflegt, sondern auch eine jede vo ihnen Wetter..
Es ist ein sehr natürlicher Wunsch: das Andenken an be— Jeum Int, Seh. do
deutende Begebenheiten, die man erlebt hat, — seyen es gläck— w .
Diese trefflich ausgeführte Medaille ftellt auf der Vorderseite den Engel der Vernichtung dar, wie er sich von Osten her der personifizsrten Stadt nähert, die ihn mit der Hand Als Umschrift lieft man die Worte des 2po⸗ 5. Reer Gottes', im Abschnitt aber ist der Tag der begonnenen Plage Hondon. ... d mit den Worten angegeben: Berlin von der Asiatischen Cholera erreicht den 31. Aug. 31. Die andere Seite zeigt, als Gegenbild, die erlöste Stadt, ebenfalls personifizirt, welche knieend die Hande same Lebre, als eine schmerzliche, aber fuͤr die Zukunft nützliche dankend zum Himmel emporhebt, an dem sich der Friedensbogen zeigt. Die Umschrift auf dieser Seite lautet nach Psalm 130: Bei dem
do. Holl. (1831) —. Eoln. PEbr. —.
wöhnischen Eheleute, Lustspiel in 4 einstudirt.) Hierauf: Rataplan, der kleine Tamdour, in 1 Akt, von Pillwitz.
Botanik und Anleitung . Forst⸗Botanik; 7 ueber . Graͤser) und Giftgewaͤchse; 85 Allge⸗
8 Actien 1367. 1365. 1809. G. Poln. Loose 589. B.
Außerdem bleiben, wie bisher, Mittwoch und Sonnabend jeder Woche zu praktischen Exkursionen in die Instituts-Forsten bestimmt,
Zwei⸗ bis dreimal jede Woche wird Hr. Professor Ratzch nach Beendigung der Nachmittags stattfindenden Vorlesungen h turhistorische Erkursionen imnagchen. n
Herr Professor Schneider wird Mittwoch und Song Nachmittags, so wie in den übrigen frei bleibenden Nachmiun stunden, unterricht im praktischen Messen, Nivelliren, Aft Berechnen und Planzeichnen ertheilen. 9a
II. Winter-Semester vom 1. November 1532 hi
31. Marz 18335.
Ober⸗Forstrath Dr. Pfeil: 1). Forst⸗Targtion; 7) duts nutzung; 3) Forstgeschichte und kritische Uebersicht der forns Literatur, verbunden mit einer Anleitung zum zweckmäßigen 9. dium der Forstwissenschaft; 4) Examinatorium, die gesammte gn wissenschaft mit Ausschluß der Huͤlfswissenschaften betreffend. dn
Herr Professor Dr. Ratzeburg: 5) Anatomie und Pbysiah der Gewaͤchse, besonders der bolzartigen; 6) spezielle Nat urge schin
der Bodenkunde; 8) Naturgeschichte der Voͤgel Deutschlanzz naturhistorisches Examinatorium und Revetitorium. 1
Herr Professor Schneider: 10) Ebene Trigonometrie Stereometrie; 12) Statik und Mechanik; 13) mathematischez 3 minatorium, besonders uber Anwendung der Mathematik wissenschaftliche Aufgaben; 11 über Rechnunggzwesen im Algzin nen, so wie das Preußische Rechnungswesen im Besondẽten n Hinweisung auf die deshalb erlassenen Verfuͤgungen und gesenst Bestimmungen. ,
Fuͤr die praktischen Exkursionen und Arbeiten sind Mitzz und Sonnabend bestimmt. In den Herbst-Ferien findet eine kursion in entferntere Forsten statt.
Die Sammlungen der Anstalt konnen von den Studiten auch im Lesezimmer die Benutzung aller nöthigen Buͤcher freiscs
Die Bedingungen der Aufnahme bei der Anstalt sind in 1
Amtsblaͤttern bekannt gemacht worden.
Neustadt⸗ Eberswalde, den 18. Februar 1832. Der Dircktor der inn . Forst⸗Lehr-Anstalt. h. ell.
—
Meteorologische Beohachtung.
Morgens Nachmitt. Abends 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.
e , Par. 343,47 Par. e,, Par. — 0,79 R. 3 5,9 9. R. ö 5.5 8 R. — 5,2 9 R. 92 pCt. 4 pCt. 67 pCt. heiter. sonnig. heiter. 8. O. O.
1832 20. Februar.
Luftdruck ...
Beobachtin
Quellniy⸗ 5,8 99.
Flußwaͤm Q, 60 R.
Thaupunkt .. Dunftsaͤttigung
w Den 21. Februar 1832.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours Jettel. (Preis. (Gul
J — II. H rte. MM
/, Brief. Geld.
3 Ostpr. Hfandbrf. 4 Pomm. Pfandbrf. Kur- u. Neum. do. Schlesische do.
RksSt. C. d. K- u. N. . z. Sch. d. K- u. X.
lloll. voll. Duk. Neue dito.
Friedrichsd'or ..
Disconto
zt. Sesiusd́ - Sch 997 = . . Rh Er. Engl. Obl. 30 Kurm. Obl. m. l. C.
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Berl. Stadt- Gb. do. Elbinger do. PDanz. do. in Th. Westhr. Pfandhbr.
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Hamburg dito
300 IE. . 300 Mr. 118tl. 300 Fr. 6h Fü 150 FI. 100 ThI. 100 ThI. 150 FI. 100 Rbl. Woch. 600 FI. Kurz
wien in dBm, GJ Lud ö Breslau Leipzig JJ Frankfurt a. M. WT. Petersburg BRN. .
⸗ Warschau
Nicht Amtliche Cours- Notizen. Berlin, 21. Februar. (Ende der . Nest. 53 Met. 893. 48 0. 793. B-Actien 788. Russ. Eng! do. Part. 83. Nied. wirsl & 403, do. 68 Anl. 92. Neap. Eng]. 834, do. Falc. Id. Amsterdam, 16. Februar. Nied. wirk]. Sch. 39. Kanz - Bill. 155. 68 Anl. 91. 5s nm do. 755. Russ. (v. 1837) 894. do. (v. 1831) 833. London, 14. Februar.
Belg. 146 3 Verlust. Bras. 43). Din. Hö. Russ .
ö 51 33 Cons. S212.
Königliche Schauspiele. Mittwoch, 22. Febr. Im Opernhause: Die Kirmes, O
in 1 Akt, von E. Beprient; Mussk von W. Taubert. (Iͤl In London erkrankten bis zum 14ten d. Morgens um 10 . l w
ein Pas de trois (Tirolien) hierin tanzen.) Hierauf: Dit ö. ; und der Ritter, Zauber-Ballet in 3 Abtheiltingen. (Letzte Gaft Uebersicht des Unterrichts bei der Königl. Preußi- schen höheren Forst-Lehr-Anstalt zu Neustadt-Ebers-⸗ walde in dem Studien-Jahre 1833, welches mit dem
Therese Elsler, Dlle. Fanny Elsler und Hr. Stullmüller weh
stellung der Dlles. Therese und Fanny Elsler.) Königstädtisches Theater. n Mittwoch, 22. Febr. Der verbannte Amor, oder: Die ih
Akten, von Kotzebue. . Vaudeylt
, , e, , , m, g. r re, nm , . enn Sk - NAGHRIGMIL ER
Paris, 15. Febr. 5proe. Rente sin cour. 9. n gour. 665. 70. 5proc. Neap. fin cour. 77. 90. proc. Ey Rente perp. 533. 5proc. Röm. Anl. 78. proc. Belg. 6 Frankfurt a. M., 18. Febr. Oesterr. Hproc. Metall. 31
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Redacteur John. Mitredacteur Cottel.
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Amtliche Nachrichten. wroönik des Tages.
Se. Königl. Majestät haben den Rittergutsbesitzer Grafen p Sedlnitzky auf Löwiz zum Landrath des Kreises Leob— hitz, im Regierungs-Bezirk Oppeln, Allergnädigst ernannt.
Der bei dem Land⸗ und Stadtgerichte zu alschersleben an⸗ stellte Justiz⸗Kommissar Fützau ist zugleich zum Notarius sblicus in dem Departement des Oder-Landesgerichts zu Hal— stadt bestellt worden.
Die Königl. Akademie der Känste hat den hiesigen Mecha—
ins und Optikus Friedrich Gottlieb Wagner jun, wegen
pecmaßiger Vereinfachung und Verbesserung der Liniir-Ma— bine sür Kupferstecher, zu ihrem akademischen Künstler ernannt nd das Patent unter heutigem Datum darüber ausfertigen lassen. Berlin, den 18. Februar 1832. Königliche Akademie der Künste. (gez.) Dr. Schadow.
Angekommen: Se. Durchlaucht der General⸗Major und
pmmandeur der 5ten Kavallerie-Brigade, Prinz George zu
*
* *
Der General-Major und Conimandeur der 11ten Landwehr—
hiigade, von Wedell, von Breslau.
Abgereist: Der Fürst Friedrich zu Carolath-Saabor,
Zeitungs ⸗ Nachrichten . 8 Deputirten-Kammer. Die Sitzung vom 14. Febr. ffntte Herr von la Pin sonniere mit der Vorlesung einer 12 Artikeln bestehenden, Proposition in Bezug auf Die Entwickelung der⸗ ben soll erst nach dem Budget stattfinden. — Hierauf wurden E Berathungen über den Ausgabe-Etat des Justiz—-Ministeriums tzesezt und beendigt. Das 12te Kapitel im Betrage von 6000 Fr., als ein Zuschuß zu dem Pensions-Fonos, erlitt auf n Antrag der Kommission eine Reduction von 390,000 Fr., gegen die Gehalts-Abzüge zur Dotirung jenes Fonds von 2 'ff 5 pCt. erhöht werden sollen. Im 13ten Kapitel werden an nterstiitzungen für emeritirte Justiz-Beamte und deren Hinter— sebene 30,000 Fr., so wie an Beisteuer zur Herausgabe des purnal des Savans 15,000 Fr. verlangt. Der Berichterstat— wollte das literarische Unternehmen dieses Journals künftig dem Ressort des Handels-Ministeriums schlagen; diesem An⸗ age widersetzte sich aber der Großstegelbewahrer, indem er sich fauf berief, daß die Redacteure und Herausgeber jenes purnals das gegenwärtige Ressort-Verhältniß einmüthig beibe— aten zu sehen wünschten. Der Antrag der Kommissson wurde kauf verworfen und das 13te Kapitel unverkürzt bewilligt. de Graf Gaetan von Larochefoucauld verlangte nach— tglich, daß man dieses Kapital um 180,000 Fr. erhöhe, damit stenigen Justiz-Beamten, die in Folge der gegenwärtigen Be— chungen eine Herabsetzuug ihres Gehaltes erleiden oder ihre stellen ganz und gar verlieren möchten, das in dem Zeitraume pm 1. Jan. bis zur Publication des Budgets zu viel Erhobene ht herauszugeben brauchten. Der Könszl. Commissair, Herr senou ard, bemerkte inzwischen, daß die Kammer nach der ztendigung ihrer Berathungen über das Budget eine allgemeine zetimmung in dieser Beziehung werde treffen müssen. Einen sderen Antrag machte Herr Salverte; er wollte näm— th die Ausgaben für den Rechnungshof (939,000 Fr.), die zher aus dem Budget des Finanz-Ministeriums bestritten wur— fn, künftig auf den Etat des Justiz-Ministeriums bringen, lein dieser Vorschlag sowohl, als der obige des Hrn. v. Laro— tsoutauld, wurden verworfen. Die Versammlung ging hierauf dem Budget für die Königl. Buchdruckerei liber, die ebenfalls mn dem Justiz-Ministerium ressortirt. Die Einnahme dieses sitituts wird pro 18352 auf l, 991,000 Fr., die Ausgabe dage— n auf L728, 415 Fr. berechnet, woraus sich ein Ueberschuß von 2586 Fr. ergiebt. de dieser Etat mit einer von der Kommissson beantragten Er⸗ trniß von 3009 Fr. in den Ausgaben angenommen. — Hier— waren die Berathungen über das Budget des Justiz-Mini— him beendigt, und es kam das Budget des Ministe⸗ kunt des Kultus und des öffentlichen Unterrichts an die ehe „Vier Deputirte, die sich für die allgemeine Diskusston ztten einschreiben lassen, verzichteten vorläußg auf das Wort, deß sich im Laufe derselben nur zwei Redner, die Herren Gi— 6. und v. Lam eth, vernehmen ließen. Der Erstere schloß en langen Vortrag üder die Ausgaben für die Geistlichkeit ( solzenden Worten: „Ich verlange mehr als irgend Einer die ins seehein, Aber ich will auch, daß die Regierung neben chutze, den sie den Dienern der Kirche angedeihen läßt, trenge des Gesetzes diejenigen unter ihnen fühlen lasse, die e rem übertreten; sie mag sich dabei nicht durch die Worte aden! g und Irreligion, die von gewissen Seiten ausgestoßen n lein schuichtern lassen, sondern vielmehr immer ein wach⸗ * uge auf die Ruhestörer in den südlichen und westlichen . len haben, unter denen sich leider viele Geistliche be⸗ M. Die republikanische Partei habe ich nie gefürch⸗ lh ist zu unbedeutend, um Böses wirken ju können; . so verhält es sich mit der Karlistischen und, der n unn , den. seit 40 Jahren sind sie gewohnt, Verschwörun⸗ tten . mz ihr steter Gedanke ist der Umnisturz unferer Frei⸗ nein Institutionen. Diese Parteien dürfen wir nicht aus gen lassen; an die Stelle der Schonung, die uns higher
dem Dafürhalten der Pairs-Kommissson nicht bei jedem neuen
Nach einer völlig unerheblichen Debatte
die Großmuth eingab, von unseren Gegnern uns aber bloß Furcht und Schwäche angerechnet wird, lasse man künftig ein rechtes, aber strenges System treten.“ Der Graf von 2a erinnerte an das Verfahren der National-Versammlung zug auf die Einziehung der geistlichen Güter, so wie an folgung der Priester unter dem Konvente, und warnte die mer, auch nur entfernt in denselben Fehler zu verfallen; die Re— ligion sey innig mit der Moral verknüpft, und ohne diese gebe es keine Freiheit und kein wahres Glück; Napoleon habe dies mehr als irgend Einer gefühlt und daher die Hoffnung einer dauerhaften Regierung vorzüglich auf die Wiederherstellung der Religion gegründet. Eine Stimme zur Linken meinte hier, dies sey der größte Fehler, den Napoleon begangen habe. Die allgemeine Berathung wurde hierauf geschlossen, und es begann dlejenige über die einzelnen Utrtikel. An Besoldungen für die Central-Verwaltung wurden im 1sten Kapitel 221, 000 Fr. (10,000 Fr. weniger, als verlangt worden waren) und im 2ten Kapitel 31,000 Fe. an Bureau— RKosten bewilligt. Im 3ten Kapitel werden 27,775,300 Fr. an Besoldungen und destimmten Indemnitäten für die katholische Geistlichkeit verlangt. Herr Eschasseriaux trug auf die Her— absetzung der Gehalte der Ersbischöfe und Bischöfe auf den im Konkordate bestimmten Satz, so wie auf die Einziehung derjeni— gen Bisthümer an, die über die im Konkordate bestimmte Zahl hinaus errichtet worden sind; er verlangte hiernach eine Resuc— tion von 1,170,000 Fr. Eine ähnliche Peoposttion machte Herr Lu— neau, wogegen Herr Beausejour eine Ersparniß von 1 Mill. durch die Einziehung der Gehalte derjenigen Hülfs-Pfarrer, die außerhalb des ihnen angewiesenen Sprengels ihr geistliches Amt verrichten, in Vorschlag brachte. Hr. Marchal unterstützte den Antrag, wogegen der Minister de; Kultus bemerkte, daß der Mißbrauch, den man durch diese Proposition abstellen wolle, daß nämlich die Vikare (für die im Budget ein Gehalt von 8060 Fr. ausgesetzt ist) sich aus Bequemlichkeit von den Hülfspfarrern aus einem der benachbarten Sprengel gegen eine geringe Vergüti— gung vertreten lassen, seit der letzten Revolution nicht mehr be— stehe. Auf die Frage des Hrn. v. Gréa, ob die Prälaten, die seit dem Juli 1830 Frankreich verlassen, noch ein Gehalt aus Staats-Fonds bezögen, erwiederte der Minister, daß dies nicht der Fall sey; worauf Herr Marchal seinerseits die Bemerkung machte, daß alsdann die betreffenden Gehalte auch im Budget abgesetzt werden müßten. Herr Beauseéjour behauptete, daß noch im Februar
v. J. einige ausgewanderte Bischöfe ihr Gehait fortdezogen
hätten. Herr Mérilhou, damald Minister 23 Kultus, ent—
gegnete, daß unter seinem Ministerium dies nur ein einziges Mal der Fall gewesen sey. Nach einigen Bemerkungen des be— sonderen Berichterstatters über das der Berathung vorliegende Budget (Herrn Gillon) wurde die Fortsetzung dieser letzteren auf den folgenden Tag verlegt.
Paris, 15. Febr. Der König arbeitete gestern mit den Ministern des Krieges und der Marine. Der auf heute anbe— raumte Ball wird erst am nächsten Sonnabend stattfinden.
Die mit der Prüfung des Gesetz-Entwurfs über die Civil— liste beauftragte Kommissson der Pairs-Kammer hat ihre Arbeit beendigt und den Grafen Molllen zum Berichterstatter ernannt. Nach mehreren Konferenzen mit Herrn Dupin hat sie den Ent— wurf der Deputirten-Kammer angenommen, wird aber in den Bericht ihre abweichenden Ansichten über zwei wesentliche Punkte einfließen lassen. Die Kommission ift nämlich gegen das System einer Privat- Domaine, weil dieses den König nicht genug mit dem Lande identificire und an die Möglichkeit einer Trennung beider glauben lasse; das Eigenthum des Königs müsse zu der Kron-Domaine geschlagen werden, damit das Privat ⸗Interesse nicht mit dem allgemeinen in Konflikt gerathen könne. Der zweite Punkt betrifft die baare Dotation der Krone, die nach
ö.
92 325 ö Kam⸗
Regierungs-Antritte, sondern ein für allemal festgestellt werden müsse. Diese von der Deputirten- Kammer abweichenden Ansich— ten sollen indessen nur als Wünsche von der Kommission ausge— sprochen werden.
Herr Louis von Ste. Aulaire ist gestern mit Depeschen für seinen Vater nach Rom abgegangen.
Der Temps fragt nach dem Zwecke der von Toulon abge— gangenen Expedition und meint, dieser könne ein doppelter seyn; entweder wolle das Kabinet nach außen hin Krast zeigen, oder es beabsichtige damit nichts als einen parlamentarischen Kunst— griff, um nämlich der Opposttion entschiedener antworten zu kön— nen. In beiden Fällen sey der Zweck verfehlt; im ersten, weil die aus drei Schiffen mit 1000 bis 1200 Mann bestehende Expedition zu schwach sey und nicht unter 50 Tagen, also zu spät, in An⸗— kona anlangen würde, im zweiten, weil das seit der Juli⸗Revo⸗ lution aufgestellte Prinzip der Nichteinmischung dadurch verletzt werde und die Opposstion also Stoff zu neuen Angriffen bekomme. — Der Constitutionnel enthält das Gerücht, gestern sey eine telegraphische Depesche mit dem Befehl nach Toulon abgefertigt worden, das nach Italien bestimmte Geschwader in den Hafen zurückzurufen.
Das Journal des Dbats enthält heute einen Artikel gegen das Prinzip der Nicht-Einmischung, welches als mit dem gegenwärtigen politischen Zustande Europa's unverträglich darge— stellt wird. „Die heutige Welt“, heißt es in diesem Artikel, „ist keine unbewegliche schwere Masse mehr, sondern ein tönender Boden, der von jedem Schlage, er möge nun von Norden oder Süden kommen, widerhallt. Alles hängt in ihr zusammen und steht in Berührung mit einander; man bringe ein Glied dieser elektrischen Kette in Bewegung, und alle werden erregt werden. So ist die jetzige Welt; eine Isolirung ist nicht mehr möglich. Dies ist so wahr, daß das Prinzip der Nicht-Intervention, welches, wie verlangt wird, von Frankreich in der Welt promul⸗ girt werden soll, nur durch eine fortwährende Intervention aufrecht erhalten werden kann; wir interveniren, um zu ver⸗ hindern, daß Andere interveniren. Dieser Widerspruch zeugt von dem Zustande Europa's. Wenn alle Interessen so eng mit ein— ander verknüpft sind, wie jetzt, wenn alle Nationen in gegensei—
G Dic Berz
sich
tiger Berührung stehen, wenn die Isolirung der verschiedenen ze⸗ Staaten, wie sie im Mittelalter bestand, 1.
th verschwindet, wenn die Staaten die Verschiedenheit der Sitten, Gedräuche und Gesetze, wodurch sie bisher getrennt waren, ab⸗
lich immer mehr
eifen und einer Europqäischen Freiheit entgegengehen, dann ist Wiederherstellung des Isolirungs⸗-Geseßeg unmöglich, und
statt daß das Prinzsp der Nicht-Einmischung jetzt in das Eure⸗
päische Staatsrecht Eingang finden könnte, ist es vielmehr das
Recht der Einmischung, welches die Grundlage des Völkerrechts
wird. Man befrage die Geschichte der letzten dreißig Jahre; sie ist eine immerwährende Einmischung; Revolutionen, Restaura⸗ tionen, Alles geschieht gemeinschaftlich; die Intervention ist die Idee unseres Jahrhundertßz. Man wird sagen, dieser Grundsatz tödte die Unabhängigkeit der Völker; wir wollen diese keintsweges vernichten; wenn aber ein Prinzip einmal todt ist, so ist es kein großes Verbrechen, dies auszusprechen. Für wen kann es in der That jetzt noch ein Geheimniß seyn, daß nur die stacken Völker unabhängig sind, und daß die schwachen keine wahre Unabhängigkeit haben? Von welcher Art ist die Unab⸗ hängigkeit der Republik San-Marino, der kleinen Deutschen Staaten und selbst Belgiens, wenn es nicht von Frankreich be—⸗ schützt würde? Ißst m n, , e, die des Schutzes bedarf, eine wahrhafte? Die Unabhängigkeit kleiner Staaten ist nur in den Zeiten der Isolirung möglich. Die Intervention eines Drit⸗ ten in alle Angelegenheiten, wobei sein Interesse im Spiel ist, ist ein Axiom des Staatsrechts geworden. Es handelt nur darum, dieses Recht mit Nutzen und Gerech— tigkeit anzuwenden, und bei unserer jetzigen Intervention in Italien fragt es sich nur, ob sie gerecht und vortheilhaft ift?“ — Im ferneren Verlauf des Artikels beantwortet das Jour— nal des Débats diese Frage bejahend; Frankreich intervenlte in Italien, um seinem Versprechen gemäß die Integrität der Päpst—⸗ lichen Staaten aufrecht zu halten, die durch Bologna, das sich vom Kirchenstaate losreißen wolle, bedroht werde; die Einmi— schung sey also gerecht, sie liege aber zweitens auch im Interesse
Frankreichs, weil Bologna, wenn es ihm gelänge, sich frei zu
machen, sich nicht als kleiner Staat werde behaupten können, sondern früher oder später den Oesterreichern werde in die Arme werfen müssen.
Dem Constitutionnel zufolge, wäre dem Präsidenten des Minister-Raths eine Liste von vierzig Notabilitäten vorgelegt worden, um unter ihnen die 15 bis 20 Pairs zu wählen, welche an die Stelle der ausgeschiedenen treten sollen.
Das Journal du Commerte erzählt als ein Gerücht, das Ministerium wolle nächstens neue provisorische Zwölftheile verlangen und dann die Kammern einstweilen prorogiren; die Vertagung der Diskussion über das Budget der auswärtigen Angelegenheiten stehe damit in Verbindung.
Der Präsident und die Räthe des Tribunals erster Instanz beriethen sich gestern in einer sechsstündigen Konferenz über das in dem Prozesse über das Testament des Herzogs von Bourbon zu fällende Urtheil.
Frau Louise von Charrette, Wittwe des General-;Lieute⸗ nant Sapinau, ist am 19. Jan. in Bourbon⸗Vendée mit Tode abgegangen. Lluch der ehemalige Chouans⸗Chef in den Vendée⸗ Kriegen, Nicolon-⸗Desabahes, ist in Landeronde gestorden.
Die verstorbene Herjogin von Duras, im Jahre 1745 ge— boren, war ehedem Palast⸗Dame der Königin Maria Leszerhnska und eine Tochter des Marschalls von Mouchy, der im Juni 1794 auf dem Schaffotte starb.
Der Sohn des Marschalls von Bourmont, Hr. Karl von Bourmont, sucht auf Veranlassung des in der Deputirten⸗Kam⸗ mer neulich gemachten Antrages, den Marschall wegen seines Benehmens im Jahre 1815 zur Rechenschaft ju ziehen, in einem aus Karlsruhe vom 2ten d. M. datirten Schreiben an die Re— daction des Constitutionnel seinen Vater von den gegen ihn er— hobenen Beschuldigungen zu reinigen.
Der Graf von Pfaffenhofen erklaͤrt das von seinen Geg— nern verbreitete Gerücht, daß er seinen Prozeß gegen Karl X. in Schottland verloren, für ungegründet; im Gegentheil sey seit dem 4. Novbr. von den dortigen Gerichten ein Vorladungsbe— fehl gegen seinen Königl. Gläubiger erlassen worden, und nar
seine (des Grafen) Ehrfurcht gegen die Person Sc. Majestät
habe ihn abgehalten, diesen Befehl vollziehen zu lassen.
Der hiesige LAssisenhof verurtheilte gestern mehrere bei einem Auflauf im Oktober verhaftete Indivshuen zu ein- und zwel— monatlichem Gefängniß und einer Geldstrafe von 100 Fr. Da— gegen wurden die Buchhändler Guillemin und Bigot, die ange— klagt waren, durch den Verlag eines Buches, betitelt: le Bon Sens du curé Meslier“, die öffentliche Moral und die Religion verletzt zu haben, freigesprochen.
Ein anonymer Portugiesischer Flüchtling behauptet in einem Schreiben an die Redaction des Journal des Debats, die Herr— schaft Dom Miguel's in Portugal stehe keinesweges so fest, und er selbst werde nicht so geliebt, wie die Gaceta de Lisboa es glauben machen wolle, und Lissabon, so wie Oporto, sehen zu einer insurrectionnellen Bewegung bereit, welcher weder der Adel noch die Geistlichkeit werden Einhalt thun können.
Ein junger Pole, Adam Gurowskl, der bei den vorjährigen September-Uüwnruhen, die, wie man sich erinnern wirs, nach dem Eingange der Nachricht von dem Falle Warschaus aus— brachen, im Palais-Rohal verhaftet wurde, und bei dem man einen Stockdegen fand, erschien am 10. d. M. vor dem hiesigen Zuchtpolizei-Gerichte und wurde trotz den Bemühungen seines Advokaten, der die Empfehlungen des General Lafahette und des Herrn Dupont v. d. Eure zu Gunsten seines Klienten gel— tend machen wollte, zu einer Geldstrafe von 16 Fr. verurtheslt; zugleich wurde die Vernichtung des in Beschlag genommenen Stockdegens angeordnet.
— — Paris, 16. Febr. In der gestrigen Sitzung der Depu⸗ tirten⸗Kamm er entspann sich eine fen lebhafte Debatte über den Antrag des Hrn. Luneau, das Gehalt des Erzbischofs von Paris von 50,006 auf 25,000 Fr., das der übrigen 13 Erjischf⸗