1832 / 139 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Braunschweig, 14. Mai. Die hiesige (Deutsche National“) Zeitung meldet: „Die Untersuchung gegen die Gräfin von Wrisberg, den ehemaligen Oberst- Lieutenant von Kalm und ihre Mitschuldigen ist nunmehr der ordentlichen Ge— richts⸗Behorde aͤbertragen worden. Nachdem dieselbe ihre Thaͤ⸗ ligkeit begonnen, hat sie sich in der Nothwendigkeit gesehen, sich mehrerer Personen, auf denen der Verdacht einer . an dem entdeckten Komplotte ruht, zu versichern. Es sind dem— gemäß und auf vorgängige Requisition der Hofrath Fricke, der Justiz⸗Amtmann Groscurd, der Oberst⸗Lieutenant von Henninges, Fer Kammerrath Böͤhlken und der Pferdeverleiher und Schenk— wirth Pfeifer durch die Polizei-⸗Behorde am gestrigen Abend verhaftet und alsdann sogleich in das Gefängniß zu Wolfenbut⸗ tel abgefuͤhrt.“

Oe ster re ich.

Wien, 12. Mai. Nachrichten aus Grätz zufolge, waren Ihre Majestaͤten der Kaiser und die Kaiserin am Sten d. M. Nachmittags 2 Uhr im erwunschtesten Wohlseyn in dieser Stadt eingetroffen und mit unbeschreiblichem Jubel empfangen worden.

XT ür k e i.

Konstantinopel, 14. April. Am 31. v. M. beehrte der Sultan ein von dem Kaimakam-Pascha gegebenes Fest mit seiner Gegenwart. Zu Theilnehmern an dieser Gesellschaft hatte Se. Hoheit den Feldmarschall Hussein-Paschg, den Seraskier⸗Pascha, den Kapudan⸗Pascha, die Divisions-Generale der Garde und Linie, Achmet und Mehemet Pascha, den Topschi-Pascha und die Minister des Innern, der auswärtigen Angelegenheiten und der Finanzen bezeichnet. An jeden derselben war eine besondere Ein⸗ ladung von Seiten des Kaimakams ergangen, und es fanden sich Alle ein, mit Ausnahme des Ministers der auswärtigen Ange— legenheiten und des Mehemet Pascha, die durch eine Unpaͤßlich⸗ kelt abgehalten wurden. Nachdem der Sultan die Nacht bei dem Kaimakam zugebracht hatte, berief er am folgenden Morgen alle anwesenden Wuͤrdenträger zu einem Conseil zusammen, wel— ches mehrere Stunden dauerte. Erst am naͤchsten Tage kehrte der Großherr in seinen Palast zuruͤck.

In Folge der fortwährenden Krankheit des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten hat der Sultan demselben die nachgesuchte Entlassung bewilligt und demnäͤchst folgende Ver— anderungen in dem Ministerium vorgenommen: Der bisherige Beylikdschi des Divan, Elhatz Akif Efendi, ist zum Reis-Efendi, der bisherige Kesedari Nuri Efendi . Beylikdschi, Mehemet

Nafi Efendi zum Kesedari, Esseid Ali Riza zum Direktor der Muͤnze und ehen e id zum Direktor der Großherrlichen Pachten ernannt worden. Gestern fand die Investitur dieser neuen Beamten statt.

Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben aus Konstantinopel vom 10. April: „Wir koͤnnen aus der zuverlaͤssigsten Quelle versichern, daß der , , Geschaͤfts⸗ traͤger der hohen Pforte sehr energische Vorstellungen gegen die von derselben in einem offiziellen Dokumente gemachte Aeußerung, als habe sie von Frankreich die Zusicherung der Ruͤckgabe Algiers erhalten, gemacht hat. Die Pforte mußte anerkennen, daß sie diese Zusage nie von Frankreich erhalten habe, und sie konnte nur mit Verlegenheit sich durch auswärtige politische Ruͤcksichten uͤber das Geaͤußerte entschuldigen. Frankreich hat nie daran gedacht, auf Algier zu verzichten.“

Die Schlesische Zeitung theilt folgende Korrespondenz— Nachrichten mit⸗ r

„Belgrad, 3. Mai. Heute bestaͤtigten Kanonensalven aus der Festung die schon seit einigen Ig en umlaufende Kunde, daß der Großwesir uͤber das zwischen Novi-Bazar und Sienicza postirt gewesene Bosnische Insurgenten⸗Heer am 20sten v. M. einen vollkommenen Sieg errungen habe. Bereits ist Sienicza von den Truppen der Regierung besetzt, und in Zeit von 4 Ta— gen werden dieselben auch in Sarajewo seyn, da in Folge dieser Niederlage sich alle Streitmassen der Bosniaken hinter diese Hauptstadt zuruͤckgezogen haben. Mittlerweile hat endlich ein Servisches Armee⸗Corps von 86000 Mann den Dring⸗Fluß passirt und, obgleich es sich bestimmtermaßen nur auf die Defensive be⸗ schränken sollte, ebenfalls ein gluͤckliches Gefecht mit einem kleinen Insurgentenhaufen bestanden. Als Zeichen des Sieges schickten die Servier an den Fuͤrsten Milosch 40 abgeschnittene Köpfe.“

„Alexandrien, 13. April. Ibrahim Pascha hat den wirklichen Krieg gegen die Pforte mit einem Siege eroͤffnet. Die Vorfälle vor St. Jean d' Acre bis Ende Marz sind bekannt; Abdullah Pascha hatte in deren Folge einen Capitulations-An— trag wiederholt zuruͤckgewiesen, dagegen um eine 15tägige Ein— stellung der Operationen gegen die Festung angesucht, welchem Antrage Ibrahim Pascha zu entsprechen für gut fand. Ueber die Bedingungen des daruͤber ausgefertigten Vertrages weiß man nichts mit Sicherheit; doch heißt es, er enthalte die Klausel, daß, wenn binnen dieser . kein Entsatz nahe, die Festung uͤberlie⸗ fert werden solle. Kaum war dies schehen als Ibrahim Pa⸗ scha in der Absicht aufbrach, die in Aleppo sich sammelnden Hee⸗ res⸗-Abtheilungen einzeln zu vernichten, und durch forcirte Eil⸗ maͤrsche gelang es ihm wirklich, ein zum Entsatz heranziehendes 15 20,9000 Mann starkes Corps Großherrlicher Truppen in Alexandrette zu uͤberrumpeln und gin lic aufzureiben; was nicht unter den Saͤbeln der Aegyptier fiel, wurde gefangen und erstreute sich einzeln, nach allen Richtungen fliehend. Ibrahim Hi wird nun vermuthlich nach Acre, wo nur ein kleines Blokade⸗Corps blieb, zurückkehren und von Adullah Pascha die Vollziehung des Vertrags fordern. Die Aegyptische Flotte liegt wieder aufs Beste ausgeruͤstet in unserem Hafen vor Anker; sie wird naͤchstens auslaufen und, um die Großherrliche Flotte zu er— warten, ihre Station bei Rhodus nehmen. Der Pascha hat 700 Insel⸗Griechen fuͤr diese angeworben und damit vorzuͤglich die 17 Brander, welche die Flotte mit sich fuͤhrt, bemannt. Um den Muth der Branderfuͤhrer zu erhohen, * er neben den übrigen vortheilhaften Bedingungen, fuͤr den Fall, daß diese ihr Leben verloren, ihren Familien bedeutende Belohnungen ausge— setzt, welche z. B. fuͤr die Familie des Capitains 5000 und 500 Thaler fur die des gemeinen Matrosen betragen.“

„Triest, 5. Mai. Aus Alexandrien . man so eben Nachrichten vom 15. April erhalten, welche melden, daß die Ae— gyptische Flotte, bestehend aus 8 großen Kriegsschiffen, d. i. Linien⸗ schiffen und Fregatten, 7 Korvetten, 15 Briggs, 19 Goeletten, 12 Brandern und einer großen Menge Transportschiffe, die Anker gelichtet hat. Mehrere Griechische Schiffer hatten von Me— hemed Ali Kaperbriefe auf Tuͤrkische Schiffe erhalten.“

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Berlin, 17. Mai. In die 6 Hafen des Regierungs⸗Be⸗ zirks Stralsund sind im April à0 Schiffe von 45 Burchschnitts— kasten eingelaufen, welche hauptsächlich Eisen, Heringe, Salz, Steinkohlen, Theer und Wein einfuͤhrten; 17 Schiffe hatten

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nur Ballast geladen. Ausgelaufen sind 1147 Schiffe von 30 Durchschnitts-Lasten, mit welchen hauptsaͤchlich 0] 9 Wispel 19 Scheffel Getreide, Huͤlsenfrüchte und Malz, 1166 Ctr. 100 Psd. Helkuchen und nicht unbedeutende Ladungen Heringe, Bleiwaa⸗ ren, Gips c. versandt wurden; 52 Schiffe gingen mit Bal— last aus.

Seit einer Reihe von Jahren hat der General-Musit-Di— rektor Ritter Spontini die schöne Sitte eingefuͤhrt, zu würdi— gem Beschluß der Bußtagsfeier das hiesige Publikum durch Ver⸗ anstaltung eines geistlichen Konzerts zu erbauen, welches, unter der Leitung seiner Meisterhand stets trefflich exekutirt, zugleich den wohlthaͤtigen Zweck hat, durch den Ertrag einen von Herrn Spontini gestifteten Unterstuͤtzungs-Fonds fur huͤlfsbedurftige Theater-Mitglieder zu vergrößern. Gewoͤhnlich bildete sonst ein Händelsches, zuweilen ein Haydnsches, Oratorium den Kern die— ser Aufführung, eingeleitet durch Beethovensche Symphonieen oder ernst gehaltene Ouvertüren; wanchmal auch waren einzelne Musikstüjcke aus verschiedenen Meisterwerken an einander gereiht. Diesmal hatte Herr Spontini ein hier noch nie gehörtes Hra—⸗ torium gewählt und so dem gewohnten Genuß noch den Reiz der Neuheit hinzugefügt; es war die „Zerstoͤrung Jerusalems“, von Herrn Gustav Nicolai gedichtet und von Herrn Mu— sik-Direktor Lowe aus Stettin in Musik gesetzt, welche gestern im Opernhause, vor einer höͤchst zahlreichen und glaͤnzenden Ver⸗ sammlung, unter Herrn Spontini's Direction von den Mitglie— dern der Koͤnigl. Oper und Kapelle aufs trefflichste ausgefuhrt wurde. Herr Lowe hat sich durch seine in ihrer Art einzige und originelle Balladen-Composition einen bedeutenden Namen in der Künstlerwelt erworben; in diesem Oratorium, zu welchem Hr. Nicolai den Text in einem sehr gelungenen und besonders fuͤr die Composition trefflich geeigneten Gedicht geliefert hatte, bewährt er sich auch in einer hoͤheren Musikgattung als eingebuͤrgert und eben so originell. Er hat damit eine neue Art von Oratorien begruͤndet: ein vollstaͤndiges musikalisches Drama, das sich fast ohne eine Aenderung in Scene setzen ließe, aber in der wuͤrde⸗ vollen und feierlichen Haltung einer geistlichen Musik. Als das Glaͤnzendste und Gelungenste moͤge hier nur kurz erwaͤhnt werden: die großartige Charakterzeichnung des heidnischen, juͤdischen und christlichen Elements, aus denen die Choͤre bestehen, namentlich gegen den Schluß, wo sie alle drei zusammentreffen in dem Roͤ— mischen Schlachtgesang: „Zur Tempelburg Antonia“, dem juͤdi— schen Gesammichor: „Rasen will ich“ und dem Choral der Ehristen auf Golgatha: „Jesus meine Zuversicht“; ferner das große Solo des Josephus: „Gefangen steh, ein Ind, ich in der Feinde Mitte“; der Opfer-Hymnus der Priester und Levi⸗ ten: „Der du über den Sternen wohnst“; das Gebet des Ho— henpriesters: „Gott Abrahams“, und dagegen das Arioso des christlichen Bischofs Anaklet: „Laßt uns an seiner Gnade genuͤ— gen“ nebst dem darauf folgenden hoͤchst originellen Canto figu— rato, in dem die Oberstimme sich auf die Basis eines Chorals wie die Hoffnung des Ehristen auf den festesten Glauben stützt. Die Ausführung der einzelnen Gesangpartieen war vortrefflich, und die meisten Solostimmen zeichneten sich durch tieses Ein— dringen in den Geist der Composition, so wie durch gefuͤhlvollen Vortrag, musterhaft aus. W.

Meteorologische Beobachtung.

1832 . Nachmitt. Abends Nach einmaliger 16. Mai. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck 35, 7* Par. 34,9, Par. 35,0 4 IQuelkpärme 6 69 R.

. h 4,9 3 12,9 ö 7 ö. ; 4 haupunkt 442,1 1,39 R. 4 2, M. ; Dunstsaͤttgg. 80 pCt. 31 pCt. 65 vt. Bodenwätme 8,09 R. Wetter heiter bedeckt. bewölkt. Ausdünstung 1025. Bind ..... S. O. O. Nlederschlag 0. Wollenzug DO SDO.

Flusliwwärme 9,9 R.

Berliner Börse.

Königliche Schausptele. Freitag, 18. Mai. Im Opernhause: 1) Duett aus Oper? Semiramide, von Rossini, gesungen von der Ki Sachsischen Kannner⸗Saͤngerin Dlle. Fuͤrst und Herrn Devtn 2) Variationen uber ein Spanisches Volkslied fur Floͤte, pontrt von Drouet, vorgetragen von Herrn Joseph Koͤhler, Prag. 3) Arie aus der Oper: La douua del lago, von Re vorgetragen von Dlle. Fuͤrst. Hierauf: Der Gott und die dere, Sper mit Ballet und Pantomime in 2 Abtheilu Musik von Auber. (Dlle. Maria Taglioni, erste Taͤnzerin großen Oper zu Paris: Zolos.) Zu dieser' Vorstellung sind Logen und Billets im Billet

Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 16 Sgr. ꝛc.

König städtisches Theater. Freitag, 18. Mai. Doktor Faust s Vetter, burlesker nachts Galimathias in 3 Akten. Vorher: Die musikn Sprache, komische Oper in 1 Akt, nach dem Französischen, F. Genée; Musik von F. Hals vy.

Sonnabend, 19. Mai. Der Mann mit der eisernen M Drama in 5 Abtheilungen, frei nach dem Franzoͤsischen heath

Neueste Nachrichten. Paris, 11. Mai. Gestern sind hier an der Cholen Personen, wovon 19 in den Lazarethen und 18 in den M wohnungen, an der Cholera gestöͤrben; es wurden 50 Kra die Hospitäler aufgenommen, 53 hingegen als genesen aut selben entlassen.

Saͤmmtliche Blätter melden heute die von dem Gre Ministerium im Oberhause erlittene Niederlage und stellen uͤber ihre Betrachtungen an; Galignanis Messenger das am spaͤtesten erscheinende Blatt, giebt auch schon die

richt von dem Abtreten der Greyschen Verwaltung.

Herr Bérard, der Redacteur und Herausgeber der

schien gestern wegen 4 Preßvergehen vor dem Assisenhofe. drei ersten theilte er mit dem Drucker Herrn Dentu, der in freigesprochen ward, waͤhrend Herr Bérard für Aufreizu Haß und Verachtung gegen die Regierung, für Beleidigim Geschwornen und fuͤr Verunglimpfung der Person des; zu sechsmonatlicher Haft und einer Geldbuße von 500 Fi, demnirt wurde. Den vierten Prozeß hatte Herr Bérard h meinschaft mit dem Drucker Herrn Dentu, so wie einem Martin und einer Madame Henry, welche beide ein Lese, net halten, zu bestehen. Es handelte sich um eine Schrift, Herr Bérard bei Gelegenheit einer Berichterstattung üben früheren Prozeß Betrachtungen angestellt hatte, die belen fuͤr die Person des Koͤnigs waren. Er wurde dieserhalb jaͤhriger Haft und einer Geldstrafe von 3009 Fr. verurthes übrigen Angeschuldigten aber wurden freigesprochen.

Gestern sind drei Wagen mit Mobilien aus dem Hf Ministeriums des Innern nach dem Landhause des Hrn.! rier in Boulogne Eẽbei Paris) abgegangen, das der M wie man sagt, eine Zeit lang bewohnen wird.

Die Regierung wird naͤchstens eine statistische Ueberst gesammten Einwohnerzahl nach den neuesten Zahlungen hh machen. Es ergiebt . daraus, daß die Bevoͤlkerung i letzten fuͤnf Jahren um 959,356 Seelen gestiegen ist; sie⸗ zu Anfang dieses Jahres 323 Millionen. Die Hauptstadt am Schlusse des vorigen Jahres 774,338 Seelen, das Departement der Seine 935,108.

Man behauptet jetzt, daß es Frau von St. Priest so sich auf dem „Carlo Alberto“ befinde und die bei einer en Aehnlichkeit mit der, Frau Herzogin von Berry an fangt für diese habe gehalten werden konnen.

Heute schloß 5proc. Rente pr. Compt. 96. 2. kin 96. 25. Zproc. pr. compt. 69. 25. fin cour. tz9. 30. Neap. Pr. Compt. SI. 75. lin Cour. SI. 80. proc.

Den 17. Mai 1832.

Amtl. Fonds. und Geld- Gours- Zettel. (Preuss. Cor.]

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1015 Pomin. Plandbrf. 4 1051

1015 Kur- u. Neum. do. 4 1052 4

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St. Schuld- Sch. Er. Engl. Anl. 18 r. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Ohl. 30 Kurm. Gÿl. in.l.6. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt- Ohl. Königshg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhr. Gro sshz. Pos. do.

Wechsel- Cours.

S7 Schlesische do. Rkst. C. d. K. u. N. Z. Sch. d. K. u. N.

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Holl. vollw. Duk. Neue dito. ĩ Friedrichsd'or .. ĩ 131 Disconto 311 41 Preuss. Couss.

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ondan . n S . m, ,. 11811. Paris n Wien in 20 Xr. . , , ,, . 150 EI. .

Petersburg BRN. Warschau

Nicht- Amtliche Cours- Neotivpen. Berlin, 47. Mai. (Ende der Börse.) est. Hz let. tz. 48 do. 80. B. Actien 796. Russ. Engl. 60. do. Holl. (1831) 913. Poln. Pfhr. S2z. do. Part. 554. Hän, Eng]. —. Nied. wirkl. Sch. 423. do. 68 Anl. Nœæap. Eugl. S333. do. Fale. J53. Amsterdam, 12. Mai. Nied. wirkl. Sch. 423. Kanz-Hill. Isg. 68 Anl. 94, 5 neue do. S0z. Oest. 53 Met. 85. Russ. (y. 1833) 946. Neap Fale. J43.

London, 11. Mzi.

38 Cons. 835. Bras. 47z. Dän. 66. Griech. 283. Niederl. d3J.

Por. 50. Kuss. 57]. St. Petersburg, 9g. Mai. Hamburg 3 Mon. 9. S3. Silber-Rubel 3674 Kop. 58 Inscrip- tionen 3. Ser. 88.3. Warschau., 13. Mai. Pfandbriefe 8]. Part. OblI. 3553. uss. Assign. 1793 1580. Wien, 12. Mai.

Kur

Rente perp. 58. proc. Rom. Anl. Iz. London, 11. Mai Abends. In der heutigen e des Oberhauses ist nichts Wichtiges vorgefallen; außer di Melbourne erklaͤrte, er koͤnne es unter den gegenw Umstaͤnden nicht auf sich nehmen, mit der Irlaͤndischen 3 Bill weiter vorzuschreiten. Das Unterhaus war heute ungewoͤhnlich angefuͤlh— man in jedem Augenblick irgend eine Mittheilung erwart über den Zustand der Unterhandlungen in Betreff de Ministeriums Aufschluß geben duͤrfte. Herr J. Woh reichte eine Bittschrift der Einwohner von Manchester, das Haus ersucht wurde, keine Gelder zu bewilligen. Der sagte, daß, so wie man in Manchester von der Niederl Bill gehört habe, diese Bittschrift innerhalb dreier Stun 25,0060 Personen unterzeichnet worden sey. Herr Jamet bei dieser Gelegenheit den Wunsch aus, daß da keine Abgaben bezahlen mochte. Als er bei diesen von der Opposition durch Gelaͤchter unterbrochen wurde, in sehr aufgebrachtem Tone: „Alles dies mag den Bum haͤndlern sehr lächerlich vorkommen, die vielleicht wuͤnscht man sich der Armee bedienen möchte, um das Volk mi metzeln.“ Dieser Aeußerung halber wurde der Redner un reren Seiten hir Ordnung gerufen; der Sprecher, aber, daß das Reglement des Hauses nicht uͤberschritten ware. Herr Dun combe fragte den Sir Nobert pt es wahr seh, daß ihm oder seinen Freunden Antraͤge worden waͤren, an der neuen Verwaltung Theil zu nehmt daß er ste abgeschlagen habe? Sir Robert Peel erh daß er kein Amt abgelehnt habe, weil ihm keines angebol⸗ den sey. In seiner Eigenschaft als Mitglied des Untes fordere er aber Jeden auf, nicht durch Verbreitung ung ter Geruͤchte die oͤffentliche Aufregung noch zu vermehren. Du Wunsch gab Lord Althorp zu erkennen und erinnert daß die vorige Verwaltung, wie er sie jetzt nennen könn immer fuͤr die Ruhe des Landes verantwortlich sey.— Hume zeigte an, daß er am naͤchsten Montag einen Ant Hinsicht auf den Zustand der Nation machen werde. Bis heute Abend spaͤt war noch nichts Bestimmtes Zusammensetzung des neuen Ministeriums bekannt. Mehl unterrichtete Personen behaupteten, daß Lord Lyndhur Spitze des Kabinettes treten werde. Frankfurt a. M., 14. Mai. Oesterr. 5proc. Menh S899. 4proc. 78. 78715. 2IAproc. 463. proc. 20. 1 Actien 1395. 1393. Part.“„Obl. 1233. 1235. Loose zu! 1775. Holl. Hproc. Obs. v. 1832 81. B. Poln. Loose

MRedacteur John. Mitredacteur Co ttel⸗ r

53 Met, 88. 43 do. JJ. Bank-Actien 1447.

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Sonnabend den 19gten

Mai

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. Se. Majestaͤt der König haben dem Archivarius und or—

lichen Professor der Geschichte an der Universitäͤt zu Bres⸗

Dr. Gustav Adolph Stenzel, das Praͤdik n ) . e dikat eines Ge— nen Archivraths zu ertheilen gekuhl. ? .

Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Erb-Großherzog und die Großherzogin, von Mecklenburg-Schwerin und Prinzessin Louise Hoheit sind von Ludwigslust hier ein⸗ offen und auf dem Königl. Schlosse in die fuͤr Hoöͤchstdiesel= in Bereitschaft gesetzten Zimmer abgestiegen. j

Der bisherige Hofgerichts, Referendarius Friedrich Lud— Heinrich Ax in Arnsberg ist zum Justiz⸗Kommissarius

Burbach bestellt worden.

dem Namen der „Cancans“ bekannten perlodischen Schris.⸗ Der bisherige Hofgerichts-Referendarius Wilhelm Knipp—

ald in Arnsberg ist zum Justiz⸗Kommissarius bei 9

. ̃ 35 ius bei dem Ju— Amte in Medebach bestellt worden. : J. Der bisherige Hofgerichts-Referendarius Johann Wil— Adolph Reinha Ed in Arnsberg ist zum Justiz-Kom— nrius zu Meschede bestellt worden.

Bei der am 15ten und 17ten d. M. fortgesetzten Zi sten Klasse G5ster Königl. , ,, ö binn von 20,000 Rthlr. auf Nr. S424 in Berlin bei Secu— „2 Haupt⸗Gewinne zu 19,900 Rthlr. fielen auf Nr. 15, 402 ä4ä,„Oä3s nach Landsberg 4. d. W. bei Borchardt und nach lbor bei Steinitz; 1 Gewinn zu 5000 Rthlr. auf Nr. 20651 Berlin bei Israel; 5 Gewinne zu 2090 Rthlt. auf Nr 21. 25,831. 41, 972. 48,826 und 55,690 in Berlin bei Mestag, Halle bei Lehmann, Liegnitz bei Leitgebel, Magdeburg bei uns und nach Stettin bei Witsnach; 28 Gewinne zu 1005 fr, auf Nr. 16 iI. 6893. 9619. S323. 13, a8. 14, 37s. 15,335 l. 16,7 J. ig, gi5. 23, 55. 28,713. 21,236. 27, 396. V3. JJ. 3,55. 4,215. 53 656. Si, hi . 70, 33). Ji, 53. 7533). 6. 79, S5. S1, 387. Si, 851 und 83,103 in Berlin Amal bei in, bei Burg, 2mal bei Gronau und 6mal bei Seeger n bei Haast, Breslau bei Gerstenberg, 2mal bei J. Hol⸗ tcun. und bei Leubuscher, Bunzlau bel Appun, Danzig bei nhardt, Duͤsseldorf bei Spatz, Elberfeld bei Benoit, Frank— bei Salzmann, Königsberg in Pr. 2mal bei Burchard bdeburg bei Brauns, Merseburg bei Kieselbach, Naumburg S. bei Kayser, Sagan bei Wiesenthal und nach Stettin ilsnach; 35 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 668. 1439 „S657, S530, ih, hig. 12,9. 14. 686. fi, 935. diz, 3. 5. 23,373. 27,35. 29,60. 33, 182. S7, 59. 1M 9. 13,3. 5. IS, sst. 53,96. S3, 534. 37,5 77. 53, s62. , 333. S, 3 is. 8. Hz, hi7. 637g. Hö, z327. T, 2. ZR, 373. Si, s 7. d i 86s t1 in Berlin bei Alevin, bei Borchardt, 2mal bei Burg Bronau, 2mal bei Joachim, 2mal bei Matzdorff und bei tag, nach Achen bei Levy, Brandenburg bei Ludolf, Breslau H. Holschau sen,. und 3mal bei Schreiber, Koͤln bei Reim— Danzig bei Reinhardt, Duͤsseldorf bei Simon und bei k, Elberfeld bei Heymer, Frankfurt bei Baswitz, Halle 2mal ehmann, Juͤlich bei Mayer, Koͤnigsberg in pr. mal bei chard und bei Heygster, Liegnitz bei Leitgebel, Magdeburg Brauns und bei Roch, Meseritz bei Golde, Oppeln bei Bir, ld, Potsdam bei Hiller und nach Stettin bel Rolin; 58 inne zu 200 Rthlre auf Nr. 835. Sh). 1220. 2576 324 ( ilzßzo, 12.7235. 14598. 14,83. I5, 087. 17, 81h. 8, 339. 6. Il, 54. Ty, 6tzz. 26,572. A, ih. Ih, 3. 3.338. 35,333. 30 839. 3516s. Zö, 363. A0 H9 J. , 155. i393. zi,sfs. Il. 6,95. Is, i' 8. 8,151. S5, 3 3. 33 „5. zo, zk. u. Hz, 593. C3, 710. 68,745. 6h, 35. 76, 829. 71,917. 75,311. I6, 191. I, 873. 777760. 78, 528. Sh, 339. gi, 37, gi,gai, Sä, ghs. Sz, und Sf, ss. Die Ziehung wird fortgesetzt. erlin, den 15. Mai 1832. oᷣnigl. Preußische General⸗Lotterie⸗Direction.

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Zeitung s-Nachrichten.

Ausland.

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. 11. Mai. Vorgestern Abend wurde in den Tui— mn e fr , ö, ein zweistuͤndiger Minister⸗ gehalten. Gestern Mittag hatte der Belgische G ene luden , Han gische Gesandte aer ergo von Orleans hat 3000 Fr. fuͤr die unbemittel— ; ., in ö den dortigen Praͤfekten ge—

8 Begleitungs⸗ rei 3 Pri ; be,, . g hreiben des Prinzen zur oͤffent— Ihn Bezug auf die von der Regier

z Regierung bekannt gemachte Gr e ede ge, wonach es sich erwiesen, daß n 3 gon 3 lberto, befindlich gewesene Dame nicht die Her! lege nh ein ren war äußerte gestern ein Abendblatt, daß diese ,, 3. fuͤglich anders als durch ein solches Gau⸗ 6 . 95 konnen. „Dergleichen Beschuldigungen“, auf , die France nouvelle, „sollten sich, wenn ö kitzen r, l ,, auf einige Wahrschein⸗

de nal aber, das sich nicht f sie s

den, benimmt ihnen ich r ent, fie fel bst sein ““ venimmt ihnen zugleich jeden Grund seiner Redlichkeit, indem es hinzufuͤgt, .

wendig noch einige naͤhere Aufschluͤsse abwarten, um dem Faͤden dieser Intrigue auf die Spur zu kommen. Wenn man derglei— chen gehaͤssige Beschuldigungen vorbringt und zugleich einraͤumt, daß man die Thatsachen, auf die man sie gruͤndet, nicht kennt, so bezeichnet man sich vorweg als einen Verleumder. Die Re— ,,, 6 , . Einfluͤsterungen nur durch die X achung aller zur Ermitte er Wahrheit geeignete . ,, . rmittelung der Wahrheit geeigneten

Die Minister des Innern, des Krieges und der Marine haben, jeder in Bezug auf sein Departement, umstaͤndliche Be— richte uͤber die Marseiller Ereignisse von den dortigen Behörden verlangt, um die Namen der Buͤrger, die sich dabei besonders ausge ichn haben, bekannt zu machen.

Der Messager des Chambres will wissen, daß den Touloner Behörden von hier aus durch den Telegraphen herbe Vorwuͤrfe darüber gemacht worden seyen, daß sie nicht sofort die auf dem „Carlo Alberto“ befindlich gewesene Dame rekognoszirt haͤtten. Das Journal des Dabats meldet dagegen nach einem Privatschreiben aus Toulon vom ten d., daß sowohl der dortige See-Praͤfekt selbst, als eine Kommission von Marine— Offizieren sich an Bord des „Carlo Alberto“ begeben haͤtten, um das Signalement der auf dem Dampfschiffe befindlichen Perso⸗ nen aufzunehmen, damit bei der Ruͤckkehr des Schiffes die Iden titaͤt een n, konstatirt werden koͤnne. ö

Die heutigen Blaͤtter beschaftigen sich in ihren raͤsonniren— 99 Artikeln fast ausschließlich mit der , des ö Ministeriums, stellen aber, da ihre Nachrichten nur bis zum 8ten d. M. gehen noch immer den möglichen Fall einer Pairs ⸗Erei⸗ rung hin. Die Gazette de France bemerkt uͤber dieses wich— tige Ereigniß: „Die Torys haben einen neuen Beweis von der Ueberlegenheit ihrer Taktik uͤber die der Whigs gegeben; im vo— rigen Jahre vereitelte ein Mitglied des Unterhauses, der Mar— quis von Chandos, die Reformbill, und im gegenwartigen Jahre wird ein aͤhnliches Resultat durch ein Amendement des Lord Lyndhurst erreicht. Dieses Amendement ist vielleicht an und fuͤr sich minder wichtig, aber daß es trotz allen Gegenanstrengungen der Minister angenommen worden, beweist, daß ohne eine große Pairs-Promotion jede Eroͤrterung der Bill‘ in ei— nem ministeriellen Sinne an der unbestreitbar den To— rys gehorenden Majoritaͤt scheitern wird.“ Das Jour— . des Déebats haͤlt sich überzeugt, daß der Koͤnig von England Pairs ernennen werde. „Alle verfassungsmaͤßige Mit— tel“, sagt dasselbe, „sind erschoͤpft; das Parlament ist aufgeloͤst worden, und eine imposante Masoritäͤt fuͤr die Reform ist in das linterhaus gekommen. Die oͤffentliche Meinung hat sich, statt ihre Forderungen herabzustimmen, einiger und fester als je fuͤr den Sieg der Bill ausgesprochen. Die Debatten in den Kam— mern haben ihr noch mehr Intensitaͤt und Energie gegeben, und fuͤr die besonnensten und kaͤltesten Manner in England hat die Frage aufgehoͤrt, eine parlamentarische zu seyn, und ist eine so— ciale geworden.“ Der Temps äußert: „Das Greysche Mini— sterium kann eine Pairs⸗Creirung oder eine Volksbewegung nicht umgehen; die Kapitalisten setzen Vertrauen in das erprobte Gluck Englands, die Fonds sind nur um ein halbes Procent gewi— chen, aber der Eindruck ist bei allen Staͤnden der Gesell— schaft tief; die Volksvereine regen sich; hinter den Refor— misten steht eine unzaͤhlbare Menge gefährlicher Neuerer. Wir haben an dem Siege der Reform niemals gezweifelt, und die Versprechungen des Lord Ellenborough bestaͤrken uns in dem Glauben, daß ein Tory-Ministerium nur ans Ruder kommen werde, um die Reform durchzufuͤhren. Lord Grey fuͤrch⸗ tet sich, eine Umwaͤlzung zu bewirken sie wird durch ihn oder ohne ihn geschehen. Jedoch stelle man sich eine Umwaͤlzung in England nicht wie eine ., vor; in England kann diese Gleichheit der Gesinnung nicht vorhanden seyn; die Aristokratie is dort fest in den Boden gewurzelt; sie ist ein ungeheurer Baum, der lange Zeit der Axt trotzen wird. Es koͤnnen augen⸗ blickliche Unruhen vorfallen, wozu die Menge brodtloser Arbeiter Stoff genug liefert; aber die Achtung vor dem Gesetze, welche eine der Englischen Sitten ist, die Lebens-Interessen des Han⸗ dels, in welchem die Große des Landes besteht, werden die Un— ruhen bald beschwichtigen, und die politische Umwaͤlzung wird einer socialen Platz machen. Wie unsicher sind doch die Anstrengungen der Diplomatie! Wir haben der Al— lianz mit England Alles aufgeopfert, und diefes Land tritt jetzt vielleicht in eine Periode innerer Zerrissenheit, in der 5 nur mit sich selbst wird beschaͤftigt seyn können.“ Der Courrier fran gais äußert: „Der Einfluß dieses Vo— tums des Oberhauses auf die auswaͤrtige Politik wird sich bald igen. Was soll aus der zweideutigen Allianz Frankreichs und Englands, welche die uͤbrigen Hoͤfe zu Ruͤcksichten noͤthigte, bei diesem Siege der Torys werden?“ Wenn die Annahme der zweiten Lesung der Bill mit einer Mehrheit von 8 Stimmen die Auswechselung der Ratificationen herbeifuͤhrte, laßt sich da nicht erwarten, daß die jetzt hervorgetretene feindliche Majoritaͤt von 35 Stimmen einen hemmenden Einfluß auf einen Vergleich zwischen Holland und Belgien ausuͤben werde? Wird nicht vielmehr der Widerstand des Koͤnigs von Holland thaͤtiger und kühner werden? In dieser einzigen Abstimmung liegen Folgen welche das ganze von der Konferenz in achtzehn Monaten“ er. baute Geruͤst umwerfen koͤnnen.“ „Das große Ereigniß des Tages“, sagt die F range Nouvelle, „ist die beklagenswerthe Nie⸗ derlage des Englischen Ministeriums im O erhause; nie war übrigens eine Niederlage ruhmwvoller, denn die ganze Nation steht auf der Seite der Besiegten, und wir wissen nicht, ob die Törys sich lange uber ihren Sieg werden freuen koͤnnen. Die Nichtachtung . che die Aristokratie bei dieser Gelegenheit gegen die öffentliche Meinung bewiesen, und der Eifer, den sie zu Gunsten der Feil— bietung der Stimmen der Burgflecken entwickelt hat machte es den Ministern unmoglich, die Debatten fortzusetzen. Die Verfassung giebt dem Koͤnige das einzige Rettungsmittel in die Hand, und wir durfen nach Allem hoffen, daß das Ministerium davor nicht zuruͤckschrecken werde. Die Kriegs Erklarung der

aristokratischen Partei wird nach unserer Ansicht, wenn anders die Minister Energie besitzen, das Signal zu ihrer Niederlage seyn.“ Der National enthaͤlt sich fuͤr heute aller Bemer— kungen uͤber dieses Ereigniß; derselbe beschraͤnkt sich auf die Mittheilung von Auszuͤgen aus den Englischen Blattern und uͤberschreibt den ganzen Artikel: „Niederlage der richtigen Mitte in England.“ Das Journal du Commerce sagt: „Man wird sich der Sieges-Gesaͤnge unserer mi— nisteriellen Blaͤtter uͤber die Bewilligung der zweiten Lesung der Reformbill erinnern; nach ihrer Ansicht war es ein entschei— dender Sieg, der das Greysche Ministerium und also auch die zwischen ihm und dem Kabinette vom 13. Maͤrz geknuͤpfte Al— lianz fuͤr immer befestigte. Wir theilten diese Hoffnungen nicht und nahmen keinen Anstand, zu erklaren, daß in unseren Augen das Schicksal der Reformbill mehr als jemals gefaͤhrdet sey; dies ist eingetroffen. Der Augenblick ist vielleicht nicht fern, wo die politischen Ereignisse einen entschiedeneren Gang anneh⸗ men werden, als bisher. Man muß zugeben, daß die Politik der Europaͤischen Maͤchte seit einem Jahre in dem Sinne ge— leitet worden ist, Herrn Périer in Frankreich an der Spitze der Staatsgeschaͤfte zu erhalten; aus diesem Grunde sind die Rati— ficationen gesandt worden und hat der Papst eine Art von Ein— willigung zu der Occupation von Ankona gegeben; es ist aber nicht unwahrscheinlich, daß, da die Garantieen, welche er ihnen gewaͤhrte, in Folge seines faktischen Ausscheidens aus dem Mi— nisterium nicht mehr vorhanden find, die Politik der Maͤchte sich aͤndern werde, und die Regierung wird gut thun, sich darauf vorzubereiten.“

Wie man vernimmt, wird der Kaiserl. Russische Botschaf— ter, Graf Pozzo di Borgo, sich gegen Ende dieses Monats auf Urlaub nach St. Petersburg begeben.

Der Courrier de la Sarthe zeigt an, daß das Geruͤcht von der Wegnahme eines Flinten-Transports bei Sablé durch die Chouans sich nicht bestaͤtigt habe.

Aus Chollet Ein der 6 wird unterm 6ten d. M. gemeldet, daß mehrere Haͤuptlinge der Chouans sich der Regie— rung unterworfen haͤtten—

Die Quotidienne publizirt eine schriftliche Erklaͤrung, die der Almosenier der Koͤnigin, Abbé Guillon, unlaͤngst in Bezug auf sein Betragen bei dem Tode des Herrn Gregoire in die Hände des Erzbischofs niedergelegt hat. Der Abbé sagt darin: „Waͤhrend einer schweren Krankheit, in deren Laufe der Herr Erzbischof von Paris mir zahlreiche Beweise seiner Theilnahme gegeben hat, und von der ich nur eben erst erstanden bin, habe ich strenges Gericht mit mir selber halten wollen, und meine Gedanken richteten sich daher zunaͤchst auf eine der letzten Be— gebenheiten meines Lebens, die meinem ersten Vorgesetzten so großen Kummer verursacht hat. Eine ernste und gruͤndliche Pruͤfung hat mich uͤberzeugt, daß ich mich aus unuͤberlegtem Eifer, und ohne irgend dazu berufen zu seyn, dazu verstanden habe, dem ehemaligen constitutionnellen Bischof Gregoire die ihm von dem Pfarrer der Abbaie⸗aux⸗Bois verweigerte letzte Oelung zu ertheilen. Geruͤhrt durch den Zustand, worin der Kranke sich damals befand, eingeschuͤchtert durch den Gedanken an die Un— faͤlle, die eine Verweigerung des Begraͤbnisses nach sich ziehen koͤnnte, getaͤuscht durch ein Glaubensbekenntniß, das mir seitdem nicht als aufrichtig erschienen ist, bleibt mir nur das schmerzliche Bedauern daß ich bei dieser Gelegenheit auf eine gegen die geistliche Disciplin verstoßende Weise gehandelt habe. Das Leid— wesen, das ich daruͤber empfinde, habe ich bereits vor Gott aus— gedruͤckt und nehme danach keinen Anstand, es dem Herrn Erz— bischofe so wie der gesammten ehrwuͤrdigen Geistlichkeit von Paris zu erkennen zu geben. Ich wuͤnsche, daß die gegenwaͤr— tige Erklaͤrung die moͤglichste Publizitaͤt erhalte, und betrachte ,. einen ,, , aller anderen Schriften, die unter meinem Namen uͤber diese unselige An it erschie—⸗ ö.. e. s selige Angelegenheit erschie

giele der fremden Aerzte, welche hierher gekommen waren um die Cholera zu beobachten, . bei ö schnellen Abneh= men der Krankheit unsere Hauptstadt bereits verlassen; unter ih— nen befindet sich Dr, Trompeo aus Turin, der von der Kommis— sion ausländischer Aerzte, die sich hier gebildet hatte, zum Praͤ— sidenten ernannt worden war.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 9. Mai. (Nachtrag.) 5 Ire ihne . Meinung, daß die Minister recht und klug gethan hätten, ihre Entlassung einzureichen. Sein edler Freund (Herr Hume) habe davon gesprochen, daß die Hoffnungen des Volkes vernichtet wäͤ— ren, das aber, glaube er, sey unmoglich, da ganz England ge— sprochen und Reformisten ins Parlament gesandt habe. Das Schottische Volk dringe einstimmig auf Reform, und wenn es so zusammengehalten habe, sey ihm noch nichts mißlungen. Fur Irland sage er gut; das Volk werde seinen Theil des Kampfes ausfechten. Herr James fragte die Minister, ob sie dem Hause die Gruͤnde ihres Ausscheidens anzeigen koͤnnten? Lord Althorp erwiederte, daß er in diesem Augenblick nichts weiter sagen koͤnne, als daß seine Kollegen und er selbst ihre Entlassun⸗ gen eingereicht hatten, und daß dieselben angenommen worden waͤren. Hr. A. Baring meinte, daß es gebraͤuchlich sey, daß wenn ein Minister nach Aufloͤsung der Verwaltung, an belcht er Theil genommen, in dieses Haus traͤte, er die Gründe der Ent— lassung mittheile. Alles, was man jetzt wisse, beruhe auf Ge⸗ ruͤchten. Man sage, die Minister hatten dem Könige einen gewissen Rath gegeben, Se. Majestät habe denselben ver— worfen und dies die Aufloͤsung des Ministeriums veran- laßt; und auf solche unvollstaͤndige Kenntniß der Umstaͤnde hin breche man in die ungemessensten Lobeserhebungen der Mi— nister aus und tadele den Koͤnig, jene Entlassung angenom— men zu haben. Nein, nein!) Wenn gewisse Mitglieder das Verfahren der Minister so laut lobten, so muͤsse er anneh— men, daß sie die Beschaffenheit des dem Koͤnige gegebenen

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