1832 / 111 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Todten, welche, wie man versichert, sich seit mehreren Tagen auf wenigstens 60611 täglich belaufen haben soll. Ob nun, bei dieser großen Heftigkeit der Krankheit, dieselbe auch von kuͤrzerer Dauer seyn werde, als da, wo sie mehr allmaͤlig vorgeschritten, muß die Erfahrung ergeben; Viele wollen jedoch bezweifeln, daß sie be⸗ reits den Culminationspunkt erreicht habe und wirlich schon im Abnehmen begriffen sey. Mit den bisherigen Vorkehrungen und Einrichtungen zur Aufnahme der Kranken will man, trotz der Lobeserhebungen, die denselben in den Zeitungen gespendet werden, auch nicht recht zufrieden seyn, und namentlich wirft man den hiesigen Aerzten vor, daß sie es, zum großen Nachtheil der Sache, verachtet hatten, die Erfahrungen ihrer Kollegen in Deutschland und England gehsrig zu beachten und zu benutzen. Jeder der hiesigen einflußreichen Aerzte hatte zwar seine beson⸗ dere Theorie schon fertig, mit der er zuversichtlich die Krankheit u bewaͤltigen glaubte; die Erfahrung hat jedoch, wie es scheint, eine dieser Theorieen bisher bestaͤtigt, und namentlich sollen in dem Hotel⸗Dieu in den ersten 10 Tagen fast alle Kranke gestor⸗ ben seyn. Der hiesigen Stadt verursacht die Krankheit von den persoͤnlichen Verlusten der Einzelnen abgesehen einen ungeheuren Nachtheil, da Alle, die nicht durch ihre Ver— hältnisse zum Hierbleiben gezwungen werden, eiligst abgereist sind; alle Gesellschaften und Vereinigungen haben aufgehoͤrt, viele Personen empfangen nicht einmal einzelne Besucher, man sieht wenig Equipagen auf den Straßen, und die Stadt ist, im Ver⸗ gleiche gegen die sonstige Belebtheit, wie todt. Die Deputirten— Kammer ist schon fast zerstreut, auch die Fuͤhrer der politischen Parteien sind momentan mehr mit dem alle Familien bedrohen— den Uebel, als mit ihren Parteizwecken beschaͤftigt, und selbst die Krankheit des Herrn C. Périer, der sich jedoch, bereits in der Genesung befindet, hat die Kandidaten zum Ministerium nicht in Bewegung gesetzt.

Großbritanien und Irland.

arlaments-Verhandlungen. Qberhaus. Siz—

u uh om 9. April. (Nachtrag.) Der Bischof von Du r, . erklaͤrte, daß er gegen die zweite Lesung der Reform-Bill stimmen wuͤrde, weil er dieselbe nicht fuͤr geeignet halte, irgend etwas Gutes zu bewirken, oder irgend etwas Boͤses zu verhin— dern. Wenn er die Maßregel verwerfe, so wolle er dies keines— weges so verstanden wissen, als ob er sich jeder Art von Reform widersetze; er glaube im Gegentheil, daß es nothwendig sey, die Neform-Frage auf eine oder die andere Weise wieder vor das Publikum zu bringen. Von der großen Einstimmigkeit in der oͤffentlichen Meinung uͤber die Zweckmäßigkeit der gegenwartigen Bill koͤnne er sich durchaus nicht uͤberzeugen. Ihm scheine im Gegentheil, daß dieselbe eigentlich keiner Partei recht zusage; die eine sinde, man gehe zu weit, während die andere behaupte, daß man nicht weit genug gehe. „Man hat“, sagte der Bischof, „das Haus haͤufig aufgefordert, auf die Zeichen der Zeit zu ach— Die Ereignisse, so weit sie mich betreffen, sind nicht un—

ten. beachtet an mir voruͤbergegangen. Ich habe auf die Zei— chen der Zeit geachtet, und ich bedaure, daß mich diese

Forschungen zu der Ueberzeugung gebracht haben, daß im All⸗ gemeinen ein ruheloser Geist der Neuerung gegen die alten Ein⸗ richtungen des Landes vorherrscht, bloß weil dieselben alt und ehrwuͤrdig sind. Eben so habe ich aus den Zeichen der Zeit ge—

(lesen, daß man allgemein geneigt ist, das Volk zu Herrschern zu

machen und die Herrscher dem Volke unterzuordnen; und ich bin uͤberzeugt, daß die vorliegende Maßregel dazu dienen wurde, solche Gesinnungen immer mehr und mehr zu verbreiten. Wenn diese Maßregel die Genehmigung des Parlaments erhielte, wie wärden denn die Britischen Interessen in den Kolonieen repraͤsen⸗ tirt werden, und würden wohl die Wissenschaften Vertheidiger in ei⸗ nem reformirten Unterhause finden?“ Schließlich druͤckte der? ledner noch die Hoffnung aus, daß, wenn die Bill verworfen wurde, die Regierung die Nothwendigkeit einsehen werde, den Theil der Gesellschaft zu beschůtzen, der es fuͤr seine Pfticht gehalten habe, sich derselben zu widersetzen. Könne sie das nicht, so sey es augenscheinlich, daß eine starke Gewalt gegen die Regierung selbst vorhanden ware, und das Bemilligen der Maßregel wurde diese Gewalt und die daraus entspringende Gefahr nur vermehren. Der Graf von Haddington sagte, daß, da er sein ganzes

Leben lang gegen einc Parlaments-Reform gewesen sey And dicse Gesinnung noch bei der Berathung der vorigen Reform— Bill bekräftigt habe, so muͤsse es ihm zur Rechtfertigung seines Charakters gestaret seyn, kurz die Gruͤnde anzugeben, warum er

sich der zweiten Lesung der vorliegenden Bill nicht widersetzen werde. Viele von denen, mit welchen er einige Tage vor VBe⸗ rathung ver fruͤheren Bill uͤber die zweite Lesung gesgrochen habe, mußten ihm bezeugen, daß er schon damals sehr geneigt gewesen sey, fuͤr die zweite Lesung zu stimmen; nicht, weil die in der Bill enthaltenen Grundsatze mit seinen Ansichten und Grund— satzen uüͤbereingestimmt hätten, sondern weil er der Meinung gewesen, daß Reform, obgleich ein großes und furchtbares Uebel, doch burchaus nothwendig und unwiderstehlich geworden waͤre. Nachdem der Redner ausfuͤhrlich auseinandergescßt hatte, welche Gründe ihn veranlaßt haͤtten, der vorigen Bill die zweite Le— sung zu versagtn, und dahin besonders noch gezahlt hatte, daß es ihm nothwendig erschienen wäre, von den leiden schaftlichen und heftigen Gesinnungen des Ministeriums an das ruhigere Ur— theil des Landes zu appelliren, fuhr er folgendermaßen fort: ?

„Ew. Herrlichkeiten haben diese Appellation eingelegt, und was ist die Folge dapon gewesen, Man hat uns von Regction erzaͤhlt, und Regetion sst uns von allen Seiten versprochen worden, Wollte Gott, wir waͤren it , g, . geworden. Ich bin einer von denen, die den Berichten über die Einstimmigheit des Landes in Bezug auf diese Frage niemals , , ,, . haben. Ich bin noch immer Überzeugt, daß das Land uͤber dieselbe getheilter Meinung, und daß ein großer Theil der besseren Klassen der Gesell⸗ schaft iht entgegen ist. (Hört, hort!) Wenn wir aber einen 3lick auf die Bittschriften werfen, welche auf der Tafel Ew. Herrlichkeiten liegen, so kann man, wenigstens aus dem größeren Theile derselben, nicht abnehmen, daß diejenige Feindschaft gegen den , , ,. Reform vorherrscht, welche, meiner Ansicht nach. nur Allein dazu berechtigen würde, der Bill zum zweitenmale die Ehre des aii h . ses zu versagen. Meine feste und innige Ucherzengung. ist daß der vernünftige und achtungswerthe Theil der Gesellschaft der Sache ein Ende gemacht zu sehen wuͤnscht. Ich glaube, daß derselbe wünscht, Ew, Herrlichkeiten mochten diesclhe verbessern, aher nicht ohne nterssichung verwerfen. Wenn Ew., (Herrlichkeiten die Bill diesmal ohne Untersuchung ihrer Details verwerfen, so werden Sie, wie es mir scheint, nicht von den ,, . Theilen der (Gesellschaft unterstützt werden, auf deren Ansichten und Wuͤn— sche Sie zu allen Zeiten geneigt gewesen sind Ruͤcksicht zu nehmen. Wöe gern hatte ich nicht den Weg eingeschlagen, den mehrere mei⸗ ner ehrenwerthen Freunde zu befolgen bercit sind, und mich den weiteren Fortschritten dieser ich muß es aussprechen hbchst ungluͤcklichen Maßregel widersetzt. Aber dazu, haͤtte ich auch die Ueberzeugung meiner ehrenwerthen Freunde theilen müssen, daß es moglich sey, dem Geschrei nach Reform zu widerstehen. Wollte Gott, dein waͤre so! Wenn einer meiner edlen Freunde mir diese Ueberzeugungz verschaffen koͤnnte, so wollte ich mich gleich verpflich⸗

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ten, selbst gegen die zweite Lesung, dieser Bill zu stimmen. Ich fuͤble aber nur zu gut, daß die Zeit gekommen ist, wo man sich nicht mehr weigern kann, Wahlrechte zu entziehen, Wahlrechte zu verleihen und das Wahlrecht selbst auszudehnen. Ich behglte mir naturlich das Recht vor, im Ausschusse jeden Weg einzuschlagen, der mir gut, jedes Amendement zu unterstuͤtzen, was mir geeignet scheint, die Bill zu verbeßern, und die vielen Gefghren zu ver⸗

mindern, die sie in ihrer, gegenwaͤrtigen Gestalt darbietet. Bekennen muß ich, daß ich nicht absehe, welche Folgen die

nochmalige Verwerfung der Bill haben wurde. Wenn Eure Herr⸗ . dieselbe verwerfen, so glaube ich nicht, daß Sir dadurch der Frage entgehen. Es durfte im Gegentheil nur das Mittel seyn, die ganze Bill in ihrer fruͤheren Gestalt wieder zuruͤck⸗ kommen zu sehen, und vielleicht eine noch schlimmere, die uns mit einem revolutionnagiren Geist abgedrungen wurde. In welcher Lage würden sich dann Eure Herrlichkeiten, in welcher Lage wurde die Monaychie sich befinden? Ich bekenne frei, daß ich mir keinen an— deren Ausgang denken kann. Ich sehe die Moͤglichkeit nicht ein, die⸗ ser Bill anders zu entgehen, als daß man sie im Ausschusse veran⸗ dert und verbessert. Wenn Sie, Mylords, dies thun; wenn Sie die Bill mit der Sicherheit der Justitutionen dieses Landes in Einklang und die Diskussion endlich zum Schlusse bringen, dann werden Sie sich den Dank des Landes erwerben. Auf alle Faͤlle ist die Berathung im Ausschusse und das Bestreben, die Bill zu einer sicheren und constitutionnellen Form zuruͤckzufuͤhren selbst wenn Ihre Bemuͤhun⸗ en fruchtlos seyn und Sie die Maßregel schließlich doch verwer⸗ . sollten unendlich kluger und weiser, als sie jetzt zurck u⸗ stoßen, ohne Untersuchung und ohne Ruücksicht auf die Gefuͤhle des Volkes. Ich weiß nicht, wie der wichtigste aller Gegner der Re—= form, der edle Herzog (von Wellington), uͤber diesen Gegenstand denkt; aber wenn ich mich nicht irre, so giebt er zu, daß, irgend eine Art von Reform stattfinden muß, und wenn er das zugieht, so sehs ich auf der Welt leinen Grund, warum er hei den mancherlei Bedraäͤngnissen des Landes nicht die Hand zu einem vernuͤnftigen Vergleich bieten sollte? Auf der anderen Seite aber erwarte ich auch, daß der edle Graf gegenuͤber gleiche versoͤhnliche Gesinnungen hegt. Ein Vergleich uͤber die Details der Bill kann dem Ansehen der Krone keinen Eintrag thun. Die Gelegenheit dazu kann sich nur im Ausschusse finden; ich stimme daher, wiewohl mit Widerstreben, fuͤr die zweite Lesung.“

Der Graf von Wicklow wuͤnschte dem vorigen Redner Gluͤck, daß es ihm gelungen sey, sich so gewandt auszusprechen, daß er nun stimmen koͤnne, wie er wolle, ohne mit sich und sei⸗ nen Grundsaͤtzen in Widerspruch zu gerathen. Er (der Graf von Wicklow) habe gegen die Maßregel der vorigen Session ge— stimmt, weil er die Grundsaͤtze derselben vorabscheue, und aus demselben Grunde werde er jetzt wieder dagegen stimmen. Er koͤnne sich nicht davon uͤberzeugen, daß irgend etwas Gutes aus der Bill hervorgehen wuͤrde; er sehe nur Unheil im Gefolge derselben. Man sage immer, um Ihre Herrlichkeiten einzuschuͤch⸗ tern, daß die Verwerfung der Maßregel Buͤrgerkrieg, Verwirrung, Verlust des Eigenthumes nach sich ziehen wuͤrde; er sehe alle diese Uebel aus der Annahme der Bill hervorgehen. Unter solchen Umstaän⸗ den muͤsse jeder den Weg einschlagen, den Pflicht und Gewissen ihm vorschreibe, und er werde sich deshalb der Bill auf das Ent⸗ schiedenste widersetzen. Viscount Gage suchte darzuthun, daß das Oberhaus jetzt nicht mehr im Stande sey, die zweite Lesung der Bill zu verwerfen, wenn es nicht seine eigene Existenz au⸗

enscheinlich aufs Spiel setzen wolle. Die Zeiten waͤren der lrt, daß, wenn man diese Bill verwerfe, eine durchaus revolu⸗ tionnaire zum Vorschein kommen wuͤrde. Der Marquis von Londonderry sagte, daß er das Haus nicht fruͤher angeredet habe, weil ihm daran gelegen gewesen sey, zuvor die Argumente zu hoͤren, womit der edle Graf (von Haddington) seine Mei— nungs⸗Veraͤnderung uͤber diese wichtige Frage vertheidigen wolle.

„Der edle Graf an der Spitze der Regierung“, fuhr der Red— ner fort, „schlug im vorigen Jahre eine Bill vor, welche von die⸗ sem Hause verworfen wurde, und man wird sich erinnern, daß der edle (Graf sich gleich darauf verpflichtete, in der neuen Bill, die er vorschlagen würde, nicht von dem Grundsatze der vorigen Bill ab⸗ zuweichen, und daß er erklaͤrte, er werde mit jenem Reform⸗Grund⸗ satze stehen und fallen, so daß die Maßregel von 1832 in jeder Be⸗ ziehung eben so vollkommen, ausgedehnt und wirksam seyn solle, als die von 4631. Wenn also Eure Herrlichkeiten als Individuen

oder als ein Theil der Legislatur Ihce Konseguenz behaupten wol-⸗

len, so muͤssen dieselben Grunde, welche den edlen Gra— fen bewegen, die Bill zu, unterstüßen, Sie veranlassen, die— selbe zu verwerfen weil sie naͤmlich eben so vollkommen, eben so ausgedehnt und eben so wirksam, als die ist, der Sie bereits Ihre, Zustimmung versagt haben. Ich bekenne,

daß ich aus eben diesen Gruͤnden doppelt uaͤberrascht gewesen bin, von dem edlen Grafen (v. Habdington) zu hoͤren, daß er mit Wi⸗ derstreben verpflichtet sey, gegen seine früher abgegebene Meinung zu stünmen. Der edle Gräf begleitet sein veraͤndertes Glaubens? bekenntniß mit dem Ausrufe, daß er zu Gott gewunscht haͤtte, eine Reaction eintreten zu sehen. Was nun aber der edle Graf zu sehen wuͤnschte, und angeblich nicht sehen kann, ist, meiner Ansicht nach, sedem, Manne vol kommen sichtbar, der selbst nur leicht und ober— flaͤchlich auf das Resultat der letzten Wahlen geblickt hat, seit die vorliegende Frage mit so lebhaftem Interesse außerhalb des Hauses angerégt worden ist. Durch die letz ten Parlaments- Wahlen wird es deütlich, daß eine bedeutende Regetion oder Veranderung in der offentlichen Meinung eingetreten ist. Die Wahlen, auf die ich au⸗ spiele, sind die fuͤr die Grafschaften Cambridge und Dorset, fuͤr zemb oke, Grimsby, Liverpool, Forfar, Dublin und, fuͤr die Hrafschaft Meath. Diese Wahlen ergehen 3 Reformisten und 19 Tories oder Anti⸗-Reformisten. Ich bedaure es sehr, daß edle Pairs, welche im vorigen Jahre so wesentlich zur Verwerfung der Bill beigetragen, jetzt ihre Meinung verandert haben; aber un⸗ moglich ist es mir, in den Argumenten des edlen Grafen etwas auf— zufinden, was ihn ermaͤchtigen koͤnnte, diejenigen, welche sich im vorigen Jahre gemeinschaftlich mit ihm der Vill widersetzt hatten, aufzufordern, derselben jetzt den Eingang in den Ausschuß zu ge⸗ statten, Ich fuͤr mein Theil hatte und habe mehrere Girtinde, mich der Bill entschieden zu widersetzen; erstlich verschafft sie nicht jeder Klasse eine besondere und angemessene Repraͤsentation; dann uͤber⸗ traͤgt sie diese Repraͤsentatlon nicht den würdigeren und befferen Klassen der Gesellschaft; und drittens scheint sie besonders und aus— schließlich zum Vortheil einer verwerflichen Klasse von Waͤh⸗ lern angefertigt. Endlich aber ist auch der gegenwärtige Au⸗ genblick fuͤr eine solche Maßregel schlecht gewahlt; dies leuch—⸗ tet ein, wenn man auf Irland, das sich fast im Zustande der Re⸗ bellion befindet, und auf unsere auswaͤrtigen Angelegenheiten blickt, die in Folge des Verhaltens des edlen Grafen (Grey) gegen die Kontinental-Maͤchte hoͤchst schwankend und unsicher sind. Ich werde die Meinung eines Mannes, der besser als Einer wußte, wie weit sich, die. Rechte des Volkes erstrecken durften, an— fuͤhren, um zu beweisen, daß das Haus nicht verpflichtet ist, immer das zu bewilligen, was das Volk heftig vertheidigt und mit lautem Geschrei verlangt. For sagte in einer seiner fruͤheren Reden: „Wir sind verpflichtet, die wahrhaften Interessen des Volkes vorzugsweise vor den Wuͤnschen ihres Herzens zu heruͤcksichtigen. Sollen wir unsere Vernunft, unsere Ehre und unser Gewissen dem Andringen derer aufopfern, welche oft unfaͤhig sind, ihre eigenen Interesfen zu beurtheilen? Wenn wir die hesperischen Früchte der Freiheit mit den Augen eines Drachen bewachen, sollen wir allein dann Skla⸗ ven seyn? Ich glaube nicht, daß das Volk sich absichtlich von den Leuten zu Narren haben laͤßt, welche geneigt sind, sich seiner als Werkzeuge, zu bedienen; aber ich, halte es fur unfaͤhig, ein richtiges und gesundes Urtheil über seine waͤh— ren Interessen zu faͤllen, und ich werde die Billigung mei⸗

zu, als ab, und auch heute wurden mehrere ausgezeichnet

nes eigenen Herzens keinem noch so lauten Geschrei

bringen.““ Dies waren die Worte des Herrn For (Lor lanö: Ja, im Jahre 17171; und sie haben beim Lesen a einen um so tieferen Eindruck auf mich gemacht, wenn ich h wie anwendbar dieselben auf die gegenwartige Zeit sind. Vn uͤber die Sinnesaͤnberun) vieler edler Pairs nachdenke, mich, nicht enthalten, den Geruͤchten, daß ein verfassun gn Einfluß auf . angewendet worden ist, einigen Glan schenken. Es ist hohe Zeit, daß das Publikum erfahre, ob i

erung seiner Burgflecken erwarte, muͤsse er zuruͤckweisen. habe“, setzte der Lord hinzu, niemals in meinem Leben

ie Stelle oder eine Pension verlangt, welche den Lord Liver⸗ pol oder uberhaupt einen Minister, wie dies in Bezug auf den len Marquis (von Londonderry) erzaͤhlt wird, veranlaßt haͤtte, sagen: „„Das ist doch zu arg!““ Der Rang, nich jetzt bekleide, ist mir von der Regierung er⸗

s Publikun eilt worden, ohne daß ich darum auf irgend eine Weise Fall ist. Es wird von dem edlen Graf (Grey) gesagt, daß er

esucht hatte.. Der Herzog von Welling ron fand halb des Hauses von dem Namen und dem erhabenen Einf ee geg die Aeußerung 8. Marquis von .

Maiestaͤt Gebrauch gemacht haber um seine Absichten in . h, uͤher, da er noch Ministe ; ; Reform zu hefoͤrdern; waͤre dies der Fall, so wuͤrde es hin n. . er R ö. , . e, tn ,. 9 Grund zu einer Anklage seyn. Ich erkläre nochmals lan hichtlih der Neform⸗-Frage nicht unterstüͤtzen, als richtig zu fentlich, daß sich meine. Ansichten nicht geandert haben, unh! eichnen. Graf Grey sagte, daß er nur mit dem groͤßten dicset Bill, wie der fruͤheren, den entschiedensten Widerstan bwesen, dieser Debatte nun schon seit drei Viertelstunden? zu— werhe. i; dieselbe sey höchst ordnungswidrig, indem man eine Bt, Lord Teynham trug sodann auf die Vertagung e ift zum Vorwande genommen habe, um die Motive einiger batte bis zum folgenden Tage an, welche genehmigt wurn. Mi Lords zu verdächtigen. Nichts als eine Persoͤnlichkeit sey . ! . ywvenn ein edler Graf (Falmouth) sage, daß ein edler Herzog, ö Oberhaus. Sitz ung . 10. April. Dy sller fruher gegen die Emancipalion gestimmt, seine befonde— drang und die Theilnahme des Publikums nehmen eher Gruͤnde haben muͤsse, jetzt fuͤr die Reform zu stimmen, den— ben Fehler habe der edle Lord begangen, der die eben fo un— uastbare als ehrenwerthe Unabhaͤngigkeit seines edlen Freundes

unter den Zuschauern bemerkt. Der Lord-Kanzler üben

die gestern auf Veranlassung des Grafen Eldon zuruͤ; id Cleveland) angegriffen, und es sey zu wuͤnschen, menen Bittschriften von Neuem und versicherte, daß er f dergleichen Unangemessenheiten nicht wieder vorkärnen?

mehr aufmerksam durchgelesen und also mit voller Ueber sagen koͤnne, daß nichts Despektirliches darin zu finden si einer von den Bittschriften werde das Stimmen durch In ment verlangt, womit er sich jedoch nicht einverstanden koͤnne. Lord Wyn ford kündigte an, daß er fuͤr den Ii die Reform-Bill die zweite Lesung erhalte, am nächsten Ih darauf antragen werde, den Bericht der Graͤnz⸗Komms Luͤber die neue Eintheilung der Grafschaften) einen sonderen Ausschusse des Oberhauses mit der Befugni, Zeugen zu vernehmen, zu uͤberweisen. Denn es sey s wichtig, daß Ihre Herrlichkeiten die Ueberzeugung erlany nicht die Vill, die angeblich alle Ernennungs-Vurgfletz nichten solle, bloß die Wirkung haben werde, daß die flecken, welche diesen Charakter trugen, vom Suͤden uf Norden, von Tories auf Whigs übertragen würden. hoͤrt! Als der Herzog von Nich mond. bei Gelegenhes von dem Lord Wynford uͤberreichten Bittschrift Einiges ii Vortheile der Reform-Bill fallen ließ, erhob sich Lom mouth und aͤußerte seine Verwunderung uͤber den, wit / ausdruͤckte, neugeborenen Eifer, den der edle Herzog fuͤr form an den Tag lege. „Als“, fuͤgte er hinzu, „Ddie katht Emancipations-Bill passirte, da erklaͤrte ein edler Graf Winchilsea), daß ihn das Verfahren, welches das Ünn in Bezug auf die katholische Frage beobachtet habe, genen che, in Zukunft fuͤr die Reform desselben zu stimmen; ain edle Herzog erklaͤrte seinerseits, daß er, wiewohl er sich gen haft der katholischen Frage widersetze, doch nimmer sich g schig machen koͤnne, fuͤr Reform zu stimmen. Nach solche⸗ klaͤrung und nach dem soͤrmlichen Proteste, den der edle h folgen ließ, erscheint sein gegenwaͤrtiges Verfahren in der nicht ganz konsequent.“ Der Herzog von Rich m ond erwien noch sey ihm in diesem Hause kein fo unveranlaßter und! nichts gerechtfertigter Angriff vorgekommen, als der ehen nommene. Wenn er (der Herzog) seine Ansicht übe form geandert habe, so möchte in den veraͤnderten Umständen der Grund dazu leicht gufzufinden seyn

bloß er, sondern noch viele andere Lords dachten jezt mehr so wie sonst uͤber die Reform. Aber schon von dem Augenblicke an, da er in das Parlament eingetreten, sey t mer der Meinung gewesen, daß Niemand das System de nennungs-Burgflecken ernstlich in Schutz nehmen koͤnne. Marquis von Salisbury meinte, es bleibe doch imme bedeutende. Inkonsequenz, der Wahlrechts Entziehum 40 Schillings-Freisassen sich auf das Aeußerste widersth haben und nunmehr in einen so umfassenden Wahlrechts einzuwilligen. Der Marquis v. Cleveland sprach sich in fohhn Weise aus: „Ich besitze gewiß eben so vielen Einfluß in den en nungs⸗Burgflecken als irgend einer von den edeln Lords ic diesen Einfluß immer ausgeuͤbt, aber darum eben bin ich seht großer Reform⸗Freund. Ich habe Cannings Verwaltung unte weil ich es empfand, daß mit seiner Gelangung zur Mach liberalen Grundsaͤtze zu tagen begannen. Ich habe aut edlen Herzog (von Wellington) unterstuͤtzt, weil ich git daß seine Verwaltung dem Lande vielen Segen bringe. dessen unterließ ich doch nicht, dem edlen Herzog zu sazen ich in Bezug auf die Reform-Frage ihn und sein Mini unmoͤglich unterstuͤtzen koͤnne. Wiewohl ein Burgflecken y darf ich mich doch ruͤhmen, von jeher ein aufrichtiger in staͤndiger Freund der Reform gewesen zu seyn. Ich pi dem Hause Gluͤck dazu, daß ihm jetzt eine Reform h liegt, welche, wie ich hoffe und vertraue, nicht eher bi wird, als bis sie durch die Sanctionirung Sr. Mn) zum unveraͤnderlichen Gesetze gemacht worden. ln Das Geschrei des Volkes hat kein Gewicht fuͤr mich; ji ) gebe ich auf die oͤffentliche Meinung sehr viel, und diesr Gunsten der Bill. Eine Reaction hat nirgends stuttggs außer etwa in den Gemuͤthern der edlen Lords gegen in ich ihnen, so wie dem Lande, ebenfalls meinen , statte.“ Lord Howard sprach sich gegen die an , Falmouth aufgestellte Behauptung aus, daß Einer e 3 Jahren der Reform nicht guͤnstig gewesen sey, jetzt . habe, eine Ansicht zum Vortheil derselben zu äußern, 91 mouth bemerkte jedoch, seine Aeußerung habe sih ln den Herzog von Richmond bezogen. Der 6 Londonderry sagte, daß, wenn irgend etwas I. fuͤr stimmen koͤnnte, daß den Ernennungs⸗ Burgi . Ende gemacht werden muͤsse, so ware es die n Aeußerung des edlen Marquis (v. Cleveland; Di f; daß er hinter einander jede Verwaltung unterstuͤtzt ha ; . viel, ob diese fuͤr oder gegen Reform gewesen sey. 3 ein ganz erkleckliches System, eben wenn mn, ii besitzer sey, wie der edle Marquis. „Ich würde eie e in eben so machen“, fuͤgte der Lord hinzu, „ich wurde jeht

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If Grey machte foͤrmlich den Antrag, die vertagte Debatte r die zweite Lesung der Resorm⸗Bill wieder aufzunehmen, sauf als erster Redner uͤber diesen Gegenstand der Graf Shrewsbury auftrat. Er bemerkte, daß viele edle as, die fruͤher gegen die zweite Lesung der Reform-Bill simmt haͤtten, und selbst viele von denen, die noch jetzt sin Weg verfolgen wollten, zugegeben haͤtten, daß die t gekommen sey, wo die Reform- Frage erledigt werden ssse. Der edle Herzog (von Wellington) gegenuͤber, dessen ssnnungen unter allen Umstaͤnden die hoͤchste Beruͤcksich⸗ fing verdienten, sollte der letzte Mann auf der Welt m, der behaupten könne, daß man der Aufregung nie nachge— n duͤrfe. Wenn der edle Herzog im Jahre 1829 der Aufre— nz nachgegeben habe, so seyen setzt dazu bei weitem staͤrkere finde vorhanden. Der Redner drückte am Schlusse die Ueber⸗ gung aus, daß die Minister sich fruͤher oder spaͤter zu einer srs⸗Creirung entschließen muͤßten. Der Graf von Lime: kerklaͤrte sich gegen die Bill, und war der Meinung, daß hesonders sehr nachtheilig fuͤr die Irlaͤndischen Protestan⸗ syn wuͤrde, da alle Burgflecken, welche protestantische ihlieder ins Parlament sendeten, abgeschafft würden. Der uf v. Mansfield sprach sich ebenfalls entschieden gegen die Laus. Er druͤckte die üleberzeugung aus, daß Ihre Herr— hkeiten niemals darein willigen wuͤrden, daß auch dem gering— nBritischen Unterthan seine Rechte willkuͤrlich und eigenmaͤch⸗ entzogen wuͤrden; denn darauf moͤchte sich das Haus verlassen, ß sonst in nicht gar zu langer Zeit seine eigenen Rechte als beklagte Opfer eines Systemes fallen wuͤrden, das es selbst stestellt hätte. Der Graf von Harrow bh erklaͤrte, daß män seinen fruͤheren Reden nichts finden wuͤrde, woraus sich ehmen ließe, daß er aller Reform entgegen sey. Trotzdem be er sehr wohl gewußt, welchen Angriffen er sich durch den st von ihm eingeschlagenen Weg aussetze. Er wisse, daß es in sten großer oͤffentlicher Aufregung unmöglich sey, es den Par⸗ n recht zu machen. Auf die gegen ihn erhobene Anklage der lonsequenz wolle er durch zwei Fragen antworten; erstlich, un Jemand einen Ueberlaäͤüfer nennen koͤnne, der vorher gar hongeworben gewesen sey? und dann, ob man Jemand der Verraͤ⸗ tt anschuldigen koͤnne, der niemals ein anerkannter Freund hesen sey? Er bereue es ubrigens nicht, daß er fruͤher gegen weite Lesung der Bill gestimmt habe; denn der Gegenstand dadurch in reiflichere Erwaͤgung gezogen und verschiedene hliche Verbesserungen mit der Maßregel vorgenommen wor— n. Ein Unterschied sey es aber, eine Bill einmal verwerfen psie, wenn sie zum zweitenmale mit einer so bedeutenden Majo⸗ st zus dem Unterhause hervorgehe, nochmals verwerfen. Das se könne Vorsicht Und Klugheit gebieten; das Andere sey gefaͤhr⸗ hund Halsstarrigkeit sey immer eine schlechte Politik. Nach— der Redner noch Einiges zur Rechtfertigung seines jetzigen ums hinzugefuͤgt hatte, schloß er mit folgenden Worten: ä liegt ein Trost fuͤr mich in dem Gedanken, daß ich in Er— lung dessen, was ich unter den gegenwärtigen Umständen fuͤr m Pflicht halte, durch keine personliche oder Privat-Ruͤck⸗ leitet worden bin. Ich verfolge den Weg, den mir mein usen vorschreibt, ohne Furcht und ohne Hoffnung. Ich bin t geneigt, noch einmal ein Amt anzunehmen. Ich wuͤnschte Fsir inmer in's Privat, Leben zurückzuziehen; aber ich bin tinmal durch diese Alle in Anspruch nehmende Frage nn Zuruͤckgezogenheit entrissen worden. Wenn der Antheil, han der vorliegenden Frage genommen habe, dazu beitra— e dieselbe einer zufriedenstellenden Beendigung entgegen en, so. bin ich hinlanglich fuͤr jede Inkonvenienz entschaͤ⸗ s„Mbelche fuͤr mich aus meiner Theilnahme an dem vorliegen⸗ srgenstand, hervorgegangen , . Herzog von ien ließ sich im Wesentlichen folgendermaßen ver—

tee daher und Kummer erhebe ich mich, Eure Herrlich— n! lieser Gelegenheit anzureden. Nachdem ich mehreße Jahre ö der Regierung meines edlen Freundes, des vorigen Red⸗ sibdient und mehr als fünf Jahre hindurch mit ihm im ef sen, habe befolgte ich im vorigen Jahre, als es galt,

ahnliche Maßregel zu stimmen, mit Vergnuͤgen seinen 9 6. Herrlich keiten konnen daher begreifen, wie fc nch n 6 fn muß wenn ich der Rede gedenke, welche mein m, en iener Gelegenheit unter so allgenieinem Belfall

ned ischee mit der vergleiche, die wir so eben alis sel— . un vernommen haben. Wenn ich einen solchen Ver—

if, o geschieht es hauptsaͤchlich deshalb, um dem Un- kenne e unf, welches aus den Widerspruͤchen meines ed⸗ ir har dfn, Ttstehen könnte. Als bei jener früheren Gele⸗ Hal lan Frage, wie jetzt, dem Hause vorlag, ob naͤmlich za selbbum ,, . verlesen und dadurch die Grund- ice , werden sollten, begann mein ehler Freund nären, n nrg, ke ar ndfgf und der Zweck der len Grafen unterstuͤtzen, denn wenn die Bill n, herr lichkelten auf, die . . meine Burgflecken züm Opfer gebracht, so würde . 0 den. nenn jene Versanimlung, die beüeits die herrfchen— Anscheine des Hatrioten, auf einige n vnn gl sen, auf eine, Weise zusammengesetzt würde, die derjenigen, welche die Gunstbezeugungen der J dle als sihst wie he ten, . far, alleinigen Reglerung z machen und len haben, Anspruͤche machen koͤnnen. Und faͤllt daß e man berg emokratischen Versammlungen zu unterwerfen, liche Bill durch, wie ich hosfe und, vertrür ne Lien nf, bersief n viel Rach gieblhtein gen gl zhnkü ter for⸗ J . ö. Marquis seine . n' * nei. Mylords, zu bedenken, in welche 8 die Ne⸗ Fall seyn . . an. 3 2 . . zuf M , erfetz: werken zkrkl, ung tha, mn ö ar af ies iD . flecken, wird aber 'arum doch nach wie nun Versammhan nid iwas bon. ĩ se Wejse setzigen Platze, naͤmlich hinter der Van ier, Bang lien. seinẽ da mal g ge de re fen gr, ie dir seyn.“ Voll Unwillen erhob sich der Marquis vo g rten:

fr edle Gra S*:

ö ö ; irgend lein . . an der Spitze der Re ierun t erklart 5

ünd erwiederte, daß er unabhangig sey, um an zh ie andere gal bleibe, als die 6. ö . fel sfl . Verwaltung gebunden zu seyn.

men; d opponirt und die Idee, daß er eine Compensation fu

Mehreren , di Mhirmmen Ancien, Vorschlag anzunehmen, der nns lin unfere er neuen Regierungäform. änterwirst, nm der,

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Venn er vielleicht durchfuͤhrbar, doch meiner Ansicht nach verderb— lich fuͤr das Land ware.“! Dies, Mylords, waren die Ansichten bin um so weniger im Stande, die Gruͤnde einzusehen, welche meinen edlen Freund zu einer Sinnes⸗Aenderung bewogen haben, da ich so eben seine Ver⸗ ei ch immer, wie im vorigen Jahre, der Meinung ist, daß die Bill keinen der Vortheile zur Folge haben kann, welche das Volk von ihr erwartet.“ Der Herzog ging , fuͤr die Annahme der einzeln durch, und suchte die Alsdann suchte er der Bill unrichtig und und aͤußerte bei dieser Ge⸗ einwenden, daß dies den Ausschuß gebracht berufe ich mich auf den Ausspruch eines meiner edlen Freunde (des Lord Wharneliffe); der⸗ selbe sagte bei einer fruheren Gelegenheit: „„Jeder, der nur irgend eine parlamentarische Erfahrung hat, weiß, daß, wenn eine von der Regierung eingebrachte Bill die zweite Lesung erhalten hat, es mit ist, dieselbe im Ausschuß ; Es darf nicht un⸗ bemerkt bleiben, daß sich meines edlen Freundes Erfahrung auf beide Haͤuser des Parlaments erstreckt, und ich glaube auch wirklich, daß kein Beispiel angefuͤhrt werden kann, daß unter solchen Uumstaͤnden eingefüͤhrt worden ist. Ich sich nicht werden verlei— s (edlen. Grafen. (Harrowby) zu folgen. Ich nehme mir nun die Freiheit, mit einigen Worten der Bemerkung zu gedenken, welche ein anderer edler Graf (Hadding⸗ Er sprach naͤmlich von einer Art von Wenn man dem Geruͤchte trauen darf, so hat der edle dieser Art entworfen; ich weiß aber nicht, ob er im Stande gewesen ist, mit demselben vorzu⸗ Welche Aufmunterung hat er erhalten, und welche Auf⸗ munterung kann er Anderen geben, die geneigt seyn möchten, seinem Beispiele zu folgen? (Beifall.. Wir kennen bie Uebel, welche die n ufuͤgen wird daß sie das Eigenthum in jeglicher Gestalt angreifen wird; man mir aber aͤnempfiehlt, einem Vergleich beizutreten, so moͤchte ich doch auch wissen, worin derselbe besteht. (Beifall.) eines Vergleiches seit dem Monat Novemben vorigen

meines edlen Freundes im vorigen Fahre. Ich

sicherung vernommen hähe, däß er noch

nun die Gruͤnde, welche der vorige Redner zweiten Lesung vorgebracht hatte, Unhaltbarkeit dersekben darzuthun. weisen, daß die verschiedenen Schematas parteiisch entworfen worden waͤren, legenheit. „Ich weiß, man wird mir ein Grund mehr sey, warum die Bill in werden muͤsse; in dieser Beziehung aber

den größten Schwierigkeiten verbunden i wesentlich zu veraͤndern.““ (Großer Beifall.)

irgend eine bedeutende Veranderung hoffe daher, daß meine edlen Freunde ten lassen, dem Beispiel des

ton) gestern gemacht hat. Vergleich.

Graf vor einigen Monaten einen Plan

sch reiten.

Bill den besten Interessen des Landes

Vertheidiger

Jahres bis zu dieser Stunde einen Schritt vorwaͤrts gethan? ist jetzt mehr Aussicht, einen Vergleich zu Stande zu bringen, alt Wer jetzt fuͤr die zweite Lesung stimmt, thut dies in der ung, daß er die Bill nehmen muß, wie sie ist, ohne eine

damals? Ueberzen

einzige Veraͤnderung von Wichtigkeit zu erlangen.

Mögen die edlen Lords, welche fuͤr die zweite Lefung stimmen wol— len, beden gen, daß sie eine Verantwortlichkeit mit übernchmen, die bis jetzt allein auf dem Ministerium lastete, eine Verantwortlich⸗ keit fuͤr alles Ungluͤck, welches ihr Entschluß uber das Land bringen koͤnnte.“ Nachdem der Redner seine fruͤheren Einwendungen ge⸗ im Allgemeinen neuerdings auseinandergesetzt und fsonders auß die revolütionnaire Tendenz derselben hing eidicfen hatte, ing er, zum letzten Theil seiner Rede über und sagte: „Es kann kein weifel mehr obwalten, daß im Lande ein allgemeiner Wunsch nach

en die Bill im

Reform vorherrscht. Ich leügne es nicht. Es wird in

und in allen Bittschriften versichert, daß es Zeit seh, cine Art Von Parlaments⸗Reform eine Abstellung der bestehenden Mißbraͤuche zahle l . Wenn diese That⸗ sachen wahr sind, und ich glaübe nicht, daß man sic bestreiten kann, fo fragt es sich, ob es nicht die Pflicht des Parlamentes ist, Sorge ü daß die Verbesserungen allmalig' und vorsichtig fuͤhrt werden? Beifall.) Sollten wir nicht bedenken, daß jeder Schritt mit Gefahren umgeben ist, und daß deshalb nicht einer mit Ueber⸗ ogar nicht unmoͤglich, daß wir ietzt vorliegenden Maßregel gelangen Jahren und nach erle eintreten. wir den ehrwuͤrdigen Charakrer der Institutionen dieses Landes be—

kei den Wahlen in ueberlegung zu' nehmen. zu tragen,

eilung gethan werden darf? Es ist f im Verlauf der Zeit zu der können; aber dies darf jedenfalls erst nach vielen

reiflicher Ueberlegung jedes einzelnen Schrittes

wahren wollen, so muͤssen wir Alles vermeiden, was einer lebereilung ̃ cht. m Lassen Sie uns, Mylords, noch fehen, ob die Bill' im Fall sie durchginge, die Regierung wohlfeiler und besser machen

aͤhnlich sieht.

wuͤrde. Fragen wir uns, ob die

zu blicken, was in Paris im Laufe der fetten funden hat, und zu sfehen, ob es dort der Fall war.

zu glauben, wensi man wahrnimmt, daß, waͤhrend Ludwig XVIII. und Karl X. auf dem Throne faßen, die Ruhe in Paris mit einer Gendarmerie von 500 bis 10690 Maun aufrecht erhalten wurde; aber seit der Juli⸗Revolution hat die Regierung wenigstens einmal in jedem Monat 60,100 Mann in Bewegung setzen muͤssen, um die Ord—⸗ nung der Stadt aufrecht zu erhalten. Ich bitte Ew. um Entschuldigung, daß ich Ihre Zeit so lange in Anspreuch genom— ich hielt es fuͤr meine Pflicht, Ew. Herrlichkeiten

men habe; aber

zu uͤberzeugen, daß der Weg, den mein edler Freund eingeschlagen

hat, mit seine gut begruͤndeten und von uns getheilten Meinun r vorliegenden Bill im Widerspruc steht, daß kein Grund vorhanden i, seinem Beispiele zu folgen, einzig richtige und sichere Weg, den Sie einzüu— schlagen haben, der ist, die zweite Lesung der Bill zu verwerfen.“ Nachdem sich der Herzog von Wellington schon unter lau—

von der Ünzweckmaͤßigkeit der

sondern daß der

tem Beifall der Opposition niedergelassen hatte,

noch einmal und sagte, daß er vergessen habe, sich uͤber die von dem edlen der (von Buckingham) angekuͤndigte Bill zu aäu— ein edler Freund diese Bill vorbringen sollte, so

ßern. Wenn wuͤrde er derselben seine

aus den Bemerkungen seines edlen Freundes eine Maßregel, deren Grundsätze ganz von der vorliegenden ab— Lord Grantham sagte, daß er die Frage reiflich bei sich erwogen habe, ob er jetzt mit gutem Gewissen ein anderes er fuͤhle aber, daß Er habe damals gegen die zweite Lesung Der letzte Redner, der sich in der heutigen Sitzung vernehmen ließ, war Lord des Herzogs von Wel— lington und der uͤbrigen Oppositions-Pairs zu widerlegen Und sein und seiner Freunde veränderte Ansicht dürch den Drang der wobei er im Wesentlichen dieselben Argumente anfuͤhrte, deren sich der Graf Haddington in der ge⸗ strigen Sitzung bedient hatte, und beschwor alle Mitglieder auf seiner Seite des Hauses, seinem Beispiele zu folgen.

sprechen, die dem Hause noch nicht vorliege,

wichen.

Votum als vor 6 Monaten abgeben koͤnne; er dies nicht vermoͤge. . gestimmt und werde es jetzt wieder thun.

Wharncliffe. Er sfuchte die Vorwuͤrfe

Umstaͤnde zu rechtfertigen,

von Winchilsea trug sodann

Das Haus trennte sich um . her ha hs. dieser Sitzung wurde

auf 1 Uhr.

unterstuͤtzte. fur die zweite Lesung stimmen, 10 Pfund⸗CLensus einwilligen.

Civil-Regierung mehr Macht über das Land erhalten wuͤrde, als sie in diefein Augenblick besitzt, ob es mdͤglich ist, daß die Regierung sich mit einer geringeren Militair⸗ Gewalt behelfen kann? Ich ersuche Eure Herrlichkeiten, auf alles das zwei Jahre stattge⸗

ganze Aufmersamkeit widinen, um zu sehen, ob sie ohne Gefahr in 'ein Gesetz verwandelt werden konne. Es sey ihm nicht möglich, eine Meinung uͤber eine Bill auszu⸗ so viel er indessen abnaͤhme, sey es

auf die Vertagung der Debatte für den folgenden Tag an, welche sogleich genehmigt wurde.

Sitzung vom 11. April. i die von neuem aufgenommene Debatte über die Reform-Bill noch nicht zu Ende gefuͤhrt von Winchilsea und der Herzog von Buckingham sprachen zuerst gegen die zweite Lesung, die der Graf von Radnor Der Bischof von Lincoln erklaͤrte, er wolle zwar doch werde er niemals in den Graf von Falmouth und Mar— Mis von Bristol waren entschieden gegen die Bill, die vom Bischof von London in Schutz genhmmen wurde.

1 ‚. , K ,

schof von Exeter meinte, der Koͤnig könne der Bill unmoͤg lich seine Zustimmung verleihen, ohne dem Interesse der Irlaͤndi⸗ schen Kirche zu schaden und auf diese Weise seinen Kroöͤnungs⸗ Eid zu verleben. Er sey mithin wider die zweite Lesung, fur die sich jedoch der Bischof von Llandaff unter dem Vorbehalt erklaͤrte, daß die Bill im Ausschusse verbessert werde. Der Marquis von Lans dow ne sprach schließlich zu Gunsten der Bill, worauf sich das Haus (wegen des auf morgen angesetzten Hof⸗Festes) auf uͤbermorgen den 13. April vertagte.

London, 13. April. Der Konig hat gestern den Groß⸗ kreuzen des Bath-Ordens ein großes Mittagsessen zur Jahres— feier des vor 55 Jahren vom Abmiral Rodney über di Fran⸗ zoͤsische Flotte erfochtenen Seesieges gegeben. Unter dem golde— nen Geschirre, welches in großem Neichthum besonders auf ei—⸗ nem Neben Buͤffet prangte, bemerkte man auch eine große aus erbeuteten Spanischen Doublonen gefertigte Vase.

Heute war im Oberhause der Zudrang großer, als jemals. Nach Abmachung einiger laufender Sachen und Petitionen fing Lord Wynford in der Diskusston uͤber die Reformbill wieder an; die Abstimmung, meinte man, wurde unfehlbar in dieser Siz“ zung stattfinden und wohl nur eine Mehrheit fuͤr die zweite Lesung von 14 Stimmen llefern, falls nicht noch einige gewon— nen wuͤrden. Im Unterhause ward der erste Bericht des Westindischen Ausschusses erstattet. Die zweite Lesung der Schot⸗ tischen Neformbill bleibt bis nach den Ferien ausgesetzt. Lord Palmerston antwortete auf eine Frage des Sir R. Peel, daß die Regierung keine Nachricht von einer angeblichen Blokade von Madeira habe.

Im Unterhause waren dieser Tage die Verhandlungen nicht von wesentlichem Interesse; gestern wurde es nicht vollzählig.

Unsere heutigen Blatter geben aus denen von Bruͤssel die neuesten Konferenz-Protokolle.

Nach Briefen aus Belle-Isle vom 31. Maͤrz, war die dritte Abtheilung der Flotte Dom Pedro's bereit, unter Segel zu gehen. Sie bestand aus drei Fahrzeugen, die ein Corps von 8h0 Mann Franzoͤsischer Freiwilliger, meist gedienter Sol⸗ daten, an Bord hatten. Diese werden von einem Portugiesen, Freire d Andrade, der unter Napoleon gedient hat, befehligt. Dem Vernehmen nach, soll eine vierte Division auf Belle⸗Isle ausgeruͤstet werden.

London, 10. April. Gestern Abend endlich schlu Graf Grey dem Oberhause die zweite Verlesung der dic bol e in einer hoͤchst milden nachgiebigen Rede vor, worin er noch einmal seine Bereitwilligkeit zu erkennen gab, wenn man nur die Bill zum zweiten Verlesen kommen lassen und somit den Grundsatz anerkennen wolle, daß eine Reform des Unterhauses durch die Ausdehnung der Vertretung auf großere Staͤdte, die bisher nicht vertreten worden, durch die Hinwegnahme der Ver— tretung von einer Anzahl der am meisten verfallenen Ortschaften und endlich durch die Vermehrung der Waͤhler noth vendig sey im Ausschuß sich zu allen Veraͤnderungen im Einzelnen zu verstehen, die er ohne Verletzung jenes Grundsatzes gestatten koͤnne. Noch ehe der Graf seinen Vorschlag zu eroͤffnen an—̊ gefangen, hatte der Herzog von Buckingham die Erklaͤ— rung zu Protokoll gegeben, daß, im Fall, wie er hoffe, das Haus das zweite Verlesen der ministeriellen Bill ver werfen sollte, er sich verpflichte, gleich nach den Oster— ferien einen Reformplan vorzuschlagen, wonach gewisse, noch zu bestimmende, unvertretene Städte Vertreter erhalten und das Wahlrecht in allen ausgedehnt werden solle, dagegen aber, um die Anzahl der Mitglieder des Anterhauses nicht zu ver— mehren, so viele kleinere Orte ihre jetzigen Vertreter verlieren sollen, doch so, daß keiner derselben leer ausgehen, sondern (wie in Schottland und Wales geschieht) mehreren Ortschaften zu⸗ sammen die Wahl von zwei Vertretern bleiben solle. Diese Er⸗ klärung theilt die Gegner der Minister nun in drei Parteien, erstens in die äußerst kleine der Gegner aller Reform, zwei⸗ tens in die Schwankenden, welche fuͤr's zweite Verlesen? der ministeriellen Bill stimmen wollen, in der Hoffnung, im Ausschuß bedeutende Modificationen zu erlangen, und mit dem Vorbehalt, im entgegengesetzten Fall gegen das dritte Verlesen zu stimmen, und endlich in diese letzte gemäßigte Reformpartei, welche in der eilften Stunde mit Anerbietüngen auftritt, die unter dem Herzog von Wellington und vielleicht noch gleich im Anfange, als die Mi— nister den eigenen Reformplan entfaltet hatten, mit Freuden an— ßenohnnen worden waren. Graf Grey benutzte dieselbe, um zu beweisen, daß ein jeder, der nicht gegen alle Reform ware, nuͤn fuͤr's zweite Verlesen seiner Bill stimmen muͤsse, da die Gegner ö ja nun selbst die Grundsäͤtze derselben,

zu be⸗

; wir wissen, wenn

Haben die Und

Hoͤrt, hört!)

allen Adressen

einge⸗

Wenn

Dies ist nicht

Herelichkeiten

. naͤmlich die Bewilligung und andererseits das Entziehen von Vertretern, fo wie die Ius, dehnung des Wahlrechts, anerkannt haͤtten und folglich auch der Vorwurf einer Revolution, den man seiner Maßregel gemacht, nicht länger darauf haften koͤnne. Da der Graf es fuͤr noͤthig hielt, die Grundzuͤge der Maßregel noch einmal auseinanderzusez⸗ zen, so durfte es vielleicht nicht uͤberstuͤssig seyn, solche gleichfalls wieder in's Gedaͤchtniß zu rufen. Bekanntlich besteht das Un⸗ terhaus dermalen aus 558 Mitgliedern. Von diesen werden 89h von England, 26 von Wales, 109 von Irland und 45 von Schottland gewahlt. Von den 489 werden nur S0 von den Grafschaften und die uͤbrigen von größeren Städten (Eities) und Burgslecken (Boroughs) gesandt, wahrend die 4 von Wales, obgleich zum Theil von Flecken geschickt, ganzlich im Territorial-Interésse gewahlt werben. Dem nenen Plan nach

erhob er sich

sollen der Englischen Boroughs jede ihre beiden Vertreter, die Stadt Jarmouth 2 von 4 und 390 endere jede einen

verlieren. Von diesen sollen 64 an die großeren Städte, 3 an Wales, 8 an Schottland und 5 an Irland gegeben und alle uͤbrige unter die Englischen Grafschaften vertheilt werden. Dann aber soll in allen Städten und Flecken ein Jeder das Wahlrecht erhalten, welcher wahrend eines ganzen Jahres vor einer Wahl im Besitz eines Hauses von 190 Pfund jährlichem Zinswerth und daruber gewesen ist. Die Haupteinwendungen gegen den Plan sind folgende: 1) daß es ein Rallb sey, irgend einem Ort oder einer Person, ohne daß solche sich desselben durch ein erwiese⸗ nes Verbrechen unwürdig gemacht, ein polltisches Recht zu entziehen, wie man in Hinsicht auf jene Boroughs thun wollte; 2) daß durch Letztere nicht nur die Soͤhne der Pairs Gelegenhest faͤn⸗ den, sich im Unterhause als Staatsmänner zu uͤben, soöndern auch jeder Handels und Gewerbzweig, so wi! jede Corporation im Lande, darin das Mittel fände, ihr Interesse vertreten zu se⸗ hen, jungen talentvollen Mannern aber der Weg geoͤffnet sey, fruͤhzeitig ins Parlament zu kommen und sich dort zu Aemtern und Wuͤrden emporzuschwingen, wie die Geschichte Aller Zeiten es beweise; 3) daß die Vertreter, welche man der Hauptstadt und der Umgegend zutheilen wolle, der Demokratie ein zu gro⸗ ßes Uebergewicht geben wurden, welches dieselbe auch schon ohne⸗ dem in allen größeren Staͤdten mittelst der Ertheilung des Wahlrechts an eine sehr niedrige und zahlreiche Volksklasse, durch

die niedrige Basis von 10 Pfund Hauszins als Berechtigungs⸗

Der Graf

Auch in

Der Graf

Der Bi⸗

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