1832 / 56 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

In Tongeen wollte tin St. Simonistischer Prediger jur Verbreitung der neuen Lehre öffentliche Vorlesungen halten. Da er sich indeß thätlichen Beleidigungen ausgesetzt sah, so hielt er es für gerathener, die Stadt zu verlassen.

In Bruͤgge und Qstende sind neuerdings wieder unruhige Auftritte durch Insudordination der mobilistrten Bürger- Garden veranlaßt worden, und man stellt von dort aus eine gänzliche Re⸗ organisation der Bürger⸗Garde als höchst nothwendig vor.

Im Journal d' Anvers heißt es: „Man erinnert sich, daß Herr oe Potter in seinem letzten Schreiben an den König gesagt hat, daß die Revolution ein großer Fehler gewesen sey,

und daß die Belgier noch nicht reif für die Freiheit wären. Je⸗ dermann weiß, was er von dieser Behauptung des Mannes zu halten hat, der einer der Haupt⸗-Anstifter unserer bürgerlichen Un. ruhen war. Jetzt tritt aber einer seiner Freunde, Kollegen oder Mitschuldigen auf und überführt ihn förmlich vom Gegentheil. Er citirt ein Schreiben des Hrn. de Potter vom 21. Aug. 1830, worin folgende Stelle vorkömmt: „„Dies ist der Augendlick, zu

handeln; wenn man jetzt nicht handelt, so wird sich die Gelegen⸗ heit dazu wahrscheinlich für lange Zeit nicht wieder dardieten.““

Brüssel, 17. Febr. Unsere Zeitungen geben sich jetzt täglich viele Müht, theils um die Gemäther, die dei dem stagnirenden Stand unserer Angelegenheiten immer niedergeschla— gener werden, wieder ju ermuthigen, und theils um unsere Lage als erträglicher und hoffnungsreicher darzustellen, als sie es in der That ist. Die großen Konzerte, die jetzt zuweilen in der soge— nannten Harmonie stattfinden, und die in der Regel sehr zahl⸗ reich besucht sind, geben den Blättern Gelegenheit, auf unseren wiedererwachten Kunstsinn, so wie auf den Glanz des neuen Ho— ses denn auch der König erscheint dei solchen Gelegenheiten aufmerksam zu machen. Die guten Journalisten, dle entweder sich selbst oder Andere täuschen, vergessen jedoch, daß der Flor, von dem sie uns erjahlen, nur die Treidhausblume ist, die un— sere Wintergärtner in dem engen Hause paradiren lassen, während draußen der Nordwind über die Felder pfeift und eine Eisrinde den sonst so fruchtbaren Boden verschließt. Nicht einmal Brüs⸗ sel, geschweige denn der enge Raum unserer Konzert. Gesellschaf⸗ ten, umschließt das, was man das Belgische Volk nennt. Wie in Brüssel der 16. und der Modenlieferant, wie in Antwerpen der Kaufmann, wie in Gent der Baum⸗ wollen- und Wollenwaaren⸗Fabrikant, wie in Lüttich der Stein⸗ kohlengräber und wie im Hennegau der Eisenhammerbesitzer mit der jetzigen Zeit und mit den anderthalb Jahren, die nun seit dem Ausbruche der Revolution verflossen sind, zufrieden sey— wer wagt es gar, eine solche Frage noch an sie zu richten? Das Memorial, dieses, von den sich so nennenden Belzischen Doe⸗ trinairs redigirte Blatt der Besänstigungen will zwar heraus⸗ gerechnet haben, daß der morgende Tag für alle jene armen Teu—⸗ fel nicht so herzbrechend seyn verde, als der gestrige und heu— tige ist aber dieses „morgen“ wohl in einem anderen Sinne zu verstehen, als das bekannte Aushängeschild eines Barbiers: „Heute für Geld und morgen umsonst?“ Der morgende Tag, auf den wir beständig vertröstet werden, soll mit dem Glockenschlage der Friedensratification anbrechen. Aber, ganz abgesehen von den Opfern, mit denen der Frieden doch nothwendig erkauft werden muß, ist dies auch wahr? Mögen Hr. Lebeau, Hr. Devaur, und wie unsere / Doctrinairs noch sonst heißen, die Hand aufs Herz legen und dann versichern, daß mit den Holländern aus der Ant verpener Citadelle auch der Alp abziehen werde, der jetzt zentnerschwer auf Belgiens eingeschlummertem Gewerbfleiße lastet! Unzählige Mal bietet sich bei dem jetzigen Stillstand aller Verhandlungen die Gelegenheit dar, den Unmuth, der eine Zeit lang durch die Er⸗ eignisse zum Schweigen gebracht worden, von neuem sich aus⸗ sprechen u höcen. Ein Besuch in Antwerpen hat mich beson- ders von der Berechtigung dieses Unmuthes üderzeugt. Anti pen ist nicht mehr der Stapelplatz Eurepa's, sondern höchstens noch das Magazin, aus welchem das kleine Belgien seine Be⸗ dürfnisse bezieht. So gering ist jetzt der Umfang des dortigen Handels, daß, während zu einer Zeit aus Mangel an Vorräthen

Antwer⸗

der Kaffee um 2 Cents per Pfund höher bezahlt wird, als in

dem nahen Rotterdam, zu einer anderen, und zwar unmittelbar

darauf folgenden, die Ankunft von 8 10,0900 Ballen, die sonst kaum einen merklicheren Eindruck als ein Strichregen in der Schelde hervorbrachten, den Preis um 1— 2 Cents unter dem Rotterdammer Preise drückt.

ten folgende, aus offiziellen Quellen geschöpfte, Zahlen-Angaben darbieten. Es wurden eingeführt im Jahre 1829 im Jahre 831. a . 200 Fässer

dito al

Zucker aus Havanna. 70, 234 Kisten

dito aus Java u. China 3525 ö Baumwolle . . . .. 34,297 Ballen 8inte.. , . 499 623 Gtück 2290, 100 Gtüret . , 6. 580 Säcke K 3,576 Ballen S26 Ballen.

Ich habe hier nur die vornehmsten Handels Lirtikel namhaft ge—

a eine i inzeln de Nomenklatur der Waaren-⸗ tetall ; . baar und auf Zeit anhaltend begehrt. M auch u rsten Geschaͤftsleute und Kapitalisten, so daß es scheint, die friedlichen Gesinnungen der Hauptmaͤchte fan⸗

gen an, Vertrauen zu den Staats-Effekten einzuflöͤßen, so daß die Engl. Anl. 94.

Einfuhr den Raum eines Briefes überschreiten würde. Die ganze

Liste zeigt jedoch keinen einzigen Artikel es müßte denn das Cam—

peche-Hölz seyn dessen Emfuhr nicht in ahnlichen Verhältnissen,

wie durchschnittlich die oben angeführten, abgenommen hätte.

Daß aber nicht etwa die aus der Otkupirung der Citadelle für den Kaufmann hervorgehende Besorgniß allein die Schuld zu tragen habe, ist schon aus dem Umstande zu schließen, daß der

andere Hafen, den Belgien besltzt, Ostende, sich darum doch kei⸗ ner größeren Thätigkeit erfreut. Der Couxrrier Belge, der darüber Betrachtungen anstellt, wie diesem Zustande abzuhelfen

sey, kommt, im Widerspruche mit seinen besänftigenden Kollegen,

zu dem Resultate, daß der Krieg das einzige Lluskunftsmittel

sey; von Frankreichs und Englands Protection verspꝛicht er sich zwar nicht viel, doch meint er, es sey am Ende besser, mit den o langsame Ty 1, zu konnen, 11

Waffen in der Hand unterzugehen, als auf eine Art zu Grunde gerichtet zu werden. Ja, wenn die pen in den Setzkästen des Courrier Musketiere wären, oder wenn die Belgische Kavallerie so tapfer einhiebe, wie

unsere Journalisten, so ließe sich in der That kein besserer Rath Da aber unsere Bürger-Gardisten kaum Lust haben,

ertheilen. da al abe mit den Waffen in der Hand zu siegen, geschweige denn gar un— terjugehen, da unsere jüngeren Offiziere, statt zu gehorchen, lie—

9 2311

der allesammt den Oberbefehl führen möchten, und da endlich unsere erfahrenen Stabs-Offiziere so wejt es nicht Franmosen sint, im Verdachte stehen, immer noch eine geheime Vorliebe

für den „ouden Baes“ Calten König) und besondert für den PDrinzen von Oranien ju hegen, so dürfte wohl für's Erste aus

nem Angriffe von unserer Seite nichts werden. Man spricht bitt seit einigen Tagen von den neuen Friedens⸗Bedingungen, ole Holland gestellt Haben soll. Wenn einer aus unseren diplomati— schen Zirkeln gekommenen Versson ju trauen ist, so will Holland:

geneigt

me desselben 713 Thlr. 1 Ggr.

die Rheinische Wasserstraße passtren,

erblicken. ; i Wieder-Zusammentritt der Central-Kommission Den schl dsen Be mehreren Verbesserungen, welche die Erfahrung lehrte, auch das Den schlagendsten Be— ͤ weis von dem in Antwerpen daniederliegenden Geschäft möch-

e . 377,97 nn 3, Gos allen 5732 17 . ; 8. gen. S 16 0, , n wohl Spekulanten als Privatleute bewirkten namhafte Einkaͤufe in Desterrrichischen, Hollaͤndischen und anderen Papieren, und da auch gleichzeitig von außen mehrere Kommissionen zum Einthun von Ef fekten kamen, so erfuhren die Notirungen saͤmmtlich einige Besse⸗ rung.

5. 666 Ballen

Integralen von 4 auf 4

224

1 daß Belgien auf die freie Schiffahrt auf Hollands Binnen⸗

gewässern ganz und gar verzichte; 2) daß Belgien dessenunge⸗ achtet die für diese Vergünstigung ihm auferlegte Rente von 600,000 Fl. zahle, indem es bei der festgesetzten Summe von 8, 460, 006 Fl. bleiben soll, ohne daß die einzeinen Posten, durch

iese S if ihren Belauf gebracht worden, in Be⸗ i, n,, 39 ĩ blinde Kinder und Augenkranke, welches erst schon

tracht kommen; 3) daß gewisse Anordnungen zur Verwandlung der ganzen Rente in ein festes Kapital getroffen werden; 9 daß das ganze Großherzosthum Luxemburg gegen ein vollständiges Aequivalent in der Provinz Limburg ausgetauscht werde, so daß

die Holländischen Gränzen sich beinaht bis Diest 10 Stun⸗

den von Brüssel ausdehnen würden; 5) würde der König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg dann guch seyn, eine den veränderten Umstäuden gemäße Mo⸗ dification in ditsen Titeln eintreten zu lassen. Aus oder Haag werden wir wohl bald Gelegenheit haben, erfahren, ob diese Propositionen wirklich gemacht worden sino. 2 Hr. de Potter hat neuerdings einen Versuch gemacht, seine ver⸗ lorene Popularität wieder zu erlangen. Nachdem er die höheren

Stände eine Zeit lang mit seinem Schreiben an den König

Leopold unterhalten hat, macht er jetzt die niederen von sich re⸗ den, indem er für den Belauf des den Brüsseler

gen, vertheilen läßt.

geblieben, und so schmausen denn unsre Proletarien frischweg .

München, 18. Febr. zalt . Münchener Zeitung enthaltenen Königl. Verordnung vom

29. Jan. soll, zum Behuf eines zweckmäßigen Versahrens bei Besetzung der Diensistellen im reinen Justiz⸗ ache, die Erledi—

gung solcher Stellen jedesmal öffentlich bekannt gemacht und durch Ausschreibung eines Termins zur Anmeldung um dieselben

legenheit zur Anbringung ihrer Gesuche verschafft werden.

Leipzig, 18. Febr, ; ften J B des hiesigen Missions-Hülfsvereins betrug die Gesammt-Einnah— l Pf., die Ausgabe dagegen 436 Thlr. 13 Ggr. 6 Pf. Es ist demselben ein bemerkenswerther

Aufsatz, eine der letzten Arbeiten des verewigten Titmann, bei⸗ Thaupunkt ..

gefügt, welcher die Klagen über den Mangel an thätiger Theil—

nabme an der Missionssache in das rechte Licht zu stellen beab⸗ Auch findet man eine interessante Widerlegung der Be⸗ schuldigungen, welche in Hrn. v. Kotzebue's neuer Reise um die

sichtigt. Welt wider das Missionswesen vorkommen. Mainz, 17. Febr. (Frankfurter Jonrnal.)

Entwickelung seiner dem denkenden und spekulirenden Handels—

mann großen Spielraum darbietenden Verfügungen noch weit wichtigere und auf den Wohlstand der Bewohner einflußreichere ĩ Der sicherste Anhaltpunkt zu obigen Behauptungen ist in den Archiven der verschiedenen Erbebungsstellen und aus deren statistischen Nachweisungen zu

für die Zukunft hervorbringen werde.

schöpfen, woraus summarisch hervorgeht, daß der Waaren-Trans⸗ port auf dem Rhein gegen früher sehr zugenommen hat, und d als schlagender

.

Beweis obgleich der Tarif sehr ermäßigt wurde, doch der Kas— Llußer der Gebühren-Reduction gezwun⸗

senzustand nicht im Verluft ist. e ĩ dars man in der Aufhebung der beiden Schlagbäume gener Güter-Umschlag genannt, wozu die Städte Mamz und

Köln das Privilegium hatten, und in der allgemeinen geseßlichen kJ Schifffahrte-Freiheit, auf dem ganzen Rheinstrom dis in die See und vice - versa, die Grund-Uürfache dieser vermehrten Fraquenz demnachstigen im Juli, außer

Dem Vernehmen nach, soll bei dem

Verhältniß der Schiffer zu dem Handelsstande auf eine mehr befriedigende Weise geordnet werden.

Frankfurt a. M, 19. Febr. Die waͤhrend der letzten

Woche eingelaufenen guͤnstigeren Angaben über den Gang des Ef⸗ fektenhandels an den auswaͤrtigen Haupt-Boͤrseplaͤtzen haben nicht * Warschau

verfehlt, auch hier mehr Leben in die Geschaͤfte zu bringen. So

Die zproc. Metalliques ftiegen nach und nach von 86 nz auf 87, 4proc,. von 76; auf 7717, Bank-Actien von 1355 auf 1365, 2avproc.

und 4p!

Man bemerkte auch unter

den Nehmern vitle unserer

muͤßigen Baarschaften zum Theil ihre Verwendung darin finden.

Die Vorraͤthe der 4proc. Metalliques entsprechen kaum dem Be⸗ duͤrfniß des Platzes, und dies ist wohl unstreitig der Fall, weil die⸗ ses Papier nicht bloß Gegenstand der Speculation ist, sondern auch 1 3790 Kop. 86.

in einzelnen Stuͤcken viel in feste Hande kommt. Für Bank-Actien war ebenfalls Begehr, doch waren solche weniger gegen baar, als in starken Posten auf tagliche Lieferung in 2 bis 3 Monaten anzu bringen. uch auf

und bewilligte man dafür auf ultimo April d. J. Hundert Gulden -Loose waren, der nahen Ziehung halber, in kleinen Quan titaͤten ziemlich gesucht.

122 *

21

Boͤrsenstunde willig zu placiren. 5 waren sehr beliebt; man bezahlte, um Ende April zu 407 beziehen pCt. Praͤmie. Anlehens der 133 Millionen angebracht . festen Coursen stets Kauflustige. ; N

gationen gingen, in Folge mehrerer Äuftraͤge, auf 97 und resp. 93 pCt. in df Höhe. Diese Papiere sind selten zu haben und gehen besser, so oft sich Nachfrage zeigt. Polnische Loose waren zu dem Tages-Cours willig zu placiren; auf Ende Marz (d. h. auf die Zeit : 6; Rthlr Nehmer. Im Wechselhandel war es die letzte Woche über nicht weniger lebhaft, als im Effekten Umsatz. Starke Ankdufeé von London, Amsterdam, Berlin und Paris aller Sichten haben günstig auf den Cours die ser Devisen gewirkt; die Vorrdͤthe davon sind so ziemlich aufgeraumt Auch in den übrigen Devisen mit Ausnahme von Hamburg und Leipzig waren nur wenig bereitwillige Verkdufer. Gute Dis-

konto Hriefe sind rar und zu 2 pCt. gern anzubringen

nach der Ziehung) fanden solche zu

London zu

Armen ange wiefenen Antheils seiner sogenannten National-Belohnung täg— lich Anweisungen auf Brod, die seine Namens⸗lluterschrift tra⸗ . Die Regierung scheint Willens gewesen zu 96 eh . ĩ ' ; 5 Sr zee Marg ar r Me ft sehn, dieser ostenstbeln Popularitätsmacherei entgegenarbeiten zu Eifer eine neue Stiftung zur Versorgung und Beschaftigin wollen; es ist jedoch, da Niemand die Verantwortlichkeit des wachsener Blinder, die nirgends fehlen sollte, und erhielt Schritt? 4j , ien Wollen tittes zu übernehmen geneigt war, bei dem dloßen Wollen vo renden 2 ; : seine Denkwürdigkeiten zugeeignet hat.

/ 7 D 8. 961 ö. . 6 . von dem republikanischen oder Ketzer-Wod, wie sie es nennen.

ck ont n ĩ = . 1 * ; . n, , 12. Februar die Cholera in Glasgow ausgebrochen.

Nach dem zwölften Jahres-Berichte

Man ; sti en, daß ene Rheinschifffahrts⸗ / ; , , . ö . Amtl. Fonds- und Geld- Cours- Jettel. (Preuss. ( Vertrag bereits sehr günstige Wirkungen auf den Rheinis en . de nn md, e

Handels-Verkehr geäußert hat und deren im Verlaufe größerer

. daß viele Waaren, die früher andere Versendungswege hatten, jetzt VVestpr.

Wien in Augshurg Breslau

Leipvig . Franklurt a.

Der staͤrkste Umsatz fand in den 35 roc. Metalliques siatt, und vornehmlich waren erstere gegen, 5 R do 755. Oest. 53 Met. 81.

Nicht minder waren auch Partialen auf Zeit gesucht

Der Verkehr in den Hollaͤndischen Fonds erwies sich bedeutend; vornehmlich blieben 2 proc. Integralen zu zeder Auch die Prämien auf dieses Effekt

Auch fanden diese Tage her mehrere Umsaäͤtze statt in den proc. Hollaͤndischen Obligationen des neuesten und wurden solche zu 77 bis 7 Fur Preußische und Baiersche Fonds fanden sich zu den Darmstchter und Nassauer Ohli⸗

D est er rei H.

Prag, 15. Febr. (Leipziger Zeitung.) Die e ist sehr im Abnehmen. Das Landesgubernium, Mag ste n Stadthauptmannschaft haben sich große Verdienste era Die Seele von allen ist unser Oberstburggraf. Zu den nn ten, die er thätigst fördert, gehört auch das Privat⸗Institu ö 3 sein Val dann die folgenden Oberburggrafen begründen und erweitem ) fen. Großes Verdienst um dasselbe erwarb sich der Ptuj der klassischen Literatur auf unserer Hochschule, Dr. Alohs

In Verbindung mit 3 anderen Patrioten, den Rittern nn Mader und PD. von Kallina, gab er die Statuten der nn ehemalige Reichskanzlei untergebrachten und mit einer In den-Heilanstalt verbundenen Anstalt, die freilich nur 9

vat-Unternehmung blieb. Klar blieb Direktor des

stituts bis Ende 1825, nimmt aber fortdauernd lebhaftesten Antheil daran und beweist diese durch die Heraun ; einer für Alle, die irgendwo an Blinden Instituten Thel h A m 3 I 1 ch e N 9 ch 61 ch ten. men, ungemein lehrreichen Schrift: Den km ürdigkeltt̃ ) . 6.

Prager Blinden-Instituts, Prag, Krause 1831, 81 S. m q

her d er Selbstbeschäftigung ist hier ein Schaan ö r ö , . . ee, Der bisherige Dire ktor des Gymmasiums in , . Dr. b d der st. wi , ,, Blinde zu diesem . tchner, sst zum Rektor der Landesschule in Pforta ernannt angeübt werden sollten. Auch die Biographieen von 32 z den. gen des Instituts sind lehrreich. Jetzt verfolgt Klar mit zn

Das äte Stück der Geseßsammlung, welches heute ausge— zen wird, enthält: . dt Ministerial-Erklärungen wegen der erneuerten

Militair⸗Durchmarsch- und Etappen-Con⸗

ventionen, unter mit der Großherzoglich Hessischen Regierung; vom 7. Okt. 1828; und mit der Großherzoglich Sachsen-Weimar-Eisenach⸗ schen Regierung; vom 12. Jan. 1830. Berlin, den 25. Februar 1832. Gesetz sammlungs⸗-Debits-Comtoir.

von der regierenden Kaiserin 1000 Fl. geschenkt, welcher er

2

‚. r. 1341. ö . Amtlichen Berichten (in Englischen Blättern) zusolge, M (1342. Es nnn an diesem Tage daselbst 2 Personen. Bis am 15hten ih gens 10 Uhr sind in London nur zwei neue, also jetzt im 6u zen 16 Cholera-Erkrankungen angemeldet worden. An der gn

wollte man aber wissen, daß im Laufe des Tages mehren in ) r 366 Fälle vorgekommen wären, indeß war kein offizieller Berih in allen hierzu gesetzlich befähigten Bewerbern die gleichmäßige Ge⸗ 54 8 . é

Zeitungs-Nachrichten. n

Frantkresich.

Deputirten-Kammer. Sitzung vom 16. Februar. lachtrag.) Im 4ten Kapitel des Budgets für das Ministerium des nius und des öffentlichen Umnterrichts werden 1,100,000 Fr. an Sti— 68 pCt. 31 pCt. 66 pCt. dien für die geistlichen Seminare verlangt, welche Summe heiter. sonnig. heiter. Flußwin R Dubois auf sS0b, 000 Fr. herabgesetzt wissen wollte. Herr

O. NDO. NDO. „Hog izot widersetzte sich diesem Antrage, den er mit dem wohl—

andenen Interesse des Landes für unverträglich hielt. , Wenn

übrigens dieses Amendement verwerfe,“ äußerte der Redner, ö geschieht es gewiß nicht aus blinder Vorliebe für die katho—⸗ he Geistlichkeit; mir ist vielmehr die Stimmung des größeren eiles derselben aus früheren Zeiten ganz wohl bekannt; denn ich zum erstenmale ein öffentliches Amt übernahm, wurde sosott als Protestant und Philosoph verschrieen, und als ich 16196 demselben wieder ausscheiden mußte, weil ich mich den Fort⸗ 4 536 4

gegeben worden.

Meteorologische Beobachtung. ö

1832 Morgens Nachmitt. Abends Mach eim

22. Februar 6 Uhr. 2 Uhr. 10 ubr. Beobahnn Luftdruck . .. Jah, 87 Par. Z40, 9 Par. 34 1,3 * Par.

Luftwaͤrme .. 1,9 8 R. 4 7.16 R. , R. ] Quelluin 6,28 R. 6,68 R. 5,89 R. 6209

Dunstsaͤttigung ö ,

s e rli e. Den 23. Februar 1832.

. Brie ig Ostpr. Pfandbrf,. 4 39 Pomm. Pfandhbrf.

; ; Kur- u. Neum. do. Schlesisclie do.

ö

I. Hiri ef. Geld. 1

St. · Schuld- Sch. I 4 16 94 933 Pr. Engl. Anl. 18 5 . 1013 Pr. Engl. Anl. 22 5 10a Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Ohl. m. J. (. Neum. Int. Sch. d. Berl. Stadt- Ohl. « Köünigshęg. do. Elbinger do. PDanz. do., in Thb. Plandkhr]

bos. 10.

itten der Contre⸗Revolution hatte widersetzen wollen, so wurde in we auch durch den Einfluß der Geistlichkeit mein Lehrstuhl MN ommen ; ich sollte eben so wenig Einfluß auf die Volks-Ausbildung, Pauf dle öffentlichen Angelegenheiten haben. Hieraus ergiebt wohl hinlänglich, daß ich für den Klerus eben nicht besonders zzenommen seyn kann; ich weiß, wie feindselig derselbe gegen fortschreitende Civilisation gesmnt ist, weiß, wie sehr er un⸗ litzte Revolution haßt, und kann mir daher den Argwohn, man gegen ihn hegt, sehr wohl erklären. Indessen ist dieses ht der Gesichtspunkt, aus welchem die vorliegende Frage be— öhtet seyn will; nicht die Erinnerungen aus der Vergangen— h sondern das Interesse und die Bedürfnisse der Gegenwart ssen uns zur Richtschnur dienen. Ich bitte die Kammer, einen genblick die Veränderung in Erwägung zu ziehen, die sich seit Juli 1830 in dem Zustande Frankreichs im Allgemei— Mz. j vorzüglich aber in der Lage dieser Kainmer zugetragen Mi 2 Die Kammer ist nicht mehr, wie unter der vo— i. , en Dynastie, eine bloße Defenfiv-Macht, immer nur Mt. häftigt, das allgemeine Beste gegen eine feindliche Regierung At. ihselig ju vertheldigen; sie ist jetzt eine überwiegende, dirigi⸗ Ut. de Macht in der Regierung selbst, die sie nicht bloß zu kon— liren, sondern zu bilden, ju leiten, zu unterstützen beauftragt (Stimme in den Reihen der Opposstion: „Doch will Herr Perier nicht, daß die Regierung unter der Vormundschaft der mmer stehe!“, Als integrirender Theil der Verwaltung muß Notizen. Kammer jetzt die öffentlichen Angelegenheiten und nament— (Ende dee hM diejenigen, die den Klerus betreffen, betrachten. Ist nun die Geistlichkeit wohl noch, was sie früher war? Hat sie ht schon seit geraumer Zeit als politische Gewalt ihren gan— Einfluß verloren? Selbst unter Karl X. fonnte' sse den— . an , ben nicht wieder erlangen; was sie noch an Macht be— 38 . ö verdankte sie lediglich ihrem Einflusse bei der Person , 9 ürsten; mit dem Sturze Karls X. hat aber auch ej r (ß, Actien izt. tr. gänzlich aufgehört. Man hat daher meiner Ansicht nach poln. 115. Dil Unrecht, wenn man von dem Klerus beständig als van ei— m Körper spricht, der durchweg von einem contrerevolution— Bel. 14 8 Verlust. nen Heiste beseelt sey. Dies ist völlig unwahr und wird mit St. Betersburg, 15. Februar. mn Tage ungegründeter werden. Schon jetzt läßt sich leicht Hamburg 3 Mon. 9. Silher-Kuhel 568 Kop. Ins riplio⸗ itnehmen, wie verschiedenartige Meinungen sich in dem Schoße . ö Geistlichieit offenbaren; daß es unter diesen Meinungen eine 9 H Wa rf, eh . k Russ. Absien . dle den vorigen Zustand der Dinge zurückwünscht, leidet n dbrlele tt = 6, art bl, än = , nm, n eifel 3. Allgemeinen aber ist der Klerus ruhig und . , ele. F und will sich bloß auf seine geistlichen Verrichtungen Freitag, . a0. en . nu Begebntu: 9 19 wir sind ihm daher auch, statt Kälte und Gleich gül⸗ Dlavolo, Sper in 3 Llbtheilungen; Muslk von Lluber, dee eln und Gunstbeeugungen schuldig; denn wenn In! Schausplelhause: Kenie Fran zösische Vorstellunt. , n, sich ruhig verhält, so geschieht es bloß, weil ö , nnr, ,. onderte erf gib . 6 3 , n ng. . L85ni ü 5 ter. r; n, 2 5 , ,, , . schts ede stellen daß zwar die politische Existenz des Klerus durch

Der Gemsenjäger, romanti . . splel in 3 Akten, von Told. Hieran Hier? Mãdchen in ll irren, gänzlich gesunken ist, dagegen aber die reli⸗ sorm, Vaudeville in 1 Akt. de

88 877 93 R kst. C. d. K- u. N 960 L. Scli. d. R- u. N 635

R R K K L er

Holl. voll. uk. Nene dito.

kFriedrichsd or ..

sDisconto.

Crolsli⸗

Preusil

Wechsel- Cours 57

Kurz 2 Mt. ur

250 FI. 250 FI. 300 Mk

dil Hamburg dito London Z300 Fr. . 150 FI. 100 ThI. oh nh 159 1. 100 Rhl.

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dẽ N RX LN C b

82

M. Mn. Petersburg .

3 Wach. 30 Kurz .

Cours- 23. Februar. ö B.- Actien 88. Russ. 81

do. Part. 58. Nied. will

Nicht - Amtliche Berlin, Oest. 58 Met. 897. 48 do. I9? do. oll. (1831) 91. Holn. Pf br. 407, do. 68 Anl. 92

Nied. wirkl. Sch. 39. Kanz- Bill. 15. Russ. (v. 183) 90]. Hamburg,

Oest. 58 Met. S5Sz3. 48 dg. 751. Russ. Anl. Hamb. Cert. S5. London, 15. Februar.

29 72 223 38 Cons. 821.

tenz desselben nicht nur keinen Stoß dadurch erlitten, 5 m vielmehr befestigt hat. (Zeichen des Zweifels.) , d . a n . r. jetzt hauptsächlich zu thun haben, sind die

ö ; NACcHURIMMLLI. —⸗ h en e revolutionnairen und anarchischen Begriffe, die Paris, 17. Febr. Hproc. Rente sin Cour. 96. 80. 3btt rihsl regen mühssen, der nur einer Sitzung des Lissifenhofes iesem und dem contrerevolutionnairen Glauben

„ur. 66. 20. proc. Röm. Anl. 773. Hproc. Belg, Ant. / .

, . . .* gi. 6 pror. Heul] [e n wel Dinge , , . die Liebe zur Ord⸗

87. 41proc. J. 77. 2Iproc. 45. Iproc. 19. & durch en Instinkt des revlichen Mannes, = wei Gefützle,

Actien 1361. 1359. . Part. Obl. 1221. 1223. LKoose . ie Religion genährt und gestärkt werden. Nie hat

160. 185. Voln. Löose 5. B. z l. 69 regelmäßige Regierung ohne diese nothwen⸗ h rr , r, tel. utze bestehen können; eben so wenig darf die jetzige

Redacteur John. Mitredaeteur Religion verschmdhen; sie muß viel⸗

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vor der Religion die tiefste Ehrfurcht hegt, damit der Klerus seinerseits Vertrauen zu der Regierung fassen und ihr seinen Beistand leihen könne. Aus diesen Gründen muß ich mich un⸗ bedingt gegen das Amendement des Hrn. Dubols aussprechen, so wie denn überhaupt alle Anträge, die bisher im Laufe der Debatte über den Kultus gemacht worden, nichts weniger als eine wohlwollende Gesinnung für die Geistlichkeit verrathen. Man beruft sich beständig auf Napoleon und das Konkordat von 1801. Was war dieses Konkordat aber anderes, als eine Rückkehr zu religiösen Ansichten. Napoleon ging dabei von dem großen Ge⸗ danken aus, daß es vor Allem nothwendig sey, den tief gesun⸗ kenen Zustand der Religion wieder aufzurichten. Was er geschaf⸗ fen, will man jetzt allmälig durch erdärmliche Amendements wieder vernichten. (Unterdrechung. Mehrere Oppositions⸗Stim— men: „Der Ausdruck ist unschicklich und eine Beleidigung fur die Kammer!“) Es ist durchaus ungegründet, daß die Stiftung von Stipendien an den großen geistlichen Seminarien ursprüng— lich nicht in der Idee Napoleons gelegen habe; der Gedanke war gewiß vorhanden, wenn er auch erst später zur Ausführung kam. Napoleon wollte erst die Bisthümer, dann die Seminare und endlich die Stipendien stiften; er verfolgte sein Werk mit demselben beharrlichen Muthe und derselben gthulfl die ich un⸗ serer jetzigen Regierung für dasjenige wünsche, das sie zu grün⸗ den berufen ist. Dieses Werk ist die Vervollständigung der ver— fassungs mäßigen Regierung; um dahin zu gelangen, bedarf sie des Beistandes der Religion und der Geistlichkeit. Ich meiner— seits werde dieses Bündniß nach allen meinen Kräften unter— stützen, und da ich glaube, daß dasselbe durch die Stipendien an den großen Seminaren nur degünstigt werden kann, so stimme ich für deren Beibehaltung.“ Nach einer kurzen Erwiederung des Hrn. Dubois ließ sich auch noch der Minister des Kul— tus gegen dessen Amendement vernehmen. Derselbe bemerkte unter Anderem, daß den geistlichen Seminarien in dem ganzen Zeitraume von 1802 bis 1831 nicht 40 Millionen, wie Hr. Du— bois solches behauptet habe, sondern uur 9 Millionen legitt wor— den wären. Der betreffende Antrag wurde hierauf verworfen und das äte Kapitel nach dem Vorschlage der Kommission auf 1, Million ermäßigt. Im 5ten Kapitel werden 2,630, 000 Fr. für die Ausgaben der Diöcesen verlangt. Dieses Kapitel erlitt gleichfalls auf den Antrag der Kommissson eine Reduction von 500, 0090 Fr. Auf das hte Kapitel (1,982,300 Fr. an Unterstüj⸗ zungen) verlangte Hr. Glais-Bizoin eine Ersparniß von 300,000 Fe; das Kapitel wurde imwischen unverkürzt bewilligt. Im Tten Kapitel sind 140,000 Fr. für das Königl. Kapitel in St. Denis ausgeworfen. Hr. Eschasserieuxr verlangte, daß man diese Summe gänglich einziehe; Hr. Salverte unterstützte den Antrag, wogegen der Minister des Kultus sich jedweder Ersparniß auf dleses Kapitel, sogar einer solchen von 50, 090 Fr., die der Berichterstatter in Vorschlag gebracht hatte, widersetzte. Diese letztere wurde nichtsdestoweniger beliebt und somit das 7te Kapitel zum Betrage von 90, 900 Fr. an zenommen. Am Schlusse der Sitzuag trug noch Hr. Comte auf folgenden Zusatz-Artikel an: „Die ausscheidenden oder mit Tode abgehenden Canonici des Kapitels von St. Denis sollen keine Nachfolger im Amte erhalten.“ Es kam indessen darüber, da es bereits 5 Uhr war, zu keinem Beschlusse.

Paris, 17. Febr. Vorgestern Abend hatten die Botschaf⸗ ter von Oesterreich, England und Rußland und der Königl. Preußische Gesandte die Ehre, vom Könige und von der Käni—

in empfangen zu werden. Heute arbeitete der König mit dem rifle des Conseils und den Ministern des Handels und der Justiz.

Die Herzoge von Orleans und Nemours kommandirten ge— stern auf dem Marsfelde bei den Uebungen der Infanterie-Re⸗ gimenter der hiestgen Garnison.

Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten fertigte gestern zwei Kabinets-Couriere, einen nach Wien, und den anderen nach St. Petersburg ab.

Gestern begab sich der Königl. Prokurator nach dem in der Straße Grenelle de St. Honoré gelegenen Versammlungssaale des Vereins der Volksfreunde und verssegelte die Thüren dessel⸗ ben. Die Mitglieder des Vereins haben gegen diefe Maßregel protestirt.

Vor seiner Abfahrt von der Rhede von Belle-Isle hat der Kaiser Dom Pedro dem dortigen Maire die Summe von 1000 Fr. für die Armen der Gemeinde mit einem Schreiben des Kom— mandanten der Feegatte „Rainha de Portugal“ übersenden las⸗— sen, worin dieser iön Namen des Kaisers für die von den Ein— wohnern der Expedition geleisteten Dienste, so wie für die gast⸗ freundliche Aufnahme, welche die Portugiesen bei ihnen gefun— den, seinen Dank ausspricht. Die Portugiessschen Flüchilinge, welche am Bord der Expeditionsschiffe keinen Platz gefunden ha— ben, werden in Belle-Jéle bleiben, dis sie durch die von Brest und Dünkirchen erwarteten Transportschiffe adgeholt werden; für die Zeit, die sie noch in Frankreich verweilen, ist ihnen ein täglicher Sold von 2 Fr. 50 C. bewilligt worden. Am 10ten d. um 9 Uhr Morgens war es, wo die Fregatten „Reinha de Por— tugal“, „Donna Maria II.“, die Goelette „Terceira“, der Dreimaster „Eduard“, der Dreimaster „Terceira“ und ein Dampfschiff bei gutem Winde unter Segel gingen; sämmtliche Schiffe hatten die dreifarbige Flagge am großen Maste und se— gelten majestätisch an dem großen Quai der Stadt Palais vor— über; das Admiralschiff salutirte mit 25 Kanonenschüssen.

Der National bezeichnet den von dem Grafen v. Tascher in der gesteigen Sitzung der Pairs-Kammer abgestatteten Kom— missionsbericht über die Abschaffung der Trauerfeier des 21. Ja⸗ nuar als einen neuen contrerevolutionnairen Schritt dieser Kammer.

Gestern früh um 7 Uhr verbreitete sich in der Rue du con— trat social das Gericht, die Karlisten hätten auf dieser Straße Geld ausgestreut, um einen Lluflauf ju veranlassen. Bald dar— auf meldete sich ein Individuum und reklamirte eine Anzahl klet— ner Münzstücke, die es angeblich aus einem Weutel von 100 Fr— verloren hatte

Der am 10ten d. in Givet angekommene General-Lieute— nant Jamin hat am folgenden Tage die Untersuchung wegen des Aufstandes der Unteroffiziere des 18ten Infanterte⸗ Regiments gegen ihren Oberst-Lieutenant Evrard begonnen und me hrere neue Verhaftungen angeordnet. Am 12ten Mittags wurde das Regiment in Parademllniform mit der Fahne auf der Ebene von Asfeld versammelt und die Inkulpaten vorgeführt; 8 bis 10 Ua— teroffiziere wurden kassirt und der Gendarmerie übergeben; 20 andere Unteroffiziere sind theils vor das Kriegsgericht in Mezie— res gestellt, theils in die Straf-Compagnieen versetzt, theils auf eine bestimmte Zeit degradirt worden. Ein wichtiger Ümstand ist, daß einer der Unterofsiziere in einem Schreiben an die Un— teroffiziere des 2ten Artillerie-⸗Regimentes deren Unterstützung nachgesucht hatte.

Der Fürst von der Moskwa hat mit Hinsicht auf die von der Regierung ertheilte abschlägige Antwort auf sein Gesuch um Revisson des Prozesses seines Vaters, folgende Consultation der Advokaten Dupont v. d. Eure, Merilhou und Odilon-Barrot in die öffentlichen Blätter einrücken lassen: „Die Unterjeichneten erklären nach Einsicht des am 23. Nov. v. J. dem Könige von der Wittwe und den Kindern des Marschall Ney eingereichten Bittschrift, daß, ihrer Ansicht nach, die Regierung die Revi— slon des Prozesses des Marschall Ney anordnen und zu diesen Behufe den Befehl ertheilen muß, daß die Pairs⸗-Kammer sich als Gerichtshof konstituire. Die Gründe zur Revison sind so ent— scheidend, daß sich ein ernstlicher Widerspruch schwer begreifen läßt. Der Marschall Ney ist mit Hintansetzung und offen barer Verletzung des Artikels 12 der Capitulatlon von Paris vom 3. Juli 1815, dessen Inhalt keinen Sinn haben würde, wenn er nicht den einzigen und unmittelbaren Zweck gehabt hätte, den Personen, die ssich mit dem Marschall Rey in gleichem Falle be— fanden, als Bürgschaft zu dienen, hingerichtet worden. Nar durch die damals auf Frankreich lastenden Verhältnisse läßt sich ein Urtheil erklären, welches eine monströse Verletzung des Heiligften unter den Menschen, nämlich des Haltens der Verträge, ist. Der Pairs-Hof ist über den bindenden Cha— rakter der Convention vom 3. Juli durch die Behauptungen des damaligen Ministeriums und des Kron-Anwalts irre geführt worden. Lluf der anderen Seite ist das natürliche Vertheidi— gungsrecht in der Person des Marschalls durch den Urtheilaspruch verletzt worden, der ihm vor dem Urtheile über die Sache selbst und in Form eines Interlokutoriums das Recht, sich auf dle Capitulation ju berufen, untersagte. Hinsichtlich der formellen Gründe, die man dem Revissonsgesuche entgegenstellen zu wollen scheint, ist leicht einzusehen, daß sie auf einem großen staats⸗ rechtlichen Irrthume beruhen. Das Gesuch darum zurückweisen, weil kein Geseß ausdrücklich die Urtheile des Pairs-Hofes der Möglichkeit einer Reviston unterworfen hat, heißt zugleich alle von dem Pairs-Hofe seit seiner Errichtung ausgegangenen ge— richtlichen Akte für ungültig erklren; denn kein Geseß hat das von diesem Gerichtshofe bisher befolgte Justiz⸗Verfahren ange— ordnet. In Ermangelnng eines besonderen Gesetzts hat man die Formen aus dem gemeinen Rechte entlehnt. Warum soellte man nicht auch das Prinzip der Revisson dem gemeinen Rechte ent— lehnen koͤnnen, wenn man dabei die Llbweichungen berücksichtigt, welche der Charakter einer Justiz-Behörde nöthig macht, die kein böhere über sich anerkennt? Der hohe richterliche Charakter des Pairs⸗Hofes kann seine Urtheile nicht gegen eine Revisson schün= zen, weil sie dadurch nicht gegen Irrthum gesichert werden. Un— sere alten Parlamente übten eine eben so hohe Juris dictlon, wie der Pairs Hof in unseren Tagen. Das Oberhaus in England ist ebenfalls mit dohen und keiner Kontrole unterworfenen rich— terlichen Befugnissen bekleidet; die Urtheile der Parlamente, so wie die der Englischen Pairie, waren dennoch stets der Revisson unterworfen. Die Geschichte jeigt uns, namentlich bei politischen Verurtheilungen, zahlreiche Beispiele davon auf. Man kann nicht sagen, die nachgesuchte Revisson laufe dem souverainen Charak— ter der Justijpflege des Pairs-Hofes in Frankreich zuwider; denn dieses Gesuch wendet sich an den Pairs⸗Hof selbst und an keine andere Gericht-Behörde; dieser Gerichtshof ist souverain und nicht unfehlbar. Die Berichtigung eines Irrthums von denen verlangen, die ihn begangen, iff immer noch eine ihrer Autorität dargebrachte Huldigung. Paris, am 13. Februar 1832. Gez. Dupont v. d. Eure, Merilhou, Odilon⸗Barrot.“

Die Anhänger der vorigen Regierung wollen im Departe— ment der Oise ein neues politisches Blatt herausgeben. Die von ihnen durch ganz Frankreich organissrte Gesellschaft für die Gründung von Provinzial-Blättern, in denen die Interessen der vorigen Dhynastie vertheidigt werden, soll von der Herzogin von Berry einen Beitrag von 300, 000 Fr. erhalten haben.

Die Gazette d' Auvergne hatte dem Vicomte von Chateaubriand jwei ihrer Nummern übersandt, worin sse ihre Bewunderung für das Lalent und den Charakter des edlen Vicomte aussprach Dieser hat hierauf folgendes Antwort⸗ Schreiben vom 31. Januar dieses Jahres an die Redac— tion des genannten Blattes gerichtet: „Sie werden, m. H., ohne Zweifel errathen haben, daß ich mich in der Un— möglichkeit befand, Ihnen ju antworten, da ich es nicht gleich nach dem Empfange Ihres Schreidens und der deiden Num mern Ihres Blattes that. Ich war krank und kann auch deute noch nicht die Feder halten, da mir noch ein Rest von Gicht in der rechten Hand übrig geblieben ist. Ich deabsschtige keine swe— ges, Ihnen ju danken oder über Ihre mit großem Schwange und Talente geschriedene Gazette druvergne Schmeicheleien u sagen; ich weiß, wie sehr polttische Sympathie jum Woyl— wollen stimmt, und wie viel ich dieser von Ihrem Urtheile über meine Schriften zuschreiden muß. Meine Absicht wan, wie Sie bemerkt Haden, m. S., meine schriftstellerisch? und vo— litische Laufdahn mit der legitimen Monarchie ju deschlleßén. ich befand mich dereits auf fremdem Boden, als ein letzter An⸗ griff auf die Königliche Familie mich auf das Schlachtsesd i rückrief. Vielleicht ist ü mir gelungen, in die richts. Menn tine Wrescht on schie gen, durch welch, dit verledische Verf. *