*
e r r .
er, e me ee, m,, mn. w
w
del für das Land verloren. Die letzte Verwaltung suchte die Sache wieder gut zu machen und bemuͤhte sich, eine Unterhandlung mit der Britischen Regierung zu erdffnen, um jenen Handel unter den früher vorgeschlagenen und damals abgelehnten Bedingungen zu erhalten. Dies war das Verhaͤltniß der Dinge, als jene Verwal⸗ tung ans Ruder kam. Die Handels⸗Interessen des Landes erheisch⸗ ten, daß ihre Nachfolger im Amte, die der Meinung waren, daß die von der Britischen Regierung angebotenen Bedingungen haͤt⸗ ten angenommen werden mässen, sich um Wiedergewinnung je⸗ nes wichtigen Handels zu bemuͤhen. Da eine Unterhandlung mit der Regierung der Vereinigten Staaten wiederholentlich und entschieden verweigert wurde, so war es nothwendig, irgend eine Entschuldigung zü suchen, um eine Wieder Anknuͤpfung zu Stande zu hringen. Diese Entschuldigung bestand in der ͤffent⸗ lichen und allgemein bekannten Thatsache, daß bie Verwaltung der Vereinigten Staaten aus den Haͤnden derer, welche die angebotenen Bedingüngen zuruͤckwiesen, in die Haͤnde solcher uͤbergangen war, welche . Bedingungen fuͤr annehmbar hielten und die ihre Vor gaͤnger wegen deren Nicht⸗Annahme tadelten. Herr Me. Lane wurde angewiesen, sich dieser Thatsache zur Beseitigung der Hindernisse bei Erdsffnung von ünterhandlungen wegen der Wieder Erlangung des verlorenen Westindischen Handels zu bedienen, auf den Fall, daß man das Benehmen der fruheren Verwaltung in dieser Sache als ein Hinderniß ,. sollte, Ich gestehe, daß ich in diesen so sehr getadelten Instrüctionen nichts Unrechtes finden kann. Ich sehe nirgends eine Parteilichkeit, nirgends ein i , re, Ehre und Wuͤrde. Man mag es eine neue Art von Dipfsomgtie nennen; aber meiner Ansicht nach, hieß es offen handeln, und de Erfolg hat bewiesen, daß die Unterhandlungen uns guͤnstig waren.“
Cholera.
In Paris waren gestorben bis zum 24. April hinzugekommen am 25.
Ueberhaupt. .. 12,139.
In Dublin erkrankten am 27. April 112, starben Z8 und genasen 21 Personen. In Cork erkrankten am 26. April 77 Personen und starben 17. Im Ganzen sind daselbst bis jetzt 548 Personen erkrankt und 160 gestorben. In Cove — eben⸗ falls in Irland (nicht Cowes, wie in Nr. 124. der Staats⸗ Zeitung irrthuͤmlich angegeben worden) erkrankten bis zum 26. April 89 Personen und starben 28. In London erkranken taglich nur noch bis 8 Personen. In Edinburg soll die Seuche jedoch wieder etwas zugenommen haben, und von der letzten im Freien stattgehabten großen Volks-Versammlung sind 3 In— dividuen, die von der Cholera ploͤtzlich befallen wurden, nach den Lazarethen gebracht worden.
Literarisch historische Nachrichten. Marginalien zu den Ansichten des Marschalls Gou— vion St. Cyr über den Feldzug von 1813, von R. v. L.
(Fortsetzung. )
DiFe Aufgabe, welche sich die koalisirten Maͤchte bei Eroffnung des Feldzuges selbst gestellt, geht zwar aus dem zur offentlichen Kenntniß gekommenen Bruchstuͤcke des Trachenberger Konferenzproto⸗ kolles in ihren spezielleren Beziehungen nicht vollig klar hervor, den— noch laͤßt sich daraus so viel erkennen, daß die daselbst getroffene Verabredung in ihren Hauptzuͤgen waͤhrend des ganzen Feldzugs be⸗ harrlich durchgefuͤhrt worden ist, Man war, wie dies in der Natur der Sache siegt, nur uͤber den Geist und die allgemeinsten Maxi⸗ men und Zielpunkte der Opergtipnen uͤbereingekommen, wahrend alles Lebrige im Vertrauen auf die Einsicht und Geistes gegenwart der Oberbefehlshaber deren spaͤteren eigenen Beschluͤssen aänheimge— stellt blieb. Eine jede der drej isolirt igirenden Armeen war felbst⸗ staͤndig basirt uf die unmittelbar dahinterliegenden Provinzen und hatte einen weiten Spielraum fuͤr die freie, den Umstaͤnden anzupas⸗ sende Bewegung. Wer auf den Feind traf, durfte Stand halten oder ausweichen, wie es dem Zweck und den obwaltenden Verhaͤlt⸗ nissen entsprach; wer nichts oder wenig vor sich fand, sollte unauf⸗ haltsam vordringen und, dem bedraͤn ten Nachbar Huͤlfe bringen, Haupt⸗Objekt der Operationen war die feindliche Armer; letzter Zweck die Vernichtung derselben auf solche Weise, daß dadurch Deutschland befreit und die Kraft des Gegners nachdrücklich genug gebrochen werde, um der Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden Raum ge⸗ ben zu duͤrfen. Man beabsichtigte, Entschlossenheit mit Umsicht, Schnellkraft mit Besonnenheit zü verbinden und, ohne das Schick— sal Europens der Entscheidung einer einzelnen ungluͤcklichen Ver⸗ kettung zufaͤlliger Umstaͤnde preiszugeben, durch die vollstaͤndigste Entwicklung der zu Gebot stehenden Kriegsenergie den Feind metho⸗ disch zu Grunde zu richten. Man hoffte, daß es gelingen werde, durch gleichzeitig von mehreren Seiten her wiederholte Angriffe, wahrend man entscheidende Schlaͤge unter zweifelhaften Auspicien moͤglichst zu vermeiden suchte, den Gegner zu einer Theilung sei⸗ ner Krafte zu vermdͤgen, ihn zu falschen Supposttionen, zu vergebli⸗ chem Hin⸗ und Hermarschiren, zu einer Entblößung seiner Tom— munieationslinien zu veranlassen, kurz Combinationen herbeizuf uͤh⸗ ren, welche Gelegenheit gehen wuͤrden, Napoleon in eine unguͤnstige Lage zu a e n. seine Kraft zu paralysiren, und ihn an seiner emi⸗ pfindlichsten Stelle zu trefsin. Diese oder doch eine analoge Anstcht der Dinge blickt überall als vorwaltende Maxime durch, als kon⸗ stantes Fundamentalgesetz fuͤr die gemeinsame Handlungsweise, nicht bloß im Feldzuge von 1313, sondern selbst noch im Jahre darauf, bis zum Einzuge in Paris; und wir meinen, daß Derartiges unter N Umstaͤnden sich uͤberall als angemessen bewaͤhren durfte. Zwei Hauptkautelen waren es jedsch, welche man, wie auch die Umstaͤnde sich gestalten mochten, nie aus den Augen verlieren durfte; einmal, daß keine der einzelnen Armeen darauf rechnen duͤrfe, der lonzentrirten oder überhaupt numerisch bedeutend überlegenen Streitkraft Napoleons gewachsen zu seyn (weshalb man stets sich die Möglichkeit offen halten mußte, in solchem Fall den Feind in den, gemeinsamen taktischen Bereich je zweier Cyalitionsarmeen zu bringen) und sodann, daß man sich huͤten muͤsse, im Ausweichen und bei ümgehungsmandvern selbst von den eigenen Subsistenzlinien ab—⸗ gedraͤngt zu werden. ; ᷣ Es war der Abrede gemäß, da die groͤßte Masse zu versammeln, wo die wahrscheinlichste und erheblichste Gefahr vorhanden sey, mit“ hin war es den Umstaͤnden ganz angemessen, daß man beschloß, die Boͤhmische Armee zum Hauptheer zu machen und den neuen Bun— desgenossen, mit Hintenansetzung egoistischer Ruͤcksichten, auf das Vollstaͤndigste , ,,,, zu machen. Daß man ferner allda das Kriegsthenter sofort äuf das linke Elb⸗-ufer versetzte, hatte fuͤr sich, daß man ohne Störung einen Vorsprung in die Flanke bes Feindes gewann, hoffentlich Napoleon durch die Neuheit und Kühn— heit der Unternehmung uͤberraschen werde, in eine nahere direkte Bezie⸗ hung zu Suddeuntschlan gerieth, im schlunmsten Falle durch die Festün⸗ gen im Flußgebiet der oberen Elbe einen zureichenden gReückenhal⸗ besaß und für den Fall, daß Napoleon sein Haupt-Augenmerk auf Berlin oder Schlesien gesetzt haͤtte, mit der Eroberung' von Dresden und Besetzung des (rzgebirges und Meißener Landes debuͤtiren konnte. So weit war Alles in der Ordnung. Indem man aber bei Fort- setzung dieser Operation, und ehe man ber Napoleons Gegenmia— nber gehbrig klar geworden, seine Kraͤfte theilte, Dresden zum Neben Gr rh die problematische Vereinigung mit der Nord-Armee
*
318
in der Gegend von Leipzig zum näͤchsten Hauptzweck machte, wich man in allen Beziehungen vom Fundamental-⸗Prinzipe ab, uͤber⸗ schritt die Graͤnzlinie der Vorsicht, entaͤußerte sich selbst der fruͤher besessenen Vortheile, setzte sich der Gefahr aus, einzeln und mit ent⸗ schiedenem Verluste der e, , unter den unguͤnstigsten Umstanden geschlagen, vielleicht erdrückt zu werden, mithin gleich im ersten Zusammentreffen die strategischen Verhaͤltnisse fuͤr die Dauer des ganzen Feldzuges zu verschieben: wahrend Napoleon hin⸗ reichende Zeit gewann, etwanige Mißgriffe zu redressiren, und, fals er irgendwo an der Elster oder Mulde einen Unfall erlitt, sicher seyn durfte, an seiner Bgsis einen Ruͤckenhalt zu inden der eine entschiedene Niederlage wuͤrde abgewendet haben. Selbst im glück— lichsten Fall konnte in diesem Augenblick eine Vereinigung mit der Nord⸗Armee vor der Schlacht nicht eine genuͤgende Kraft⸗Vermeh⸗ rung bewirken, weil diese Armee stets nur theilweise die Elbe uͤber⸗ schreiten konnte und zur Deckung ihrer Ruͤckzugslinien (Küber Ber— lin nach der Peene) und des Ucbergangspunktes gegen Magdeburg und Wittenberg nothwendig einen ansehnlichen Theil ihrer Strejt⸗ kraͤfte zuruͤcklaffen mußte. Bis zu dieser Exzentricitaͤt darf man im Kriege die Romantik nicht treiben, wenn man einem so klassischen und wohlgeruͤsteten Gegner gegenübersteht.
Wir wissen zwar gänz wohl, daß es Faͤlle im Leben giebt — Zustaͤnde, Begebenheiten, Denk- und Handlungsweisen, zu deren Beurtheilung die nüchterne Prosa gemelner Verstandes-Koöͤnsequenz keinen zureichenden und paßlichen Maßstab giebt, — daß verzwei⸗ felte Lagen verzweifelte Entschluͤsse erheischen, und daß gegen Na⸗ pokeon fschr Charaktere nur das, was die gewohnliche Regel uͤber— bietet, von uͤberraschender Wirkung und deshalb gesichertenm Erfolge zu seyn pflegt. Aber es ist zu ünterscheiden: die Würdigung des Entschlusses, des Planes und der Tendenzen im Allgemelnen von der Beleuchtung der einzelnen bei der Ausfuͤhrung gewaͤhlten Mit⸗ tel und Wege. Selbst das, was sich faktisch als entscheidend und erfolgreich bewahrt hat, das, von dem man sagen muß es war in diesem Augenblick das Rechte, weil es gelang gegen alle Regel und BVoraussicht, ist nicht das, was sich als Vorbild und Lehre für ana⸗ loge Conjunkturen enipfehlen und wegen seiner inneren Angemes⸗ senheit und Vernunftgemaͤßheit im Fall des Mißlingens rechtfertigen laͤßt. Gewiß giebt es Situationen, in denen man blind gegen die Grdͤße der Gefahr, taub gegen alle theoretische Bedenklichkeiten seyn darf und seyn muß (um so mehr, weil wegen der Veraͤnderlichkeit der Umstaͤnde so haͤufig Gefahren und Schwierigkeiten im Kriege nur illusorisch und proöblematisch sind, und weil es sonst jederzeit thoͤricht waͤre, fa wagen) — aber dies setzt sodann auch eine der Berwegenheit des Unternehmens proportionirliche Thatkraft und Entschlossenheit, eine potenzirte Anstrengung aller Kraͤfte und ge⸗ nigle Anwendung aller zu Gebote stehenden Auskunften voralls. Was noch mehr ist: so muß eine solche furlose Operation gerecht⸗ fertigt werden durch die ruͤcksichtslos verzweifelte Lage, welche jede besonnenere Maßregel als nichtig und unwirksam gusschließt. Daß sich jedoch die Alllirten um diese Zeit in einer so hoffnungslosen Lage befunden haͤtten, muß durchaus in Abrede gestellt werden, und es scheint im Gegentheil, als ob sich dieselben Zwecke auf andere Weise haͤtten sicherer und einfacher erreichen lassen.
Man denke sich die drei Arnieen der Coalition ganz in der Lage, wie sie sich gegen Ablauf des Waffenstillstands aufgestellt befanden: ) die Nord Armee (150,000 Mann) zwischen der niederen Elbe, Spree und Nieder⸗Oder, mit der Aufgabe, sich ge en Oudinot und Davoust zu behgupten, Hamburg zu befreien, Berlin zu decken, die Elb⸗ und Oder⸗Festungen zu eerniren oder zu maskiren, in dieser, zu einer Defensive gegen uͤberlegene Macht vortrefflich gelegenen, ge⸗ waͤsser⸗ und sumpfreichen Gegend als sichere Endzuflucht Schwe⸗ disch Pommern im Ruͤcken) und mit der Offensiv⸗Aufgabe, im Fall eines Sieges zwischen der Elbe und Oder suͤdlich gegen die obere Oder vorzugehen und den dahin gedrungenen Feind von seiner Elh⸗ Basis abzuschneiden. 2) Die Preußisch Russische Haupt- Armes in Schlesien (260,090 Mann); als naͤchste Intermebiair Basis die mitt⸗ lere Oder und Neisse, mit den Festungen Neisse, Schweidnitz und Glatz; weiter hinter sich den befreundeten Landstrich zwischen deu Karpathen und Rokitno⸗Moraͤsten, mit der Reserve⸗ Armee unter Bennigsen (30,9090 Mann) an der Ober-Weichsel. 3) Die Oester⸗ reicher (150,90 Mann) nordöstlich der oheren Elbe in Böhmen zu— naͤchst dem Lausitzisch⸗Schlesischen Graͤnz Gebirge, in der Flanke ge⸗ deckt durch Prag und Theresiensta dt (im Nücken Jofephsstadt, Olmuͤtz, Bruͤnn, ganz Boͤhmen, Maͤhren und Üngarn, mit der Re= serve von Juner⸗Oesterreich) und der Schlesischen Armee so nahe, daß ihre Vereinigung binnen wenigen Tagen, und ohne daß der Feind es zu hindern vermochte, hier oder dort erfolgen könnte. Man setzte ferner voraus, daß Napoleon auf, dieselbe Weise verfahren ware, wie es sein urspruͤngliches Opergtions-Projekt besagte. Was wuͤrde ge⸗ schehen seyn? Napoleon mit seiner konzentrirten Macht (nach Ab⸗ zug der Oudingtschen Armee, Saint Cihr in Dresden, Vandamme und Ponigtowski an den Graͤnzpaͤssen der Lausitz) höchstens 250,000 Mann stark, traf auf die ihn zwischen Schweidnitz und Neisse in einer wohlbefestigten Stellung erwartende Russisch⸗Preußische Armer, auf dem rechten Fluͤgel Bluͤcher, zur linken die durch die Grafschaft Glatz herbeigeeilten Desterreicher unter Schwarzenberg, mithin auf eine Masse von zoo, 00 Mann, ausgeruͤstet mit allen den Vorthei— len, welche die Kenntniß und Zurichtung des Bodens und eine ge⸗ sicherte Verpflegung gewähren, in demselben Augenblicke, wo die Nord⸗Armee durch den Sieg von Großbeeren die Freiheit gewann (ebenfalls in die Offensive uͤberzugehen und (so nahe an Dresden als Napoleon selbst) sich zwischen ihn und seine Elb-Basis zu werfen. Man wird nicht in Abrede stellen koͤnnen, daß solchergestalt, unvor⸗ aussichtliche Ungluͤcksfaͤlle und Versaumnisse abgerechnet, die Hoff⸗ nung eines gluͤcklichen und großartigen Erfolges ganz auf Seiten der Alliirten gewesen seyn wuͤrde, und Napoleon, im Fall das Kriegsgluͤck ihm untreu wurde, leicht Gefahr lief, in eine noch miß— lichere Lage, als spaͤterhin bei Leipzig, verwickelt zu werden. ;
Wie es indessen haͤufig im Kriege geschieht, es kommt Alles anders, als sich erwarten ließ. Die weisesten Anschlaͤge scheitern, was entschieden verderblich schien, umwandelt sich zum Gedei⸗ hen. Haͤtte Fuͤrst Schwarzenberg die Boͤhmische Armee auf dem kuͤrzesten Wege von der Eger nach Dresden fuhren wollen, nachdem am 19. August die Armee im Lager bei Budyn vereinigt stand, so konnte spaͤtestens am 24sten der Sturm auf die nur durch einige 2h hoh Mann und eine geringe Anzahl unbedeutender Feldch anzen beschuͤtzte Altstadt mit einer in n nds, Ueberlegenheit erfolgen, waͤhrend es eine Aufgabe der nachruͤckenden Reserve blieb, das De— buschee beim Lilienstein abzusperrén, oder die Passage zu vernichten, wozu die auf dem rechten Elb-Ufer zuruͤckgelassene Heeres⸗Abthei⸗ lung haͤtte mitwirken koͤnnen. Die schwierigen Defileen des , gebirges auf den Straßen uͤber den Geiersberg, nach Zinnwald u. s. w lagen insgesammt innerhalb der Böhmischen Graͤnze; wem mehrere täusend Arme, ein zahlreiches Corps von Pionieren und Bergleuten zu Gehot stehen, fuͤr den ist es eine leichte Aufgabe, wenige Stunden Weges fuͤr den Feldgehrauch herstellen zu laffen; es konnte dies in derselben Zeit geschehen seyn, welche die Kolonnen bedurften, um von der Eger an den suͤdlichen Abhang des Gebirges zu ge⸗ langen. Die naͤchst noͤthige Sorge erforderte sodann die Reguli⸗ rung des Subststenz⸗ und Munitlons-Nachschubs und die Etabli⸗ rung eines wohlverschanzten Lagers auf dem Kamm des Gebirges, fuͤr den Fall, daß man aus irgend welchen Grunden sich veranlaßt sehen wurde, von Dresden gegen Böhmen zuruͤckzugehen.
Durch einen beschleunigten Flankenmarsch von Saida und Ma⸗ rienberg auf Dresden und ungesaͤumten kraftvollen Angriff gegen den zunaͤchst der Weistritz gelegenen Theil der Altstadt, ant Morgen nicht am Nachmittag) um 4 uhr begonnen, konnte das Versaͤumte noch wieder eingeholt werden. Aber man unterließ Alles, was zweck⸗ dienlich war zur Entscheidung der Schlacht wie zur Vorbereitung und Sicherung des Ruͤckzuges. Glücklicher Weise machte es Na⸗ poleon nicht besser. Beeren, Katz bach, Kulm stellten auf eine uner— wartet gluͤckliche Weise die Verhältnisse in solchem Maße wieder her, daß die Alliirten ohne Weiteres das fruͤhere Projekt wiederauf⸗ nehmen konnten. Napoleon war thoöricht genug, seinen wahren
egeln und das
Vortheil zu verkennen; durch die halben Maßr ine Gegner g
entschiedene Schwanken desselben gewannen feine das, was ihnen fuͤr den Augenblick das Ersprießlichst? war (Schluß folgt.)
Mete orologische Beobachtung.
Nach mitt. Nach einmalige
Beobachtung
Quellwärme 6, 10
Luftdruck. U
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
339,4 war. 339, 1“ Par. Luftwaͤrme. h Thaupunkt. — 0,29 R. Dunstsaͤttgg. Wetter ....
. Flußwärme 10,1 0 Bodenwärme 8, 20 Ausdünstung 1076. Niederschlag 840.
Berlin, Dien stag den Sten Mai
—
Wolkenzug
1 ; ;;; ; ;;; ö Nicht- Amtliche Cours - Notizen. Amsterdam, 1. Mai. Nied. wirkl. Sch. 423. Kanz-bill. 162. 195. Oest. 58 Met. 8Cz. Russ. (v. 183 àm burg, 4. Oest. 53 Met. 88. 48 do. 7.
Anl. 953. Russ. Anl. Hamb. Cert. 8] London, 1. Nai.
St. Peters burg, 28. April. Silher- Rubel 367 Kop. Warschau, 2. Mai. Pfandbriefe 86556. Part. OblI. 333. Russ. Assign. 1803. Wien., 1. Mai. 48 do. 773. 21 do. 443. Part. Obl. 1233. Ba
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Im Bezirk der Koͤni zu Koͤnigsberg ist zu der reuzburg erledigten zweiten Predigerstelle d ulius Lilienthal berufen und be farrstelle an den evangelischen Kir nd Ebersbach, bei Preußisch Holland, em Predigt-Amts-Kandidaten ?
arrach verliehen worden; u Magdeburg ist die erledi Htaffelde, Billberge und Bindfelde 'andidaten des Predigt⸗Amts, Au agen worden; zu der erledigten jsen und Schoͤnwalde, es Predigt⸗Amts, Chr fen und bestaͤtigt wor zu Minden ist die durch Pensionirun r erledigte erste Pfarrstelle ndentur⸗Bezirks Herford, dem P us zu Kirchlengern verliehen wo
68 Anl. 933, ) 933, do. (v. 185i) 85. Bank- Actien 1157. Russ. E . 2
Poln. 1083. Dan. 66. gelischen Kirche in
Predigt ⸗Amts⸗ staͤtigt und die chen zu Lauck von deren Patronat udwig George Gottlieb
33 Cons. 853.
Hamhurg 3 Mon. 93.
gte evangelische Pfarrstelle in „Disces Tangermuͤnde, dem gust Eduard Fritze, uͤber—⸗ Pfarrstelle in K Disces Tangermünde, ist istian Friedrich Leopol
58 Met. 88. Actien 1164.
lein⸗Schwarz⸗ der Kandidat d Beta, be⸗
g des Pastors Kah⸗ Kreises und Superin— farrer Franz Ludwig De—
Königliche Schausptele. Im Schauspielhause: Schwerdt Michael Beer.
dargarethe, Possenspiel Hierauf: Das belebte Bild, Din piegel des Tausendschl
Auf Befehl: mit Tanz; Mü
Montag, 7. Mali. Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von In Potsdam. Zum erstenmale: M 1 Akt, von C. v. Holtei. tissement in 1 Aufzug. Burleske in 1 Akt, von C. Blum.
Dienstag, 8. Mai. Diavolo, komische Oper in 3 Abtheilungen, von Auber.
Im Schauspielhause. Pour la cläture des reprèsentatio de Mr. Géniès: 1) Shakespeare amoureux, comédie en 1 ach 2) Ta premiere représentation de: Eugénie, drame en actes et en prose, par Beaumarcliais. Clarendon.) .
Königstaͤdtisches Theater. Zum erstenmale: Der Mann mit! 5 Abtheilungen, frei nach dem Fu
Und:; Der S zu Buͤnde,
Im Opernhause.
Bekanntmachung.
Außer der woͤchentlich n coursirenden Schnellp e Sommerzeit vom 12. Mai bis 15 Fchnellpost-⸗Fahrt zwischen den gen
Der Gang der alsdann woͤchentlich dreimal cour gedachten Termine an folge „Donnerstag und Sonnabe reitag und Sonntag 7 Sonntag und Dienstag 6 g und Mittwoch 8 Uhr Abends. zwischen Berlin und Dresden Preußisch Courant. Pfund Gepaͤck frei
Die erste Sommerpost geht Sonnabend den 12. Y den 13. Mai aus Dresden ab, die letzte end den 8. September aus Be
zweimal zwischen Berlin und Dres—
ost wird auch in diesem Jahre fuͤr September eine dritte
(Mr. Génièes: I annten Orten eingerichtet
nder seyn:
nd 6 Uhr fruͤh, Uhr fruͤh, Uhr Abends,
schnellpost wird vom aus Berlin, Montag in Dresden, Dienstag, F aus Dresden, Freitag, in Berlin, Sonnabend,
Das Personengeld betraͤgt eilen 9 Rthlr. 23 Sgr. 9 P der Reisende kann auf dieser Tour 30
it sich fuͤhren.
Montag, 7. Mai. eisernen Maske, Drama in zoͤsischen bearbeitet.
Neueste Nachrichten
Tan hatte bereits angefangen, Innern fuͤr den Grafen von M r sein eigenes Ha daß die Aerzte den Tran r anderen in Herr von Mon die Intendan
19 Paris, 30. April. 1283 M Hotel des Ministeriums des talivet einzurichten, da Herr bewohnen wollte.
C. Périer wiede Indessen scheint es, port des Patienten von einer Wohnung sem Augenblicke noch fuͤr gefaͤhrlich halten. livet wird daher vorlaͤufig das Gebäude fuͤr Diese Bestimmung gewaͤhrt zugleich ster des Innern in der Fol chten Pesten eines Intendi e, ein abermaliger umzug
rlin und Sonntag gegen wird Sonna onntag den 9. September aus Dresd Berlin, den 5. Mai 1832. General⸗Post⸗Amt.
Das 19te Stuͤck der Gesetz⸗Sammlung,
geben wird, enthaͤlt die Allerhschsten Kabinets-Ordres unter
„wegen Bekanntmachung der ndes⸗Versammlung uber die ischen Fuͤrstlichen ünd Graͤfli⸗ den Titel, und „wegen Anwendbarkeit der 55. 48 Th. J. der Allgemeinen Gerichts— ert ren von Assekuranzen.
en expedirt werden.
der Civilliste beziehen. Vortheil, daß, wenn de noch den ihm urspruͤnglich zugeda ten der Civilliste uͤbernehmen sollt spart wird.
Die große Revue uͤber Garnison und der umlieg dieses Monats stattfinden sollte, ben wurde, soll jetzt in der M
r neue Mini welches heute aus⸗
saͤmmtliche Truppen der hiesi gend, die schon zu Anf der Cholera wegen aber versch itte des kuͤnftigen Monats stu
ebruar d. J. eutschen Bu den vormals reichsstaͤnd
chen Haͤusern beizulegen 1356 vom I0ten v. M. bis · S6. Tit. h. Orsnung auf alle Berlin, denn 8. Mai 183 Gesetz Sammlung s⸗Debits⸗Comtoir.
Mr. 5 21. enden Ge r. 1355 vom 2
Der Moniteur giebt in seinem heutigen Blatte die hein Gesetze wegen des Avancements bei der M der Regierung eingeraͤumten Befugniß, an denjenigen Orten noch zu suspendiren. vom 21sten d. M. datirt. og Decazes ist von seine t; es heißt, daß er sich am Zten k. M. inn einem seiner Guͤter in der Naͤhe von Libourne bei Bordell begeben werde.
Der Graf von Rayneval h rantaine Irun am 2lsten d. M. verla Madrid fortgesetzt.
Der Messager des Chambres me bei seiner Ankunft in Aix musik empfangen worden. :
Vom 28sten zum 29sten sind hier 140 Individuen an! 4g in den Lazarethen und 9 die Krankheit laßt sonach allmaͤlig imm Es wurden in diesen 24 Stunden 115 Reu⸗6 119 Genesene
an welcher das der Hauptstadt bewill n-Entrepot errichtet werden soll, ist man noch immer ni einig. In einer gestern bei dem Präfekten des Seine-Depan ments gepflogenen Konferenz wurde da das Tivoli einnahm, in Vorschlag geb gegen ein, daß dieser Platz zu weit von der Seine und in! nem allzu entfernten Stadtviertel gelegen sey. niger scheint die Idee einigen Beifa Journal des Däbats ist der R ehemaligen Tivoli derungen, insoweit die topographische statte, entspreche.
Das heutige Blatt der Gazette de Beschlag genommen worden.
— Heute schloß proc. Rente pr. compt. 96. 50. fin col 96. 50. 3proc. pr. compt. 69. 60. fin conr. 69. 60. 6m; Neap. hr. compt. SI. 90. sin cour. 81. perp. 573. Hproc. Belg. Anl. 783.
Frankfurt a. M., 3. Mai. S941. 4proc. 78] 783. 2zproc. 45] Actien 1398. 1396. 1756. G. Holl. sproc. Obl. v. 1832 81. B. Pol
sarine und wegen! die Mur ipal ⸗Wahl , wo sie es fuͤr angemessen halt, vorlaͤñ Das erstere ist vom 20sten, ö. Angekommen: De r Unpaͤßlichkeit gaͤnz !
gl. Franzoͤsische Kabinets⸗Courier t. Roma in, von St. Peter .
Der Her wiederhergestel
heiner achttaͤgigen O ssen und seine Reise m
Zeitungs-Nachrichten.
Auslan d.
Frankreich.
Der Koͤnig praͤsidirte gestern im Mi— demnaͤchst dem Belgischen Gesandten
( ldet, Herr Thierss
(seiner Geburtsstadt) mit einer Sp
Paris, 30. April.
er Nathe und bewilligte twat⸗ Audienz.
Cholera gestorben, naͤmlich as Journal des Deöbat
Privat⸗Wohnungen; mehr nach. krankte in die Lazarethe aufgenommen, und denselben entlassen. Ueber die Stelle,
zu der Platz, den fru Man wandte
Nichts desto h ll gefunden zu haben. N deinung, daß jener Platz d (am Ende der Chaussée d'Antin) allen An Lage der Hauptstadt es!
efugniß, in seinem Traͤgt nicht, was auch n werden mag, das Beschlossene ignatur, als die Monarchen, zu verwalten, anstatt die Ihr ihm uͤbrigens sehr will— u glauben, beileget — Eüch ein infuͤhro, statt gegen die Minister, Thaͤtet Ihr dies, mmten Artikel der Charte, der den Wir kennen keine Aus⸗ T'oͤget Ihr immerhin die wesentlich— fassung geringschaͤtzen; so lange letz⸗ hr Euch in dieselben schon fuͤgen Ihr, daß der Koͤnig r seine Sache ist, den den Ansichten der Kam— so muß er er gewohnlichen Umstaͤn— was thut er nun heute
der dem Koͤnige die sidiren, abspraͤche. eine andere S seinige? Ihr daß diese Absicht des ; n chen, — eine ich, und ohne se cht verleihe, Eure e Person des Koͤnigs Ihr einen sehr besti verletzlich erklaͤrt, me von dieser Regel. Y Grundsaͤtze unserer Ver ch besteht, werdet Ihr wollt es nicht d onseil praͤsidire? u bilden und ihn mit g zu erhalten, t selbst unt ommuniziren.
France ist abermals
lbst daran
90. proc. Span. Nen bt zu richten,
Oesterr. Fproc. Metall. 8 G. 1proc. 204. Br. Bal Loose zu 100. n. Loose h5. 5
umstoßen.
Part. Obl. 124. ulden, sagt Da es abe
Redaeteur John. Mitredaeteur Cottel. — Gedruckt bel . W. Hayn.
nothwendig
sonst? Er arbeitet mit seinem gesammten Ministerium, wie er bisher taͤglich mit einzelnen Ministern gearbeitet hat, ohne daß es irgend Jemanden in den Sinn gekommen waͤre, ihn dieserhalb zu tadeln. Das einzige wesentlich Noth— wendige ist, daß es fuͤr jeden Geschaͤftszweig einen befonderen verantwortlichen Beamten gebe. Man muß sich in Wahrheit wundern, daß Schriftsteller, die stets mit so großer Verachtung von den Fictionen des Repraͤsentativ⸗Systems sprechen, jetzt von dem Koͤnige verlangen, daß er sich mit seinen Ministern gar nicht berathen solle. Es scheint fast, daß man die Fiction bloß liebe, wo von dem Koͤnigthum die Rede ist, und daß man letzteres je eher je lieber zu einem bloßen Schatten herabwuͤrdigen mochte. Die Regierung der drei Staatsgewalten würde alsdann bei dem ersten VolksAufstande in einander stürzen. Ist dies der Wunsch der Qpposition, so ist ihre Taktik völlih angemessen.“ ö
Der Herzog v. Choiseul ist, dem Vernehmen nach, zum er⸗ sten Adjutanten des Koͤnigs ernannt worden.
Der Graf von Montalivet hatte vorgestern eine lange Zu—⸗ sammenkunft mit den Chefs der Abtheilungen des Ministeriums des Innern, bei denen er sich uͤber die Verwaltungs⸗Angelegen⸗ heiten bis in die kleinsten Details erkundigte. Herr Guͤstav v.
Wailly, sein Kabinets-Secretair im Ministerium des oͤffentlichen
Unterrichts, ist mit ihm in das des Innern uͤbergegangen. Der kuͤrzlich entlassene Maire des gten hiesigen Stadt⸗Be⸗ zirks, Hr. Crosnier, hat ein Schreiben an seine Mitbuͤrger in die oͤffentlichen Blatter einrücken lassen, worin er äber diesen Akt der Ungerechtigkeit, wie er seine Absetzung nennt, Klage fuͤhrt und den Minister, der die betreffende Königl. Verordnung kon⸗ trasignirt hat, oͤffentlich auffordert, ihm die Gründe dieses Ver⸗ fahrens gegen ihn auseinanderzusetzen, widrigenfalls er ihn, da er sich keines Fehltritts bewußt sey, dem Koͤnige als einen Ver— leumder, der ihn (den Monarchen) Wer angen, bezeichnen werde. (Welcher Minister die gedachte Verordnung kontrasignirt hat, ist nicht bekannt geworden, da der Moniteur zu seiner Zeit die Verordnung nicht, wie gewoͤhnlich, in extenso, sondern nur den Inhalt derselben gab.) m. Schlusse seines Schreibens nimmt Herr Crosnier von den Bewohnern des gten Bezirks Abschied und bittet sie, ihm in seinem Kummer ihr Andenken zu 86 tasse h
ie Tilgungskasse hat im ersten Quartal dieses Jahres ein⸗ geloͤst: 1) IS, 303 Franken 5procentige Rente fuͤr ö Fr. Durchschnittspreis 96 Fr. 41 C.; 2) 7.763 Fr— proc. Rente, für 153,526 Fr. 44 E. 3) 19,352 Fr. proc. Rente fuͤr 391, 195 Fr. 46 C. und 4) 280, 775 Fr. Zproc. Rente fuͤr 6, 271, 958 Fr. 77 C. (Durchschnittspreis 67 Fr. 1 C.)
Die im Laufe des vorigen Jahres in Paris fuͤr Rechnung der Stadt ausgefuͤhrten Bauten haben derselben 6, 2560, 000 Fr. gekostet; in diesem Jahre sollen 10,360,900 Fr. fuͤr denselben Zweck verwendet werden. Die Bauten der oͤffentlichen Denk⸗ . vom Staate bezahlt werden, sind hier nicht mit⸗ Die angekuͤndigte Wiedereroͤffnung der Kirche St. Germain ¶Auxerrois hat gestern nicht stattgefunden. Der Maire des Stadtviertels erhielt noch in der vorgestrigen Nacht vom Mini— ster Befehl, die Kirche nicht zu oͤffnen.
Der Moniteur enthalt , den amtlichen Bericht des General Savary uͤber die neueren orgaͤnge in und um Al—⸗ gier. (Vergl. Nr. 119. d. St. 3.) Es heißt darin: „Die De⸗ putation des Scheiks Farhat aus der großen Wuͤste war am Gten wieder von hier abgegangen und hatte ihren Weg uͤber das viereckige Haus genommen. Zwei Stunden von dort auf dem Gebiete des Stammes El-Ouffia wurde sie uͤberfallen und gaͤnzlich ausgepluͤndert; nach vielen Bitten erlaubte man ihr, nach dem viereckigen Hause zuruͤckzukehren, wo sie sich noch be⸗ fand, als ich von diesem Vorfalle Kunde erhielt. Tages zuvor 6 ich von Herrn Salomon, dem Eommandeur der Fremden⸗ egion, die das viereckige Haus besetzt halt, einen Bericht uͤber die von jenem Stamme angestellten Bestechungs⸗Versuche empfan⸗ ö. die Sache ging so weit, daß einigen Soldaten 2 — 300 Franken angeboten worden waren, wenn sie desertiren wollten. Der Commandeur der Legion legte den Arabern einen Fallstrick, indem er den Soldaten anbefahl, auf diefe Vorschlaͤge scheinbar einzugehen und den Arabern eine Stunde zur Verabredung zu bestimmen. Letztere fanden sich mit Pferden ein, um die De— serteure mit sich fortzufuͤhren, als die im Hinterhalt stehenden Truppen sich eines der Anwerber bemaͤchtigten; wir erfuhren nun, daß in der Naͤhe der Scheik eines Stammes wohne, der ein Deutscher von Geburt und vor 20 Jahren durch einen Schiff⸗ bruch an diese Kuͤste geworfen worden sey und jetzt Europaͤer an sich zu ziehen suche, um seine Partei zu verstärken; zugleich vernahmen wir, daß bei diesem Stamme fh zwei Soldaten der Fremden Legion befänden, die seit einigen Tagen fehlten. Auf dem Gebiete dieses Stammes war auch ein junger Apotheker ermerdet worden, der die Unbesonnenheit begangen hatte, die Araber zu besuchen. Ich mochte mich nicht an den hiesigen Aga wenden, der mir auf fruͤhere Beschwerden dieser Art nie eine befriedigende Antwort gegeben, sondern immer gesagt hatte, er vermoͤge nichts uͤber die oͤstlichen Araber. Ich hatte genug Langmuth geuͤbt.“ Der General beschreibt nun ausfuhrlich die von ihm gegen die Araber unternommene Expedition, nach deren Beendigung er folgenden Tagesbefehl erließ: „Der anderthalb Stun⸗ den von dem viereckigen Hause lagernde Arabische Stamm El⸗Ouffia suchte seit einiger Zeit die Truppen dieses Postens zu bestechen. Zehn Ungluͤckliche von der Fremden -Legion, durch Geldversprechungen ver⸗ lockt, wurden in die benachbarten Berge abgefuͤhrt und fanden dort statt der versprochenen Frauen und Grundstuͤcke nur Gebieter, die sie jetzt sorgfaͤltig bewachen und durch Stockpruͤgel zu den haͤrte⸗ sten Arbeiten anhalten, bis sich Gelegenheit findet, sie nach dem inneren Afrika zu verkaufen. Derselbe Stamm hat vorgestern mehrere von Algier nach ihrer Heimath zurückkehrende Arabische Haͤuptlinge geplündert. Der Oberbefehlshaber konnte diese Raͤu⸗ bereien von Leuten, die unter dem Schutze Frankreichs stehen, und deren Scheiks dem Aga der Araber geschworen hatten, in friedlicher Unterwerfung zu leben, nicht dulden. Heute wurde
ein aus dem 1sten Regiment der Afrikanischen Jaͤger und dem dritten Bataillon der Fremdenlegion bestehendes, von dem Ge— neral Faudoas befehligtes, Corps abgeschickt, um diesen Stamm zu bestrafen; er ist vernichtet, nur die Frauen, Kinder und diejenigen, die sich sogleich unseren Truppen ergaben, wur— den verschont. Die beiden zu Gefangenen gemachten Haͤupt⸗ linge werden vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Ein Sergeant-Major der Fremden“ Legion erkannte unter den Todten einen seiner Kameraden, der noch seine dunkelrothen Beinkleider trug und ganz kalt war, also am Tage zuvor ermor— det worden seyn mußte; ein anderer, als Beduin verkleidet, fiel im Gefechte und wurde ebenfalls erkannt. Allen Stammen der Regentschaft Algier, die es wagen sollten, dem Stamm Ouffia nachzuahmen, steht dieselbe Zuͤchtigung bevor. Der Oberbefehls⸗ haber bezeigt den Truppen, die an dieser Expedition Theil ge⸗ nommen, seine Zufriedenheit mit dem Eifer und der Einsicht, die sie an den Tag gelegt, und rechnet auf sie, wenn schwerere Kaͤmpfe fuͤr das Interesse oder die Ehre Frankreichs noͤthig wer⸗ den sollten. Die dem Stamme abgenommene Beute soll ver⸗ kauft und der Ertrag unter die Truppen vertheilt werden, die diese Expedition ausgeführt haben. Algier, 7. April.“ In einer Nachschrift vom 13. April meldet der General, die den Abgeordneten des Scheiks Farhat geraubten Gegenstaͤnde seyen ihm vom Scheik des Stammes von Kreschena mit dem Bemer⸗ ken zuruͤckgeschickt worden, daß die Rauber bereits getoͤdtet waͤ⸗ ren. Die Expedition habe sehr gute Wirkung auf die Beduinen gemacht; taͤglich empfange er Abgesandte der sich unterwerfenden Staͤmme, und alles Gestohlene sey bis auf den letzten Piaster zuruͤckgegeben worden.
Herr Oreilly, einer der Geschaͤftsfuͤhrer des Temps, ist an der Cholera gestorben.
Diejenigen Departements, in denen die Cholera die meisten Wpfer fordert, sind, naͤchst dem der Seine, die der Dise, der Seine und Oise und der Seine und Marne; in dem ersteren waren bis zum 28sten d. erkrankt 1166, gestorben 303, im zwei⸗ ten erkrankt 1687, gestorben 736, im letzteren erkrankt 14337 und gestorben 393. In den anderen von der Krankheit befallenen Departements greift dieselbe immer weiter um sich.
Man hat bemerkt, daß die seit dem 1. April in saͤmmtlichen zwoͤlf Bezirken von Paris vollzogenen Heirathen nicht den zwan⸗ zigsten Theil derer betragen, die sonst uͤn Durchschnitt monatlich in der Hauptstadt stattfinden. t
Aus Port de Beauvoisin (an der Savoyischen Graͤnze) wird unterm 23sten d. gemeldet: „Piemont ist vollkommen ruhig; nie hat man dort den Frieden fuͤr gesicherter gehalten, als jetzt. Die Garnison von Turin ist 5000 Mann stark, in Savoyen ste⸗ hen hoͤchstens 9000 Mann. Der Sanitäts- Eordon gegen die Cholera ist noch nicht gezogen.“
Großbritanten und Irland.
London, 1. Mai. Hiesigen Blattern ufolge, wird der Fuͤrst Esterhazy auf seinen Botschafter-Posten 6. uruͤck⸗ kehren, und binnen einem Monate schon soll sein Na folger hier eintreffen.
6 Mte Theilnahme des Publikums an der Reform⸗Frage nimmt jet, wo die Entscheidung so nahe ist, wieder sehr zu. Binnen wenigen Tagen wird der Birminghamer Verein eine große Volks⸗Versammlung zusammenberufen, auf deren Resultat man sehr gespannt ist. Auch zu Neweastle, Bath und an anderen Orten finden Versammlungen statt, um Bittschriften an den Koͤ— nig zum Behufe einer PairsCreation zu beschließen. Das Ge— ruͤcht, daß die gemaͤßigten Tories wieder zu den Ultras uͤberge⸗ gangen seyen, scheint zwar voreilig, man weiß aber, daß Graf Harrowby darauf besteht, die dritte Lesung zu verschieben, bis die Schottische und die Irlaͤndische Reform ⸗Bill zum Eomits n,. seyn wuͤrden, und man behauptet, Graf Grey sey diesem erlangen nicht abgeneigt. Das Befinden des Premier ⸗Mini⸗ sters hat sich in der letzten Zeit gebessert; dagegen haben sich die Gesundheits⸗Umstaͤnde des Lord⸗ Kanzlers Brougham eher ver⸗ , h c em Vernehmen nach, ist eine große Zahl antiresormisti— scher Lords hinsichtlich eines Amendements . das im Ausschusse uͤber die Reformbill vorgeschlagen werden soll und den 10 Pfd.⸗Census betrifft. Diesem Amendement zu⸗ folge, soll eine Gradation des Waͤhler⸗ensus, je nach der Wich⸗ tigkeit der verschiedenen Orte, eingefuͤhrt werden; so daß z. B. der Londoner Einwohner 20 bis 25 fd., der Birminghamer 15 Pfd. und der Prestoner, als zu der dritten und letzten Klasse gehoͤrend, nur 16 Pfd. jährlicher Hausmiethe zu zahlen haͤtte, um Waͤhler zu seyn. Die Reformfreunde sehen dieses Amendement jedoch als eine Schlinge an, die man der Bill le— gen wolle, und scheinen nicht geneigt, darauf einzugehen.
Sir Pulteney Malcolm zieht dieser Tage eg Admirals⸗ Flagge am Bord der „Britankia“ von 126 Kanonen auf und segelt mit der „Caledonia! von 120, dem „Thunderer“ von Sä, dem „Donegal“ von 78, dem „Talaveyra“ von 78 Kanonen, nebst mehreren anderen Kriegsschiffen, wie es heißt, nach Lissa⸗ bon ab, wo die „Asia“ von 84 und die „Revenge!“ von 78 Ka⸗ nonen zu ihm stoßen werden.
Der Hampshire⸗ Telegraph enthaͤlt nunmehr die be— stimmte Anzeige, daß der Graf von Dundonald (Lord Cochrane) vor einigen Tagen in die Marine ⸗Liste wieder eingetragen wor⸗ den, und zwar als Contre- Admiral von der blauen Flage, als welcher ihm der Contre-Admiral W. Parker in der Rangliste
folgt. Auch als Großkreuz des Bath-O-Ordens soll er vom Koͤ⸗ nige wieder aufgenommen worden seyn. Veranlassung dazu sol⸗ len die Bittschriften gewesen seyn, die seine Gemahlin sowohl als er selbst dem Koͤnige in dieser Hinsicht eingereicht hatten.
Der Gesandte der Portugiesischen Regentschaft auf Terceira, Graf von Funchal, wird hier taͤglich erwartet. Hinsichtlich der Anerkennung der Regentschaft soll Spaltung im Kabinette herr⸗ schen; einige Minister sind fuͤr unverzuͤglich⸗ Zulassung des Ge—⸗ sandten, andere wollen erst den Fall Madeira's abwarten. Diese Insel ist jedoch im besten Vertheidigungsstande und an deren