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. seiner Gegner Kberginge und von ihnen Rechenschaft uͤber ibren Haushalt gefordert würde. Daher ihr Entschluß, die Macht um jeden Preis zu behaupten, das ganze System mit allen seinen Folgen aufrecht zu halten, ez, wenn es seyn müßte, bis in die aͤußer⸗ sten Folgen zu treiben und lieber Griechenland in blutiger Zerruͤt⸗ tung zu begraben, als durch Nachgiebigkeit oder Vermittelung sich selbst und die Existenz der Partei bloßzustellen. Der Graf Augustin, ein junger Mann ohne alle Kenntnisse, ohne Erfahrung, ohne per— soͤnliches Ansehen, der nur die Leidenschaften seines Bruders, aber keinen der Vorzüge bat, durch welche sie gemaͤßigt wurden, schien als Rächer des Ermordeten und als Erbe feiner Grundsaͤtze der na⸗ tuͤrliche Schluß und Halt dieses Systems zu seyn, und was ihnen
an Einsicht und Ansehen abging, hofften die Grafen Metara, die Sikelianos, die Perukka's durch ihre . die Kolokotronl durch rte Graf Augustin, zum
ihr Schwerdt zu ersetzen Sofort erkl Vorstand der Administrativ⸗Kommission ernannt, dem Senate, daß
er nach Griechenlaud mit dem Vorsatze gekommen fey, hier seine
Gebeine zuruͤckzulassen, den Offizieren der Garnison, daß sie bei fei⸗ nem Bruder gut gestanden, mit ihm aber noch besser stehen sollten, und der Nation, daß er das System seines Bruders in allen Thei⸗ len und Spuren zu verfolgen entschlossen sey. Die Kommission der
in Hydra Versammelten, weil sie an den Senat, nicht an ihn ge—
richtet war, wurde mit Uebermuth . n, das Aegeische
Meer durch eine bewaffnete Macht heimgefucht. Das Land blieb rut. die Eparchicen, unter den alten Gouverneuren seufzend und vor dem Gedanken an Krieg bebend, sandten anerkennende Adreffen, und man schien leichten Fußes uber die Schwierigkeiten hinwegge⸗ kommen zu seyn.“
Inland.
Berlin, 20. März. Aus Essen vom 16ten d. schreibt man: Zu Iserlohn beging am 14ten d. M. der evangelische Pfarrer der ,. Landgemeinde, Herr Strauß, die Jubelfeier seines funf⸗ zigsährigen, unermüdeten und musterhaften Wirkens.
aber fühlte derselbe sich von dankbarer Rührung ergriffen, als bei dem ihm zu Ehren veranstalteten Festmahl, der Kreis⸗ Superintendent, unter Ueberreichung der Glückwünschungs—⸗ Schreiben von Seiten des hohen Ministeriums der Geist— lichen-⸗ꝛc. Angelegenbeiten, so wie des Provinzial-Konsistoriums und des Regierung s⸗Kolleglums, ihm die von des Königs Majestät geschehene Verleihung des Rothen Adler-Ordens Zter Klasse er— öffnete und zugleich die Insignien desselben an seine Brust hef— tete. — Von Seiten der theologischen Fakultät der Königl. Uni⸗ versität zu Berlin wurde dem Jubilar das Doktor-Diplom über— reicht, und die Bürgerschaft zu Iserlohn hatte „als Denkmal all⸗ gemeiner Liebe und Verehrung“ einen schönen silbernen Becher für ihn verfertigen lassen, der ihm ebenfalls bei dem Mahle über⸗ reicht ward. — Das am Abend vor seiner Wohnung von einem Männerchor gesungene Lied: „Nun danket alle Gott!“ machte den würdigen Beschluß der schönen Feier.
Vermischte Nachrichten.
J F. Champollton der Juͤngere wurde im Dezember 1790 in Figege, einer kleinen Stadt des epartements des Lot, wo sein Vater Buchhaͤndler war, geboren. Schon fruͤh verließ er seine Vaterstadt und begab sich zu seinem 10 Jahre alteren Bruder nach Grenoble, der ihn auf das dortige Lyceum brachte. Bei einem lebhaften Geiste war Champol⸗ lion d. Jüngere keinesweges ein en . Schuͤler, die Geschichte und gᷣst!rM fin der Griechen und Romer 9. ihn nur wenig an. Dagegen waren drei bis vier kleine ÄÜegyptische Figuren, die er bei einem Besuche bei dem Praͤfekten gesehen hat—
te, der Gegenstand seines ganzen Denkens; seine Schularbei⸗ er den Rand seiner Hefte mit
ten vernachlässigend, bedeckte Kritzeleien, welche hieroglyphische Charaktere darstellen sollten. Alle
Schul⸗Kameraden Chgmpollions bezeugen, daß sein Beruf fuͤr die
Aegyptischen Studien sich vor seinem zwölften Fahre bei ihm gezeigt habe. Der Präfekt, welcher beide Bruder beguͤnstigte, war der Ver⸗ fasser der Einleitung zu dem großen Werke über Aegypten, der e Mathematiker Fourier. — Noch ungewiß uͤber die Richtung seines Lebens, hatte sich Ch. bereits dem Orient gewidmet. Im Jahre 15307 schickte sein Bruder ihn nach Paris, um dort die Arabischen Vorlesungen des Hrn. Sylvestre de Sacy zu hören. Er trieb dieses Studium bereits einige Zeit, als Hr. Dubois, der jetzige Zeichner des Aegyptischen Museums, dessen Haus Champollion damals taͤg⸗ lich besuchte, ihn zu dem Abbe v. Tersan fuͤhrte, der da⸗ mals fuͤr den ersten Sammler Orientalischer Alterthuͤmer galt. Der Anblick einiger dreißig Amulette und einer gleichen An⸗ zahl kleiner Figuren gab 961 seinem wahren Berufe. Dem Rathe des Abbé von Ferran gemdß, begann er das Studium der Koypti⸗ schen Sprache; aus der Fundgrube der Semitischen Sprachen wollte er später fuͤr die Vergleichung schöpfen. Im J. 1829 ward Ch. zum Professor der Geschichte an der Fakultat zu Grenoble ernannt. Der Gedanke an Aegypten verließ ihn in feinem neuen Amte nicht; das Studium des großen Werkes der Franzbͤsischen Kommission und vielleicht mehr noch die Unterhaltungen mit Fourier erzeugten in ihm den Plan zu einem gigantischen Werke, einer Krt von pharaonischer Encyklopaͤdie. Das ganze vorhellenische Aegypten mit seiner Geographie, Geschichte, seinen Sitten, seinem Handel und seiner Religion sollte hier dar⸗ gestellt werden. Die beiden ersten Baͤnde erschienen im J. 1814 unter dem Titel nnn unter den Phgraonen“z sie enthalten nur die Geographie. Von dem Gesichtspunkte ausgehend, daß zur Zeit der Invasign der Araber die Kopten die alte Aegyptische Be⸗ völkerung darstellten, deren Sprache sie bewahrt hatten, daß das Land den Arabern von den Kopten uͤberliefert worden war, und daß daher die Ersteren nur von den Letzteren die bei der Besitznah⸗ me noöͤthigen statistischen Angaben und die Namen der Stäͤd⸗ te überkoinmen hatten, wandte Ch. sich, wenn die Koptischen Dokumente mangelten, immer direkt an die Arabischen, üm die Namen der Pharaonischen Staͤdte und selbst die alte politische Eintheilung des Landes wiederherzustellen. Diesem ersten Werke
schenkte die , . Welt indessen nur wenig Aufmerksamkeit, und
die Auflage liegt fast noch unangeruͤhrt beim Buchhändler Die politischen Stuͤrme von 1815 wurden die Quelle von Champollions Unglück, aber zugleich auch die seines Ruhms. Bei der Rückkehr Navoleons von re nahm er Thell an dem damaligen politischen Leben der Jugend von Grenoble und marschirte mit der dortigen National⸗ Garde gegen die Banden von Marseille, von deren Niederlage er Augenzeuge war. Nach der zweiten Restauration blieb er der Polizei., verdaͤchtig. Mit mehre⸗ ren Anderen in die Didiersche Verschwörung verwickelt, entfloh er aus Grenoble und irrte eine Zeit lang, allen Entbehrungen preis⸗ gegeben, in den Alpen umher. Sein Lehrstuhl wie der seines Bru⸗ ders wurden unterdessen aufgehoben. Die Verbannung nach Flgege, welche gegen beide , , wurde, konnte als eine erste Mil⸗ derung ihres Schicksals betrachtet werden. Einige Jahre spaͤter ka—= men die Bräder, von allen Verfolgungen endlich befreit, nach Pa⸗ ris. Die Freunde des Jüngeren fanden ihn niedergeschlagen, ent⸗ muthigt und sehr gealtert. Achtzehn Monate später gab er sein Schreiben an Herrn Daeier heraus, worin er die ersten Resultate seiner Entdeckung bekannt machte. ¶ Der Streit, ob dem Doktor Houng oder Champollion die Prie⸗ ritaͤt der Kenntniß des phonetischen Systems gebuhre, ist hier nicht zu erßrtern. Gewiß ist, daß der Artikel des Dokter oung in einem
Supplement der Encyelopèdie , dem Schreiben an Da⸗
cler um acht Jahre voraͤnging und Eh. hat auch nie geleugnet, jenen Artikel gekannt zu haben. Nicht weniger einleuchtend sst es aber fur unparteilsche Richter, daß Young das Prohlem, so zu sa⸗
i Von nah und fern wurden dem würdigen Jubelgreise die mannigfachsten Beweise allgemeiner Liebe und Hochachtung zu Theil, besonders
auf die Bekanntmachung seiner Abhandlung.
gen, nur mit dem Finger beruͤhrt, Champolllon aber es erst gelbst hat. Der Werth der Entdeckungen beider Gelehrten laͤßt sich nur nach den Resultaten abmessen, und nur die Entdeckung Champol⸗ lions hat deren gehabt. Ch. scheint anfangs den vom Dr. Young bei Gelegenheit der , des Steins von Rosette ausgespro⸗ chenen Ansichten nicht beigestimmt zu haben, Letronne aber gab denselben neues Gewicht, indem er durch die Griechischen Inschrif⸗ ten bewies, daß einige der fuͤr die aͤltesten gehaltenen Aegyptischen Dent⸗ maͤler, zum Theil wenigstens, erst unter der Herrschaft der Ptolemaer und der ersten Kaiser erbaut worden sind. Bei Bekanntmachung der auf der Basis des Obelisken von Philae befindlichen Griechischen Inschrift im November⸗Heft des Journal des Savans von 182 stellte Letronne die Konjektur auf, daß, die auf demselben Obelisk einge— grabenen Hieroglyphen eine Beziehung zur Inschrift haben moöͤch⸗ ten. Herr Bankes, fuͤr den Belzoni den Obelisken von Philge nach England gebracht hatte, wurde hierdurch bestimmt, dem Institut von Frankreich eine neue Kopie der Inschrift mit dem Fa simile der auf den vier Seiten des Obelisken befindlichen Hieroglyphen zu senden. Die Vergleichung beider Dokumente gab Ch. Licht; die Sendung des Herrn Bankes hatte im Februar ss22 ssattgefun— den, und noch im September desselben Jahres las Ch. der Akade⸗ mie sein Schreiben an Dacier vor, welches die Umschreibung der Namen fast aller Lagiden und der ersten Roͤmischen Kai— ser bis auf Commodus in phonetische Hieroglyphen enthielt. Das Schreiben an Dacier, welches im Journal des Savans, Oktoberheft 1822, erschten, hatte zur naͤchsten Folge, daß die Erbauung eines großen Theils der Aegyptischen Denkmaͤler eine historische Basis erhielt. Da die von der Aegyptischen Kommission herausgegebenen Thierkreise zu den Monumenten aus der Griechischen und Römischen Zeit gehörten, so erhielt die damals viel besprochene Frage über das Alter des Thierkreifes von Dende⸗ rah neues Licht. Der erste Beschützer Ch s., der beruͤhmte Fourler, hgtte seit laͤngerer Zeit eine Abhandlung liegen, worin er, von ciner astronSmischen Grundlage ausgehend, dem Thierkreise ein hoͤheres Alter zuschrieb; Letronne aber that aus historischen Grunden dar, wie neu die Darstellungen des Thierkreises auf Aegyptischen Denk— maͤlern seyn muͤssen, ünd als nun gar guf dem Thierkreise von Dendergh der Name eines Roͤmischen Kaisers gelesen wurde, war die Sache bis zur Evidenz klar, und Fourier verzichtete stillschweigend n. Diese ersten Re⸗ sultgte erregten großes Aufsehen, fanden aber dennoch viele Unglaͤubige, und selbst diejenigen, welche die Entdeckung guͤn⸗ stig aufnghmen, steigerten ihre Forderungen an den Finder. Viele wollten die Entdeckung auf die Lesung Griechischer und Römi— scher Namen beschraͤnken. Ch. antwortete 1824 auf diese Angriffe durch sein hreäcis du système hierozlyphique, worin er darthat, daß das phonetische System nicht nur fuͤr Worte aus fremden Sprachen, sondern von den Aegyptiern auch fuͤr die Namen ihrer alten Könige und alle Namen uͤberhaupt gebraucht wurde, und daß jede gramma— tische Nuance darin ausgedrückt war. Seitdem war Chs. Rang in der Gelehrtenwelt bezeichnet. (Schluß folgt.)
2 *
* 8 h olera. In London
erkrankten am 10. u. 11. März gl Personen, starben 5, genasen 14.
= ; J V Im Ganzen sind bis jetzt seit dem Ausbruch der Cholera 653 Personen erkrankt und davon 343 gestorben.
Meteorologische Beobachtung.
Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
z3 I, 8 * Par. = 14382 R. 4 0,3 R. S8 pCt. 90 pCt. trübe. heiterer. WSW. W. Wolkenzug . W. W.
1832 19. Maͤrz.
Luftdruck. Luftwaͤrme Thaupnunkt Dunstsaͤttgg. W
Bis, 9 Var. . 5,8 R. ö. ö. 0 . Flußwärme 2,8 0 R. z Bodenwärme 2,690 R. Ausdünstung 482. Niederschlag 396.
i r 6 3 2. Den 20. März 1832.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours Zettel. (Pren'ss. Cour.) ö DI, rief. Geld. ] fr T I) J — 1017 omm. Pfandhrf. 53 1055 102 1017 Kur- u. Neum. do. — 88 88 Sehlusische do.“ — 93 — Kleist. C. d. K- u. N. — 53 — I. Sch. d. C.- u. N. ? — 954 — 5a 93. K 6987 35 — 98 972 9971 —
St. Schuld- Sch. Er. Engl. Anl. 18 Er. Eugl. Anl. 22 Pr. Engl. OblIl. 30 Kurm. OblI. m. l. C. Neum. Int. Sc5h. do. Berl. Stadt- Ohl. Königshg. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. Westhr. Pfandhr. Grosshz. Pos. do.
Wechsel- Cours.
Ostpe. Hlandhrt.
K—— — — 5335 w — * = e e,
oll. vollww. Duk. ; — Neue dito. —
Friedrichsd'or .. ? 134
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= E . . . O O e.
AR em- e am- , ma- Ereiass. Cour. Brief. Geld. ̃— ir 1457 1525 6 2237 Paris 1 Fr. ; 82 D 150 EI. At. 1047 ö 994 f S8S Jage 1933 105
Eran . Petersburg BN. 3 Woch.
Warschau Kurz —
Nicht- Amtliche Cours-Notixzen. Berlin, 20 Märæ. (Ende der Börse.) Nest. 58 Met. 92. 48 do. Sig. B.- Actien S5. Kuss. Engl. 1013. do. Iloll. (831) 935. Holn. Plbr. S5. d. Part. Ss 3. Dän. Engl. —. Nied. wirkl. Sch. 453. do. 68 Anl. 945. Nep. Engl. 845. do. Eale. 753. Amsterdam., 15. Lärx. Nied. wirkl. Sch. 423. Kanz-Bill. 173. 68 Anl. 94, 53 neue do. S0. Oest. 53 Met. S3. Russ. (v. 1837) 2. do. (v. 183 14) 8533. London, 13 März. 33 Cons. S335 Belg 1 3 Prüm. Griech. 353. Niederl. 43. Russ. 98.
Königliche Schauspiele. Mittwoch, 21. März. Im Schauspielhause: Othello, Trauer⸗ spiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare, übertragen von Kauf— mann.
. Königstädtisches Theater. Mittwoch, 21. März. Zum erstenmale: Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Akten, aus dem Italiänischen, von Kollmann; Musik von Rossini.
Stabs⸗Offiziere. sammt⸗Ersparniß von 1,087,559 Fr. an. Der Marschall 1
schälle.
auf eine Gehalts-Erhöhung bei ihm angetragen hätte; hh
fersucht nenne; bei der Gucht nach Ersparniffen, die sͤ
das Gehalt der Marschälle angenommen.
. Neueste Nachrichten.
Paris, 14. März. In der gestrigen Sitzung der D tirten⸗Kamm er wurde, nach der Annahnie einiger Entwürfe von örtlichem Interesse, die Debatte über das P des Kriegs⸗Ministeriums fortgesetzt. Das Zte Kapitel he von den Besoldungen der Marschälle, Generale, und h Herr Mangin d' Oins trug auf ein
sel selbst siimmte für eine Herabsetzung des Gehalts der Der General Bugeaud erklärte sich zwar berei sein Gehalt zu verzichten, doch bestritt er der Kammer das den Sold der Armee zu reduziren; die Kammer, mein könne wohl Modisieationen andtuten; dem Könige allen es aber zu, den Sold zu verkürzen; im Militairfache könn
sich nicht, wie wohl sonst im Staatsdienste, z. B. 66
bereichern; berühmte Männer, wie ein zot, Odilon⸗VBarrot, Thiers n. A., werde das Lan leicht nicht verlieren; berühmte Militairs dagegen mah Tod rasch hinweg. Der General-Lieutenant Stroltz etsm daran, daß er seine militairische Laufbahn als Gemeiner h nen habe, und forderte die Versammlung auf, gegen die . lands-Vertheidiger nicht undankbar zu sehn. Der General margay hielt den Marschalls-Rang für ganz und gar hn h sig; auch verlangte er, daß man die General-Stabe, die im den ohne allen Nutzen wären, eingehen lasse. ' Minister gab seine Verwunderung darüber zu erkennen, man überhaupt von Ersparnissen spreche, so lange der ung Zustand, worin Frankreich sich befinde, noch nicht aufgehötth Er hielt jede Gehalts -Verminderung für unzuläss gebe kaum einen Stabs-⸗Offizier, äußerte er, der nicht bi
Justizpartie,
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1832.
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Amtliche Rachrichten. ö
Seine Königliche Majestät haben den Kammer-Peäsidenten Landgerichts-⸗Rath zu Achen, Karl Joseph Kreh, den
dgerichts⸗Rath zu Koblenz, Anton Wrede, und den Ober— Der Kr desgerichts Rath zu Naumburg, Karl Jakob Sauerwald,
Appellationsgerichts-⸗Räthen bei dem Appellationsgerichtähofe Fön Allergnädigst zu ernennen geruht.
Der bei dem Oter-Landesgericht zu Breslan angestellte
sij⸗ Kommissarius Karl Viktor Engen Müller ist zu— sch zum Notarius im Departement dieses Gerichtshofes er⸗
glaube er, daß die Feststellung des Soldes dem Könige mt worden.
gebühre., (Zeichen des Zweifels in den Reihen der Opposs Noch ließen sich der Marschall Lobau und der General mel über den Gegenstand vernehmen. Einiges Alufscht regte es, daß auch Hr. M auguin den obgedachten Redugh Vorschlag nicht bloß bekämpfte, sondern sogar die Meinun sprach, daß die Armee nicht gut genug bezahlt sey, und daf der Tag kommen werde, wo man den Sold des Soldaten! erhöhen müssen. Der Präsident des Conseils stelltt falls noch emige kurze Betrachtungen über dle beantrag sparniß an. Auf die Bemerkung, es sey nicht wahr, di Land sich in einem Zustande der Bedrängniß befinde, rit Oppositions- Stimme dem. Minifter zu: „Diese Kgleußerm weist nur, daß Sie das Land nicht kennen!“ „Und wah Land auch wirklich in einer bedrängten Lage“, fügte Hr. h rier hinzu, „so müßte man solche nicht üdertreiben, aus sl daß dieselbe der Juli-Revolutlon beigemessen werden kin Bei diesen Worten wurde der Redner sehr lebhaft unterhm „Wenn Jemanden eine Schuld trifft“, rief eine Stimme, sind Sie es und nicht die letzte Revolution.“ Der M
Der Landgerichts⸗Rath und Notarius publicus Bauer
zum Justißs⸗Kommissarius bei dem hiesten Stadtgerichte be— st worden.
— 2 — * 0 —
Zeitungs-Nachrichten. u sand.
Frankreich. Deputirten-Kammer. Sitzung vom 13. März. achtrag.) Zu Anfang dieser Sitzung wurden zwei Gesetz⸗ twürse, wodurch die Städte Besangon und Montpellier zur
öffnung einer Anleihe von resp. 80,000 und 60,0900 Fr. er⸗ ächtizt werden, ohne irgend eine Debatte mit 226 gegen 7 timmen angenommen. — Es wurden hierauf die Berathungen er das Budget des Kriegs⸗Ministeriums fortgesetzt. t npitel, auf das Hr. Mangin d'Oins eine Gesammt-Ersparniß
Das 3Zte
wünschte sich und dem Lande Glück, daß er das Friedens- nl 6s7 159 Fe. verlanzt? hatle, besteht aus einer Summe von
hefolgt habe; doch meinte er, man dürfe bei der gegenmä Lage der Dinge die Armee noch nicht vermindern, dan
570 0b0 Fr. für die General-Stäbe der Armee. u d'Oins bemerkte bei dieser Gelegenheit, daß der große Ge—
Hr. Man⸗
Regierung nicht der Vorwurf gemacht werden könne, daß st ral-Stab nicht weniger als 535 Generale zähle, wobei noch
Land gleichsam ohne Vertheidlger lasse. Er ersuchte die
⸗ ĩ aer ( während der hundert Tage zu Generalen beförderten Mili— , , , , , ,,, irs, so wie die seit der Vorlegung des Budgets ernannten,
nete diejenigen, die bei dem Justiz-Ministerium, fo wie hl 56 . Geistlichkeit und den Praͤfektuten, vorgenomnien worden, dl dich die seit der letzten Revolution auf , ,, , . har. ) ng, Ls minde stens auf 600 annehmen lasse. Der Krieg s⸗⸗Minister
auch in den Stand gesetzt werden, an die Zukunft seiner denken zu können; es habe sich aber der Kammer ein zy Schwindel bemächtigt; sie leide an einer Krankheit, die er! besser bezeichnen könne, als wenn er sie eine gesellsch aftlich
Schoße derselben verkündige, werde zuletzt jede Verwaltumn möglich seyn. Nach dieser Rede des Mmisters (auf di morgen zurückkommen werden) trat Hr. v. Trach zur V digung der Opposstions-Partel auf. Bei der Abstiumung! sowohl das obige Amendement des Herrn Mangin d'Oing, ein ähnliches des Hrn. Garnier Pages verworfen; dagegen eine von Hrn. Leyraud beantragte Ersparniß von 120, 0063 Ein anderer Von desselben Deputirten, betreffend eine Reduction von 700 0) auf dit Gehalte der General-Lieutenants fiel mit einer Min von 3 Stimmen (164 gegen 167) durch. :
In Gemäßheit einer Königl. Verordnung vom gis Tage hat Graf Sebastiani, nach nunmehriger Wiederheist seiner Gesundheit, das Portefeuille der auswärtigen Lnge heiten wieder übernommen.
Die von Herrn von Ludre in der Sitzung vom 10 ten Präsidenten eingehändigte Proposition (vergl. den gestrigen! kel PJaris vom 13ten unter Neueste Nachrichten) h also: „Ich habe die Ehre, der Kammer vorzuschlagen, M eine besondere Kommission mit der Modifieirung ihres h ments beauftrage, damit hinführo der Präsident in keinem mehr seinen eigenen Willen dem Willen der Kammer substh könne.“ Dieser Antrag ist gestern nachträglich in den Bu verworfen worden. Das Betragen des Präsidenten wird di nicht minder selbst von denen getadelt, die gewöhnlich mi Ministerium stimmen, da ihm über den Werth der ihm! reichten Proposition durchaus kein Urtheil zustand und ers nicht befugt war, dieselbe den Bureaus vorzuenthalten. von Herrn Girod angeführten Entschuldigungs-Gründ wohl über die Einbehaltung jener Propositlon, als üben Betragen während des Tumults am Schlusse der! Sonnabends⸗Sitzung, konnten nicht als genügend etscheinen mehr mußte der Umstand, daß er sich bei der zweifelhaften stimmung über den Antrag des Herrn Garnier⸗-P ages (daß im Protokolle vermerke, die Sitzung sey ohne Bewilligum Kammer aufgehoben worden) zum Richter in seiner ehh
Sache machte, die Gemüther nur noch mehr gegen ihn e ber d
rmee machen will. allerdings angemessener gewesen, wenn er durch seine Sisz. h.
men, Bei der Lage, in der Herr Girod sich befand, wit
ifft, das ptaaten stellen. it Restauration betiuz die Einnahme eines Marschalls von rankteich 48,769 Fr. r. und in Preußen in Friedenszeiten auf 49,505 Fe, ; jernach, ob Frankreich es nicht verdiene, diesen Mächten min⸗
F sich zu Gunsten der Marschalle vernehmen, auf deren Ge⸗ att Herr Mangin d'8ins eine Ersparuiß von 120,000 Fr. ver— ag hatte. 6 als Minister sür meine Pflicht, der Kammer die sründe auseinanderzusetzen, die mich gegen diesen Reductions—⸗ zorschlag stimmen 1Lssen. Die Marschälle müssen siets um den öntz, oder ihm doch nahe genug seyhn, daß er sie jeden Augen— ick u ssch berufen kann. rkügt, daß sie die Würde ihres Standes nicht mehr behaupten men, so müssen sie ihren Wohnsitz in einer Provinzial-Stadt sschlagen. )
präsentirt werde, so muß man auch dafür Sorge tragen, daß nCioil- und Militair-gLlemtern die ihnen gebührende Achtung
„Obgleich selbst Marschall,“ äußerte er, „halte
Wird nun aher ihr Gehalt dergestalt Will man, daß Frankreich würdig und ehrenvoll
Theil werde. Man darf, namentlich was das Militair be⸗ eigene Land nicht niedriger als die übrigen Unter der Kaiserlichen Regierung und unter
In England beläuft sie sich auf 142,000 Ich frage
stens gleichgestellt zu werden. Wäre bloß von mir die Rede,
würde ich zu der ganzen Ersparniß mit Feeuden die Hand ieten; aber es handelt sich um das gesammte Corps der Mar⸗ hälle, und dieses muß ich vertheidigen.“ Der Matschall Clau—
erkärte seinerseits, daß er in die beantragte Ersparniß wil⸗
ze, worauf Herr Mangin d' Sins erwiederte, er habe nichts zenngeres von dem Patriotismus des edlen Marschalls in einer drängten Zeit, wie die jetzige, wo die Steuerpflichtigen fast nter der Last der Abgaben erlägen, erwartet; was den Vergleich etreffe, der in Betreff der Marschälle zwischen Frankeeich und sdeien Ländern aufgestellt worden sey, so könne er die Peohe icht besthen, da es in England nur 3 Marschälle, in Oestexreich, lit Einschluß der Erzherzoge, deren 6, in Rußland 3, in Preu— en, wenigstens in diesem Llugendlicke, gar keinen, in Frankreich ber 16, mithin mehr als in jenen vier Ländern zusammen gebe. her Marschall Lobau machte hierauf, seinerseits wieder, die Bbemerlung, daß in deu gedachten vier Ländern noch ein Mittel- Frad bestche, der in Frankreich nicht existire, nämlich der Rang ines Generals der Kavallerie oder der Infanterie. ; dent des Minister-Raths äußerte sich folgendermaßen:
Der Prä⸗
„Ich bitte um die Erlaubniß, der Kammer einige Bemerkungen
h Ersparnisse machen zu durfen, die man fast bei der ganzen Sie kennen das System des Ministeriums, in. Alle Reductionen, die wir mit dem Interesse des Landes fuͤr
nicht den Ausschlag in der Sache gegeben, sondern aus z träglich hielten, habens wir bereits vorzendmmmen; die Kammer
fühl den Präsidenten-Stuhl an einen der Vice-Präsidentu ii getreten hätte.
96. 85. Zproc. pr. compt. 69. S5. fin cour. 69. 90. Neap. pr. compi. S809. 90. fin cour. 81.
. eine andere Bahn einschlagen. Ich halte die unsrige fuͤr essere. o ve . ö Heute schloß hproc. Rente Pr. compt. 96. 80. sin . ihn e lich schildert. Das Land soll sich in einer bedraͤng⸗
Unser Finanz⸗Zustand ist keinesweges so verzweifelt, als
Lage befinden. Erlauben Sie mir, daß ich gegen diese Behguß⸗
snng protestire, Es ist nicht wahr, daß das Land sich in einem proc. , fande der Bedrangniß. bindet (Hr Levatltant; „Das macht,
perp. 56. 5proc. Röm. Anl. J9z3. proc. Belg. Ani. I. 3. lennen es ' inch n nnch o äre “* wehr so sollte man minde⸗ Frankfurt a. M., 17. März, Oesterr. proc. Metall ins zas Uebel ann en ne, und kee ,. gleichsam zu verstehen
S8Sz. 4proc. S5. 7816. 24 proc. 443. Acrien 1382. 1380. Part. ⸗Obl. 1233. 1233. 1763. 176. Poln. Loose 563. 563.
Loose zu ]
— — 6
: . Hu. Gedruckt bei A n, wo man die Einnehmer todtschlägt oder die Steuer- Register
' Feuer wirft!)
1proc. 197. Br, Ken, daß die Jull-Revolution an dieser Bedrängniß Schuld sey. Alle richte, die Uns aus den Provinzen zugehen, stimmen dahin über⸗ . die Handels⸗Thätigkelt mit jedem Tage zunimmt; ein siche⸗
Redaeteur John. Nitredactenr Cottel. J
ichen der wachfenden Wohlfahrt ist übrigens der Umstand, schon seit geraumer Zest die Steuern mit der groͤßten Punkt- leit und ohne gllen Zwang entrichtet werden. (Stimmen in den ihen der Opposttion? „Bloß mit Äusnahme derjenigen Ortschgf⸗
Man macht uns bestaͤndig den Vorwnrf, m. H. wir ein System des Friedens befolgten, das mit der lnabhaͤn=
gigkeit und Wurde des Landes unverträglich sey, und doch will man der Armee ihren Sold verkuͤrzen. Man beschuldigt die vorige Re⸗ gierung, daß sie die Armee vernachlaͤfsigt, daß ste das Kriegs-Ma⸗ terial und die festen Plate in Verfall gabe sinken lassen, und doch will man jetzt ein ganz falsch verstandenes System der Ersparniß einfuͤhren. Was hat denn aber die Kammer kei ihren bisherigen Reductionen gewonnen? Eike hat, mit Ausnahme der von der Kommission bean— tragten Ersparnisse, 4,990 Fr. gestrichen, dagegen aber 1,200,000 Fr. zugeschossen, mithin die Ausgaben offenbar um 250,090 Fr ver⸗ mehrt. Nachdem im Justiz-⸗Ministertum, bei der Geistlichkeit und den Praͤfekturen Revuctionen vorgenommen worden, die in Bezug auf den Klerus unpolitisch zu nennen sind, in Bezug auf den Beam— ten- Stand aber den Nachtheil haben, daß sie nothwendig eine ge— wisse Entmuthigung herbeiführen muͤssen, will man jetzt auch dasselbe System hinsichtlich der Armee befolgen. Würde man aber dadurch nicht den Nacheifer toͤdten, der einem gusen Heere so nothwendig ist? Wir Alle rechnen auf den Patriotismus der Armee, die sich sei der letzten Revolutivn schon so hoch verdient um das Land ge⸗ macht hat. Es bleibt deshalb aber nicht minder wahr, daß, abgesehen von der Ehre, seinem Lanze zu dienen, jeder Militair auch die Existenz seiner Familie muß sichern konnen. Und wenn es mir erlaubt waͤre, hier einen Vergleich, der mich persdulich betrifft, zu machen, so wurde ich der Kammer sagen;: Auch ich hatte anfangs die militairische Laufbahn gewaͤhlt, verließ sie jedoch spaͤterhin, um mich dem Handel und Gewerofleiße zu widmen. Waͤre ich beim Militair geblieben, so wurde ich vielleicht das Giuͤck gehabt haben, zu den hoͤchsten Ehren zu steigen, nimmermehr aber haͤtte ich auch nur den zehnten Theil des Bermögens erworben, das ich meiner ew r i n sr verdanke. Gestatten Sie mir noch eine Bemer⸗ kung uͤber das System der Ersparnisse, wozu man diese Kammer dadurch verleiten will, daß man das Gefuͤhl einer gewissen gesell⸗ schaftlichen Eifersucht in ihr zu naͤhren sucht. (Murren. Wir koͤnnen es uns nicht verhehlen, m. H., daß das Land an einer Un—
behaglichkeit, einem gewissen Schwindelgeiste leidet, dem man gern
auch in diese Kammer Eingang verschaffen moͤchte. Ich ersuche Sie, m. H, sich durch dieses Gefuͤhl nicht hinreißen zu lassen. Vergessen wir nie, daß ein Haupt⸗Prinzip unserer letzten Revolu⸗ tion zwar die Gleichheit vor dem Gesetze, nicht aber die gesellschaft— liche Gleichheit ist. Wehe dem Lande, wo man den Unterschied der Staͤnde gaͤnzlich verwischen wollte! Es wuͤrde bald keine Armee und keine Verwaltung, ja, ich wage es zu behaupten, es wuͤrde bald kein Frankreich mehr geben: eine solche gefellschaftliche Gleichheit 6. rasch in einander sinken und Alles unter ihren Truͤmmern egraben.
ö Herr v. Tracy wies die Vorwürfe des Herrn C. Perler nicht bloß für sich und seine gleichgesinnten Freunde, sondern im Namen der gesammten Kammer zurück. Der Groß siegelbe— wahrer beschwerte sich über die in dem Budget seines Mini— steriums vorgenonnnenen Ersparnisse. Es sey jetzt dahin gekom— nien, meinte er, daß Niemand sieß mehr der juristischen Lauf— bahn widmen könne, wenn er nicht eigenes Vermögen besitze. Hr. Bastide d' Izard, der erst seit 6 Wochen Mitglied der Kam—
worfen.
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zu leisten berufen sey, allerdings auch zu verdienen scheine. Als es nach einet Erwiderung des Krieg s-⸗Ministers endlich zur ?lb⸗ stmmung kam, wurde der Eingangs erwähnte Reductions⸗Borschlag des Hen. Mangin d'Oins mit schwaͤcher Stimmen⸗Mehrheit ver⸗ Der General Dem ar gay bemerkte, daß mehrere Op⸗ posttion⸗Mitglieder ans einem Irrthume nicht mitzestimmt hät⸗ ten. Um dieses Versehen wieder gut zu machen, trug jetzt Herr Garnier-Pages auf eine Ersparnsß von 1099 Fr. weniger als Herr Mangin d'Oins an; allein auch dieser Lintrag fiel mit einer Majorität von etwa 36 Stimmen durch. Jetzt kam zie Reihe an ein Amendement des Herrn Lehraud, welches eine Ersparniß von 120,000 Fr. auf die Gehalte der Marschätle und eine zweite von 700,000 Fr. auf die Gehalte der Generalität de⸗ zweckle. Der erstere Antrag wurde mit ziemlich starker Stim⸗ men-Mehrheit angenommen; über den zweiten mußte, da zwei Abstimmungs⸗-Versuche zweifelhaft erschienen, mittelst Kugelwahl abgestimmt werden, worauf derselbe mit 167 gegen 164 Stim⸗ men, mithin mit einer Majorität von nur 3 Stimmen, verwor—
fen wurde.
Paris, 14. März. Der Königl. Großbritanische Botschas⸗ ter und der Vice⸗Admiral Villiaumez hatten vorgestern bei Sr. Maj. dem Könige Audiem. ö .
Der König ist gegenwärtig mit der inneren Organisation sei⸗ nes Hauses beschästigt und arbeitet täglich einige Stunden mit dem Baron Fain. .
Gestern kam ein Courier aus dem Haag im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten an; bald darauf wurde ein Courier nach Wien abgefertigt. Der Spanische Botschafter ser⸗ tigte ebenfalls einen Courier nach Madrid ab.
Der Sohn des Präsidenten des Minister-Raths ist gestern als Courier nach London abgegangen. .
Durch eine Königliche Verordnung wird der Hafen von Binie, im Departement der Nordküsten, denen hinzugefügt, in welchen die Einfuhr von Getreide, Mehl und Gemüse statifin— den kann, wenn dieselbe nach Inhalt des Gesttzes vom 17en Jan. 1830 erlaubt ist.
Der Marquis von Dreur-Brezé wird durch einen Unfall,
von welchem seine Familie betroffen worden ist, verhindert, den
Sitzungen der Pairs-Kammer beizuwohnen.
Der Messager des Chambres bemüht sich, zu beweisen, daß noch in diesem Jahre eine zweite Session stattfinden und daß in derselben das Budget für 1833 votirt werden müsse. „Eine Regierung,“ sagt er nnter Anderem, „der man die Mit— tel raubt, ihre Verpflichtungen auszuüben, leidet dadurch empfind— lich in der öffentlichen Meinung, und die ganze Kraft, welche dieselbe dadurch verliert, geht auch für die Nation verloren. Es
mer ist, bemerkte, daß, was sein Departement (obere Garonne)
betreffe, die Behauptung des Hrn. Mangin 'Oins über die be⸗
drängte Lage des Landes vollkommen gegründet sey. Hr. Sal— verte verlangte Llusschluß daiüber, ob, wenn ein Marschall noch ein andetrweitiges Staats-Amt bekleide, er nichtsdestoweniger sein Marschalls⸗Gehalt fortbezießhe. Der Kriegs-Minister erwie— derte von seinem Platze, daß er seinerseits bisher allerdings, au— ßer seinem Gehalte als Kriegs-Minister, auch noch das Marschalls- Gehalt (40,000 Feanken) bezogen habe, und daß er dies nicht als eine Verletzung des Gesetzes über das Ku— muliren der Gehalte betrachte; dasselbe sey auch der Fall mit den übrigen Marschällen und Generalen; sie alle bezögen, wenn sie sonst noch ein Limt hätten, außer ihrem Militair-Gehalt auch noch das mit jenem Amte verknüpfte Einkommen. (Mehrere Simmen: „Das ist ja ein wahrer Skandal! Wie ist so etwas möglich, da es doch ein bestimmtes Gesetz giebt, wodurch das Kumuliren der Gehalte verboten wird!“ „Was mich betrifft“, fuhr der Minister fort, „so fühle ich mich durch das Gehalt, das ich als Marschall beziehe, und das ich mir durch langjährige Dienste, durch zahlreiche Schlachten und zum Theil durch Ver—
gießung des eigenen Blutes erworben, allzusehr geehrt, als ! ; ö . . 8 . (Stimme zur Linken: Es o, zeichneten Artikel über die vorläufige Verhaftung der Schrift⸗
daß ich darauf verzichten könnte. Ihnen wahrlich mehr Ehre bringen, wenn Sie darauf verzichteten und das Gesetz vollzögen!) Die Kammer mag hierüber entscheiden; was indessen mein Marschalls-Hehalt betrifft, so erkläre ich, daß man es mir nur mit meinem Leben nehmen wird. Ich spreche hier sowohl in meinem Namen, als im Namen memer ehren—⸗ werthen Kollegen.“ Der General Demargay erwiederte hier— auf Folgendes: „Jrrigere Ansichten, als die des vorigen Redners sind mir denn doch aus dem Munde eines Kriegs⸗Ministers noch nie vorgekommen. t
doch hatte ich bisher noch nie gehört, daß man gleichzeitig zwei Militair-Gehalte beziehen könne; dies ist wahrlich ein Mißbrauch (Stimme zur Linken: „Sagen Sie, ein Skandal!“), der noch
kein Beispiel hat, oder der mindestens noch niemals so unverho⸗
len eingestanden worden ist. Lllso kann ein Botschafter, der zugleich Marschall ist, außer seinen 2 — 300,000 Fr., die ihm der Staat für seine diplomatische Sendung zahlt, noch 40, 000 Fr. beziehen. Das sst wahrlich unglaublich.“ Hr. Vup in d. A. suchte den Kriegs—⸗ Minister zu vertheidigen. Allerdings, äußerte er, sey das Kumuliren der Gehalte verboten, jedoch nur beim Civil; wenn indessen ein Militajr zugleich ein Civil-Amt bekleide, so sey es ihm gestattet, beide Gehalte auf einmal zu beziehen. Nicht bloß der Kriegs⸗ Minister, sondern wahrscheinlich auch der Minister der answärti⸗ gen Angelegenheiten bezehe außer seinem Eivil⸗ Gehalte auch noch sein Milsltair-⸗Gehalt. Der Graf Gebaßstiani rief hier: „Da irren Sie sehr; ich beziehe nur mein Minister⸗Zehalt.“ Es erscholl sofort der lethafteste Beifall, uind mehrere Stimmen riefen: „Ehre dem General Sebastiani!“ Der See⸗Mini⸗ ster bemerkte, von seinem Platze, daß auch er nnr sein Minister— Gehalt hake; ware er indessen Marschall, so würde er dieselbe Sprache wie der Kriegs-Minister führen. „Das heißt, Sie würden sich durch das Gehalt dann ebenfalls geehrt fühlen!“ rief Hr Laurence. Hr. Dupin da Alt. hob nach deser Unterdre— chung in einer ausfüͤh lichen Rede die Privilegien hervor, die in Frauk⸗ reich das Militair im Vergleiche ju dem Ciyil-⸗Stande genieße, und die, äußerte er, die Armee wegen der großen Dienste, die sie dem Lande
Ich bin schon eine geraume Zeit Militair, te die Angeklagten, welche nach einer kurzen Berathung von der
ist für Niemand Gewinn dabei.“
Der hiesige Stadtrath hat in einer seiner letzten Sitzungen beschlossen, daß die Kirche St. Germain l'Aluxerrois abgetragen werden soll, um die vom Louvre nach dem Faubourg Samnt— Antoige führende Ludwig-Philipps⸗Straße verlaͤngern zu können.
peschen der Regierung nach Algier unter Segel gegangen; in den dortigen Artillerie⸗Werkstätten ist man eifrig mit der Anfer⸗ tigung oder Ausbesserung von Laffeten, Protzkasten, Munitions— wagen u. s. w. beschäftigt.
Dem Temps zufolge, wäre der neu zu errichtende Posten eines Präsldenten des Staats⸗Raths Herrn Girod zugedacht.
Die Verhandlungen in dem Prozesse der für die Vendée angeworbenen Schweizer wurden geslern vor den Assisen fortgesetzt. Das Verhör der Angeklagten ist noch nicht ganz beendigt.
Herr A. Carrel, erster Redacteur, und Herr Paulin, Ge— schäftsführer des National, und die Herren A. von Roche und Lyonne, Redacteure des Mouvement, erschienen gestern unter der Anklage der Aufreizung zum Ungehorsam gegen die Gesetze und zur Rebellion vor dem hiesigen Assisenhofe. Das erste Blatt enthielt nämlich am 24. Januar einen von Herrn Carrel unter—
steller und über das Ertappen auf frischer That in Preßsachen, worin den Schriftflellern das Recht zuerkannt wurde, fich der gewaltsamen Verhaftung mit Gewalt zu widersetzen. Das Journal „le Mouvement“ hatte diesen Artikel am sol— genden Tage wiederholt und in einer Anmerkung den darin ausgesprochenen Grundsätzen vollkommen beigepflichtet. Nachdem der General-Prokurator, Herr Persil, die Anklage behauptet und Herr Carrel selbst in einer langen Rede sich vertheidigt, hiel⸗ ten die Herren Odilon-Barrot und Comte ihre Plaidohers für
Jury einstimmig freigesprochen wurden. — Der Temps äußert über diesen Prozeß: „Ein großes Prinzip ist in der Sache des National von dem Geschwornen-Gerichte anerkannt worden. Herr Armand Carrel ist freigesprochen und damit nicht nur Un⸗ gesetzlichkeit vorläufiger Verhaftungen der Schriftsteller, sondern auch das Recht der Vertheidigung im Falle willkürlicher Ver— haftungen anerkannt worden. Herr Persil hatte das Requisito— rium sich selbst vorbehalten; er gestand, daß seit der Juli-⸗Revo— lution 117 Prozesse gegen die Presse anhängig gemacht worden sind. Herr A. Carrel vertheidigte sich mit der ihm eigenen stol— zen Sprache und wurde von Herrn Odilon-Barrot würdig unterstützt.“
Vierhundert zwei und achttig Wähler und Bärger von Straßburg haben durch Hrn. Coulmann, Deputirten des Nieder— rheins, eine Bittschrift auf das Bureau der Kammer nie derl. gen lassen, worin sie darauf antragen, daß den Polnischen Flücht⸗ lingen gleicher Rang mit den Franzosen in der Armer ert heilt und daß aus ihnen eine eigene Legion gebildet werde.
Die Zahl der nach Frankreich geflächteten Polnischen Mili—
tairs delduft sich auf 1400, davon befinden sich 850 in Aoignon,
300 in Besangon, 590 in Straßburg, Metz und Chateaurour und
206 in Paris.
Die Angelegenheiten der Sekte der St. Simon aner gestal— ten sich gegenwärtig verwickelter, denn jemals. Hert Rorrig nes hat es durchgesetzt, daß die Effekten, Papsere und Register' dez
Die Brigñs „Rusé“ ist am gten d. von Toulon mit De. 9
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