1832 / 60 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Der verantwortliche Geschäftsführer der Quotidienne ist we— sen eines aus dem Journal de la Haye entlehnten Artikels am ö sten d. M. vor dem hiesigen Assisenhofe erschienen.

Der Redacteur der „Revolution“, Hr. Antonh Thouret, er⸗ t (das Gehalt der 50,000 Fr., das der Marschall Lobau in seiner

schien gestern wegen dreier Preßvergehen vor dem hieslgen Assi⸗ senhofe; das erste betraf einen Artikel vom 4. Okt. v. J., worin

resaßt ift, der Sohn Napoleons habe alle Wünsche und die

anze Sympathie Frankreichs für sich. Der General⸗Ldvokat Delapalme fand in dieser Behauptung einen Angriff auf die

e gierung.

seines Anwalts, des Advokaten Pmard, und nachdem er

st eine Vertheidigungs-Rede für sich gehalten hatte, von den zeschworenen für schuldig erklärt und demgemäß zu haldjähri⸗

gem Gefängniß und einer Geldstrafe von 2000 Fr. verurtheilt. za den beiden anderen Prozessen wurde Hr. Thouret freigespro⸗

chen; wegen mehrerer anderer Prozeß-Vergehen wird er heute abermals vor den Assisen erscheinen. Die gestrige Nummer der Tribune wurde auf der Post und

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chen; entweder sey er ein militairischer Befehlshaber, und dann müsse er aus dem Budget des Kriegs-Ministeriums remunexirt

werden; oher er sey ein städtischer Befehlshaber, und dann müsse

die Stadt sihn dejahlen. Das Amendement des Hrn. Comte

Eigenschaft als Ober-Befehishaber der Pariser National Garde

erhält, eimjuziehen) wurde zuletzt mit 196 gegen 169, mithin mit

einer Majorität von 21 Stimmen, verworfen. Auch die übrigen Reductions-Vorschläge desselden Deputirten fielen durch. Das

echte des Königs und eine Aufforderung zum Umsturze der 6te Kapitel, worin 600,909 Fr. zur Uunterstützung der Spani⸗

Der Angeklagte wurde, ungeachtet der Bemühun⸗

schen, Italiänischen und Polnischen Flüchtlinge verlangt werden, gab ju einer sehr interessanten Debatte in Bezug auf die Pol⸗

knische Revolution zwischen den Herren Lafatzette und Odilon⸗ Barrot einerseits, und dem Präsidenten des Ninister⸗ Raths an⸗ dererseits Anlaß. (Wir werden morgen darauf mrückkommen.)

Paris, 21. Febr. Die gerichtliche Untersuchung in Betreff der hiesigen Vorgänge in der Nacht vom 1. auf den 2.

Februar ist zwar noch nicht bis zu dem Punkte gediehen, wo sie

n Redactions- Bureau in Beschlag genommen; dieses Blatt

wird also seinen Zästen Prozeß, und wegen Verweigerung der Jufnahme eines Schreibens des Polijei⸗Präfekten, bald auch den Iösten zu bestehen haben.

Paris, 22. Febr. In der Pairs⸗-Kammer be⸗ dannen gestern vor einem eben so zahlreichen als glänzenden Publikum (man bemerkte namentlich eine große Menge zierlich geschmückter Damen) die Berathungen über den Gesetz-Entwurf egen der von der Deputirten⸗Kammer vorgeschlagenen Ab— schaffung der Trauerfeier des 21. Jan. Der Marquis v. Dre ur⸗ Brézé ließ sich, nach einem Rückblicke auf die Revolutions-Zeit und auf die Umstände, die den Tod Ludwigs XVI. herbeiführten, in eine nähere Untersuchung des Antrages der Deputirten⸗Kam⸗ mer ein; er könne nicht begreifen, äußerte er, wie der Urheber dieses Antrages habe glauben können, daß er durch die vorge— schlagene Abschaffung des Gesetzes vom 19. Jan. 1816 emen Beweis seiner Vaterlandsliebe gebe; er seinerseits erkenne vielmehr darin eine Beleidigung der Nation; denn daß diese an dem Tode Ludwigs XVI. unschuldig gewesen, ergebe sich hinlänglich daraus, daß diejenigen, die sich die Richter des Königs genannt, eine Berufung auf das Volk verweigert hätten; das gedachte Gesetz sey im harm! 1816 von der Pairs—⸗ Kammer einmüthig angenommen und von einem seiner Kolle⸗ gen, der noch jetzt in der Kammer sitze, kontrasignirt worden. (Der Marquis von Barbé-Marboig: „Von mir!“) Wenn er auch das Unglück habe, diesen seinen Kollegen jetzt zu der Zahl

seiner Gegner zu rechnen, so dürfe er doch der Hoffnung Raum

geben, daß derfelbe in dem vorliegenden Falle die gedachte Pro⸗ vosftlon nicht unterstützen werde; was indessen auch das Schick⸗ sal dieser Propositlon seyn möge, so sey er seinerseits über⸗ zrugt, daß der Tag, an welchem Ludwig XVI. zum Tode geführt worden, für Frankreich stets ein Tag der Trauer und des Schmer⸗ zes bleiben werde. Der Marquis von St. Simon konnte da⸗ gegen gar nicht begreifen, wie man nur auf den Gedanken gera⸗ then könne, Frankreich noch länger unter einem Gesetze der Buße schmachten zu lassen; eine solche Absicht, meinte er, lasse sich, nur dadurch erklären, daß es gewisse Männer gebe, die noch im— mer der Vergangenheit dergestalt anhingen, daß man in ihren Augen für gottlos gelte, fobald man irgend an dieselbe Hand anlégen wolle. Während dieser Rede traten der Kriegs⸗Mini— ster Und der Großstegelbewahrer in den Saal und nahmen ihren gewöhnlichen Platz auf der Ministerbank. Der Marquis von

Ralleville endigte einen sehr ausführlichen Vortrag damit, daß er die betreffende Resolution in nachstehender Welse abzu⸗

fassen vorschlug: „Am 21. Jan. jedes Jahres sollen künftig alle ffLentliche Verwaltungs-Behörden, so wie die Gerichtshöfe und Tidunale, als ein Zeichen der Trauer, keine Geschäfte verrich⸗ ten.“ Der Graf von Courtarvel widersetzte sich der Abschaf— sung des Gesetzes vom 19. Jan. auf das lebhafteste; der Kerzog von Bassano dagegen verlangte, daß man die von der Depu⸗ icten-Kammer ausgegangene Proposition in der ursprünglichen Abfassung annehmne und somit das Amendement der Kommis⸗ ston verwerfe. Alls der Redner äußerte, Frankreich sey über das ann ürdige Gesetz von 1816 entrüstet, wurde er von dem Marquis don Dreur-Brezé mit den Worten unterbrochen: „Frankreich ist

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iber diese Trauerfeier nie entrüstet gewesen; Sie beschimpfen das

Land!“ ind von SS gur behielten sich vor, das Amendement der Kem⸗

Die Grafen von Sesmaisons, von Tournon

missson oder das des Hrn. von Malleville zu unterstüßtn. Der

wchraf Matthien Dumas stimmte für die einfache Llufhe⸗ hung des Gtsetzes vom 19. Januar 1816.

der Herjog von Broglie unbedingt dem von der Kommisston ausgegangenen Vorschlage beipflichtete.

nen gab, ludem Herr Barbs-Marbois doch das Gesetz vom 19. Januar 13816 selbst contrasignirt habe. Letzterer meinte da⸗ gegen, Herr Portalis werde obne Zweifel, als er Großstegelbe⸗ fochrer gewesen, auch oft ein Gesetz, das er nicht gebilligt, con⸗ trafgnirt haben. Am Schlusse der Debatte erklärte der Graf von Bastard, daß die Kommission dem Amendement des Fru. Marquts von Malleville beitrete. Dieses letztere wurde, als es

etzt zut Abstimmung kam, mit 82 gigen 59 Stimmen, und dem

ächßst der ganze Gefetz- Entwurf mit 89 gegen 45 Stimmen an⸗

nommen. Derselbe lautet nunmehr also: Art. 1. Am 21. Ja⸗ . mehren können, dem Publikum preisgeben würde. Man kann

nnar jedes Jahres sollen die öffentlichen Verwaltungs-Behörden, ie Rönigl. Gerichts höfe und Zuchtpolizeigerichte, als ein Zeichen

er Trauer, feiern. Art. 2. Das Gesetz vom 19. Jan. 1816 wird hlermit aufgehoben. Die Deputirten-Kammer begann: gestern ihte Berathungen über das Budget des Ministeriums Für die Kosten der Central-Verwaltung werden fsetzende Revislon des Prozesses des hingerichteten Marschalls

des Innern. im 1sten Kapitel 388,000 Fr. verlangt, welche Summe auf den

Antrag der Kommission um 30, 000 Fr. ermäßigt ward, wovon

20,006 Fr. das Gehalt des Ministers und 10, 000 Fr. die Kosten füt die National-Garde treffen. Das 2te Kapitel (149090 Fr.

an Penslonen und Gratificatlonen für verabschiede te Beamte)

ging ohne Weiteres durch. Auf das Zte Kapitel (178,000 Fr. das bekanntlich von Herrn Dupin d. Aelt., General-Prokurator an diversen Ausgaben der Central-Verwaltung) verlangte Herr z ten der beiden Vorgänger des jetzigen Siegelbewahrers, so wie

Fomte eine Ersparniß von 104,000 Fr., worunter die gänzliche

Gajiehung des Gehaltes des Ober-Befehlshabers der Pariser Es erhob sich hierüber eine weitläuftige De⸗

arte, in deren Laufe sich mehrere Redner theils für, theils wider n x ju widersprechen, aus Formalitäts⸗-Gründen, eigentlich aber aus

näytional⸗Garde.

den Marschall Lobau vernehmen ließen; unter die Ersteren ge⸗ hörte namentlich Herr Du pin d. A., dessen Leußerung, daß der General Lafahette niemals von Rechts wegen Oberbefehls⸗ haber der Nationai-Garde gewesen sey, gewaltiges Murren in den Reihen der Opposstion erregte. nan könne aus rn. Lobau doch unmöglich eine Amphibie ma—

Noch ließen sich der von Simon für und der Graf Cornet wider

den Antrag der Deputirten-⸗Kammer vernehmen, während der Kammer zu nehmen wußte. Merkwürdig blieb übrigens auch Der Marquis von ) diese Diskussion dadurch, daß das in Folge der Unvorsichtigkeit Barbé-⸗Marbois äußerte sich gam in dem Sinne des Herrn Dumas, worüber der Graf Portalls sein Befremden zu erken⸗ hinaufleitete, wodurch es faktisch das bisher ihm von der Oppo—

Sr. Mauguln meinte,

zur Oeffentlichkeit gelangen könnte, auch scheint es außer Zwe i⸗ fel, daß die Regierung die bei dieser Gelegenheit aufgefundenen Fäden nicht wesentlich über die dabei implicirten unteren Partei⸗ Agenten hinaus zu verfolgen im Stande gewesen ist; nach Allem, was über den eigentlichen Zusammenhang der Sache verlautet,

ist dieselbe jedoch wahrscheinlich weit ernster gewesen, als das

hiesige Publikum, in Erinnerung an die Verschwörung vom Notre⸗Dame⸗Thurm, anfangs zu glauben geneigt war. Der in jener Nacht in seinem Entstehen unterdrückte Versuch scheint fer⸗ ner vorzugsweise der Partei der Anhänger der älteren Linie au⸗ zugehören, die allerdings wohl kaum mit ihren eigenen Kräften gerade ju Paris, für ihre Rechnung etwas Entscheidendes auszuführen hoffen konnte, welche aber wahrscheinlich vermuthete, daß die Mißvergnügten der anderen selbft ihr feindseligen Par— teien sich einer gegen das Bestehende gerichteten Bewegung, wenn

solche einmal ausgebrochen, anschließen würden, und daß dadurch mindestens eine augenblickliche, auf die Provinzen zurlickwir⸗ kende, Erschütterung zu Paris hervorgebracht werden dürfte. Die Partei der älteren Linie scheint ader dabei von ihren unteren Agenten, welche, wie das in ähnlichen Fällen nur zu häufig der

Fall ist, die ihnen zu Gebote stehenden Mittel sehr übertrteben ge— und das Publikum der Kommisstons-Bericht, den Graf Tascher

schildert hatten, 3 worden zu seyn. Ueberdies konnte

ein so zusammengesetzter

stehen zu unterdrücken vermochte. Die Republikaner, obgleich übrigens gewiß der thörichtsten Unternehmungen fähig, scheinen indeß hier, wie ich es schon letzthin andeutete, eigentlich ganz außer dem Spiele gewesen zu seyn, und der Versuch, selbige mit in die Sache hineinzuziehen, dürfte nur dazu gedient haben, den

Eindruck zu schwächen, den dieselbe sonst wahrscheinlich auf die

ganze Partei der Revolution um so mehr gemacht hätte, als gleichzeitig im Süden und in der Vendée die Partei der älteren

mnie sich mehr als gewöhnlich zu rühren begann. Man erwar⸗ tete, daß das Ministerium, wie bei ähnlichen früheren Vorgän⸗ gen, den Kammern eine Mittheilung über dieses Ereigniß machen

würde. Es hat aber, und wohl nach einer richtigen Berechnung,

bisher darauf verzichtet; denn bei der Rolle eines Moderators

der verschledenen Parteien, welche es durchzuführen strebt, würde die Opposition nicht ermangelt haben, die gestiegene Kühnheit der Partei der älteren Linie auf die Rechnung der gegen selbige be⸗ obachteten Schonung zu setzen, und diese Anklage, wie unbegründet

sie auch gewesen, würde doch nicht ermangelt haben, großen Anklang zeuge in der nicht besitzenden

bei dem Publikum außerhalb der Kammern zu finden. Jedenfalls

aber hätte eine solche Diskussion nur dazu dienen können, den an sich schweren Stand, den das Ministerium gleichzeitig in der Deputirten-Kammer wegen der Aufrechthaltung der Pensionen, theil aus der zwischen der Regierung und den Doctrinairs eint die unter der Restauration zur Belohnung von Diensten bewilligt worden, welche der älteren Bourbonischen Linie in der Emigration, der Vendee und in der Chouanerie geleistet worden, zu bestehen Wie mißlich aber dies gewesen

seyn würde, ist ohne Weiteres klar, wenn man erwägt, daß das

hatte, noch mehr zu erschweren.

Ministerium nur nach den ernstesten Anstrengungen, und nachdem es, wie man behauptet, von der Entscheidung dieser Frage seinen Fortbestand abhängig gemacht hatte, mit einer Mehrheit von et— sichen vierrig Stimmen den Sieg davonzutragen vermochte, wobei nicht außer Acht gelassen werden kann, daß es diese Majorität zum Theil dem älteren Herrn Dupin verdankte, der anfangs die den Ministern entgegengesetzte Ansicht theilte, später aber die minifterielle Meinung mit Wärme und mit um so mehr Erfolg vertheidigte, als er, geschickter wie Herr Thiers, dabei seinen Standpunkt in den der Restauration nun einmal nicht günstigen Sympathieen der großen Mehrheit

des Herrn Thiers etwas in die Enge getriebene Ministerium den Ursprung der Charte bloß bis auf die Revolution von 1830

sition so oft lebhaft vorgeworsene System der Fortsetzung der Restauration aufgab. Bei der jetzigen vorwaltenden Stimmung der die Grundlage der heutigen Regierung bildenden Partei der Revolution kann dies Aufgeben nur politisch erscheinen; und das Minifterium wäre wohl berechtigt gewesen, zu erwarten, daß die Opposstion, in Anerkenntniß dieser Einräumung, nicht bei dieser Gelegenheit, wie sie es that, gewisse, die Eile, mit welcher die Charte von 1830 entworfen wurde, bekundende Umstände, welche die Ehrfurcht der Nation für dieses Grundgesetz unmöglich ver—

sich aber nicht verbergen, daß der Parteigesst hier jetzt schon so hoch ge⸗ stiegen ist, daß er unbedenklich von je dem Mittel Gebrauch macht, wel⸗ ches irgend die Partei⸗Zwecke zu fördern scheint. Dahin muß auch ohne Zweifel die Rastlosigkeit gerechnet werden, mit welcher die Ney⸗ sche Familie auf die die Regierung in so große Verlegenheit

dringt. Diese von Tag zu Tag sich mehr verwickelnde Angele⸗ genheit ist offenbar gam geeignet, die ohnedem bestehende Spal⸗ tung zwischen den beiden Kammern noch zu vergrößern. Die Regierung hat nämlich, wie man es im Publikum vermuthete, am Cassations- Hofe, entworfene und durch das Gutach⸗ faft des gesammten Advokatenstands unterstützte Revisions⸗ Ge⸗ such der Familie des hingerichteten Marschalls, ohne der darin behaupteten Ungerechtigkelt des betreffenden Urtheils spruch es

Schonung gegen die Pairs-Kammer, zurückgewiesen. Statt nun aber zu einem solchen Systeme der Schonung gegen die ehemali⸗

gen Richter des Marschalls Ney die Hand zu bieten, scheint die

Deputirten⸗Kammer gar nicht abgeneigt, dai von dem Marschall Clauzel vorgeschlagene Amendement zu dem das Pantheon be—

lan nicht lange der Aufmerksamkeit der Polizei entgehen, und so ließe sich denn erklären, wie diese so leicht und rasch ein mit so unzulänglichen, man möchte fast sagen kindischen, Mitteln begonnenes Unternehmen gleich im Ent-

in der Deputirten-Kammer, aufgefordert, hat den Versammlungs-Saal der Gesellschaft g WVolksfreunde schließen lassen. Man wünscht hier allgeme n, n dieser Schritt seinem Endzwecke entsprechen möge.

treffenden Gesetz- Entwurf, welches darauf hingeht, die Asche d

a amstoßen wollen, ein Uebel ist; ich bestreite es, daß die

ersigenannten Marschalls nach diesem Gebäude zu bringen, ihrn ein Uebel sind. Sie sind eine weise, billige und nütz⸗

seits anzunehmen, wodurch die Pairs-Kammer in die

angenehmste Lage versetzt werden würde.

durch die noch

in die sie

fragliche S vielleicht ö

große Verlegenheit, mehrere ihr kün j

gebracht ist, so wie

bevorstehende ähnliche Schwierigkeiten, erspart haben würde, wem

sie das weise Benehmen der Restauration in einer gleichen bag

n Es ist bei kielt Anlasse nicht unbemerkt geblieben, daß die Regierung sich n

Emrichtung. Das Uebel in Irland ist einzig und allein „Ministern zuzuschreiben. (Hört) Hätten sie von Anfang dem Volke zu verstehen gegeben, sehes und der bestehenden Kirche sind, so würde kein Grund zr gewaltsamen Umwälzung vorhanden seyn, die sie jetzt in Gesetzen des Landes bewirken wollen.“ Graf Grey erwie⸗ „daß er niemals die Meinung ausgesprochen habe: das Ge⸗

nachgeahmt und gleich nach der Juli-Revolution alle Urthel. sch ein Uebel; die Art, in welcher das Gesetz ausgeführt

die Unter der Reflauration gegen Virgehen rein politischer Nam

Seitens der nunmehr als Sieger dastehenden Partei gesällt wo

den, als nicht geschehen angesehen und dadurch dieser Partei de Vorwand benommen hätte, die Asche der Vergangenheit wicht aufjurühren. Nächst der Neyschen Sache ist auch eine auf ) Polen bezügliche, an die Deputirten gerichtete, Bittschrift un läugbar ein neuer in ihre Berathungen und das denselben folgend Publikum geworfener Zündstoff. Während die Opposition auf die Weise beharrlich die Sympathieen der Masse überall, wo dieselben m dem Geiste des Systems vom 13. März im Widerspruche stehen, an beutet, schreitet die Berathung über das Budget lang sam vorwän⸗ Die Deputirten-Kammer fährt in ihrem Systeme der Gehaht Reductionen fort, und die Erzbischöfe und Bischöfe sind dann noch härter als die höhere Magistratue betroffen worden. Uh haupt hat die Majorität jener Kammer in der Berathung 9 den katholischen Kultus betreffenden Budgets-Libschnitts nihh besonders günstige Gesinnungen für die Römisch— katholist Kirche an den Tag gelegt, deren Diener sich in Frankreich allt dings im Ganzen bisher der Juli-Revolution nicht besonders j gethan zeigten. Die Deputirten aber scheinen bei dieser Vermm lassung, wie man dies schon bisher öfters in ihren Berathungn bemerkte, mehr nach einem augenblicklichen Impulse, als m einem recht festen Systeme, gehandelt zu haben. Denn wähnm sie den einflußreichsten Theil der katholischen Kirchen-⸗Würdennn ger wesentlich verletzten, wiesen sie das Duboissche Amendemm zurück, welches eine künftige Reduction der Freistellen in den katholischen Priester-Seminarien und folglich eine Vermindt rung des unter dem Einflusse der Bischöfe handelnden streien, den Kirchen-Personals bezweckte. Mehr als diese Besthijsse der Deputirten⸗ Kammer beschäftigte diesmal indeß dit Hetst

in der Pairs-Kammer über den von den Deputirten autgegan genen Gesetz-Entwurf in Betreff der Aufhedung der Buffein des 21. Jan. abstattete. Allerdings läßt sich gegen die von dem Berichterstatter aufgestellte Theorie von der Unverletzbarkeit du Souveraine nichts mit Bestand einwenden; sollten abt die daraus für den vorliegenden Fall gezogene Folgernn gen von der Pairs-Kammer angenommen werden, so win de dies ein neuer Anlaß seyn, die Spaltung wischn den beiden Kammern, auf deren Folgen die Augen 4 ler hiesigen Beobachter geheftet sind, wesentlich zu erweitern. Die Regjernng, selbst von Herrn Portalis, Mitgliede der Link in einer bekannten Rede daß

Es din nämlich allerdings Zeit für die Regierung seyn, sich ernstlich m der unter dem Namen der Republikaner bezeichneten Pattth Fraction zu beschäftigen, die seit einiger Zeit, iunerhalb m außerhalb der Opposition der Linken, sich auszubilden begim Diese Partei-Fraction, die ihre Häupter in der in Frankreich zahlreichen Klasse der zugleich unterrichteten und vermögenslost Leute gefunden hat und unter gewissen Umständen leicht Wal sogenannten arbeitenden Khos finden könnte, entspricht eigentlich den früheren reinen Jalch nern und sucht, wie diese in analogen Verhältnissen, ihten Vu

seits und der Opposttion der Linken andererseits bestehenda Fehde zu ziehen. Allerdings könnten nur unvorhergesehene eignisse und das Zerwürfniß ihrer Gegner sie zur Gewalt hi gen, in der sse dann, wie ihre Vorgänger, sich auf die Dan gewiß nicht zu behaupten vermögen würden, wo sie aber, gltt fenen, ihre Gegenwart durch Gewaltthätigkeiten aller Art m zeichnen nicht ünterlassen dürften.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. El zung vom 17. Febr. Auf den Antrag des Marquis v. Lan do w'ne wurde die Eholera⸗Bill zum zweiten und dritten Mr verlesen. Lord Ellenborough kam auf den vom Zehmt Ausschuß abgestatteten Bericht zurück. Die darin enthallej Vorschläge fand er in manchen Punkten undeutlich. So wit er unter Anderem zu wissen, wer denn, wenn man die Rent rung ermächtige, die rückständigen Zehnten gerichtlich ein uli die Kosten eines solchen Verfahrens tragen solle? Es skh sth nur davon die Rede, die Zehnten beizutreiben, die im Jin 1831 auf eine ungesetzliche Weise verweigert worden wälen; wlinsche nun auch zu wissen, ob der Geistlichkeit das Recht ö behalten bleiben solle, wegen der früheren Rückstanzt— gerichtliches Verfahren einzule ten? Der Marquis d. Lan downe erwlederte, daß die Kosten zur Einziehung der et ten von der Geistlichkeit getragen werden würden, so weit i selben nämlich nicht die Kosten überstiegen, die durch eineh j wöhnlichen Prozeß verursacht worden sehn würden. Man ben sichtige nur, eine außerordentliche Ermächtigung zur Ein ich derjenigen Zehnten vorzuschlagen, welche im vergangenen ö. rückständig geblieben waren. Lord Ellenborough drücht Hoffnung? au, daß diese Entscheidung nicht unwiderfufli a und daß die Regierung diesen Gegenstand reiflich erwägen kin Mit ihm war der Graf von Wicklow der Meinung, d! sa so eben vernommene Antwort die Irländische Geiitss keine Weise zufriedenstellen würde. Die Zahlung der ch (. für das Jahr 1531 wäre nicht in demselben Jahie fäl ge

so könne die Bill keine unmittelbare Abhülfe ,,

lichkeit müsse auch außerdem voraussetzen, daß man i en in die

thum bis zum Jahre 1831 aufgäbe. Die Zahlungen, ð mit Gewalt beitreiben müsse, wären die von 1830, vorigen Jahre auf eine ungesetzliche Weise verweigert den wären. Ueber den Bericht des Llusschusses im? bemerkte der Redner, daß es der deutlichste Beweis von Fortschritten der revosutionnairen Grundsätze sey, daß Berlcht, der den Umsturz der Gesetze in einem großen ! des Reiches bekenne, von einem Minister auf die, Hauses niedergelegt werde, ohne demselben ein erklären erläuterndes Wort hinzuzufügen. Er könne nicht begreif f der edle Lord an der Spitze der Regierung ein solches 0 , der Gesetze entschuldigen wolle, und wie sich die, vor 99 Abenden abgegebenen Erklärungen mit denen vertrügene n einem anderen Orte gemacht worden wären. (Hört, w. bestreite es“, schloß der Redner, „daß das Gesetz, welches

Wb

zlllgemein

de, die sey ein Uebel. Bevor nicht in dieser Beziehung eine

I

ehnten“ gebraucht worden wären, so seh damit nur gemeint,

hen solle, die der Geistlichkeit eine größere Sicherheit verleihe,

n' wodurch eine Kollisson zwischen ihr und den Landeigenthü— Die Anschuldigung des edlen Grafen

sn vermitden würde. Picklow), daß die vorzulegende Bill in einem revolutionnairen me abgefaßt seyn würde, müsse er zurückweisen. Die Interessen rheistlichkeit zu beschützen und den Frieden im Lande auf— i ju erhalten, das seyen die Grundsätze, von denen die Re⸗ ung bei dieser Gelegenheit geleitet würde. Der Herzog von ziklngham drückte auf das Entscheidenste seine Unzufrieden— mit dem Berichte aus. Lord Plunkett trat gegen die und Weise auf, wie man vor einigen Tagen die Worte sei⸗ sedlen Freundes an der Spitze der Regierung ausgelegt habe. in edler Freund habe weder seine Meinungen geändert, noch m geringsten Anlaß gegeben, zu glauben, daß er die Ansicht ge, die gerechten Llnsprüiche der Kirche müßten aufgegeben wer— n auf der anderen Seite habe der edle Graf eben so wenig ne Gestnnung ausgesprochen, woraus abzunehmen wäre, daß nbllligen Erwartungen des Volkes nicht genügt werden solle. da Verfahren des Ausschusses bestatige die Erklärungen seines ed—⸗ zteundes. Zuvoörderst wolle die Regierung den Leiden der

mndigteit, der allgemein und von der Geistlichkeit anerkannten thwendigkeit fügen, daß das gegenwärtige Zehnten⸗System Itland nicht länger beibehalten werden könne. Die Regierung ide von zwei Seiten angegriffen; aber das richtige Gefühl des

fgeklärten und denkenden Theiles der Bevölkerung stehe ihr zur

tte; und so lange sie nur keine Vorliebe für irgend eine Partei ze, wenn sie Geistlichkeit und Volk auf gleiche Weise deschütze, dege er wegen des Erfolges keine Besorgnisse. Schließlich wich sich noch der Graf von Carnarvon gegen die Vorschläge

‚dieser Angelegenheit kein Vertrauen verdiene. Wenn er den ttihuß sähe, den rebellischen Geist in Irland zu unterdrücken, un würde er der Regierung mit Vergnügen seinen Beistand

ieder solchen Maßregel leihen. Nach dieser Erklärung vertagte

th das Haus.

Unterhaus. Sitzung vom 17. Febr. Hr. Hunt htte Beschwerde darüber, daß es an Orten zur Aufnahme der höltra-Kranken fehle; ein Patient sey von Hoxton aus in einer siethtkutsche den ganzen Tag lang in London umhergefahren biden, ohne ein Hospital aufzufinden, bis man ihn endlich nach nim leren Hause in Surrey gebracht habe. Sir R. Peel tinte, dergleichen Mittheilungen sollten, um das Publikum k n beunruhigen, den Ministern lieber privatim gemacht wer⸗ , womit Lord Alt horp vollkommen übereinstimmte. Ca— lein ANorke richtete an die Minister die Frage, ob der pmiral Sartorius, welcher, als Ober -Befehlshaber von dom Pedro's Expedition gegen Portugal, den Tagesbefehl die Mannschaft des Geschwaders erlassen hat, in die— m Augenblicke noch in Englischen Diensten stehe. Lord flthorp erwiederte, daß dies früher der Fall gewesen , daß er jedoch für jetzt nicht sagen könne, ob der Admiral uttorius noch in einer solchen Beziehung zu Großbritanien ht. Hr. Robinson sprach die Hoffnung aus, daß die Regie⸗ ing in diesem Fall wie bei früheren Präcedenzen handeln werde, em man niemals gestattet habe, daß Brltische Offiziere unter mnständen dieser Art fremde Dienste nehmen; seiner Meinung ich habe die Britische Regierung bei dem ganzen Verlauf des untits jwischen den beiden Zweigen des Hauses Braganza ein sihst weideutiges Verfahren beobachtet, und er hoffe, sie werde „n jetzt an eine gewissenhafte Neutralitat bewahren; auch wür—

snsen in den Verhältnissen zu Portugal gegen die Französischen n sehr untergeordnete Rolle spielen. Sir J. Graham sagte, (r lapitain Sartorius befände sich in der Liste der auf halben ld gestellten Offiziere, könne ader jetzt, als im Dienst einer inden Macht stehend, diesen Sold unmöglich erhalten. (Hört!)

; kandesgesetze jeder Offizier, der in fremde Dienste trete, zu ner Geld- und Gefängnißstrafe verurtheilt werde (hört!), und

gt. H. Hardinge behauptete, der Capitain Sartorius habe ner Parlaments-kte zuwider gehandelt; Oberst Evans aber itt hinzu, daß die Dienste, welche der Marschall Bere ssord in

portugal geleistet, den Herren von der Oppositlon zu solchen Be— nalungen doch niemals Anlaß gegeben haben. (Hört! Hierauf nete Hr. C. Wynn, dieser Fall sey hiermit nicht zu ver— ichn, weil der Marschall Beresford mit besonderer Erlaubniß

un Seiten der Britischen Regierung gehandelt habe. (Hört!) . G. Cierk fragte, ob nicht in dem Urlaub, der dem Capitain

um ia von der Admiralität bewilligt worden, in der gewöhn⸗ hen WBeise bemerkt sey, daß derselbe nicht fremde Dienste neh⸗ ö dürfe (hört!), worauf Sir J. Graham erwiederte, der— n habe sich ohne Urlaub und ohne Erlaubniß der Regierung unt (Hört!) Oberst Evans fragte noch, ob nicht ein ge— ) . General⸗Major, der in Königlichen Diensten stehe, vor 3 , sich in Diensten Portugals befunden habe. Hierauf erfolgte

Antwort; doch es erhob sich ein Gelächter unter den Opposi⸗

mn Tigliedern, Zuletzt bemerkte noch Sir Rob. Peel, er sey

kee auch keinen Grund dazu, ihn mit Herbheit zu behan—⸗

dl ihn zurückberufe. Das Haus ging sodann in einen ewilligungs⸗Ausschuß über. Der Kriegs ⸗Seeretair Sir

ĩ ö 2. j 65 ö duch onen auch nicht so beträchtlich wären, als in dem me-Departement, doch seit dem Jahre 1820 eine bedeutende

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den unter Anderem für die Landmacht S0s, 96 Pfd., nämlich 17,922 Pfd. mehr als im vorhergegangenen Jahre, gefordert;

daß sie Freunde des

eges persönlich gegen Capitain Sartorius eingenommen, u rüier folgende Bemerkung: . aber die Regierung könne wenigstens so viel thun,

regt auch der Zustand der öffentlichen Presse großes Mißvergnü—

m obhouse legte den Etat der Ausgaben flir die Armee von ersten Quartal des Jahres 1831 vor und erklärte, daß, wenn

eiharniß möglich geworden sey, obgleich der Bestand der Armee

mals nicht größer gewesen und“ vielmehr setzt die Zahl der

n en und Aemter bei derselben sich vermehrt habe; dennoch n die Ausgaben jetzt um 684,000 Pfund Sterl. abgenom— . Veranschlagungen für den effektiven Dienst im ge⸗ ien tigen Vierteljahr belaufen sich auf 806, 83z1 Pfund und än gen für den nicht effektiven Dienst auf 726,210 Pfd. Er un eine Uebersicht der einzelnen Positionen, und zwar wer—

für den Stab,

ͤ l . die Aufruhr⸗-dlkte wieder in Kraft treten müsse. zuslichkeit abhelfen; alsdann aber müsse sle sich auch der Noth- nell,

auf die Nothwendigkeit

mit Ausschluß des in Ostindien befindlichen, I0, 667 Pfund, oder 463 Pfund weniger, als früher; für die öffentlichen Departements 25,246, oder 728 weniger.

Im Ganzen betragen die Reductionen bei dem effektiven Dienst

165,000 Pfd. Unter den Ausgaben für den nicht effektiven Dienst

sind unter Anderem veranschlagt: für Gehalte von Generalen 32,200 Pfd. oder 1550 Pfd. weniger, als früher, für Wittwen⸗ Pensionen 36,80 Pfd., nämlich 36 Pfd. mehr, als früher, für h eir vor ni ; Pensionaire von Chelsea 378,579 Pfd. oder 44 583 Pfd. mehr. derung einträte, könne keine Sicherheit für die Kirche und i Ruhe in Jeland stattfinden. Wenn die Worte „Aufhebung

Im Ganzen entsteht für diesen Dienst eine Mehrausgabe von 35,131 Pfd. Da der Etat für die Landmacht zunächst zur Be⸗

t. t en w 1 rathung kömmt, so machte Sir Hobhouse einige Bemerkungen gie Zehnten- Erhebung in eine andere Maßregel verwandelt

über diesen Theil der Armee. Er erwähnte, daß die Zahl der Linien-Truppen sich im Jahre 1830 auf 69, 125 Mann belaufen habe; im Jahre 1831 jedoch sey es wegen der Unruhen in England für nöthig befunden worden, die Armee auf ihren vollen Bestand zu bringen

und dem Effektivbestand also noch 7261 Mann hinzuzufügen; hierzu sehyen noch 3256 Mann Truppen gekommen, die von anderen Orten nach England zurückkehrten; doch die wirkliche Vermeh⸗ rung der Truppen sey in der That dieser Berechnung keinesweges

entsprechend gewesen, und er trage daher darauf an, daß der Effektiv⸗ bestand der Landmacht durch einen Parlamentsbeschluß auf 89, 047 Mann festgesetzt werde. Sir H. Hardinge, ehemaliger Kriegs— Secretair unter dem Wellingtonschen Ministerium, wünschte dem

jetzigen Kriegs⸗Secretair Glück zu der großen Geschäftskunde, die Alkunft des

er bei Auseinandersetzung der Etats entwickelt habe, und sprach die Ueberzeugung aus, daß bei den bekannten Talenten des eh— renwerthen Baronets die Angelegenheiten der Armee gewiß auf eine wirksame Weise geleitet werden würden. Sodann empfahl er den Ministern, ihre Veranschlagung in Bezug auf die Armee für das folgende Finanzjahr noch vor dem 24. März dem Hause vorzulegen, weil dies der äußerste Termin sey, nach dessen Ablauf Sir F. Par⸗ der kürzlich ausgeschiedene Kriegs-Secretair, machte aufmerksam, den Beginn nanzjahres abzuändern, und glaubte, daß in diesem Jahre bedeutende Ersparungen im Armee -Dienst würden eintre— ten können, was er schon, als er noch im Amte befindlich gewesen, vorläufig angedeutet habe. Der Oberst Trench erklärte sich gegen dergleichen Ersparungen und sprach auch seine Ver—

wunderung darüber aus, daß bei der letzten Krönung keine Be⸗

förderungen in der Armee stattgefunden hätten, worauf Lord

Althorp erwiederte, daß dies deshalb nicht geschehen sey, weil pComité's aus und erklärte, daß das Verfahren der Minister h . mn

erst kurz vorher Beförderungen vorgenommen worden wären. Herr Hume bemerkte in Bezug auf die Vergleichung, welche der Kriegs-Secretair mit den Ausgaben für die Armee im Jahre 1820 gemacht habe, daß dleselbe vielmehr mit denen im Jahre 1822 hätte angestellt werden sollen, wo die Armee bedeutend reduzirt worden sey; jetzt enthalte die Armee 20,000 Mann

mehr, als im Jahre 1824, und besonders sey die Artillerie für n Die Macht der Garden zu Pferde müsse vermindert werden, und vor Allem

Augendlick art.

den gegenwärtigen Friedens-Zustand viel zu stark.

dürfe der jetzige Ober-Befehlshaber nicht einen länger auf seinem Posten verbleiben; er, so wie dessen Secretair, seyen von dem Herzog von Wellington eingesetzt wor⸗ den. (Hört! von Seiten des Sir H. Hardinge.) Hr. Hunt

meinte, daß jede Reduction in der Armer lächerlich seyn würde; die in Irland befindlichen Streitkräfte könnten unmöglich verrin—

gert werden, während sich dieses Land der Zehnten wegen in der

größten Gährung befinde, und wolle man die Zehnten abschaffen,

fo werde die Auflösung der Union sehr bald darauf folgen. Sir

H. Hardinge beschwerte sich über die Unangeme ssen heit des Angriffs gegen den Ober-Befehlshaber von Seiten Hin. Hume's und meinte, man dürfe aus Offizieren nicht politische Agenten

machen; selbst die Generale Ferguson und Anson, die doch be— ständig gegen die Veranschlagungen für die Armee unter dem Ministerium Wellington gestimmt hätten, hätten zu derselben Zeit Regiments⸗Kommandos erhalten (hört!); und Hr. Byng sprach die Hoffnung aus, daß Lord Hill an der Spitze der Armee verdleiben werde, wenn nicht der Herzog von Wellington diesen Posten einnähme. (Hört, hört!) Herr Hunt erklärte jedoch, er wolle das Haus jetzt

nicht weiter belästigen, werde aber später auf eine Verminderung des Armee-Bestandes um 10,9000 Mann antragen. das Haus darauf die beantragten Posten, ohne daß eine Ab⸗ h, wenn Dom Pedro's Vorhaben gelänge, die Britischen In- ; Uhr Morgens.

Nachdem stimmung stattfand, zugestanden hatte, vertagt: es sich um 24

Condon, 18. Febr. Der Fürst Talleyrand, der Baiersche und Dänische Gesandte hatten gestern Unterredungen mit Lord

Palmerston im auswärtigen Amte. Der Graf von Harrowby l . und Lord Wharncliffe hatten wieder eine lange Konferenz mit t Rob. Peel meinte, der Fall sey von Wichtigkeit, da durch

dem Grafen Grey.

Der British-Traveller sagt: „Das Gerücht erneuert sich, daß 25 der früheren Gegner der Bill zur entgegengesetzten Ansicht übergetreten seyen. Wir haben keine bessere Gründe für diese Angabe in Erfahrung gebracht, als die, welche schon frü⸗ her bekannt waren. ĩ

Im Courier liest man: „Als wir gestern von der Entschei⸗

dung der Griechischen Konferenz in Bezug auf die Ernennung eines Deutschen Prinzen für den Griechischen Thron sprachen, meldeten wir, daß die fünf großen Mächte bei der Frage be⸗

theiligt wären. Dies ist nicht ganz richtig. Nur drei Mächte Großbritanien, Frankreich und Rußland nehmen direkt an der Griechischen Konferenz Theil, und sie allein werden sich dem neuen Souverain verantwortlich machen. Der von der Konfe⸗ renz erwählte Prinz ist der zweite Sohn des Königs von Baiern, Otto. Es ist ein junger Mann von vortrefflichem Charakter und wissenschaftlicher Bildung; da er aber erst 17 Jahr alt ist, so wird ihm wahrscheinlich jede der drei erwähnten Mächte einen Bevollmächtigten beigeben, um ihn bis zu seiner Großjährigkeit in der Regierung Griechenlands zu unterstützen.“

Den inneren Zustand Belgiens betrachtend, macht der Cou⸗ „Llußer der Unthätigkeit im Handel und der dadurch nothwendig hervorgebrachten Unzufriedenheit er—

gen, und wir behaupten, daß, wenn König und Minister sich be— haupten wollen, sie die Kammern dahin bringen mässen, die Preß⸗ gesetze zu ändern. Die Belgier sind, gleich den Franzosen, noch nicht dazu geeignet, daß ihnen der unumschränkte Gebrauch einer so mächtigen Waffe anvertraut werden könnte. In England

n den Vereinigten Staaten von Amerika kann die Presse nicht den Lebendigkeit der Presse und des geistigen Verkedrs immer

frei genug seyn. Anders ist es aber in Belgien und Frankreich,

wo freche und erbärmliche Personen oft die Feder nur ergreifen, sichten abzuhelfen und einem dringenden Wunsch seldst der den

um niedrige Partei-Zwecke zu befördern.“

Herr Cobbett ist, wie der Liverpool Albion meldet, in Bevor er seine Reise dahin antrat, bat er Hrn. O'Connell, ihm ein Schreiben zum sicheren Geleite zu dig und auf ihre eigene Verantw

Irland angekommen.

übersenden.

des Fi⸗

r Daß übrigens für den Ecfolds der Bill nichts zu befürchten steht, das ist gewiß.“

Die Französische Reglerung hat das Tonnenugeld für Engli— sche Schiffe von 4 Fr. 12 C. auf 13 Fr. herabgesetzt. „Wir haben“, bemerkt die Times dazu, „mit Vergnügen diese An— näherung an den Zoll, welche Französssche Schiffe in England bezahlen, wahrgenommen. Dieser gegenwärtige Vortheil und die Annäherung zu einem künftigen liberaleren Systeme ist der geschickten Leitung des Lord Palmerston und dem Vertrauen zu danken, welches das Französische Kabinet in das Englische Mi⸗ nisterium setzt.“

Die Zeitungen aus St. Thomas vom 7. Januar melden, daß in der Nacht vom 31. De. zum 1. Jan. die halbe Stadt durch eine Feuersbrunst in Asche gelegt worden ist; 6 700

äuser sind niedergebrannt, und der Schaden wird auf 2 bis 3

sillionen Dollars geschätzt. Nur ein einziger Mensch ist dabei ums Leben gekommen. Die Flammen wurden in eimer Entfer⸗ nung von 460 (Engl.) Meilen gesehen.

Die hiesigen Zeitungen enthalten Nachrichten aus St. Kitts (St. Ehristoph) bis zum 10. Jan. An diesem Tage

war der neue Gouverneur der Insel, General-Major Nichols,

im Hafen angelangt. Die Insel ist zu wiederholten Malen von Erddeben heimgesucht worden, ohne daß indeß irgend ein bedeu⸗ tender Schaden dadurch angerichtet worden wäre. Der Glode sagt: „Man wollte heute in der Cith wissen, daß die Neger von Palmeste-Land in Trinidad sich geweigert hätten, zu arbeiten, indem sie erklärt haben sollten, daß sie frei wären. Einiges st hieran wahr; aber bis zu welchem Grade, das hahen wir nicht in Erfahrung gebracht. Viele glaubten, daß sie gleich nach der m. Grant für frei erklärt werden würden.“

Die Cholera macht zum Glück in London fortwährend nur sehr geringe Fortschritte. Es sind bis heute Morgen im Ganzen nur 31 Personen erkrankt und 17 gestorben.

&Mritederl ande

Aus dem Haag, 23. Febr. Se. Maj. haben gestern dem Grafen Orloff eine Privat-A1Audiemz ertheilt.

„Ueber die Sendung des Grafen Orloff“, liest man in Holiändischen Blättern, „ist im Publikum noch nichts Sicheres bekannt. Einige Wohlunterrichtete versichern jedoch, daß Se. Excellenz der Ueberbringer eines neues Entwurfes zu einem Friedens-Traktate zwischen Holland und Belgien sey, der in verschiedenen Punkten auf eine für uns günstige Weise mo— difizirt seyn soll.“

Von Seiten der Landbau⸗Provinzen werden viele Beschwer⸗ den gegen den neuen Tarif geäußert, und dem wird es zugeschrie— ben, daß er den Generalstaaten noch nicht vorgelegt worden.

Der Minister des Innern hat dieser Tage eine lange Kon⸗ ferenz mit erfahrenen Aerzten gehabt, um die Maßregeln zu de— rathen, welche zu nehmen seyn möchten, falls die Cholera doch hier im Lande ausbrechen sollte.

Brüssel, 22. Febr. In der heutigen Sitzung der Repräsentanten-Kammer machte Herr Devaux einen Vorschlag in Bezug auf die Jurt, welcher einer Kommisston zugewiesen wurde. Alsdann hielt der Kriegs-Minister eine sehr ausführliche Rede über den Hambrouck'schen Lieferungs-Kon— Nach einer langen Debatte wurde die Berathung über den diesen Gegenstand betreffenden Vorschlag des Herrn Jullien durch 46 Stimmen gegen 30 auf acht Tage verschoben. Der ganze Gesetz⸗ Entwurf über die provisorischen Kredite wurde hier⸗ nächst mit 7 Stimmen gegen 6 angenommen. Am Schlusse der Sitzung wurde ein Bericht der Kommissson über die Berg— werke abgestattet, worin darauf angetragen wurde, daß in den Bergwerks-Lngelegenheiten in der Folze der Staats-Rath durch 6 Räthe der Lütticher und Brüsseler Gerichtshöfe ersetzt wer— den und daß man bis nach der Reviffon der bestehenden Gesetze keine neue Konzessionen ertheilen solle.

Der Senat wird sich den künftigen Montag, den 27. d. M., wieder versammeln, um über die Gesetze wegen der Civilliste und der provisorischen Kredite zu derathen. Es heißt auch, daß man dieser Kammer den Gesetz-Entwurf über den öffentlichen Unter— richt zuerst vorlegen wird.

Der Bericht, den Herr Dumortier der Kammer über das

Ausgabe⸗Budget von 1852 abgestattet hat, ist nunmehr im Druck

erschlenen. Im Wesentlichen geht daraus hervor, daß die Kus⸗

gaden für dieses Jahr um 36,674,355 Fl. glößer seyn werden,

als im Jahre 1831. Dies rührt von den Ausgaben für die öffentliche Schuld her, welche im vorigen Jahre nur 2, 532.028 51. betrugen, in diesem aber 45,239, 402 Fl. ausmachen. Die Aus—⸗ gaben des Kriegs-Ministeriums sind auf 3,600,000 Fl. weniger angeschlagen; eben so fordert der Minister des Junern 2,675,290 1. weniger, wogegen der Finanz-Minister eine Mehr-A Ausgabe von 201,552 Fl. in Antrag bringt.

Der König wird morgen von Charleroi abreisen; von da be— giebt er sich nach Mons und Tournay. In letzterer Stadt wird der König am 2östen d. eintreffen, den 26sten daselbst verbleiben und am 2Asten seine Reise nach Ath fortsetzen.

Der General Niellon ist gestern in Brüssel angekommen.

Die Emancipation meldet, daß der Leichnam des Gene—

ral Belliard von Frankreich reklamirt worden ist und auf dem

Kirchhofe des Paters Lachaise an der Stelle deigesetzt werden wird, die der General früher selbst für sich ausgesucht hat. Man vernimmt, daß die Regierung ssch dem Plane zu einem Kanal bei Espierre günstig zeigt. Derselbe soll eine Verbindunz mit dem Nord-⸗Departement über Roubair eröffnen. Dieses Un—

ternehmen soll öffentlich und gleichseitig mit dem Bau des Ka—

nales, welcher die Schelde mit der Lys über Menin oder Cour— trah verbinden soll, versteigert werden.

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Kassel, 24. Febr. Se. Hoh. der Kurprinz und Mitregent haben dem Staats- und Finanz-Minister von Motz provisorisch das Justi⸗Ministerium mit zu übertragen geruht.

Die Dis kussson des Rekrutirungs⸗Gesetzes ist von der Stände⸗ Versammlung in ihrer gestrigen Sitzunz beschlossen und das Gesetz, vordehaltlich der noch ausgesetzten Revision, angenommen worden.

München, 23. Febr. Die hiesige politische Zeitung kündigt in ihrem heutigen Blatte an, daß sie mit dem Schlusse dieses Monats ju erscheinen aufhören und an ihre Stelle am 1. März die „Baiersche Staats-Zeitung“ mit einer literarischen Beilage, betitelt: „Baiersche Blatter für Gescichte, Statisiik, Literatur und Kunst“, treten wird. Der Ankündigung zufolge, ist die Staats-Zeitung dazu bestimmt, dem bei der stets wacksen

fühlbarer werdenden Mangel eines Organs der Regierungs-An—

Grundlagen der Verfassung ergebenen Opposttion zu entspeechen. Die Staatszeitung wird sich mit äußerer wie mit innerer Poli— tik beschäftigen. In Absicht auf jene ist die Reaction selbsßäg— rung hingewiesen, jedoch der