1832 / 69 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

.

.

2

ö en. 3

ö

* 86

lung persönlicher Freiheiten, vorwerfen,

an , re nge. a , n ee e. , n nn, n,

kanntmachungen mitzutheilen, wofür eine jede jährlich 100 Dol⸗ lars Honorar empfangen solle, um so mehr, als jetzt unter Tau= senden kaum Einer mit den Gesetzen des Eandes gehörig bekannt sey. Sodann erstattete Herr Doddridge Bericht über de tition von Einwohnern ,. um Abschaffung der Skla⸗ verei in dem Distrikt ia, worin Washington liegt, und zwar wurde dies ert, weil dieser Distrikt aus Ge⸗

biets⸗ Abtretungen der aten land und Virginien bestehe,

in welchen beiden Staaten die Sklaverel noch existite, und beren

Gebiet jenen Distrilt umgebe, weshalb es unklug und unpoli⸗ tisch, wo nicht ungerecht gegen die benachbarten Staaten seyn würde, wenn der Kongreß sich in ein so kigliches Verhältniß, wie das zwischen errn und Sklave, mischen wollte, ehe die Regierungen aller einzelnen Staaten es für jweckmäßlg hielten, das Uebel der Sklaverei zu vermindern oder auszurotien. Im Verlanf der Sitzung wurde unter Anderem noch beschlossen, daß der 8 darüber Bericht erstatten solle, wie es sich mit der Schuld der Fandelsbauk des Erie Stes an die Verei— uigten Staaten verhalte, und wie dieselbe am besten einzuziehen sth, und daß ber Prästdent dem Hause die Kerrespenden zwi⸗ schin dem Geuvpernent von Georgien und der Regierung in Be⸗ zug auf die Gränzscheidung zwischen dem Staat Georgien und dem Gebiet Florida vorlegen solle.

Mexiko.

Ucber Lie (bereits erwähnte) neue Krissa, die zu An sang dieses Jahres in der dermaligen Drdnung der Dinge in Mexiko eingetreten ist, enthält ein (purch gefällige Mittheilung uns zu zelkonmmener) Privatbrief eines auf einer Reise in jenem Lande begriffenen Dentschen aus Bera-Gruz vom 4. Januar Fol⸗= endes:

; „Die politischen Gährungen, die im Mexikanischen Reiche schon seit längerer Zeit unter der Asche glühten und sich in der neuesten Epoche durch die Presse Luft ju machen suchten, wobei sich Rocea Fuerte, der frühere Mexikanische Gesandte in London, det jetzt in der Hauptstadt Merike lebt mit einigen heftigen klagriffen gegen die Minister aus jeichnete, diese Gährungen, sage ich, sind denn nun endlich gestern hier ausgebrochen, aber bis jetzt, und was Vera⸗Crun selbst betrifft, auf eine so ruhige und gemäßigte Weise, daß man sich in Curopa von einer solchen Vevolntion nicht leicht einen Begriff machen kann. Das Osfijier Corps des hiesigen, nicht über 1500 Mann starken Mili= tairs, vereint mit den Herausgebern einiger Zeitungen und meh— reren Civil⸗Beamten, unzufrieden mit dem Verfahren der Mini⸗= ster in Mexiko, Allamann, Mangino, Facio n. f. w., in wel⸗ chem sie ein Streben nach einer Central⸗Regiernng zu erblicken glaubten, und denen sie außerdem Parteilichkeit, absucht und, was am meisten empörte, unconstitutiounelle Verlez— wandten sich an den in der Nähe ven Vera Cruz auf seinen Gütern leben⸗ den sehr bekannten General St. Ana (ein Vera⸗Crujaner) mit dem Ersuchen, sich an die Spihe der Bewegung zu stellen und auf Abdankung der Minister ju dringen. Er gab nach und ward nun gestern von jener Partei eingeholt und kam gegen Abend in die Stadt, wo er im Stadt hause abstieg. Er ward mit Glockengeläute und der Muslk der hier liegenden beiden Re— gimenter bewillkommnet; es ward ihm ein vivat, den MNinist ern aber ein pereat gebracht, und um 10 Uhr lagen 4 der Bevö ke⸗ rung von Vera⸗Cruz schon in tiefem Schlaf! ente Morgen erfahren wir nun, daß St. Ana den hiesigen Llutoritäten erklärt hat, er wünsche durchaus keine Revolution und beschränke sich auf das Verlangen der Abdankung der Minister, die er denn auch sofort in freundschaftlichen Privat⸗Zuschriften, welche durch Cou— rier nach Mexiko befördert worden sind, aufgefordert hat, dem Begehren des Volkes nachzugeben und sich von ihren Posten zu⸗ rücksuziehrn und dergestalt die Ruhe im Lande wied erherzustel⸗ len. Es kommt nun darauf an, ob ein ähnlichts Volks⸗Be⸗ gehren auch in anderen Provinzen stattfindet; man behauptet dies, und in diesem Falle werden die Minister keinen Widerstand leisten, sondern abdanken; sollten sie sich aber mit Gewalt zu alten versuchen, so würde es allerdings ju einem Kampfe der . kommen müssen, der aber weder lange dauern, noch zweifelhaft seyn kann. Was die Stadt Vera-Cruz anbetrifft, so wird ihre Ruhe und Sicherheit der Fremden und des Eigen⸗ thums von Niemand bejweifelt. Parteigeist herrscht allerdings in diesem Lande; wo mangelt dieser aber in Ländern, welche das jweifelhafte Glück haben, Republiken ju seyn? Die Einen wollen eine Central Regierung, die Anderen das Fö⸗ derativ⸗Shslem; die Einen wünschen die Rücklehr der vor einigen Jahren vertriebenen hier bürgerlich an sassig gewesenen Spanter, die denn allerdings in der letzten Zeit in großer Anzahl wieder gekommen sind, die Anderen, über diesen Gegenstand umzufrie den, verlangen eine nochmalige Vertreibung derselben ꝛc. Die anderen nicht Spanischen Fremden werden aber wenigflens in dem Staat, und namentlich in dem Hafen von Vera⸗Cruz, gern gesehen und darunter die Dentschen allen anderen Natso⸗

nen vorgezogen.“

In land.

Berlin, J. März. Am 25. v. M. fand zu Elberfeld eine Dire ltorial: Raths. Versammlung der Rheinisch⸗Westindischen Com⸗ pagnie statt. Nach Inhalt des darin von Seiten der Direction erstatte⸗ ten Vortrages hat dieselbe aus Mexiko, dem ausschließlichen Felde des Wirken der Compagnie für neue Unternehmungen während der letzten beiden Jahre, fortwährend befriedigende Berichte von der Agentschaft erhalten, die ans der Hanptstadt bis zum 23. No⸗ vember und von der Küste bis jum i. Dejember v. J. reichen. Im Waazen⸗Markte herrschte im Allgemeinen zwar noch nicht das rege Leben, das man um jene Zeit erwartet hatte, und vor—

züglich wirkten einige bedeutende erswungene Verkäufe von Eng lischen, Leinen ersetzenden, Waaren⸗Gattungen augenblicklich etwas

störend auf den Absatz Deutscher Leinen; man darf iudessen die

don Seiten der Compagnie in den letzteren Monaten ersolgten

Verkäufe dem Lager angemessen und im Gamen volle Genug⸗ thuung gewährend nennen. Von den vorsährlzen Herbst⸗-Sen⸗ dungen war das zuerst Schiff „Anna Maria“ eben jm Hafen von Vera⸗Cruz angekom⸗ men, und die Direction hält sich um so mehr zu der Hoffnung berechtigt, bald Angenehmes über diese schöne Ladung zu hören, weil das Lager in allen Haupt⸗Branchen der frischen Zufuhr sehr bedurfte und im Allgemeinen der Markt mit Deutschen Waaren nicht überführt genannt werden konnte. Es sind der Direction auch nech auf anderem Wege sehr interessante und höchst befriedi⸗ gende Mittheilungen, so wohl über den jetzigen Zustand des Mexlkani⸗ schen Etablissements, als über dessen Llussichten für die Zukunft und den Deutsch⸗Mexikanischen Handel im Allgemeinen, zugetkommen. = Buenes⸗Ares dietet schon lange und auch jetzt noch immer kei⸗ nen Stoff ju angenehmen Mittheilungen dar! Die bis zum 29. Okt. reichenden Briefe von daher entwerfen ein höchst trauriges

nn,, mn me, b,, , de , m, m , n,

. 280 Bild von der Lage der Dinge daselbst im Allgemeinen und schil⸗ dern den Handel insbesondere als fortwährend total daniederlie— end! Eine beispiellos trockene Witterun vermehrte die

rangsale jenes sich durch anhaltende Partei-Kriege erschöpfen⸗ den Landes auf eine drückende Weise, indem Futter- und Wafs⸗ sermangel im Innern dem Haupt⸗-Erwerb, der Viehzucht, noth⸗ wendig den empfindlichsten Stoß versetzen und die ohnehin schon weit geschrittene Verarmung vermehren mußte. Unter solchen Verhaͤltnissen darf es nicht befremden, wenn die Verkäufe gering

und verlustbringend ausfallen, und man kann es nur gern sehen, daß die Vorrathe und Ausstände der Compagnie an diesem

man es auch nicht bereuen darf, daß das Etablissement der Com kagnie daselbst seit dem 30. Sept. v. J. förmlich aufgehoben ist. Von der Westküste lauten die Nachrichten von Seiten der Agent⸗ schaft u Valparaiso, welche bis jum 25. Sept. v. J. reichen, so, daß die Direction sich über die bedeutende Verminderung der dortigen Lager der Compagnie, welche für eigene und fremde Rech— nung bei der vorigen Bilanz noch cirta 40h, 00 Rthlr. betrugen und jetzt kaum 50, 000 Rthlr. erreichen, nur Glück wünschen kann. =

Zeitraum von 23 Monaten umfassenden, Bücher— bschlusses vom 31. Deiember v. J. stellt der Real-Werth der Actien sich auf 44 pCt. von ihrem Nominal-Betrage. Es sind dabei folgende, bei der letzten Zusammenkunft festgestellte Grundsätze und die gemeinschaftlich deschlossenen Schätzüingen und Abschreibungen in Ausführung gebracht. 1) Alle älteren und mit Verlust dedroh⸗ ten Waaren⸗-Vorräthe sind nach einem auf die neuesten Be⸗ richte gegründeten Maßstab geschätzt und demgemäß bedeutend von ihrem ursprünglichen Werthe herabgesetz. 2) Der aus den neueren LAlussendungen bestehende Theil des Mexikani⸗ schen Waaren-Lagers (nach anderen Punkten wurde bekannt— lich nichts Neues mehr unternommen) ist kostenden Preise, ohne 3) Mehrere ansehnliche wegen deren Insolvenz und wegen Entwerthung der Waaren bagnie bedroht ist, sind nur für den muthmaßlichen Werth der Waaren angenommen. 4) Sind keine Provisionen oder Ge⸗ winne irgend einer Art anticipirt, selbst nicht für das Me⸗ xikanische Etablissement, ungeachtet dasselbe, da die letzte Bilanz von daher wie gewöhnlich mit dem 30. Juni abgeschlossen ist, für das letzte Semester einen nicht zu bejzweifelnden Gewinn in sich faßt, welcher also dem nächstfolgenden Jahre zufällt. 5) Alle als unrettbar bekannte Forderungen sind ganz und auf alle zweifelhafte der muthmaßlich bedrohte Theil abgeschrieben und namentlich einige bedeutende Lusstände an der Westküste nur für so viel angenommen, als einschließlich der in den Händen der Direction befindlichen Garautieen davon ungefährdet erscheint. Bei diesen in der Anwendung gewissenhaft durchgeführten Grund⸗ sätzen, welche von den früher beobachteten, auf ein sortlaufendes Geschäft berechnet gewesenen, in einigen Theilen abweichen, darf die Direction glauben, dem in der letzten General⸗Versammlung hinsichtlich der nächsten Bilanz geäußerten Wunsch, so weit es in ihren Kiäften lag und die Natur des Geschäfts es zuließ,

entsprochen zu haben. Schließlich lenkt die Direction die Auf⸗

merksamkeit der Versammlung nochmals auf die ihr vorgelegte Uebersicht über das Mexikanische Geschäft während der letzten

Punkte aus nicht mehr bedeutende Beträge vermindert sind, so wie

Nach Ausweis des dem Direktdrial-Rathe vor elegten, einen

bloß zum selbst⸗ Hin ufügung von Zinsen, angesetbzt. Forderungen an Consignatairs, wobei

für Vorschuß nebst angehäuften Zinsen das Interesse der Eom—

; a mn, ö . ö ke. 8

ö.

Nicht · Amtliche Cours Notizen. Berlin;, 7. Märza. (Ende der Bz est., 58 Met. 90. 43 do. J893. B- Actien 783. Russ. En 1 do. Holl. (18519 Boln. Pfhr. 833. do. Part. 55 z. Nied. wir] 404, do. 63 Anl. 923. Neap. Engl. 83, do. Fale. J33.

Amäater dam. 2. Näræ. e Nied. wirkl. Sch. 30953. Kanz - Biss. is. 68 Anl. 92. 53 do. Iz. Oest. 58 Met. 35. siuas. CS. is) gi. do. r. 183159 London, 238. Februar. 38 Cons. 827. Niederl. a0. pᷓᷣort. 493. Russ. 993. Wien, 2 MNürz.

53 Metall. pz. 43 do. 753. Part. Obl. 120 2. Bank- Actien

Königliche Schau spiele.

Donnerstag, 8. Mär. Im Schauspielhause: Die No Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der Zeitgeist, Possenspiel in theilungen.

Freitag, 9. März. Im Opernhause: Oberon, tomantj Feen - Oper in 3 Abthellungen, mit Ballets; Musik von C. don Weber. (Herr Vetter, vom Grosherzogl. Hoftheater Darmstadt: Hüon, als Gastrolle.) Zu dieser Oper jwerden mit Freitag bezeichneten Opernhaus⸗Billets verkauft.

Im Schauspielhause: Französtsche Vorstellung.

Königstädtisches Theater. Donnerstag, 8. März. Zum erstenmale: Der Nacht 1 Schauspiel in 5 Akten, nach dem Französlschen, von Lemh

Neueste Nachrichten.

Paris, 1. März. Gleich nach der Eröffnung der gestr Sitzung der Pairs-Kammer trat ein Bote der Deputin Kammer in den Saal und überrelchte dem Prässdenten die ner dings von dieser Kammer veränderte Resolution in Bezug auf Abschaffung der Trauerfeier des 21. Januar. Auf den Ang des Herzogs v. Broglie wurde die sroposstion derselben K mission überwiesen, die sich schon einmal mit der Prüfung di Gegenstandes zu beschäftigen hatte. Die Versammlung si hierauf ihre Berathung über die Civilliste fort. Ein Vorsch des Herzogs v. Coignh des Inhalts, daß man statt des 16 Artikels den gten und 10ten des ursprünglichen Ge setz Entwurf wie die Regierung ihn vorgelegt hatte, wiederherstelle, gab eier weitläuftigen Debatte ÄAnlaß. zufolge, sollten die Krongüter niemals mit Schulden des re renden sollte die Veteranen ⸗Kasse für men. Der Marquis von Dreur⸗Brezs unterstützte Antrag des Herzogs von Coignh und nahm sich mit vieler Wan der Haus-Beamten der vorigen Dynaftse an. Der Herzog n Bassano hielt das Amendement um deswillen für un ulass weil alsdann billiger Weise auch das Einkommen der Cipill erhöht werden müßte, alle Geldbewilli ungen aber zunächst der Deputirten⸗ Kammer ausgehen müßten. Der Graf v. Ton

non und der Baron Mounier ließen sich zu Gunsten des g

trages vernehmen, wogegen der Königl. Commissair, Herr Dun d. Aelt. behauptete, daß die Civilliste den Penslonairs der Ve ranen-Kasse nichts schuldig sey. Ohne Zwelfel, sügte er hin verdienten die 2000 Familien, die auf diest Kasse angemien wären, daß die Regierung sich ihrer annähme; auch fey me

Bilanz⸗Periode, welche den sehr erfreulichen Beweis liefert, daß dieser fortgesetzte Verkehr, nach Abzug der vollen darauf fallenden Zinsen und sämmtlicher hie sigen Verwaltungs⸗Kosten, einen reinen Ueberschuß von 61,900 Rthlr. abgeworfen und also den Ver— mögensstand der Compagnie um so viel gebessert hat, während sämmiliche übrige überskceische Etablissements bis auf ihren ge— r eff er sehr verminderten Standpunkt frei von die sseitigen

erwaltungs⸗Kosten adgewanden sind. „Legen wir nun (heißt es weiter) der eben erwahnten U-bersicht über das Mexikanische Geschäft, welches in seinem Ergebnisse um so mehr Vertrauen verdient, weil es einen Durchschnitt von zwei Jahren umfaßt, die Ihnen vorgelegte Tadelle zur Seite, nach welcher von der Waaren⸗-Ausfuhr der Compagnie, die sich voin Anfang an bis jetzt auf nahe an 8 Millionen Thaler beläuft, allein 3. Millio⸗ nen auf Mex ko fallen, so glauben wir durch diese vereinte Dar— stellungen nicht allein, bei dem so vielseitig gewünschten Fortbe⸗ teieb eines Verkehrs mit Mexlko, den sich anschließenden Actio⸗ nairen eine gegründete Aussicht zu einer nützlichen Kapital⸗An⸗ lage eröffnen zu dürfen, sondern wir gewinnen dabei auch die genugthuende Ueberzengung, daß ein soiches Unternehmen dieje— nige Theilnahme verdient, welche ihm aus höheren Rücksichten bereits in so reichem Maße geworden ist. Insbesondere fühlen wir uns bei dieser Veranlassung gedrungen, mit lebhafte⸗ stem Dante die sortgesetzte huldodolle Unterstützung Sei⸗ ner Majestäat unseres zlllergnädigsten Königs zu preisen. Seit unserer jüngsten Miltheilung haben sich die Antworten auf unser Runcschreiben vom Monat Jult die Fortsetzung der Geschäfte mit Mexiko durch einen ohne weiteren Zuschuß auf das Ergebniß des jetzigen Compagnie-Vermögens sich bildenden neuen Verein betreffend merklsch vermehrt und umfassen bis heute 2192 Actien, wovon sich 1224 für die Bildung einer neuen Gesellschast, 430 für eine spätere Erklärung und Hoh für den Austritt aussprachen, so daß von den im Umlauf befindlichen 3200 Actien noch göß im Rückstand sind.“

Cholera.

Lon don an der Cholera 20 Pera!

Am 27. Febr. erkrankten in sonen, es starben 11 und genat 1. Bis zu die sem Tage Nach⸗

(snd in England und Schottland im Ganzen 55h Pers 5 im Ganzen 55 ersonen er⸗ im September von Hamburg erpedirte . z 1

mittags 5 Uhr waren im Gamen 101 Personen erkrankt und 60 gesto ben. In Glasgow erkrankten am 25. Febr. 14 Per⸗ sonen, es starben und genasen 9. In Edinburg erkrankte an demselben Tage 1 Person, es starb 1 und genasen 4. Im

bereits mit der Entwerfung

eines Gesetz⸗ Entwurfes über d Gegenstand beschäftigt, und derselbe werde binnen kurzem? Kammern vorgelegt werden. Das fragliche Amendement wi

der ganze Gesetz⸗ Entwurf beinahe einstimmig angenommen.

Die Deputirten-Kammer war 2 auch um 2 1 noch nicht vollzählig; es wurde daher beschlossen, daß hi führo die Sitzungen bereits um 12 Uhr eröffnet wer sollten. thungen über den Kapitel (720,000 Fr. für das Llichungswesen der Maße m Gewichte) wärde unverkürzt bewilligt. Im 23sten Kapitel mi den 448,000 Fr. für verschiedene Wohlthätigkeits⸗Anstalten n langt; darunter 210 000 Fr. für die große Blinden⸗ Ansti 130,000 Fr. für die Taubstummen-Anstalten in Paris und B deauxr und 40, 000 Fr. für die Irren⸗Anstalt zu Charenti Herr Corcelles trug darauf an, daß man die erstere Sum um 40,9000 Fr. erhöhe. Herr Salverte unterstützte den trag, während der Handels-Minist er selbst ihn bekämpfte. D Amendement wurde zuletzt, gleich einem anderen des Grafen v. Ra buteau, welcher die Taubstummen-Anstalt noch mit 19,000 bedenken wollte, verworsen. Eine andere von Herrn March beantragte Erhöhung von 25, 000 Fr. wurde dagegen angenomm Das 2äste Kapitel enthält 1 Mill. an Unterstützungen für ehemaligen Kolonisten von St. Domingo, St. Pierre, Mi lon und Canada. Der General Lam arque verlangte bel i ser Gelegenheit einige Llufschlüsse über die mit aiti unterzel neten Traktaten. Der See⸗Minister erwiederte, daß di Verträge auf dem Fuße der genauesten Reciprocität abgeschlos⸗ gewesen wären, daß mittlerweile aber der Prässdent Boyer unbekannten Gründen den halben Zoll, den bisher Frankreich Haiti nur zu entrichten gehabt, abgeschafft habe; seitdem sey Französische Konsul von dort abgereist und habe einen Vh Konsul zurückgelassen; jetzt wären dem Präsidenten neue V schläge gemacht worden; inan hoffe, daß feine dintwort befrsel gend ausfallen werde; wäre dies aber nicht der Fall, so die Regierung zu ernsteren Maßregeln schreiten. Bei demmäch ger Abstimmnng wurde das fragliche Kapitel angenommen. C Gleiches erfolgte demnächst auch hinsichtlich des 25sten Kapitel

26sten Kapitel in Antrag gebrachten 100,000 Fr. zur Unt erstützu der Vereine für mütterliche Fürsorge bewilligt. Nicht m der wurde das 27ste Kapitel, wonach zum Behuf einiger h fentlichen Gebäude hierselbst 762, 000 Fr. ausgesetzt sind, nach di

Ganzen sind daselbst seit dem Ausbruch der Cholera 32 Personen erkrankt und 16 gestorben. Seit dem Ausbruch der Cholera

krankt und davon 1678 gestorben.

fälliger Diskussion, mit Verwerfung einer von Hrn. Rambuttr vorgeschlagenen Vermehrung genehmigt. Ueber das 2gste Kah tel, worin zur Unterstützung der Königl. Theater 1,300,000 auegesetzt sind, entspann sich eine längere Debatte, deren Fon setzung auf heute vertagt wurde.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abend . Nach einmaliger ß Uhr. 2 uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

* e * . Ma

zs, 7 ver g, Har. Ss, var ouekwi- ö n n, . 4 5 8. Que g rme en R. . 1 65 R. 404, o R. 1,9090 R. Fluß wärme 1,8 R.

76 vCt. 97 pgt. Bodenwaͤrme - 0, 95 R. truͤ be heiterer. Ausdunstung 347.

1832 6. Maͤrz.

Luftdruck. guftwdrme Thaupnun kt Dunstsaͤttgg. S8 vCt. Wetter trübe Schnee) Wind ..... .

Poln. Loose 573.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 97. 80. fin conn 7. S0. Zproc. pr. compt. 67. 25 lin cour. 67. 30. Spro Neap. pr. Compt. 78. 30. fin cour. 78. 50. hproc. Spal Rente verp. 523. 5proc. Röm Anl. 79.

Frankfurt a. M., 4. Mär. Oesterr. 5proc. Metall. 8b 3b. proc. 77. 767. 2lproc. 45. proc. 93. Br. Ban Actien 1358. . Partial⸗Obl. 1223. Loose zu 100 51. I6h

*

Redacteur John. Mitredacteur Cottel. * e== J

* Sm. Sꝛiederschlaa 17a. Wolkenzug. , * Niederschlag

Gedruckt bei A. W. Hayn.

ö k . re, me, mn mln, dn mr nr, , e . , l,, m . 6 36 . ,,, , .

Diesen beiden Arti

Königs belastet werden dürfen, und die Civiss ihre Rechnung übern

ließlich mit großer Stimmen: Mehrheit verworfen und demnät i : list dene, d. he f Beamte Jwanoff zum Geheimenrath im Ministerium des In⸗

hern und der Oberarzt bei der Garde⸗-Kavallerie, Kollegienrath

An der Tages-Ordnung war die Fortsetzung der Ben Etat des Handels⸗-⸗Ministeriums. Das M

worin 390, 900 Fr. zur Unterstützung der Wohlthätig keits⸗ Anstaltu Erzie hungshäuser ꝛc. in Ansatz gebracht sind. Eben so wurden die

Preußischt

Allgemeine

taats⸗-Zeitung.

8669.

* 2 2

Berlin gten Marz

Freitag den

K / /

———————

Amttiche Nachrichten.

Kronik des Tages.

St. Majestät der König haben dem Königl. Niederländi— jen Gouvernements-Rath für die Bibliothek, auch Mitglied jd Schatzmeister vom hohen Adels-Rath, Baron van We st⸗ enen van Tiellandt im Haag, den St. Johanniter⸗Orden verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem Gräflich Stolberg⸗ dernigerodeschen Kammer-Direktor Wilhelmi den Rothen

ler Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.

Seine Majestät der König haben den Kammerherin Karl tto Ludwig von Arnim zum Ober-Schenk zu ernennen ruht.

6 Königs Majestät haben dem General⸗Superintenden⸗

und Konsistorial⸗ Direktor Freyhmark in Posen die Würde hes evangelischen Bischofs beizulegen und das Ernennungs⸗ splem Allerhöchsteigenhändig zu vollziehen geruht.

Seine Majestät der König haben dem Hutmacher-Meister duard Noack das Prädikat eines Hof-⸗Huimachers zu erthei—

geruht.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Rußland.

St. Petershurg, 29. Febr. Zu der heute flatthabenden äkularfeier der Errichtung des ersten Kadetten-Corps sind imtliche Militair⸗ und Cwil-Personen, welche in dieser Lehr— stalt Etziehung und Unterricht genossen haben, zur Mittagsta—

bei Sr. Majestät dem Kalser im Winterpalast eingeladen. ie Corps⸗-Commandeurs und Divisions-Befehlshaber, General— de Flügel-Ldjutanten und Generale von der Suite Sr. Maje— it versammeln sich im Konzertsaale, alle Uebrigen aber in Pa— de-Uniform in der eisten Antichambre—

Durch Allerhöchste Ukasen und Tagesbefehle werden der Ge— ral-Adjutant Fürst Dolgorukoff zum Militair- und Civil Gou— rneur von Wilna und zum stellvertretenden General-Gouver— ur von Grodno und Bialystock, der Militair- Gouverneur ven giew, General-Adjutant Lewascheff, auch zum Civil-Verweser die— s Gouvernements, der beim Kriegs-Ministerium angestellte

zochin, zum Leibchirurg des Kaiserlichen Hoses ernannt und r verabschiedete Wirkliche Staatsrath Kisseleff auf sein Ansu⸗ en wieder in den Dienst aufgenommen.

Se. Majestät der Kaiser haben dem General ⸗Adjutanten rafen Krasinski zur Belohnung seiner Ergebenheit für den hron und des Eisers, womit derselbe sich eines ihm ertheilten chtigen Auftrages entledigt hat, den St. Wladimitr-Orden 1fler asse und den Kaiserl. König. Oesterreich ischen General⸗Majoren Ihtel und Grafen Alberti-Depoi, zur Bejeigung Ihres Wohl⸗ Hdleng, den St. Aunen⸗-Orden 1ster Klasse verliehen.

Der General-Lientenant Sweischin ist aus Wyschni-Wolot— ock, der General⸗Lieutenant Knorring aus Pleskau und der heral-Lldjutant Byström aus Riga hser angekommen; am 24. M. ging der bevollmächtigte Minister am Persischen Hofe, af Simonitsch, von hier näch Tiflis und am 26sten der Ge⸗ al'Lieutenant Dieterichs nach Jekaterinenburg ad.

Vermittelst Allerhöchsten Ukases vom 14ten d. M. wird die neral-Direction der geistlichen Angelegenheiten fremder Kon⸗ slonen dem Minlsterium des Innern? als ein abge sondertes epartement einverleibt.

Die Jubesfeier der Stiftung des hiesigen Kadetten⸗Corps rd heute auch in der evangelisch⸗lutherischen Kirche durch einen stgottesdienst begangen.

Im Hafen von Reval wurde am 20sten d. M. durch An⸗ aft eines Englischen Schooners die diesjährige Schifffahrt wie—⸗

al etz der Capitain hatte im Sund keine Schiffe an⸗ roffen.

Die St. Petersburgische Zeitung enthält einen Ne— blog des am 10. Jan. in Reval verstorbenen Landschastsmalers arl v. Kügelgen; er war ein Zwillingsbruder des zu Dresden ordeten Geschichtsmalers Gelhard v. Kügelgen und wurde 16, Febr. 1772 zu Bacharach geboren; 35 Jahre seines Le⸗ s brachte er in Rußland zu, wo er im Norden und Süden hlreiche Landschaften aufnahm. Er lebte in innigster Freund—⸗ aft mit dem Finanz⸗Minisfter Grafen Kanktin. In Bezug fe den Charakter seiner Landschaften heißt es: „Es herrscht rin jene freudige Ruhe, jene Aumuth, die den Schauenden zieht, ohne ihn durch größe Efferte zu überraschen. Seine isten Arbeiten sind Gegenden aus der Krimm, aus Finnland d dem Revalschen Bezirk. 1g der Luft und des Wassers hinter Vernet zurücksteht und ne Vordergründe nicht das Prächtige und Großartige der Claude⸗

drrainschen Landschaften haben, so ist doch das Grän und das öͤne Lichterspiel auf seinen Gemälden unnachahmlich.“ Kägel⸗ n war Hofmaler und Mitglied der Akademie der schönen Künste

t. Petersburg.

Im ganzen Russischen Reiche sind im J. 1830: 1,844, 266 Inder Griechischer Konfession geboren worden, worunter g51, 690 äinnlichen und 892,576 weibfichen Geschlechts; gestorben sind o' z2äl, worunter S682, 7g männlichen und 65 , 332 welbli⸗ Geschlechts, also 507, 025 mehr geboren, als gestorben. Hei⸗ then wurden za9, 283 1 gesch ossen.

Von diesem Jahre an sollen in dem Gepräge der Russi⸗

den Golde und Silber⸗Münzen, in Gemäßheit eines Allerhöch⸗ s n Befehls, einige Veränderungen vorgenommen werden.

ö ö

3

Wenn Kügelgen in der Darstel⸗

Polen.

Warschau, 4. März. Der Präsident der Plozker Woje⸗ wodschaftsKommissson dankt den Befehlshabern und Generalen des ersten Corps der Kaiserl. Rassischen Armer, Graf Pahlen, Golowin, Perrin, Lauskoi, Lieders, Swietschin, Panjutin und Schkurin, da jene Truppen jetzt ihre Standtquartiere in der Wo— jewodschaft Plozk verlassen haben, für ihr hochherziges Benehmen gegen die Einwohner.

In diesen Tagen langten die Fürsten Wladislaus und Boris Tschetwertyuski aus Rußland, die Fürstin Sapieha aus Dres den, der Graf Johann Zaluski aus Lukowo, der Staats rath Kras⸗ sowski und der Kollegienrath Popoff aus St. Petersburg, der General Rüdiger aus Wolhynien, der General Chilkeff aus Konskie, der General Schidotenko aus Odessa, der General Kor⸗ sakoff aus Modlin, der General Senet aus Rußland, die Gene⸗ rale Golowin und Panikin aus Plozk, der Lieutenant Chlopizki aus Slonim und der Oberst Rendschina, der Major Grabinski und die Stabs-Offiziere Lewinski und Chorschewski aus Könige⸗ berg hier an.

Am 28sten v. M. starb hier nach mehrmonatlicher Krankheit der Kanonikus Ludwig Chiarini, Peofessor der Theologie, der Ocientalischen Sprachen und der Hebräischen Alterthlimer an der Kaiserl. Alexanders-Universität, Mitglied des Ifraelitischen Co— nüté's im Königreich Polen und vieler gelehrten Gesellschasten. Die bedeutendste Arbeit des Verstorbenen war eine Uebersetzung des ganzen Talmuds, die er jedoch unvollendet zurückgelassen hat; unter seinem handschristlichen Nachlaß befinden sich mehrere be— reits vollständig fertige Theile dieses Werks; nur der erste Theil ist gedruckt. Ein anderes Werk Chiarini's, die Theorie des Ju—⸗ daismus, in Feanzöslscher Sprache geschrieben und in 3 Theilen herausgegeben, hat allgemeine Aufmerksamkeit erregt. Vor meh⸗ reren Jahren gab er auch eine Sammlung Italiänischer Gedichte heraus. Seine in Lateinischer Sprache geschriebene Hebräische Grammatik und Lexikon hat Herr Chlebowski ins Polnische übersetzt.

Die Allgemeine Zeitung enthält einen Auszug aus dem Bericht des Grafen Skardek über die Gefängnisse des Königreichs Polen im Jahre 1830.

Frankreich.

Pairs-Kammer. Sitzung vom 29. Febr. (N ach⸗ trag.) Der Marquis v. Dreur-Brézs unterstützte den Au— trag des Herzogs v. Coigny, die Veteranen-Kasse zu der Civil— liste zu schlagen, etwa in folgender Weise: „Ich würde in einer Finanz⸗-Angesegenheit das Wort nicht ergreifen, wenn ich es nicht für meine Pflicht hielte, mich der Penssonairs der ehemaligen Veteranen⸗-Kasse, die sich gegenwärtia in einer höchst bedenklichen Lage befinden, anzunehmen. Der Königl. Commissair zählte sle gestern insgesammt zu der Klasse der Haut dienerschaft. Doch befinden sich unter ihnen eiue Menge atisgezeichneter Künstler, ein Cherubini, Boheldleu, Spontin! und viele andere Notabili⸗ täten. Das Schweigen der Minister über diesen wichtigen Ge⸗ genstand läßt sich um so schwerer erklären, als sie die Gerechtig⸗ keit des Primips nicht in Abrede stellen. Dieset Schweigen hat zu dem ohne Zweifel lügenhaften Gerüchte Anlaß gegeben, daß, wenn die Veteranen⸗Kasse nicht mit der Civilliste vereinigt worden, der Einfluß der Ministtr dem diesfälligen Beschlusse der Wahl⸗Kam—⸗ mer nicht fremd gewesen sey. Doch sind die Ansprliche der Pen⸗ sionairs unbestreitbar, da sie auf einem Ge halts⸗LAbzuge beruhen; die Regierung giebt uns jetzt die Verssch erung, daß sie binnen kurzem ein neues Gesetz über diesen Gegenstand vorlegen werde. Ich meinerseits verwerfe diesen Plan, da das Resultat desselben mie sehr ungewiß scheint. Es laßt sich in der That annehmen, daß derselbe einen heftigen Widerstand in der Veputirten⸗ Kam⸗ mer finden würse; verwirft diese den verlangten Kredit, so wür— den die Penstonairs dadurch in die hülflosefie Lage gerathen und die Regierung sich in der Unmöglichkeit befinden, irgend etwas für sie zu tuun. Alle Gründe, die bisher gegen das Amende— ment des Herzegs von Coigny angeführt worden sind, beschrän⸗ ken sich auf folgendes Raisonnemtnt: „„Ihr habt voll⸗ kommen Recht; die Grundsäße, die Ihr aufstellt, sind ganz billig; aber die Deputirten-Kammer ist anderer Meinung Lewesen, und Ihr müßt Euch daher in ihren Willen fügen.“ Ich din weit entfernt, den Befugnissen der Wahl-Kammer ir⸗ zend zu nahe töeten zu wollen; aber ich glaube, daß wir der sel⸗ ben Freiheit wie sie genießen, da sonst jede sernerweite Berathung von unserer Seite überflüssig seyn wurde.“ Der Herzog von Bassano war ebenfalls der Meinung, daß die Penssonairs der ehemaligen Veteranen-Kasse unbestreitbare Rechte hätten, daß indessen diese Frage nur durch ein besonderes Gesetz entschie⸗ den werden könne. Moch ließen sich der Graf von Tournon und der Baton Mounier für, der Königl. Commissair, Hr. Du pin d. Aelt. aber, so wie der Graf Roy, wider den Vor—

schlag des Herzogs von Coiznh vernehmen, worauf dleser, nach⸗

dem der Kriegs-Minister die Versicherung gegeben, daß der an— gekündigte Geset⸗Entwurf über die eheniallge Veteranen⸗Kasse binnen wenigen Tagen vorgelegt werden würde, mit großer Stim⸗ men⸗Mehrheit verworfen wurde. Die Artikel 10 bis 29 des der Berathung vorliegenden Gesetz Entwurfes wurden sodann unver— ändert und ohne irgend eine Debatte von einiger Bedeutung an⸗ genommen, und das ganze Gesetz ging zuletzt mit 112 gegen 4 Stimmen durch. Am Schlusse der Sitzung berichtete noch der Herzog Decazes über 7 Gesetz⸗ Entwürfe von örtlichem Interesse.

Deputirten⸗-Kammer. Sitzung vom 29. Februar. (Nachtrag.) Das 2Zäaste Kapitel des Budgets des Handels⸗ Ministeriums, worin 1 Million zur Unterstützung der ehemaligen Kolonisten von St. Domingo verlangt wird, gab dem General Lamar que Anlaß, sich einlge Aufschlüsse über die mit der Re— publik Haiti abgeschlossenen Traktate zu erbitten. Er hielt es für den Fall, daß der Präsident Boher die Ratisieation die ser Traktate auch ferner noch verweigern sollte, nicht sür angemessen, deshalh eine Landung zu versuchen; dagegen glaubte er, daß man

die Haitische Regierung zur Annahme jener Verträge zwingen

Stimmung gegen Frankreich geändert.

könnte, wenn man Kreuzfahrten in den dortigen Gewässern an⸗ stellte und dadurch die Handels⸗ Verbindungen mit der Republit unterbräche. Der See⸗M in ist er ließ sich liber diesen Gegen⸗ stand folgendermaßen aus: „Es wurden im April v. J. mit dem in Paris anwesenden Agenten von St. Domingo zwei Traktate ab⸗ geschlossen, wovon der eine die Schuld, der andere aber Handel und Schiff fahrt betraf. Dem ersteren zufolge, sollte die Republik jährlich Mill. zur Vertheilung unter die Kolonisten und unter die Kontrahen⸗ ten der Anleihe zahlen. Der Handels- und Schifffahrts-Ber—⸗ trag war auf den Grundsatz der strengsten Reciprocität basirt, und wir sollten danach in Haiti wie die begünstigtste Nation be⸗ handelt werden. Während diese Verträge in Paris unterzeich— net wurden, fiel es aber plötzlich der Haitischen Regierung ein, den im Jahre 1825 stipulirten Halbzoll für alle Fran ösische Er⸗ zeugnisse aufzuheben. eberhaupt hatte sich mittlerweile dort tie Man war nämlich der Meinung, daß die gedachte Verordnung durch die Juli⸗Revoln⸗ tion annullirt worden sey, und daß die Regierung Ludwoig Phi— lipps kein Recht mehr habe, auf der Volljiehung der Emanei⸗ pations⸗-Bedingungen zu bestehen. Als nun Herr St. Maca— Ih mit den Traktaten in St. Domingo eintraf, weigerte der Präsident sich, sie zu ratifiziren, unter dem Vorwande, daß eine Regierung, die ihre Existenz liberalen Grundsqätzen verdanke, selbst gegen diese Grundsätze verstoße, sobald sie sich einen Preis für die, Anerkennung der Freiheit eines anderen Volkes zahlen losse. Wie schwierig unter diesen Umständen die Lage unseres dortigen Konsuls werden mußte, leuchtet ein; er hielt es fl angeme ssen, die Insel zi verlassen, und handelte hierin vielleicht etwas lüber— eilt, da er keinen bestimmten Befehl dazu hatte. Mehrere Fran⸗ zösische Kaufleute folgten seinem Beispiele, und es entstanden da⸗ durch einige Besorgnisse in unseren Hafenstädten. Indessen mochte doch die schleunige Lbreise des Herrn Mollien den Peässdenten selbst einigermaßen besorgt machen; denn er suchte bald darauf durch indirekte und mündliche Mittheilungen sein Verfahren zu rechtfertigen. Diese Aufschlüsse veranlaßten von unserer Seite eine Antwort in der Form einer Verbal-Note, worin man den Grundsatz aufstellte, daß die von St. Domingo verlangte Entschädigung weniger ein Preis für die Emancipation diefer Insel, als ein Ersatz für die vielen Verluste sey, die die Kolen— sien von St. Domingo erlitten hätten. Nichtsdestoweniger ha— ben wir Anstand genommen, einen Bruch mit der Republik zu beschleunigen und uns mit derselben in einen Krieg zu verwickeln, der dem Handelsstande nur nachtheilig seyn könnte; wir wollten zuvor alle mögliche Mittel zu einer gütlichen Uebereinkunft er⸗ schöpfen. Die Regierung würde sich sogar einige Modi⸗ ficationen des abgeschlossenen Traktates gefallen lassen, in⸗ sofern nur nicht die den Kolonisten zuerkannte Entschädi—⸗ gung dadurch geschmälert würde. Unter diesen Umständen ist der Haitischen Regierung Behufs einer difinitiden Erklärung eine Frist gesetzt worden, die jetzt beinahe abgelaufen ist. Wir werden demnächst, nach Lage der Umstände, die gegen Haiti zu treffenden Verfügungen abmessen. Es ist hier weder Ort noch Zeit, die von dem vorigen Redner in Vorschlag gebrachten krie— gerischen Maßregeln zu erörtern. Ich glaube, daß es unvorssch⸗ tig seyn würde, der Haitischen Negserung mit einem allgemeinen Keiege zu drohen; es bleiben uns aber noch andere Mittel übrig. Hätten wir es mit Haiti allein zu thun, so könnten wir vielleicht noch schwanken; diese Frage knüpft sich aber an andere Interes— sen in benachbarten Regionen, wo wir nicht allzuviele Beispiele der Ungestraftheit geben dürfen. (Lebhafte Sensation.) Ich benutze daher auch noch diese Gelegenheit, um die Kammer dar— auf aufmerksam zu machen, daß aus dem oben erwähnten Grunde einige Summen in dem Budget der Marine aufgeführt worden sind; die Regierung würde es mit großem Leidwesen se⸗ hen, wenn die Kammer sich bewogen finden sollte, diese Summen zu streichen.“ Herr v. Trach erinnerte daran, daß er von An— fang an die Grundlagen des mit der Republit abgeschlossenen Traktates über die Schuld als unausführbar betrachtet habe. Zugleich bezeichnete er die von Buonaparte unternommene Ex⸗ peditien nach St. Domingo, nachdem die dortige Bevölke⸗ rung ihre Freiheit mit ihrem Blute erkauft (lautes Murten), als im höchsten Grade ungerecht. Man machte von verschie de⸗ nen Seiten den Redner darauf aufmerksam, daß es unter den obwaltenden Umständen sehr unvorsichtig sey, solche Reden zu führen. Herr v. Tracy kehrte sich indeß nicht hieran. „Ich muß mich wundern“, äußerte ex, „daß, wenn man die gegen⸗= wärtige Diskussion für unzeitig und unvorsichtig hält, der See— Minister selbst das Zeichen dazu gegeben hat, indem er uns von bevorstehenden Rüstungen spricht, ohne die Folgen dersel— ben zu bedenken. Ich halte es für meine Pflicht, auf die damit verknüpften Gefahren aufmerksam zu machen. Halt man sich für befugt, von der Republik Haiti unerschwingüͤche Summen als den Lohn für die Anerkennung einer Feeiheit zu ö die das Land sich selbst errungen hat, so läuft men efahr, unstrem Handelsstande große Unfaͤlle zu bereiten und die Quellen einer Wohlfahrt zu verstopfen, die mit jedem Tage zu— genommen haben würde, wenn man auf den eitlen Plan ver⸗ zichtet hätte, eine übermäßige Entschädigung zu verlangen, oder vielleicht gar ein für immer verlornes Besitzt hum wieder zu errin⸗ gen.“ Nach einer kurzen Replik des Hande 16. Ministers wurde diese Debatte geschlossen und das 24ste Kapftel angenommen. Im Lösten Kapitel werden 390,000 Fr. zur Unterflützung ver— schiedener Wohlthatigkeits⸗Anstalten, Armenhäuser, Eiziehunga⸗ häuser u. . w. verlangt. Auf den Antrag des Hrn. Perrean erlitt dieses Kapitel eine Herabsetzung von 64, 900 Fr. Das 26ste Kapitel dagegen (105 000 Fr. zur Unterstützung der Ver— eine für mütterliche Fürsorge) ging ohne Weiteres durch. Das 27ste Kapitel enthält 290, 0696 Fr. für den Ausbau der Magda— lenen⸗Kirche, 400, 000 Fr. für den Triumphbogen in den Elyhsd— schen Feldern und 162,060 Fr. für die Gebäube der Taubstum— men-Ansialt und das 23ste Kapitel 1,300, 000 Fr. als Zuschuß für die Königl. Theater. Das erftere wurtze unverkürzt ange—⸗ nommen; über das letztere dagegen entspann sich eine läugere Debatte, die in der nächsten Sitzung fortgesetzt werden sollte.