1832 / 62 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

widmete, ein Gefuͤhl, wovon sich der . Beweis in der Korrespondenz des Herzogs mit der Familie Srleans und

mit der e v. Feuch eres sindet; .

was die testamentarischen Bestimmungen zu Gunsten dieser Letzteren betrifft:

in Betracht, daß diese Bestimmungen nur Legate betreffen, deren Annullirung lediglich dem Haupt Erben zu . kommen wurde; 3 sonach die Fuͤrsten von Rohan dabei nicht interessirt

66. 1 n auch kein Recht haben, jene Verfügungen anzu⸗

echten; .

in Betracht überdies, daß die Gründe dieser Freigebigkeit sich

aus der Korrespondenz des Herzogs mit der Baronesse .

und daß schon aus dem ersten Tessamente desselben der Wille er⸗

hellt, die Baronesse zu bedenken;

in Erwaͤgung, daß aus allen diesen Thatsachen der Beweis bervorgeht, daß das angefochtene Tesiament allerdings der Aus⸗ druck des freien Willens des Testators war, und daß die entge⸗ gengesetzte Behauptung, der Herzog von Bourbon habe einen Widerwillen gegen die Familie . e gt, durch die Kor⸗ respondenz des Herzogs und die freundschaftlichen Verhaͤltnisse, in denen er stets mit jener Familie gestanden, widerlegt wird;

was ferner das angeführte Faktum betrifft, daß die Baronesse von Feucheres den Prinzen beberrscht habe; g ig

in Betracht, daß in solchen Bingen Alles relativ ist, und daß die Gewalt, die man auf einen an Körper und Geist gesunden und von einer treu ergebenen Dienerschaft umgebenen Mann, wie es der Herzog von Bourbon war, ausübt, von dem Willen dessen abhängt, der sich derselben unterwirft; daß im nebrigen die testa⸗ mentarischen gi, , . des ass namentlich in Bezug auf die Einsetzung cines Erben durch höhere Motive, als den Einfluß der Baronesse, veranlaßt wurden, und daß die Baronesse selbst, indem sie den Prinzen auf jene Verfügungen hinlenkte, das Be⸗ duͤrfniß fühlte, ihm, was Pflicht und Konvenienz erheischten, ins Gedaͤchtniß zuruͤckzurufen;

was die Forderung der Frau v. Feuchzres betrifft, ihr die in den beiden Testamenten von 1824 und 1829 ausgesehten Legate auszuantworten:

in Betracht, daß nur hinsichtlich des Mobiliare von St. Leu und des Schlosses Ecouen Schwierigkeiten obwalten; und zwar hinsichtlich des ersteren: in Erwägung, daß eine frühere testamen⸗ tarische . . nur durch eine spaͤtere wieder zuruͤckgenom⸗ men werden kann; baß dies aber hier nicht der Fall ist, und daß, wenn in dem Festamente von 1839 über das in dem Testamente von 1824 der Frau von Feuchereg vermachte Mobiliar von St. Leu keine Rede ist, dies als eine bloße Auslassung, nicht aber als eine Zurücknahme der fraheren Bestimmung, betrachtet werden kann; hinsichtlich des Schlosses Ecouen: in Betracht, daß der Herzog eine besondere Stistung damit verknüpft hat, wozu es noch einer Autorisation, die noch nicht erfolgt ist, bedarf;

erklaͤrt der Gerichtshof die ven den Fuͤrsten von Rohan an⸗— gefuͤhrten Thatsachen für unzulaͤssig oder nicht zur Sache gebö⸗ rig und weist sie mit ibrer Klage sowohl gegen den Herzog von Aumale als gegen die Baronesse von Feucheres ab.

Demgenidß verwirft er den Einspruch, den die Fursten von Rohan gegen die Ausführung der Verordnung des Gerichts⸗ Praͤsiden ken vom 7 Sept. 1836, wodurch der Herzog v. Aumale in den Besitz der Erbschaft gesetzt werden sollte, gethan haben; verfügt, daß diese Verordnung undedingt d=, . werde, und verbietet den gedachten Fursten, sich in die Verwaltung und Liqui⸗ dirung des Nachlasses zu mischen;

verurtheilt sie, dem Untversal⸗ Erben alle Kosten, die durch

diesen Einspruch entstanden, zu erstatten;

verordnet, daß der Baron Borel de Bretizel der Baronesse v. Feucheres alle ihr r Legate, bestehend 4) in einer baaren Summe von 2 Milllonen Fr., 2) dem Schlosse und dem Park von St. Leu nebst Mobiliare und Dependenzen, 3) dem Schlosse Boissy nebst saͤmmtlichen Dependenzen, ) dem Walde von Montmoreney nebst Deyendenzen, 5) der Domaine Morfon⸗ taine, 6 dem Pavillon, den die Baronesse im Palais Bourbon bewohnte, nebst Dependenzen, N dem Mobiliare dieses Pavillons, so wie den im Gebrauch der Baronesse er nn Pferden und Wagen, sammt den mittlerweile erhobenen Zinsen und Ein« kuͤnften , sc, lich in den Bentz obiger G

erm gt die Baronesse, n den Besitz obiger Gegen⸗ staͤnde zu setzen, und verurtheilt bie Nachlaß⸗Masse des Herjogs, ihr die Summe von 2 Mill. nebst Zinsen auszuzahlen;

behaͤlt sich die Entscheidung über das Legat des Schlosses Ecouen nebst Dependenzen vorz J .

weist die Baronesse von Feuchéres mit ihrem Gesuche um Konfiszirung der von den ir von Rohan publizirten Ver⸗ theidigungs⸗-Schrift (hier folgt der Titel dieser Schrift) ab;

verweist sie wegen Konsiszirung einer anderen unter dem Titel: „Bemerkungen über den Tod des Prinzen Conde“ er⸗ schienenen Schrift vor den kompetenten Richter, da das Tribu⸗ nal selbst sich in der Sache fuͤr inkompetent eriirt: und

verurtheilt die Füͤrsten von Rohan zu saͤmmtlichen Kosten des Prozesses, so wie zu einer Geldbuße von 50 Fr., wegen der Verwerfung ihres oberwaͤhnten Einspruchs.

Gestern trug der Substitut des Königlichen Prokurators, Hr. Didelot, in dem Prozesse, den die Erben des Hrn. Magon de la Ballue und der Graf v. Pfasfenhofen wegen alter Schuld⸗ sorderungen an Se. Majestät Karl X. anhängig gemacht haben, seine Konklusionen vor und betrachtete diese Streitsache aus einem ganz neuen Gesichtspunkte; die Gültigkeit jener Schuld⸗ forderung vollkommen anerkennend, trug er dennoch darauf an, die Gläubiger mit ihren Ansprächen jurücksuweisen, weil jene Summen den ausgewanderten und gegen ihr Vaterland käm⸗ pfenden Prinzen gejahlt worden seyen, die damaligen Gesetze aber jede Geldsendung dieser Art untersagt hätten.

Die Anklage Kammer des , Königl. Gerichtshofes hat endlich gestern in der Sache der Anwerbung von ehemaligen Schweizer⸗Gardisten für die Vendée entschieden; vierundzwanzig der Angeklagten sind vor den ÄUssisenhof verwiesen und eine gleiche e, außer Anklage gestellt worden. . er Zeichner Daunier, der Steindrucker Aubert und der Kupferstichhändler Delaporte erschitnen gestern vor den Assisen; sie waren angeklagt, als Verfertiger und Verkäufer einer von der Polizei in Beschlag genommenen Lithographie, welche das Budget in der Gestalt eines dicken Mannes darstellte, dessen Unterleib einem mit Thalern angeftzllten Sacke glich, die Per⸗ son des Königs beleldigt u haben, indem die Gesichtszü⸗ ge jener Figur denen des Königs ähnlich waren. on den Geschwornen für schuldig erklärt, wurden alle drei, jeder zu halbjährigem . und einer Geldbuße von 500 Franken, verurtheilt. Derselbe Aubert und Delaporte waren noch wegen einer zweiten Karrikatur gerichtlich belangt, welche ein Pferd mit jwel Reftern darstellte; darunter standen die Worte: Paris, Lyon; sie machen mur einen Sprung ils ne font qu'un saut, ein Wortspiel, das sich bei der Assonan von saut und sot auch folgendermaßen übersetzen läßt: sie ma⸗ chen nur einen Narren aus). Der General- Anwalt Legorree behauptete, daß die beiden Figuren den Kriegg⸗Minister und den Herjog von Orleans darstellten, und daß die Karrikatur also das Vergehen der Ire ng gegen ein Mitglied der Königl. Fa⸗ mille konstituire. Dle Jury sprach indessen die Inkulpaten von dieser zweiten Anklage frei. ̃ ; Der Gajette de France zufolge, ging an der w oörse das Gericht, daß nach Brlefen aus Madrid auf das AÄn⸗ nchen des Botschafters Dom Miguelt mei Infanterie ⸗Regsl⸗

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menter nach Portugal marschirt wären, und daß mehrere Garde⸗ Regimenter dahin geschickt werden sollten.

Der National enthält ein ihm vom Professor Lelewel

sibersandtes Schreiben aus Avignon, worin die 70 dort befindli⸗ chen Polen von der e en, Regierung eine Gewährschaft dafür verlangen, daß man sie nicht gegen die Araber und Be⸗ duinen gebrauchen wolle. 21

In Marseille sind am 17ten d. wieder einige Itallänische Flüchtlinge, unter ihnen der Bataillons-Chef Montalegri, der bei Cesena die Insurgenten zegen die Päpstlichen Truppen komman⸗ dirte, angekommen.

Das Fournal des Débats beschäftigt sich heute in ei⸗ nem ausführlichen Artikel mit dem statistischen Streite, der sich über die Budgets ver Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika und Frankreichs zwischen dem General Bernard, Herrn Cooper und dem General Lafayette einerseits und dem Redacteur der Revue britannique, Herrn Saulnier, andererseits entsponnen hat. Der Letztere hat nämlich durth gründliche statistische Untersuchun⸗ gen gegen die Anpreisungen des Nord-Amerikanischen Finanz⸗ weseng von Seiten der Erstgenannten darzuthun versucht, daß das Budget der Vereinigten Staaten verhältnißmäßig größer sey, als das Französische, nämlich daß es 6 auf 406, 334, 489 Fr. auf eine freie Bevölkerung von 11 Millionen Einwohner be⸗ laufe, was die Durchschnittssumme von 36 Fr. 94 Cent. jähr⸗ licher Abgaben auf den Kopf ergebe, während diese in Frankreich nur 33 66 60 Cent. betrage, wodei der Dienst der National⸗ Garde noch mit 100 Millionen Fr. unter den Lasten in Anschlag gebracht sey.

Gestern bemerkte man über der Thür des Hotels des Nord⸗ amerikanischen General⸗Konsuls eine Fahne der Vereinigten Staaten mit der Inschrift: „Washington wurde den 22. Febr. 1732 geboren.“

achrichten aus Toulon vom 17ten d. melden: „Das Li⸗ nienschiff „Marengo“ ist durch schlechtes Wetter verhindert wor⸗ den, in See zu stechen; nur die Last⸗Korvetten „Caravane“ und „Rhone“ sind heute nach Civita⸗Vecchia unter Segel gegangen. Die Nachricht, daß in dem benachbarten la Vallette der Frei⸗ heitsbaum von den Karlisten umgeworfen worden, hat hier einige Aufregung hervorgebracht, und gestern zog eine Anzahl National⸗ Gardisten mit einer dreifarbigen Fahne umher, als der Königl. Prokurator, von einigen Polizei⸗Agenten begleitet, ihnen entge⸗ genkam, um ihnen die Fahne zu entreißen, was ihm nicht ge⸗ lang. Heute sind sechs National-Gardisten verhaftet worden. Das Dampfboot „Sphinx“ ist gestern von Oran, das es am 12ten verlassen, hier angekołmmen; bei seiner Abfahrt von dort war Alles ruhig, die Araber begingen keine Feindseligkeiten mehr, und man erwartete die baldige Unterwerfung der einflußreichsten Häupter. Das von dem General Boyer defehligte Corps soll auf 6000 Mann gebracht werden.“

Der Redacteur der Tribune wird in der ersten Hälfte des März drei Preß⸗Prozesse vor dem hiesigen Assisenhofe zu besteben haben, worunter einen wegen Beleidigung der Person des Kö⸗ nigs. Unter den zu diesem Prozesse vorgeladenen Zeugen befin⸗ den sich der Herzog v. Bassano, die Marschälle Soult, Clauzel, Macdonald, Grouchy, die Generale Guilleminot, Dubourg, Pe⸗ let, Lamarque, Semels, Frau v. Guilleminot, Hr. Thiers u. a. m.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 20. Febr. Herr Dawson führte Beschwerde dar⸗ iber, daß sich die Times in ihren Berichten über die Parla⸗ mentsreden Zusätze gestatte. So habe sie neulich dem Herrn Hume einige Worte in Bezug auf Sir G. Hill in den Mund gelegt, die jener im Unterhause gar nicht gebraucht hätte. In der That wurde es auch von Hrn. Hume bestätigt, daß er den Sir G. Hill in seiner Rede nicht genannt habe. Oberst Evans überreichte die Bittschrift einiger Londoner Aerzte, die darauf antrugen, daß man amtlich untersuchen und demnächst den Beweis stellen möge, daß die Asiatische Cholera wirk⸗ lich in London herrsche. Herr Robin son nahm diese Gelegen⸗ heit wahr, den Ministern die Nothwendigkeit darzustellen, daß in der That etwas der Art geschehen müsse. Man habe den Be⸗ fehl erlassen, daß kein Enit aus London ohne Gesundheits⸗A1t⸗ test absegele, dies thue dem Handel den empfindlichsten Schaden; da nun aber die Cholera, wenn sie überhaupt hier existire, sich nicht sonderlich ausgebreitet habe, und da überdies viele Zweifel darüber obwalteten, ob sie ansteckend sey oder nicht, so hoffe er, daß die Regierung bald alle Schwierigkeiten, die dem Handel in den Weg gelegt worden, beseitigen und so bald als möglich dem

ollhause den Befehl ertheilen werde, den Fahrzeugen bei ihrer

usklarirung vollständige Gesundheits⸗Lltteste zu ertheilen. Herr P. Themson ( Prässdent der Handels: Kammer) erwiederte zunächst, daß, da das ehrenwerthe Mitglied keinen bestimmten Antrag gemacht, auf seine Bemerkungen auch keine bestimmte Antwort ertheilt werden könne. Ihm würde es gewiß sehr an⸗ ern seyn, wenn allen ausklarirenden Schiffen vollständige

esundheits⸗Lltteste ertheilt werden könnten: ehe man jedoch nicht die Gewißheit habe, daß es keine spasmodische Cholera sey, die in London herrsche, würde es gewissenlos vom Geheimen Rath seyn, wenn er dem Zollhause einen Befehl, wie den als wün⸗ schenswerth dargestellten, ertheilte. Die dem Handel auferlegte

Beschränkung sey freilich ein Uebel, jedoch ein unter den jetzigen

Umständen unvermeidliches. So lange nicht die Aerzte förmlich dazu autorisirten, würden daher auch keine vollständige Gesundheits⸗ Atteste ertheilt werden. Als sich die ersten Spuren der Cholera in England gezeigt, habe es allgemein große Unruhe erregt, und es sey die Absicht auswärtiger Reglerungen gewesen, alle Englische Fahr⸗ zeuge, gleichviel aus welchen Häfen sie kämen, unter Quarantaine zu stellen. Die Britische Regierung habe darauf alle mögliche Vor⸗ stellungen gegen eine so allgemeine Beschränkung gemacht, und nur unter der Bedingung, daß der Stand der Krankheit in England genau kundgemacht werden würde, und nach der Versi⸗ cherung, daß sich die Häfen des südlichen Theiles des König⸗ reichs gegen die des nördlichen unter Quarantaine gestellt, hätten die auswärtigen Regierungen, und namentlich Frankreich, Bri⸗ tische aus nicht angesteckten Häfen kommende Fahrzeuge ohne Quarantaine zugelassen. Was die Zweifel anlange, ob die Cho⸗ lera überhaupt in London existire, so bemerke er bloß, die Regie⸗

parteiische Männer um ihre Meinung befragen, und zwar solche Männer, welche die Krankheit im Auslande selbst beobachtet; hiernach müsse sie sich richten, nicht aber nach den unmaaßgebli⸗ chen Meinungen solcher Leute, welche niemals einen . kranken gesehen hätten. Wenn (übrigens die Krankheit in der Hauptstadt nicht sey, so werde si und die Regierung werde gewiß keinen Augenbli danach zu verfahren. Hr. H

dies bald rigen müssen, warten, um

ume erklärte, mit der Ansicht lbereinzustimmen, daß es gewissenlos seyn würde, , n

Gesundheits⸗ Atteste zu ertheilen,

' die Seuche wirklich Fondon vorhanden seyj er glaube

edoch, daß viel unn thiger

ö

rung könne und dürfe nicht anders thun, als geschickte und un⸗

Lärm gemacht worden, und daß die gegenwärtige Gesundheite—⸗ Kommission einen durch nichts n, nr. Schrecken üben das Land verbreitet habe. Das Land habe, so . scheine es ihm, kein Vertrauen in deren Urtheil und glaube, daß sie nur, um ihre Existenz als nothwendig darzustelien, die Cholera⸗Geschichã ten im Schwung erhalte. In der That sollten dieser Kommi ston noch einige andere Männer beigesellt werden, und zwar blos deshalb, weil das Volk die bisherigen Mitglieder derselben sammt und sonders für Kontagionisten halte. Hr. P. Thom. son bemerkte hiergegen, daß sich unter den Mitglieder der Kommission auch der in Rußland gewesene Dr. Russel befinde, der ein entschiedener Non⸗-Kontagionist seh. Sir R. Peel sagte, die Frage sey nicht, ob die Cholera ansteckend wärn oder nicht, sondern ob die spasmodische Cholera in London seh oder nicht. Sey sie wirklich in London, so habe man die Ven pflichtung, den Schiffen die Gesundheits-AUtteste zu a,, Es würde ihm sehr leid seyn, eine gemischte Gesundheits-Kom,; mission zu sehen, von der die eine Hälfte dieser und die anden Hälfte jener Meinung wäre. Er erinnere sich, daß in Sunder, land anfangs nur ein einziger Arzt den Muth gehabt habe, behaupten, daß die Cholera wirklich da sey, daß dieser Arzt des. halb beinahe aus der Stadt vertrieben worden wäre, und dennoch habe er am Ende Recht behalten. Hoffentlich werd die Gesundheits⸗Kommission in ähnlicher Weise, ohne si um die Meinung der Leute viel zu kümmern, zu Werke a Lord Althorp sagte schließlich, er hoffe, daß sich die Krank heit nicht weiter ausbreiten werde; in diesem Augenblicke habt man jedoch noch kein Recht, dies mit Bestimmtheit zu er- warten. Hr. Burge wünschte einige Aufklärung über di Insurrection auf der Insel Jamaika zu erhalten. Die Nachrich⸗ ten, die er erhalten hatte, schilderten den Aufstand als sehr be deutend und sprächen von der Verwüstung einer ungeheure Masse von Eigenthum. Er wünsche seine Fragen nicht in Verlegenheit zu setzen; aber es er scheine ihm dringend nothwendig, daß der Kolonial-Secrt⸗ tair über den Zustand in Jamaika und über die Pläm der Aufrührer einige Mittheilungen mache. Lord Howich erwiederte, daß er dem Hause nur sagen könne, daß die letzten Berichte des Grafen von Belmore an die Regierung vom 6. Januar meldeten, daß der Aufruhr zu jener Zeit größtentheilt unterdrückt gewesen sey. Es seh übrigens unnütz, in die Ein⸗ zelnheiten dieser Sache einzugehen, da schon Befehle erlassen

worden wären, daß alle der Regierung zugekommene Nachrichten

in die morgende Hofzeitung aufgenommen werden sollten Als das Haus sich in einen Ausschuß liber die Reform-Bil verwandeln wollte, fragte Herr Croker, ob man sich jetzt gleich mit den Schemata's oder mit den noch aufgeschobenen Klauseln beschäftigen wolle? Das Erstere halte er für unzulässig, weil die Berechnungen, wonach den Burgflecken das Wahlrecht entzogen werden sollte, noch nicht gehörig untersucht worden seyen. Lord J Ru sse ll gab zwar zu, daß die Berechnungen einige Unregelmäßigken⸗ ten enthielten, die aber auf keinen Fall der Art wären, daß eine Veränderung in den Schemata's dadurch veranlaßt würde, und es sey deshalb kein Grund vorhanden, die Berathung über die Schemata's zu verzögern. Herr Croker sagte, daß er sich nach dieser Erklärung der Verwandlung des Hauses in einen Ausschuf widersetzen und auf eine Abstimmung antragen müsse. Diese fand statt, und es ergaben sich für die Verwandlung in den Ausschuß 112 Stimmen, dagegen 74, also eine Majorität von 38 Stimmen für die Minister. In dem Ausschusse beschäftigt.⸗ sich das Haus mit dem Schema A, das heißt mit dem Ver, zeichniß derjenigen Burgflecken, welche das Wahlrecht gänzlich

verlieren sollen. Die ersten 52 Burgflecken wurden ohne Abstim j mung zum Verlust ihres Wahlrechtes verurtheilt. Bei dem;

Burgflecken Appleby verlangte Herr Croker die Vorlegung eines Papleres, woraus er darzuthun versprach, daß die ser Burgflecken aus dem Schema A gestrichen werden müsse. Lord John Russell versprach, das verlangte Papier morgen vorzulegen. Das Haut vertagte sich um 3 Uhr Morgens.

ELondon, 21. Febr. Der Preußische Gesandte und de

vergeblich sey, die Neger wollten nicht arbeiten.

Hesterreichische Geschäftsträger hatten gestern Unterredungen mi

Viscount Palmerston im auswärtigen Amte.

Partei des Oberhauses gewiß viel lieber die Reform⸗Bill anneh⸗ men als durch deren abermalige Verwerfung zulassen werde, da 60 neue Pairs creirt werden. Der Globe außert sich in d selben Bezuge: „Ueberzeugt wie wir sind, daß der Friede, din Reform und eine gute Verwaltung lauter Dinge sind, die sich an die Erhaltung des Greyschen Ministeriums knüpfen, können wir auch nur mit Vergnügen das wachsende Vertrauen wahr nehmen, das sich zu der Kraft und Stabilität dieses Ministe⸗ riums sowohl in als außer dem Parlamente zu erkennen gieb Sein männliches und freimüthiges Bekenntniß der Eintracht und

* sischen herrschen, verspricht uns die Erhaltung des Friedens. Bi Einschränkungen sowohl als die verständige Revislon in dem System unserer Flotten Verwaltung, ferner die gemäßigte Entschließung, di hinsichtlich der Irländischen Zehenten kund gegeben worden, gereschen der Regierung zur Ehre. Was endlich die Creirung von Pair und die Reform⸗Bill betrifft, so wird sich die Welt wahrschein lich binnen sehr wenigen Tagen davon überzeugen können, daß keine Pause stattgefunden, dle nicht in einer weißlichen Erwägun der Umstände und in der Rücksicht auf alle wahrhaft constitutionnellt Formen, die man, insofern es nicht die National⸗Wohlfahrt und die drängenden Schwierigkeiten erheischen, so wenig als möglich verletzen will, ihren Grund hatte.“

/

die Regierung dur en Blätter noch folgende Details: „Es scheint, daß die Ne⸗

ange eine Hoffnung vorhanden gewesen wäre, daß dies ohne inen allgemeinen Keieg hätte bewerkstelligt werden können.

Das erste diesjährige Lever des Marquis von Llnglesey in dublin war sehr glänzend und ungemein zahlreich besucht.

Bei den geringen Fortschritten, welche die Cholera in Lon⸗ on macht, gewinnt die Meinung, daß die Krankheit zu voreilig ür die Asiatische Cholera ausgegeben worden sey, immer mehr Inhäuger. Die Morning⸗Post sagt: „Die Besorgniß, welche gunbesonnenerweise in der Hauptstadt durch den vermeintlichen lusbruch der Cholera erregt worden ist, nimmt in dem Maße ö, als sich der gesunde Sinn der Einwohner von seinem ersten Ichrecken erholt. Wir ziehen aus Allem, was wir vernommen aben, den Schluß, daß, nach gehöriger Untersuchung der Fälle nd der wirklichen Thaisachen, Jedermann zu der Einsicht kom— en wird, daß nicht ein einziger Fall der eigentlichen Assatischen holera vorgekommen ist. Die Krankheit, die sich in London ejeigt hat, ist in dieser Jahreszeit hier immer mehr oder weni⸗ er vorherrschend.“ Am Sonnabend stand eine alte Frau vor em Polijei-Amte in Marhlebone, welche angeklagt worden war, sie einen Anfall der Cholera erheuchest habe. Ein Poli⸗ eiBeamter hatte sie auf der Straße gefunden, wo sie, von einer

era spielte, um das Mitleid der Umstehenden zu erregen. Lluf hrem Schoße hielt sie ein Bündelchen, das die Gestalt eines sindes hatte. Bei näherer Untersuchung ergab es sich aber, es nur Lappen waren. Sie wurde nach dem Wachthause ebracht, wo die Cholera sie augenblicklich verließ.

An der Stockbörse war es gestern so ungewöhnlich still in heschäften, daß während der ersten Hälfte des Tages auch nicht in einziges Geschäft auf Rechnung zu Stande kam. Ein sol⸗ her Fall hat während der letzten funfjehn Jahre nur zwei Mal attgefunden.

Ueber den Skaven-Aufruhr in Jamaika geben die hiesi—

er aus den Distrikten von St. James und Trelawny das zeichen zur Insubordination gaben. Am 2. Jan. traf Capitaln ömith mit den Rebellen zusammen und zerstreute dieselben nach llen Richtungen; 30 von ihnen wurden getödtet und Mehrere serwundet. Oberst Grignon wurde von elner bedeutenden An— ahl Rebellen angegriffen; dieselben gingen in vier Kolonnen auf ne Truppen los. Die Soldaten empfingen die Aufrührer mit nem lebhaften Gewehrfeuer und schlugen sie mit einem Ver— üust von 10 Todten und 25 Verwundeten zurück. Diese Nieder⸗

en und die Gefangennehmung emiger ihrer Anführer, welche ugenblicklich vor Gericht gestellt und erschossen wurden, scheint die Bklaven von der Unmöglichkeit, ihren Zweck zu erreichen, überzeugt

haben. Viele sind indeß ins Innere geflohen. Bei mehreren er erschossenen Rebellen fand man Schießpulver und andere ennbare Gegenstände, mit denen sie die Stadt Montegobah Brand zu stecken beabsichtigten. Die folgenden Besitzungen nd gänzlich niedergebrannt worden: Ginger⸗Hill, Pisgah, Ips⸗ ich, Richmoud, Whitehall, Hopewell und mehrere andere, deren amen noch nicht bekannt geworden sind. Es ist übrigens nir⸗ ends die Bemerkung gemacht worden, daß die Neger es auf as Leben der Weißen abgesehen hätten. Ihr einziger Zweck cheint die Vernichtung des Eigenthums gewesen zu seyn.“ achstehendes ist ein Auszug aus dem Schreiben eines Osfi— ers in der Lacovia⸗Miliz an den Herausgeber der Kingston⸗ hronicle: „Ich halte es für meine Pflicht, Ihnen Einiges über das jetzt unter den Negern herrschende Mißvergnügen mit⸗ sutheilen. Ich bin ein verheiratheter Mann; meine Dienstleute, delche mir und meiner Familie treu geblieben waren, fuhren bis etzt fort, ihre Schuldigkeit ju thun. Als gestern Abend aber leine Frau eine Magd fragte, weshalb denn eigentlich die Ne⸗ er so unzufrieden wären, erhielt sie zur Antwort: „„Das ist

ie Schuld derer, die den Negern gesagt haden, daß sie frei sind

nd doch nicht freigelassen werden sollen.“ Als ich am anderen Morgen dem Aufseher auftrug, meinen Negern die gewöhnliche

Krbeit anzuweisen, kehrte er mit der Antwort zurück, daß Alles

Ich begab mich ihnen und stellte ihnen vor, welche Folgen ihr Ungehorsam aben würde; worauf ich indeß lachend zur Antwort erhielt: „Leb' wohl Massa!““, mit welchen Worten die Neger meine

Die heutige Morning-Chroniele meint, daß die Torh / Besitzung verließen. In der ganzen Umgegend haben die Skla⸗

en auf gleiche Weise ihre Herren verlassen, an vielen Orten ber zuvor alle Gebäude in Brand gesteckt.“ Briefe aus Canton vom 21. Okt. melden, daß der

an⸗ kel daselbst sich wieder im früheren Zustande befindet. Die 8.

erung des Portugiesischen Gouverneurs von Macao, Fremde n jenem Ort zuzulassen, war zurückgenommen worden. Lord

Bentink hatte ihm in Betreff Englischer Unterthanen Vorstel⸗

ngen dagegen gemacht, und in der Antwort des Gouverneurs zurde allen Fremden ohne Ausnahme der Aufenthalt in Macao estattet. Am 27. Juli hat ein Orkan großen Schaden an—

25 Englische Schiffe wurden entmastet, und am fol⸗ enden Tage fand man gegen 1200 Leichname von Chinesen uf dem Wasser schwimmen.

Ueber die große Feuersbrunst in St. Thomas erfährt nan folgendes Nähere: Das Feuer brach in dem Hause eines errn Emanuel Gill aus und griff bei einem heftigen Winde o schnell um sich, daß alle Anstrengungen, der Flammen Mei⸗ fer zu werden, an der Gewalt der Elemente scheiterten; 1200 Bebäude in dem volkreichsten und wohlhabendsten Theile der Stadt liegen in Asche. Der Verlust an Eigenthum in den Ge— zäuden beträgt über 3 Millionen Dollars. Das Feuer wurde a der Stadt Portorieo, 72 (Engl.) Meilen von St. Thomas,

Fesehen. Leider sind Gründe vorhanden, zu glauben, daß das

Fuer angelegt worden ist.

Es sind Zeitungen aus Buenos⸗Ahyros bis zum 27. Nobr.

ö ingegangen. Sie enthalten ein Bulletin des General Quiroga

us Tuenman, vom 4. Novbr. datirt, worin dem Oberbefehisz— aber, E. Lopez, Bericht von einem Gefecht abgestattet wird, welches wischen einer Abtheilung der Andes⸗-Armee und den unter den

Befehlen des Generals de la Madrid stehenden Truppen stattge⸗

(. . die nicht entweder eine solch e terium als ; din soll die Mag Minssternm Flaubt immer noch, daß eine

unden hat. Nach einem 2] stündigen Kampfe sind die letzteren it einem Verlust von 10 Kanonen in die Flucht getrieben wor⸗

den. Der Verlust des General Quiroga war unbedeutend, je⸗

doch hat er den Oherst Juan de Dios Bargos und den Oberst— ieutenant Frontanel verloren.

London, 21. Febr. Ich kann Ihnen als ziemlich uverlässig die Nachricht mittheilen, daß, sobasd die Reform⸗Bill dem Oberhause zugesandt seyn wird, mehrere Pairs und Bischöfe don der Opposition dem Grafen Grey ihre Neutralitäts⸗Er⸗ lärung einsenden werden. Alle diejenigen Mitglieder des usscherung oder die eitritte s zu der Bill förmlich ertheisen, wird das Mini⸗ egner der Bill ansehen, und auf diese Grundlage 9 der neu zu ereirenden Pairs festgestellt werden. als? Creirung

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gar nicht nöthig seyn werde, denn durch eine solche Maßregel würde es jedenfalls in eine schwierige Lage e , es heißt, daß 80 whigistische Pairs ju verstehen egeben haben, daß sie sich von einer dergestalt vermehrten Kammer gan zurücktiehen würden. Ein ausgezeichneter zur anti ⸗refor⸗ mistischen Partei gehörender Pair, der dieser Tage Sr. Maj elt dem Könige in Brighton eine Bittschrift gegen die Reform überreichte, wurde von Sr. Masestät befragt, ob er die Ansichten derjenigen theile, die ihm biese Bitischrift anvertraut hätten? Lils der Lord darauf antwortete, daß er die Ansichten der Bittsteller nicht sammt und sonders theile, indem es, unter den gegenwärtigen Umständen vielmehr wese seyn möchte, mit den Reformssten einen Vergleich zu treffen und eine Bill zu Stande zu bringen, die beiden Parteien zugleich zusagte, erwiederte der König, es fceue ihn, eme solche Gesin— nung bei dem Lord anzutreffen, „denn,“ fügten Se. Majestät hin m, „ich bin Reformist und muß mein Ministerium un⸗ terstüßen, aber ich wünsche auch, daß die Sache von bei— den Seiten in einer geinäßigten nachgebenden Weise de— battirt werde.“ Nicht uninteressant sind die Debatten, die

Abend i t roßen Menge Volkes umgeben, auf die täuschendste Weise Cho⸗ n , , , , ,,,

deren Daseyn ein großer Theil des Publikums jetzt zu zweifeln anfängt, stattgefunden haben. Sir Rob. Peel bemerkte jedoch sehr richtig, daß man auch in Sunderland, so wie fast überall, wo sie aufgetreten sey, ihre Existen; anfänglich bestritten habe. In keinem Falle scheint aber die Seuche hler den verheerenden Charakter annehmen zu wollen, den sie in Asien zeigt, und den sie auch im nordöstlichen Europa, so wie in einem Theile Afri⸗ kas, in ziemlich gleichmäßiger Weise bewährt hat.

Niederlande.

Aus dem Haag, 25. Febr. Die Seetionen der zweiten Kammer, die sich jetzt wieder mit Untersuchung des Gesetzes zur Besteuerung der Seife beschäftigen, haben es für angemessen erachtet, daß die Einfuhr der feinen Seife ganz untersagt wer⸗ den sollte. Nächstdem sind auch noch mehrere andere Bedenken in een auf den neuen Gesetz-Entwurf von ihr aufgestellt worden.

Der Graf von Orloff hat gestern Mittags bei Sr. K. H. dem Prinzen von Oranien gespeist.

In einem von Holländischen Blättern mitgetheilten Schreiben aus der Citadelle von Antwerpen vom 21. d. M. heißt es: „Wiewohl es scheint, daß die Herren Belgier sich gegenseitig glauben machen, wir würden bald, und zwar binnen 14 Tagen, auf Befehl der Londoner Konferenz, dieses jwar kleine, aber doch sehr wichtige Stückchen Terrain räumen müssen, sieht es hier doch gar nicht im Mindesten danach aus; im Gegen⸗ theile sind wir vor einigen Tagen aufs Neue mit Beenn⸗Material und Fourage, die uns von mehreren Schiffen zugeführt wurden, versehen worden. Auch haben die Kanonierboote und die übrigen Kriegsfahrzeuge beinahe alle wieder ihre früheren Stellungen ein⸗ genommen; von den ersteren sind 12 auf der Rhede siationirt, und von den letzteren liegen der „Komeet“ und das Dampfbeot „Suriname“ bei Pyptabak vor Anker. In Betracht der Jah⸗ reszeit ist die Zahl der Kranken unter unserer Besatzung (im Ganzen etwa 125) sehr gering zu nennen.“

Am st erdam, 25. Febr. Im Laufe der verwichenen Woche erlitten die Staats ⸗Papiere zwar keinen erheblichen Preiswechfel; ste waren jedoch durchgaͤngig gedruͤckt, in Folge des obwaltenden Geld⸗ mangels, aus welchem Gründe auch Geschaͤfte quf Zelt zu merklich besseren Preisen ab elch e ffn worden sind. Die Einzahlungen in der neuen sprocentigen Anleihe entziehen dem Verkehr vieles Geld und machen Leihungen und Prolongationen schwierig. In auswaͤr⸗ tigen Fonds wurden wenig Geschäͤfte gemacht; nur in Griechischen Obligatignen war einiger Umsatz zu etwas erböhtem Preise, wozu das Geruͤcht, daß der Griechische Thron einem Deutschen Prinzen angeboten werden sollte, die , gegeben hat. Das neuer⸗ dings eingetretene Frostwetter scheint lͤbmend auf den hiesigen Ge⸗ treidemarlt eingewirkt zu haben; der gestrige Umsatz war wieder nicht erheblich. Neuer Weizen wurde nicht begebrt, fuͤr schönen alten fan⸗ den sich zu etwas geringerem Preise mehrere Käufer; getrockneter Roggen unter Schloß findet noch immer maͤßigen Absatz, ungetrock⸗ neter blieb ohne Begehr; Gerste war bei geringem Vorrath am Markt preishaltend, eben so Hafer. Man zaͤhlte fuͤr 129pfKünd ro⸗ then Schlesischen Weizen 310 Fl, fur 124pfuͤnd. bunten Polnischen 345 Fl, fuͤr 122pfuͤnd. dito 355 Fl., fuͤr 121ñpfuͤnd jaͤhrigen Rostocter 275 Fl., fuͤr 132pfuͤnd. Kubanka 285 . fuͤr 12pfünd. Petersbur⸗ ger M0 Fl.; für 116 118pfuͤnd. Preußtschen Roggen im Verbrauch 190. 196 Fl, fuͤr 117pfuͤnd. getrockneten unter 3h bei Kleinig⸗ keiten 175 Fl. fuͤr 118. 1199fuͤnd, dito bei Partieen 175. 177 Fl.; 93. 100. 102p fund. Wintergerste galt 130. 142. 146 Fl.; göpfuͤnd. feiner Hafer 96 Fl.

Brüssel, 24. Febr. Ueber die Reise des Königs enthält der hiesige Courrier Folgendes: „Um 8 Uhr aus Brüssel abgereist, traf der König um 10 Uhr in Gemappe ein. Er wech⸗ selte in dieser kleinen Stadt nur die Pferde; die Einwohner hat⸗ ten sich fast sämmtlich auf dem Wege aufgestellt und empfingen ihn mit lauten Lebehochs. Mehrere Fenster waren mit dreifar⸗ bigen Fahnen geschmückt. In Frasnes, dem ersten Dorfe im Hennegau, angekommen, wurde der König von den Behörden empfangen. Es waren große Vorbereitungen zu seinem Em⸗ pfange getroffen worden. Alle Bewohner der umliegenden Dorf⸗ schaften strömten nach der Landstraße. In Gosselies waren die⸗ selben Vorkehrungen getroffen, und der König wurde dort, wie auf dem ganzen Wege, mit Enthustasmus aufgenommen. Das erste Nachtlager hat der König in Charleroi gehalten. Da der Hennegau die einzige Provinz war, die der König noch nicht be⸗ sucht hatte, so hat er sich überzeugen können, daß diese Provinz den übrigen an lebendiger Anhänglichkeit nicht nachsteht.“

Hr. Ch. von Brouckere begleitet den König auf seiner Reise nach Mons und Tournai. Er ist gestern Mittag um 2 Uhr nach Brüssel abgereist.

Der General Niellon ist in der vergangenen Nacht wieder nach Gent zurückgekehrt.

Deutschland.

München, 25. Febr. Se. Majestät der König haben sich, nach Inhalt des Regierungs-Blattes, bewogen gefunden, dem obersten Kirchen- und Schulrathe, neben den besoldeten etats—⸗ mäßigen Räthen, auch eine Anzahl bewährter Universitäts⸗Pro⸗ fessoren und anderer mit den verschiedenen Abstufungen des öffent⸗ lichen Unterrichts durch ihre frühere oder gegenwärtige Stellung genau vertrauter Männer beijugeben, um mit kollegialischer Stimme, unter dem Vorsitze des Staats⸗Ministers des Innern, den Berathungen über prinzipielle und organische Fragen des Unterrichts, dann auch jenen jährlichen Sitzungen belzuwohnen, worin die von den Kreis⸗Regierungen regelmäßig zu erstattenden Schul⸗Jahresberichte zur Berathung gebracht werden. Unter den solchergestalt zu dem obersten Kirchenrath berusenen Personen be⸗ findet sich der K. Geheimerath, General⸗Konservator der wissen⸗ schaftlichen Sammlungen des Staats und ordentliche Professor der Philosophie an der hiesigen Universität, Dr. Friedrich Wil⸗

helm v; Schelling der Gehesmerath, Mitglied der Alademit der

Wissenschaften, Freiherr v. Moll; der Geheimerath, ordentliche Professor der Medizin an der hiesigen Universltät, Dr. Walider; der Direktor der Königl. Hof⸗ und Staats -Bidliothek, Lichten⸗ thaler, und mehrere andere ausgezeichnete Gelehrte und Prefes⸗ soren. Ferner haben Se. Majestät den Staatsminister des In⸗ nern ermächtigt, bei einzelnen wichtigen Fragen des öffentlichen Unterrichts den Sitzungen des oberften Kirchen- und Schulrathes einige ausgezeichneie Känner, und zwar se nach Maßgabe der speziellen Frage, aus der Mitte der Universitäts⸗Professoren, Lhceal⸗ und Ghmnasial-Rektoren und Distrikts⸗-Schul⸗Inspek⸗ toren beider Konfessionen mit berathender Stimme beizuziehen. Der Doktor Fr. Ludw. Lindner aus Kurland, welchem, dem Verlauten nach, die Redaction der mit dem 1sten März erschei⸗ nenden Bajerschen Staats⸗Zeitung übertragen ist, hat das Indigenat des Königreichs und den Tharakter als Legationsrath erhalten. Stuttgart, 25. Febr. Folgende Königl. Verordnung, be⸗ treffend das Verbot der Konstituirung von Vereinen zur Bera⸗ thung landständischer Angelegenheiten, ist hier erschienen: „Wilhelm, von Gottes Gnaden Koͤnig von Würtemberg. Da die den Staatsangehbrigen verfassungsmaͤßig zukommende Befugniß, bei allgemeinen Landesangelegenheiten mitzuwirken, wesentlich in dem Wahlrechte liegt und mit Beendigung der Wahlen erschbpft ist, uͤberhaupt aber die Organe fuͤr die Ausübung der politischen Rechte der Stagtsbürger durch die Verfassungs⸗ Urkunde bestimmt sind, so kann ohne Verletzung der gesetzlichen Ordnung und obne Gefährdung der verfassungsmäßigen Unabhängigkeit der Staͤnde ein neues Glied in den durch das Staatsgrunögesetz festgestellten Organismus nicht eingeschaltet werden. énn ir fen neh verordnen Wir nach Anhörung Unseres Geheimen athes: Die Konstituirung von Vereinen, welche die Berathung land⸗ staͤndischer Angelegenheiten, so wie dir Belehrung der Abgeordneten oder Rücksprache mit denselben, zum Zwecke haben, ist verboten.

Den Polizei⸗Beboͤrden wird aufgegeben, dieses Verbot zu hand⸗— haben und gegen Vereine der genannten Art, wo dergleichen zu bilden versucht werden sollte, ungesaͤumt einzuschreiten.

Unser Ministerium des Innern ist mit der Vollziehung gegen⸗ . Verordnung beauftragt.

egeben, Stuttgart den 21. Febr. 1832 (gez) Wilb elm.“

(Folgen die Kontrasignaturen.) rank furt a. M, 26. Febr. Waͤhrend der verflossenen Woche sind die Oesterreichischen Staats-Effekten, in Folge des Stei⸗ ens der Fonds in Wien und der guͤnstigen Handels⸗Berichte aus pi und Berlin, bei anhaltendem Begehr fast um 1 pCt. besser gegangen; die 5 proc. Metalliques hoben sich nach und nach von 87 * 87fz, die proc. von 77 auf 774, Bank⸗Actien von 1358 auf 1363, Partial von 1221 auf 1225, Loose zu 100 Fl, von 180 auf 182 und Polnische Loose von 575 auf 576. Die Thaͤtigkeit im Ge⸗ schaͤft mit Staats⸗Papieren trat gegen Mitte der Woche merklich ein und fand ihre Nahrung besonders in den hoͤheren Wiener No⸗ tirungen, welche am 22. Februar Nachmittags hier eintrafen. Von mehreren Seiten, und namentlich in Auftrag bedeutender Kapitali⸗ sten, erfolgten starke Ankaͤufe von 5⸗ und 4proc. Metalliques, wie auch Bauk⸗Aetien, größtentheils gegen Baar. Die Bemuͤhungen der Baissiers, dieser Richtung entgegenzuwirken, blieben ohne Erfolg. Ein bekannter Spekulant nahm auf ansehnliche Quantitäten 5 proc. Metalliques J pCt. Praͤmie und verband sich dagegen, solche den folgenden Tag zu 87z zu liefern. Inzwischen erfuhren eben diese Fonds auf den Eingang besserer Rente⸗Course eine weitere Steige rung, und da 3 der Kündigungsfall vorzusehen war und der Nebmer der Praͤmie die versprochenen Stücke weder besaß noch zu empfangen hatte, so mußte er solche durch wirkliche Ankaͤufe beizu⸗ schaffen bedacht seyn. Diese Konjunktur benutzten die Spekulanten aufs Steigen so glůcllich daß die Metalliques momentan die Course von 88 ünd 78.7, erreichten. In Zeitkaͤufen auf mehrere Mo⸗ nate hinaus war es stiller, was sich aus dem anhaltenden Geld— Ueberfluß am Platz erklart. (Man schreibt aus Paris, daß die Rente so hoch gegangen, weil man keine Verwendung fur die großen Vorraͤthe an comptanten Mitteln habe.) Metall. stehen gegen baar pCt. höher, als auf einen Monat sixe Lieferung. Hundert⸗Gulden⸗Loose waren, wegen der nahen Ziehung, sehr begehrt und stiegen um 2 Fl. pro Stuck. Peer fr Staats ⸗Schuld⸗ Scheine, Nassausche, Batersche und Darmstaͤdtische Obligationen sind, in Folge fortwaͤhren der Auf⸗ traͤge von außen her, in lebhaftem Begehr. Die Hollaͤndischen vworoe. Integralen waren dagegen zu weichenden Notirungen cher offerirt, was nicht zu verwündern ist, da sie an der Amsterdamer Bbrse flau blieben. Polnische und Darmstaͤdtische Loose waren be⸗ ert auch gingen leüztere um 3 Fl. pro Stuͤck in die Höhe. In en Neapolitanischen Effekten fanden einige Umsaͤtze zu steigenden Notirungen statt. Auch in Spanischen wurde Einiges gethan, jedoch war dabei das Verhältniß umgekehrt, indem damit 4 weichenden Coursen abgegeben werden mußte. Was den Wechselhandel an langt, so wurden starke Posten Amsterdam, London, Wien und Ber⸗ in aller Sichten geschlossen; diese saͤmmtlichen Devisen waren ge⸗ sucht, und stehen deren Vorraͤthe nicht in Proportion zu dem Be⸗ darf. Weniger begehrt blieben Hamburg, Paris und Bremen.

Der Diskonte behauptet sich auf 2 pCt.

Nach schräft. In Privat⸗Geschaͤften gingen heute (Sonntag) die 2 proe. Integralen auf 40 zurück. Auch die Oesterreichischen Ef⸗ fekten waren cher offerirt, als gesucht; die letzten Course waren proc. Metall. 8711, 4proc. 77.

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Wien, 25. Februar. Der Königl. Großbritanische Botschaf⸗ ter am Kaiserl. Königl. Hofe, Sir Frederik Lamb, tst von Lon⸗ don hier eingetroffen.

Der als Schriftsteller im Fache der 5konomischen Literatur und als Mitglied vieler in- und ausländischen Societäten rühm⸗ lich bekannte Freiherr v. Ehrenfels hat in einem (in der Wiener Zeitung enthaltenen) Aufsatze über die Knochen-Ausfuhr der Engländer aus Deutschland, die 3 dieses Gegenstandes in landwirthschaftlicher Hinsicht ausführlich dargestellt.

Spanien.

Madrid, 15. Febr. Der neue Minister der aus—⸗ wärtigen Angelegenhelten, Graf v. Alcudia, ist am 12ten d. von Turin hier angekommen und wurde am folgenden Tage dem Könige vorgestellt; gestern und heute empfing er die Glückwün⸗ sche seiner Freunde ünd der Beamten seines Ministeriums. Er findet sein Portefeuille angefüllt mit noch unerledigten Sachen, da sein verstorbener Vorgänger, Herr Salmon, in der letzten Zeit durch Krankheit am Arbeiten verhindert wurde, und der Jussttiz⸗ Minsster, Herr Calomarde, dem das Departement einstwellen übergeben worden war, sich auch nur wenig mit den in dasselbe einschlagenden Geschäften befassen konnte, was bei einigen Mit⸗

liedern des hiesigen diplomatischen Corps bereits Unjufrieden⸗ n zu erregen anfing. Aus einigen Aeußerungen des nenen Ministers gegen seme Freunde will man schließen, das Dom Miguel in ihm einen Beschützer mehr finden werde.

Vortugal.

Pariser Blätter melden aus Lissabon vom 8. Febr.: „Durch eine auf dem Handelsplatze, Terreiro do Pago genannt,

und auf den Quais , Bekanntmachung bestehlt di⸗ Meglernng allen einhaimsschen imd fremben Schiffen, die Fissa⸗