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wachsender Wohlhabenheit unter der großen Masse der Natlon, daß einer großen Steigerung der Preise desselben dadurch hin⸗
schwerlich verkannt werden.
Die Gränzen, innerhalb welchen die Fett- und Fleisch⸗Waa⸗ ren auf- und adschwanken, sind viel beschränkter, als die Grän⸗ zen, innerhalb welchen sich die Getreidepreise bewegten. Die
Genüsse, welche jene darbieten, sind entbehrlicher, und werden Zuwerläßigkeit der Thatsachen und die Richtigkeit der Ansichten,
daher bei mäßiger Preiserhöhung leichter aufgegeben: die Nach⸗
frage beschränkt sich atsdann bald in solchem Maaße, daß die Preise nicht weiter steigen können. Im Allgemeinen vermei— det man auch mehr von diesen Waaren zu erzeugen, als mit Wahrscheinlichteit zu lohnenden Preisen abzusetzen ist, da hier nicht, wie bei Geireide, im Nothfalle eine längre Llufbewah⸗ rung statifinden kann, um beßre Preise abzuwarten.
Was daher
auch an wenigen Orten und in kurjen Zeiträumen an außeror- dentlich hohen und niedrigen Preisen vork'mmen möchte, ist doch
im Ganzen zu unbedeutend, um die großen Durchschnitte für ganze Provinzen und ganze Jahrgänge erheblich zu steizern oder zu senken.
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Das zeigt sich auch hier in den Jahresdurchschnitten
länglich entgegen gewürkt würde.
ropa gegenüber, befunden habe; indessen lobte er das Polz sche Miisterium, daß es, England zum Trotze, die Exped nach Algier unternommen habe, so wie die Regierung Lu
Betrachtungen wie die vorflehenden, könnten einen tiefen Philipps, daß sie dem Lanbe diese Provinz zu erhalten sn
Blick in die Lebensverhältnisse der Volker gewähren, wenn die
worauf sie beruhen, ganz außer Zweifel stünde. Von dieser
Vollkommenheit sind die vorstehenden allerdings noch sehr weit entfernt, man lernt indeß gehn durch fallen, und die minder glücklichen Versuche bereiten din glücklichen den Weg. Heri möge denn auch dieser Versuch, wo nicht seine ee m.
so doch eine Entschuldigung finden. 5
Berliner Börse. Den 13. März 1832.
Amll. Fonds und Geld- Cours- Zettel. (Preu /s. Cour.)
I/, irt σ A6.
I, li dl.
für 1831, wo das Getreide bis 57, das Fleisch nur bis 26 Pro⸗ 2 . * ⸗ zent noer den vierzehnjährigen Mittelpreis gestiegen ist. Zi. Zehulde Sch 4 94 3. . ß . 3, Die größte Unregelmäßigkeit herrscht scheinbar in den Talg- . . . . . de , ,,, J 107 , peeisen: Rar bei deim Taig allein kommt es vor, daß in zwei pe nl nl F 85 , , , * ̃ ö . 9. . . J 877 Séehlesische do. 4 1047 Peooinzlal-Abtheilungen, in Brandendurg mit Psommerg, und in Käarin Gblém,. i. d. 4 835 * Rist. C. d. -u. N — — — Sachsen, der Preis des Jahres 1831 sogar nech um beziehungs- Neum. Ini. Sci. de. 4 33 — I4. Seh. d. e u. R. — 58 — weise sechs und zwel Prozent unter dem vierzeznjährigen Mit? Perl. Stadt- Obl. 4 953 95 . tespreise blieb. Es scheint, daß die große Vervollkoninmung der Königs. do. 4 94 93 . Lampen den Verbrauch der Talglichte bereits in soichem MNlaaße Hlbinser do... 43 — 9 sfloll volle. Hhak. — 185 — vermmmdert, daß die Nachfrage nach Talg dadurch merklich ge⸗ Lenz do,, in In. 535 s I Deus 1, dito. — 185 3 mäßigt wird, und der Peeis daher sinken muß, obwohl im Gan- , . k 1 4 , , . ö 4 . zen gegenwärtig gewiß auch mehr auf Erleuchtung verwandt Cros. os. do. 4 — I 98 N isecunto.-.. . ... — ö. wird, als in frühern Jahren. Bekannt ist dagegen die Zunahme w h 1.40 rens our. des Oelverbraucht, weiche schon Veraulassung gab, durch Palm ,, , öl aus Ostindien den Mangel an einheimischem Oele nach e, mee. . einer Reihe von schlechten Rübsaaterndten zu ersetzen. Am stärk- . K,, . 1 at 2 . sten mußte sich diese Würtung auf die Talgpreise in dem Lan- 1mm ö 3 n, . desthelie dußern, wo der mächtig. Verbrauch der Faupästadt an äatkurs;sm! .: 363 zi. 231. 163 iss Erleuchtungsmaterial in großer Allgemeinheit von dem Talglichte London. ...... ...... 7... 121811 3 Mt 6 2873 6 2 zur Lampe übergieng. Nächstdem ward die Veränderung m der Paris . . . . .. .. . . .. . .... 300 Er. 2 Mt a, S2. Provmz Sachsen sichtbar, welche sich vor andern Landestheilen, Wien in 20 re., n, ... 159 F] 2 Mt. 1045 104 darch eine große Anzahl ansehnlicher Mittelstäßte, und ein ge⸗ Kuxzsburtz ...... ... ..... 130 FEI 2 At. 10, mächliches Familienleben auszeichnet. Auffallend bleibt unter Breslau.. ...... .... 100 — 66 2 i 990ν diesen Umständen die große Zunahme der Talgpreise in Westfa⸗ . J . g g . n ö. 6. 6 ten bis zu 23 Prozent üher den vierzehnjaährigen Mittelpreis. . . J , bi,. s Mech. zi = Liegen große Irrthümer in dieser Angabe? Oder stieg der Talg w , ,, als Surrogat des Rüböls nach einer Folge nasser, dem en. ; 8 baue ungünfliger Jahre, und kam die Spekulation auf Palmö Nie nc, Gan ben.
hier zu spüät? Die Rheinprovinz hat die höchste Steigerung er Talgpreise nächst Westfalen; doch beträgt dieselbe nur zehn Pro— zent. Die mäßige Steigerung der Talgpreise in den östlichen Provinzen scheint wohl nur eine Folge des gestörten Verkehrs im Osten der Monarchie zu sein.
Die Butterpreise des Jahres 1831 haben sich in den mit—⸗ lern Provinzen in großen Durchschnitten wenig von dem vier⸗ zehnjährigen Mittespreise entsernt: die Rechnung giebt für Bran⸗ denburg und Pommern 4, für Sachsen 23, Prozent, für Schle⸗
sien gar keine Erhöhung. Die ländliche Betriebsamkeit scheint
hier überall dem steigenden städtischen Bedürfnisse ziemlich glück⸗ lich zu folgen. Dagegen überstieg der Jahrespreis das vierzehn⸗ jährige Mittel in Posen beinahe um 14, in Preußen um 89 Prozent; wahrscheinlich auch in Folge derselben Verhältnisse, welche dort die Preise des Getreides steigerten. Aber auch in der Rheinprovinz und in Westfalen überstteg der Butterpreis des Jahres 1831 den vierzehnjährigen Mittelpreis um beinahe 11 Prozent, ohne daß, wie es scheint, eine andre Veranlassung dazu, als die Vermehrung des innern Verbrauchs nachgewiesen werden könnte. Die größte Vertheilung des Bodenbesitzes scheint überall mehr die Erzeugung der vegetabilischen als der animalischen Nah— rungsmittel zu begünstigen. Sie stellt den Menschen an den Spaten, indem sie das Thier vom Pfluge entläßt.
Das Rindfleisch stand im Jahre 1831 überall über dem vierzehnjährigen Mittelpreise: in Schlesien doch nur um 3, in Brandenburg und Pommern um 6, aber in der preußischen Pro⸗ vinz Sachsen um mehr als 11 Prozent. Seitdem der Eingang des podolischen Schlachtviehes fast ganz aufgehört hat, bezieht Berlin immer mehr schwere Mastochsen aus den südwestlich an⸗ gränzenden Gegenden, viellticht bis nach Franken hin. Sollte diese Wahrnehmung hinreichen, die zulezt bemerkte Preiserhöhung zu erklären? Die sehr bedeutende Erhöhung der Rindfleischpreise in den östlichen Provinzen um 15 und 12 Prozent ergiebt sich leicht aus dem Bedarf der Heere in dem vdenachbarten Aus—⸗ lande. Die Preiserhöhung des Rindfleisches in den westlichen Provinzen dürfte doch nur zum Theil ihre Erklärung in demjeni—⸗ gen finden, was von Erhöhung der Butterpreise daselbst gelten möchte: denn in der That ergiebt sich daraus nicht, warum sie beinahe auf 14 Prozent in Westfalen stieg, wätend sie nur 10 Prozent in der Rheinprovinz betrug.
Das Schweinefleisch ist das beliebteste Nahrungsmittel der untern Volksklassen: die zunehmende Nachfrage darnach ist ein Beweis, daß es diesen fortschreitend möglicher wird, beßer zu le— ben, wie sehr auch diese Ansicht den Klagen über fortschreitende Verarmung widerspricht, die mitten unter der Vervollkommnung dir öffentlichen Anstalten und des geselligen Lebens forttönen, und würklich auf eben so natürliche, als freilich auch einseitige Ein— pfindungen gegründet sind.
1 1
Die Preiserhöhung von 6 bis 10
Prozent, welche verglichen mit dem viengehnjährigen Mittelpreise
des Schwelnefleisches im Jahre 1831 in allen Landestheilen au⸗
s
ßer der Rheinprosinz stattsand, kaun vielleicht daraus herzeleitet
werden, daß der stellt, weil er selbst mehr verzehrt, ohne mehr aufzuziehn; da die Schweinezucht wirthschaftlich vorerst noch nicht Uüper das Maaß der Abfälle vermehrt werden kaun, die am zweckmäßigsten zur Ecnährun dieser Thiergattung benutzt werden. Dabei bleibt nun
aber unerklärt die Stelgernng von 26 Prozent über den Mittel⸗
prais, joeiche im Jahre 1831 in der Rheinprovinz stattfand. Die Schweine ncht scheint hier noch mehr, als in andern Provinzen von din Getreidepreisen abhängig zu sein, vielleicht weil mehr mit geschrotnem Getreide gemaͤstet wird, und die hohen Getreide⸗ preise des Jahres 1831 mögen wohl auch zunächst die Vertheu⸗ rung derselben veranlaßt haben, woraus der hohe Fleischpre!s
entstand. Der jährliche Dunchschnittspreis des Schwennefleisches
ist in den lezten fünf Jahren m der Rheinprovinz von 32 Pfen⸗ nigen, worauf er noch im Jahre 1826 stand, stufenweise auf
Landmann weniger Schweine zum Verkaufe
13 Mãärx. (Ende der Börse.)
Berlin. kꝛe Actien 7909. Russ. Engl. 1013.
Oest 53 Met. 91. 43 do. 80 do. Iloll. (1831) 913 Poln. Pie S5. do. Part. 56. Dän. Engl. — Nied. wirkl. Sch. 425, do. 63 Anl. 935 Neap. Eingl. Sd, do. Fal. JI45.
Amsterdam, 8 März. Nied. wirkl. Sch. 413. Ausgesetzte do. 4. Kanz -Bill. 16z. 65 Anl. 94. 53 ueue do. IvzJ. Russ. (v. 1837) 913, do. (v. 1831) 833.
Königliche Schau spiele.
Mittwoch, 14. März. Im Opernhause: Die junge Pathe, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Konzert. 1) Arie aus der Oper: „Die Getäuschten“, von Rossini, in Italiänischer Sprache vor— getragen von Hrn. Gobbi, Kammersänger Sr. Majestät des Kö⸗ nigs von Neapel. 2) Instrumental-Konzert. 3) Großes Duett für Sopran und Baß, von Carlo Soliva, gesungen von Hrn. Gobbi. 4) Instrumental-Konzert. 5) Duett aus der Oper: „Elisa und Claudio“, von Mercadante, vorgetragen von Hrn. Gobbi und dem Königl. Sänger Hrn. Hoffmann. 6) Instru⸗ mental⸗-Konzert. 7) Duett aus der Oper: „Semiramis“, von Rossini, gesungen von der Königl. Sängerin Dlie. Lehmann und Hrn. Gobdi. Und: Er amüstrt sich och, Vaudeville in 1 Akt.
Im Schauspielhause: 1) Malvina, vandeville en 2 actes, par Scribe. 2) La siancée du fleuve, vaudeville comique en 2 actes.
Königstädtisches Theater.
Mittwoch, 14. März. Doktor Faust's Vetter, burlesker Faf⸗ nachts⸗Galimathias in 3 Akten, von L. Angel. Im ersten Akte ziemlich albern, im zweiten sehr überraschend, im dritten recht ergötzlich. Die Musik ist von dem Herrn Konzertmeister Léon de Saint⸗Lubin; die neuen Decorationen, Maschinerieen und Arran⸗ gements sind von Herrn Roller.
Neueste Nachrichten.
Paris, 7. März. In der gestrigen Sitzung der Depu⸗ tirten⸗Kammer mußte abermals der Namens-Aufruf veran⸗ staltet werden, um die säumigen Deputirten zu ermitteln, da die Versammlung auch um 1 Uhr zum Berathschlaͤgen noch nicht zahlteich genug war. Nachdem sich endlich eine hinreichende Menge von Deputirten eingefunden hatte, bestieg der Fin anz⸗ Minister die Rednerbühne, um der Kammer zunächst verschie⸗ dene Gesetz⸗Entwürfe von örtlichem Interesse vorzulegen und so⸗ dann, in Betracht, daß das Budget aller Wahrscheinlichkeit nach bis ju Ende d. M. nicht votirt seyn wird, abermals drei neue Steuer-Zwölftheile zu verlangen, woduich sich die Gesammt⸗ Summe der provisorischen Krebite bis Ende Juni auf 680 Mill. stellen würde. Es gebe nur ein Mittel, bemerkte der Min sster, diesem provisorischen Zustande ein Ende zu machen, wenn man nämlich gleich nach em Schlusse der gegenwäctigen Session diejenige für 1833 eröffnete und sich in derselben zunächst mit dem Budget fur das künftige Jahr beschäftigte. Dieser Vorschlag erregte anhaltendes Murten in den Reihen der Opposition. — Hierauf wurden die Berathungen über das Rekru⸗
tirunes-Gesetz wieder aufgenommen, das zuletzt mit 240 gegen
—
85, 40, 41, 44 und 49 Pfennige gestiegen. Aber er stand in
den Jchien 1817 und 1818 sogar auf 66 Pfennigen, gieng erst im Jahre 1819 auf 59 und im Jahre 1829 auf 47, von wo er schneu mit den wohlfeilen Getreidepreisen fiel, bis er im Jahre
1824 den niedrigsten Stand, 31 Pfennige, erreichte. In diesem
wohlhabenden Landestheile scheint hiernach auch in theuren Jah⸗ ren die Nachfrage nach Schweineflessch nicht so sehr abzunehmen,
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12 Stimmen durchging. — Der Handels-Minister drachte so dann verschiedene G setz⸗Entwürfe wegen Steuer⸗Ausschreibun⸗ gen in den Departements und der Groß siegelbewahrer einen anderen Gesetz-Emwurf ein, wodurch der Rechtegang in Bezug auf alle Streitigkeiten, wozu die Rhein-Schifffahrt An laß geben möchte, regulsrt werden soll. — An der Tages⸗Ordnung war jetzt die Diskussion über das Budget des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten. Da die Deputirten indessen im Voraus dahin übereingekommen waren, diese Bera⸗ thung erst am folgenden Tage zu eröffnen, so verließen die mei sten derselhen den Saal, um sich nach Hause zu begeben; ein starker Regen nöthigte sie aber, wieder umzukehren und somit die Sitzung wider Willen fortzusktzen. Als zuerst eingeschriebener Reduer ließ sich jetzt der General Lamar que vernehmen. Er stellte zuvörderst einige allgemeine Betrachtungen über den angeblichen Zustand der Erniedrigung an, worin sich Frankreich seit der Wiederher⸗ stellung des lteren Zweiges der Bourbonen, dem übrigen Eu⸗
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sen Willen geschehen? bei weitem größer, als wenn wir das ganze Unternehmen eigene Gefahr gewagt hätten; denn wir würden uns alt
Zu der Juli⸗Revolution übergehend, erinnerte der Redner da
daß das Vok damals die Macht in Händen gehabt haben
sonach die Zugeständnisse hätte erjwingen können, die man genwärtig von ihm verlange. „Ich mag Ihnen hier nicht / ßerte er, „das bei dem Antritte des jetzigen Ministeriums
folgte polltische Shstem ins Gerächtniß zurückrufen; es wi
mir zu schmer lich seyn, Ihre Blicke auf eine für Feankreit schimpfliche Vergangenheit zu lenken.“ Hr. Lamarque betrachten als einen großen Fehler Seitens des Ministeriums, daß eg
nicht des Beistandes Spaniens versichert habe; nur weil!
pole on dasselbe Versehen begangen, sey er von seiner Höhe abgestürzt worden. Zugleich fragte er die Minister, auf wel Bundesgenossen sich Frankreich bei einem Kriege wohl m stützen können. Er stellte sodann einige Betrachtungen über Macchiavellismus Englands an, dem es sihr gleichgültig seh Dom Miguel oder Dom Pedro auf dem Portugiesischen Th sitze, sobals Portugal nur eine Englische Kolonte bleibe. „ trachten Sie das Betragen der Diplomatie,“ fuhr er fort,, Sie werden sich bald überzeugen, ob man nicht überall, Waffe der Propaganda, die Sie so weit von sich geworfen ben, sorzfältig bewahrt: ich meine die Pfropaganda des Absolutisn deren man sich gegen uns bedient. Der König hatte uns die Ve rung gegeben, daß Polens Nationalität nicht untergehen würde, die Kammer hatte sich die ser Verpflichtung angeschlossen; was ist von Seiten des Miisteriums zur Erfünung dieser heiligen P geschehen? Die Belgischen Festungen, die unsere nördliche Gn bedrohen, sollten geschleift werden; was ist aus diesem Ven chen geworden? Wir haben eine Expetition nach Ankona
schickt; ist dies mit der Einwilligung Oesterreichs oder gegen
Im ersteren Falle wäre der Fehler!
dem Systeme Oesterreichs anschlleßen und alle die Folgen z so unüberlegten Entschhusses auf uns laden, während man! insofern wir für unseren Kopf handelten, bloß den Vorwurf chen könnte, daß es unvorsichtig sey, einem Corps von 8h Oesterreichern 5000 Feanzosen; gegenüberzustellen. Nur wenn das Ministerium üder diesen Gegenstand genügende Aufsch giebt, kann ich das Budget des auswärtigen Departem bewilligen.“ Regierung durch die Annahme eines Systems des Friedenß rade denjenizen Weg eingeschlagen habe, der einer Entwickt der wahren Freiheit am günstigsten sey; wenn das Land
wirklich seit der Restauratlon in einem Zustande der Ern
gung befunden hahe, so sey diesem durch die Juli-⸗Revolution
Ende gemacht worden, und Frankreich nehme seitdem wieder
ihm gebührenden Rang unter den Nationen ein; durch seine klärungen in Bezug auf Belgien habe es das Werk des Wi Kongresses vernichtet, ohne einen Krieg zu scheuen, in den solches Betragen es möglicherweise mit ganz Europa hätte wickeln können. Nach einigen Bemerkungen üder die scheidung der Holländisch-Belgischen Angelezenheit die Londoner Konferenz, wodurch zu Gunsten des ni Staates Alles geschehen sey, was man billiger M nur immer verlangen köme, ging der Redner Polnischen Angelegenheit über. Nur durch einen Gebiets⸗M tausch, äußerte er hier, hätte allenfalls das Schicksal Pt eine glinstigere Wendung nehmen können; wenn man z. B.
land gesagt hätte: Nimm die Tütkei und gieb Polen frei,
würde es auf einen solchen Vorschlag vielleicht eingegangen st indessen habe Frankreich weder das Recht noch die Macht, solcher Weise über fremde Staaten zu verfügen, und es seh nach durchaus kein Mittel vorhanden gewesen, Rußland Entschädigung für Polen zu bieten. Nach Herrn Thiers noch Herr Thouvenel eine Rede, worin er die Ministet forderte, die auswärtigen Angelegenheiten möglichst raskh Stande zu bringen, um endlich ihre ganze Sorge den Intemn des Ackerhaues, Handels und Gewerbfleißes widmen zu köm Die Fortsetzung der Berathung wurde sodann auf den folgm Tag verlegt. Die zunächst eingeschriebenen Redner, die das? stem des Ministeriums bekämpfen werden, und denen Hen
Périer antworten wird, sind die Herren Larabit, Bignon, .
guin, Salverte, Podenas, von Tracy, Lafayette u. A.
Der Graf Pozo di Borgo wird durch einen heftigen 6.
anfall an das Bett gefesselt.
Der erste Kabinets⸗Secretair des Königs, Staatsrath .
ron Fain, ist nm interimistischen General-Intendanten der h liste, und der Privat-Seeretair der Königin, Herr Oudard, Verwalter der Privat-⸗Domainen Sr. Majestät ernannt wen Vor einigen Tagen fertigte das Minifterium Depeschet den Füärsten Talleyrand nach London ab, um ihn um seine sicht über die Italiänische Angelegenheit zu befrazen; seine wort darauf ist eingegangen, und sogleich wurden zwei Con nach Wien und Rom abgesandt. ö Gestern fand die Beerdigung des jüngeren Herrn Cham lion auf dem östlichen Kirchhofe statt, nachdem zuvor die i
kirchliche Feier in der Sanct Rochus-Kirche begangen won
Viele Gesehrte, unter ihnen mehrere Mitglieder des Inst
so wie Deputirte und andere ausgezeichnete Personen des
und LTluslandes, hatten sich dem Zuge angeschlossen. Die des Leichentuchts trugen der Frelherc Alexander von Hunke der Graf v. Forbin, Hr. Silvestre de Sach und Hr. Arago—
der Gruft hielten die Herren Walckenaär und Letronne Standtt.
Die Briefe aus den süclichen und den nördlichen Diph
ments stimmen darin überein, daß die Karlistische Partel
eine gefährliche Thätigkeit entwickelt, und daß sie eine söm Ligue zur Verweigerunz der Steuern errichtet hat; in meh Ortschaften des Wistens wurden Plakate angehestet gesunden denen diejenigen, welche Steuern entrichten würden, mit! Tode bedroht werden. In einem Dorfe des Departement Morbihan haben in kursem vier Brandstiftungen stattgefum man bdesürchtet, daß dies eine neue Art der Verfolgung sen,
che die Chouans gegen die als Anhänger der jetzigen Regi
bekannten Einwohner anwenden.
— Heute schloß proc. Rente pr. compt. 9g5. 90. sin el 95. 95 coup. dét. Zprot, pr. eompt. 67. S0. fin cout, 90. 5pret. Neap. pr. Compt. J8. 90. sin Cour. 79. 58] Span. Rente perp. 537. 55roc. Belg. Anl. 75.
Frankfurt a. M., 10. März. Oesterr. proc. Metes S663. proc. 777. 7715. 2lproc. 4453. 1proc. 193. Br. Ricisen 1369. 1353. Part. Sbl. 1221. 1223. ELoose zu ssl 1753. Poln. Loose 565. Br.
Redaeteur John.
Mitredacteur Cottel.
Hr. Thiers suchte dagegen zu beweisen, das
Gedruckt bei . W. Hahl
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
. Bekanntmachung.
Sir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß gemäß a und b. der Allerhb Kabinets⸗Ordre vom 24. April
ä (Gesetz⸗Sammlung Nr. Sbßo) aus den zur von
hhulden deg ehemaligen Feeistaats und der Kommune Danzig
agesehten Fonds, n —
aus den kurrenten Beiträgen des Staats für das Jahr 1831 einschließlich der Beitrag s⸗Rücknände der Stadt und des Ge⸗ Heine Danzig bis incl. 1830 . 527 918 Mihlr. 19 Sgr. 2 Pf.
ans den glbschlage. Zahlu gen
3 if e Stadt auf
surrengen Beiträge pro ml,, überhaupt al 380 . 8 10 Sgr. 5 Pf.
—
versshirten Danziger ᷣ nerkenntnsssen für Jahr 1831 eingelöst und nach erfolgter Cassation und Lö⸗ uns in den Gtammbüchern heute der Königl. Regierung zu
sig übersandt worden sind, um N nach 8. 9 der obigen LAllerhöchsten en,, nicht nur
die Effekten ad a mit.. 527,918 Nthlr. 19 Sgr. 2Pf. sondern auch die aus den abschläglichen Einzahlungen der Stadt Danzig und ihr es Gebietes auf deren Beiträge bis Ende 1830 früher schon eingelösten, zeither .
RNegierungs⸗ isammem ale G6 Nihlr. 5 Sgr. — Pf. ch den Magistragt in Mannmig bffenttsch vernichten, dagegen aber
dle ad bh 14 3 , Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf. zur völligen Herlchrigung der von der Stadt Danzig aus Jahre 1831 noch restlrenden Beiträge bei ihrer Haupt⸗Kasse rlänfig asserviren zu lassen. Berlin, den 3. März 1832. Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden. other. v. Schütze. Beelitz. Deetz. v. Lamprecht. Rönigliche Bibtiothet. In der nächsten Woche vom. 19. bis 24. März sindet, dem XIV. des gedruckten Auszugs aus dem Reglement gemäß, allgemeine Zurücklieferung aller entliehenen Bücher in die önigliche Bibliothek statt. Es werden daher alle diejenigen, lche noch Bücher der Königlichen Bibliothek in Händen haben, rdurch aufgefordert, dieselben an einem der genannten Tage, ormittags von 9 bis 12 Uhr, zurückzuliefern.
Abgereist; Se. Excellenz der Erb⸗Fofmeister der Kurmark randenburg, Graf von König smark, nach Netzband.
Zeitungs⸗Nachrichten.
Ausland.
Frankre sich.
Deputirten-Kammer. Sitzung vom 6. März. achttag. In der Rede, womit der Finanz-Minister in dieser itzung den Gestetz-Entwurf wegen Forterhebung der Steuern s jum 1. Juli einbrachte, äußerte er sich im Wesentlichen fol⸗ ndeimaßen; „Die Staatsgelder sind nur bis zu Ende d. M. willigt, und daß bis dahin das Budget für das laufende Jahr cht votirt seyn kann, leuchtet ein. Wir folgen daher nur dem esetze der Nothwendigkeit, für das man uns nicht verantwort⸗
h machen kann, wenn wir abermalige Steuer-Zwölftheile von.
hnen verlangen. Für das erste Quartal hatten Sie 340 Mill. willigt; für das zweite bedürfen wit einer Summe von 240 illionen, so daß sich der Gesammt-Betrag der von uns sür 6 erste Halbjahr 1832 erhobenen Summen auf 580 Millionen icht 6360 Mill., wie gestern gemeldet worden) belaufen würde. die Ausgaben für das lanfende Jahr sind zwar nur auf 13 Millionen berechnet worden, wovon die Hälfte 556 ßillionen beträgt; indessen müssen verschiedene Ausgaben
r das dritte Quartal schon im Juni angewiesen werden, wo⸗
irch der von uns verlangte Mehrbetrag von 23 Millionen llkommen abforbirt wird. Das Gesetz, das wir Ihnen heute Tzrlegen, ist das dritte dieser Art selt der a der Session; ir hoffen, daß es auch das letzte seyn werde. ie Erfüllung eses Wunsches hängt aber nicht von uns allein ab; wir bedürfen alu Ihrer Mitwirkung. Schon die Kommissson, die im Dez. I mlt der Prüfung des Gesetz-Entwurfes wegen Forterhebung r Steuern bls zum J. April beauftragt war, hatte Ihnen das migt Mittel angedeutet, das sich uns darbletet, um aus dem genwärtigen Provisorium herauszukommen. Es besteht darin, aß wir auf die gegenwärtige Session unmittelbar diejenige für 833 folgen lassen und beide Budgets hinter einander votiren. Mehrere Stimmen, irenisch: „Ja, das wäre wirklich sehr bequem; it könnten heute das Budget von 1332 und morgen das für 1833 willigen, so würden die Minister auf einmal zufriedengestellt hu!“) Nur auf solche Weise können wir wieder einen regel— jaßigen Zustand dir Dinge einführen. Jeder Verzug würde as der Gefahr aussetzen, daß wir auch pro 1833 das verderb⸗ tze Provisorium, in dem wir uns schon seit 18 Monaten be⸗ nden, fortsetzen müßten; denn damit die Steuer-Rollen zur hörigen Zeit angelegt werden können, ist es nothwendig, daß as Budger spätestens im August votirt werde. Sie wissen jez, g. S., unter welcher Bedingung sich dem jeßigen Zustande ein
Berlin, Donnerstag den 1ö5ten Marz
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Ziel setzen läßt; die Beweise, die Sie uns bisher von Ihrem Eifer für das allgemeine Beste gegeben haben, flößen uns das Vertrauen ein, daß Sie, ungeachtet der Beschwerden einer schon so mühseligen Session, dem Lande dieses neue Opfer nicht ver⸗ sagen werden.“ Der Minister verlas hierauf den Gesetz-Entwurf selbst, dessen Inhalt sich aus dem Obigen ergiebt. — Die Berathun⸗ gen über das Budget des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten eröffnete der General Lam arque mit ei⸗ ner Rede, worin er sich zunächst sehr heftig über die in dem Zeitraume von 1815 bis 1830 befolgte auswärtige Politik äu⸗ ßerte. Nur in den letzten Jahren, dehauptete er, habe die vo⸗ rige Regierung sich je mehr und mehr von dem Auslande un⸗ abhänzig gemacht, und durch die Expeditionen nach Morea und Algier habe sie sich einigermaßen wieder mit der öffentlichen Meinung auszusöhnen gesucht.
„So standen die Sachen“, fuhr der Redner fort, „als die Juli⸗Revolution ausbrach. Es wurde eine vergebliche Mühe seyn, wenn ich nachtraͤglich noch untersuchen wollte, was man damals hatte thun koͤnnen und sollen. Anstatt der offentlichen Stimme Ge⸗ hör zu geben, die mit ,, , . zum Kampfe herausforderte, da⸗ mit hinfuͤhro eine undurchdringliche Scheidewand zwischen den Grundsaͤtzen der Restauration und denen der letzten Revolution auf⸗ gefuͤhrt werde, schlug man den entgegengesetzten Weg ein, der seit⸗ dem hartnäckig verfolgt worden ist. Was war die Folge davon? Zugestaͤndnisse aller Art, die man uns auflegte, waͤhrend das Kabt⸗ net des 15. März kein einziges scheute, das man von ihm verlangte. Die Macht eines Staates besteht nicht allein in der ihm in⸗ newohnenden Kraft, nicht bloß in der Zahl seiner Bgtatl⸗ lone und der Geschicklichkeit seiner Feldherren; sie gründet sich zugleich auf seine Buͤndnisse mit dem Auslande und auf den Beistand, den er sich von dieser Selte versprechen darf. Blicken Sie aber um sich, m. H., Überall sehen Sie bewaffnete Heere und nirgends einen Freund, nirgends einen Alliirten. Frank⸗ reich steht allein da, und wahrend wir uns einst auf das ganze mit⸗ tägliche Europa stuͤtzen konnten, während Spanien, Neapel und ein großer Theil von Ober⸗Italien blind unserem Impulse folgten, wurden jetzt, im Falle eines Krieges, die Portugtesischen Bataillone ihr Banner mit dem Spanischen vereinigen, um gegen uns zu Felde zu ziehen. Allein wuͤrden uns sreilich diese beiden Maͤchte wenig Sorge machen; nicht so, wenn der Angriff mit anderen kombinirt wird. Wir dürfen nicht vergessen, daß der Verfall unserer Macht mit dem Successions Kriege begann, daß Napoleons Unfaͤlle sich von dem Spanischen Feldzuge herschrieben, und daß der Friede mit der Halbinsel das ersse Zeichen zu den Siegen der Republik war. Die Regierung haͤtte also vor Allem darauf bedacht seyn sollen, sich Spanien ener. zu machen. Eben so hätte sie sich bemühen muͤssen, ein Bündniß mit Sardinien zu schließen. Nichts von dem Allen ist aber geschehen; Spanien steht uns feindlich gegenüber, und am Turiner Hofe ist der Einfläß Hesterreichs vorherrschend.“ Ueber die Politik Englands äußerte Hr. Lamarque sich folgen derma⸗ ßen: „Gleich einem Schiffe ohne Segel und Steuerruder hat Frank⸗ reich sich der Englischen Kuͤste zutreiben lassen. Bei der Folgsam⸗ keit, die wir dem Londoner Kabinette beweisen, ist an einen Krieg von dieser Seite nicht zu denken. Hierzu kommt, daß England selbst unter der Last seiner Schuld erliegt, daß es von einem inne— ren gesellschaftllchen Uebel gequaͤlt wird, und, um 13 bis 44 Millio⸗ nen Proletariern Arbeit zu verschaffen, bloß darauf bedacht ist, sich seinen Welthandel zu erhalten. Ganz gleich ist es ihm daher auch, ob Dom Pedro oder Dom Miguel in Lissabon regiert, wenn gur 'i, n, eine seiner Kolonieen bleibt; ganz gleich, ob Spanten in
anatismus versinkt, ob Italien ein , n,. Joch traͤgt; es verkauft an die Unterdrücker wie an die Unterdruͤckten; und nie hat noch, man darf es dreist behaupten, dieser Handels⸗Egoismus deutlicher , , ,, als unter dem jetzigen Ministerium.“ Der Redner wandte sich hiernaͤchst zu der Politik der Europaischen Maͤchte im Allgemeinen. Es könne, meinte er, dem aufmerlsamen Beobachter nicht entgehen, daß, wahrend Frankreich die furchtbare Waffe der Propaganda des Liberalismus weit von sich geworfen habe, die ubrigen Maͤchte diejenige der Hropaganda des Absolutit⸗ mus wohl bewahrt haͤtten. Herr Lamarque schloß sodann in nach⸗ stehender Weise: „Ich schweige uͤber die ewige Londoner Konferenz und uͤber das zwischen Holland und Belgien getroffene Abkommen, dessen Ratification uns schon so oft versprochen worden ist, daß wir jetzt fast darüber einschlafen. Dagegen richte ich drei andere Fra— gen an die Minister. Was ist aus der Nationalitaͤt Polens ge⸗ worden, deren ,, ,, der Konig uns in der Thron⸗ Rede verbeißen hatte? Wie steßt es mit der Schleifung der Belgi⸗ schen Festungen? Was , wir mit unstrer Expedition nach Ankona? Diese Expedition ist in meinen Augen entweder ein unvorsichtiger Fehler, oder eine durch Nichts zu rechtfertigende Mit⸗ schuld. Gewiß wurden nicht wir das Ministerium tadeln, wenn es Mlttel⸗Itallen, das der 5te Artikel des Traktates vom 19. Juni 1817 unter unseren Schutz gestellt hat, huͤlfreiche Hand leistete; sind aber einige tausend Mann, die man nach Ankona schickt, um sich So.000 Oesterreich ern n , zu stellen, ein wahrhafter Beistand? Koͤnnten sie nicht vielmehr dazu dienen, eine so leicht zu entzuͤn⸗ dende Bevdlkerung zu begeistern und ihr Hoffnungen einzuflbßen, deren Opfer sie zuletzt würde? Sind wir hien mit Zustimmung Oesterreichs an den Kuͤsten des Adriatischen Meeres gelandet, so ist der Fehler noch weit größer, da jene Zustimmung nur unter der Bedingung erfolgt seyn kann, daß wir den Oesterreichern helfen, die Völker Ftaliens niederzuhalten. Erst nachdem ich hierüber voll⸗ staͤndigen Aufschluß erhalten habe, kann ich das Budget des aug⸗ waͤrtigen Departements bewilligen.“
Dem General Lamarque folgte Herr Thiers auf der Red⸗ nerbühne. Er begann mit der Betrachtung, daß die Diskussion uͤber die aus⸗ waͤrtigen Angelegenheiten, wenn sie oft wiederholt wurde, nicht nur ermüdend, sondern auch fuͤr die diplomatischen Interessen des Lan⸗ des nachtheilig, daß sie indessen andererseits nothwendig sey, da eine so wichtige Frage, wie die über Krieg und Frieden, nicht ohne Theil⸗ nahme der Repraͤsentanten der Nation entschieden werden könne. Zur Frage selbst uͤbergehend, bemerkte der Redner, daß dieselbe seit sechs Monaten durch die in den verschiedenen Ländern eingetretenen neuen Ereignisse eine andere geworden sey, und daß sich jetzt aus der Erfahrüng beurtheilen lasse, ob das von Frankreich angenem⸗ mene Friedens- System gut oder schlecht sey; nach seiner Ansicht gehe aus den Ereignissen des verflossenen halben Jahres die Vor⸗ trefflichkeit jenes Systems , . indem Frankresch die feindliche Coalition, die man befuͤrchtete, gebrochen ünd sich einen mächtigen Verbuͤndeten erworben habe. Hr Thiers nahm nun die bereits so oft be⸗ sprochene Belgische Angelegenheit wieder auf und setzte aus einander, was Frankreich Alles in Bejug auf dieselbe gethan habe; es habe
zwei durch die Vertraͤge von 1815 mit einander verbund ne, an In⸗
ren Maͤchten bei dem Papste
teressen nnd Geist aber durchaus verschiedene, Völker getrennt, das in einem ye, ,,, feindlichen Sinne errichtete Bollwerk der Bel⸗ gischen Grän z⸗Festungen vernichtet und aus dem selbüstaͤndig gewor⸗ denen Belgien einen Handelesiaat gemacht, da es unmoͤglich gewe⸗ sen sey, dasselbe zu einem Militair⸗Staate f machen; man habe ihm also Antwerpen und die Schifffahrt au Hollaͤndischen Kandlen und zum utze die Neutralität so wie die Allianz Frankreichs gegeben. Wenn der Einfluß Frank⸗ reichs auf Belgien groß gewesen, so habe er es leider in der Polnisch en un kff gehn die nicht n . das Inter⸗ esse Frankreichs in Anspruch genommen habe, nicht in demses⸗ ben Grade seyn können, da diplomatische unterhandlungen, die sich nicht auf militgirische Mittel stätzten, in der Regel obne Wirkung waren. Da Frankreich Rußland nicht habe zwingen soönnen, und seine von keiner ande ren Macht unterstützte Vermitte⸗ lung ebenfalls wirkungslos geblieben (h, fo habe es sich leider in die herd n ir l fägen mussen. Man werfe jetzt der ranzdösi⸗ schen Regierung vor, sie habe die Nationalität Polens nicht auf⸗ recht erhalten, und gründe diesen Vorwurf auf den Wiener Trak⸗ tat; allein aus den auf Polen bezuglichen Artikeln desselben lasse sich der Satz, daß bie Polnische Nationalität nicht untergehen dürfe, auf keine unwiderlegbare Weise darthun; das Einzige, was daraus mit Bestimmtheit hervorgehe, sey, daß das ri n. ci: r abgesonderte Verwaltung haben solle. Wenn sonach nur d letztere bestehe, so sönne man behaupten, daß der Wiener Traktat in Bezug auf Polen von Rußland . vollzogen orden sey. Herr Thier in nunmehr zur Italiänischen Frage über, indem er bemerkte, daß die Dan tion fer in einen Widerspruch mit sich selbst gerathen sey, denn wahrend sie einerseits in Polen die Einmischun Frankreichs verlangt, habe sie andererseit? darauf gedrungen, da das insurgirte Italien durch ,, , des 66 der Nichteinm y chunt werde. Die Frage in Bezug auf Italien HKnne für Frankrelch nur so gestellt werden, ob eine Einmischun in die Itallanischen aun re lenk Ln ein gutes Mittel sey, um diese zu einem glücklichen Ausgänge zu führen! Der Plan, Italien zu einer Einheit zu machen, sey bereits von Napoleon ar aß worden, habe sich aber als unausfuͤhrbar 3 es sey ,, so ver- 1 Völker, wie das Neapolitanische, das Röoͤmische und as Norditalianische, unter einer und derselben Regierung zu vereinigen; in Rom wolle man die Herrschaft des Papstes, in Neapel herrsche das aristokratische, in Bologna das demo⸗ ö. Prinzip vor; ein anderes Hindernitßz der Vereinigung Italiens zu einem Staate liege in der Verschiedenartigkeit der Interessen der Einwohner von Neapel, Rom, Florenz, Turin und Mailand. Der Plan einer Einheit Italiens sey ein Hirngespinnst; mindestens beduͤrfe es n dessen er, me,, mehrerer Fahrhun⸗ derte, wie schon Napolton geüußert habe. Glücklicherweise gebe es noch einen anderen, zwar weniger gigantischen und glaͤnzenden, aber desto ausführbareren Plan in Betreff Italtens, den Frankreich ins Werk richten könne. Frankreich habe in , . ö In⸗ tereffen, das bes Einffusses und dasz der Freihest; es duͤrfe micht daran denken, jenseigs der Alpen Besitzungen erwerben zu wollen; um aber Italien einst stark zu machen, musse es einerseit Piemont unterstuͤtzen und Ober Italien an dasselbe knüpfen, an dererseits dem Papste beistehen und Mittel-Italien um denselben sammeln. So viel üͤr das Interesse des Einfluͤsses. In Ansehung des Interesses der Freiheit muͤsse Frankreich, da das constitutionnelle System nicht uberall anwendbar sey, den Italiaͤnischen Regierungen wenigstens admintstrative Verbesserungen und die Einfuhrung von Provinzial⸗ Einrichtungen rathen. Dle Franzoͤsische Politik müsse in Bezug auf Italien dahin streben, die bedeutenderen Italiänischen Maͤchte zu befestigen und allmälige Ameliorationen einzuführen. Feankreich habe diese Politik bisher befolgt; es habe im Verein mit den ande ie darauf angetragen, daß er den * tionen Verbesserungen bdewillige; dies sey, wenigstens großentheils, geschehen; bei den übertriebenen Forderungen der Bologneser habe inan sich aber uber die Ausdehnung dieser Zugestäͤndnisse nicht ver⸗ staͤndigen können; die Bologneser haͤtten die Päpstliche Kolarde nicht aufstecken und die Edikte der Regierung nicht bekannt machen wollen. Bei der zu befuͤrchtenden neuen Verwirrung habe Frankreich nicht hl zusehen konnen, daß die Oesterreicher allein zum jweitenmale die Legationen einrückten; es habe daher den Willen gezeigt, sich auch in die Italiaͤnische Angelegenheit einzumischen und das Schick= ö Italiens nicht durch Oesterreich allein feststellen zu lassen. Hr hiers bevorwortete hierbei, daß es ihm nicht zustehe, über die Et⸗ pedition nach Ankona Aufschlüsse zu geben, daß er in die Kabinets⸗ Geheimnisse nicht eingeweiht sey und die Sache nur nach den all⸗ gemein bekannten Umstaͤnden beurtheile. Wie Frankreich in Bel⸗ ien eingerückt sey, um eine Contre⸗Revolution zu verhindern, so finn es Truppen nach Italien, um zu verhindern, daß die Lega⸗ tionen nicht unter Desterreichs Herrschaft geriethen, und damit der Papst die versprochenen Verbesserungen vollstaͤndig ausfuͤhre. Einige Tausend Mann seyen allerdings eine geringe Macht, aber durch ein ige Kriegsschiffe unterstützt und im Besitze eines wichtigen Punktes, sey diese Expedi⸗ tion doch nicht ganz unbedeutend. Eine Gefahr fuͤr die Aufrecht⸗ baltung des Friedens sey darin nicht zu finden, da Frankreich jen⸗ seits der Alpen nicht erobern, sondern nur seine diplomatischen Noten durch eine kleine Kriegsmacht unterstuͤtzen wolle; es werde seine Truppen in Ankong lassen oder zuräckberufen, je nachdem man die gemachten Versprechungen erfülle oder nicht. In keiner der Haupt⸗ ragen, der Belgischen⸗ der Polnischen und der Tiilichischen⸗ habe Frankreich das Interesse der Humanitaͤt und Freihelt im Stich ge⸗ lassen, und es frage sich nur noch, od es bei Befolgung dieses So⸗ stems sich wirklich in einem so isolirten Zustande besinde, wie der . Redner solches behauptet habe, ob es sich nicht vielmehr eines maͤchtigen Verbuͤndeten ruͤhmen konne? Einen solchen besitze Frankrelch allerdings in England; aber nur durch das Frieden s⸗Sy stem habe es sich dlesen Älliirten erworben; haͤtte Frankreich gleich nach der Juli= Revolutigu Krleg angefangen, so würde England sich mit den übrigen Maͤchten gegen dasselbe verbündet haßen, und es wurde ein Tory⸗Ministertüm am Ruder geblieben seyn. Indem Frant⸗ reich aber Mäßigung und Liebe zum Frieden gezeigt, habe England keinen Anlaß zu einer Coalition mit den übrigen Mächten gehabt und sich ganz der Wahrnehmung seiner inneren Interessen Üüber⸗ lassen konnen; so sey der Reform⸗Partei Zeit nrgeb en worden die Oberhand zu gewinnen, und ein whigistisches Ministerium habe sich des Stagtsruders bemaͤchtigen können. Die Allianz zwischen Franl⸗ reich und England sey ehrenvoll für beide Nationen und fest, weil die streitigen materiellen Fragen, über die ein Zwiespalt härte ent⸗ stehen konnen, bereits glücklich beseitigt wären und alle übrige Fnter⸗ essen beider Staaten von einem einzigen großen Interesse, dem einer und derselben Civilisation, beherrscht fern, bies sey das feste Band, welches England und Frankreich init einander verbinde Nachdem der Redner noch ausfuͤhrlich auseinandergefetzt, daß Frankreich, so lange es England zum Verbandeten oder auch nur zum neutralen
Nachbar habe, keinen Angriff van Sciten der übrigen Mächte ju befuͤrchten brauche, schlof er in folgender Weise: „Für alle Manner
der Schelde und den
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