St. Simonianischen Vereins dis zur Liquidirung der Finanzen der Gesellschaft versiegelt worden sind. Diese kleinen Wider⸗ wärtigkeiten hindern indessen Herrn Enfantin nicht, seine Schü⸗ er und Schülerinnen, wie frliher in dem Saale Taitbout, so jutzt in seiner Wohnung zu versammeln. .
Briefen aus Terceira zufolge, war der Admiral Sartorius im Begriff, mit einem Thelle des Geschwaders nach Madeira zu segeln.
Aus Bona wird vom 16. Februar gemeldet, daß Ibrahim⸗ Beh dort von Achmet-Bey lebhaft gedrängt wird; der Stadt mangelt es an Lebensmitteln und Munition; die Kassaudah hat zwar noch Vorrath an Munition, leidet aber auch Mangel an Lebensmitteln. Die Einwohner von Bona scheinen den Franzo⸗ sen sehr geneigt zu seyn. Die Scheiks der Provinz Konstantime haben an den General Savarh eine Deputation nach Algier ge⸗ schickt, um ihm ihre Ergebenheit zu versichern. Für das Früͤh⸗ jahr war man in Algier auf einen neuen Angriff der Kabailen und Araber gefaßt. Bon Algier aus sind Lebensmittel und sriegs⸗Vorräthe nach Bona gesandt worden.
Der Constituttiongnel will Briefe aus Syra erhalten haben, denen zufolge die Partei der Regierung in Griechenland immer schwächer wird, so daß man glaube, der neue Präsident werde, von der Unmöglichkeit, die Zügel der Regierung länger egen den Willen des Volkes zu behaupten, überzeugt, selne Functionen freiwillig niederlegen.
Durch einen aus der Kolonie am Senegal zurückgekehrten Verwaltungs-Beamten sind einige Details über den Zustand die⸗ ser Station hier eingegangen. Bei seiner Abreise von dort hatten sich in der unteren Volksklasse, die von den großen Grund⸗ besitzern durch Wucher gedrückt wurde, Spuren der Umzu— sriedenheit gezeigt. Uebrigens war die Kolonie in einem lühenden Zustande. Saint Louis, die Hauptstadt mit 2000 Eimwohnern, setzte seinen Gold- und Gummi Handel mit Gewinn fort. Da das die dortige Garnison bildende Fran⸗ ösische Bataillon für den Dienst nicht hinreichte, so hatte man mehrere Bataillone schwarzer Miliz gebildet, die bereits vollkom⸗ men eingeübt waren und gute Dienste leisteten.
Großbritanien und Frland.
London, 13. März. Der Globe enthält Folgendes: „Wir haben Grund, zu glauben, daß die Französischen Truppen Ankona nicht eher verlassen werden, als bis sie die Rechte der Enwohner der Legationen sicher gestellt haben. Wir glauben, daß der Papst, ohne daß Oefsterreich etwas dagegen einwenden werde, aufgefordert werden wird, seine den Mächten ertheilten Versprechungen genau zu erfüllen. Zu gleicher Zeit setzt man, iCn Bezug auf diese Bermittelung, ein solches Vertrauen in die rechtlichen Gesinnungen der Franjösischen Regierung, daß Nichts, was einer Demonstration ähnlich ist, oder was über eine ver— trauliche und freundschaftliche Vorstellung hinausgeht, weder von Seiten des unsrigen noch des Oesterreichischen Kabinet— tes für nöthig erachtet werden wird.“ — In seiner neu⸗ sten Nummer fügt obiges Blatt noch hinzu: „Heute Abend wird im Oberhause eine Frage in Bezug auf Anko⸗ na aufgeworfen werden. Jeder ihut, was seines Amtes ift. Während wir aber der Kriegs⸗-Partei alle Gerechtigkeit hin⸗ sich tlich . sorgsamen Bemühung, Uneinigkeit und Krieg her⸗ verzurufen, widerfahren lassen, freuen wir uns doch zu gleicher Zet, daß sie keinen Erfolg haben kann und wird. Es wird ihr nicht gelingen, Oesterreich und Frankreich und noch viel weni⸗ er Feankteich und England mit einander zu vernneinigen. Frank reich hat der Oesterreichischen Regierung erklärt, daß der einzige Zweck ihrer Expedition nach Ankona der sey, im Einverständniß mit den Oesterreichern in Bologna die Ruhe in den Legationen zu beschützen und den Einwohnern die Erfüllung jener Verspre— chu gen zu sichern, welche der Papst den drei Mächten, Oester⸗ reich, England und Frankreich, gegenüber abgelegt hat. Frank— reich herpflichtet sich in derselben Ecklärung, die Italiänische Küste zu verlasstn, so wie die Oesterreicher das Bolognesische Gebiet geräumt haben werden. Dlese Erklärung ist von dem Zürfien Metteinich als ein Beweis der Aufrichtigkeit der Fran⸗ zöstschen Regierung und als eine Uebereinstimmung der Ansich⸗ ten beider Kabinette aufgenommen worden. Der wahrscheinliche Erfolg davon wird seyn, daß der Papst sich dem Rathe der drei Mächte fügen werd; in welchem Fall Europa und die dabei be⸗ theiligten Parteien Grund haben würden, sich über ein Ereigniß zu feenen, welches den Frieden von Italien und die Lage eines Feoßen Theiles seiner Einwohner so bedeutend verbessert hat.“ Der Courier sagt über denselben Gegenstand: „Die Wich⸗ tigkeit eines innigen Verständnisses zwischend England und Feank⸗ resch anerkennend, bedauern wir, zu hören, daß Lord Palmerston es für nothwendig gehalten hat, sein großes Mißfallen mit dem enehmen der Französischen Regierung in Betreff der Expedition nach Ankona auszudrücken. In den höheren Zirkeln wird gesagt, daß Lord Palmerston einen Courier an unseren Botschaster in Saris abgeschickt habe, der demselben die Instruction üßber⸗ bringe, augenblicklich eine Vorstellung gegen das in Rede stehende Verfahren einzureichen, das Einziehen der dreifarbigen Fahne auf der Citadelle von Ankong und die sofortige Zurückberufung der Französischen Truppen i verlangen. Dies ist indeß nicht richtig. Die Vorstellungen sind freundschaftlicher Natur, und es ist nicht wahrscheinlich, daß irgend ein ernstliches Mißverständniß daraus entstehen wird.“ ;
In seinem heutigen Blatte äußert der Globe: „Man be— eichtet uns aus dem Haag, daß der König der Niederlande nun⸗
mehr geneigt ist, ein Zugeständniß vorzuschlagen, indem er sich bereit zeigt, den König Leopold nach den allgemeinen Prinzipien
der 24 Artikel anzuerkennen, vorausgeseßt jedoch, daß ihm frei
stehe, unter den Auspizien der Konferenz direkte Unterhandlungen mit Belgien über einige untergeordnete Punkte zu eröffnen, de⸗ ren Modffication er seiner Würde halber für unumgänglich nö⸗ ihig hält. Von guter Hand wissen wir auch, daß der Graf Or⸗
loff seinerseits alle Umnterhandlung abgelehnt, jedoch nichts dage⸗ gen einzuwenden gehabt hat, daß jener Vorschlag der Konferenz
vorgelegt werde; in Gemäßheit dieser Aeußerung des Grafen ist jetzt auch wohl an den hiesigen Niederländischen Botschafter eine Depe⸗ sche unterweges, wodurch er beauftragt wird, den fraglichen Vor⸗ schlag zu machen. Den Erfolg bescheiden wir uns natürlich
nicht im Voraus anzugeben; doch hegen wir das Vertrauen, daß
sich das mühevolle und so sehr in dse Länge gezogene Arrange⸗ ment nunmehr mit starken Schritten seiner Feststellung nähere.“ Ein heute Morgen aus Konstantinopel hler eingetroffener Courier soll sehr erfreuliche Nachrichten über den Stand der Unterhandlungen in Bezug auf die Griechischen Angelegenheiten mitgebracht haben. ; Im Courier liest man: „Es ist eine Geschichte im Um⸗
lauf, mit welcher die Gegner der Minister das Publikum ju Es soll nämlich eine
täuschen oder sich selbst zu trösten suchen. Bersammlunz; reformistischer Pairs in dem Hause des Herzogs von Sussex stattgefunden haben, um sich über eine Vorstellung
336
ju vereinigen, die man dem Grafen Grey überreichen wollte, um ihn von seinem Entschlusse, vor der zweiten Lesung der Re— form-Bill im Oberhause keine Pairs zu ernennen, abzubringen. Man fügt hinzu, daß von den anwesenden 70 Pairs nicht ein Elnziger die in Rede stehende Vorstellung habe unterzeichnen wollen. An dieser ganzen Geschichte ist indessen kein wahres Wort.“ ; Am ö5ten d. fand in Dublin eine Versammlung der Ir— ländischen politischen National-Union statt, weiche sehr zahlreich besucht war, weil err O'Connen derselben nach seiner Rückkehr von England zum erstenmale beiwohnte. Er wurde mit großem Beifall⸗Geräusch empfangen; der Polnische Graf Czapski redete ihn in Französichscher Sprache verbindlich an. Herr O'Connell dankte ihm und hielt dann eine Rede an die Verfammlung, wo⸗ rin wieder die ungemessene Heftigkeit vorleuchtete, die den Hrn. O'Connell jedesmal zu ergreifen scheint, sobald er den Irlaäͤndi⸗ schen Boden betritt, während der Alufeuthalt in Englaud immer eine mildere Stimmung bei ihm hervorzubringen scheint. Er sagte unter Anderem: t 454 „Wahrend der ersten 29 Jahre nach der Union waren wir in einen Kampf fuͤr religibse Freiheit verwickelt. Aus diesem Kampfe sind wir siegreich hervorgegangen; wir haben die religidse Freiheit erlangt; und auf welche Weise? Nicht durch Verbrechen oder Ge⸗ waltthaͤtigkeit, nicht durch mitternaͤchtliche Üngebuͤhr oder Brand⸗ stiftungen, nicht durch Verschwöͤrungen oder ungesetzliche Combina⸗ tionen, sondern durch Unterwerfung unter die Behörden, wenn sich dieselben im Rechte befanden, und durch constitutionnellen und ru⸗ higen Widerstand, wenn sie Unrecht hatten. Durch diese Mittel erhielten wir religioͤse Freiheit fuͤr die protestantischen Dissenters und zwangen bald darauf Peel und Wellington — die groͤßten Feinde der Freiheit, die jemals gelebt haben — uns unsere eigene Freiheit zu bewilligen. Es ist gesugt worden, daß, als wir die Emancipation betrieben, wir dieselbe fuͤr ein Universalmittel fuͤr alle Uebel Irlands ausgegeben und erklart hatten, daß wir jeden anderen ÄAnspruch aufgeben wollten, wenn man uns die Emancipation bewillige. Dies leugne ich. Das haben wir niemals gesagt; auch hat man solches fruͤher nicht behauptet; man nannte uns im Gegentheil Demago⸗ gen, Agitatoren, die noch andere Zwecke im Auge hatten. Und dies war die vollkommene Wahrheit; denn, weit davon entfernt, es zu leugnen, raͤumte ich es vielmehr ein; ich nannte mich selbst einen Agitator, der noch andere Zwecke habe. Da die Hauptursachen der Uneinigkeit hinweggeraͤumt sind, so ist es unsere Pflicht, die noch übrig bleibenden , . Wir sollten Alles aufbieten, was in f g Kraͤften steht, um diejenigen zu versbhnen, über die wir bis auf einen gewissen Grad den Sieg davongetragen haben. Als ich in der Ferne las, daß ein Mitzlied diefer Ünion sich drohender Worte, wenn es auch bei Gelegenheit der Zehnten war, die ich verab— scheue, bedient habe, und als ich horte, daß Zehnten und andere Maͤngel in den Irlaͤndischen Institutionen mit der Religion in Verbindung gebracht wurden, da sank mir das Herz, und ich rief aus: Wir sind verloren, wenn das fortdauert. Weit davon entfernt, irgend Etwas zu sagen, was darauf berechnet seyn koͤnnte, die protestantische Be⸗
daß sie des Streites vergessen und des gemeinschaftlichen Vaterlan⸗
des gedenken moͤchte Es ist jetzt die erste Pflicht jedes Irlaͤnders, sich durch nichts auszuzeichnen; welter bedarf es nichts, um uns Freiheit zu verschaffen. — Was hat das Englische Parlament jemals Hutes fuͤr Irland gethan? Wie tief beleidigt es uns nicht durch den Kontrast der Irlaͤndischen Reform ⸗Bill mit der Englischen? Ja, es, ist beleidigend; die aristokratische monopolistrende Re⸗ form-⸗Bill ist beleidigend. Wenn ich im unterhause sage, daß wir auf 416 Mitglieder Anspruch machen können, so erlange ich kaum Gehör, sondern man zeigt mir alle mogliche Ungeduld. Riemals wird ein Englisches Parlament gegen Irland gerecht seyn. Ach!
ich sah fruͤher ein Parlament in Vublin, und ich hoffe, ich werde
so lange leben, um wieder rines zu sehen. „Lauter Beifall.. Wenn es sich ergeben sollte, daß die Reform⸗-Bill keinen so günstigen Ein⸗ fluß auf Irland aͤußert, als es die Aufl sung der Union thun wuͤrde, so werden wir die Aufloͤsung verlangen; von ihr allein haben wir Gerechtigkeit zu erwarten.“
— — — — — — — —
Der True Sun (ein neu erscheinendes Blatt) meldet, daß
ie nä f⸗Zei die Erhebung des Lerd Francis Osborne, ö. ; . die nächte Half entung, die Erhebung des Kord Fra , ,,. der Holländischen Regierung untersftützt?“
des Herrn Chs. Dundas und wahrscheinlich auch des Herrn Port—
man zur Pairs-Würde melden werde.
Lord Kenyon hat einen Protest gegen die Resolutionen des Marquis v. Lansdowne in Beteeff der Icländischen Zehnten ab⸗ gefaßt, der unter anderen auch von dem Herzoge v. Cumberland unterzeichnet ist.
Der Windsor Expreß sagt, Marquis v. Londonderry
habe sich das Frage-System jetzt so sehr angewöhnt, daß es heißt, er welle Se. Maj. um Erlaubniß ersuchen, ein Fragezeichen in sein Wappen aufnehmen zu dürfen.
Nachrichten aus Bombal vom 22. Okt. zufolge, sollte Sir Ch. Metcalfe, als diplomatischer Reptäsentant der Beitisch— Ostindischen Regierung, nach China abgehen und ein Corps von 16,009 Mann aller Waffengattüngen ihm solgen. Alle disponi⸗ beln Schiffe waren in den Ostindischen Häfen aufgeboten.
Am vorigen Freitag ist der bekannte Komponist Muzlo Cle— menti im 8isten Lebensjahre verstorben. Ein Ehrenmahl, wel— ches die ersten Musiker hierselbst seinem nicht minder großen Schüler Cramer hatten geben wollen, ist deshalb aufgeschoben worden.
, Aus dem Haag, 16. März.
Brüssel, 15. März. Repräsentanten-Kammer verlas der Präsident ein Schrei⸗ ben des Herin Clargnies, worin dieser Deputirte seine Ent— lassung einreichte; es wurde dasselbe dem Minister des Innern zugeschickt und hierauf die Berathung über das Budget des Kriegs-Ministeriums fortgesetzt. Für die Militair-Gestüte wurden 21,000 Fl. verlangt. Die Kommissson trug darauf an, diesen Artikel ganz zu streichen, indem sie die Gestüte für unnütz halte. Nach einigen Bemerkungen des Krieg s-Ministers wurde indeß die verlangte Summe bewilligt. Die Ausgaben für das Material der Artillerie waren auf gö0, 0090 Fl. angesetzt; die Kommission schlug eine Reduction von 140,000 Fl. vor; dieselbe wurde, nachdem der Kriegs-Minister derselben bei⸗ getreten war, genehmigt. Das Material für das Inge— nieur⸗-Corps war auf 1 Mill. Fl. veranschlagt; die Kommisston trug auf eine Herabsetzung von 500,000 Fl. an. Herr Goblet widersetzte sich dieser Herabsetzung, weil dadurch die gehörige Erhaltung der Festungen beeinträchtigt werden würde. Er legte in dieser Beziehunz mehrere Papiere auf das Bureau nieder und wünschte, daß die Kommission dieselben untersuchen
— —
Se. Königl. Hoheit der Prinz von Oranien sst heute nach dem Hauptquartiere unserer mit gerechtem Unwillen
Armer abgereist.
und einen neuen Bericht abstatten möge. Dies wurde geneh⸗
migt. Für Nicht-Aktivitäts-Gehalte wurden 225,060 Fl. gefordert; die Kommission wollte nur 115,000 Fl. bewilligen. Obgleich der Kriegs-Minister sich gegen eine so bedeutende Heradbsetzung erhob, so wurde dieselbe doch von der Kammer be⸗ schlossen. Hr. Jullien trug hierauf auf einen Zuschuß von 20, 000 Fl., zur Unterstützung der Offiziere der freiwslligen Corps an. Hr. Gendebien wolste diese Summe auf 40, 0f0 Fl. er—
höht wiffen. Diese Amende ments wurden einer besonderen
mission zugewiesen. Für un vorhergesehene Ausgaben! langte der Minister Z61, 000 Fl. Die Kommission schlug⸗ Verminderung von 211,090 Fl. vor. He. Osy sagte, daf hoffe, diese Gelder würden wirklich nür für unvorhergesen Ausgaben benutzt; denn wenn man sie daju verwenden wu die auf andere Kapitel angenommenen Ersparnisse zu ersetzen, lohnt es sich gar nicht der Mühe, über das Budget überha
zu diskutiren. Die von der Kommisston vorgeschlagene Reduch
wurde verworfen und die von dem Minister beantragte Sum bewilligt. Für Lebensmittel und Fourage wurden 1, 148 Fl. genehmigt. . . — In der heutigen Sitzung wurde die Dis kussson das Budget des Kriegs-Ministeriums geschlossen und die stimmung darüber auf den folgenden Tag verschoben. Kriegs-Minister zeigte der Kammer an, daß ihm o Könige seine Entlafsung bewilligt worden seyrz.
Das Memorial Belge sagt: „Gestern hörten wir ber
daß Herr Ch. von Brouckere, da er überzeugt wäre, daß dien der Kammer angenommenen Reductionen es ihm unmöglich
chen würden, sein Ministerium auf eine energische Weise zu ten, dem Könige seine Entlassung eingereicht habe. Wir hol diesem Gerüchte nur ungern Glauben scheuken; aber heutĩ
Eröffnung der Sitzung hat dasselbe seine Bestätigung erhal
Als Herr von Brouckere in den Saal eingetreten war, nahm nicht auf der Minister-Bank Platz, und bei der erflen Fi die in Betreff des zur Diskusston vorliegenden Budgets q gerichtet wurde, erklärte er, daß er nur als Repräfentant! nicht als Minister antworte, indem der König seine Dimis angenommen habe.“ ;
Der Belgische Moniteur enthält nachstehenden An „Das Memorial Belge meldete vor 2 Tagen, daß Be dem Ende der Ungewißheit in Bezug auf seme auswärtigen hältnisse nahe zu seyn scheine, und daß, allen eing egaugt Nachrichten zufolge, die Ratificationen aller Mächte sehr eingehen würden. — Der Courrier Belge fügt, bei Mön lung des obigen Artikels hinzu, daß das Ministerium scß Tagen wisse, unter welchen Bedingungen die 24 Llrtitel ratsff werden würden, und daß, wenn es die Mittheilung dieser
dingungen geleugnet habe, dies nur auf einem Wortspiele ben
Es sey nämlich wahr, daß die Regierung keine offizielle) theilung erhalten habe; über die dienstwillige (olsicieuse)] theilung beobachte man aber Stillschweigen. Hr. von ] lenaere habe auf der Tribune erklärt, daß die Ratificatio nen vor irgend eine Modification stattfinde, eintreffen
den; diese Worte kündigten deutlich an, daß man nach den
tificationen modifiziren würde. Der Eourrier will an dem wissen, durch welche Mittel unsere Minister, die mit den
völierung dieses Landes zu beleibigen, wolste ich lieber auf meinen Mächten in dieser Bezie hung einverstanden wären, es bew er kstell
Knieen, wie der hungrige Bettler um ein Almosen, darum fiehen, wollen, die Einwilligung der Kammern zu den von Holland
geschlagenen Modificationen zu erlangen. — Wir sind ermãch zu erklären, daß die Negierung in Bezug auf Modi ic at i von denen man das Publikum so häufig unterhält, weder offizielle noch eine dienstwillige Mittheilung erhalten daß die Regierung fortwährend die Hoffnung nährt, die i
dingte Ratisication der Mächte ohne vorherige Modificationen
erhalten. Was spätere Modlficationen betrifft, so wissen nicht, in wie fern die Stellung der Belgischen Regierung der jeder anderen Regierung, die einen Traktat abgeschlossen verschieden seyn könnte. — Wir schließen mit der Bemethn daß das Fournal de la Hahye mit großer Wohlge fil einen Artikel des hiesigen Courrier aufgenommen hat, wi
dieses letztere Blatt behauptet, daß die Bestimmung wegen!
sreien Schifffahrt auf den Binnengewässern zwischen der Sch und dem Rhein abgeschmackt sey, und daß man mittelst bi Entschädigungen darauf verzichten müsse. Hleruach entsteht die Frage, ob der Courrier oder die Diplomatie die Aunspt
Gestern fand in Brüssel die Wahl eines Senators an Stelle ves verflorbenen Herrn Behtz statt. Gleich bei der Stimmen⸗-⸗Zuͤhlung hatte der Graf Joseph von Baillet di forderliche Majorität. Von 342 Stimmen erhielt er 180.
Dentschlandb.
Darm stadt, 15. März. Das heute erschienene Res run zsé-⸗Blatt Nr. 20 enthält nachstehende Verordnung:
„Ludwig IJ. Als die Redaction der zu Zweibruͤcken ensß nenen „Dentschen Tribüne“ in dem Blatte Nr? 29 vom 3. . d. J. einen Aufruf zur Bildung eines Vereines zur ünter ih der freten Presse bekannt machte und keine Scheu trug, die Ven tung der Selbststaͤndigkeit der einzelnen Deutschen Bun besfuu den Umsturz ihrer dermaligen Verfassungen und die Aufld sung Deutschen Bundes als den letzten Zwect der Wirksamkeit die erh bindung zu bezeichnen, so glaubten Wir von der Liebe und Unserer Ünterthanen und von der Anhaͤnglichkeit derselben ij bestehende Verfassung erwarten zu därfen, daß diese frevelhaftel forderung bei den Bewohnern des Großherzogthums keinen Ein finden würde. Diese Unsere . ö.. auch im Allgemg nicht getaͤuscht worden. Die uͤberwiegende Mehrzahl in Unterthanen hat sich von dieser strafbaren Verbindung gehalten, und Viele haben die ihnen angesonnene Theilnm ͤ zuruͤckgewiesen. Leider muͤssen Wir vernehmen, daß einzelne Personen und gewisse Vereine die N
t ̃ ͤ In der gestrizeh Sitzung der nahme an dieser Verbindung thaätig zu befördern fuchen und m
Unserer Unterthanen, von welchen die Strafbarkeit der end Zwecke dieser Associationen nicht gehörig erkannt worden ist, die durch truͤgerische Vorspiegelungen hieruͤber getaͤufcht worden zur Zusicherung von Geldbeitraͤgen bewogen haben. Wir fi Uns daher durch die Pflichten, welche üns als Regent und Mitglied des Deutschen Bundes obliegen, aufgefordert, nicht! diesem pflichtvergessenen Treiben ein Ziel zu setzen, sondern kuͤnftigem gesezwidrigen Beginnen ahnlicher Art vorzubeugen, haben sonach, in Gemaäßheit der Uns nach Art. I3 der Verfosy Urkunde zustehenden Befugnisse verordnet und verordnen, wie si se 1. Die zur geistung von Geldbeitraͤgen fuͤr den Vercin zur lin Ftuͤtzung der freien Presse bereits gegebenen oder noch gegeben werbe Zusicherungen sind, als zu gt stm r , Zwecken ertheilt, unverbinh S. 2. Wer ein en solchen zugesicherten Gelddeitrag gerichtlich oder aut richtlich einfordert, erhebt oder zur weiteren a n nn,, annimmt mit polizeilichem Arrest von 3 Tagen bestraft werden. Die bei den Sn lern oder Erhebern vorfindlichen Gelpbcitraͤge werden lum Vorthg Armen ihres Wohnorts kon fiszirt. 8 3. Wer eine Aufforderung zur nahme an dem Verein zur ünterfiätzung der freien Presfe hn tragt, in Umlauf setzt, in eigener Wohnung, in Gast- ode Wirthshaͤusern oder anderen bffentlichen Srten auflegt, soll mit lizeilichem Arrest von 8 Tagen bestraft werden. gbd ng Art sind, wo sie sich finden, von den Polhzeibehdorden weg; unh und zu vernichten. 5. 4. Vereine oder der ch en in dereh
sammlungsorten eine solche Lufforderung aufgelegt oder herum ben wird, sollen sofort geschlossen und für aufgelßst erklaͤrt me Ueberdies trifft die Vorsteher derselben die im 5. 3 be te Strafe. 5. 3. Was in den vorhergehenden Para . verordnet ist, gilt auch von der Aufforderung zum B. I zu an deren Vereinen, Gesellschaften, Verbindungen oder , tionen, welche politische Zwecke haben, infofern nicht die Theilna
an voön Uns oder von Unseren Behßrben erlaubt worden ist. 5 Mitglieder von Vereinen, Gesellschaften oder Verbindungen, che diese fortsetzen, ungeachtet sie, nach den in dem 8. 4 ent⸗ tenen Bestimmungen, fuͤr aufgelbst erklaͤrt worden sind, sollen polizcilichen Arrest von 10 Tagen bestraft werden. 8. J. In ederhoͤlungsfaͤllen werden die in den S8. 2. 3. 4 u 6. bestimmten afen verdoppelt. 8s. 8. Durch die in dieser Verordnung enthal⸗ en Bestimmungen wird den Vorschriften des in der Provinz einhessen geltenden Strafgesetzbuches hinsichtlich der unerlaubten äschaftlichen Vereinigungen oder Zusammenkuͤnfte und sonstiger beruͤhrten Materien nicht derogirt. 8. 3 Diese Verordnung
mit dem Tage, an welchem sie im Regierungsblatt erscheint,
Wirksamkeit. 8. 109. Unser Ministeritum des Innern und der ssiz ist mit der Vollziehung dieser Verordnung veauftragt. Ur—⸗ ic uUnserer eigenhäͤndigen Unterschrift und des beigebruͤckten gattssiegels. Darmstadt, am 12. Maͤrz 1832
(Gez) Ludwig.
8 m
du Th il.“
Bern, 12. März. Auf Anlaß des (letzthin erwähnten) Vorort unterm teu d, au die Bürger des Kantons Basel assenen Aufrufe, gat der kleine Rath dieses Kantons Nach-
gendes durch das Kantons-Blatt ergehen lassen: „Wir Buͤrgermeister und Rath des Kantons Basel halten uns pflichtet, hiermit oͤffentlich bekannt zu machen, daß wir auf den altenen Bericht, der hohe Vorort Luzern habe in unserem Kan— eine Proclamation verbreiten lassen, worin Hochderselbe sich ge⸗ die Vollziehung des Groß⸗Raths-Beschlusses vom 22. Februar verwahrt und alle unsere Mitbürger zu Stadt und Land auf— ert, demselben keine Folge zu leisten, pflichtgemaͤß deschlossen en, den erwaͤhnten Groß⸗Nathoö⸗Beschluß, ungeachtet dieser auf⸗ enden Verwahrung und Aufforderung, mit dem 15. Maͤrz, wie ches von unserer obersten Landes-Behörde festgesetzt worden, in lztehung treten zu lassen, daß wir dieses dem hohen Vorort auf gemessens Weise angezeigt und sowohl saͤmmtlichen Bezirks⸗Beam⸗ „als den untergeordneten Angestellten deshalb die erforderlichen ssungen ertheilt haben, so daß wir die Ueberzeugung hegen, es de der diesfaͤlligen Erfuͤllung unserer Pflicht gegen den großen th und der genauen Ausfuhrung seines Beschlusses nichts entge⸗ stehen. Gegeben den 3. Marz 1832. Der Amts⸗Buͤrgermeister ey. Der Staäͤats⸗Schreiber Br aun,“ Das in dieser Publication angeführte Antwort-Schreiben an Vorort lautet also: „Mit Hochderselben verehrlicher Zuschrift vom 5ten d. M. er— ten wir einen Abdruck desjenigen Aufrufs, den Ew. Hochw. un⸗ demselben Tage an die Bürger unsercs Kantons zu erlassen gut nden haben. — Einerseits die Art, wie dieses Aktenstüͤck der fentlichkeit übergeben wurde, und vorzuͤglich andererseits der In= deselben mußte uns gleich auffallend seyn; die gesammte Bür⸗ chaft unseres Kantons wird darin aufgefordert, den Beschluͤssen, che die oberste Kantonal⸗Behoͤrde erlässen hat, keine Folge zu ken. — Wir wollen diesmal in keine naͤhere Erörterung über die⸗ Schritt eintreten, auch andere höchst auffallende Stellen gedach⸗ Aufrufs mit Stillschweigen uͤbergehen, behalten uns jedoch vor, s am gehörigen Orte zu thun, und muͤssen uns fuͤr jetzt unter ziehung auf dasjenige, was an Hochdieselben unterm 2ten d. M. Seiten des großen Raths geschrieben worden ist, lediglich dar—⸗ beschraͤnken, zu erwiedern, daß es laut der Verfassung unsere icht ist, die Beschluͤsse des großen Raths in Vollziehung zu setzen,
wir also in der Ausfuhrung des Groß⸗-Rathsbeschlußses vom Februar d. J. fortfahren und unsere Beamten und Angestellten,
deren Treue und Ergebenheit wir uns verlassen konnen, beauf⸗
gen werden, ihrerseits pflichtschuldigst mitzuwirken. — Indessen fen wir, es werde diese Maßregel zu einer baldigen Beendigung h en Wirren in unserem Kanton fuhren, und ergreifen die⸗ Anlaß ꝛc.“
Portugal.
— — Lissabon, 29. Febr. Am Lösten ließ sich Dom gh auf das audere User des Tajo übersetzen, um die Befe— dungen in der Provinz Alemtejo an der Metresküste zu besich— en; er wird heute hier zurtick erwartet. Die Portugiesische iegt- Korvette „die Infantin Donna Isabella“ ist nach eilftägiger hrt von Madeira in den Tajo eingelaufen. Der Gouverneur die fer ssel verlangt in den von jenem Schiffe mitgebrachten Depeschen tstäkungen an Land: und See⸗-Truppen, um einem Angriffe Terceira aus widerstehen und zugleich den Geist der Insuh— dination und des Ungehorsams, der sich unter den Truppen d den Einwohnern gezeigt hat, unterdrücken zu können. — r hiesige Post-Hirektor hat Befehl zur Verdoppelung seiner
smerksamkeit auf die Korrespondenz nach dem Auslande er⸗
lten. . J
Konstantinopel, 18. Febr. Die Verordnung des Sul— s in Betreff vollständiger Srganisation alles Heergeräthes ist llweise bereits vollzogen, indem mit dem Gießen des schwe—
Geschützes nach den besten Modellen vorgeschritten wird. ehrere Festungskanonen nnd Haubitzen sind schon gegossen, d, der ste Januar war vom Sultan dazu bestimmt, einen
rsuch mit diesem Geschütz anzustellen. Ber Großherr begab
du Pferde aus seinem Serail in das Artillerie-Arsenal und lieg den auf dem Manöverplatz der Artillerie befindlichen sk. Alles war in Berestschaft, und die Exereitien begannen. e Proben gelangen ausgezeichnet, und der Sultan erklärte von der Trefflichkeit des neuen Gusses für überzeugt. Er g sodann auf den Platz herab und untersuchte selbst de Ge— ütze in ihren kleinsten Details. An die Wachtposten und die ammelten Armen ließ Se. Hoheit bei dieser Gelegenheit Ge— ente und Almosen vertheilen und kehrte gegen Abend zu Fuß sein Serail zurück,
„Der Toyschi Pascha, unter dessen Leitung die Llrbeiten der illerie vollzogen werden, hat vom Sultan die Ehren-Deco— on in Brillanten erhalten.
Aus Gwallipolt wird gemeldet, daß daselbst der abgesetzte
ischa von Tenedos, Alt Pascha, der dort im Exil lebte, mit kerung vertheilen solle. Sodann wurde der Sprecher beauftragt,
de abgegangen sst. er Moniteur Ottoman meldet: „Der Doktor Sat chgallieres, den die Regierung der Militair⸗-Chirurgen-Schule, ernorganisiren soll, vorgesetzt hat, fungirt zuglelch als er— und⸗-Llrzt in den Militalr-Lazarethen. In der Chi— ben⸗Schule haben schon mehr als 60 Zöglinge shren Kursus honnen. Binnen kurzem werden demnach die Ottomanischen ten eine hinreichende Zahl unterrichteter Wund⸗Llerzte bestz— Obgleich die Chirurgen⸗ Schule noch kaum einen Monat seht, so sind doch schon 23 Militairs, die auf die Jnvaliden— lübergeschrieben und zum Dienst untauglich geworden waren, heilt worden, nachdem sie sich mehr oder minder gefährlichen erationen unterzogen hatten.“ Dasselbe Blatt enthält einen langen Artikel, in welchem ‚ die Aegyptische Expeditson Betrachtungen angestellt werden, . . . wird: , griff der Aegyptischen Regterun egen 3 . von der , n 3 . der Ausbruch 3h ft gzn Gereiztheit zwischen den Häuptern zweier großer be= her ter hrovin en, als die in n, einer Privatrache angefehen. met Ali hat bis auf diefen Augenblick Sffentlich noch jmmer
als Deweggrund für seine Unternehmung angeführt, daß er sich in der Nothwendigkeit befinde, fur , Beschwerden er. bällah Paschg von Aerc eine Genugthunng zu fordern, wie scine Ehre es erheische. Von diesem Gesichtspunkt aus, als Folge einer Zwistigkeit zweier benachbarter und eifersuͤchtiger Statthalter, be⸗ trachtet auch der Sultan bis jetzt noch die AInwesenhelt Aeg yptischer Truppen und Kriegsschiffe in Syrien. Saͤhe er dgrin cinen direk⸗ ten Angriff gegen seine Autorität, so ware eine schleunige und glaͤn⸗ zende Uinterdruͤckung dieser Sache erfolgt. Aber der Sultan kann auch nicht gestatten, daß seine Stagten ein Kampfplatz für Privat⸗ feindschaften werde, die sich gegenseitig heraus forbern und die Be⸗ voͤlkerung aufrufen, um ihrer Sache den Sieg zu verschaffen. Die⸗ sem Kampf muß daher entweder durch Unterwerfung oder durch Gewalt ein Ende gemacht werden. Man vernimmt jetzt, daß Me⸗ hemet Ali seine Forderungen an die Pforte eingesandt hat. Ohne zu bestinmen, von welcher Art sie sind, kann man doch annehmen, daß sie sich auf Privatbeschwerden gegen den Statthalter von Aere
gruͤnden, als Grund, weshalb Mehmet All Truppen und Schiffe ab⸗ geschickt hat. Der Standpunkt der Frage hat sich darum nicht geaͤn⸗ dert. Aber unter diesen Forderungen könnte sich moglicher Weise noch ein anderer Ehrgelz verbergen, gls der, sich an einem Es ware nicht das erstemal, daß ein Strudelgeist den Maͤchtigen ergriffe und die Erinnerung an den Ursprung und die . seiner Gewalt aus seinem Gedaͤchtniß vertilgte Deshalb ist die Regierung bereit, zu deshalb verschmaͤht sie es auch nicht, zum letztenmale ihren wohl wollenden Rath an denjenigen ergehen ö. lassen, dessen Augen ent⸗ weder durch den Haß gegen einen persdnlichen Feind, oder durch cine traurige Taͤuschung uͤber das, was er ist und vermag, verblendet sind. Man mochte Mehemet Ali einen uneigennuͤtzigen . wuͤn⸗ schen, der ihm sagte; Was fehlt Dir? Du besihzest Macht und Reichthüͤmer, Du gebietest einem großen und fruchtbaren Lande; Dein Name , , Aber weißt Du, weshalb diese Guter Dir angehoͤren? Weil Du Deinem Herrn und dem Gesetz treu verbliebst. An dem Tage, wo Du durch Empbrung Deine Ehre verlierst, wirp Deine Macht wankend werden, Deine Reichthuͤmer werden sich er⸗ schͤpfen und fuͤr einen ungleichen Kampf nicht ausreichen, und wenn Du Alles verloren hast, bis auf die Ehre eines Mufelmanneg, wo wirst Du dann eine Entschaͤdigung fuͤr das über Dich herein⸗ brechende Unglück finden, dessen Last Du selbst auf Dein ergrautes Haupt waͤlztest!“ In Bezug auf das neue Militair-System berichtet der
Moniteunr Ottoman unter Anderem:
„Die Neigung der Moslemim fuͤr das regelmaͤßige Militair— System offenbart sich immer lebhafter; unter allen Klaffen der Be— voͤlkerung betrachtet man es als eine Ehre, sich einschreiben zu las⸗ sen Es sind dies die Fruͤchte der Achtung, welche der Sultan bei jeder Gelegenheit seinen regulaͤren Truppen kundgiebt, und der c Sorgfalt, womit die Chefs der Armee, seinen Befehlen gemaͤß, uͤber der Bildung, Gesundheit und Wohlfahrt der Soldaten wachen. In den Landern, wo die neue Organisation noch nicht eingeführt Ist, beeifert man sich, sie in Ausführung zu bringen, um sich . Wohl⸗ thaten zu erfreuen. Vor einiger Zeit hatte der Statthalter von Tunig, Hussein Paschg, eines seiner Regierungsmitglieder, Mustapha Pechlivan Aga, mit Depeschen nach Konstantinopel gesch ickt, worin er, den lebhaften Wunsch zu erkennen giebt, daz neue Mili—⸗ tair-System an die Stelle des alten treten zu lassen, und um die Erlaubniß hittet, Rekrutirungen zur Formation re— gulaͤrer Truppen anstellen und sie nach den im Reich beste= henden Großherrlichen Verordnungen einuͤben zu durfen. Er er—
verhaßten Nachbar zu raͤchen.
suchte die Regierung um Uebersendung von Mustern fuür die Uni⸗ formen der Offiziere, Soldaten, Hautboisten, fuͤr die musikalischen FIustrumente, Trommeln und alle zu dieser Organisation erforder— liche Materialien und forderte zu gleicher Zeit Buͤcher, worin die Elemente des Exereitiums und der Infanterie⸗ und Kavallerie⸗Ma⸗ ubver dargestellt waren, so wie eine Abschrift der Großherrlichen Befehle in Betreff der tung. Der Sultan gewaͤhrte diese Bitte durch Vermtttelung des Kapudan⸗-Pascha, und um Hussein Pascha ein besonderes Zeichen seiner Zufriedenheit zu geben, fuͤgte er jenen Gegenstaͤnden einen scharlachfarbenen Mantel mit goldgesticktem Kragen und einen sehr schoͤnen Saͤbel zum personlichen Gebrauche fuͤr den Statthalter hinzu. Um die Fabrication des Fez oder der Kopfbedeckung der re⸗ gulaͤren Truppen zu beschleunigen, wurde dem Pascha von Tunis in den an ihn abgefertigten Depeschen zugleich der Auftrag ertheilt eine Anzahl tuͤchtiger und geschickter Arbeiter zu obigem Zweck nach Konstantinopel zu schicken. Die Antwort Hussein Pascha's ist bereits hier eingetroffen. Er dankt fuͤr die Geschenke und meldet, daß er das neue Kostuͤm angelegt habe, daß seine Kinder diefem Beispiel gefolgt seyen, und daß auch die vornehmeren Einwohner⸗Klassen die neue Uniform zu tragen begaͤnnen. Ferner berichtet er, daß sich sehr Viele aus eigener Bewegung haͤtten enrolliren lassen, und daß er außerdem noch eine Rekruͤtirung unter den jungen Leuten des Landes vorgenommen, so daß die Anzahl der neu formirten Truppen sich schon auf 6000 Mann belaufe. Eine Compagnie die⸗ ser Truppen hat Hussein Pascha nach Konstantinopel gesandt, mit der Bitte, sie einexerciren und vollstaͤndig unterrichten zu lassen, damit sie sodann in Tunis als Muster⸗Eompagnie dienen könne. Auch die gewuͤnschten Fabrilanten sind aus Tunis in Konstantino— pel angelangt.“ Bereinigte Staaten von Nord-Amerika. New⸗RNork, 1. Febr. In der Senats-Sitzung vom 3. Januar wurde eine Petition um Abschaffung des Ein führzolls auf Kohlen an den Lusschuß für Manufakturen verwiesen. Im Hause der Repräsentanten wurde der Ausschuß für den Han⸗ ͤ del beanftragt, dacüber zu berathschlagen, ob es nicht angemessen
sey, daß der Secretair des Schaßamtes dem Kongreß jährlich eine Uebersicht des Handels und der Schifffahrt jwischen den eimelzen Staaten der Union für das vorhergehende Jahr vorlege.
Hr. Wercer schliig vor, daß nach Tilgung der Staatsschuld und
nach Befreiung der öffentlichen Ländereien von allen Ausprüchen
der Staatsgläubiger der Ertrag des tkaufs dieser Lä ei . der Staatsgläubiger der Ertrag des Verkaufs dieser Ländereien, am 8. Juli 1793 gelang es dem von Raumer, an der Sp tze von etwa
nach den in jedem Staat geltenden Gesetzen, jur Hälfte für den Volks-Unterricht und zur Hälfte für die Entfernung freier Far— biger nach Liberia, Afcika oder nach anderen Orten außerhalb der Vereinigten Staaten verwandt werden, und daß man zu diesem Zweck den Ertrag des Verkauss der öffentlichen Lände— reien unter die einzelnen Staaten nach Verhältniß ihrer Bevbl—
ein stehendes Comité für die Eisenbahnen zu bilden.
Der Senat hat die von dem Präsidenten vorgenommenen Ernennungen des Gouverneurs Caß zum Kriegs-Secretair, des Hrn. Francis Baylies zum Geschäftsträger in Büenos-TAhres und des Hrn. John Nelson zum Geschäftsträger in Neapel be—
stätigt. . Meri k d.
Französische Blätter enthalten folgende Privatnachrich— ten aus Mexiko (der Stadt) vom 11ten Januar: „Durch einen
gestern aus Vera-Eruz hier angekommenen Courier hat man er— fahren, daß der gesetzgebende Körper dieses Staates dem Gene— ral Santa-A1Ana seine Unzufriedenheit über das Betragen dessel⸗ ben zu erkennen gegeben und ihm erklärt hat, daß, wenn er die eringste Bewegung machen würde, um die von ihm besetzten ene zu verlassen, der gesetzgebende Körper sich auflösen und Santa-Ana bei der Nation für alle daraus folgende Nach— theile verantwortlich machen würde. Der gesetzgebende Körper von Puebla hat dem Gouverneur dieses Staats ebenfalls ange⸗
zeigt, daß er bereit sey, demselben die Autorität und den Beistand
andeln, und eben
verschiedenen Zweige der Militair⸗Verwal⸗
zu verleihen, bie erforderlich seyen, um bie Srdnung aufrecht za
der Dissidenten von Vera⸗Cruz zu widersetzen. All Behörden der Vexa⸗-Cruz umgebenden Staaten, deren Depeschen bis jetzt hier eingehen konnten, haben der Central Regierung dieselbe Zu⸗ sicherung gegeben. Man darf daher heffen, daß die Errignisse in Vera; Cruz kein nachtheiliges Resultat filt die Vereinigten Staaten haben, und daß das Volk und die Truppen sich über⸗ zeugen werden, daß ihre Wohlfahrt nur auf Ordnung und Frie⸗ den beruht.“
Inland.
Berlin, 21. März. Aus Breslau wird gemeldet: Der Sinn der Bewohner des hiesigen Regierungs-Bezirks für die Beförderung des Schulwesens erhält sich und wird insbesondere durch Beschaf— fung angemessener Schul-⸗-Lokale sichtbar, wozu Kommunen und Einzelne eifrig beitragen. — Die Geschwister und Jutestat-Erben des im vorigen Jahre ohne Nachkommen, mit Hinterlassung eines großen Vermögens, hier verstorbenen Kaufmanns Lösch haben nach dem Wunsche des Verstorbenen aus der Erbfchaft 40,000 Rthlr. zu einer milden Anstalt bestimmt und einstwei⸗ len die Zinsen für 1 Jahr an nothleidende Familien vertheilen lassen. t
R g.
Am 28. Februar starb zu Neisse nach kurzem Leiden, an einem Lungenschlage, der Königlich Preußische General-Lieutenant außer Diensten, Eugentus von Raumer, geboren zu Dessau am 5. November 1753. Sein Vater ist der Fürstlich Anhalt⸗ Dessauische Regierungs-⸗Direktor von Raumer, seine Mutter eine geborne von Waldow. Auf Veranlassung seines Onkels, Karl Albert Friedrich von Raumer, der in Königlich Preußischen Kriegsdiensten stand und in der Folgezeit General-Lieutenant und Gouverneur von Danzig wurde, trat er als Fahnenjunker in das Infanterie Regiment von Hake zu Stettin im März 1773. Die Befehlshaber des Regiments schickten ihn auf zwei Jahre nach Stargard in Pommern auf die damals dort eingerichtete Kriegs⸗ schüle. Am J. April 1775 kehrte er nach Stettin zurück, schwor zur Fahne und that Dienste. Im Jahre 1776 avancirte er zum Fähnrich und wohnte als solcher dem Balerschen Erbfolgekrieg, besonders der glücklichen Affaire von Brix im Februar 1779 bei. Im Jahre 1752 avancirte er zum Seconde Lieutenant und ini Jahre 1789 zum Premier-Lieutenant. Als im Jahre 1790 Preußen seine Armee gegen Oesterreich an den Böhmischen und WMährischen Gränzen zusammenzog, wurde er aus dem Regiment in den Generalstab gesetzt, und als im Frühjahr 1791 ein Theil der Armee auf den Kriegsfuß gesetzt ward, um die Küsten der Ostsee gegen Russische und Schwedische Invassonen zu sichern, wurden vom Generalstab der General-Quartiermeister-Lüæeutenant Oderst von Gravert und er dazu befehligt. Am 22. September 1791 avaneirte er zum Wirklichen Capitain von der Armee.
Als im Jahre 1792 der König ein Armee-Corps gegen das revolutionuaire Frankreich marschiren ließ, zog Se. Majest at dasselbe un Rhein bei Koblenz zusamnmien. Dorthin wurde er mit dem Ohersten von Gravert einige Monate vor Aufbruch der Truppen voraus befehligt, um die Märsche ausiumitteln und die Stellun— gen zu wählen, die man, um in Frankreich einzudringen, zu neh⸗ men hätte, auch mit den Prinzen des Königl. Französischen Hauses, nämlich dem Grafen von Provence und dem Grafen von Artois, und mit Ehurfürstlichen und Fürstlichen Höfen manches Erheb⸗ liche einzuleiten. Ihm wurde der Austrag, die eingereichten auf diesen Feldzug Bezug habenden Memolen und rechnnaissances militaires der Ausgewanderten zu prüfen, das Brauchbare ins Deutsche zu übersetzen und dem kommandirenden General, Her⸗ 'jog von Braunschweig, einzureichen; wobei er den Charakttr der Emigrirten kennen lernte und die meisten sehr unterrichtet, alle aber sehr unglücklich und bedauernswürdig fand.
Das Heer drang, in Verbindung mit Ocsterreich und mst der Armee der Französsschen Prinjen und Condé's, ohne vielen Widerstand durch Lothringen in Frankreich ein. Slerk, Longwy, Verdun, Valmh, Rückhug aus der Champagne, Frankfutt a? M. und Bockenheim gehöcen der Kriegsgeschichte an. Hier werde n,, daß er dahei mit vielen Dienstgeschästen beauftragt wurde.
Wenige Tage nach der Besitznahme von Frankfurt a. M. hatte er das Unglück, bei einer ihm aufgetragenen Rekognogei⸗ rung in feindliche Gefangenschaft zu gerathen, und warde nach Mamz zum Ober-Generai Cüstine abgeführt. Am 5. Jan. 1793 genehmigte Custine seine Aus wechselung, welche zu Haders heim grschh. Der GFapitain v. Raumer begab sich nach Frankfurt a. M. in das Hauptquartier, meldete sich bei Sr. Maj. dem Könige und bei dem Herjog von Braunschweig und berichtete persönlich umständlich Alleg, was er über die Verstärkung und
Stellung des Feindes selbst gehört und selbst gesehen hatte. Darauf wurde beschlossen, ungesäumt den Feind anzugreifen, Der Herzog diktirte dem v. Raumer die Disposition in die Fe— der. Die Befehle gingen in der Nacht an die Truppen ab, und am anderen Morgen, 6. Jan. 1793, mit Tagesanbruch, wurde angegriffen. Alles ging nach Wunsch. Es würden mehrere hun⸗
dert Gefangene gemacht,
Nedouten geschah, vertheidigte sich der Feind im Doꝛfe
h ö darunter viele Offiziere, und vie jehn Stück Geschütz erobert. Costheim konnte jedoch w der damals noch späterhin am 3. und 8. Mai 1793 behauptet werden. Ader
Einhundert Freiwilligen den Feind aus dem verschanzte; Städe wen Costheim, das zut Eroberung der Festung Mainz unentoehrlsch war; zu werfen, indem er in des Feindes Communscat on ⸗ Graben hinter dem Mainzer Thore sprang und in Gostheinm eindrang. Freimillige des Pöeußischen zweiten Batalllons Hoch drann sogleich nach. Angegriffen durch alle diese Freiwilligen und dag kühne Unternehmen kaum für möglich achtend, da der Angriff durch jenen Graben zwischen dem Städtchen und den feindlichen Musketen-Feuer von eiwa einer Stunde. KLUber , . allen Seiten und gedrängt, gab sich der Feind, etw.? eltchundern und sunffig Mann stark, worunter neun Offiziere, lriegsgefangen und verler vier Kanonen, die er den siegenden Prenßsschen Krte— gern überlassen mußte. London Chronicle from Thursday 25 July to Saturday 27. July 1793 und Gazelte nationale du Ie Moniteur du lundi 12. Aout 1793. l'an deuxième de la rs publique frangaise, gedenken dieser Begebenheit umfländlich. Bon nun an wurde Costheim bis zur Uiedergabe von Mainz
standhaft behauptet. Der Könlg ertheilte deni v,. Raumer den
Orden pour le mérite. — Nach der S Xir
14. Sept. 1793, apancirte er . e s blech . . In, dem Winter von 179 His 17965 kommandirte der Feld—
marschall Möõllendorf ihn nach Mainz zum Oesterreichsschen Gou—
vernement, um für die Verbindung und wechfelsest ge Limntersti⸗
zung der Truppen ju sorgen. Im Frühjahre 1795 wurde ihm
aufgetragen, die Armee vom Rr durch Hessen und Westpha—
erhalten und sich den revolutionnairen und ehrgeizigen Plänen
er,, e.
re , Dae rer,.
.
ü