1832 / 72 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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anm 22. Febr. in Bologna in Bezu

demselben zu entziehen befugt sey.“ Nachdem auch noch der 9te und 19te Artikel angenommen worden, ging der ganze Gesetz Entwurf mit 187 gegen 82 Stimmen durch. —= Dle Ver— sammlung setzte sodann die Berathung üder die Proposstion des Hin. Salverte wegen des Pantheons fort. Der Berichterftatter Graf Delaborde erklärte, daß die Kommission von allen Amen— dements, die ihr zur Prüfung überwiesen worden, nur ein einzi— ges, nämlich das des Hrn. Vatout, wonach die Ehre des Pan— theons bloß den seit dem 14. Juli 1789 (Stücmung der Basftille) rerstorbenen Bürgern zuerkannt werden solle, angenommen habe. Die Kommission, fügte er hinzu, beharre übrigens bei ihrer Ansscht, daß diese Ehre sich auf ein Kenotaph oder eine Statue beschränken müsse, und daß sie erst 5 Jahre nach dem Tode des zu Ehrenden zuerkannt werden dürfe; er verwarf also die von Herrn Viennet in Vor— schlag gebrachten Gedächtniß⸗Tafeln; eben so erklärte er sich ge⸗ gen die Absicht, gleich durch den vorliegenden Gesetz⸗Entwurf den Ferren Foh, Manuel, B. Constant und Larochefoüucauld⸗-Lian⸗ court die Ehre des Pantheons zuzuerkennen, indem dies der Gegenstand einer besonderen Propofftion, nach der Annahme des Gesetzes selbst, werden könne. Aus gleichem Grunde, bemerkte der Berichterstatter am Schlusse seines Vortrages, habe dle Kommisslon über das Amendement der Herren Lamarque und Clausel, auch den Marschall Ney zu jenen Namen zu zählen, gar nicht berathschlagt. Da die Versammlung nicht mehr zahl— reich genug war, so wurde die Diskussion über die einzelnen Ar— tikel bis zum nächsten Sonnabend ausgesetzt. Die Berathun⸗ gen über das Budget des Ministeriums der auswärtigen Ange⸗ legenheiten, wokauf man von allen Seiten sehr gespannt ist, dürf— ten vor dem 7Jten oder 8ten nicht beginnen, da die Kammer sich nach der Erledigung des Budgets des Handels-Ministeriums eist noch einmal mit dem Rekrutirungs-Gesetze, worin von der Pairs Kammer verschiedene Aenderungen vorgenommen worden sind, zu beschäftigen hat.

Paris, 4. März. Es heißt, daß der Herzog von Orleans heute nach Toulon abreisen werde.

Die Herzogin von Braganga und die Königin Donna Maria leben seit der Abreise des Kassers Dom Pedro sehr eingezogen und besuchen fast nur die Königliche Familie und zwei bis drei andere Häuser. Alle Portugiesen und Brasilianer finden in ihrem Hotel den freundlichsten Empfang. Der Marquis v. Re⸗ zende und der Ritter Almeida machen in Abwesenheit des Wir— thes die Honneurs. ;

Dem Courrier frangais zufolge, ist gestern die Nach— richt hier eingegangen, daß der Kaiser Dom Pedro nach einer glücklichen Ueberfahrt von 7 Tagen, also am 18. Febr., in Ter⸗ ceira gelandet sey.

Der Moniteur promulgirt das Gesetz, wodurch dem Kriegs⸗ Minister für 1831 ein Nachschuß von 7,899, 000 Fr. bewilligt vird, so wie das Gesetz, welches die nöthige Autorisation zur Ausführung des Pyrenäen-Kanals ertheilt.

Durch eine vom 1sten d. M. datirte und vom See⸗Minister kontrasignirte Königl. Verordnung, welche 19 Titel und 248 Ar— tikel enthält, haben die Marine-Truppen eine neue Organisation erhalten. Der Moniteur theilt den Bericht mit, welchen der See⸗Minister über diese wichtige und umfassende Arbeit an den König erstattet hat.

Alle hiesige Journale stellen heute ihre Betrachtungen über die Spaltung zwischen den beiden Kammern an, die durch das gestrige Votum der Pairs⸗-Kammer noch stärker hervorgetreten st. Das Journal des Débats findet das Benehmen der Hairs-Kammer durchaus würdig und angemessen; es sey kein Grund vorhanden gewesen, warum dieselbe ihre Ansscht über die Trauerfeier des 21. Januar in vierzehn Tagen hätte ändern sol— len. Ueberdem sey diese Frage keine politische, sondern eine nur historische, und könne also in Betreff derselben eine Meinunge— veischiedenheit jzwischen beiden Kammern ohne Gefahr für den Staat bestehen. Der Constitutionnel stellt in einem „der Sieg der Contre-Revolution in der Pairs-Kammer“ betitelten Aletikel den Konflikt als höchst bedenklich dar und macht den Ur— häbern der neuen Charte Vorwürfe darüber, daß sie in der Pairs⸗

Kammer, ein der Grund-Institutionen des Staates, mit der

neuen Ordnung der Dinge unverträgliche Elemente der Re—

stanratlon, beibehalten hätten. Die einzige Hülfe liege in

iner neuen Pairs⸗Creation. Auch der National beruft

fich jetzt mit einer gewissen Schadenfreude darauf, daß er gleich ach der Juli⸗Revolution zu einer ganz neuen Organisation der Pairie gerathen, aber kein Gehör gefunden habe. Der Cour—⸗ rer frangais richtet die heftigsten Angriffe gegen die Pairs⸗ Kammer, die nach seiner Ansicht durch ihr Beharren bei der Bestzehaltung der Trauerfeier des 21. Januar die Regierung, eie Juli⸗Revolution und die Nation beleidigt habe. Die Pairs⸗ Kammer könne fortan nur noch ein Element der Zerstörung und ein Hinderniß für jede nationale Regierung seyn. Eine neue Hairs-Creation werde nichts helfen; der alte Ueßerrest der Kammer werde immer das Uchbergewicht behalten. Die Contre⸗Re⸗ volution habe jftzt entschieden Posto gefaßt, und es werde der Regie⸗ rung nicht gelingen, sie aus ihrer Stellung zu vertreiben. Das Mi⸗ wisterinm möge nun zusehen, wie es aus dieser schwierigen Lage herauskomme; die Nation wisse, was sie zu ihun habe. Auch der Temps äußert, wenn gleich nicht in so heftigen Aus— hrücken, seine Unzufriedenheit über die angebliche Halsstarrigkeit der Hwairs-FRammer und eben so sehr über das Ministerium, das sich bei diesem ernstlichen Konflikte als neutraler Zuschauer ver— halten habe; er wiederholt seinen früheren Rath, durch eine zahl— reiche umfassende Patrs-Promotion den Geist dieser Kammer zu verändern. ) Sämmtliche hiesige Blätter, mit Ausnahme des Moniteur, enthalten heute die Nachricht von der Ankunft der Französischen Expedition in Ankona, sind aber noch über das Datum dieses Ereignisses im Irrthum, das sie auf den 21. Febr. angeben. Die Anzahl der gelandeten Truppen giebt der Messager auf 1200 Mann an. Zugleich thetlen die Zeitungen einen Tages⸗ Befehl mit, welchen der Kaiserl. Oesterreichische General Grabowski auf das Gerücht einer be⸗

vorstehenden Landung Französsscher Truppen erlassen. (Vergleiche

den Artikel Italien.)

Ueber die Unordnung, welche vorgestern im Theater des Odeon durch die zweite Vorstellung des Vramas: „Eine Revo— leition von ehemals“ veranlaßt würde, meldet der Temps Fol— gendes: „Im dritten Akte bemerkte das Publikum, daß der Schauspieler eine Stelle auslleß, die Tages zuvor lebhaften Bei⸗ all gefunden hatte; sogleich wurde diese Steile von allen Seiten verlangt; die Vorstellung wurde mehrere Minuten lang unter⸗ brochen; zweimal versuchten die Schauspieler, das Stück fortzu⸗ sctzen, das Publikum beharrte aber bei feiner Forderung. Endlich mußte die Vorstellung unterbrochen werden, und ein Poltzei⸗Commis⸗ sair zeigte dem Publikum an, daß eine Verlängerung des Tumults ihn nöthigen werde, den Saal räumen zu lassen. Eine große Llnzahl von Stadt-Sergeanten, die plötzlich im Parterre erschie⸗

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nen, jwangen das Publikum mit Gewalt, das Theater zu ver— lassen. LAluf dem Platze des Odeon und in den angränzenden Straßen wurden hierdurch einige Unordnungen veranlaßt; die aus dem Theater vertriebenen jungen Leute rotteten sich zusam⸗ men und pfiffen die Stadt-Sergeanten und Patrouillen aus. Es sollen mehrere Verhaftungen stattgefunden haben.“ Für ge⸗ stern Abend war dasselde Stück angekündigt; in dem Augenblick aber, wo die Theater-Kasse geöffnet werden sollte, erhielt der Direktor von Seiten der Regierung den Befehl, diesen Abend keine Vorstellung zu geben; zugleich wurden die Zagänge des Theaters von Stadt⸗Sergeanten besetzt und jeder Störung der Ruhe auf diese Weise vorgebeugt. .

Der Temps meldete vorgestern nach dem Jomnale le Bre⸗ ton, daß bei Mortagne in der Vendée ein Besitzer ehemaliger Nationalgüter von den Chouans ermordet worden sey. Der Moniteur zog gestern diese Nachricht in Zweifel, da der Regie— rung kein Bericht darüber zugekommen sey. Einer der Depu— tirten der Vendée, Herr Perreau, wird hierdurch veranlaßt, in einem Schreiben an die Redaction des Temps einige der von den Chouans in der letzten Zeit begangenen Gewaltthätigkeiten zusammenzustellen. Zwei Gendarmen wurden in einem Gefechte mit den Chouans bei la Chapelle Tireuil im Dep. der beiden Sevres verwundet; ein Steuer⸗Einnehmer wurde auf der Land— straße von einer Bande überfallen, die ihm 600 Fe. raubte und ihm verbot, je wieder Steuern zu erheben. In den Bezirken von Bressuire und Parthenah wurden mehrere Maires entwaff— net. Die meisten zu der neuen Aushebungs-Klasse gehörigen jungen Leute haben die elterliche Wehnüng verlassen, um sich dem Militatrdienste zu entziehen. Herr Perreau versi⸗ chert, für die Richtigkeit dieser Angaben einstehen zu können; er gehöre, sagt er, nicht zur Zahl derjenigen, welche die Gefahr vergrößerten, er wisse, daß die Zahl der bewaffneten Chouans sich nicht auf 400 belaufe, wundere sich aber um so mehr, daß man den nun bereits 15 Monate hindurch währenden Unordnun— gen noch kein Ziel gesetzt habe. Durch die bisherige Milde und Nachgiebigkeit werde die Regierung ihren Zweck nicht erreichen, und die Vendée und Bretagne winden nicht eher ruhig werden, als bis das Gesetz über die Verantwortlichkeit der Gemeinden wieder in Kraft trete und die Gendarmerle zu Fuß vermehrt werde. ;

Herr Kératry hat, wie der Moniteur meldet, seinen Namen von der Löste der Kandidaten zu dem durch den Tod des Herzogs von Montesquieu erledigten Sitze in der Französischen Akademie streichen lassen.

Herr Gabriel Delessert hat als Schatzmeister der Kommisston, welche den am 28. Januar im Saale des Opernhaufts gegebe—⸗ nen Ball zum Besten der Armen veranstaltete, über die Ein— nahmen und Ausgaben dieses Festes Bericht erstattet; die ersteren beliefen sich auf 106,463 Fr., die letzteren auf 22, 182 Fr., die übrig gehliebenen 84, 280 Fe. sind von dem Präfekten des Seine⸗— Departements unter die zwölf Bezirke der Hauptstadt im Ver— hältniß zu der Anzahl der in jedem derselben wohnenden Armen vertheilt worden.

Das jetzige Oberhaupt der Sekte der St. Simonianer, Hr. Enfantin, und der Redacteur des Globe, Hr. M. Chevalter, sind von dem Jsstructionsrichter Barbon verhört worden.

Herr Bouvier-Dumolard hat den von ihm gegen den Re— dacteur des Courrier de la Moselle anhängig gemachten Diffamatious⸗Prozeß verloren.

Der Redacteur des Mahenx, Herr Mugney, wurde gestern von dem hiesigen Llssisenhofe wegen Beleidigung der Person des Königs durch einen „der skandalöse Prozeß“ überschriebenen Artikel zu zweijährigem Gefängniß und einer Geldbuße von 2000 Fr. verurtheilt.

Der Sténographe berichtet nach einem Schreiben aus Algier ohne Angabe des Datums, daß von Seiten der Bedui— nen wieder einige feindliche Demonstrationen stattgefunden hät— ten, durch welche die Truppen gensthigt worden seyen, zu den Waffen zu greifen.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 2. März. (Nachtrag.) Bei der Berathung des Llusschusses über die Anhänge zur Reformbill gab Herr Bruce zu einer nicht zum Gegenstande gehörigen Debatte Anlaß. Er deutete nämlich darauf hin, wie es wohl der Gerechtigkeit ge— mäß seyn dürfe, Schottland mehr Repräsentanten zu geben, als dies in der neuen Bill der Fall wäre. Sir G. Murray faßte diese Bemerkung auf und knüpfte daran die Erörterung der Ansprüche, welche Irland und Schottland auf eine zu vermeh—⸗ rende Repräsentation hätten. Das Haus hätte, fügte er hinzu, vor einiger Zeit von dem edlen Lord gegenüber die Erklärung vernommen, daß die dem Hause vorliegende Bill keine finale Maßregel sey. Lord Althorp: „Wann sagt?“ Er könne, fuhr Sir G. Murray fort, nicht genau den Tag angeben, an welchem jene Aeußerung gemacht worden sey; aber er erinnere sich sehr genau, daß der edle Lord gesagt habe, daß die Minister es für angemessen gehalten hätten, fär jetzt so weit zu gehen. Jene Erklärung habe damals einen tiefen Eindruck auf das Haus gemacht, und er sey auch voll— kommen überzeugt, daß dieselbe später in Ersüllung gehen würde., In England habe man bei der Verleihung von Repräsentanten den Gruündsatz der Bevölkerung aufgestellt; wenn man aber den— selben Grundsatz auf Irland und Schottland angewendet wissen wolle, so widersetze man sich dieser Anwendung auf eine ganz folgewidrige Weise. Er werde sich indessen bemühen, jenen Gründ⸗ satz auch auf Schottland und Irland auszudehnen. Das durch die Bill hervorgebrachte Mißvergnügen sey übrigens in Schottland eden so groß als in England. Lord Althorp sagte, daß die Repräsentation für Schottland ein Gegenstand sey, der später in Erwägung ge— zogen werden würde, jetzt aber gar nicht hierher gehöre. Mit Erstaunen habe er vernommen, wie der vorige Redner ihm die Aeußerung, daß die Bill keine finale Maßregel wäre, in den Mund lege; er habe etwas der Art niemals ausgesprochen. In dem Eifer der Debatte könne ihm wohl irgend ein ÄAusdruck enischlüpft seyn, der einer falschen Auslegung fähsg wäre. Er erkläre aber hier⸗ durch ausdrücklich, daß er niemals den Gedanken, daß die Bill keine finale Maßregel wäre, habe ausdrücken wollen, und er müsse bekla⸗ gen, daß man ihm solche Worte andichte. Sir G. Murrah sagte, daß es keinesweges seine Absicht gewesen sey, dem edlen Lord Worte anzudichten; es sth bekannt, daß der eole Lord in Bezug auf die Bill besondere Ansichten habe und namentlich auch für das Abstimmen durch Ballotiren gesinnt sey, und seine Worte bei der obenangeführten Gelegenheit seyen gewesen: „für jetzt konn⸗ ten wir nicht weiter gehen.“ Es kam hierauf zu einer Ab⸗— stimmung über die Frage, ob die Stadt Dartmouth auf Schema C bleiben solle, welche mit 205 gegen 106, also mit einer Ma⸗

wurde.

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habe ich das ge⸗

jorität von 99 Stimmen, zu Gunsten der Minister entschleden

.

London, 3. März. Erst in der geftrigen Hofzeitunz! der Rathsbefehl vom 13. Oktober, nach welchem alle von 5 Dänemarks, Deutschlands und Hollands, von Schagen Rotterdam, kommende Schiffe der Quarantaine unterm waren, zurückgenommen. .

Die Times enthält einen Artikel, der sich gegen die eines minderjährigen Prinzen für den Griechischen Thron spricht, indem der Zustand Griechenlands jetzt vor allen Din ein kräftiges männliches Einschreiten nothwendig mache.

Das Gerücht von Dom Pedro's Ankunft in Terceira hr noch der Bestätigung. (Vergl. oben den Llrtikel Paris.)

Zur Widerlegung eines in der Times befindlich gewe Berichts über die Art und Weise, wie der Marquis von donderry dem Könige beim Lever E(wie in Nr. 70 der St. erwähnt wurde) eine Bittschrift der Lehrburschen von Kon derry überreicht haben soll, hat der Marquis an die geng Zeitung das nachstehende Schreiben gesandt: „Sir! Ich sch nicht wegen Ihrer verächtlichen Ansplelungen auf meine Py an Sie; wenn solche Ihren Lesern gefallen und Ihrer Ze Absatz verschaffen, so freut es mich. Aber ich schreibe Ih um Sie gegen Entstellung von Thatsachen zu warnen,. habe die Adresse der Lehrburschen von Londonderry Sr. Ma beim Lever nicht vorgelesen, sondern erwähnte nur kurz den halt derselben. Auch habe ich nicht an den König geschr Da mir aus der Bemerkung Sr. Majestät hervorzugehen st daß ich mich nicht deutlich darüber ausgedrückt haben möchte, wem die Adresse herrühre, so hielt ich es für meine Pflicht, z angemessenen Wege meine eigene Nachlässigkeit wieder machen. Ich bin mir bei diesem Verfahren keiner In. bewußt; und was den Mangel an Achtung gegen die 5 trifft, so weise ich eine solche Anklage mit Verachtung

Holdernesse⸗House, 2. März. n (gez Vane Londonder

Die Gesammtzahl der an der Cholera Erkrankten betu gestern 213, der Gestorbenen 121. k

Das Gesundheits-Amt in Bristol hat die Krankhel, welcher ein von hier dorthin gekommener Matrose gestorben, stimmt für die ächte Cholera erklärt.

Aus Dover, wird gemeldet, man fürchte, auch die s zeuge von dort möchten in wenigen Tagen eine zehntägig rantaine, statt einer Z6stündigen, in Calais zu halten Die Dampfboote von London und von Dover liegen im von Calais so nahe an einander, daß die Mannschaft eim die Hände reichen kann; und doch müssen erstere 10 Tage rantasne halten, während die letzteren, wie gesagt, nur eine! stündigen unterworfen sind. ö.

Die Orts-Behörden in Bilbao und den anderen nöroh Häfen Spaniens haben, bis auf weitere Vorschrift aus Man allen und jeden Verkehr mit England der Cholera halber verbol

Nachrichten aus Madeira vom 10. v. M. zufolge, hatten Constitutionnellen einen, jedoch völlig mißlungenen, Versuch macht, die Regierung Dom Miguels zu stürzen; die Erbitter beider Theile war so groß, daß viel Blut floß.

Niederlande.

Aus dem Haag, 6. März. Gestern fand eine öffents Sitzung unserer zweiten Kammer statt; es kamen in dersel mehrere Bittschriften gegen die vorgeschlagenen neuen Slel gesetze zur Sprache. U 1

Gestern Vormittags hat der Graf Orloff eine lange Ko renz mit unserem Minister des Auswärtigen und demnächst Unterredung mit dem Englischen Botschaseer Sir Charles Ba

wie man vernimmt, auch der Russische Legations-Secretalr benskij bald seine Rückceise antreten wird. ;

Die Harlemsche Courant meldet: „Dieser Tage w ziemlich bestimmt versichert, daß Hoffnung vorhanden sey, Sendung des Grafen Orloff mit gutem Erfolge gekrönt zu stch ja selbst, daß die ser Staatsmann sich bald nach London beslh würde, mit der Erklärung versehen, daß man die sseits, vorbtht lich gewisser Modificationen, bereit sey, die 24 Artikel ausm men. Wenn man dem, was darüber umläuft, glauben d würde durch diese Modificationen gefordert werden; Keines Fahrt für Fremde auf den Binnengewässern zwischen Sch und Rhein; keine er, ng einer fremden Eisenbahn oder c Kanals über unser Gebiet; Capitalisation des Belgischen Sch Antheils; gleicher wechselseitiger Autheil an Guthaben Schuld bei der Liquidation des Syndikats u. s. w., so wie, die Citadelle von Antwerpen nicht geräumt werde, bevor Traktat zur Ausführung gebracht worden.“ r

Brüssel, 5. Febr. Die Repräsentanten-Kam hat in ihrer heutigen Sitzung einen Gesetz-Entwurf angen men, wonach die gegenwärtigen Bestimmungen in Betteff Barrieren bis zum 31. März 1833 in Kraft bleiben sollen Heute werden die Berathungen über das Budget beginnen. Central⸗-Section hat, wie man sagt, auch Fonds für einen plomatischen Ligenten beim heiligen Stuhl bewilligt. Man sichert, daß Herrn Chs. Villain XIIII. diese Stelle anvett werden wird.

des Herrn Vandenhove zum Mitgliede der Repräsentanten⸗h mer erwählt worden. Sein Mitbewerber war der Oberst zen, Militair-Kommandant von Antwerpen. Von 1609 r schriebenen Wählern hatten sich zu dieser Wahl 183 eingefum Herr Quirini war der Kandidat der ultra-katholischen, Pa

Man schreibt aus Gent vom 3isten d. H.: „Wit merken mit Vergnüzen, daß der Zufland unseres Leinseng Handels sich täglich verbessert, und dies scheint uns von g Vorbedeutung. Auf dem letzten Markte wurde die Leinen mit greßer Schnelligkeit abgesetzt, und die Preise erfuhren kleine Erhöhung; es- wurden an einem Tage 1400 Stücke kauft, ein Fall, der seit der Revolution nicht vorgekommen!

Den tschland.

Schwerin, 9. März. Der für das Jahr 1831 auf! 9. Nov. ausgeschriebene, demnächst aber bis zum 63 ien d. prorogirte Landtag ward an diesem Tage zu Sternberg von Großherzog Kommißssgrien, dem Hrn. Minifter von Plessen dem Hrn. Hofmarschall v. Röder, Schwerinscher, und dem h Kanzelei⸗Vlce⸗ Direktor v. Scheve, Strelitzischer Selts, in! kömmlicher Weise eröffnet. Von den landesherrlichen Pu sitionen kommen (wie das hiesige Abendblatt meldet) nicht Deliberation: die Zte Schwerinsche und Strelitzische, wegen besserung des Steuer-Modus und der Zollverfassung, und 5te Schwerinsche, wegen Uebertragung der Kosten der J bilmachung des Bundes-Kontingents zum Marsche Luxemburg. Erstere ist, wegen der durch die Zeitumständeh hludetten Vorarbeiten, bis zm nächssen Landtage, und lid

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Mögen diejenigen, welche dergleichen Ainschuldigungen vor. auf sich selbst Licht haben. *

gehabt. Adends wurde ein Courier nach Paris abgesandt, woh

Herr Ignaz Quirini, Advokat in Löwen, ist an die en

s jum Emtreffen des Resultats der Berathungen des Bundes- es landesherrlich ausgesetzt. Der engere Ausschuß det Stände

ö nur 67 Propositionen publizirt, und deshalb wird dieser Land⸗ g, nach dem allgemeinen Dafürhalten, kaum drei Wochen Enn nn over, 8. März. Seine Majestät der König haben n Rittmeister Grafen v. Kielmannsegge vom Garde⸗Hufaren⸗ egimente zu Allerhöchst-⸗Ihrem Geschäftsträger am Königlich zalerschen Hofe zu ernennen geruht. ;

Dresden, 9. März. In dem hiesigen Allgemeinen

zolks blatt liest man „Seit einiger Zeit geht hier das Ge- Sonverainetets-Rechte ju protestiren und zugleich ein en ethki

daß von neuem Unruhen ausbrechen würden, und bald

icht . ; e wn, bald jener Tag dazu bestimmt sen. Demzufolge . uach, ist der zum Befehlshaber der Französischen Truppen be—

umten die Behörden nicht, ihre Wachsamkeit zu verdoppeln.

haß es aber bloß bei einem ausgesprengten Gerücht bleiben kommen, um sich zu Lanze nach Ankona zu begeben, und ihm,

ürde, war vorauszusehen, wenn man nur einigermaßen unbe—

ngen den Standpunkt der allgemeinen Verhältaisse betrachtet. zie gesammte Bürgerschaft ist so friedlich gestimmt, als sie je⸗ als war; denn Alle fühlen es, daß nur Ruhe und Ordnung e kaum verharschten Wunden, welche dem gesammten Ge—

stütmischen Auftritte verur- Die Kommunal-Garde

erbstande durch, die früheren cht wurden, völlig zu heilen vermag. vom besten Geist beseelt, und die

in diesen Tagen

attgesundenen Musterungen der Compagnieen haben nicht nur

n Elfer derselben für Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung

rgethan, sondern auch gezeigt, daß die meisten vollständig mit Die in. M haben wenig Ursache zur Unzufriedenheit, da vielleicht chimärischen Hoffnungen

Um nun aber zweckdienlich, bemerklich zu machen, daß, welches auch die Be⸗

raf und Untergewehr bewaffnet und gut eingeübt sind.

em Orte so viel für sie gethan wird. dem falschen Gerüchte vorzubeugen, welches daraus ent⸗—

könnte, daß in diesen Tagen die freiwilligen nächtlichen huillen der Kommunalgarde wieder begonnen haben, so nur erwähnt werden, daß mehrere Diebstähle und außerhalb

Stadt selbst einige Straßenan fälle porgekommen sind, welche

hen, den Beistand der Kommualgarde in Auspruch zu nehmen.“

t man aus Zweibrücken vom 1sten d. M.: „Gestern rückten

Fei Divistonen des 6. Chevauxleger-Regiments (Herzog Leuch—

berg) in unsere Stadt als Garnsson ein. Schon bei der achrlcht ihres Eintreffens war von dem Stadtrathe beschlossen orden, die allgemeine Freude durch einen herzlichen Empfang

willkommenen, längst zurückgewünschten Gäste zu feiern. m Antrage, dieselben bis zur vollendeten Einrichtung der Ka— von der Besetzung Ankong's durch Französtsche Truppen hat

knen in den besten Peivathäusern unterzubringen, kam der ein—⸗ nmige, Beifall der Bewohner entgegen. Eine zahlreiche jeputation von den ersten Bürgern der Stadt und den Ge⸗

mmissariats.

e zu verschreien!“

, ,

Wien, 5. März. rrn zu Leitmeritz, Augustin Hille, zum Bischof von Leitmeritz ernennen geruht.

Schweiz.

mmelten großen Rathe wurden mehrere von Seiten des Vor— ts ergangene Aktenstücke vorgelegt, namentlich eine Verwahrung

gen den großen Raths-Beschluß vom 22. Febr.; in derselben

ißt es: „Um der gesammten Eidgenossenschaft und der Tag—

tzung das Recht des Eatscheides in einer Angelegenheit unver- immert zu bewahren, welche die wichtigsten Interessen der gan⸗ n Schweiz betrifft, und worüber der große Rath des Standes

zasel vorgreifliche Verfügungen zu treffen versucht, so wie um J n Enem Tage eingetroffen wären.

n Einbruch von Unordnung und Gefetzlostzkeit, mag derselbe

i wem immer gefördert werden wollen, in so weit es in un— ; t ren Kräften liegt, zu verhüten, verwahren wir uns anmit in Merkwürdig, genug ist diese Forderung der Vermittelung von dgenössischem Namen auf das feierlichste gegen einen jeden Ver⸗

ch, denjenigen Beschluß des großen Rathes des Standes

asel in Vollziehung zu bringen, den derselbe am 22. Febr. ge⸗ t hat; und wir werden diefer Verwahrung, welche die eidgenos⸗ en Herren Repräsentanten im Kanton Basel zu übergeben

gewiesen sind, mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln so 1e Kraft und Anerkennung zu verschaffen uns bestreben, bis Tagsatzung in dieser Beziehung etwas Anderes wird verfügt Die Regierung und den großen Rath des eidgenossenen 39 gen ; für alle Folgsn verant- ten Tagen des Januars ankam und bald nachher eine Lustreise

welche aus von ihnen etwa getroffenen Anordnungen

tspringen könnten, die mit dem Rechte des Bundes und seiner Räußland sich ass! amp eglun fer zeit g D dnn rn h) Mußle . gegründe 98t. . ö

ben. standes Basel aber erklären wir zugleich

vrtlich,

lteder nicht im Einklange stehen.“

Sonntags, den 26. Febr., hatte bei Liestal eine Landsgemelnde ti y. ; e , . , tt, welche ungefähr um 2 Uhr zusamnientrat; anwesend wa- k'zlcre verthelpigt sich᷑ fortwährend, und Jie Türkische Armee zieht gwischen Hoh und 1099 Personen, worunter viele Weiber, von allen Seiten Berstärkungen an sich.“

inder und Zuschauer. Als Redner sprachen von der Altane s Wolfbrunnens (eines Landguts) herab: Gutzwiller, Hug und r. Frey, Letzterer mit einer ins Lächerliche fallenden Heftigkeit.

ö sehen jetzt bereits, sagten sie, a6 Gemeinden flir die Sacht der . b : . sjeige von dem Fall diefes Bollwerks Syriens hier eingegangen.

eiheit, von den derselben abgeneigten 42 Gemeinden würde

ne Zweifel noch manche sich mit ihnen vereinigen, und die

rigen müßten sich der Mehrheit fügen. Ihre Angelegenheiten uden sehr vortheilhaft, und ste hätten darliber Zusich erungen n den ersten Staatsmännern in der Schweiz. Der Beschluß sz auf Ernennung und Bevollmächtigung von Aus schußmãän⸗ rn, aus den Gemeinden, welche in Liestal zusammentreten und egierung und Gesandtschaft wählen sollen.

tagen

Rom, den 25. Febr. Was man schon seit einiger kit im Publikum befürchtete, die Besetzung Ankona's durch auzösische Truppen, ist nunmehr erfolgt. Am 21. zeigte sich s Französssche Geschwader, das in Toulon auggeiaufen war, chend aus dem Linienschiff der, Suffren“, der Fregatte „Arte— isia“, mit der von Algler zurückgekehrten Fregatte „Vsetoria“, vor kong in einer Entfernung von wenigen Miglien. Als den Tag rauf der Hafen⸗Capitain sich jum Geschwader begab, um dem ezehlshaber besselben seine Dienste im Yamen des Delegaten zjubieten, wurde dieses freundliche Entgegenkommen der Päpst⸗ hen Regierung Französsscher Sests e e , angenommen, d alle Punkte der Etikette, wann das Geschwader am folgen⸗

.

.

e

Dem am 27. Febr. außerordentlich ver⸗ iche . 5 ; der Admiral nur Englisch spricht und der Vorstellende als Dol⸗

metscher agiren mußte.

„Ueber das Schicksal von St. Jean d'Anlere

gane Listatische Operations-Armee übernehmen solle.

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nur verlangte man Päpstlicher Seits, daß die Fregatte „Vietoria“, die in Toulon die vollständige Quarantaine nicht ausgehalten, dieselbe vor ihrem Einlaufen nachholen müsse; ein Verlangen, in das der Framösische Kommandant, wie man vernimmt, wenn

auch ungern, willigte. Man war sonach höchlich überrascht, als

am 23. des Morgens früh um 3 Uhr plötzlich 1500 Mann Fran⸗ zosen ausgeschifft wurden, die sich sogleich der Porta del Mavello und zweier Wachtposten in der Stadt bemächtigten, indem sie die Päpstlichen Solbaten entwaffneten. Wie man sagt, wäre der Papst fest entschlossen, alle Behörden aus Ankona mn entfernen, feierlichst gegen diesen Einfall, als gegen eine Verletzung seiner

sches Schreiben an alle Bischöfe zu erlassen. Dem Vernehmen

stimmte General Cubières gestern über Civitavecchia hier ange⸗

so wie dem Französischen Botschafter, soll das in Rede stehende Ereigniß ganz unerwartet gekommen seyn.

Pariser Blätter geben nach einem Privatschreiben aus Bologna vom 23. Febr. folgenden vom General Grabowski Tages zuvor in dieser Stadt erlassenen Tagesbefehl: „Da sich das Gerücht verbreitet hat, daß ein Franzößsssches Geschwader in einem der Häfen der Päpstlichen Staaten Truppen landen werde, und diese Nachricht seit mehreren Tagen der Gegenstand aller Unterhaltungen bildet, so sehen die guten und ruhellebenden Bür— ger in diesem Faktum das Vorzeichen einer unheilvollen Zukunft, weil die revolutionnaire Partei sich darüber freut, und weil es eine Nahrung giebt. Es ist daher

wegungen der Französischen Kriegsschiffe seyn mögen, die Expe⸗ dition nur von denselben Prinzipien geleitet werden kann, welche das Einrücken der Kaiserlich Oesterreichischen Truppen in die Legationen veranlaßt haben, nämlich durch Prinzipien, welche

ö nicht die Rebelli ud Anarchi e öffentlichen Behörden auf die noch vorwaltenden Mängel ,, , ,, . der Umsturz der D neu eingerichteten Polizei aufmerksam gemacht und veranlaßt ; .

tech Da die hohen Mächte mit Esnschluß Frankreichs Über diesen Punkt vollkommen

Bh erer, s. Marg. Sem h ferm gen er ben, tafel, nnr, übereinftimmender Ansscht sind, so können diese Gerüchte, sie 59. . 2 5 16

mögen nun wahr oder falsch seyn, zu Bemerkungen Über die Angelegenheiten der Päpstlichen Staaten keinen KÄnlaß geben. Ich bin verpflichtet, die Truppen der verschiedenen Corps zur Nachachtung hiervon in Kenntniß zu setzen.

= (Gez.) Der General Grabowski.“

Die Allgemeine Zeitung enthält Folgendes: „Von der Italiänischen Granze, 29. Februar. Die Kunde

mehr Llufsehen und Besorgnisse erregt, als sie zu verdienen scheint.

d Man versichert allgemein, die ser Schritt der Französischen Regie— einde⸗Räthen empfing die Truppen an der Gränze des Land⸗ rung seh im Einverständnisse mit der Oesterreichischen geschehen, Der Einzug geschah unter Freudensalben und öhlichem Zudrange des Volkes. Uebermorgen wird den Her⸗

Offizieren von der Bürgerschaft ein Gastmahl gegeben, und e Mannschaft der Garnison wird von der Stadt zum frohen billkoemmen bewirthet. Die Armen der Stadt werden durch ne außerordentliche Geld⸗Unterstützung beschenkt. Und man tblödet sich nicht, die Stadt als das Foyer einer kleinen Ven⸗

und beibe Mächte hätten wiederholt erklärt, die Besetzung der Legationen solle sogleich aufhören, wenn Ruhe und Ordnung dar— in dauerhaft hergestellt wären. Oesterreich habe zugleich erklärt, die Zahl seiner Oeccupationstruppen auf 3000 vermindern zu wol⸗— len, wogegen Frankreich sich verpflichtet habe, höchflens eine gleiche Zahl abzusenden.“

In einem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheil— ten Schreiben aus Rom vom 25. Febr. helßt es: „Am 23sten

stellte der Königl. Hannöversche Geschäftsträger, Legationsrath

Se. K. K. Majestät haben den Dom- Kestner, den Ltömiral Donnely, den Geaeral Riall und mehrere . andere höhere Englische Offiziere Sr. Heiligkeit vor. Nach der

Mittheilung eines dieser Letzteren, war diese LAludienz äußerst in⸗

teressant. Se. Heiligkeit unterhielt sich mit großer Lebendigkeit

ind Herablassung mit diesen Herren, vorzüglich mit dem Admi⸗ ra! über dessen vielfache Reisen in Assen ünd Afrika, obgleich

Darauf lenkte sich das Gespräch auf an⸗ dere fremde Länder, wo dann Se. Heiligkeit der Eschon früher mitgetheilten) Briefe der Indianer erwahnte, solche nebst den dazu gehörenden seltsam gearbeiteten Pantoffeln und Halsband den Herren zeigte und zugleich noch einen anderen Brief von dem Pascha von Skutari, indem er hinzusetzte, es scheine, als ob alles Seltsame sich zusammendcänge, da alle diese Briefe an . Ver Pascha, in seinem Un⸗ glücke, bittet den Papst um seine Fürsprache bei dem Sultan.

einem Ungläubigen an das Haupt der Kirche. Zuletzt beklagte der heilige Vater die Fremaen, welchen das Schaüspiel des Kar— nevals in seiner ganzen Eigenthümlichkeit durch die Umstände entzogen würde.“ ü rk en

Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben ans Wien: „Aus Konsiantinopel sind Briefe bis zum 12ten Febr. eingegangen. Hr. Stratford Canning, welcher in den letz—

zur See unternahm, war wieder nach der Hauptstadt zurückge— 6. 12 . 2 8 1 1 . 22 kehrt, wodurch also die frühere Nachricht von seiner Reise nach

tien nach Shrien soll keine Fortschrltte machen, denn St. Jean

Ju einem von der Schlesischen Zeitung mitgetheilten Schreiben aus Konstantinopel vom 10. Februar heißt es: nd wir fortwäh⸗ rend in Ungewißheit, bis jetzt ist aber noch keine offizielle An⸗ Die Trüppenmärsche nach Assen dauern unterdessen fort, und von Salonichi aus sind beträchtliche Massen zu Wasser an die Alsia—

tische Küste gebracht worden; man versschert, daß selbst der Groß—

Wesir, im Fall sich die Verhältnisse ungünstiger gestalten soll⸗ ten, mit der aus Albanien zurückkehrenden Armee gegen die Aegypter marschiren und den Ober-Befehl über die

niens Zustand bliebe sonach in statu quo, und aus diesem Grunde müßte auch die im Traktat von Adrianopel sti⸗ pulirte Einverleibung der 6 Distrikte mit Servien noch auf spä— tere Zeiten verschoben werden, wenn, wie man wissen will, die Psorte die Vollzlehung dieser Verbindlichkeit nicht Rußland über⸗ lassen wollte, dessen Botschafter deshalb schon angefragt habe. Briefen aus Syra vom 29sten v. M. zufolge, wird in Friechen⸗ land die Partei der Regierung mit jedem Tage schwäͤcher, so daß schon Aussicht vorhanden wäre, der neue Präsldent werde in der Ueberzeugung von der Unmöglichkeit, gegen den Willen des Volkes die Zügel der Regierung ferner zu handhaben, frejwilltg seine Stelle niederlegen, wodurch die neue Revolution Griechen— lauds vielleicht ohne Blutvergießen vollbracht würde.“

n Tage in den Hafen enilaufen und der Kommandant rns nd steigen sollte, wurden genau von beiden Seiten verabredet;

Vergl. das vorgestrige Blatt der Staats⸗Zeit.

Bos tischen Zwischen-Muslk von B. 2A. Weber angeschlossen.

Znilan d.

Berlin, 11. März. Ein Schreiben aus Bromberg enthält folgende Uebersicht dessen, was im verwichenen Jahre in dem Bꝛom⸗ berger Regierungs⸗Bezirke für das Schulwesen geschehen ist: Es sind in diesem Zeitraume 2 neue Stadt- und 11 Landschulen, sämmtlich Elementarschulen, gestistet worden. Darunter sind 6 evan⸗ gelische, 6 katholische und 1 jüdische Schule. Es sind 22 Ortschaften, worin die Kinder bisher des Schulunterrichtes entbehrten, zu diesen neu gestifteten oder schon vorhandenen älteren Schulen eingeschult worden. Acht Schulhänser wurden neu gebaut, vier⸗ zehn schon vorhandene, theils auch erst angekaufte Schulhäuser bedeutend reparirt oder vollständig ausgebaut. Die Staats⸗ Kasse gewährte zu diesen Bauten an baaren Unterstützungen überhaupt 795 Rthlr. 9 Sgr. 7 Pf. Aus dem von Sr. Majestät dem Könige mittelst Kabinetsordre vom 27. Sept. v. J. gnädigst bewilligten Fonds von 19,900 Rthlr. zur Un⸗ terstützung hülfsbedürftiger Gemeinen des Großherzogthums Posen, bei Ausführung der Bauten von Elementar-Schul⸗ häusern, sind zwar außer den oben erwähnten besonders bewilligten Unterstüͤgungen, 3000 Rthlr. an 8 Gemeinen dieses Departements zu Bauten neuer Schulhäuser angewiesen und zum größten Theile schon ausgezahlt worden; die Bauten konnten aber in diesem Jahre noch nicht ganz vollendet werden, weil eines Theils die mannigfachen militairischen Bewegungen in Bezug auf die Revolutlon im Nachbarstaate und wegen der Bildung des Sanitäts⸗Cordons, anderentheils das Umsich⸗ greifen der Cholera in so vielen Ortschaften des Regierungs⸗-Be— zirks der Llus führung neuer Gemeinde⸗Anstalten äußerst hinderlich waren. Ein und zwanzig Schullehrer des Departements erhiel⸗ ten im vorigen Jahre laufende Gehaltg⸗Berbesserungen, wozu aus Staats-Kassen im Ganzen 421 Rthlr. jährlich, von den Gemeinen 112 Rthlr. jährlich bewilligt worden sind. Außerdem wurden durch die Regulirung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse nach dem desfallsigen Gesetz für: das Großherzogthum Posen vom 8. April 1823, so wie durch Gemeinheits-Theilungen, 20 Schulen mit überhaupt 134 Morg. 111 MIRuthen Land dotirt, ohne daß die von Privat-Dominien oder den Gemeinden freiwillig gewährten sonstigen Dotationen hierbei mitgerechnet sind. Dle Zahl der sanmmtlichen Volks⸗ schulen des Departements beträgt gegenwärtig (97, darunter sind 330 evangelische, 156 katholische und 11 erst in neuerer Zeit or— ganistrte und mit vorschriftsmäßig geprüften Lehrern besette jüdi— sche Schulen, von denen 2 Freischulen, die eine in Margonin, die andere in Inotrazlaw, durch das Posener Comité zur Ver— breitung des Christenthums unter den Juden gestiftet worden

11d.

Nach Inhalt einer amtlichen Bekanntmachung in der Breslauer Zeitung haben ssch in der Stadt Breslau und in mehreren Kreisen des Regierungs-Bezirks schon seit einiger Zeit verschiedene Fälle von Kinderblattern, von Varloliden, so wie von Schafpocken (falschen Pocken, Wasserpocken, varieella), ge⸗ zeigt, und mehrere Individuen find durch diese Krankheiten ge— tödtet. Die daslge Regierung macht deshalb darauf aufmerksam, daß bei diesen Krankheiten, welche bekanntlich sehr ansteckend sind, alle sanitäts⸗ polizeilichen Maßregeln in Anwendung ge— bracht werden müssen, welche überhaupt von ansteckenden Krank⸗ heiten gelten.

Im verslossenen Jahre sind in den unter der Verwaltung der Regierung zu Arn éberg stehenden 3 Fener-Versicherungs-Ver⸗ bänden, wozu der Kreis Siegen und die Gesammtfladt Lippstadt nicht gehören, im Ganzen 89 Brände vorgekommen und dadurch 55 Gehäude zerstört, 12 nur mehr oder weniger beschädigt wor— den. Die dadurch fällig gewordene Versicherungt⸗ Summe im Ge⸗ sammtbetrage von 39, 874 Rthlr. erscheimnt gegen den Bedarf frlü— herer Jahre, zumal bei dem gestiegenen Versicherungs-Kapstale, seht mäßig und hat jum großen Theil aus den Kassen-Beständen der einzelnen Feuer⸗Societaͤten bestritten werden können, nur bei der Societät des platten Landes der Grafschaft Mark hat das Kas— senbedürfniß im Laufe des Jahrs 1831 eine Aus schreibun auf die Versicherten nothwendig gemacht. Das Versich erungs Kapi— tal aller 3 Societäten, welches im vorigen Jahre für die Städte der Mark auf 8,619, 240 Rihlr., für das psalte Land der Graf— schaft Mark auf 11,826,525, sür das Großhersogthun West— phalen und die Grafschaften Wittgenstein anf 10, 86 5,755 Rihlr., im Ganzen also auf 31,311, 520 Rlhlr. festz st'llt worden, hat sich in 2 Jahren um 1,464,620 Rthlr. verm hrt.

Dem hiesigen Mustk liebenden Publikum wurde gestern ein ungewöhnlicher Genuß zu Theil. Im Saale der Sing⸗Akade⸗ mie ließ Herr Musik⸗Direktor Löwe als Künstler und Birtues doppelter Art mit Erzeugnissen seiner eigenen Muse in Spiel und Gesang sich hören. Herr Löwe steht als Balladen? umd Liener— Komponitst seit lange in wohlbegründetem Rafe, und seine sem— position des Uhlanoschen Gedichtes: „Mer Wirthlu Töchtersei“ ist so allgemein beliebt, als bekannt. Neuerlich hat sich derselbe glich durch ein größeres Werk, das Oratorium „ie Zerstörnng Jerusalemz“, in einer höheren mustkalischen Sphare eingebürgert. Der gestrige Abend hatte für dle Zuhörer einen um so größeren Retz, als es rein Beutsche Musst und Deutscher Dichter Ge⸗ sänge waren, die Hert Löwe mit seelen voller Innigkeit und be— lebt von dem Hauche des eigenen Schöpfer? Genius vortin z, ein Genuß, der uns nicht sehr häufig geboten wird. len einzelnen Mustkstücken folgte enthusiastifcher Beifall; doch am meisten sprachen die beiden ersten Balladen, „des Gol schmidt's Töchterlein“ von Uhland und „Ritter Olus⸗“ von Herder, die Gemüther der Zuhörer an; auch eignete ssch die besonders in den tieferen Tönen etwas schwache Stimme des Komponisten zu den Vortrag dieser beiden zarten und weichen Lieber an meiste n, während sie bei dem etwas ins Lange gezogenen „Gang nach dem Eisenhammer“ sich nicht so geltend machen konnte; üßrigens hat sich Herr Lwe in der Composition der Worte dieses Gedichts sehr gelungen an den Charakter der heibe haltenen melodramma—

y Stoff zu dem von dem Konzertgeber angekündigten 3. provisatorium wurde ihm Göthe's „Zauberlehrling“ vorge— legt, und der Komponist wußte auch hier im Augenblick sogleich das Gedicht mit einem höchst passen den musikali⸗ schen Gewande zu versehen; er wählte den deklamaidt sch⸗ recitirenden Ton und schloß in feierlich eruster Weise. Auch die bloßen Justrumiental⸗- Composstionen, dag Klavier- Ron jert und die Ouverture jur Oper „Rudolph“, fanden einst mmi⸗ gen Beifall. Hoffentlich wird Herr Müußst-Direktor Löwe, i Anerkennung des ihm zu Theil gewordenen Empfangs, nicht so bald wieder unsere Stadt verlassen, ohne uns noch öfters mit sel⸗ nem ausgezeichneten Talent zu erfreuen. 26.