1832 / 70 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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und alle Triumph-Gesange der Banditen im? Gebirge und der

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Brässel, 3. März. In der gestrigen Sitzunz der Reprä⸗ sentanten⸗Kammer wurde die Debatte iber den Hambrenck⸗ schea Kontrakt fortgesetzt und beendigt. Die Herren Osy und Gendebien sprachen sich noch einmal, Letzterer mit besonderer Energie und Heftigkeit, für die Ernennung einer Untersuchungs⸗

Mommission aus, während sich der Kriegs-⸗Minister und der Müinister des Innern derselben eben so entschieden widersetz⸗

ten. Bei der Llbstimmung trug die Ansicht der Mintster einen

entschliedenen Sieg davon, indem 61 Mitzlieder gegen die Kom—

misstön und nar 17 dafür stimmten. . „Die Kammer“, saꝛt die Emancipation, „hat in ihrer

gestrigen Sitzung durch 61 Stimmen gegen 17 beschlossen, daß

ktne Kommisston zur Untersuchung des Fambrouck'schen Kontrak— tes ernannt werden soil.

Bei ziesem ungfück ichen Prozeß haben Alle verloren Mini? ster, Land, Kammer und Regierung: der Minister seinen Cha⸗ älter, die Kammer ihre Würde, die Regierung ihre Stärke, das Land sein Geid. Herr Hambrouck allein hat gewonnen!“

Deu tgsch land.

München, 2. März. (Nürnberger Korrespondent.) verdrängt werden könnte.“ lich zum Regenten Griechtnlands auserwählt und diese Wahl von unserem Hofe angenommen worden, unterliezt nicht nur kei⸗ nem Zwveiftl mehr, sondern kann sogar als offiziell betrachtet werden. Prin Otto befindet sich bereits in einem Iilter von 17 Jalren und kesitzt der allgemeinen Stimme nach die liebenswür

Daß Se. K. H. der Prinz Otto von den hohen Mächten wirk⸗

izften Eigenschasten und ganz ausgtzeichnete Geistes⸗ Talente.

E soll schen die bewimdernswertheflen Fortschritte in seinen Stn⸗ ' 10 Kramke blieben Bestand. Ausbruch der Cholera (11. Febrüar) 174 Personen, davon star⸗ ben 108. Man hat schon davon gesprochen, daß dem Hrn. Grafen v. Ar⸗ den Prinzen nach

deen gemacht zaben. Seit die Bestimmung des erlauchten Prin⸗

zn entschieden ist, beschäftigt sich derselbe dem Vernehmen nach

sehr auzelegentlich mit Erlernung der Neugriechischen Sprache.

zwansperg der Antrag gemacht worden sey, Griechenland zu begleiten.

Unter der Ueberschrift: „Bedürsnisse der Deutscken Peesse“ enthält die Batersche Staats-Zeitung vom ten (Wegen Mangels an Raum

März einen interessanten Artikel. müssen wir uns dessen Mittheilung vorbehalten.)

O esterreich. .

Wien, 27. Zebr. (Allgemeine Zeitung.) Ihre Durch⸗ laucht die Frau Färstin von Metttrnich ist diese Nacht von einer

Dem Keiegs⸗Minister ist auf diese Weise eine Indemnitäts-Bill überliefert worden; aber auf dersel⸗ ben feht geschrieben: Der Hambrouck'sche Kontrakt ist gebrand⸗ markt, er ist im höchsten Grade nachtheilig, er ist standalös. darin doch weder eine Zurücknahme, noch eine Modistcation der sräher ausgesprochenen Ansprüche und Doktrinen. nicht gesagt, wie die Manner der Expedition sich nach dem Siege

Peinzessin entbunden worden. .

Die Augsburger Allgemeine Zeitung theilt nach stehende Privat⸗Korrespondenz⸗- Nachrichten mit:

„Bologna, 25. Febr. Das Erstaunen über die in der Nacht vom, 22. auf den 33. d. M, erfolgte gewaltsame Besetzung von Ll. kona durch die Franzosen ist von Seiten aller Parteien gleich groß. Man fagt: Wozu diese Verletzung des heiligsten Rechtes eines Souverains, wenn man sich die Miene grben will, dasselbe zu schützen? Wozu die Entwaffnung seiner Truppen, die Mißhandlung seiner Vertreter, der anzenommene Ton eines Feindes und Siegers? Merkwärdig, daß gerade an diesem Tage eine bedeutende Zahl Oesterreichischer Truppen über Ferrara auf das Oesterreichische Gebiet zurückkehrte, so daß in diesem Flugen⸗ blicke kaum ein paar tausend Mann in den kegationen stehen, wo sie von allen denen, die etwas besitzen, als Schutzengel be— trachtet werden. Wäre der Feanzösische Ueberfall darauf berech— net, auch diest wenigen Oesterreichischen Truppen zur Räumung zu vermögen, so würde der Kalkül offendar irrig feyn, denn die natürliche Wirkung wäre doch gewiß keine andere, als die Oester— reicher bleiben zu machen. Zögen sie aber ab, welches Schicksal stände dem Lande dann bevot! Das Angfigeschrei aller rechtli— chen Bürger würde den Franzosen laut genug entgegenschallen,

Bettler in den Städten würden dasselbe nicht zu übertönen in Stande seyn. Glücklicherweise hält hier Jedermann die Maßregel der Französischen Regierung für übel berechnet und übereilt und prophezeit ihr daher nur eine kurze Dauer. Die Anhänger der Feanjosen bedauern sie auftichtig, weil nicht leicht etwas geschehen konnte, was das Vertrauen auf Frankreich tie⸗ fer erschüttern müßte. Die Anhänger des Papstes wenden sich mit Adschzu von dem Geschehenen ab. Diejenigen, welche eine selbstständige Republik oder ein vereinlgtes Königreich Italien träumen, finden die Würde der Nation verletzt. Lille Parteien verdammen den Schritt als nutzlos und gefährlich. Die Oesterrei⸗ cher halten sich ruhig, haben keine Schildwache deshalb verrükt, noch einen Mann im Abmarsche angehalten. Sie scheinen die Sache als einen Zufall zu betrachten, der gar nicht von der Na⸗ tur ist, sie in ihtem Dienstvetrlebe stören zu können. Diese

Haltung ist der Trost der Furchtsamen und die Hoffnung der

Feennde der Ordnung.“ „Ven der Italiänischen Gränze, 27. Febr. Daß An⸗ kong, dach bis dahn ohne die Citadelle, von einer kleinen Fran— zösischen Truppeu-AUstheilung besttzt wurde, haben die Zeitungen bereits angejeigt. Das Gerücht spricht auch von einer anderen Landung in Civitavecchia; es ist aber darüber noch nichts Sicheres bekaunt. Da der Besehlshaber der Päpsilichen Be- sstzung ju Ankona für diese unerwartete Erscheinung fremder Teuppen ganz ohne Instruction war, so mußte er, ehe er die Posten übergab, die Drohung anzuwendender Gewalt aswarten. Die Genüther in Ankona und in der ganzen Romagna sollen durch dieses Ezeigniß ungemein aufgeregt seyn. Die Feeunde des Päpftlichen Stuhls schmeicheln sich indessen, daß es „dem Heil. Vater gelingen werde, den General Cubières zu vermögen, daß er sich mit den unterhabenden Truppen wieder entserne, da deren Anwesenheit in den Legationen die kaum beruhigten Gemü— ther aufcrißen und die durch das Bäpstliche Militait unter Bei⸗— stand der Oesterreicher bewirkte Rückkehr des Volkes zum Gehor- sam nur stören würde. Es wird versichert, daß auch im Neape⸗ litanischen große Gährung herrsche, seitdem man von der Ankunft ger Franzosen spreche, was jedoch mit jenem anderen Gerüchte, tast die in Neapolitanischem Dienste stihenden Schweizer Rigi menter in den Päpstlichen übertreten sollten, im Widerspruche zu st'hen scheiꝛnt, da ste bei der geringsten Gefahr für das König⸗ reich Neapel gewiß nicht außer Land gelassen werden würden. ä ist auf die nächsten Nachrichten aus Rom sehr gespannt. Die Oestereichischen Truppen in der Lombardei konzentriren fich.“ Im Widerspruch mit obigem Aettkel enthält der Närn-⸗-i berger KRorrespondent folgendes Privatschreiben, dessen Au— thent zität wir datzin gestellt seyn lassen müssen: „An kong, 24. Febr. Die in unserem Hafen ausgeschiff: ten Fran ö ischen Truppen haben nunmehr auch das Fort in Be— siß genommen. Es herrscht hier vollkemmene Ruhe.“

, e , dnnn wen en n g en en mln m nn,

Perl. Stat. MM 4 33 895

. .

——

gehalten,

284 S p anie n.

Madrid, 21. In der hiesigen Hoßfjeitung liest man Folgendes: „Die mit der gestrigen Post hier ange kommenen Fran ösischen Zeitungen enthalten das Manifest, welches der Kai— ser Dom Pedro erlassen hat, bevor er in Belle⸗Isle sich an die

Spitze der Expedition stellte, die, aus Ausländern und Portu⸗

giesen bestehend, nach Terceira segeln und Portugal erobern soll;

das Manifest ist nicht so lang, wie das, welches Torrijos und Calderon im Jahre 1830 aus dem Lager der Feeiheit schleuder⸗ ten, als sie ihr Unternehmen begannen; man sucht aber darin mit Geschick und mit denselben sthlistischen Formen zu beweisen, daß die Berfassungé-Urfunde von 826 keine neue Bestimmung / in die Portugiesische Gesetzgebung gebracht habe, daß sie die

Blüthe der Retigion beföckece, und daß das Land unter ihr ruhig und glücklich leben werde. Sogleich die ses A Aßktenftüick eine Lim— nestie, den Rechten dritter Persouen unbeschadet, verspricht und bie Portugiesen lebhaft zur Eintracht auffordert, so bemerkt man

Es wird darin

einrichten werden, noch wird die Möglichkeit des Falles vorants—

agesehen, daß nach dem Umsturje der gegenwärtigen Regierung auch die die Herrschaft an sich reißende Gewalt ibrerseis dumch eine andert, die in Rio-Janmeito im Jahre 1830 entstandene,

/ 8 h o e r a. In London

erkrankten am 28. Febr. 26 Personen, starben 12, genasen 4. . 2 , 11 ? ? 15, ö 2 1. März 23 . .

Im Gamen erkrankten seit dem

In Edinburg sind bis jetzt im Ganzen 35 erkr., 18 gest. Musselburgh . 1965 Glasgow 35 156 * 6569

Ber ldi Den 8

ne n 6 f g e März 1832.

Amtl. Fonds. und Geld- Cours Zeltel. (Preu/ss6. Cour.)

, irre, Geld. ]

St. Schuld- Sch 931 r. Engl. Anl. 18 5 101 r. Engl. Anl. 22 1017 Pe. Engl. Obl. 36 15 87 Kurm. Ohl. m. l. C. 96 Neum. Int. Sch. da.

IF. ir f. Cl. Estpr. land hrt. P 4 993 991 bomm. Pfandbrf,. 4 1057 Kur- u. Uenm. do. 1055 Sehlesisehe do. 1092 Kkst. C. d. K- u. N. 4H. Sch. d. K- u. N. 59 Iloll. voll. Dub. 181 Nen dilo. 191 Friedriehsd'ar .. 145 137 : 4

Grosshz. Pos, du. 4 gel CShiisconto. .. .... 3 ö *

Königsbg. do. 4 941 9345 Elbitzer do. 94 Danz do. in Th. . Westpr. Psandhr. 4 974

reis /ss. Cu. Brief. Geli. 146 1451 153

Wechsel- Cours.

r / / / Aus terdam

dit.) 56 EI. 1 nil

. 2 Mt. C urz 2 Mt. 1527 3 Rt. 6 291 Mt.

Mt. 1044 Mt. 1047

It. Lage

Ri in n Rr, e, . 1560 EI. Auzsliursg Breslau 90 Leipzig 160 Lk. Frankfurt a. M. WZ. 159 FI. Mie 1033 . 107 Khl. och. 36

r,, . 6e FI. kurz ; are. .

2 de M de N te t

X

2

Nicht- Amtliche Cours- Notizen. tzerlin, 8 Mäc. (Ende der Bhrsæ.) gest. 58 let. 90. 48 do. 8So9 B.-Actien 734 Runs. Eng. 10063. do. Iloll. (1831) 9iz. Hon. Pfhr. S3. do. Hart. 555 Nied. wirkl. Sci. 406. do. 68 Aul. Säß Reap. Engl. S35 do. Fase. 74. Amsterdam. 3 IFärz. Nied. wirkl, Sch. 40). Kanz-Bill. i64 63 Anl. 821 53 nene do 774. Russ. (9. 1835) 51], do. (v. 183 1) 83 ond on,. 2 Mürz. 33 Cons 827 Russ. 977 ex PDiy.

Königliche Schauspiele.

Feeitag, 9. Märj. Im Opernhause: Oberon, romantische Feen: Oper in 3 Älbtheilungen, mit Ballets; Musik von E. W. von Weber. (Herr Vetter, vom Großheizegl. Hoftheater zu Darmstadt: Hüon, als Gastiolle.)

Zu dieser Lper werden die mit Freitag bezeichneten Opern-⸗

haus⸗Billets verkauft.

Peeise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Schauspielhause: Pour la cläture deésinitive des re.

. de Mr. Closel: 1) L'amant hourru, comédie en k vaudeville

z actes, par Monvel. 2) La famille Riquehourg, en 1 acte, par Scrihe Königstädtisches Theater. Feilag, 9 März. Doktor Fausi's Vetter, burleagker Fast⸗ nachts-Galsmathias in 3 Akten, von L. Angeln.

Nee ste N chrichten. Paris, 2. März. Im ferneren Verlaufe der Berathungen

lber das Budget des Handels⸗Ministeriumz schlug der Oberst

Garraube in der gestrigen Sitzunz der Deputirten-Kammer

vor, den fär die Köniallcken Theater verlangten Zuschuß von Herr Lherbette

1,300,400 Fr. auf 1,9009, 90990 herabzusetzen. unterstütz'e den Antrag, indem sämmtliche Theater gleicher Vor— züge genießen müßten. Der Graf Julius v. Larochefou— cauld suchte dagezen zu bewe sen, daß die Königlichen Theater

nothwendig zu Grunde gehen müßten, wenn man ihnen die bisher

bewilligte Zubuße entzägt. Herr Laurence ließ sich sehr aus⸗ führlich über die Pariser Oper vern'hmen, die, äußerte er, von den gedachten 1,300,900 Fr. allein gö0, 00 erhalte. Der Han⸗

del⸗Minister stellte einige allgemeine Betrachtungen Über das Thtaterwesen an, das durch die letzte Revolution unendlich ge⸗

litten habe, weshalb dle Regierung „es für itzre Pflicht wenn auch aus bloßen Rücksichten der Mensch— den Schauspiel-Difrektoren zu Hülfe zu kommen.

lichkeit, schlechten Konjunkturen, be⸗

Ungeachtet der gegenwäctiaen

merite der Minister nebenbei, wären ihm nicht weniger als

n

Bras. 443. Griech. 24. Mex. 303. Niederl. 403.

123 Gesuche um Bewilligung der benöthigten Autorssation

Eröffnung neuer Theater in der Hauptstast, zugegangen. J es auch nicht in dem Interesse der Kanst liege, folchen Gesn zu willfahren, so seh es doch mindestens unumgänglich nöl die bereits bestehenden großen eigentlichen National-Theater! eingehen zu lassen. Am Schlusse seines Vortrages gab der)

ner daher den Wunsch zu erkennen, daß man den Theatern

ihnen hisher hewilligten Zuschüsse auch ferner erhalte. Hr. N

guin klagte über die ungleiche Vertheilung dieser Zusch üsse

verlangte, daß man der großen Oper 150,600 Fr. entzie he sie auf das Théatre frangais und die komische Oper re pan

Dieser Antrag wurde inz dischen verworfen und das 28ste

pitel zuletzt unverkürzt angenommen. Die Vlllte Section

tal-Ausgaben. Im 2gsten Kapitel sind 11,927,667 Fe. an stimmten und mit den Municipalitäten gemeinschaftlich zu tragen Ausgaben, worunter 1,661, 000zr. an Besoldungen für die Praͤfc in Ainsatz gebracht. Bevor dar lber berathschlagt wurde, erhob sich eine weitläuftige Debatte über einen Antrag des Hrn. Salt welcher die Reihefolge der Kapitel verändert wissen wollte. Paästdent war der Meinung, daß die Kammer hier n nicht Frechtigt sey. He. Laurence berief sich auf frühere Falle, / eine solche Umstellung allerdings vorgenommen worden sey.

He. Laffitte unterstützte den Antrag des Hrn. Salverte, n Ten der Handels-Minister sich demselben widersetzte. Präsldent erklärte, daß er darüber nicht abstimmen lassen La es sich hier von einer die Königl. Prärogative betce fen Frage handle; es sey Sache der Regierung, die verschiedt Kap tel des Budzets nach bester Einsicht an einander reihen, und die Kammer dürfe hierunter keine Aenderung! fen, Herr Laurence bestritt diese Ansicht und fragte, in! cher, Beziehung die im Ig9sten Kapitel enthaltenen Gehalte Präfekten und Unter-Präfekten mit den Llhonnements auf Moniteur, den Kosten sür die Abführung der Straf- Gefang nach den Bagnos, und den Reparéturen der Gebäude der Kon Gerichtshöfe ständen. Der Großsiegelbewahrer betrat te nichts destoweniger den Vorschlag des Herrn Salverte enen Engriff in die Rechte der Regierung und wurde n Herrn v. Tracy widerlegt, welcher seine Verwunderung dat zu erkennen gab, daß der gedachte Antrag uberhaupt nur zu Debatte habe Anlaß geben können. Nachdem jedoch auch noch rässdent des Minister⸗Rathes sich gegen den Lintrag des Hin. ? verte erhoben und dargelegt hatte, wie man durch Annahme di

ben der Königl. Prärozatloe zu nahe treten und in die Verwall

selbst eingreifen würde, wobei er librigens, in Uebereinstimmung dem Handels Minister, erklärte, daß nicht nur im nächsten IJ das fragliche Kapitel in anderer, dem Rechnungs⸗Gesetze mehr sprechender Weise zusammengestellt, sondern auch keine dermalen einem Artikel desselben etwa zu machende Ermäßigung auf einen deren Artikel übertragen werden solle, ging die Kammer zur Ta ordnung über. Bei der demnächstig'n Dis kussson der beiden n Unter⸗Lbtheilimgen des fraglichen Kapitels, dete ffend die Geh der Präfekten und der Umnter-Präsekten, wurden die verschlebe dies fälligen Reductions-Vorschläze verworfen; die weitere handlunz aber auf die nächste Sitzung verschoben.

London, 2. März (AvendsJ. Ju der heutigen Sch des Oberhauses kündigte der Marquis von Londonder an, daß er den Ministern nächstens einige Fragen in Bezug das von Lord Ponsondy früher in Brüssel beobachtete diplom sche Verfahren vorlegen werde. Derselbe Lord machte bei genheit der zweiten Lesung einer Irland betreffenden Bill den Umstand aufmerksam, nicht weniger als 36,000 Pfund jährlich an Einkünften tiehe ein Mißbrauch, nothwendig abzezolfen werden müßte. Als hier der

zur Ordnung erscholl, sagte der Marquis, daß er in zug auf diesen Gegenstand eine Bittschrift überreichen wi Da Lord Radner anch dieses Verfahren des Marg als böchst otdnungswidrig bezeichnete, so erklärte der Letztere, ander Mal auf die Bitischrift und auf den Gegenstand si zurückkommen zu wollen. Lord Plu nkett, der durch die u wartet vorgebrachte Anklage getroffen worden war, wollte jedoch dahet nicht beruhigen. Der edle Marquis, sagte er, h sich erhoben, über eine Bittschrift gesprochen und dieselbe Ende nicht überreicht; dies sey so außer aller Ocdnung, daßl Haus entscheiden solle, ob dem Marquis ein solches Verfah nachgesehen werden könnt. Der Lord-Kanzler erhob sich der Erklärung, daß alle die edlen Lors (döenn Mehrere hatten erhoben und an der Debaite Theil genommen), die über! Gegenstand gesprochen, außer der Ordnung ssch befunden hät da ihnen keine Frage vorgelegen habe. Inzwischen wurde Lord-Kanzler eine Resolution eingehändigt, worin die sasser im Namen des Hauses erklärten, daß Graf Vane, M quis von Londonderry, der sich von seinem Platze erhoben, eine nicht vorliegende Frage gesprochen und, als er zur Ordm gerufen worden, gesagt habe, daß er elne Bittschrift zu üb chen hahe, diese aber dessemingeachtet nicht überreicht habe, Eingriffes in die Ordnung des Hauses für schuldig ern werde. Als die Resolutlon verle sen worden war, u sich Lord lunkett, um sich von Neuem über das Vera

des Marquis, der ihm nicht die mindeste Notiz über die

ihm beabsichtigte Anklage habe zukommen lassen, zu beschwe Aus parlamentarischen NRachweisen, auf deren Vorlegung ben angetragen worden, werde hervorgehen, daß die Anschuldigun des Marquis, der ihn der Erpressung beschuldigt habe, so wie Anzade von 36,000 Pfd. jährlichen Einkünften, ganz und uabegrünzet s hen. WMiehrere Lords sprachen alsdann noch! denselben Gegenstand; der Marquis von London derry suchte zwar durch einige Seiten⸗Wendungen aus der Verlegenheit zu zien in die er durch die vorgeschlagene Resolution gebracht worden war, sich aber am Ende doch genöthigt, die förml che Erklärung al geben, daß es ihm leid thue, das Reglement des Hauses ll treten zu haben. Sodann eist wurde die in Antrag gekomm Resolutien wieder zurückgenommen.

Neuerdings heißt es, daß Lord Dover den Sir Rob. A

als Gesandten in Brüssel ablösen werde. Mit dem Februagrmonate ist gerade ein Jahr abgelanuj seitdem Lord John Russell die erste Refoem? Bill ins Un haus krachte. J Parts, 2. März. 5proc. Rente br. compt. 97. 80. sin co 97. S5. Zprot. pr. compt. 67. 20. sin, coùr. 67. 35. 5 Neap. pr. comp. 78. 50. sin cur. 78. 65. proc. S Rente perp. 52. Hproc. Röm. Anl. 79. Sproc. Bela. Am. Franksurt a. M, 5. März. Ocesterr. Hproc. Metall. Sb L. Apret. 773 77 2c. 2Iproc. 53. Iproc. 193. Br. B Ictien 1363. 1361. Part.-Sbl. 1225. 1223. Loost zu 100 Fl Poln. Loose 575. Br. Redaeteur John. Mitredacteur Cottel.

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Gedruckt bei A. W. Hayn.

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Etats des Hanoels-Ministertums handelt von den Departen

daß der Irländische Lord-Kan

Allgemeine

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2

Maͤrz

1

8 6 8

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Majestät der König haben dem Regierungs⸗Rath, ustav von Bonin zu Magdeburg, die Kammierherren⸗Würde ertheilen geruht.

Des Königs Majestät haben den Intendantur-Rath Paw⸗ wsSki zum Intendanten des 4àten Corps und die Assessoren öllner bei der Intendantur des 6ten Corps und. Knau ff bei Intendantur des 5ten Corps zu Intendantur-Räthen ernannt d die Patente für dieselben Allerhöchstselbst zu vollziehen geruht.

Abgereist: Der General-Major und Chef des General⸗ abes des Vten Armee⸗Corps, von Diest, nach Posen.

———

Zeitungs⸗Nachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Deputirten⸗-Kammer. Sitzung vom 1. März. hachtrag.) Als nach Beendigung der Debatte über das Thea— wesen der Präsident der Versammlung anzeigte, daß nunmehr

Departemental⸗-g usgaben an die Reihe kämen, verließen so⸗ t mehrere Deputirte, unter ihnen die Herren Salverte, Gui⸗ „Thiers, Rémusat u. L., ihre Plätze, um sich für die Bera⸗ ung über diesen Gegenstand einschreiben zu lassen. Der Prä— ent benachrichtigte die Kammer, daß die gedachte Section, und mentlich das erste (29ste Kapitel) ba rden, aus verschie denen ter⸗Lbtheilungen bestehe, und daß eine zahlreiche Menge von endements dazu in Vorschlag gebracht worden wären; um eine wisse Ordnung in die Berathung zu bringen, trage er sonach rauf an, daß man die Reductions-Vorschläge nicht nach der öhe ihres Betrages, sondern nach den einselnen Paragraphen, if die sie sich bezögen, klassifizire. Hr. Salverté wider— ite sich diesem Vorschlage. Dem Prinzipe nach, dußerte er, ifen alle bei einem Kapitel beantragten Ersparnisse nicht einen nzelnen Artikel desselben, sondern das gesammte Kapitel; hier⸗ ich müsse man natürlich dafür Sorge tragen, daß kein Kapitel terogene Theile in sich schließe; dies sey aber offenbar bei dem hsten der Fall, worin man 15 mitunter ganz verschiedene Ge— nstände zum Betrage von beinahe 12 Mill. zusammengehäuft dez 7 derselben, die die Präfekturen beträfen, könnten allen— ls ein einziges Kapitel bilden; die übrigen aber, die sich auf

ährlich ce Central⸗-Gefangenen⸗Häuser bejögen, müßten zu einem be den er schändlich nannte, und

nderen Kapitel gemacht werden. Der Prästdent war der Mei— ng, daß die Kammer nicht befugt sey, die von der Regierung zrgeschlagene Eintheilung der Kapitel zu ändern; worauf Herr affitte bemerkte, daß der Präsdent seinerseits nicht befugt h, eine Meinung abzugeben. Der Handels-Minister hielt die roposition des Herrn Salverte fuͤr durchaus unzulässig, eben eil die Kammer kapitel- und niemals artikelweise berathschlage. err Laurence entgegnete, daß, wenn es den Ministern allein stattet wäre, die verschiedenen Kapitel des Budgets zu bestim⸗ en, sie möglicherweife auf den Einfall gerathen könnten, das ichste Budget bloß in zwei oder drei Kapitel zu theilen, um e Reductions⸗-Vorschläge zu hintertreiben. Herr Laffitte einte, die gesunde Vernunft müsse schon dem Ministerium fagen, s man nur solche Dinge in ein Kapitel zusammenfassen dürfe, e in einer gewissen Verbindung mit einander ständen; er frage er Jedermann, was das Gehalt eines Präfekten mit den Llus— ben für die Abführung eines Sträflings nach dem Bagno ge⸗ ein habe, und ob nicht aus einer solchen Vermengung gro—

Nachtheile entstehen könnten. Der Graf von Argout umte dies ein und erklärte sich bereit, im nächsten Bud— t eine andere Eintheilung vorzunehmen. Heir Laffitte agte dagegen, ob es nicht besser sey, sich zu demjenigen, was an einmal für vernünftig halte, gleich jetzt ju entschließen. Der inister erwiederte, die Sache bedürfe der Ueberlegung. Der räsident des Conse ils pflichtete seinem Kollegen bei. ullerdings“, äußerte er, „ist die Kammer berechtigt, das Bud⸗ t ju verwerfen; dagegen können Sie sich nicht verhehlen, in einer verfassungs mäßigen Regierung die gesetzgebende und 5vollziehende Gewalt völlig von einander verschieden sind; zie haben offenbar nur die erstere. Daß das vorliegende Ka⸗ kel einer Modification fähig sey, hat der Handels-Minister be⸗ its anerkannt. Es fragt sich nur, wer das Recht hat, Modification einzuführen. Und hier bitte ich Sie, ch wohl vorzusehen; halten Sie sich Ihrerseits für befugt, 1e solche Aenderung vorzunehmen, fo könnten Sie sich lit gleichem Rechte die Entwerfung des ganzen Budgets leignen. Das Gesetz will, daß nur solche Artlkel, die amt nander in Verbindung stehen, in ein und dasselbe Kapitel zu⸗ mmengefaßt werden; aber es will auch, daß die Regierung stimme, welche Artikel mit einander in Verbindung stehen, und elche nicht. (Lebhafte Unterbrechung.) Die Bemerkungen, e uns gemacht worden, sind richtig, und die Regierung hat rsprochen, sie zu berlicksichtigen; wollte aber die Kämmer? vor— eg bestimmen, daß ein Kapitel' so und nicht anders abge faßt erden dürfe, so würde sie sich dadurch offenbar einen Verwal⸗ ange. dlkt erlauben und einen Eingriff in die Rechte der Regie⸗ ung begehen. Wir würden in diefem Falle für die uns anver— aute Verwaltung nicht mehr verantwortlich seyn.“ Hr. Lau— ence bekämpfte die Lnsschten des Herrn C. Pérter und gte es, daß der Kammer-Präsident sich das Recht an⸗ aße, die Abstimmung über den Antrag des Herrn Salverte y verweigern. Der anz in dem Sinne des Präsidenten des Minister⸗Rathes, wo⸗

gen Sr, v. Trach der Meinung wat, daß, was die Minister

ür eine Rechtsfrage hielten, eine gam einfache Frage der gesun⸗

in Vernunft feh 'die Kammern so gut als die Regierung wären

Großsiegelbe wahrer äußerte sich

im Stande, zu beurtheilen, ob ein Kapitel zusammenhängende Dinge in sich fasse oder nicht. Hr. C. PErier fand sich hier— durch veranlaßt, noch einmal die Rednerbühne zu besteigen. Die vorliegende Feage, bemerkte er, sey wichtiger, als es auf den er— sten Anblick scheine; man solle ja nicht glauben, daß er bloß für sich und seine Kollegen spreche; die Abfassung des in Rede ste⸗ henden Kapitels sey keine Neuerung des jetzigen Ministeriums, denn schon in dem Budget von 1831, das von Hrn. Lassitte vor⸗ gelegt, worden, habe das Kapitel wörtlich eben so wie jetzt gelautet. Hr. Laffitte erklärte, daß der Widerstand der Minister in dem vorliegenden Falle ihnen dirrchaus keinen Vortheil beigen könne; sie setzten sich dadurch vielmehr nur der Gefahr aus, daß das Budget ganz und gar verworfen würde; am besten thäten ste sonach, wenn sse vorläuig in die Proposstion des Hrn. Salverte willigten; jedenfalls müffe er es aufrichtig bedauern, daß man von einer Sache, die gar nicht der Rede werth sey, so viel Auf— hebens mache. Um dem Streit ein Ende zu machen, erklärte zuletzt Hr. C. Perter, daß er die gewünschte Eintheilung im nächsten Budget vornehmen werde, ünd daß er sich bis dahin anheischig mache, wie auch das Votum der Kammer ausfallen möge, keinen Paragraphen des 2gsten Actikels durch einen an— deren zu übertragen. Die Versammlung schritt hierauf über den Antrag des Hrn. Salverte zur Tagesordnung. Die erste Unter— Abtheilung des 29sten Kapitels enthält 1,661, 000 Fr. an Besol— dungen für die Präfekten. Vier Reductions-Vorschläge im Be— trage von resp., 703,000, 629,000, 457,000 und 425,000 Fr. wurden nach einander verworfen. Eine fünfte Ersparniß von 166,000 Fr., auf die Hr. Baudet-Lafarge antrug, ging da⸗ gegen mit ziemlich starker Stimmenmehrheit durch, was große Zufriedenheit in den Reihen der Opposltion erregte. Bel der zten Unter⸗LAbtheilung (Besoldungen der Unter⸗Präfekten, S5, 000 Fr.) verlangte Hr. Salverte tine Ersparniß von 35,200 Fr. anf die Gehalte und Bureau⸗Kosten der Unter-Präfekten von Sceaur und St. Denis. Der Antrag wurde indessen nach einer unerheblichen Debatte verworfen und die Fortsetzung der Berathung auf den folgenden Tag verlegt.

Paris, 2. März. Der König arbeitete gestern mit den Ministern der Justiz und der auswärtigen Angelegenheiten; der Marine⸗-Minister begab sich im Laufe des Ta es zweimal zu St. Maje tät.

Der gestrige Ball in den Tuilerieen dauerte bis um 3 Uhr Morgens; die Herzogin von Braganga und die Königin Donna Maria waren auf demselben nicht anwesend.

Das heute erschienene GesetzBulletin enthält das Gesetz in Betreff der Errichtung von Waaren⸗Entrepots im Innern und an den Gränzen.

Man glaubt, daß schon morgen wieder in der Pairs⸗Kammer der neue Kommissions-Bericht liber die Resolution wegen Ab⸗ schaffung der Trauerfeier des 21. Jan. abgestattet werden wird. Nach Allem, was man schon jetzt darüber erfährt, wird die Kam— mer bei ihrem ersten Beschlusse beharren.

Heute Nachmittag hat der Kaiserl. Oesterreichische Botschaf⸗ ter einen Kurier nach Wien abgefertigt. Der Königl. Spami— sche Botschafter empfing vorgestern einen Kurier aus London, den er gestern wieder nach Madrid abfertigte.

Der Temps bemerkt: „Zwei Gegenflände beschäftigen fort⸗ während die Gemüther, die Expeditson nach Ankona und' der im— mer stärker hervortretende Zwiespalt zwischen den beiden Kam— mern. Die Pairs-Kammer beharrt bei ihrem Votum über das Gesetz wegen des 21. Januar. Dieselbe Kommisston, welche den ersten Bericht abgefaßt hat, ist auch jetzt mit der Prüfung der neuen Resolution der Deputirten-Kammer beauftragt. Einige die Versöhnung wünschende Pairs suchen sich noch zu täuschen, es ist aber wenig Hoffnung vorhanden, daß die Pairs-Kammer ihr erstes Votum durch das zweite zurücknehmen werde. Nach⸗ dem die Sachen so weit gediehen, kann die Regierung nicht mehr neutral bleiben. Es ist ihre Pflicht, sich bestamt auszusprechen und gegen einen Versuch zu protestiren, dessen Folgen für die Zukunft unermeßlich sind; es ist die Sache des Prässdenten des Minister-Rathes, die LAnsichten seines Kabineis deutlich auszusprechen. Beharrt die Pairit auch dann noch auf ihrer Mei⸗ nung, so wird man sich wohl entschließen müssen, den Einklang zwischen den Staats-Gewalten durch eine Pairs⸗Promotion wie⸗ derherzustellen; die letztere muß, wenn sie nützlich und klug seyn soll, eine solche Anzahl von Notabilitäten umfassen, daß sie den gegenwärtigen Geist der Pairie auf immer bricht. Die Expe⸗

dition nach Ankona beunruhigt das Ministerium und den Präsi⸗

denten des Minister-Raths insbesondere, dem dieser Gedanke an— gehört. Der Kredit des Herrn Perier beim diplomatsschen Corps ist dadurch sehr gesckwächt worden; bisher fetzte man einiges Vertrauen in seinen Charakter; jener plötzliche zwecklose Entschluß aber hat seinen Einfluß um Vieles vermindert. Der Prä— sident des Minister-Raths selbst ist., hinsichtlich dieser Expe— dition sehr verlegen; er weiß nicht mehr, welche Bestimmung er ihr geben, wie er den Zweck derselben rechtfertigen und die Ausgaben dafür decken soll. Er besorgt, Oesterreich zu verletzen, und dennoch wünscht er, daß ein Refsultat erlangt werde; er hat das Bedürfniß, daß die Expedition am Orte ihret Bestim⸗ mung anlange, und dennoch möchte er ste zurückrufen; die Hava⸗ rieen, welche ein Theil derselben erlitten hat, sind ihm un— angenehm, und dennoch ist er andererseits nicht ungehalten dar⸗ über, weil dieser Unfall eine Verzögerung herbeiführt und die Angelegenheiten mittlerweile vielleicht geordnet werden können. Graf Sebastiant freut sich insgeheim darliber, daß er das Por⸗ tefeuille der auswärtigen Angelezenheiten noch nicht übernommen hatte, als jener Eutschluß gefaßt wurde. Er desavouirt die Ex— pedition, spricht geringschätzig von ihr und schiebt die ganze Verantwortlichkeit dafür auf seinen Kollegen. Graf Sebastiani wird noch immer entfernt gehalten, Herr Perier hat sogar neuerdings eine leichte Unpäßlichkeit desselben als Vorwand ve⸗ nutzt, um das Interimistikum zu verlängern. Dennoch wäre Graf Sebasttant Herrn Périer nöthig gewesen, er hatte alle

Fehler und Ungeschicklichkelten unserer Dspiomatse auf ihn mäl⸗

en können, wahrend er jetzt die ganz, Verantwortlichkeit dafür urn. tragt. * spricht von Veränderungen im Kabinet mit dem Schlusse der Sessson; wir glauben nicht daran; diese Maß⸗ regel liegt weder in dem Charakter, noch in den Bedingungen der politischen Existenz des Prässtenten des Minister⸗Rathes. Kein Mann von Bedeutung wird sich einem verbrauchten Sy⸗ stem, einer erlöschenden Popularität zugesellen wollen. Es sind nur jwel Fälle möglich: entweder eine Veränderung, wodurch bedeutende Männer eintreten; diese würden aber ihre Lnsichten, ihren politischen Plan mitbringen und das System des 13. März modifnjiren wollen; oder die Veränderung beschränkt sich auf ei⸗ nige nichtesagende Namen; wozu dient sise dann?“

Das JIsurnal des Deébats dußert Folgendes: „Mehrere Blätter behaupten, daß Dom Pedro mit seiner Flotte nach Bra⸗ silien gehen wolle; wir sind ermächtigt, zu erklären, daß nichts weniger begründet ist, als diese beleidigende Vermuthung. Dom Pedro hat nur einen Zweck, nämlich den, Denna Maria auf den Portugiesischen Thron zu setzen.“

Ein auf außerordentlichem Wege hier eingegangenes Schrei⸗ den aus Madrid vom 24. Februar meldet: „Die gesammte Königl. Garde hat die Hauptstadt verlassen, um nach der Por⸗ tugiesischen Gränze zu marschiren; der Wachtdienst im Königl. Palaste und in der Stadt wird gegenwärtig von Linten-Trupren versehen. Das Lager, welches bei Badajoz und anderen Städ⸗ ten an der Portugiesischen Gränze gebildet wird, ist bereits 25,000 Mann stark.“

Aus Toulon schreibt man vom 25sten v. M.: „Im hiesi⸗ gen Hafen herrscht noch immer eme große Schiff abewe gung, die durch den Kelegraphen geleitet wird; es vergeht kein Tag, an dem die Behörde nicht fünf bis sechs telegrayhische Depeschen aus Paris erhielte. Die Goelette „la Comte“ ist diesen Mor⸗ Zen hier angekommen und wird morgen früh wieder in See ge⸗ hen. Die Balaucelle „l'Llfricaine“ und die Goelette „Iris“ haben diesen Abend Befehl erhalten, sofort nach der Italidni⸗ schen Küste unter Segel zu gehen. Der Sammelplatz der jzwel⸗ ten Expedition ift Ports⸗Vecchio auf der Insel Korsika, wa sie neue Befehle des General⸗Majors v. Cubieres, iu dessen Verfü⸗ gung ein Dampfboot gestellt ist, abwarten soll. Die auf der gestern in den hiesigen Hafen zurückgekehrten xast⸗· Korvette Ca⸗ ravane“ befindliche halbe Batterie bleibt bis auf weiteren Be⸗ fehl am Bord dieses Schiffes. Eine Belagerun 6⸗Batterie ist heute von Valente angekommen, eine jweste wird übermorgen von eben dorther erwartet. Folgendes ist der Schlüssel zu den in der Nacht auf den Wsten vorigen Monats von der hiesigen . Behörde getroffenen Slcherheits⸗Maßre⸗ geln: er Major⸗ Général der Marine hatte ein anonymes Schreiben erhalten, worin er benachrichtigt wurde, daß ein von den über die Verminderung des Tagelohns unzufriedenen Arbeitern des Arsenals angezettestes Komplott, das große Verzweigungen außerhalb habe, in der Nacht vom 22sten auf den 23sten zum k Ausbruche kommen und mit dem Brande des Hafens beginnen solle. Diese durch einige auffallende Umstände bestätigte War⸗ nung veranlaßte von Seiten der Behörden die schnellsten und wirksamsten Maßregeln zur Vereitelung solcher Piäne. Die Uc— heber hat man bis jetzt noch nicht ermitteln können. Die Pa— trouillen werden immer zahlreicher, und die Wachtposten sind noch verstärkt worden. Hler und in Marsellle eingegangenen Brie— fen aus Lllgier zufolge, nimmt die Theurung des Getreides auf eine beunruhigende Weise zn. Die Klraber versehen den Markt nur sparsam mit Vorräthen.“

In Folge der Annullirung der Contribution, die der General Savary in Kllgier erheben wollte, ist ein Kontrakt für die ELiefe⸗ rung und Unterhaltung der Militair-Betten für die Afrikanische Armee abgeschlossen worden. Lluch soll der Civil-Intendant in Algier Befehl erhalten haben, die jwischen den die Stadt um⸗ inn. , Ländereien Behufs der Urdarmachung zu vertheilen.

Hiesige Blätter melden aus Turin vom 24. Februar: „Sechs Staats⸗Gefangene, die in Chambery bei den Unruhen, welche dort die Anwesenhelt der Missionaire erregte, verhaftet wurden, sind in Ketten und ven Karabiniers begleitet hier anQ gekommen; ihre Namen sind Blernier, Studirender der Juris⸗ prudenz, Polingue, Rechtagelehrter, Bovet und Dupuis, Rauf— leute, und Dumas, Gerichtsschreiber. Der Graf Casassi hat das Militair⸗Kommando lber das Serjogthum Savoyen erhalten.“

Die Kadirer Zeitungen vom 14. v. M. enthalten einen Beschluß des Gouverneurs, Generals Manso, demzufolge jede Person, ohne Rücksscht auf den Stand und das Geschlecht, die sich während des Karnevals maskirt, sey es auch im eigenen Hause, mit einer flarken Geldbuße und 1 jähriger Verbannung von Kadir, so wie von Madrid und den Haupt⸗-Residenz⸗Städ⸗ ten, belegt werden soll. Gleiche Strafe trifft denjenigen, der ein maskirtes Individuum in seinem Hause aufnimmt.

Da in neuerer Zeit die Minister über die Indiscretion ih⸗ rer Beamten Klage zu führen Ursache gehabt haben, so hat, wie man vernimmt, der Marschall Soult jetzt in seinem Ministe⸗ rium durch jeden Bureau: Chef bekannt machen lassen, daß hin⸗ führo die verschiedenen Büreaus nur nach vorgängiger schriftlicher Erlaubniß der betreffenden Divistons⸗-Chefs unter einander sollen kommuniziren dürfen. .

Seit der Juli⸗Revolution sind 439 Erlaubnißscheine zur Errichtung von offentlichen Unterrichts⸗ Anstalten ausgefertigt wor⸗ den; 79 der früheren von Privat-Personen errichteten Schul-An— stalten waren genöthigt, zu schließen.

Die France Nouvelle erklärt die Nachricht, daß der König eine Anleihe von 15 Millionen machen wolle, für gänz⸗ lich ungegründet.

Die Quotidienne enthält einige Auszüge aus einer ss

eben im hiesigen Buchhandel erschlenen en Broschüre des Herrn v. Conn, betitelt: „Dle Zukunft Frankreichs.“

Im Tempe lüest man: „Bie Untersuchung über das Konwlott in der Prouvaires⸗ Straße wird sorgfältig fartgesetzt; bis jetzt beweist Alles, daß es ein Werk der Karliften war. Set

jwei Tagen dat man wichtige Augsagen herat zg t hracht, welch