1832 / 65 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

H / 4

r

,,, .

So

der nächsten Woche in der Kammer zur Berathung.

sofortigen Minister⸗Rath beim Könige, in FJolge dessen ein Cou= rier nach Rom und ein anderer nach London abgefertigt wurde.

Der Courrier frangais äußert sich heute über die Fran⸗ zösische Expedition nach Italien folgendermaßen:; „Das Mini⸗ sterium hat den eigentlichen Zweck dieser Expedition noch nicht eingestanden; indessen naht der Augenblick heran, wo ein länge— res Stillschweigen nicht mehr möglich seyn wird, denn das Bud⸗ get des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten . in

ittler⸗ weile erklärt das Journal des Débats (s. das gestrige Blatt der St. Z.) in einem Aufsatze, worin sich dieselbe Verlegenheit, die man an seinen Gönnern bemerkt, ausspricht, daß der Zweck der Epedition laut verkündigt werden könne: es handle sich um ein bloßes mit Oesterreich gemeinschaftlich auszuübendes Schieds⸗ richter⸗ Amt zwischen dem Papste und seinen Unterthanen, derge⸗ stalt, daß Oesterreich das Interesse der Päpstlichen Regierung, Frankreich aber dasjenige ihrer Unterthanen wahrnehmen werde. Es thut uns nur leid, daß bei diesem, von dem Journal des Debats ersennenen, herrlichen Abkommen Frankreich eine so gar unter⸗ geordnete Rolle spielt; denn 5000 Mann gegen 20,000 mit einer Reserve von 100, 000, würden ohne Zweifel nicht viel ausrich⸗ ten können, wenn es den letzteren einfiele, jenen Gesetze vorzu⸗ schreiben. Mit der Freiheit, die man den Romagnolen zu⸗ gedacht hat, ist es überhaupt eine eigene Sache. ollen wir ihnen wieder die Institutionen aufbürden, die sie nicht mögen, so war unsere Expedtftion völlig äberflüssig, indem der Erfolg der⸗ selben sich darauf beschränken würde, den Status quo, wie er vor dem letzten Einrücken der Oesterreicher bestand, wiederherzustellen. Wollen wir dagegen den Unterthanen des Papstes eine ausgedehntere Freihelt verschaffen, so möchten wir wohl von Seiten Oesterreichs einen Widerstand finden, der uns gar bald die Uebesonnenheit bes gewagten Unternehmens begreiflich machen würde. Von welcher Seite man auch die Expedition betrachten möge, es leuchtet nicht ein, was man eigentlich damit beabsichtigt. Sah man ernstliche Hindernisse voraus, so mußte man eine ganze Armee nach Italien schicken. Hoffte man dagegen, Alles auf dem Wege der Güte beizulegen, so war ein Diplomat hin⸗ rei end.“ ; 2 22 * . . 35 der Temps spricht heute davon, daß die Regierung mit einer neuen Pairs⸗Promotion umgehe. „Die Regierung“, sagt dieses Blatt, „hält die Creirung neuer Pairs für das ein⸗ zige Mittel, um die Harmonie zwischen den beiden in offenbarer Dpposition mit einander stehenden Staatsgewalten wieder herzu⸗ fellen. Die Frage ist nur, ob man die zu ernennenden neuen Pairs aus der Deputirten⸗Kammer, oder außerhalb derselben wählen soll. Eine außerhalb der Deputirten-⸗Kammer vorge⸗ nommene Pairs-Promotion würde den Vortheil gewähren, daß die ministerlelle Majorität der Wahl-Kammer unversehrt bliebe; aber erftlich ist Mangel an bedeutenden Namen vorhanden, und zweitens stände zu befürchten, daß diejenigen, die man au⸗ serhalb der Deputirten⸗-Kammer zu Pairs berlefe, dem von die⸗ ser bisher befolgten Gange fremde oder gar feindselige Ansichten mitbrächten. Alle diese Uebelstände werden vermieden, wenn man eine gewisse Anzahl einflußreicher Deputirten aus der Ma⸗ jorität in die Pairs-Kammer aufnimmt. Um die Majorität aber nicht zu sehr zu schwächen, will man auch einige der No⸗ tabilitäten der Opposition hinzufügen, unter ihnen die Herren Laf⸗ itte, Dupont v. d. Eure, Bignon, Lafahette, Clauzel, Thiagrd, v. Brhas, Lamarque, Eusebe Salverte n. s. w.; unter den Mit⸗ liedern der Majorität würde man die Herren Jars, Rambuteau, Dede. de Vandoeuvre, Roher⸗Collard, Odier, Lepelletier⸗d'Llul⸗ nah, Humblot⸗-Conté, Benjamin Delessert, Lobau, Bertin de Vaux, Etienne, J. Lefebvre, Bérard, Lariboisstere, Crignon⸗Bon⸗ vallet, Humann n. s. w. wählen. Die Promotion soll erst nach dem Schlusse der Sesslon stattfinden.“ 2 ,

Der Herzog v. Sabran hat unterm 165. d. M. ein Schreiben an den Prässdenten der Paisrs-⸗Kammer, deren Mitglied er ist, gerichtet, worin er erklärt, daß er im voraus auf jede, aus dem Staatschatze zu entnehmende Patrs-Dotation verzichte.

Der Cassationshof beschäftigte sich gestern mit dem Appel⸗ latiensgesuche mehrerer Mitglieder des Vereins der Volks freunde gegen öas von dem Assifenhose unlängst gegen sie gefällte Urtheil. Der Advokat Cremieur vertheidigte das Cassationsgesuch, Herr Dupin d. Aelt. hingegen trug als General-Prokurator auf Ab— weifung desselben an, indem die Verurtheilten wegen der von ih—⸗ nen gegen ben Assisenhof ausgestoßenen gröblichen Beleidigungen die ihnen zuerkannten Geld- und Gefängnißstrafen wohl verdlent hätten und der Assisenhof berechtigt gewesen sey, in diesem Falle ohne Theilnahme der Jury die Angeklagten zu kondemnmren. Der CGassatlonshof wird in dieser Sache morgen sein Urtheil ällen. . Das vorgestern in der Rue de la Verrerie verhaftete Indi⸗ vidunm ist der Gerant des Journals „le Mouvement“, Riquier.

In den letzten 3 Tagen sind neuerdings in der Hauptstadt 70 Personen, die in dem Verdachte eines Komplotts gegen die Reglerung standen, verhaftet worden. Zahlreiche Patrouillen, sowohl von der Linie als von der National-Garde, durchstreifen des Nachts die Stadt; indessen hat sich bis jetzt nichts zuge⸗ tragen, was dlese Vorsichte⸗Maßregeln rechtfertigte. ne 6g

Der Courrier de Lyon meldet, daß seit der Entdeckung und Vereitelung des Komplotts in der höiesigen Prouvaires⸗— Straße die Karlistische Partei auch in Lhon aufgehört hade, durch Verbreitung falscher Gerüchte und Ausstreuung aufrührerischer Plakate die dortigen Einwohner zu heunruhigen.

Geftern wurden vor dem hiesigen Assifenhofe mehrere Preß— proze sse verhandelt. Der Herausgeber des „Mahyeux'“, Hr. Mug⸗ neh, wurde wegen Aufreljung zu Haß gegen die Regierung ju einmonatlichem Gefängniß und einer Geldstrafe von 3090 Fr. verurtheilt, der Redacteur der Quotidienne aber, Hr. v. Brian, der wegen Aufnahme eines Artfkels aus dem FJourngl de la

ahe und eines anderen aus der Gazette des Deux Sevres in⸗ iar so wie der verantwortliche Geschäftsführer der Opinion, welcher der Beleidigung der Person des Königs angeklagt war, wurden freigesprochen. . 6. .

Der Königl. Gerlchtshof zu Poitiers hat in dem Peozesse gegen die Marquise v. Larochejacquelein entschleden, daß kein Grund vorhanden seh, gegen Frau v. Fauveau und deren Tochter, ö. gen die Hrn. Latonr-du- Pin und Sala und drei Domestiken der Marquise das gerichtliche Verfahren weiter fortzusetzen, daß aber in Betreff der abwesenden Frau v. Larochejacquelein selbst, so wie der Hrn. Guerh de Beauregard und la Pintere, Anlaß zur Anklage vor den Assisen vorhanden sey. 9

Aus Tours wird vom 23. d. M. geschrieben: „Seit einigen Tagen zeigte sich unter den Armen, die in der Umgegend der Stäbot mit Erdarbeiten beschäftigt werden, eine Gährung, zu welcher angebliche Korn-Aufkäufe den Vorwand gaben. Am verichenen Donnerstag Abend mißhandelten . die ser Arbei⸗ ter einen Kornhändler; am folgenden Tage umrlngten Truppen

weil mein Votum gewissenhaft war.

den Ort, wo die Arbeiter mit Graben beschäftigt waren, und vechafteten 19 der Schuldigen; diese Maßregel brachte unter den

zahlreichen, auf dem Marsfelde befindlichen Arbeitern große Un⸗ zufriedenheit hervor; sie verließen ihre Arbeit mit Tumult und tamen mit Stöcken bewaffnet in die Stadt, um die Verhafteten zu befreien. Vor dem Stadthause angekommen, wurden sie von dem dort befindlichen Wachtposten der Artillerie der Nationalgarde zurückgewiesen, und die herbeigeeilten Linientruppen und National⸗ garden zerstreuten bald den Auflauf, nachdem die Rädels führer festgenommen worden waren.“ H

Der Englische Offizier Hr. Hesse, ein geborner Deutscher, ist gestern in Folge des im Duell mit dem Grafen Leon erhal⸗ tenen Schusses in die Brust gestorben.

Die Behörden von Lyon haben, um den Unruhen, zu denen die von den dortigen Fabrikanten gegen den ehemaligen Präfekten Herrn Bouvier Dumolard anhängig gemachte Diff amations⸗ klage den Vorwand leihen könnte, vorzubeugen, die Ersteren bewogen, ihre Klage zurückzunehmen. .

Der Graf Jelski, der, wie man sich erinnern wird, wäh⸗ rend der letzten Polnischen Revolution von der damaligen Na⸗ tional⸗Regierung beauftragt war, zu der von ihr unter dem Na⸗ men „Polnischer Subsidien“ eröffneten Anleihe von 50 Millio— nen Polnischer Gulden Beiträge im Auslande zu sanmeln, er⸗ klärt in den hiesigen Blättern, daß alle Personen, welche Sum⸗ men dazu beigetragen hätten, berechtigt seyen, die Rückzahlung derselben von den Handlungshäusern, bei denen sie die Zahlung eleistet, zu verlangen, da der von dem Auslande beigesteuerte kee, jener Anleihe vollständig zurückgezahlt worden sey.

Herr Firmin Rogier ist mit Bepeschen für den hiesigen Bel— gischen Gesandten, Herrn Lehon, von Brüssel hier angekommen.

Drei Abtheilungen angeworbener Soldaten, die an der Ex⸗ pedltion Dom Pedro's gegen Dom Miguel Theil nehmen wol⸗ len, werden, die erste am Zten, die zweite am 15ten und die dritte gegen das Ende des Monat März, von hier nach Havre abgehen, um sich dort einzuschiffen. .

Einige vornehme Damen aus dem Faubourg St. Germain haben auf morgen eine Lotterie von verschiedenen mitunter sehr kostdaren Gegenständen veranstaltet, aus deren Ertrage die un⸗ bemittelten Penslonairs der Civilliste Sr. Majestät Karls X. und vorzugsweise die Greise und bejahrten Frauen unterstützt werden sollen.

Großbritanten und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 23. Febr. Lord King überreichte mehrere Bittschrif—⸗ ten von Distrikten in der Grafschaft Louth, worin um Abschaf⸗ fung des Zehnten in Irland nachgesucht wurde. Der edle Lord bemerkte zur Unterstützung des Gesuches, daß es durchaus un⸗ möglich sey, das jetzige Zehnten-System in Irland aufrecht zu erhalten. Er hoffe, daß die Regierung sich jeder Zwangsmaß⸗ regel in dieser Beziehung enthalten werde; denn die, Frage seh in der That vollkommen erledigt, da das ganze Irländische Volk entschlossen wäre, die Zehnten nicht zu bezahlen. Der Graf v. Limerick fragte, ob der edle Lord entschlossen, sey, durch das Gewicht seiner Meinung den Lehrsatz zu unterstützen, daß das Eigenthum, welches die Englische Kirche in Irland be— sitze, vernichtet werden solle, weil das Irländische Volk es so wolle? Ob er auch überlegt habe, wohin ein soicher Grundsatz führen könne? Lord King bemerkte dagegen, daß das Zehntensystem dem Eigenthume gerade sehr schädlich sey und sich jeder Art von Produc⸗ tion feindlich entgegenstelle. In einer der Bittschriften, welche er in der Hand halte, verwahrten vie Bittsteller sich ausdrücklich gegen jede Feindfeligkeit gegen das Eigenthum, mit Ausnahme der Zehnten. Der Graf v. Eldon fagte, daß er es als Mitglied der Englischen Kirche für seine Pflicht halten würde, eine Mei⸗ nung über den in Rede stehenden Gegenstand abzugeben, wenn dem Hause eine Bill in dieser Beziehung vorgelegt würde Die

Argumente in den vorliegenden Bittschriften sprächen übrigens

mehr gegen die Bittsteller, als zu Gunsten derselben, denn sle erklärten, daß das Eigenthum, welches früher den Klöstern ge—⸗ hört habe, von dem Parlament vergeben worden sey, und des⸗ halb verlangten sie die Abschaffung der Zehnten. Wenn man das zugäbe, wo solle denn das System der Beraubung auf⸗ hören? Von dem Eigenthum der Kirche wäre der nächste und leichteste Schritt zu dem liegenden Eigenthum, Er habe, fügte der edle Lors hinzu, lange gelebt, Mancher möge vielleicht glau⸗ ben, zu lange; aber Goit verhüte, daß er lange genug lebe, um zu sehen, daß Ihre Herrlichkeiten eine Bill annähmen, weil ein Theil des Volkes erkläre, daß er dies so wolle. Lord King fand sich hierdurch jur Wiederholung der Bemerkung veranlaßt, daß die Bittsteller mit der Erlöschung einer Art von Kirchen⸗ Eigenthum der Zehnten vollkommen zufriedengestellt seyn würden, worauf aber Lord Wyn ford entgegnete, daß man in dieser Beziehung keinen Unterschied aufstellen könne; denn er sey fest überzeugt, daß, wenn erst eine Art von Eigenthum ange⸗ griffen worden sey, bald alles Eigenthum vernichtet werden würde. Dieser Ansicht widersprach Lord King noch einmal, worauf die Bittschriften auf die Tafel gelegt wurden. Der ö von Rutland überreichte eine Bittschrift von 1465

inwohnern der Grafschaft Cambridge gegen die Reform-Bibl, und sagte bei dieser Gelegenheit: „Ich habe es für meint Pflicht gehalten, mich in der vorigen Sessson der Reform⸗Bill zu wider⸗

Theil Meiner Unterthanen der Schmach und der Ungerechtigkzh

fetzen, weil ich die feste Ueberzeugung hatte, daß sie uns zu einer

Revolution führen würde. Ich stimmte furchtlos gegen die Bill Mit Bezug auf die neue Bill, welche Euren Herrlichkeiten vielleicht bald vorgelegt werden wird, nehme ich keinen Anstand, zu erklären, daß, obgleich dleselbe von der frühern bedeutend abweicht, ich es doch für meine Pflicht halten werde, mich auch dieser auf das Entschtedenste ju wider⸗ setzen. Nachdem noch der Herzog von Susser eine Bitt⸗

schrift von Lancaster, worin um . legislativer Maß⸗

regeln zur Beförderung der anatomischen Wissenschaften nach— i Tf wurde, vorgelegt hatte, vertagte sich das Haus bis zum ünftigen Montag.

Unterhaus. (Nachtrag zur Sitzung vom 23. Febr.) Der Oberst Evans kam auf eine vön 73 Llersten unterzeichnete und vor einigen Tagen von ihm überreichte Bittschrift zurück, worin um eine genauere Untersuchung über die Beschaffenheit der Cholera gebeten wurde. Man glaube, fügte der Redner hinzu, daß die durch das Erscheinen der Cholera erweckte Furcht bald verschwin⸗ den werde; aber er bat, zu bemerken, daß die getroffenen Maßregeln das größte Elend herbeizuführen geeignet, wären; denn elner ihm zugegangenen Berechnung zufolge, lägen für 20 Millionen Pfund Sterling Güter auf den Englischen Flüssen. Diese von den Beschränküngen zu befreien, denen ste durch die große Be⸗ sorgniß unterworfen wären, würde eine große , ,. für den Handelsstand seyn. Herr Croker bemerkte, daß die Logik der Bittfteller eben nicht sehr überzeugend sey. Sie glaubten nämlich, ohne Furcht widersprochen zu werden, behaupten zu können, daß die Cholera nicht kontagibs seyh. Wenn sie noch ä. sagt hätten, daß sie nicht fürchteten, widerlegt zu werden, so hätte eine solche Behauptung allenfalls einen Sinn; aber abgeschmackt

sey es, zu sagen, daß sie nicht fürchteten, widersprochen zu wer Batterieen zu segeln beordert sind. Alles deutete auf baldigen den, denn vlele der ausgezeichnetsten Llerzte hielten nichts f Nusbruch der Feindseligkeiten, und die Lage der Engländer war gewisser und ausgemachter, als die Kontagiosität der Cholen höchst bedenklich, auch der Handel gänzlich in Stocken gerathen. Herr P. Thom fon glaubte dem geehrten und tapferen Me. Ueber die Neger⸗Revolution auf Jamatca enthält eine glied⸗ ((Oberst Evans) bemerken zu müssen, daß der Sach zußerordentliche Nummer der Hofzeitung umständlichere und die er zu vertheidigen beabsichtige, nichts schäblicher sa ehr betrübende Angaben. Der dadurch erlittene Schaden scheint als die wiederholt ausgesprochene Meinung, daß die Cholen beit größer zu seyn, als man ihn anfänglich angegeben. Ueber nicht ansteckend sey. Er (Herr P. Th.) würde sehr froh sey (00 Pflanzungen sind in Llsche verwandelt und viele der empör⸗ wenn dies der Fall wäre; aber man müsse doch auf die Ansi en Neger in den Flammen umgekommen. Die Pflanzer ver— geschickter und erfahrener Aerzte, die die Krankheit im Aus lan achlässigten ihre eigene Sicherheit, weil jeder sein persoͤnlich es beobachtet hätten, auch einigen Werth legen. Daß ein. M. Bigenthüm zu schützen suchte und viele sich daher den Mlliz— nungs⸗Verschtedenheit stattfinde, beweise doch wohl hinlängli Regimentern nicht anschließen wollten; andere scheinen sogar da⸗ daß Zweifel obwalteten; er überlasse es unter diesen Umstän ngelaufen zu seyn und die regulairen Truppen im Stiche ge⸗ der eigenen Beurtheilung des tapferen Mitgliedes, ob es ang' assen zu haben. Ein anabaptistischer Prediger, Namens Bor, messen sey, dem Volke jede Vorsicht abzurathen, indem man ihn her sich in der Nähe von Montego⸗Bah versteckt hielt, wird fuͤr sage, die Krankheit sey nicht ansteckend? Auch noch in anden en Haupt⸗Urheber dieser tragischen Begebenheit gehalten, indem Beziehung sey die Aufstellung von der Nichtkontag osit et nag r die Neger glauben machte, daß England ihre Freiheit dekretirt theiligt. Da man doch fremden Ländern diese Ansicht nig abe. Die Pflanzer erwarteten zwar einen Aufftanꝰ und woll— mit Gewalt aufdringen könne, so würden dieselben, wenn sie s vielleicht dadurch ote Freunde der Neger-Emancipation gehäs— daß man in England sorglos zu Werke ginge, die Quarantaine⸗M machen, glaubten aber nicht, daß die Sache fo weit gehen regeln noch verdoppeln. Das Haus verwandelte sich hierauf in ein Der Gouverneur, Graf Belmore, will drei verhaftete Aus schuß über die Reform-Bill und beschästigte sich mit de Prediger nicht sogleich vor Gericht stellen, weil in diesem Augen⸗ Schema B oder dem Verzeichnisse der Burg⸗Flecken, welche ick der Parteigelst zu lebhaft sst und sich daher keine unpar⸗ der Folge nur ein Mitglied ins Parlament senden sollen. eissche Jury erwarten ließe. J Croker und Sir Chr. Weltherell griffen den Burg-Flec Mit dem von New-York hier eingetroffenen Paketschiffe Midhurst an und suchten darzuthun, daß den von den Minista Columbia“ ist der Ritter Huigens, Holländischer Gesandter in aufgestellten Grundsätzen gemäß die ser Ort eben so wenig a len Vereinigten Staaten, hier eingetroffen. Er überbringt die Schema B gehöre, wie fo viele andere Burg-Flecken, die a Juwelen, welche dem Italiäner Carrara, als der Peinzessin von Schema A verwiesen worden wären. Die Beibehaltung diess BFranien ö in New⸗York abgenommen wurden. Ortes wurde indeß ohne Abstimmung genehmigt. Dageg In Bezug auf die jetzt hier herrschende Stimmung über die gab der Burgflecken Helston zu einer lebhaften Debatte Ang holera liest man im Atlas folgenden Artikel: „Es ist durch— Herr Croker wollte für denselben die Beibehaltung zweier M us kein panischer Schrecken in London. In den höheren Stän⸗ flieder bewirken und suchte Irrthümer in der A Abschätzung en und in den politischen Zirkeln mögen Besorgnisse herrschen, Taxen nachzuweisen. Durch die (gestern erwähnte) Abstimmm ber das Volk ist vollkommen furchtlos. In der Cith Ummwille —= von 256 gegen 179 Stimmen wurde indeß beliebt, daß Helsn n Westende Spott und unter den nsederen Klassen Geläch⸗ auf Schema B verbleiben solle. Das Haus vertagte sich n r das sind die Gefühle, welche durch die Cholera⸗Berichte ein Viertel auf 1 Uhr. . rrvorgerufen werden. Die Gegenwart der Cholera wird ge— . . gnet; ihre Identität, ihre Kontagiosität sind Gegenstände des London, 25. Febr. Des Königs Majestät haben di Ftreites. „„Die Gesundheits⸗-Behörde besteht aus Betrügern, Lord⸗Mahor von Dublin auf die von demselben überreich je Mmister sind Getäuschte, und die Gestorbenen waren nicht Adresse der Dubliner Corporation die nachstehende Antwi ug. ““ Das sind in der That die Meinungen, die man von allen ertheilt: Felten hören muß. Die Kaffeehänser und Branntweinsläden sind so be⸗ „Ich habe mit tiefem Bedauern die Gesinnungen vernommt sicht wie früher, die Straßen eben so finster und schmutz ig als sonst. Wer welche in der Mir eben vorgelegten Adresse ausgedrückt worden sn richt von Schrecken oder Angst? Wenn aberk die din gt eñn Ich werde stets bereit seyn, die Vorstellingen über Heschwerden bel ist, sollte nicht ein zu großes Vertrauten vielleicht auch eines , . , . 1 ö on? Fünf und funfzig Personen sind, deu amtlichen Berichten in Meiner 6 steht gn diesem Wunsche begegne Ich, wie folge, erkrankt, lind davon sind fünf und dreißig gestorben, ** fest überzeugt bin, den Gesinnungen Meines Parlamentes. In sehr ungünstiges Verhältniß, 13 sind nur geheilt, und 7 Weisheit und Gerechtigkeit und in die Rechtlichkeit Meiner con tutionnellen Rathgeber setze Ich ein Vertrauen, welches Mir a ähnd lesen wir: „„Dies Jahr Hat die Pest 60, 0090 Menschen bietet, zu argwöͤhnen, daß sie jemals verleitet werden konnten, eint ingerafft““, oder 20 oder 10, 000 Menschen. In 3 Monaten it die Cholera mehrere Tausend Menschen ergriffen und 1500 tödtet. Sie muß ausgerottet und nicht ausgelacht werden, man muß zr kühn ins Gesicht schauen, nicht vor ihr fliehen; man muß ste mu⸗ hig bekämpfen, aber sie nicht lächerlich machen. Die Me die al⸗Ga—

S

auszusetzen. Auch ist es üͤberfluͤssig, „„eine kraͤftige und unba teiische Handhabung der Gesetze und einen gleichen Schutz fuͤr al Klassen Meiner Unterthanen?““ von Mir in Anspruch zu nehme denn diese ist von Meiner Thronbesteigung an der bestaͤndige m unaufhoͤrliche Zweck Meiner Regierung gewesen und wird es

mer seyn.“ gin Geburtstag Ihrer Majestät der Königin, der gesten , edizin gefeiert worden, ist eigentlich am 13. August. Die Anordnun ollege verlangt, daß die Frage wegen der Kontagiosität von der jedesmaligen Feier am 24. Februar ist jedoch deshalb gesch nem Gerichtshofe entschieden werden solle, und zwar durch eine hen, weil um diese Zeit immer das Parlament in London baPlage, welche John Doe und Richard Roe gegen Doktor Daun sammelt ist und die Festlichkeit daher durch den Aufwand, dend Herrn Maclean einbringen müßten. Der Gerichtshof sollte bei solcher Gelegenheit die in der Stadt befindliche vornehm dann entscheiden, ein Urtheilsspruch kann nicht lügen!“ Welt macht, der Industrie des Landes zu größerem Nutzen; reicht. Zur Feier des Tages gahen der Lord-Oberkammerherr m, e ge , . Königl. Hofstaats-Beamten, der Graf Grey mehreren Pairs uf len, igen dez. anderen Adeligen, der Minister des Innern, Lord Nelbourn sämmtlichen Ober-Richtern, dem Lord⸗Mayor und den Sher

von London, Lord Palmerston den auswärtigen Gesandten inn trichten, laut proklamiren wollten; es kam jedoch glücklicher—

ihren Gemahlinnen, Lord Goderich den hier anwesenden Kol e , m . nnan ,, . dem General? Feldzeugmeister der Artiller F. 3 In den füdlichen Gasschasten hes Landes, n, , und dem Kriegs-Serretair und Lord Althorp dem Sprecher r, . fi en mn g n der a r ̃ ese, hr thätig, doch ohne daß es ihm bisher geglückt wäre, das Vo Unterhauses, den Direktoren der Bank und der Ostindisch⸗ Aiuftegung ä ringen. ö

Compagnie, dem Lord⸗Advokaten von Schottland u. s. w. feftlit uny und Königin endlich sind zahlreiche Truppen-Corps und

, König hat drei neue Forst-Kommissare ernannt, 1 olizei-Mannschaften nicht ohne guten Erfolg bemüht, Gewalt—

r . Mätigkeiten und Empörungen zu unterdrücken, doch konnten sie Personen zu Rittern geschlagen und den Vice-Admiralen Ri jelne Verbrechen und Mordthaten, die hier und dort vorfallen,

und Capel den Bath⸗-Orden ertheilt. Ft perhimdern. . D : . —⸗ ig cht verh Der heutige Courier ertheilt aus einer, wie er , we, , , n g,, ter de felben General Major Sir Augustin Fitzgerald, zu Enn mnister jekt der weiten Lesung der Reform⸗Bill im Oberhause sicher h e ö hen, indem sie auf eine Majorität vonn 9g bis 10 Stimmen zu

8 2 j *. 23 z . dem Hauptorte der Grafschaft Clare, jum Parlaments Gli em Behufe rechnen könnten. „Die Politik des Kabinettes“,

erwählt worden. ot er hin ) 66 . än. ö.. ; . 1 hinzu, „wäre mithin so weit mit der Sache zu Stande. Gestern wurde ein junger Mensch bon etwa achtzehn Jun o weit heißt jedoch keinesweges schon am Ziele seyn, denn

Namens John Rogers, ein Kupferschmiedgeselle, vor . ö. t enn r . * in den St. n, . hatte l nndit zwöite Lesung auch in gewiser Hinsicht die Lords an veingen hellen, um den König zu spredh en. zAluf Befragen n. der Bill bindet, so bleibt doch ein nicht minder wiederie er, der Geist sey über ihn gekommen; er sey eigentl! *iße d omment, nämlich das Wie, noch unentschieden. Un— aus Chichester, und der Herr habe ihm in einer Visson empsc] lig aber wird die Opposition nunmehr alle ihre Bemühungen len, sich nach London zum Könige zu begeben Und ihm anf . , , e n , * die .

; z 3 : n, an hen ill dergestalt zu verändern, daß ein zeigen, die Welt würde mit diesem Jahre zu Ende seyn, und bmpromiß mit dem Unterhause in dieser Hinsicht kaum möglich

Leute hätten noch eden Zeit zur Buße. Da die Beamten s n möchte. Die Minister werden also doch am Ende zu einer

hen, daß er verrückt war, so ließen sie ihn laufen; doch stand aßregel, die ihnen, wie es scheint, ungemein schwer wird,

einige alte Weiber an der Thüre, die an seine Prophejeihm n 6g ö m ) l glatbten und ihm zu essen und zu trinken geben wollten; er mich zur Creirung neuer Mairs, sich entschließen müssen. Daß

a . s Ministerium fortwährend das Vertrauen des Königs genießt klärte aber, er wolle nichts genießen, denn wenn er dem Henn ; e ö ö. 6. 6 2 de ii . ö. 4 t aus der Antwort hervor, die Se. Maj. der Dublluer Corpo— r Spegtator giebt einen ungünstigen Bericht iber it in der That an, em alduben? daß die Lreirung oder RNicht—⸗ gegenwärtigen Gesundheitszuftand des Lord Brougham' s. NNeirung vo Fil . Ae jebt . der . 4 angestcengten Arbeiten in neuerer Zeit sollen seinen Körper ss Grey abhänge. Der Letztere aber soll besonders gegen eine geschwacht und er, sich von dem Krankheit Anfall, der ihn htreiche Ernennung einen ganz entschiedenen Widerwillen der Rückkehr zur Stadt betraf, durchaus nicht erholt haben. en, weshalb er sich auch, so lauge nur jrgend ein An sche n Dem Morning⸗Herald zufolge, ist nunmehr auch i bor han , ö . zweite Abtheilung der Expedition Dom Pedro's von Belle—⸗ 36 die Bill doch nach ohne eine eiche Rr ehe ü Khurer h e, abgesegelt; es sollen sich dabei 200d, Alus änder, meistens el] seyn nde , Resunzzn gaben (dt bie rns, gn, ie, dancheel g , seitzes== hellt hlest Hoffnung eren fals inden e ghet sind, wie hinzugefügt wird, noch vor i gn r gn, ß doch manche Pairs von der Spposition, um die neue Crei⸗ Briefe aus n m, vom i. eln den, daß, der, ns zu vermeiden, im Ausschusse nicht überall mit ihren Freun— verneur der Festung Peniche an der Mündung des Tajo's n, sondern zuweilen auch mit den Ministern stimmen werden. schlossen hatte, die sen wichtigen Posten Dom Pedro zu ühbergebh er künftige Feldzugs-Plan der Opposstion im Oberhause sst, daß er aber seinen verrätherischen Entschluß feinem Beichtiger e man vernsuum! 'in in Versammlung bei Sir Rob. Peel der Beichte eröffnet hatte, der es wahrscheinlich den Bischosn abredet worden ö g ; oder dem Patriarchen anzelgte. Dom Miguel besichtigte hier! ; das Fort in Begleitung seines Vertrauten Verissimo und steh Nieder lande den Gouverneur ab. Der Letztere soll seitdem gestorben seyn. Mang d 28 ; z Brlefen aus Lissabon vom 1lten o., M. zufolge, beffeh nr n n. 28. ,. Die neue Am sterdam s he ein Deltet Dom Miguels allen bei Engländern in Dienst s , . scheint die bestimmte Hoffnung zu he⸗ henden Portugiesischen Kommis und sonstigen Individuen, in w die vom Grafen von Orloff gemachten Pfoposttionen verzüglich die Hauptstadt zu verlassen, und daß alle Schiffe ohh

Bir empfahlen schon in der vorigen Woche dem Lord Wynford,

.

ä Q Q H 777777 er , r, wem, n n, m, ,, , , , r , m , , m mmm, e eng

1 1 16 .

d noch in der Behandlung. In der Chronik von Eng-

tte fragt: „„Was denken denn die Juristen von der Cholera?““

n Richtern einen Fall vorzulegen, und unser medizinischer

Die Nachrichten aus Irland g In Donegal und Leitrim haben ar zahlreiche Bersammlungen von Landleuten stattgefunden, elche die Gesetzlichkeit des Widerstandes, die Zehnten nicht zu;

eise nicht dazu, und die Versammelten gingen ruhig aus einan-

In den Grafschaften Carlow, Kil-

tion auf deren Adresse ertheilt haben, und das Publikum fängt

die Wünsche der Nation im Auge hat, angenommen werden,

und daß dadurch endlich der so lange ersehnte Fri n führt werden wird.“ ⸗. s enen mn 3 Die Haarlemsche Courant meldet: „Man vernimmt gus dem Haag, daß die Missson des Grafen Orloff, General⸗

Adjutanten St. Maj. des Kalfers aller Reußen, eben so fried⸗

liebend für Europa im Allgemeinen, als wichtig für unser Nie⸗

derland insbesondere ist. Dleselbe foll dahin gehen, die Modi⸗ / fieationen, welche man allgemein hier zu Lande in nur wenigen, jedoch wichtigen Artikeln der Bestimmungen der Londoner Kon— ferenz verlangt, noch zu bewirken, ehe der Traktat von allen großen Mächten ratifizirt wird. So würden die Einwohner Nie⸗ derlands endlich für die Opfer aller Art, welche sie sich seit mehr als 16 Monaten haben gesallen lassen müssen, durch Erlangung eines ehrenvollen Friedens vielleicht belohnt werden können.“ Die Rückkehr des Prinzen von Oranien zu dem Heere soll auf den 2. März bestimmt seyn. Ueber Ertheilung neuer Urlaube nach den am 1. März ablaufenden scheint noch nichts

bestimmt zu seyn.

Am sterd am, 28. Febe. Der Geburtstag Sr. Königlichen Hoheit des allgemein verehrten Prinzen Friedrich ist heute hier mit großer Herzlichkeit gefeiert worden. Morgen findet im hie⸗ sigen Stadt-Cheater die Aufführung einer Gelegenheits-Dichtung zur Feier dieses Tages statt. .

Brüssel, 27 Febr. In der heutigen Sitzung der Re— präsentanten-Kammer wurde der Gesetz Entwurf des Herrn Devaux über die Jury angenommen, der Vorschlag aber des Herrn Vander hbelen, eine Kommissson zu ernennen, die ein Gesetz über die Verantwortlichkeit der Minister ausarbeiten solle, durch eine große Stimmenmehrheit verworfen.

Der König wird heute Abend in Brüffel eintreffen. Den vorgesteigen und gesteigen Tag brachte er m Tournah zu, wo er mit allen Zeichen lebhafter Llnhänglichkeit aufgenommen wurde.

Durch eine Verfügung vom 181en d. Wits. ermächtigt der König den Kriegs-Minsster, während der Dauer des Krieges ein Frei⸗Lorps zu errichten, welches aus vier Compagnieen bestehen und der Flandrischen Armee beigegeben werden soll. Der Major Jacqmin wird das Kommando über dieses Corps erhalten.

Der König läßt sich, wie bie hiesigen Zeitungen mel— den, zweimal wöchentlich den detaillirten Etat der Armee vorle— gen. Dieselbe soll in diesem Augendlick einen Effektiv-Bestand von 86,000 Mann dardieten.

Der PoltH'tigue enthält ein Schreiben aus der Umgegend von Mastricht vom 26sten d., worin es heißt: „In wenigen Tagen stehen uns hier große Dinge bevor. Der General Dib— bets hat den Mastrichter Kaufleuten versprochen, daß er die Ver— bindungen frei zu erhalten wissen werde. Gestern hat er schon Beweise davon abgelegt, daß er entschlossen ist, Wort zu halten. Eine Llbtheilung Kürassiere ging gestern aus der Feflung bis nach SHocht vor, wo sie mit einem Piquet des Freicorps einige Schüässe

wechselte; dies scheint der Anfang zu ernsthaften Operationen zu seyn.“ Die berühmte Klavierspielerin Blahetka hat sich gestern hier in einem Konzerte mit großem Beifall hören lassen.

Gent, 26. Febr.

Gent. Die erste ist an die Herren von Niellon, Parfait, Albi— net, Gerard und Versluys gerichtet, um die Puvlizirung des Uxctheiles mit anzuhören, wonach die Handlungen, durch welche sie das Eigenthum des Herrn Steven angetastet und dem Er— scheinen seines Journals Hindernlsse in den Weg gelegt haben, für ungesetzlich und eigenmächtig erklärt und diefelben solida— risch verurtheilt werden, den Herrn Steven nach richterlichem Ausspruch zu entschäbigen. Die zweite Vorladung ist an die zuietzt genannten drei Herren und an Herrn Baetens gerichtet,

in Anspruch ju nehmen. .

Der General Nlellon hat unterm 24sten d. M. einen Ta— ge ghefehl erlassen, wodurch jede Verbindung mit dem Feinde auf das steengste untersagt und festgesetzt wird, daß Niemand, unter welchem Vorwande es auch immer seyn möge, über die Gränze gehen darf, ohne mit einem Erlaubnißschein des Gene⸗ ral Niellon versehrn zu seyn.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 24. Febr. Ueber die Verwaltung und das Rechnungswesen beim Götha-Kanal wurde zu Anfange des vo— rigen Monates in Motala von der Seitens der Bank und der Aetionaire dazu erwählten Deputation eine Revision gehalten. Aus den darüber erstatteten Berichten ergeben sich folgende inter— essante Data. Auf den Wunsch der Revisoren, aus dem Munde der Direction zu vernehmen, inwiefern deren im verwichenen Jahre ausgesprochene eberzeugung: „daß der Kanal in diesem Jahre bis zur Ostsee schiffbar gemacht werden kann“, eine Aen— derung erlitten habe, ertheilten die Direction und des Werkes Ober-Mechanikus die Antwort, daß die Direction noch immer dieselbe Hoffnung hege und damit in Uebereinstimmung der dies— jährige Arbeiteplan entwerfen worden sey. Die zur Beendigung

dieses National-Werkes noch erforderlichen baaren Auslagen sind

anf 270,714 Rthlr. angeschlagen, wozu sich die Mittel in vorhan⸗

denen Ueberschüssen und Forderungen gl, 000 Rthlr., den Reichs—⸗

ständischen Bau⸗Anschlägen für 1832: 120,000 Rthlr. und für

1833: 75,000 Rthlr. vorfinden. Die Kanalarbeiten kosteten im

verwichenen Jahre weniger, und jedes Tagewerk lieferte im Gan— ten genommen 4 pCt. mehr Arbeit, als im Ueberschlage dafür angenommen war. An Löhnungen wurden in diesem Jahre 285,094 Rthle. 28. 7, ausgegeben, wozu die Compagnie, durch ältere Vorräthe, Ueberschlüsse und zufällige Einnahmen mit Zö5,094 Rthlr. 28. 7, die Reichsstände mit den für dies Jahr dazu ausgesetzten 250,000 Rthlr beisteuerten. .

Auch die mechanische Werkstätte zu Motala (diese Pflanz—⸗ schule Schwedens für den Maschinenbau) hat im verwichenen Jahre tüchtige 2lrbeiten geliefert. Der Fabrieationswerth der— selben ging bis zum Belauf von 137,985 Rthlr. 37. 1. Unter den großeren Arbeiten, welche sie im Laufe des Jahres zu Stande brachte, verdienen genannt zu werden: die Dampfschiffe Motala und Rosen, beide mit zwei Maschinen, eine jede von 30 Pferden Kraft; ein Baggerfahrzeug für die Götha-Elbe; nebst einem Dampfschiffe von 20 Pferden Kraft zum Bugsiren auf dem Hjelmar⸗-See ꝛc. ꝛc. =

Der Abschluß des General-Haupt-Buches weist aus, daß die bisher bestrittenen Kosten für den Kanalbau, von dessen An— beginn, mit Ausnahme der Motala⸗Werkstatt, sich auf 8,527, 159 Rihlr. belaufen, wozu die Actionnaire mit etwas über 3 und der

Staat mit 5 Millionen beigetragen haben. Die Schifffahrt auf dem Kanale zeigte sich eben so lebhaft und dabei für die

zeuge bedienten sich desselben. l vom Staatgrath als von Sr. Majestät dem Könige, der Ausnahme den Tajo hinauf und außerhalb des Bereichs ze andere Bedenken bei Seite stellt und nur das Glück, so wie

Revennen noch einträglicher, als im vorigen Jahre; 504 Fahr⸗ Die hauptsächlichsten Artikel, welche darauf transportirt wurden, bestanden in: Eisen 21,790

2

. .

Tonnen. Die Einkünfte des Kanals betrugen 21,785: 12. 9 Ablöhnungen und Reparatur⸗Kosten machten 5,589: 12.2 aus, o daß mit Zurechnung von 3,749: 31.6 an Ueherschuß aus en Revenuen vom Kanal⸗Bezirk ein reines Einkommen von 19,955; 32. 1 übrigblielbr· 183 mila, wn Von den auf der Universitͤt Upsala am vorigen Herdst⸗ Termin eingezelchneten 1430 Studirenden widmeten sich 320 der Theologie, 382 der Jurisprudenz, 101 der Medi in, I369 der Philosophie, und 255 hatten noch keine Fakultät gewählt. Auf Lunds Universitt betrug die Anzahl der vergangenen Herkst ein⸗ geschriebenen Studenten 706, worunter sich 165 für die Theolo⸗ gie, 170 für Jura, 66 für Medizin und 187 für die Philosophie bestimmt hatten. . .

Dänemark.

Kopenhagen, 28. Febr. Die Ausarbeitung des neuen Zoll⸗Tarifs für Dänemark geht, dem Vernehmen nach, rasch von Statten; das Comits soll schon mit seiner Arbeit fertig seyn. Eine Gleichstellung der Herzogthlimer und des Königreiches in dieser Hinsicht ist jedoch nicht zu erreichen gewesen, indem der Zoll in letzterem noch ungefähr um z höher bleiben wird, als in den er⸗ steren. Es wird also auch die Zoll-Linie zwischen Schleswig und Jütland fortbestehen müssen.

Man spricht auch von einer wichtigen Veränderung, die das Zollwesen unserer Westindischen Kolonieen erleiden solle. We⸗ nigstens ist es wohl nicht zu bezweifeln, daß der Regierung Vor⸗ schläge gemacht sind, die dahin zielen, den Westindischen Inseln eine allgemeine Ausfuhr⸗Freiheit zukommen zu lassen.

Deut fchland.

Dresden, 2. März. Eine Königliche Verordnung vom 2ften v. M. besagt, daß im Laufe dieses Jahres eine Versamm—⸗ lung der Stände des Königreichs gehalten und deshalb zur Wahl landschaftlicher Abgeordneter geschritten werden soll. Zu dem Ende ist für die Wahlen der Städte und des Bauernstandes dle Abtheilung der Wahlbezirke Ce fen worden (welche die Ver⸗ ordnung namhaft macht). egen der Wahlen der Ritterguts— besitzer wird weitere Bestimmung erfolgen, wenn zunächst die in Gemäßheit der letzten Landtags-Verhandlungen noch nöthig ge— wordene nähere Ermittelung der Rittergutéqualität der betreff en— den Güter deendigt und die darauf beruhende Berichtigimg des dem Entwurfe zum Wahlgesetz beigefügten Verzeichnisses bewirkt worden seyn wird. 111 .

Leipzig, 1. März. Die hiesige Zeitung meldet: „Amtlichen Nachrichten zufolge, ist die hiesiße Statt und Um— gegend nicht nur völlig frei von allen ansteckenden bösartigen

Der Messager de Gand giebt heute den Text zweier gerichtlicher Vorladungen vor das Trsbunal von

um ste wegen der eigenmächtigen Verhaftung des Herrn Steven

Krankheiten, sondern es herrscht sogar ein für gegenwärtige Jahreszeit ungewöhnlich günstiger Gesundheitszußsand, wel ches ohne Zweifel theils der ausgezeichnet schönen und milden Witterung des verflossenen Monats, theils dem Umstand beizu— messen ist, daß Viele durch die Furcht vor der Cholera und durch die deshalb ergangenen Warnungen von Unregelmäßi kei⸗ ten in der Diät und Lebensweise abgeschreckt werden.

Nürnberg, 28. Febr. Das 2te und Zte, in Ansbach und Bamberg garnisonirende Chevaurlegers-Regiment hasen Orrs erhalten, sich marschfertig zu halten. Zwei Batlerieen leichte Air— tillerie sind dieser Tage von Würzbürg nach dem Rheinkreise aufgebrochen. Ein Pulver: Trangport mit 30 Pferdezügen ist am 26sten von München nach Landau abgegangen.

Mainz, 28. Febr. Die hiestge Zeitung meldet: „Ge— stern Abend bei Einbruch der Nacht erscholl plötzlich von der Höhe des Holzthurmes (dem Arresthause für schwere Verbrecher) ein ängstlicher anhaltender Feuerruf. Der Norhschrei hatte zwar kein Brand-Ungllick, wohl aber Conspiration und Lebensgefahr zur Ursache, nachdem bereits der Concierge des Arresthauses als Opfer geblieben war. Nach dem, was wir darüber erfahren ha— ben, verhält die Sache sich so: Der Anfseher des Arte sthanses vom Holjthurm, Michel, sey es aus Menschlichkeit ober Leicht. sinn, ließ die Gefangenen, gegen die Vorschrift, öfters und ange unter sich kommuniziren. ewöhnlich wurden sie dennoch des Abends abgesondert und jeder in besonderen Gewahrsam gebracht. Als er gestern Abend dieses Gischäft nun abermals verrichten wollte, wurde er plötzlich von fünf Gefangenen überfallen, ihm eine Mütze init einem Stock in den Mund sest einge sleckt und das ganze Gesicht mit Decken und Kulten umwunden, daß er er—= stickte. Hierauf ergriffen sle die Flucht. Fünf schwer angeklagte Ver— brecher, wovon der Jude Bing, allem Linschein nach, der Chef der Conspiration ist, machten das Komplott, ein sechster Gefan⸗ gener, Nostadt, den man auch dazu haben wollte, verwöinerte seine Theilnahme. Durch diesen, den die Bösewichter vor ihrer Gräuelthat ebenfalls gebunden und ihm zum Ersticken Nase und Mund verstopft hatten, wurde, nachdem sse kaum entwichen, Lärm gemacht. Zwei, die sich mit ihrer Feeiheit nicht begnug⸗ ten, sondern auch noch stehlen wollten (Bing und Heimrich), wurden sogleich durch die Herzhaftigkeit der Arbeitstseute afu Rhein wieder arretirt und fesigesetzt; Sie drei anderen aber, wor— unter sich der der Giftmischerei angeklagte Peter Schäfer ans Ebersheim, Peter Schwarz und Adam Becker befinden, kamen zwar durch oder sind vielmehr bis jetzt noch nicht wider einge— bracht, sie dürften aber, bei der Aufmerksamkeit unserer Polls, und da auf der Stelle Steckbriefe sie verfolgten, schwerlich lange ihrer Freiheit theilhaftig bleiben.“ . j

Braunschweig, 28. Febr. Unsere Stadt hat jetzt woie⸗ derum das Ansehen, welches ste in früheren glücklichen Zelten hatte. Alles beledt sich gleichsam von Neuem. Keine Woche ver geht, in welcher nicht festliche Vereinigungen der höheren Zirkel statthätten, denen des Herzogs Durchl. nicht selten beizuwoh⸗ nen die Gnade haben. Dlefeé wirkt auf Beschäftignng ber ge— werbtreibenden und arbeitenden Klassen zurück und verdrester Leben und Frohsinn. Der Bau des Herzogl. Schlosses wird auch während des Winters fortgesetz; und gewährt Hunderten von Arbeitern Verdienst. Der Weitersehende erkennt leicht, daß die— ses bei dem Baue die vorherrschende Absicht des Herzogs sty.

Die hiesige Zeitung meldet: „Die hiesige fländische Kom mission hate jeßt ihre sämmtlichen Arbeiten dem Staats- Minj— stertum eingereicht. Dem Vernehmen nach, sollen jedoch in den Ansichten bedeutende Meinungs⸗Verschiedenhesten obwalten. Das Publikum nimmt jetzt wenig Interesse an den Verhanb— lungen, indem es sich überzeugt, daß die bisherige Landes⸗Ver⸗ fassung, von beiden Seiten mit Aufrichtigkest und Vaterland liebe beobachtet, so viel Gutes hatte, daß es zweifelhaft ist, ob das Neue vieles Bessereg bringen wird. Der alte ehrliche Bräun— schweiger gehört nicht zu den Neuerern. Seinßschlichter Verstand sagt ihm, daß es stets bedenklich ist, ein altes Gebäude in sei⸗ nem Fundament anzurühren, wenn es an Zeit und Gelegenheit fehlt, es ganz neu aufzubauen. Da bleibt ine Reparatur immer

Liespfund; Getreide 12, 900 Tonnen; Heringe und Sall 16,075

räth licher.“