1832 / 74 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Allerhöͤchsten Verordnung, wodurch alle ohne vorzangig

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daß er ber Zukunft mit Schrecken entgegenfehe, wenn man sich nicht beeile, die Ausgaben mit den Huülfsquellen in en richtiges

Verhältniß zu setzen. Man müsse jetzt noch immer auf die Mög— lichkeit eines Krieges rechnen und alle nicht unumgänglich noth— wendige Ausgaben auf ruhigere und friedlichere Zeiten verschie— ben. Hr. Ja mins beklagte fich darüber, daß die Regierung noch mmer den Schneckengang der Diplomatik verfolge, während die Orange⸗Fahne noch in Antwerpen und Mastricht wehe. In eigi⸗ gen Tagen werde man neue Modiftcatlonen der 24 Artikel vor— schlazen; er hoffe aber, daß man Muth gemig haben würde, die⸗ Elben zurückzu weisen. Wenn Feankreich handle, so würde kein Verbündeter Hollands einen Schritt zu thun wagen. Belgien müsse die dAusführung des Traktates verlangen und erklären, daß jeder Verlust, der ihm aus einer ferneren Zögerung erwüchse, von dem ihm zugewiesenen Antheil an der Schuld in Abzug gebracht

werden würge. Weil er glaube, daß das Ministerlum diese Ener- tend gemacht werden kann;

gie besszen werde, wolle er, vorbehaltlich einiger Aenderungen, für das Budget stimmen. Angelegenheiten äußerte sich folgendermaßen:

Das ehrenwerthe Mitglied hat so eben mit Bitterkeit den Gang der Regierung in Bezug auf die auswaͤrtigen Angelegenheiten ge⸗ tadelt; bevor ich ihm antworte, danke ich ihm fuͤr die Maͤßigung in seinen Ausdrücken, die ich nachzuahmen mich bestrehen werde. Nichts ist leichter, als das guswaͤrtige System einer Regierung zu

tadeln, eben deshalh ist auch nichts schwieriger, als dasselbe zu recht⸗ fertigen, bevor die Thatsachen nicht vollendet sind. Ich weiß nicht, m. H, ob es gut oder schlimm ist, aber es ist eine nicht zu bestrei⸗ tende Thatsache, daß die Diplomatie es liebt, sich in das Geheim⸗ ; . Westboten, ist wegen Ablösung der Siegel an seinen Pressen vor

niß zu huͤllen. Die Regierungen wollen nur mit den Regierungen

und nicht mit dem Publikum unterhandeln. Es ist nothwendig, sich ; en zu fi . ; wir se Sache in Frankenthal ver lt. . zt weigerte und diese Weigerung nicht mit 499,000 Bajonetten unter wird di Sach, in Fan entz , . Eh eten fat stuͤtzen konnte, so würde sie bald in die Acht erklaͤrt , . ,, ; i. und ich bekenne, daß es mir oft höchst peinsich ist, sernnet, ließ hei Mann zur Wewachtung der Siegel zurück nen Beziehungen zu den Mandatarien der Nation nicht mit . ̃ g laucht der Hersog von Nassau wieder von hier nach Bieberich

abgereist.

diesen Gebräuchen zu fuͤgen; denn wenn eine Regierung sich dessen begreifen daher, m. H, wie sehr mir diese Lage Vorsicht

aller Offenheit zu Werke gehen zu koͤnnen. Wenn ich Ihnen alle meine Worte, meine Handlungen aus einandersetzen konnte, so wuͤrde ich Sie leicht überzeugen, ug der groͤßere Theil der gegen uns ge— richteten Anklagen in Betreff der Unterhandlungen ungerecht ist, und daß die Regierung seit einiger Zeit eine zweckmäßige Energie an den Tag legt. Wir sind niemals der Meinung gewesen, daß das Land sich der Diplomatik auf Gnade und Ungnade, ergeben müͤsse; seit unserem Eintritt ins Ministerium haben wir die Roth⸗ wendigkeit gefühlt, eine NMilitair⸗Macht zu organistren, die im Nothfall die Unabhaͤugigkeit und Integritaäͤt des Reiches beschuͤtzen äbnne; dies durfte uns aber nicht ain Unterhandeln verhindern. Am 21. November 1830 ergriff Belgien jenes friedliche System, seit der Zeit schlug es den Weg der Unterhandlungen ein, und ineiner Meinung nach hat es Recht daran gethan. Die am 21. November 18560 begonnenen Unterhandlungen haben Belgien im August 1834 gerettet. Nach jenen unheilvollen Tagen ans Ru⸗ der gelangt, haben wir den Weg befolgen muͤssen, auf dem sich die Reglerung befand, und wir muͤssen auf demselben verharren, weil er uns eine ehrenvolle Lösung darbietet. Aber die Unterhandtun⸗ gen haben uns nicht daran gehindert, eine Militair⸗Macht zu orga⸗ nisiren; waͤhrend derselben hat sich wie durch einen Zauberschlag eine nationale Armee gebildet, eine Armee, die, ihrer Fahne getreu, wenn der Augenblick ö en n n die Ehre des Belgischen Namen zu 3, wissen wird. Muͤssen wir aber deshalb mit befreunde⸗ ten ?

Der Krieg ist immer eine Plage, und der Erfolg, wie berechnet er auch seyn mag, ist immer ungewiß; dies ist eine Wahr⸗ heit, welche die Regierung erkannt hat, und die von der Kam⸗ mer gewuͤrdigt werden wird. Wenn wir den befreundeten Maͤchten, wenn wir besonders einer derselben, deren Interessen mit den unsrigen identisch sind, glauben durfen, so sind wir, was man auch dagegen einwenden moge, am Ziele der diplomatischen Unter⸗ handlungen, und Belgien ist auf dem Punkt, den Rang in Europa einzunehmen, der ihm gebuͤhrt. Sollte was Gott verhüten möͤ⸗ ge trotz dieser uns gewordenen bestimmten Versicherungen, Bel⸗ gien in seinen Hoffnungen getaäͤuscht werden, so glaubt die Regie⸗

rung, daß es Zeit sey, der Sache ein Ende hu machen, und sie wurde

einen Weg einschlagen, der ihrer und des Belgischen Volkes wuͤr⸗ big wäre. (Sensatlon. Lebhafter Beifall)“

Herr Gendebien warf die Frage auf, in welcher Ordnung sich die Kammer mit den verschiedenen Budgets zu beschäftigen edenke. Nach einer kurzen Erörterung entschied die Versamm⸗ lagn daß man mit dem Kriegs⸗Ministerium beginnen wolle, dann sollten die Justiz, die Finanzen, die auswärtigen Angelegenheiten und endlich das Innere an die Reihe kemmen. Die Sitzung würde um 4 Uhr aufgehoben.

Die hiesigen Blätter behaupten, daß die Regierung, die Schwierigkeiten einsehend, welche sich der Ausführung einer Doua⸗ nen-Linie um Mastricht herum entgegenstellen, entschlossen sey, wesentliche Modisicationen eintreten zu lassen.

Deutschland.

München, 7. März. Man versichert, Se. Majestät der König werde mit Anfang Aprils nach Italien reisen. Von den gestern gemeldeten Verhaftungen hat sich bis jetzt nur jene zes aus dem Rheinkreise gebürtigen Pr. Pestor bestätigt. Die Papiere desselben wurden unter Siegel gelegt.

Speier, J. März. (Aus dem Frankfurter Jour— nal.) Unsere Zeitung berichtet unterm 6ten d. M.; „Hin— sichtisch ber Verhältnisse des Siebenpfeiffer chen, Weslboten erfahren wir Folgendes; Auf den Grund des Französischen De— krets vom Februar 1810, wonach Siebe npfeiffer nicht berechtigt seh, eine elgene Buchdruckerei in errichten, und gestützt auf die Entscheidung des Frankenthaler Bezirks. Gerichts, welches sich in dieser Sache bekanntlich für inkompetent erklärte und folglich im Sinne der Regierung anerkannte, daß es sich hier nicht um eine Justiy⸗, sondern um eine Administrativ⸗ Frage handle, hat, Dem Vernehmen nach, die Regierung gochmals an Siebenpfelf— fers Presse Siegel anlegen lassen. Siebenpfeiffer soll hierauf diese eigenmächtig abgerissen und sein Blatt von neuem gedruckt

aben.““ h Das neneste Kreis-Amtsblatt enthält folgende Regie⸗ rung?⸗Verfützung: .

„Im Namen Sr. Maj. des Königs. In Folge eines Aller⸗

höͤchsten Reskriptes vom 1. Marz l. J., das verfassungswidrige Be⸗

8 f 6 ĩ = [ nd so⸗ . , 21 n ,, n, , nn,, , n,, ,,, troffen, um einige Abänderungen in den wechselseitigen Bezie⸗

dischen Blaͤtter betreffend, wird das Erscheinen der Zeitblaͤtter „die

Dentsche Tribüne“ und 6 Westbote“ insolange förmlich unter⸗ sagt, als die Redactionen dieser Blaͤtter sich nicht den Bestimmun⸗ gen des 3. constitutionnellen Ediktes hinsichtlich der Censur pflicht⸗

mäßig unterwerfen. Dieses Verbot wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Speier, den 5. Maͤrz 1832. Königlich früher hier eintreffen. mird es vielleicht auch bald in Richtigkeit kommen. die hie— sigen Natwhrforscher wollen in der jetzigen Beschaffenheit des Ve⸗ suvs die Anzeigen eines nahen großen Ausbruchs erkennen. So e, Ge, viel ist gewiß, daß oft kleinere Ausbrüche den größeren vorange⸗ a gangen sind. Seit einigen Tagen war auch der Rauch des Ber⸗ zes wieder sehr beträchtlich geworden, und seit vorgestern fließt eme neuer Lavastrom dicht neben dem Bette des früheren. Gäyz gegen das Italiänische Sprichwort „Alla Candelora,

Batersche Regierung des Rhein kreises ze.“ Ju Bezug auf das Königl. Reskript, die Aufforderungen zur Bildung politischer Vereine betreffend, gebt bemerktes Amt s—

blatt noch folgende Verordnung: „Im Namen Sr. Majestͤt des Königs. In Gemaͤßheit der

nehmigtng der Staats- Negierung sich bildende polttische Assocta⸗ tionen für unerlaubt erklart werden, erhalten saͤmmtliche betreffende Administrativ Behörden des Rheinkreises den gemessensten Auftrag: 1) Die in ihrem Amtsbezirke etwa bestehenden oder sich bildenden

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d .

Der Minister der auswärtigen r J ; Vereinen, oder Anpreisungen der letzteren, oder Verzeichnisse der bei⸗

tens btechen und obne, Weiteres zue den. Waffen greifen; lich wäre, als ob ein Weg dieser Art auf den steilen Höhen an

hauptsächlich auf die Zölle beziehen. auch ernstlich mit der Anlegung von Kommunalstraßen auf dieser

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Verelne der angegebenen Art unverzuͤglich aufjulbsen; 2) ge⸗ z state dentro verno fuoran“ d. h. zu Lichtmeß (2. Febr.)

gen die Urheber und Theilnehmer, insbesondere gegen Indibi⸗

duen, welche fuͤr solche Vereine Unterschriften oder Geldbeitraͤ—⸗ ge sammeln oder zu solchen öffentlich auffordern, mit aller Kraft ihrer gesetzlichen Amts⸗-Befugnisse ruͤcksichtslos einzuschrei⸗ ten; 3) gegen jene Vereine, aus deren Ankuͤndigungen, Äufru⸗

des Reichs oder der Souverainetaäͤt des Baierschen Staates zuwi— derlaufendes Bestreben hervorgeht, unter den gesetzlichen Voraus⸗ setzungen, die strafrechtliche Cognition auf dem vorgeschriebenen Wege zu veranlassen; 4) die in ihren Bezirken befindlichen Staats⸗ oder öffentlichen Diener, welche erweislichermaßen solchen verbote⸗ nen Vereinen entweder bereits beigetreten sind, oder denselben, wi⸗ der besseres Erwarten, in Zukunft beitreten sollten, eg s namhaft zu machen, damit gegen dieselben das in der Allerhöchsten Verordnung vom 13. Sept. 13814 (bekannt gemacht durch das Amts⸗ blatt des Rheinkreises, unterm 21. Januar 1818) ausgesprochene Praͤjudiz der Entsetzung vom Dienst auf gesetzlichem Wege gel⸗ endlich 5) alle pffentliche Blaäͤt⸗ ter, worin Aufforderungen zum Beitritte zu unerlaubten politischen

getretenen Mitglieder enthalten, auf gesetzlichem Wege mit Beschlag zu en. Die Königl. Land⸗Kemmissariate und ubrigen mit der adminsistrativen Polizei beauftragten Behörden werden, bei Ver⸗ meidung schwerer Verantwortung, alle ihnen zu Gebot stehende gesetzliche Mittel anwenden, um der bezeichneten Allerhoͤchsten Ver— ordnung einen vollstaͤndigen Erfolg zu sichern.

Speier, den 4. Marz. 1832. K. B. Rega. d. Rheinkr ꝛ20“

Das Frankfurter Journal meidet ferner aus Og— gersheim vom7,. Mätz: „Dr. Siedenpfeiffer, der Herausgeber des das zuchtpolizeiliche Strafgericht geladen worden. Am 19ten d. der heutige Westbote) kam der hiesige Bürgermeistet in Beglei⸗ tung von Gendarmen, versiegelte aufs neue unsere Presse und

Stuttgart, 7. März. Heute Vormittag ist Se. Durch—⸗

Luxemburg, 7. März. Im hiesigen Journal liest

man: „Die Belgische Regierung hat Befehle ertheilt, daß die

Aushebung der Miliz auf dem Gebietstheil, der auf 4 Stunden weit die Festung umgiebt, eingestellt werden soll. Eben so sollen alle Nachstellungen und Untersuchungen wegen Deserteurs auf⸗— hören. Aber die Eimiehung der baaren Adgaden hat sie nicht einsestellt; diese wird aber bald durch die Gewalt der Dinge aufhören müssen.“

In demselben Blatte heißt es: „Der Bau einer Ei— senbahn zwischen lmwerßen und Köln ist eine neue Mystification, welche die Belgischen Faiseurs an der Leichtgläubigkeit ihrer Lande—⸗ lente versuchen. Königs der Niederlande oder, wenn man will, sein gutes Recht den Anforderungen der 24 Artikel in Betreff der Schifffahrt auf den Binnengewässern nicht nachgeben würde, und sie haben die Nethwendigkeit eingesehen, vor einem unübersieiglichen Hinderniß zu weichen. Unter diesen Umständen sind sie darauf verfallen, einem Volke, das an Täuschungen gewöhnt ist, den Entwurf zu einem Wege von Antwerpen nach Köln als eine Leckspeise hin— zuwersen; als ob eine Eisenbahn durch ein bergichtes Land mög—

der Preußischen Gränze und in der Provinz Lüttich angelegt werden könnte?“

OD esterre ich.

Wien, 2. März. (Allgemeine Zeitung.) Durch außer⸗ ordentliche Gelegenheit ist heute von Ankona die Nachricht ein— gegangen, daß ble Franzosen auch die dortige Citadelle besetzt ha— ben. Es wird erzählt, dies sey das Signal für die ganze Be— völkerung von Ankona gewesen, ihren revolutionnairen Gesinnun⸗

gen freien Lauf zu lassen und unter dem wiederholten Rufe: Es

lebe die Freiheit, es lebe Frankreich, nieder mit den Päpstlichen! vinz begeben sollen.“

National⸗Kokarden aufjustecken. Man sieht, wohin die Expedi⸗ ton geführt hat, die nach der feierlichen Versicherung des Fran— zöstschen Kabinets zum Schutze des Papstes und seiner legiti⸗ men anerkannten Souverainetäts⸗Rechte ausgeschickt wurde. Wenn dies der erste Versuch seyn soll, wodurch der Fran— zössche Premser⸗Minister sich der Partei der Bewegung gefällig zu bezeugen für verpflichtet hielt,

Lobrede auf ihre Achtung des Völkerrechts zu begründen. Auch

vermuthet man hier, daß der Befehlshaber der Expedition die

von dem Ministerium erhaltenen Inslructionen überschritten habe und zu Gewaltthätigkeiten gegen die Päpstlichen Truppen und Behörden keinesweges autorisirt gewesen sey. Inzwischen scheint Graf Saint Aulgire zu Rom nichts gethan zu haben, um den Akt des Contre-Admirals Gallois zu desavoniren. Man weiß, daß die Päpstliche Regierung am 25sten von dem ganzen Her⸗

gange der Sache unterrichtet war, und daß Se. Heiligkeit gegen i hen: 1) Wenn die, Französischen Truppen nicht ju gleicher den Kirchenstaat räumten, wo die Oesterreichischen es thͤ

die ihr zugefügte Gewalt und feindliche Besetzung ihres Gebsets protestiren wollte. Es ist nun zu erwarten, wie die Kabinette

das Benehmen der Franzosen ansehen, und ob fie die dem Papste

zugefügte Beleidigung nicht für einen Bruch der Verträge er— klären, wodurch der heilige Stuhl in Rücksicht seiner Souverai⸗ netät und der Integrität seiner Staaten unter den Schutz der Europäischen Kontinentalmächte gesiellt ist.

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Neapel, 24. Febr. (Atlgemeine Zeitung) Man denkt jetzt hier einzig und allein an das Karneoal, welches schon glänzend angesangen hat und besonders in den letzten Tagen noch glänzender zu werden verspricht. Dennoch reisen auch manche Fremde, des alten Rufes eingedenk, nach Rom, wo es inzwischen diesesmal nicht gestattet wird, das Gesicht mit einer Maske zu bedecken. Auch in Palermo ist dieses Jahr das Karneval lebhaf⸗

ter, als je, aber was von dort zu hören noch mehr erfreut, ist,

daß der Prinz⸗Statthalter sehr gute Anstalten zum Besten der

Armen getroffen und sich dadurch ungemein beim Volke beliebt

gemacht hat. Es sind hier zwei Beamte aus Sicilien einge⸗

hungen der beiden Schwesterresche zu bewirken. Es soll sich dies Man beschäftigt sich nun

Insel. Durch eine bessere Einrichtung der Postenverbindung

mit Rom werden in Zukunft die ausländischen Briefe etwas Mit der Diligence zwischen hier und Rom

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fen, Verhandlungen und fonstigen Verhältnisfen ein der Verfassung üb er den Gefrierpunkt zeigte und. Mittags nur 4 405.

Sie haben vorausgesehen, daß die Energie des

, ĩ so ist er wenig geeignet, dem Ehrgefühle der Franzosen zu entsprechen und eine

der Winter auf, bemerkte man seit einigen Jahren, daß der bruar immer im Verhältniß der kälteste Monat ist. So auch dieses Jahr der 15. Febr. der kälteste Tag in diesem g ter, indem vor Aufgang der Sonne das Thermometer kaum

Vesuv war mehrere Tage mit Schnee bedeckt.

Neapel, 25. Febr. Am 2tsten d. M. wurden die S Pozzuoli und die umliegenden Dörfer von einem Erdbeben ht gesucht, welches in den letzteren mehrere Häuser beschädigte,

Bologna, 28. Febr. Die Anwesenheit der Kaiserl. O reichischen Truppen fährt fort, die bei uns glücklich wiederh stellte Ruhe zu befestigen. .

Die Allgemeine Zeitung giebt folgenden Privat- aus Rom vom 28. Febr.: „Die Nachrichten aus Ankona sp augenblicklich einen lähmenden Einfluß auf die Volksstimm und Lustdaikeiten aus. Die öffentlichen Bälle sind unter Der Französische Botschafter stellte seinen Ball in Kostüm und der Oesterreichische Botschaster ein Fest, welches zu Ehren vierzigjährigen Regierung des Kaisers am 5. März gefeiert wa sollte, und zu welchem er die glänzendsten Vorbereitungen h treffen lassen. Ein Karneval ohne Masken ist ohnehin ein s weiliges Vergnügen; die Fasten scheinen vor der Zeit zu men. Sollte ich den Eindruck, den die Ueberrumpelunz Ankona hervorgebracht, mit Einem Worte bezeichnen, so h ich sagen, es sey ein dumpfes Ecstaunen. Unerwartet kann jedoch nicht sagen, daß die Llnkunft der Franzosen in Ankong wesen sey. Seit zwei Monaten schon hleß es, die Fram würden Ankona besetzen, sollten die Oesterreicher kommen. E wahr, der Papst protestirte dagegen; es ist wahr, daß man Oesterreicher herbeigerufen hat, die Framosen aber unberufen! ben, da man ihren Einfluß auf die Peovinzen scheut. Alg der Framösische Unterhändler auf die temporaire Einräum trotz des Protestes bestand, ließ eine mündliche Aeußerung Kardinal-Staatssecretahs, „die Päpste wissen sich zu ergeh (IL Papi sanno rassegnarsi), ihn voraussetzen, daß man keiner unwiderruflichen Weigerung bestehen würde. Wenn dazu beitragen kann, auf die Ankunft des Geschwaders ein Licht zu werfen, so kann daraus keines weges eine Entschuldt der gewaltthätigen nächtlichen Besitznahme gefolgert werden. Französssche Botschafter, welcher in Rom bieibt und die Ant aus Frankreich erwartet, bewahrheitet eben dadurch, daß er falls durch die Begebenheit in Ankona überrascht worden s ja er versschert, daß es der General Cubières bei seiner ven teten Ankunft nicht weniger gewesen sey. Ich für meine son habe eine viel zu hohe Meinung von dem Charakter des fen von St. Aulaire, um nicht überzeugt zu seyn, daß er en wahren Schmerz über das Ereigniß empfinden muß. Wien muß es ihm nicht thun, nach so vielen erusten und peinlichen mühungen um den Frieden seinen ganzen Bau gleichsam einsti zu sehen! Ueber die Aukunft des Generals Cäabfeères habe ich berichtigen, daß er seltst sich in Livorno ausschiffte und zu ke nach Rom reiste, das Dampftoot aber nach Eivitavecchia h um die Depeschen von Rom nach Frankreich zu befördern. General wollte dem Staatssecretair einen Besuch abstatten,« dieser weigerte sich, ihn zu empfangen, und er reiste sofort! Ankona ab. Die neuesten authentischen Nachrichten daher stätigen meinen Bericht vom 25. Febr. Abends. Nur geht vor, daß der Hafen-Capitain gleich nach Ankunft der Frann sich selbst zuerst auf ein Boot zu ihnen begab, wo dann! Ceremoniell für den felgenden Tag, wo die Offiziere den D gaten besuchen wollten, die Salutirung der Schiffe u. . verabredet ward. Die Gewaltthätigkeit des Oberften Con geht, wie man sagt, so weit, daß der Delegat, in seinem 3 mer bewacht, nicht einmal seiner Dienerschaft Zutritt geben o

Der Papst hat befohlen, daß der Delegat und die Päpstlh Truppen mit Ausnahme der Polizeigarde augenblicklich die Sn

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und Festung verlassen und sich nach einem anderen Orte der z

Eben die ses Blatt enthält Folgendes:

„Von der FItaliänischen Gränze, 1. März. Modena ist eine Oesterreichische Infanterie-Divisson zufamm gezogen, welche unter Kommando des Feldmarschall-Lieutennh Hrabowski gegen Rimini zu marschiren und sich daselbst amn stellen befehligt ist. Die Einnahme von Ankong durch die g zosen hat diese Maßregel veranlaßt. Es ist natürlich, daß n in ganz Italien, und nanientlich auch bei der Oesterreichsst Armee, Keiegsgerüchte verbreitet sind; man behauptet schon,! die Feindseligkeiten unverzüglich beginnen und ein Anzuffß Ankong gemacht werden würde. Uns schemen diese Geist noch etwas zu voreilig. Doch ist gewiß, daß bei der Oesten chischen Armee in der Lombardei große Bewegung herrscht! auch Sardinien in Piemont und Savoyen rüstet. (Ein q res Schreiben will wissen, das Oesterreichische Kabinet habe klaͤrt, in folgenden drei Fällen sich zum Keiege genöthigt zu

2) Wenn die Franzosen die Insurgenten gegen die Päpfhl Regierung unterstützten. 3) Wenn die Franzosen den Hel Vater zwingen wollten, in seinen Staaten eine der Französst ähnliche Verfassung einzuführen.)“

Florenz, 4. März. Den nenesten Nachrichten aus

zufolge, hat sich der Krankheitszustand Ihrer Kaiserl. Hoheit

regierenden Frau Großherzogin wieder etwas verschlimmert. Turin, 1. März. Der Ritter Regis ist aus seinem An

als Staats-Secretair des Innern mit dem Titel eines Genn Intendanten entlassen worden.

L ür e tz.

In einem von der Allgemeinen Zeitung mitgethell Schreiben ans Konstantinopel vom 16. Febr. heißt es: Pforte beobachtet das strengste Stillschweigen über die gegen) Vicekönig von Aegypten angeordnete Expedition. Man sicht) woßl große Zubetettungen zu einem Feldzuge, erfährt aber nit über die Operationen. Es heißt wohl, die meisten Pascha'sz sen dem Sultan treu geblieben, und Ihrahim Pascha finde lihen großen Widerftand; allein man weiß, wie sorgfältig die Pp in Unterdrückung jedes ihr nachtheiligen Gerüchtes ist, umz nicht den Nimbus ihrer Unüberwindlichkeit zu verlieren, ob gleich in der letzten Zeit ziemlich oft verdunkelt war. Ul Griechenland wird unterhandelt, und man sagt, daß Herr St sord⸗Canning hoffe, seine Aufträge glücklich durchzjuflihren für den neuen Staat eine Erweiterung der Gränzen zu bewirken

Brasilten.

Die Allgemeine Zeitung giebt in einem Privatschresh aus Rien Janelro vom 23. Dez. v. J. eine Uebeisicht seit der Mitte des November dort stattgehabten Ereignisse. *.

gen Mangels an Raum hehalten wir uns die Mittheilung di

Schreibens auf morgen vor.)

Berlin, 13. März. Nach Inhalt der in denn heute aus— ebenen Blatte der Gesetz Sammlung erschlenenen Königlich seußischen Militair⸗-Kirchen- Ordnung? vom 12 v. M. soll die= se, „um die kirchlichen Verhaltnisse in der Armee mit den

änderungen, welche seit dem Erscheinen des Militair-Kirchen⸗

lements vom 238. März 1811 in der Verfassung des Heeres ta osen Bedürfnisse der Armee auf eine ihrer gegenwär— en Einrichtung entsprechende Weise zu sorgen, an die Stelle erwähnten Reglements treten.“ Dieselbe zerfällt in folgende t Abschnitte; 1) von der Militair⸗ Geistlich keit: 2) Beru⸗ g und Anstellung der Militair⸗Geistlichen; 3) Dienstverhält— der Militair-Geistlichen; 4) von den Militagir⸗Gemeinden; Amtsgeschäfte der Nilitair⸗-Prediger; 6) Dienst. Einkünfte, Stol⸗ ühren und Weiterbe fön derung der Militair-Geistlichen; 7) Ver— tnisse der Militair. Küster; 8) von den Militair⸗ Kirchen und Verwaltung ihres Vermögens. Die Zahl der während des legs für die Armer, deren einzeine Abtheilungen und in den ungen anzustellenden edangelischen und katholischen Geistli— n wird nach dem daun eintretenden Bedürfnisse bestimmt. Frieden ist die Anzahl der evangelischen Militairgeistlichen hende: 1) Ein Feldpropst für die ganze Armee; em Armectorps ein Militair-Oberprediger und für jede der den Divistonen zwei Divistonsprediger. Bei denjenigen Ar— tcorps, wo die katholische Konfession in Hinsicht der Seelen⸗ überwiegend ist, wird jedoch das Amt des Oberpredigers em der vier Divisionsprediger des Corps mit übertragen, also

eigener Oberprediger ongestellt; 3) Eine 2inzahl von Gar— zuptedigern, nämlich einer in jeder der drei Gonvernements— gte (Berlin, Königsberg und Breslau), so wie in denjenigen tungen, wo entweder kei Militair-⸗Prediger der unter 2) be⸗ Hneken Klassen sich befindet und die GSeelsorge für die Be— ung nicht einem evanzelischen Ortsgeistlichen übertragen wer⸗ kann, oder wo die Rücksicht auf die religiösen Bebürfnisse in der Festung befindlichen Militair-Straf-Anstalten die An⸗ ung eines eigenen Festunzs- oder Garnison-Predigers erfor— endlich 4) die Prediger einzelner Militair-Institute, näm⸗

der Invalldenhäuser, der Kadetten-Corps und des Militair⸗

'lisenhauses. Die Bestimmung des Feldpropstes ist nicht ß für die Zeit des Krieges, wo er der Armee ins Feld zu zen die Verpflichtung hat, sondern auch während des Föiedens: die eines unmittelbaren Vorgesetzten der gesammten Militair⸗ stlichkeit; b) eines Vertreters der militair⸗- kirchlichen Inter— n; e) eines Organs der dem, Militair-Kirchenwesen höherer Instanz vorgesetzten Ministerien der geistlichen gelegenheiten und des Krieges, in Bezug auf die das⸗ e betreffenden Gegenstände. So weit diese zum Ressort des gedachten Ministerlums gehören, nimmt der Feldprepst in edensjeiten, als Referent oder Korreferent, an deren Bear— ung Theil. Er muß in Folge seines amtlichen Berufs auf

söführung und Befolgung der die militair⸗ kirchlichen Ange⸗

enheiten betreffenden Vorschriften, auf die Tüchtigkeit der an⸗ ellenden Müstitair-Geistlichen, auf deren Amtsführung, so auf ihr sittliches Verhalten, seine sorgsältige Aufmerksamkeit ten, und so wie einerseits sämmtliche Militair-Geistliche sei⸗ Aufforderungen zu genügen haben, so können sie auch ande⸗

seits in einzelnen Amtssachen zu ihrer Belehrung und etwa⸗

en Vertretung Anträge und Anfragen an ihn richten, die er 5 Umständen entweder unmittelbar beantworten oder im pattement der geistlichen Angelegenhelten zum Vortrage

kirchlichen Verhältnisse der im Felde stehenden

Pflichten auf den Feldpropst über.

ers des Gardecorps. Der

fluß haben kann, zu vertreten, auch demselben, fordernngE, in den bei dem Generalkommando in Bezug auf Angelegenheiten vorkommenden Geschäften mündlich oder, Umständen nach, schriftlich Vortrag zu machen hat. Zu den vistonspredigern des Armeecorps, so wie zu den in dessen zick sich befindenden Garnison⸗ und sonstigen Militair-Predi⸗ n, steht er in dem Verhältnisse eines Superintendenten zu Geistllchen seiner Diöcese. In dem Konsistorium der Pro— hat er Sitz und Stimme und ist bei demselben Organ und treter für alle die militatr⸗kirchlichen Verhältnisse des Armee— ps betreffenden Angelegenheiten. Die bisherige Unterord⸗ g der Militair-Geistlichen unter die Superintendenten und Aufsicht der Letzteren über Erstere hört sonach auf. Eben wie die Militair⸗Oberprediger den General-Kommandos, sind Divistons-Prediger den Dipisions-Kommandos zugeordnet

d dieselben im Keiege sowohl als im Frieden zu beglelten

Hflichtet, wogegen der Aufenthalt der Garnison⸗Prediger blei⸗ d und von keinem Wechsel der Garnison abhängig ist. denjenigen Garnisonstädten, wo keiner der oben bezeichneten litairgeistlichen angestellt, aber eine evangelische Civilzemeinde handen ist, wird die Seelsorge für den evangelischen Theil der rnison einem exangelischen Civilgeistlichen des Orts übertragen, dann auch, in Bezug auf diese Seelsorge, alle Pflichten d Befugnisse eines Militairgeistlichen besiehungsweise obtiegen ö zustehen. Auf gleiche Weise und mit denselben Wirkungen din denjenigen Garnisonorten, wo katholische Geistliche sich inden, einem derselben die Seelsorge für die katholischen Mi— irpersonen der Besatzung übertragen.

Denkschrift, Verhältniße der Getreide-, Fleisch, Butter- und lgpreise im Jahre 1831 unter sich und zu den lezt— terzehnjährigen Durchschnittspreisen betreffend. Aus den Durchschnittspreisen von sechzig in dem ganzen ange des preußischen Staats ausgewählten Marktflädten, che monatlich an das statistische⸗Büreau gelangen, sind auch Ende des Jahres 1831 die nachstehenden Jahresdurchschnitte die Yrovinzialabtheilungen desselben berechnet worden. Demnach galt der Scheffel preußischen Maaßes in Silber— schen deren der Thaler dreißig enthält: . in den Provinzen Weizen Ro Gerste Haber und West⸗Preußen ... 5 54. . 23 n, , 24. 290 7. andenburg und Pommern. , 333. 6 . 25 n 1 23 m stfalen ö 34 ür der Rheinprovinz . .... 238 *. Summe 1815.

arithmetisches Mittel = 77

D 78 5;

x 7 95905

efunden haben, in Uebereinstimmung zu bringen und für

2) Bei

J ; ; h Weizen gen wird. Wahrend des Krieges gehen in Bezug auf Ytoggen ; 41

Truppen j . ; 566. ö sonst den Konsistorien zustehenden Befugnisse und obliegen Der jedesmalige Feld⸗ pst versieht in der Regel zugleich die Function eines Oberpre⸗ Militair-Oberprediger eints neecorps ist dem Generalkommando desselben zugeordnet, bei er die militamr⸗kirchlichen Angelegenheiten des Armeecorps, eit das Generalkommando in militairischer . auf dessen

Mn chsen

gen Ferner galt das preußlsche Pfund in Pfennigen, deren zwoͤlf auf den Silbergroschen kommen: Rind⸗ Schweine⸗

in den Provinzen Butter Talg fleisch fleisch Ost- und West⸗Preußen ... 63 55 28 31 Hm,, , , 74 53 30 34 Brandenburg und Pommern 80 6 34 37 gen,, . 53. 30 37 . 60 39 42 Wet ten . 59 33 38 in der Rheinprovinz. .... 71 55 33 49

Summe. 488 381 227 268 arithmetisches Mittel 693 545 321 38

Wird nach dem bei den Ablösungen von Naturalleistungen durch baare Kapitalzahlungz gesetzlich vorgeschriebnen Verfahren ein Mittelpreis aus den lezten vierzehn Jahren so berechnet, daß die darunter bestadlichen zwei theuersten und zwei wohlfeilsten Jahres preise weggelassen werden: so ergiebt sich aus den jährli⸗ chen Durchschnittspreisen von 1818 bis 1831 einschlüßlich, welche sämmtlich nach gleichen Grundsätzen berechnet worden, folgender Mittelpreis. ; Es galt der preußische Scheffel in Silbergroschen:

in den Provinzen Weijen Roggen Gerste Haber Ost⸗ und West⸗Preußen. .. 501 . ö Brandenburg und Pommern. 3 1 2 Westfahlen ...

in der Rheinprovinz ..... . w Summe . I9g3 . Nan 206, 149 ere, ee. T7

arithmetisches Mittel 565. I9 , 9 . Ferner galt das preußische Pfund in Pfennigen:

in den Provinzen Butter Talg 6

Ost⸗ und West⸗Preußen. . . 58 53 26 Molen, 65 26 Brandenburg und Pommern 77 32 , 538 4 29 SG h fen, 78 35 Weslfalen w ö 29 in der Rheinprovinz. ... 64 30 Eumme 456 360 206

arithmetisches Mittel 65 512 29

d 7 Die vorstehenden Mittelpreise aus den Jahren 187 sind im Getreide ganz unerheblich, in den Fleisch-⸗ und Fett⸗Waaren auch nur wenig von den Mittelpreisen aus den Jahren 187 verschieden; jedoch, wo sie abweichen, wohlfeiler. Ein etwas größrer Unterschied findet besonders im Getreide gegen die Mit⸗ telpreise aus den Fahren 18; statt, welche sämmtlich höher ste⸗ hen. In wenig Zahlen übersichtlich ergeben dieses die arithme⸗ tischen Mittel aus den Summen aller Provinzial-Preise. Es war nämlich das arithmetische Mittel aus den vierzehn⸗ jährigen Provinzial-Mittelpreisen:

18 8 64 der Scheffel 58 * Sgr.

Schweine⸗ fleisch 29

in den Jahren 18 7

2

W * 1

das Pfund lindfleisch .. Schweinefleisch

Weiter rückwärts sind Vergleichungen in dieser Allgemeinheit nicht anzustellen, da der preußische Staat seine jetzige Begränzung erst mit dem Jahre 1816 erhalten hat.

Der vierzehnjährige Mittelpreis aus den Jahren 18) beut hiernach eine ziemlich feste Grundlage zur Beurtheilung der lezt— jährigen Preise dar. Diese waren größtentheils so ansehnlich, daß man nicht umhin kann, das Jahr 1831 als ein theures zu bezeichnen, wenn auch die Theurung nicht einen Grad erreichte, wobei würklicher Mangel an ersten Lebensbedürfnissen eintreten konnte. Vielmehr scheinen diese hohen Preise hauptsächlich durch auswärtiges Bedürfniß herbeigeführt, der Nothstand einzelner Gegenden aber nur eine Folge des wegen der herrschenden Seuche gehemmten Verkehrs gewesen zu sein. Zur übersichtlichen Ver— gleichung der Preise des Jahres 1831 mit den leztvierzehnjähri— gen Mittelpreisen können zunächst folgende Zahlen dlenen.

War der Mittelpreis aus den Jahren 1837 nach vorstehen— den Angaben eintausend: so war der Durchschnittspreis des Jahres 1831:

in den Provinzen Ost⸗ und West⸗Preußen .. , 1503 1570 1466 1498 Brandenburg und Pommern.. 1333 1393 1224 1205 8 , Q . ö in der Rheinprovinz... , 143 1416 1313 1232

im Durchschnitt aller Provinzen 1400 1410 1313 1269

1 d . 3 ie für Butter Talg . 2 1086 1038

1120 1069 1133 1060 11546 1062 1069 g39

1062 1057 10909 1082 1034 1088 ;

1114 1105 . . in der Rheinprovinz. ...... 1109 1100 1100 1256 im Durchschnitt aller Provinzen 1070

De . , Hiernach war die Preiserhöhung in fämmtlichen Getreide⸗ arten am größten an den beiden entgegengesetzten Enden des Staats, viel geringer dagegen in den mitlern Landestheilen des—

sel ben.

für Weizen Roggen Gerste Haber 1483 1403 1389 1387

2 2

in den Provinzen Ost⸗ und West⸗Preußen .... . . Brandenburg und Pommern .. Gn, Westfalen

Die stärkste Erhöhung zeigte sich im Großherzogthume Po⸗

sen, wo Roggen 57, Weijen und Haber 50, Gerfle fast 47 Pro⸗ zent über dem vierzehnjährigen Mittelpreise stand; das ist, das Getreide im großen Durchschnitte um die Hälfte theurer war, als jener Mittelpreis. Etwas geringer war die Erhöhung im Königreiche Preußen, wo Weizen 48, Roggen 40, Gerste und Haber 39 Prozent über den vlerzehnjährigen Mittelpreis flieg; oder wo das Getreide im Ganzen zwei Fünftheile über jenen Mittel⸗

der Schauplatz großer Kriegsoperationen.

prels galt, und nur der Weizen in Folge der Spekulatlonen auf bag

liberseeische Ausland noch einen etwas höhern Preis erreichte, Unver⸗ kennbar sst hierin wohl der Einfluß der gieichjeitigen Begeben⸗

heiten in dem Königreiche Polen, welches Preußen und Posen

auf der Nord⸗ und West⸗Seste umschließen: denn diese hinderten nicht nur jede Zufuhr von dort, sondern verursachten selbst eine lebhafte Ausfuhr dorthin, als der verödete Schauplaz der Un⸗ ruhen den dagegen aufgestellten Heeren keinen Unterhalt mehr gewähren konnte. Wahrscheinlich würden die Preiserhöhungen im Königreiche Preußen diejenigen im Großherzogthume Posen völlig erreicht, wo nicht sogar überstiegen haben, wäre nicht der gewohnte Absatz aus den Seehäfen durch die Seuche unterbro⸗ chen worden, welche Damsig, Königsberg, Elbing und Memel in der zweiten Hälste des Sommers ergriff.

Die Preiserhöhung in den angränzenden mitlern Provimen war, wie schon bemerkt worden, sehr viel geringer, und merk⸗ würdig genug am kleinsten in den bevölkertsten Theilen derselben. In Schlesien stand Weizen 28, Roggen 223, Gerste 16, Haber gar nur 11 Prozent über dem vierzehnjrigen Mittelpreise; und in der preußischen Provinz Sachsen betrug diese Preiserhöhung für Roggen 28, für Weizen nicht gang 27, für Gerste 18, für Haber gär nur 9 Prozent. Der Sturm im Osten berührte diese Provinzen nicht; denn obwohl Odberschlesien unmittelbar an das Königreich Polen gränzt: so war doch diese Gränz⸗Gegend nit . Die Preise erhielten sich hier nach einer gesegneten Erndte nur des halb über den Mit⸗ telpreisen, weil es faft ganz an alten Vorräten mangelte. Auch steigerte den Weijenpreis eine beträchtliche Ausfuhr auf der Elke, die in Ländern, welche selbst schon vielen Weizen in Mehlspeisen und Backwerk zu verzehren gewohnt sind, auch nicht ohne Rück⸗ würkung auf den Roggenpreis bleiben konnte.

Obwohl die Provinzen Brandenburg und Pommern noch nicht zwei Drittheile der Volkszahl auf der Quadratmeile be⸗ sitzen, die Schlesten und Sachsen enthält: so waren die Preise dort doch meiklich höher über den vierzehnjährigen Mittelpreis gestiegen: Roggen stand 39, Weizen 33, Gerste 22, Haber 20 Prozent über demselben. Da Brandenburg und Pommern so⸗ gar niedrigere vierzehnjährige Mittelpreise in allen Getreidearten mit Llusnahme des Weizens haben, als Schlesien und Sachsen: so läßt sich diese Erscheinung wohl nur daraus erklären, daß die Erndte in jenen Provinzen im Allgemeinen minder günstig aus⸗ fiel, als in diesen. Vorzüglich hatte der Roggen gelitten; die reichere Gerstenerndte war doch kein vollständiger Ersatz dafür: die alten Vorräthe waren auch hier gering, und es waren des⸗ halb Erwartun zen auf höhere Preise längst erregt, vielleicht selbst überspannt. Mangel war indtß nirgend, und die Peeise stiegen so allmälig, daß ihre Erhöhung keinen besondern Eindruck auf die öffentliche Meinung hervorbrachte.

In den westiichen Provinzen wiederholte sich die Erschei⸗ nung, daß der minder bevölkerte Landestheil, Westfalen, höhere Presse hatte, als die beträchtlich. dichter bewohnte Rheinprovinz. Ueberhaupt war die Steigerung üder den vierzehnjährigen Mit⸗ telpreis hier sehr bedeutend. In Westfalen betrug sie im Rog— gen 54, im Weijen 49, in der Gerste 47, im Haber 42 Prozent, ünd erteichte also verhältnißmäßig gegen den dort immer höhern

Mittelpreis fast eben die Stufe, worauf Posen im Verhältniße

gegen seinen um ein Drittheil niedrigern Mittelpreis stand. Die Rheinprovinz hatte im Roggen noch nicht 47, im Weizen 43, in der Gerste 31, im Haber 23 Prozent gegen ihren vierzehn⸗

jährigen Mittelpreis, der, mit Ausnahme des Habers, eiwas höher ist, als der westfälische. Ist auch würklich, wie es den vorgekommnen Nachrichten gemäß erscheint, die Pro⸗ vinz Westfalen derjenige Landestheil des preußischen Staa⸗ tes, dessen Erndte die Witterung des Jahrs 1831 am wenigflen begünstigte: so darf doch nicht übersehen werden, daß die Unruhen in den Niederlanden, und weniger vielleicht die vor⸗ übergehend verstärkte Besetzung der wesilichen Provinzen, als die Meinung von einer großen Unsicherheit des feiedlichen Zustan— des, welche sich der Gemüther bemächtigte, beträchtlich zur Er— höhung der Getreidepreise beitrug, die in der That, eben weil im Großen und Ganzen kein Mangel vothanden war, auch kei⸗ nesweges störend auf die lebhafte Gewerbsamkeit würkten, welche die Zeitverhältnisse sogar mehr begünstigten als beschwerten.

Im großen Durchschnitte des ganzen Staats stand das Win⸗ tergetreide 40 bis 41, das Sommergetreide 27 dis 31 Prozent über dem vierzehnjährigen Mittelpreise. Allgemein war die Erndte in letztem besser als in erflerm. Ueberhaupt aber dürfte die Höhe der Getreidepreise mehr gefördert, als gehemmt haben. Der Gewinn des Erzeugers ist nicht immer ein Verlust des Ver⸗ zehrers; ist letztrer nur nicht ein müssiger Rentenirer, sondern ein ämsisger Gewerbtreibender; so giebt der Aufwand des Landmanns ihm mit einer Hand zurück, was der hohe Getreidepreis ihm mit der audern nahm, selbst wenn das Ausland nicht ost einen Theil der höhern Zahlungen trüge. .

In den Preisangaben der Fett- und FleischWaaren ist über⸗

haupt mehr Unsscherheit, als in den Angaben der Getreidepreise. Nicht allein tst die Beschaffenzeit dieser Waaren der Oertlichkeit nach so sehr verschieden, daß schon deshalb beispielsweise die Preise des hesten und des schlechtesten Rindfleisches sehr viel wei— ter von einander abstehen müssen, als die Preise des hesten und des schlechtesten Roggeng; und daß daher die Bestimmunz eines wahren Mittelpreises sehr viel zweifelhafter wird: sondern es sind auch diese Waaren, der großen Allgemeinheit ihres Gebrauchs ungeachtet, bei weitem nicht in demselden Umfanze Gegenstände des großen Verkehrs und eigentliches Kanfmannsgut, als es das Getreide ist. Was hier aus den vorstehend angegebnen Perisen des Jahres 1831 und vierziehnjährigen Mittelpreisen der Feit— und Fleisch⸗Waagren gefolgert wird, ist daher auch viel unsschrer, als die vorhergehenden Betrachtungen über die Getreidepreise. Der Durchschnitt aus sämmtlichen Provinzen des preußi— schen Staats ergiebt für das Jahr 1831 eine Erhöhung über den vierzehnjährigen Mittelpreis, bei dem Schweinefleische von bei— nahe 11, bei dem Rindfleische von 19, dei der Butter von 7, bei dem Talg von 6 Prozent. Die Fortschritte der Landwirth— schaft im Allgemeinen sind allzu unverkennbar, als daß diese Preiserhöhung einer verminderten Erzeugung zugeschrieben wer— den könnte, Eher möchte man versucht sein, anzunehmen, daß diese Erhöhung eine Folge der polnischen Unruhen sei, wodurch der Eingang von Rindvieh und Schweinen an den östlichen Lan— desgränzen unterbrochen wu de. Allein derselbe war durch die gesteigerte Strenge der Quarantänen gegen Viehsenchen, und durch die junächst im Intresse der Grundbesitzer erhöhten Eir⸗ führabgaben von ausländischem Schlachtvieh schon seit mehren Jahren sehr herabgesunken. Ueberdieß aber treffen die stäksten Erhöhungen die Rheinprovinz, Westfalen, und in Rücksscht des Fleisches auch Sachsen; das sst Landesthelle, welche aus dem Eingange polnischen Schlachtotehes her Lage nach gat keinen, oder doch nur emen beschränkteren Vortheil ziehen konnten. Es

kann allso die Möglichkeit, sich mehr Bedürfnisse zu gestatten, und dieselben besser zu bezahlte, das ist auch hier ein Anzeichen