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norm, erhalten wurde. Da man jedoch jetzt angenommen hat, daß allerdings wohl unter gewissen obwaltenden Umstaͤnden eini— gen Boroughs die Vertreter entzogen werden koͤnnen, so scheint es sich nur noch um das Mehr oder Weniger zu handeln; und da die Minister sich auch geneigt zeigten, dre Basis fuͤr's Wahlrecht hoher zu stellen, so halte ich es nunmehr nicht fuͤr unmoglich — hesonders bei der Trennung unter den Geg— nern — daß man zu einem freundlichen Vergleich kommen werde. Die Nation, duͤnkt mich, ist der ganzen Sache so muͤde, daß sie sich gern einige Nachgiebigkeit gefallen lassen wird; besonders
da sie sich hernach um so eher schmeicheln darf, das jetzt Geop⸗
ferte spaͤter wieder zu erlangen. Lord Ellenborough hielt eine lange und gute Rede gegen die Bill und schlug vor, daß solche in 5 Monaten wieder verlesen werde (eine hoͤfliche Art, einen Gesetzvorschlag zu verwerfen); dabei aber verhehlte er sich nicht die Gefahr, welche diese abermalige Verwerfung herbeifuͤh— ten konnte. Mehrere andere Lords erkannten dieselbe eben— falls an, erklaͤrten sich aber dennoch fuͤr seinen Vorschlag, da diese J ihnen minder groß schien, als die An—
o revolutionnairen Prinzips. Dagegen aber sagten die Lords Haddington und Gage, sie seyen bereit, jetzt fuͤrs zweite Verlesen zu stimmen, weil sie fuͤrchteten, eine aber⸗ malige Verwerfung wuͤrde die Nation so aufbringen, daß das Oberhaus nachher gar keine Gelegenheit mehr haben wuͤrde, in diesem oder einem noch ausgedehnteren Reformplan, den man ihm ganz gewiß aufzwingen wuͤrde, diejenigen Verbesserungen zu machen, wozu ihnen noch jetzt eine Moglichkeit vorhanden zu seyn scheine. Dies waͤren nun schon fuͤnf Stimmen fuͤr das zweite Verlesen, die das vorige Mal dagegen oder neutral wa— ren. Wie viele mehr es deren giebt, wird sich wohl vor Mittwoch nicht zeigen, weil man wahrscheinlich die De— batte auch heute Nacht wieder vertagen wird, wie diesen Morgen geschehen. Wahrscheinlich wird es von der Groͤße der Mehrheit abhängen, ob die Regierung neue Pairs machen wird. Daß sie, wie ein Geruͤcht sagt, erst den Verfuch machen wolle, sich alle Veraͤnderungen gefallen zu lassen, und nur erst, wenn das Unterhaus nicht in dieselben willigte, zu diesem letzten Mit— tel schreiten wolle, ist kaum glaublich. — Die Cholera ist Gott— lob in London in schneller Abnahme. — Aug. Wilh. v. Schlegel hat uns letzten Freitag verlassen. Vergangenen Mittwoch speiste er noch im Deutschen Verein, wobei Hr. Graf von Mandelsloh den Vorsitz fuhrte. Als seine Gesundheit ausgebracht ward, dankte Hr. v. Schlegel mit kurzen Worten und gab als Toast:
Dem Andenken Göthes! worauf dann von allen Anwesenden mit
feierlichem Ernste getrunken ward.
Niederlande.
Amsterdam, 14. April. Nachrichten von der Graͤnze zu— folge, sind die Belgischen Truppen wieder in unaufhoͤrlicher Be— wegung. Die in Antwerpen und der Umgegend befindliche An— zahl schaͤtzt man auf 20,000 Mann, und sollen in Flandern, diesseits Gent, noch ungefähr 9000 Mann versammelt seyn. Die feindselige Stellung der Belgier machte denn auch unserer— seits eine Veraͤnderung in der Aufstellung der Flotte vor Ant— werpen nothwendig, welche sich nunmehr der Citadelle noch mehr genaͤhert hat.
Uebermorgen sollen hier die beiden neuerbauten Kriegsschiffe „van Speyk“ und „Urania“ vom Stapel gelassen werden.
Antwerpen, 13. April. Im hiesigen Journal liest man: „Gestern Abend zwischen 10 und 11 Uhr hoͤrte man mehrere Flintenschuͤsse in der Gegend des Fort du Nord. Heute erfaͤhrt man, daß sie auf ein Hollaͤndisches Fahrzeug abgefeuert worden sind, welches, den Mondschein benutzend, vor allen uünseren Batterieen vorbei nach der Téte de Flandres gesegelt ist, wo es heute Morgen Truppen ausschiffte. — Es ist eine große Un— vorsichtigkeit, in der Nacht vor der Stadt vorbei zu fahren, be— sonders von Seiten der Hollander, welche keinem Schiffe ir— gend einer Nation erlauben, ihren Kriegsschiffen nach Sonnen— Untergang vorbei zu segeln. Es ist daher kein Grund vorhan— den, warum die Hollander ungestraft vor unseren Festungswer— ken vorbeifahren sollten. Da wir morgen Vollmond haben und die Hollaͤnder das Vorbeifahren vielleicht noch einmal versuchen,
— — —
so duͤrfen sich die Einwohner nicht beunruhigen, wenn sie Flin— ten- oder vielleicht Kanonenschuͤsse während der Nacht hören.“
Es wuͤrde dies etwas ganz Natuͤrliches seyn.“
Bruͤssel, 13. April. In der gestrigen Sitzung der Re— präsentanten-⸗ Kammer wurden die Berathungen uͤber die einzelnen Artikel des Budgets des Ministeriums des Innern fortgesetzt.
Im Belgischen Moniteur liest man: „Offizielle Be—
richte, welche heute im Ministerium des Innern eingetroffen sind, widerlegen das von einigen Reisenden verbreitete Gerücht;
von dem Ausbruch der Cholera in St. Quentin. — Mit Aus— nahme von Calais hat sich die Cholera noch in keinem Orte zwischen dem Departement der Seine und unseren Graͤnzen gezeigt.
Jh land. Berlin, 19. April. Aus Staßf urth (Reg. Bez. Mag—
deburg) vom 14. d. wird gemeldet: Gestern wurden hier die neu!
gewaͤhlten , , durch den Koöͤnigl. Kommissarius Hrn. Landrath Baron v. Steinacker in Eid und Pflicht ge— nommen und in ihre Aemter feierlich eingesetzt. Sonach ist denn in hiesiger Stadt die uns von des Koͤnigs Majestaͤt huld— reichst verliehene revidirte Staͤdte⸗Ordnung als foͤrmlich einge— fuͤhrt zu betrachten. Ein Buͤrgerball auf dem hiesigen Rath— hause schloß die Feier des Tages. Wenn irgend eine Stadt, in welcher das hoͤchst wichtige Gesetz in Kraft getreten ist, es sich ruͤhmen darf, daß fast Jeder debei Interessirte zufrieden ge— stellt ist, so kann Staßfurth solches im vollen Maße. Denn sowohl bei den Wahlen der Stadtverordneten und Stellver— treter, als auch der Magistratspersonen, ist Ruhe, Ordnung und Buͤrgersinn vorherrschend gewesen.
Die gestern unter der Rubrik Wissenschaftliche Nach— richten erwahnte kleine lithographirte Post-Karte von Deutsch— land ist, außer im Koͤnigl. lithographischen Institute selbst, in
der Nicolaischen Buchhandlung Bruͤderstraße Rr. 13. (nicht aber
in der Haude und Spenerschen Buchhandlung) zu haben.
—— —
Vierhundertjäahriges Jubelfest
der Befreiung der Stadt Bernau von den Hussiten.
Die Stadt Bernau pflegt alljährlich den Tag durch Got— tesdienst festlich zu begehen, an welchem unter der Regierung des ersten Churfuͤrsten von Brandenburg aus dem glorreichen Hohenzollerischen Hause die Hussiten von ihren Mauern ver— trieben wurden. Am 23sten Freigniß gerade vierhundert Jahr her seyn, und die Tapferkeit,
pril dieses Jahres aber wird dies
* 4 mit welcher damals mehrere Maͤrkische Städte einen uͤberlegenen Feind abschlugen, verdient wohl in Erinnerung gerufen zu werden.
Auf dem im Jahr 1431 gehaltenen Reichstage zu Nuͤrn— berg beschlossen die Deutschen Stande, welchen die Kriegslust der Husstten immer gefährlicher erschien, ein neues Heer zum An— griff auf Boͤhmen zusammenzubringen, wozu die Mark Bran— denburg 309 Lanzen, der Bischof von Brandenburg 15, der Bi— schof von Havelberg 5 und der Bischof von Lebus 19 Lanzen stellten. Den Oberbefehl uͤber das Neichsheer vertraute der Kai— ser dem ersfahrensten Felsherrn jener Zeit, dem Churfuͤrsten Fried—⸗ rich dem Ersten von Brandenburg, an, welcher auch wegen seiner Frän⸗ kischen Besitzungen bei den Unruhen in Boͤhmen sehr betheiligt war. Indessen machte der aufgeregte Zustand des Landes einen Feld— zug gegen Böhmen schwierig, die Deutschen Truppen wurden bei Toͤplitz zerstreut und kamen, bei der schlechten Verfassung des Heeres „schelmlichen.“ Heim, wie ein alter Chronist sich aus— druͤckt. Die gereizten Boͤhmen beschlossen, sich an dem Chur— fuͤrsten zu raͤchen, Und fielen im folgenden Jahr 1432 in Franken und, die Lausitz durchziehend, in die Mark Brandenburg ein. Vierzehn Tage vor Ostern erschienen Hussitische Schwaͤr— mer unter der Anführung des Procopius und Wil— helm Kostka vor Frankfurt an der Oder und brannten die Gubener Vorstadt und das vor dem Thore belegene Karthaͤu— serkloster nieder. Die Frankfurter Buͤrgerschaft wagte einen Aus— fall und lieferte ihnen bei Muͤllrose ein gluͤckliches Treffen, in— dessen kehrten sie am Palmsonntag wieder und versuchten noch— mals vergeblich die Stadt zu erobern. Am folgenden Tage ver— brannten sie das Staͤdtchen Lebus und das dabei gelegene bi— schoͤfliche Schloß und verbreiteten sich verwuͤstend uͤber die Bar— nimschen Kreise der Mittelmark. Sie eroberten und pluͤnderten in der Osterwoche Muͤncheberg, Altlandsberg und Strausberg, zerstorten die Domkirche in Fuͤrstenwalde und verbrannten das Dorf Gersdorf bei Neustadt Eberswalde, und gleichzeitige Urkunden besagen, daß alle diese Orte „grsblichen verderblichen Schaden von den schnoͤden verdammten Ketzern“ genommen haben. Hierauf suchte ihr An— fuͤhrer, Wilhelm Kostka, die Stadt Bernau zu erstuͤrmen, hier aber wurde ihrem weiteren Vordringen ein Ziel gesetzt. Die Buͤrgerschaft wehrte sich tapfer von den Mauern herab und em— pfing, wie die alten Maͤrkischen Geschichtschreiber Angelus und Haftiz erzählen, die Anstuͤrmenden mit heißem Brei. Inzwischen hatte uch einer der Söhne des Churfuͤrsten, wahrscheinlich Mark⸗ graf Johann, der Alchymist, welcher wahrend der Abwesenhelt seines Vaters die Statthalterschaft in der Mark fuͤhrte, ein Heer von 6(1 Mann gesammelt und lagerte sich damit zwischen dem Berliner und Muͤhlen⸗Thor bei Bernau. Einer alten Sage zufolge, soll ein Bettler, dessen Bild in der Kirche zu Bernau gezeigt wird, gemeldet haben, daß die Hussiten in ihrem Lager sich der Voͤllerei uͤberlassen hätten. Neunhundert wackere Buͤrger und Soldner aus Bernau vereinigten sich mit dem Markgrafen, welcher die Feinde rasch angriff und sie auf den sogenannten rothen Feldern unweit Bernau in die Flucht schlug, so daß sie mit Zurijeklassung vieler Waffen und ihres Gepaͤckes in die Lau— sitt zuruͤck eilten. Viele Todte ließ der Magistrat auf dem Schlachtfelde verbrennen. Auf diese Art wurde die Mark von weiteren Verwuͤstungen und Graͤuelthaten der Hussiten befreit, und der Tapferkeit der Buͤrger von Bernau gebuͤhrt dabei ein vorzuͤglicher Antheil.
Die Schlacht ereignete sich am St. Georgentage, Mittwoch nach Ostern, den 23. April 1äz2. Noch jetzt zeigt man in Ber— nau in der Katharinen-Kirche Pfeile und Bogen aus hartem Holz und Fischbein, welche den Hussiten abgenommen wurden, und auf dem Rathhause alte Ruͤstungen, welche aus dieser Zeit herrühren sollen. Das eroberte Zelt des Kostka, welches ehemals auch daselbst gezeigt wurde, ist vermodert.
Im folgenden Jahre 14633 wurde jedoch die Neumark noch— nals von den Hussiten heimgesucht. Sie gehoͤrte damals dem Deuischen Ritter-Orden, welcher in Krieg mit dem Koͤnig von Polen verwickelt war. Schon 1432 schrieb Johann von Wedel, Ritter des Deutschen Ordens, dem Hochmeister, wie er in Er- fahrung gebracht habe, daß die Boͤhmen sich sammelten, um in die Neumark zu ziehen. Im Fruͤhjahr 1433 brachen hierauf auch mehrere von den Polen zur Huͤlfe herbei— gerufene Hussitische Haufen in die Neumark ein und dran— gen verwuͤstend bis gegen Stettin vor. Soldin, Schoͤnfließ und Friedeberg wurden von ihnen niedergebrannt. Am Sonn— abend vor Sanet Johannes Baptista (24. Juni) erschienen sie vor der Stadt Königsberg in der Neumark und berannten die Mauern, die Buͤrger vertheidigten sich aber so tapfer, daß sie abziehen mußten. Bis zur Reformation wurde auch in Koͤnigs— berg alljährlich am Sonntag vor dem Johannistag eine feierliche Prozession und Dankgebet fuͤr diese Befreiung gehalten. ;
G. W. v. R.
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In Paris waren erkrankt, gestorben.
bis zum 10ten April Mittags. . 5908 22335 hinzugekommen vom 10ten bis z. 11Iten ... 8506 361 = = 21 Ueberhaupt ... 67585 2596
In London 4 . . erkrankten am 10. April 53 Personen, starben 22, genasen 34,
= . 24 = ; 15, ( 17 Im Ganzen erkrankten seit dem Ausbruch der Cholera 2363 Personen und starben 1251. — In England und Schottland
zusammen (mit Einschluß von London) sind seit dem Ausbruch der Cholera im Ganzen 10,01 Personen erkrankt und davon 3877 gestorben.
Meteorologische Beobachtung.
16325 Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 18. April. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
Ma- Luftdruck . 337,0 Par. 336,2“ Par. 35, Par. Quellwjrme 6,3 R. guftwärmz?. 6 R. 11,652 R. 566 N. gluffzrme 9.50 8
Thaupunkt. — js eHRt. Ji J. — do FR. Tiuffwwärme ,' R.
Dunstsaͤttgg. 65 pCt. 35 pCt. 51 pCt, Bodenwärme 6,9 R. Wetter heiter. sonnig. sternhell. Ausdünsmug 1555. Wolkenzug. — — 1
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Nicht- Amtliche Cours- Notizen.
Beilin. 19. April. (Ende der Börse.)
gest. 53 Met. 314. 48 do. 803. B. Aetien 793. Russ. Engl. 1001.
do. Iloll. (18336) 913. Holn. Pehr. 83. do. Part. 553. Dän. Engl. —. Nied. wirkl. Sch. 423. do. 683 An. 9331. Neap. Engl. S3. do. Falc. 75.
London, 13. April.
33 Cons. S3z, anf Rechn. Si, Bras, 43. Din. 664. Griech., 293. Niederl. 431. Rus, 973.
St. Petersburg, 41. April. Ilamhurg 3 Mon. 95. **. Silber-kuhel 66 Kop. n,, ,, Psandheiele 86. Part. - Obl. 332. Russ. Assign. 1791.
Berliner Börs e. Den 19. April 18332. Amtl. Fonds- und Geld- Cours Zettel. (Prersss. (o
ische Staats—⸗
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Allgemeine
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nuar 1836 ab ganzlich eingehen soll. Im Vllten Titel (Art. 48) wird die gewohnliche Einnahme suͤr 1832 auf 957, 82,791 Fr. und, im hsten Arrikel die außerordentliche Einnahme auf 70,498,267 Fr., als den Ueberrest des Budgets von 1851, und auf 75,0110, 090 Fr. aus dem Ertrage des Verkaufs der Staats—⸗
r. in , 5 ;
S. Schul- Sell. 4 1 94 937 Osipr. Piandbrf. 4 85 J 12. Berl 1n, S onnab end den 21 sten A pr il kr. Engl. Anl. 18 5 — i014 bomm. Plandbrs. 4 101 imm. , 368. * . : e r. Ens. Anl. 25 — i014 Kur- u. Neum. do. 4 105. 3 — K /// — e mmm, Pr. Engl. Otzl. 30 4 377 877 Schlesische do. 4 105 — — —— kKurm. Gil. w. I. C. 4 92. — , , . — — Neum. Int. Sch. du., 4 921 — X. Sch. d. K. u. N. — 36 ; . 4 , . 4 941 . ö ; A m t l 1 chM l N 0 ch 67 ch . n.
znigsbg. d. 4 — 937 ; Elbinger do. 44 — S4 oll. vollsv. Dak. — 18 Kronik des 24 ges. Lauz. do. in Fb. — 343 — Neude dito. — 19 ö . Woeslpr. Plandbr., 4 97 — Eriedrichsd'or .. — 1 Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Herzoglich Sachsen⸗ i rosshz. Pos. do. 4 1 99 Henn, —ů 3 ingenschen Kirchenrath und Pastor Wagner zu Metzels Waldungen abgeschatzt.
Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.
Wechsel- Cours. Des Königs Majestaͤt haben den bisherigen außerordent⸗ n Professor in der juristischen Fakultat der Universitaͤt zu , 250 El. Kur — gzberg, Dr. Sanio, zum ordentlichen Profeffor in der ö 250 T. 2 Mt. — ichen Fakultaͤt zu ernennen und die fuͤr ihn ausgefertigte ,, , 30 Mk. Kurz 154 nllung Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruht. J / 300 ik. 2 At. 1521 * 2 . JJ . ) ö. 6 Der Dr. med. Hohl in Halle ist zum außerordentlichen ö 03 Fisor in der medizinischen Fakultät der dortigen Koͤniglichen d JJ i PWKersitat ernannt worden. . 100 Tul. 2 Mt. 99 . . 100 IhI. 8 Lage ies M Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, , 1 08! ordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am Kö— n n ne,, . 169 Ep. 3 Woch. — . Saͤchsischen Hofe, von Jordan, von Dresden. , ä 600 FI. kurz — Q —
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Frankreich.
Deputirten-Kammer. Sitzung vom 12. April. ichtrag. In dieser Sitzung wurden die Berathungen uͤber gEinnahme-⸗Budget beendigt. Die Artikel 16 bis 36 in Be— f der Forterhebung der Personal- und Mobiliar-, so wie der ür, und Fenster-Steuer nach dem bisherigen Fuße gingen fh einer kurzen und unerheblichen Diskussion durch. Der Ie Titel des Budgets (Art. 32) handelt von dem Einregistri— sswesen. Die Abgabe belaͤuft sich bei Schenkungen, Erb— ssten oder Legaten, je nach dem Grade der Verwandtschaft, den Mobilien auf 2 bis 6 und bei den Immobilien auf 41 9 Prozent. Der General Bertrand betrachtete diese Steuer unmoralisch und antisocial, da die Gesetze dazu bestimmt ren, den Buͤrger zu beschuͤtzen, nicht aber ihn auszupluͤndern, d die Regierungen sich nicht als den einzigen wahren Eigen— smer, den Buͤrger aber als bloßen Nutznießer betrachten duͤrf— Man erfuhr bei dieser Gelegenheit aus einer Rede des n Calmon, daß die Einregistrirungs-Gebuͤhren fuͤr die ihhassenschaft des Herzogs v. Bourbon sich mindestens auf Mill. ulfen werden. Nach einigen Bemerkungen des Hrn. Caumartin p des Berichterstatters Herrn Hümann zu Gunsten der uchten Abgabe, ließ sich der General Bertrand noch einmal hider vernehmen und schloß auch diesmal wieder seinen Vor— ginit den Worten: „Ich verlange eine unbeschränkte Preß— theit!“ Der Z2ste Artikel wurde hierauf genehmigt. Herr süre⸗Dere trug auf einen Zusatz-Artikel des Inhalts an, ß nan die Renten-Inscriptionen, sobald dieselben durch Schen— 9 foder Erbschaft in andere Hande uͤbergehen, umschreibe und Tagesordnung war sodann die Fortsetzung der Berathungen n ebenfalls der Einregistrirungs-Abgabe unterwerfe. Herr inann widersetzte sich diesem Vorschlage, da derselbe mit n Einregistrirungs⸗-Gesetze vom 22. Prairial des Jahres il. liz im Widerspruche stehe. Der Finanz-⸗-Minister fuͤgte n, es koͤnne uͤber diese Frage durchaus kein Zweifel obwal— wo eine Nachlassenschaft bloß aus Renten-Infcriptionen be— he, da sey gesetzlich durchaus keine Abgabe zu entrichten. nLaffitte meinte, es lasse sich allerdings nicht in Abrede (in, daß eine gewisse Ungerechtigkeit darin liege, einer Gattung Vermögen den Vorzug vor der anderen dadurch zu geben, daß n diese besteuere, jene aber nicht; indessen handle es sich hier Feiner gesetzlichen Bestimmung, im Vertrauen auf welche die hitlisten ihr Geld hergegeben haͤtten, und da der Staat sich der durch den Drang der Umstände noch ferner genoͤthigt sehen we, Anleihen zu machen, so sey es vor Allem von der hoͤch— n Wichtigkeit, daß er den von ihm uͤbernommenen Verbind— sfeiten treu bleibe. Hr. Debelleyme bestritt den Grundsatz, j der Staat an das Gesetz vom Jahre Vll kontraktmaͤßig ge— wen sey. Wer ein Grund-Eigenthum kaufe oder sein Geld irgend eine andere Weise anlege, kontrahire unter dem Ein— se eines Gesetzes, jedoch eines solchen, das dem Gesetzgeber K. immer modifizirt . auf diese Weise terbrochen bereits langer als 8. Monate, geschlossen werden in der gegenwärtigen Session mehrere Gesetze ver— — i. ,, nud in diesen . unrl erbat worden; es sey hier nicht die Rede da— bei dem Ministerium des Innern Berichte mit denn? i nenten Inseriptionen einer Steuer w renn er, eingegangen, daß überall die zweckmaͤßigsten Maßregeln] Venn, von leder Machlassenschaft, ohne Rucksicht auf wendung oder doch zur Bekämpfung der Cholera getrosih Besi , G, besteh, die uf der Wechfz den. In die Bourgogne scheint die Seuche sich bereits me stehende Abgabe zu erheben. Der Großfiegel— reren Punkten Eingang verschafft zu haben. Hier bessert ö men 36. e Verwunderung uͤber diese Ansicht zu er⸗ Gesundheits-Zustand seit einigen Tagen auf eine merh cen. irn däberief sih darauf, daß alle zwischen dem Staate und tan , , , . Erkm ö wwatmanne eingegangenen Verbindlichkeiten heilig waͤren ; ; ö n . zürden. Cine „unter keinerlei Bedingung verletzt werden koͤnnten; Überdies in den amtlichen Listen mit aufgefuͤhrt wurden. E M Le auch noc 8j . eh ĩ unte Menge von Konvaleszenten ist aus verschiedenen Spit! et iu h och die Charte ausdruͤcklich erklart, daß die oͤffentliche J. ; e. eingerichteten großen Gig garantirt werde, und daß jede von dem Staate gegen dem zu einem Genesungshause eingerichteten g noh n Gläubiger ein e,. , , n, Magazin gebracht worden, so daß im Hotel Dien nur R . . gegangene Verpflichtung unverletzlich sey. Der Schwerkranken liegen. Am meisten Gluck haben bit nue * es Herrn Faure-Dere wurde hierauf durch die ihren Kuren die Doktoren Magendie und Broussay geha, 33 ste , beseitigt. Zu einer weitläufigen Debatte gab — Heute schloß fproc. Rence sor. emmnpi. gh; bz nh ile Ertel unis, iwenach, die Patente der Advoka= 96. 70. Zproc. pr. compi. 70. 15. sin eour. T0. 2 . . , n, so wie der Notare, Sachwalter, Neap. pr. compi. Hz. 0. lin Conr. Se 45. Hproc Ron s uh . Herichtsboten, der Wechselmatler, Eour— Frankfurt a. M, 16. April. Sesterr. Spro. Mrinlz, Wratoten, einer Einregistrirungs ,- Gebühr von 873. 4hroc. 77. It fz. 2iproc. 357. 1Iproc. 20. Vt s¶ den sollen . der zu stellenden Caütion unterworfen bielien lö,8. 176. Part. Sbl. Ir. 423. Locse ge , betlkl ed, Fützt, iirde; der Verfchlag angenchmnen. 1753. Br. Höll. Furoc. Hbl. v. 32 SI. S6. poln. Loose bz i ban er Gerl hre Fitel des Gefet, Entwurfes) han— 5. ö in nnen dete etkänt, Steuer, die bisher in eine Circulations, Redaeteur Joh n. Mitredaeteur Cottel ö aber dun . 1 . zerfiel, vom 1. Juli d. J. i ee, eä e , . oer er eee, üint ö an den Stadtthoren zu erhebende Gehruckt bel A. B. Posten 1rd en ,, Der Yte Titel Czlrt? a6) betrifft Een Und ber Vlte (Art. 47) die Lotterie, die voin 1. Iqa⸗
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Freitag, 20. April. Kein Schauspiel.
Das Billet⸗Verkauss-Bureau ist am Charfreitage geschl
Sonnabend, 21. April. Im Schauspielhause: Die e mama, Lustspiel in 4 Akt. Hierauf: Der Doppelgaͤnger,! spiel in Abiheilungen.
Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus-Billetz, „Freitag“ bezeichnet, verkauft.
Sonntég, 22. April. Im Opernhause: Die Stumme Portici, große Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; N von Auber.
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten g ges 1 Rihlr. 10 Sgr. ꝛc.
Koͤnigstaädtisches Theater. Freitag, 20. April. Kein Schauspiel. Sonnabend, 21. April. Das Madchen aus der Feen oder: Der Bauer als Millionair, großes romantisches Ori Zauber-⸗-Mahrchen in 3 Akten, von Ferdinand Raimund; vom Kapellmeister Joseph Drechsler. (Hr. Raimund, Wien: Fortunatus Wurzel, als vierte Gastrolle.) 1 / — n 1
Neueste Nachrichten
Paris, 13 April. Schon gestern berichtete Hr. Eschus riaux uͤber den erst Tages zuvor eingebrachten Gesetz Enn wegen Bewilligung eines Kredits von 2? Mill. zur Bestteim Die Ann
6 . i ,, M 6s a snt* j 6 zug auf gesundheitspolizeiliche Maßregeln, ersolgte mit „6 g
brachten, wenig oder gar kein Gehoͤr geschenkt, so daß die ubrigen Artikel des Gesetz-Entwurfes fast durchgaͤngig ohne in eine Debatte von einiger Bedeutung durchgingen. Einige lächter erregte es, als der General Bertrand einen Vt über die Mobiliar-Steuer neuerdings mit den Worten sth „Ich verlange eine unbeschraͤnkte Preßfreiheit.“ ; Das neueste Bulletin über das Befinden des Herm! Périer (von heute Mittag) lautet: „Die Genesung des . Praͤsidenten des Minister-Rathes hat ihren voͤllig ungessg Fortgang.“ . Von vorgestern bis gestern Mittag sind Ss Pershh der Cholera erkrankt und 317 gestorben. . Seit keiner Zeit vielleicht, so lange die Repraͤsentath gierung bei uns besteht, ist den Berathungen beider Kun eine geringere Aufmerksamkeit zu Theil geworden, als in dit Augenblicke; man kann ziemlich behaupten, daß das Budg blindem Vertrauen zu dem Ministerium votirt wird,.
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. ᷣ u rige Et moͤchten noch 14 Tage daruͤber hingehen, ehe die gegenwaͤrtige &
die laͤngste, die bisher noch stattgefunden hat, denn sie dallert in
ald z Durch den 50sten Art. wird der Finanz— Minister zur Eröffnung einer Anleihe von 105,704,009 Fr. in Renten auf das große Buch, zur Verminderung der schweben— den Schuld, ermaͤchtlgt. Der 5iste und letzte Artikel des Gesetz⸗ Entwurfes verbieret die Erhebung jedweder direkten oder indi⸗ rekten Steuer, zu der die Regierung nicht aus druͤcklich autorisirt worden, st. Das ganze Einnahme⸗Hudget ging sodann mit 239 gegen 44 Stimmen durch.
Paris, 13. April. Der Moniteur zeigt an, daß der Koͤnig den Eid des neuen Erzbischofs von Avignon, Herrn Humieres, und des Bischofs von Dijon, Abbé Rey, em— pfangen habe.
Da die Session nunmehr nach der Bewilligung des Ein— nahme⸗Budgets als geschlossen zu betrachten ist, so stellen meh— rere Blaͤttzr ihre Betrachtungen uͤber die im Auseinandergehen begriffene Kammer an. Der Temps findet, doß die Eile, mit welcher das Einnahme-Budget und die anderen dringend noth— wendigen Gesetze votirt worden sind, durch die Umstände zu ent— schuldigen ist, beklagt sich aber darüber, daß man das Budget erst am Schlusse einer neunmonatlichen Session vorgenommen habe. Auch habe die Abwesenheit des Prasidenten des Conseils dis Er— oͤrterung hoherer politischer Fragen nicht gestartet. Das Mini— sterium habe nun bis zur naͤchsten Session die von ihm dem Lande gegebenen Versprechungen zu erfüllen; es wurde seiner Bestimmung nicht entsprechen, wenn es diesen Zeitraum vor— uͤbergehen ließe, ohne die innere und aͤußere Lage Frankreichs gesichert zu haben. Die Kammer habe dem Ministerlum Alles bewilligt, dessen es bedaͤrfe: außer dem Budget, Summen fuͤr die geheime Polizei, für die Beschäftigung der armen Klassen, sie . die Suspension der Munsicipal-Wahlen und das strenge
Gesetz gegen die fremden Fluͤchtlinge genehmigt u. s. w. Die Kammer werde daher, wenn sie bei ihrem Wiederzusam—
mentreten Frankreich noch immer in einer precairen Lage finde, nicht umhin konnen, das Ministerium fallen zu lassen. — das Journal du Commerce erinnert daran, daß im vorigen Jahre der Koͤnig die Kammern selbst schloß, und wuͤnscht, daß dies auch diesmal geschehe; zugleich gedenkt dasselbe der Versprechungen, die der König bei der Eröffnung der jei⸗ gen Session in der Thron-Rede uͤber die (ilgemeine Entwaff— nung, die Räumung des Kirchenstaates durch die Oesterreicher, die Polnische Nationalität u. s. w. gab. — Der National behauptet, daß die letzten drei Sitzungen, in denen die Kammer das ganze Einnahme⸗Budget votirt habe, das Todes⸗-Urtheil uͤber die Kammer selbst, uͤber das Wahlgesetz, dessen Erzeugniß sie sey, so wie uͤber das ganze System, auf welches sie sich gestuͤßt habe, ausspraͤchen.
Der General-Lieutenant Baron Delort hat unterm 9. d. M. in Grenoble bei Gelegenheit einer Revue uͤber die dortige Gar— nison, einen Tagesbefehl erlassen, worin er das 35ste Regiment wegen seines Benehmens bei den Grenobler Unruhen aufs neue belobt. „Ehre also“, heißt es darin unter Anderem, „dem 36sten Regimente, welches unlaͤngst der Armee ein heilsames Beispiel gegeben hat. Ja, die National-Armee, auf welche Frankreich seine Hoffnung gruͤndet, die stets ihrer selber wuͤrdig ist, wird überall, wo ihre Huͤlfe von den Organen des Gesetzes nachge— sucht werden wird, jene traurigen und nur zu haͤufigen Straßen-Unruhen unterdruͤcken, die uns zur Fabel der ganzen Welt machen. Es ist Zeit, daß diese veraͤchilichen Unruhen. aufhoͤren, den Charakter der großen Nation herabzuwuͤrdigen. Das Zöste Regiment ist, trotz aller schaͤndlichen Verleumdungen, durch welche man es anzuschwaͤrzen sucht, in den Augen Frank— reichs ohne Furcht und ohne Tadel, wie der beruͤhmte Ritter, auf dessen Statue jetzt seine Blicke gerichtet sind. Nach dem Beispiele des loyalsten und geehrtesten der Krieger wird es sei— nem Koͤnige, der Ehre und seinem Eide standhaft treu bleiben; das Geschrei des Parteigeistes kann seinen Ruf nicht mehr be— theiligen. Wenn dieses schoͤne Regiment daher eine andere Be— stimmung erhalten wird, so wird es das Bedauern aller rechtli— chen, ehrenwerthen und wahrhaft patriotischen Einwohner dieser trefflichen Stadt mit fortnehmen.“
Die Entwaffnung der National-Garde von Grenoble durch die Polizei⸗Kommissarien, welche sich, dem Befehle des Praͤfekten gemäß, in die Wohnungen der einzelnen Buͤrger begeben und die dem Staate gehoͤrigen Waffen abliefern lassen muͤssen, geht nur lang—⸗ sam von Statten; die meisten National⸗Gardisten weigern sich, die Waffen auszuliefern, und wollen es auf die von dem Praͤfekten 69 diesen Fall angedrohte gerichtliche Verfolgung ankommen lassen.
Der Marquis von Malleville, Pair von Frankreich, Herr Chedeaux, Deputirter von Metz, Herr Benoist, ehemaliger Staats— Secretair, Herr Dubreuil, Praͤsident der Sanitaͤts-Kommission des Viertels Montorgueil, der General Dalesme, Intendant des Inva— lidenhauses, und ein ausgezeichneter Italiaͤnischer Arzt, Barreta, sind an der Cholera gestorben. Unter den erkrankten Deputirten befindet sich auch der Graf v. Mornay, Schwiegersohn des Marschall Soult.
Unter den gestern an der Cholera erkrankten 802 Indivi— duen befinden sich 435 Maͤnner und 367 Frauen, unter den 317 Gestorbenen 176 Maͤnner und 141 Frauen; es kamen also ä Erkrankungen und 4. Todesfalle weniger vor, als Tages zuvor. Aus dem Hotel-Dieu sind gestern 38 Genesene entlassen worden. Die Subscriptionen von Beitraͤgen zur Abhuͤlfe des durch die Cholera veranlaßten Nothstandes beliefen sich vorgestern auf 54,3600 Fr., gestern auf 33,00. Der Intendant der Eivil— liste uͤbersandte gestern auf Befehl des Koͤnigs dem Praͤfekten des Seine⸗Departements 360 Matratzen; in den Zimmern der Königin werden fortwährend Kleidungsstuͤcke, Wasche, wollene
Struͤmpfe und Vett⸗Geräthschaften in Ce Menge angesertigt und dann an bit Armen vertheilt, — Ber Minister des oͤffent—⸗
lichen Unterrichts besuchte gestern, von Hrn. Villemain, Vice— Praͤsidenten des Universitats-Conseils, begleitet, die Gymnasien des heiligen Ludwig und Heinrich's IV.; er besichtigte die Hoͤr— sale, die Schlafzimmer, Kuͤchen, die Kranken-Anstalten u. s. w., um sich zu uͤbezeugen, daß uͤberall die vorgeschriebenen Vor— sichts- Maßregeln getroffen werden. — Paganini wird ein Kon— zert zum Vesten der armen Cholera⸗Kranken geben.
Herr Ymbert, Requeten-Meister und Chef der Abtheilung fuͤr die National-Garde im Ministerium des Innern, der im vorigen Jahr durch eine Koͤnigl. Verordnung mit der Beauf— sichtiung der vom Scaate adoptirten Waisen der in den drei Julitagen Gefallenen beauftragt wurde, hat an mehrere der hie— sigen Aerzte eine Liste dieser Waisen gesandt und dieselben bei der herrschenden Cholera ihrer besonderen Sorgfalt empfohlen,
Einer aus Bayolne hier eingegangenen telegraphischen Depesche vom 11. d. M. zufolge, hat die Spanische Regierung angeordnet, deß alle aus Paris und dem inneren Frankreich, von der Loire⸗Muͤndung bis nach Bourges, innerhalb des 16ten Grades noͤrdlicher Breite, kommende Reisende einer funfzehntaͤ— gigen und die aus dem uͤbrigen Frankreich kommenden einer viertaͤgigen Quarantaine unterworfen werden sollen. Ausgenom— men sind diejenigen, welche aus Ortschaften kommen, die nicht uͤber zehn Stunden von der Spanischen Graͤnze entfernt sind. Die Einfuhr von Waaren und Effekten ist zu Lande ganz un— tersagt und darf nur zur See stattfinden.
Der Doktor Deslpech aus Grenoble behauptete gestern in einem an die Redaction des Journal des Débats gerichteten Schreiben, deß der Aderlaß bis jetzt sich als das wirksamste Mittel gegen die Cholera erwiesen habe, und daß mehrere vom Doktor Recamier im Hotel⸗-Dieu behandelte Kranke diesem Mitiel bereits ihre Genesung verdankten. Hierauf erklären heute saͤmmiliche Aerzte und Wundaͤrzte des Hotel-Dieu, daß sie des Resultat ihrer taglichen Berathungen und Vergleichun— gen uͤber die wirksamste Heilmethode bald bekannt machen wuͤr— den, bis dahin aber keine der ohne ihre Genehmigung bekannt gemachten Methoden fuͤr die ihrige anerkennen koͤnnten.
Zwei krank von hier abgereiste Individuen sind, das eine in Esserts⸗-le⸗Ros bei Nambouillet, das andere in Laqueue, an der Cholera gestorben. In Nemours, St. Cyr und Rocroy ist die Seuche ausgebrochen.
Die auf den 1sten Mai anberaumte Kunstausstellung ist der Cholera wegen verschoben worden.
Der in Nantes erscheinende Ami de la Charte meldet, daß, allen aus der Vendée eingehenden Nachrichten zufolge, die entlaufenen Rekruten, welche sich den Banden der Chouans an— geschlossen, muthlos zu werden anfingen.
Vor Kurzem wurde auf der Kirche von Larquebut, im De— partement des Kanals, wie es hieß, auf Befehl des dortigen Pfarrers, Abbsé Fremine, die weiße Fahne aufgepflanzt. Der Abbé soll das Faktum nicht geleugnet, vielmehr behauptet haben, die weiße Fahne sey die einzige, die von der Kirche anerkannt werde. Der Königl. Prokurator von Valognes hat auf die Nach— richt von den Aeußerungen und Umstaͤnden eine gerichtliche Ver— folgung gegen jenen Geistlichen eingeleitet und eine Menge von Zeugen vernommen.
Die Deputirten⸗Kammer hatte in ihrer vorjaͤhrigen Session auf den Antrag des Herrn Sade ihren Praͤsidenten beauftragt, eine Sammlung Englischer Parlaments-Dokumente fuͤr die Biblio— thek der Kammer anzuschaffen. Da eine so kostbare Sammlung im Buchhandel nicht vorhanden war, so wandte Herr Girod sich an den Sprecher des Englischen Unterhauses, der sich beeilt hat, eine solche Collection, aus 430 schoͤn gebundenen Follo-Baͤnden bestehend, hierher zu senden. Die Deputirten— Kammer laͤßt eine ähnliche Sammlung Franzoͤsischer Parlaments⸗ Dokumente als Gegengeschenk vorbereiten.
— Der Niederrheinische Courier vom 13. April theilt, zur Bekraͤftigung seiner fruͤheren Angaben, daß die Polnischen Fluͤchtlinge in Avignon nichts weniger als eine wuͤnschenswerthe Aufnahme gefunden haͤtten, das nachstehende Schreiben des Praͤ⸗ sidenten des Polen-Comitèes von Avignon, Herrn August Picard, an einen Straßburger Buͤrger mit:
„Mein Herr! Avignon, den 4. April 1832.
„Entschuldigen Sie, daß ich Ihr Schreiben nicht fruͤher be— antwortet. Ich theilte dasselhe alsbald den Chefs der Polen— Kolonnen mit, damit sie es uͤbersetzen und dem Offizier ⸗Corps mittheilen. Ohne Zweifel hat jener Brief, der eine soö ruͤhrende Theihnahme fuͤr die ungluͤcklichen Fluͤchtlinge aussprach, seine Wirkung gethan.“
„Uebrigens sind die Polen wohl zu entschuldigen, daß sie nicht alsbald nach ihrer Ankunft ihren Elsassischen Freunden ge— schrieben. Kaum hier angekommen, hatten sie von Seiten der Behoͤrde so viele Plackereien zu erdülden, daf de eben nicht Zeit hatten, an Anderes zu denken. Seitden. les geordnet ist, haben ohne Zweifel die Polenfreunde im Elsaß unmittelbar Nachricht von ihnen erhalten. Im mißlichsten Augenblick, als sie glaubten, die Wanderung nach Lunel verweigern und auf ih— ren Sold verzichten zu muͤssen, begehrten sie Reisepaͤsse nach dein Elsaß und nach Lothringen, bis sie sich nach den Vereinigten Staaten begeben konnten. Nach Ihnen, als ihren treuesten Freunden, wenden sie im Ungluͤck ihre Blicke.“
„Nun isc Alles beigelegt, wie Sie werden erfahren haben. Der Kriegs⸗-Minister, dessen Korrespondenz (namentlich ein ge⸗ wisses vertrautes Schreiben vom 28. Februar) mit dem Befehls⸗ haber des Depot unvorsichtiger Weise den Polen mitgetheilt worden, Marschall Soult, sage ich, der anfaͤnglich ziemlich deut— lich die Absicht verrieth, die Polen nach Algier zu senden, hat endlich sein Wort , ,,,. und ihnen versichert, er sey nicht gesonnen, sie nach Afrika einzuschiffen. Hierauf entschlossen sie sich die Halfte des Depots nach Lunel gehen zu lassen.“
„Laut eingelaufenen Nachrichten, befinden sie sich dort sehr bel, haben Mangel an Betten, sind schlecht genährt und muͤssen 66 heuer zahlen... , Das Ministerium behandelt sie feht Ubeli⸗
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