ö. bei dem laͤndlichen Feste aussprach, welches unsere verehrte Fuͤr,
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nige unter ihnen, in gewohnter gesitteter Weise, naͤchstens oͤffent⸗ lich seine Schimpfreden einander zusenden werden. Unsere ru⸗ higen verstaͤndigen Buͤrger sind nach gerade des uͤbermuͤthigen Unsinns der unberufenen Volksfreunde muͤde. Sollten daher don irgend einer Seite strenge Maßregeln gegen die jaͤmmerliche Revolutionswuth angeordnet werden, so moͤchten wir uns we— niger dadurch bedroht glauben, als jetzt durch die Lehren einer artei, die, um ihre Zwecke der Umwaͤlzung zu erreichen, Men—⸗ chenblut nicht zu schonen anraͤth und jede Sorge fuͤr Er— haltung des Beshes als Beweis einer verworfenen Gesinnung ausschreit. Was auch die Gewalt der Regierungen gegen uns versuchen mochte, sie wird weder unser Vermoͤgen, noch unser Blut fordern; sie wird bloß gegen den Mißbrauch der Rede und Schrift gerichtet seyn. Dagegen muthet uns die Faction der Aufwiegler zu, wir sollen Gut und Leben wagen, damit ungestraft das Land mit schlechten Libellen, Robespierreschen Ma⸗ nifesten und langweiligen Berichten einiger getaͤuschten gutmuͤ⸗ thigen Schwaͤrmer uͤberschwemmt werden duͤrfe. Denn so un— verstaͤndig wird wohl kein Deutscher Mann seyn, daß er von den unwissenden, unerfahrenen, ruhm- und geistlosen Schreibern der Deutschen Propaganda irgend eine reelle Verbesserung der Staats⸗Verhaͤltnisse erwarten sollte. Diese Leute sind auch nichts weniger als Vertheidiger der Freiheit, sondern Agenten des Despotismus, den sie einstweilen gegen die Besonnenen aus— üben, bis die Zeit kommt, wo es offenbar wird, daß sie als Die⸗ ner eines fremden Despotismus gearbeitet haben.“
Frankfurt a. M., 11. Juni. Vachrichten aus Speyer vom Sten d. M. zufolge, welche die Ober⸗Post⸗Amts⸗Zei— tung (nach der Speyerer) mittheilt, enthaͤlt das dasige Kreis⸗ Amtsblatt, außer einer Reihe angezeigter Confiscationen von Druckschriften, ein Publikandum des Gesammt⸗Staats⸗Ministe⸗ riums gegen dasjenige, was bei dem Hambacher Feste vorkam; es heißt darin: .
„Wenn nun gleich die Stimme der ,. Mehrheit eines rechtlich denkenden und pflichtbewußten Publikums solches Beginnen laut verurtheilt hat, wenn Viele als bethört und ohne Ueberlegung hingerissen zu betrachten sind und mit Zuversicht. zu erwarten ist, daß das Gesetz die Frevler und Verführer hei thatigem Einschrei⸗ ten der Aufsichts-Behoͤrden und gewissenhafter Ausübung des. Richter-Amtes nicht unerreicht lassen werde; fo haͤlt sich dennoch das Koöͤnigliche Erhate n m lr eri fuͤr verpflichtet, die äͤußerste Miß billigung der erwahnten Vorgange und seine Ueberzeugung
von der Strafbarkeit dieser, so wie aͤhnlicher, sich seit kurzem in Rhein-Kreise vervielfältigender Unordnungen, zur Beruhigung treu gesinnter Unterthanen, zur Warnung und Abmahnung der Bethöͤrten, hiermit auszusprechen, damst bei der besonnenen Staͤtigkeit, mit welcher die Regierung Seiner Majestaͤt des Königs aus hoher Achtung für die vörhandenen Gesetze dem allenthalben gegen die Angeschuldigten einzulitenden ordentlichen Verfahren seinen freien Lauf laßt, Niemand in der Zuversicht auf den festen Entschluß dieser Regierung wankend werde, einerseits je⸗ der auf gesetzmaͤßigem Wege vorgebrachten gegruͤndeten Beschwerde abzuhelfen, andererseits aber die Rechte des Thrones, die bestehende Stgats⸗-Ordnung und die Ruhe treuer Staatsbürger gegen jede
ganze Ers schen Obrigkeiten und Untertha
Tur
einem Aegyptischen Regimente,
man (in Triest) rung von St. Jean d' Acre in lich einen Waffenstillstand,
von vierzig Tagen, unter der daß, wenn innerhalb dieser Zeit
Besatzung von St. Jean bensmittel zugesandt,
und
war der Termin zu Ende,
das dort versammelte Corps von
Schreiben aus Syra vom ten
d' Acre sich am 28. April an die ben hat. Ibrahim Pascha hatte
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stimmt — in die him unverzuͤglich Staffetten — Gefangenen begleitet — an Abd
auf dieselben mit voller Macht und mit allen den Mitteln. entgegen⸗ utreten, welche da, wo es die Erhaltung des Staates, seiner Ver⸗ n aer, und bundesmaͤßigen Stellung gilt, wenn dle besonderen Gesetze des Rheinkreises zur Baͤndigung einer aufruͤhrerischen Fae⸗ tion und ihrer Anhaͤnger unzurzichend seyn sollten, von der Vor⸗ sehung in die Haͤnde des rechtmaͤßigen Herrschers gelegt sind.“ „Wir vernehmen (meldet jenes Blatt weiter), daß die schon seit einiger Zeit verbreitete Nachricht, Hr. Wirth habe sich, nachdem ein neuer Verhaft-Befehl gegen ihn erlassen worden, nach Frankreich gefluͤchtet, Grund hat.“! ö. ö. Frankfurt 4. M., 109. Juni. Die an hiesigem Platz gangbarsten Staats⸗Effekten erfuhren im Laufe der letzten Woche eine ruͤckgaͤngige Bewegung, doch betrug das Sinken im Ganzen nicht uͤber 3 pEt. Die ö5proe,. Metalliques wichen von 80 auf 2 Söll die 4proc. von 73 auf. Is. à 4, Bank-Fletien von 1300 auf 1335, Integrale von 433 auf 433. — Bis gegen Mitte der Woche hielten sich die Fonds, bei geringem Umsatz, dennoch fest im Preis und waren zu jeder Boͤrsestünde pr. eomptant willig unterzubringen. Am J. Juni aber fing die Tendenz . Fallen an, uͤberwiegend zu werden, wozu denn auch die anhaltend niedrige Wiener Rotirung Anlaß genug gab. Verschiedene hiesige Spekulanten, welche Com- toire in der SOesterreichischen Hauptstadt haben, verkauften ansehn⸗ liche Particen 3⸗ und 4proc. Metalliques und setzten dadurch die Baissiers in den Stand, die Course merklich zu drucken. Am 8. unb . Juni kamen neue ursachen hinzu und vekanlaßten noch groͤ⸗
Aegypten angetragen und
28. Mai. trachten.
die der Regierung ergebene Par
lassen hatten.
wo sie mit der groͤßten Ordnung
Man vermuthet, daß er sogleich meine Amnestie erlassen wird.“
Liebe und Anhaͤnglichkeit gewebt und durch so befestigt ist, wie hier zu sehen war.
erhalten, welchem zufolge Ibrahim Pascha, ehe
668
stin Clary den Unterthanen der Herrschaft Teplitz auf einer Wiese bei Turn gab, wobei an 5006 Personen versammelt waren. einung machte auf jeden Beobachter einen tiefen Ein— druck. Wohl unserer Zeit und dem Lande, wo das Band zwi⸗
Die
nen aus Faͤden der Verehruͤng, Sitte und Ordnung
9
Mach einem (in der Schlesisch en Zeitung enthaltenen) Schreiben aus Triest vom 25. Mai, melden die neuesten Briefe aus Alexandrien keinen wichtigen Vorfall vom Kriegsschauplatze, sondern geben nur als unverbürgt an, daß die Stadt Samaskus welches nur auf Rekognoszirung ausgeschickt war, freiwillig die Thore geöffnet und dasselbe, nach⸗ dem der Pascha heimlich davongegangen, unter dem Jubel der Bevoͤlkerung dort seinen Einzug gehalten habe. Dagegen hatte ein Schreiben aus Smyrna vom 5. Mai
er die Belage⸗ eine Blokade verwandelte und
seinen Marsch nach Tripoli 1 mit Abdullah Pascha wirk— aber
nicht von 15, sondern Bedingung abgeschlossen hat, keine Huͤlfe eintreffe, die Fe—
stung an die Aegyptier überliefert werden solle. „Von diesem Tage an — sagt dieses Schreiben — hat Ibrahim Pascha der d'Acre schon mehrere Transporte Le— welche von Abdullah Pascha immer mit Erkenntlichkeit angenommen worden sind. Gestern mit dem 4. Mai
ohne Zweifel sind die Aegyptier
nun bereits im Besitze dieser wichtigen Festung. Die Operations- Armee unter Ibrahims persönlichem Befehl hat unterdessen von der Stadt Hamah Besitz genommen, und mit Wahrscheinlichkeit ist zu vermuthen, daß er sich auch Aleppo's bemeistern wird, ehe
der noch sehr entfernten Groß—
herrlichen Haupt-Armee so viel Verstaͤrkungen erhalten haben wird, um diese Stadt gegen die Aepyptier vertheidigen zu konnen.“ — In einem von dem genannten Blatte mitgetheilten
Mai heißt es: „Aus Syrien
haben wir die Nachricht erhalten, daß die Festung St. Jean
Aegypter auf Discretion erge— am 26. April auf der Straße
von Hamah nach Aleppo gegen den Pascha von Aleppo ein Ge— fecht bestanden und denselben zum schleunigen Ruͤckzuge gezwun— gen, in Folge dessen den Aegyptern ein Transport von mehr als 1000 Kameelen mit Lebensmitteln und Munition, nach Acre be— aͤnde fiel. Mit dieser Botschaft schickte Ibra—
zur Beglaubigung von einigen
ullah Pascha ab, welcher nun jede Hoffnung eines Entsatzes aufgab und die Festung der Groß—⸗ muth Ibrahim Pascha's äberlieferte. . . — nen Schreiben soll der Aegyptische Ober⸗Befehlshaber persoͤnliche Stdrung, und Perleßzung kraͤftigst zu schüßen und jeden Angriffe Sicherheit und Achtung des Privat, Eigenthums vérsprochen, überdies aber dem Abdullah Pascha Jö0,000 Tuͤrkische Piaster jährli⸗ ches Einkommen zugesichert haben. — In Tripoli haben in den letzten Tagen des Monates April 2 néüe Aegyptische Regimen⸗ ter Infanterie und 5000 Reiter gelandet.“
— Dasselbe Blatt enthalt auch Folgendes: „Belgrad, Die Bosnische Insurrection ist als beendigt Sobald die Truppen des Groß⸗-Wesirs sich der Haupt⸗ stadt Sarajevo bis auf einige Stunden genaͤhert hatten, gewann
In dem deshalb erlasse—
einen sicheren Aufenthalt
zu be⸗
tei wieder die Oberhand, nach—
dem die am meisten kompromittirten Personen diese Stadt ver— Eine zahlreiche Deputation der Stadt begab sich hierauf unverweilt in das Großherrliche Lager, wo seit diesen Vorfällen aus allen Gegenden Bosniens die Autoritäten mit Unterwerfungs-Antraͤgen eintreffen. sich noch widerspenstig, was jedoch ebenfalls nur so lange dauern wird, als die Truppen der Pforte noch von denselben entfernt sind. Sarajevo ist in diesem Augenblick bereits von denselben besetzt,
Nur wenige Platze zeigen
und Mäßigkeit einzogen. Der
Groß⸗Wesir selbst wird in kurzer Zeit ebenfalls daselbst eintreffen.
nach seiner Ankunft eine allge—
ßere Flauheit. Die traurigen Vorgänge zu Paris mußten nothwen— dig einen nachtheiligen Einfluß aüf den Stand der Rente haben, und da die Oesterreichischen Effekten die eigentliche schwebende Masse an unserem Papiermarkt bilden, so blieb der nachtheilige Eindruck der sich draͤngenden Nachrichten von jenen Unruh⸗Scenen vornehm⸗ lich auf sie nicht aus, aber auch faͤst allein auf sie beschraͤnkt. —
Berlin e
Amtl. Fonds- und
r Börse.
Den 14. Juni 1832. Geld. CQours Zettel. Preuuss. Cour.)
Nur die Hollaͤndischen Fonds theilten etwas die Ungunst' der Son ——
.
Dr. Geld. n 4
erer ne, r.
iunttur. Die Speculgtionslust ist erkaltet, und wer abgeben wolltz;, S r ner, men, mußte sich weichende Preise gefallen, lassen. Auf einen? Monat Zeit 9 y, , . h da 3 . , f. . ö, . konnte man die Metalliques pCt. billiger haben, als gegen baar. pe . r 3 id, rt 9 J . reußische, Bayersche und Darmstaͤdtische Papiere erlstten keinen pr. . 9* 3 96 a . o. ö 26 n. rn, ü ja sie fanden zu den bisherigen hohen Coursen stets bereite , ) lm n , . . 2 2 . Nehmer. In Neapolitänischen und Spanischen Effekten ward nur e ch ö e , n 3 ö n wenig gethan, auch in Polnischen Loofen war der Ümfatz kaum nen J . nenswerth. Im Wechselhandel licß die Regsamkeit und das Gesuch Eh esd ,, nach. London, Berlin, Paris und Amsterdam sind etwas haͤufiger . 49 J zu haben. Hamburg, Wien und Augsburg blieben begehrt. Dis⸗ 5 * , , . . . n , , ,,. zu 2t bis 3 pCt. in jedem Betrag ohne Sch wierig⸗ Weetpr j'landhr. 4 96? Friedrichs d' ur.. 15 137 * ĩ 1 act 2 . J . ö 2 27 . K 1 52. wr gesfäeif. Die Bhele er heut gente) g eschlossn, See, , , , n ee, . Im Privat-Vertehr zeigte sich viel Leben. Man hatte Nachrichten V Prei ss. Gonr. von Paris vom J. und selbst vom 8. Juni. Anfangs war die e ch sel- Cours. , Hauptstadt in Belagerungsstand erklaͤrt: dargus panischer Schreck. r . ö Spater erfuhr, man, daß, Alles beruhigender laute, Pie Ocserre T 2650 FI. Kurs ö chischen Effekten S zuerst, ahne Frage = fingen an, wieder gesucht 11 250 EI. 2 Mt. 1435 1431 zu werden. Ein fremder (Karlsruher) Banquier ließ bedeutend ein⸗ J 379 Mk. Kur- — 151 kaufen. Sofort gingen sproc. Met, von 83, wie sie gefallen waren, J 309 Mk. 2 Mt. 15936 Auf Sstz. ähroc; bon 73 auf, z., Integral von 43 auß 45. Die London.... 1 LStl. S Mt. 6 29 6 23 Franz. Renten kamen vom 7. Juni gegen Erwarten besser. , HJ 3060 Er. 2 lt. — 80 O äisch ö ,, h R, n. 1035 103 e sterreich. J 150 El. 12 Mt. 1033 — — — Teplitz, 6. Juni. Am . M. 46 h ä 3 . 2 st. . — roͤßten Freude der Einwohner unserer Stadt die Vermählung k J 0 Lhl. 3 Latz D 3 e en, aͤltesten Tochter unseres hochseligen Fuͤrsten Kart ‚ᷣ, zh ö 159 6 2 6 ö 1027 . von Clary und Aldringen, mit dem Fuͤrsten Wilhelm Radziwill, n, . kJ 9 i 6 J Koͤnigl. Preußischen Obersten und Commandeur des 11Iten Infan⸗ k 636 6 , — — — ' terie⸗Regiments, aͤltesten Sohne Ihrer Königl. Hoheit der Prin⸗ Ni cht - Ami liche Gours? oti zen.
zessin Louise von n und Sr. Durchlaucht des Fuͤrsten Berlin, Anton Radziwill, Koͤnigl. Statthalters im Großherzogthum Po—
sen, e eh begangen. Die kirchliche Handlung fand in der
hiesigen Fürstlichen Schloßkapelle statt und wurde von dem On— tel der hohen Braut, dem Furst-Erzbischofe von Ollmuͤtz, Grafen Thotek, in Anwesenheit der Durchlauchtigsten Eltern Und naͤch⸗ sten Familienmitglieder des neuvermaͤhlten Fuͤrstlichen Ehepaars verrichtet. Die Stadt bezeigte ihre innige Freude und Theil⸗ nahme durch eine 6 . reiche und wirklich glaͤnzende Be⸗ leuchtung der Haͤuser, so wie sich andererseits diese Freude auch
Oest. 5 Met. i] dę. Holl. (1831) —. Nied. wirk. Sch. 423
Poln. Pfbr.
Amsterda Nied. wirkl. Sch. 423.
London
433. Port. 53. Russ. 953.
, ,
Kanz-Bill. 16.
38 Cons. (auf Abrechn.) Sz. Bras. 483.
14. Juni.
m, 9. Juni.
S. Juni.
spiel in 5 Abtheilungen.
Koͤnigl. Hof⸗Theater zu Hannover, wird hierin mitwirken
Milita it. Dir iston ausfuhrliche Instructionen hinsichtlich de
(Ende der Börse.) 48 d. S0. B.- Aetien 793. Russ. Engl. 100. S835. do. Part. 55. Dün. Iingl. —. do. 68 Anl. 9654. Neap. EngI. S3. do. Falc 53.
5 Z Anl. 963. 58 neue do. 8iJ. COest. 53 lei. S5. Russ. (v. Sz) 9g4z. Renn Fac. 74.
Dän. 674. Niederl.
R St. Petersburg, 6. Jun. Hamburg 3 Mon. 93. Silber-Ruhel 367 Kop.
. Wars ch au. 9. Juni. Psandbriefe S6z. Part. Obl. 335 = 342. Russ. Assign. j
Königliche Schau spielg. Freitag, 15. Juni. Im Schauspielhause: Die Quay
ö kö 1 ö ö 5 k .
Allgemeine
Lustspiel in 5 Abtheilungen. Sonnabend, 16. Juni. male: Der alte Prognostiker, sagt? Posse in 1 Akt, von Vogel.
Im Schau spielhause. Zum 6 oder: Hab' ich's nicht vorn Hierauf: Der Jude, inn, n, , m, mmm,
Preißische Staats- Zeitung.
Berlin, Sonnabend den hte Jun!
1832.
—
—
ö . 9 tlich 5 — reitag, 15. Juni. cenisch⸗musikalische Abend- Um . ; tung in 3 Abtheilungen. Im Kostuͤm. ] (Olle. Hrn j ü . a ch . ch t en Kronik des- Tages.
Seine Majestaͤt der Koͤnig . dem Kaufmann Mei—⸗ zu Hagen, in der Grafschaft Mark, den Rothen Adler⸗ sen vierter Klasse zu verleihen geruht.
Sonnabend, 16. Juni. Das Anekdotenbuͤchlein, gi in 1 Akt, von Castelli. Hierauf: Der Dachdecker, h Gemaͤlde in 5 Rahmen, von L. Angely. Zum Beschluj und Phlegma, Vaudeville in 1 Akt, von L. Angely.
Sonntag, 17. Juni. Das Fest der Handwerker, Van in 1 Akt, von L. Angely. Hierauf: Dokkor Faust s Vettt lesker Fastnachts⸗Galimathias in 3 Akten. —
Die Frau Gräfin von Wittelsbach, nebst Gefolge, und Ihre Durchl, der Herzog und die Herzogin Georg Sach sen-Altenburg' sind nach Dobberan, und Se. Hoheit der Herzog Albrecht von Mecklenburg- hwerin ist nach Ludwigslust von hier abgegangen.
Neueste Nachrichten. Paris, 8. Juni. Der Moniteur meldet unterm gen Datum:; „Ordnung und Ruhe sind in Paris wiehn stellt; alle Laͤden sind geoͤffnet, die Circulation ist frei; di ger helfen die Ueberreste der Barrikaden zerstoͤren; E von Neugierigen bedecken die Quais, die Straße des Arn Viertel St. Mery, und betrachten die Spuren des gn der gestern dort geliefert wurde. Die im Moniteur erschs Berichte und Verordnungen werden von der Menge min tem Interesse gelesen. Dennoch sind, waͤhrend die Behn durch die letzten Ereignisse noͤthig gewordenen Sicherhein geln trifft, Bataillone der Linien⸗Truppen auf mehreren Plan Piquets der National-Garde in den Mairien aufgestel den Elysaͤischen Feldern bivouacquiren mehrere Regimenten Der Kriegs-Minister und der Marschall Lobau hin die hiesigen Truppen und National-Garden Tagesbefehle n worin sie denselben im Namen des Koͤnigs das groͤßte die von ihnen bei den letzten Unruhen an' den Tag gelegs gebung und Tapferkeit ertheilen. Der Kriegs-Minister hat an den Befehlshaber der/
Bekanntmachung. In Folge unserer Bekanntmachung vom 30. Maͤrz 1830 ist dem damals noch ungetilgten Reste der 5procentigen, in don im Jahre 1818 gemachten, Preußischen Anleihe im Be 1 . 3,809, 400 Pfd. Sterl. den am 1. Oktober 1830, am 1. April ) 1. Oktober 1831 und am l. April eingetretenen Einloͤsungs-Terminen Summe von
1 „ä. . 1,592,509 Pfd. Sterl. leben, welcher bis jetzt noch nicht gekuͤndigt ist.
ziehung des uͤber die Hauptstadt verhaͤngten Belagerung des erlassen, welche der Moniteur mittheilt. Der Gazette de France zufolge, ist die Audien die Herren Obilon-Barrot, Laffitte und Arago bei Sr. Mh gehabt, ohne den ihrerseits gewuͤnschten Erfolg gewesen. Ihre Majestaͤt die Königin besuͤchte gestern eine Menn
Es werden daher Montags den 18. Juni dieses Jahres, hmittags um 9 Uhr, in unserem Geschaͤfts⸗ Zimmer, Mark⸗ fn Straße Nr. A6, in Gegenwart unseres Mitgliedes, des r⸗Buͤrgermeisters Deetz, und des Koͤniglichen Justiz⸗ Kom⸗ sons-Rathes und Notarius Bode, 100,600 Pfd. Sterl. zur flosung kommen.
—
in den vorgestrigen Gefechten verwundeten Militairs in ml , tional Gardisten, um ihnen Trost und Unterstuͤtzung zu hin l be len . 4 100, 00 Pfd. Sterl. Ueber gil verhaftete Individuen sind bereits Lesst Kden ga ee. ,. . noch die, Protokolle daruͤber werden heute dem Befehls haber nc . tr Jer. nnn, ng, 5 t ; Militair-Division, General, Lieutenant Pajol, übersami n 9 ) nnn . , . , = damit derselbe die Angeklagten vor das Kriegs⸗Gericht sil . as Loos bestimmt, mithin im , 7p. 8. J 1 — 3. — 1
Die Haussuchungen wurden gestern fortgesetzt und es se neue Verhaftungen statt. Eine ganze Straße, die Rue) bourg, in der sich die Insurgenten vorgestern verschanzt mußte durchsucht werden; man fand Flinten Saͤbel, r taschen, Kugeln, sogar Bomben. Auch sind mehrere Pen verhaftet worden, die, dem offentlichen Geruͤchte zufolge, n zelte Soldaten und National⸗Gardisten umgebracht haben — Ueber die Auffuͤhrung der hier befindlichen fremden linge sollen genaue Erkundigungen eingezogen und diesn welche die ihnen zu Theil gewordene Gastfreundschaft braucht haben, aus der Hauptstadt entfernt werden.
Der hiesige Königl. Gerichtshof entschied gestern, den trage des General-Prokurators gemaͤß, daß die Unterst und Bestrafung aller wahrend der letzten Unruhen begm Verbrechen nicht vor sein Forum gehoͤre, sondern kraft RM lagerungs⸗-Zustandes dem Kriegsgerichte anheimfaͤlle⸗
Gegen die Deputirten HH. Cabet, Laboissisres und hr Pages sind Verhaftsbefehle erlassen worden. Letzterer i indeß seiner Gefangennehmung zu entziehen gewußt. h steht die Verabschiedung des Herrn Marchand, Maire d Bezirks, in Verbindung. Als naͤmlich die Polizei⸗Bemh der Wohnung des Herrn Garnier⸗Pages anlangten, san ihnen, daß dieser bei Herrn Marchand' einen Zufluchtsym habe; sofort verfuͤgten die Beamten sich zu deim! Maihh, ln nen jedoch ankuͤndigte, daß er Herrn Paͤges . Fllcht hej lich gewesen sey. — Der General Lafayette so ll die Affe erhalten haben, die Hauptstadt zu verlassen. Es bestaͤtigt sich, daß gegen den Haupt-Redactellt de tional, Herrn Armand Earrel, wegen eines Komplotts gen Sicherheit des Staats, ein Verhaftsbefehl erlassen wordt
Dem Messager des Eham bres zufolge, ist der von Fitz-James verhaftet worden. Dasselbe Blatt n Herr Berryer sey, nach Einigen in Nantes, nach Anden Angouleme, verhaftet worden und die Herzogin von Berry sa mit mehreren Häuptlingen der Ehouans zu Schiffe al Vendée entfernt.
Man will wissen, die Stadt Chäteaubourg (zwischen nes und Vitré) sey in die Hande der Thouans gerathen. Geruͤcht scheint indessen noch der Bestaͤtigung zu beduͤrfeh Uebrigen haben die Ereignisse der Hauptstadt selbst in de ten beiden Tagen die oͤffentliche Aufmerksamkeit von den? benheiten im Westen vollig abgelenkt.
ler- hause N. M. von Rothschild in London erfolgen. Die Tilgung des rnuͤchst in ferneren Terminen, deren oͤffentliche Bekannt chung vorbehalten bleibt, bewirkt werden. Berlin, den 14. Juni 1837.
Haupt-Verwaltung der Staats Schulden. 7 Rother. v. Schütze. Beelitz. Deetz. v. Lamprecht. Angekommen: Se. Erlaucht der
n . Graf Joseph zu solberg-Stolb erg, von Stolberg. t Durchgereist: Der Kaiserl. Ruͤssische Feldjaͤger Flen⸗ „ls Courier von St. Petersburg kommend, nach London.
Zeitungs-Rachrichten, A u Ss Jand.
Frankreich.
Paris, 8. Juni. Die beiden Praͤfekten des Seine⸗De—⸗ mrhents und der Polizei hatten gestern Privat⸗Audienzen m Köoͤnige. Se. Majestaͤt führten demnaäͤchst den Vorsitz im niter⸗Rathe und musterten, nach Beendigung desselben, auf n CGaroussel⸗Platze mehrere Linien-Truppen, fo wie die Na— u Garde der Stadt und des. Weichbildes. Unter den Deputirten, die am 5ten Abends und am 6Gten ngens dem Koͤnige ihre Ergebenheit bezeigten, bemerkte man herren Levraud, Viollay, Lamy, Luzerche, Vatout, Viennet, sbissisre, Vigier, v. Fermmont, Lascazes den Sohn, Baillot, handier, Fulchiron, Bodin, Lobau Jacqueminot, Laborde, wet, Keratry, Gellibert, Marschall Gérard, Etienne, Thiers, muard, Tiburtius Sebastiani, Madier⸗Montjau, Dupin, umnesnil, Pourrat und Vérenger. Mehrere andere, z. B. herren Gannerbn, Fr. Delessert und v. Panis, standen an sEpitze der Pariser Legionen. 1. 1 * . Journal des , ,. j . / ö ; Rl dem Koͤnige die zefahren vorstellte, die ein Ritt dur h die e de, e nen ,, , , , d,, Berichte der Opposition beigetreten. — einen trefflichen Brustharnisch, nämlich meine fünf Söhné. Die Quotidienne ist heute wieder erschienen j 6ᷣ trug die Gegenwart des vom Herzoge von Nemours M Heute fchioß zursc. rente I. l leb. b. lil äenghhonarchen iel ahn el, die Sinh wiede her eher ö ; t ; 9 5 ⸗ ; ' g! eder . . . ö. comht. 80. 15. fin cour. 890. 20. Hproc 1 , . . der . bei 43 , . sproc. Metal hnalgardisten voruͤberritt, der auf einer Matratze lag un . nr hr tg, n, ö . ö. zn ee, ir anredete: „Sire, ich habe suͤr mein Vaterland, fuͤr die P rt. Obl. 121 6 * boose n ich Fl. 175 Poin. boose z nd den önig ge fochten ich Habe mehrrre ö . 3 6 nen empfehle“, antworteten De— Maj. : „Ich adoptire sie!“ „ließen den Namen des Verwundeten durch Ihren Adju⸗
mn aufzeichnen. * el. z 3 J. ö ' Redaeteur John. Mitredaeteur Cott In der Instruction, die der Kriegs-Minister dem hiesigen . — amm, mandirenden General in Bezug auf die Versetzung der Haupt
Gedruckt bei A. B. Half in den Belagerungs-Zustand ertheilt hat, heißt es unter
J
Anderem: „Die Militair⸗Behoͤrde wird durch diese Verfuͤgung von Rechts wegen mit all' den Befugnissen bekleidet, die unter gewohnlichen Umstaͤnden den administrativen und richterlichen Be⸗ hoͤrden zustehen. Doch will die Regierung, daß diesmal die Militair⸗ Gerichtsbarkeit nur speciell bei allen auf Empoͤrung, Aufstand, Falschwerberei und Verfuͤhrung der Truppen, Aufre⸗ gung zum Buͤrgerkriege, gesetzwidrige Anwendung der bewaffne⸗ ten Gewalt, Verheeruͤng und Plünderung bezuͤglichen Fällen in Anwendung komme. Was die Presse anlangt, so sollen alle einfache Vergehen der gewohnlichen Gerichtsbarkeit unterwor⸗ fen bleiben, Aufforderungen zur Empoͤrung aber und solche Publicationen, die den Charakter einer Mitschuld bei der Stö⸗ rung der offentlichen Ruhe an sich tragen, vor das Forum der beiden hiesigen Kriegsgerichte gehören. Hiernach haben Sie die bestimmtesten Befehle zur Ermittelung und Verhaftung der An— stifter und Beförderer der letzten Empoͤrung zu ertheilen. Sie sind zu diesem Behufe, nach vorgaͤngiger Verabredung mit dem Polizei⸗Praͤfekten, so wie den administrativen und richterlichen Behoͤrden, zu jedweder Haussuchung ermaͤchtigt. Was an Kriegswaffen und Munition, entweder aus den Cachtr der National-Garde und Linie, oder aus Militair⸗Anstalten und bei Waffenschmieden, fortgenommen worden, soll, in dem Maße, als es ausgekundschaftet wird, dem Eigenthuͤmer zuruͤckgegeben wer⸗ den. Hinsichtlich der fremden Fluͤchtlinge, deren fernere Gegen⸗ wart im Lande als nachtheilig fuͤr die öffentliche Ruhe und GSrd— nung erachtet wird, sind die Bestimmungen des Gesetzes vom 21. April d. J. unverzuͤglich in Ausfuhrung zu bringen“ „Sie werden mich“, heißt es am Schlusse der Instruction, „von al⸗ len Ihren Schritten bestaͤndig in Kenntniß erhalten und dafur Sorge tragen, daß durch dieselben die oͤffentliche Ruhe nicht weiter beeinträchtigt werde; sollte dies dessenungeachtet geschehen, so haben Sie sofort die Gewalt der Waffen zu Wie derherstellung der Ordnung anzuwenden. Sie werden uͤbrigens fuͤhlen, wie wichtig es ist, daß Sie diese Sache mit der groͤßten Thaͤtigkeit betreiben, damit die Dauer der durch die letzten unsinnigen Un— ternehmungen der Empoͤrer veranlaßten Ausnahme⸗-Maßregel moͤglichst beschraͤnkt werden koöͤnne.“
„Das Journal du Commerce, der National und der Courrier fran ais tadeln die Versetzung der Hauptstadt in Belagerungszustand; auch der Constitutionnel halt diese Maßtegel nach der voͤlligen Unterdruͤckung des Aufruhrs fuͤr unpassend. Der Redacteur des Temps, Hr. J. Coste, prote⸗ stirt sogar als Einwohner von Paris und verantwortlicher Ge— schaͤftsfüͤhrer eines Organes der periodischen Presse in den staͤrk⸗ sten Ausdrucken gegen die betreffende Königl. Verordnung, die er als ungesetzlich ünd fuͤr die Freiheit wie fuͤr die Monarchie in gleichem Grade gefaͤhrlich schildert. Am Schlusse eines zwei— ten Artikels, worin dieses Blatt den Zustand des ganzen Landes in äͤußerst truͤben Farben darstellt, dringt dasselbe auf schleunige Zusammenberufung der Kammern, als das einzige Rettungsmit⸗ tel. In einem dritten Artikel erinnert Hr. Coste an den politi⸗ schen Grundsatz, der ihn bei der Redaction seines Blattes gelei⸗ tet und dem gemaͤß er sich an zwei Fractionen der Deputirten— Kammer, naͤmlich an denjenigen Theil der Opposition, den man zur Regierung befaͤhigt nennen koͤnne, und an den nicht blind⸗ lings mit dem Ministerium stimmenden Theil der Centra, ange— schlossen habe; diese beiden Fractionen seyen mit ihm über zwei wesentliche Punkte gleicher Ansicht, namlich uͤber die Nothwen⸗ digkeit der Befestigung der Monarchie und der Charte von 1836 und der mehr oder weniger schnellen Einfuͤhrung der von der liberalen Opposition seit 15 Jahren verlangten Reformen.
Die Anzahl der verhafteten Personen wird schon auf 1509 angegeben; unter ihnen befinden sich 12 Zöglinge der polytechni⸗ schen und 12 der Thierarznei⸗Schule. — er Disziplinar⸗Rath der polytechnischen Schule hat gestern ein Urtheil gefallt, wonach 60 bis 65 von den Zoͤglingen, welche dem Befehle, das Haus am 5. d. nicht zu verlassen, zuwider gehandelt und sich dem Lei⸗ chenzuge des General Lamarque angeschlossen, spaͤter aber sogar an dem Aufruhr Theil genommen haben, in die neu zu orga⸗ nisirende Anstalt nicht wieder aufgenommen werden sollen.
Die Zahl der am 5ten und ten d. Gebliebenen wird auf 3 40h angegeben. Die Morgue gewährte gestern ein tief er— greifendes Schauspiel; weinende Frauen und Kinder kamen, um zu sehen, ob sich unter den dort ausgestellten Leichen, deren mehrere die National⸗Gardisten⸗Uniform trugen, keiner der Ih— rigen befinde.
Der Constitutionn el erzaͤhlt: „Man berichtet, daß die In⸗ surgenten, die vorgestern die Varrikabe von St. Mery verthei—⸗ digten, getheilter Meinung waren, daß mehrere Male von den Karlisten die weiße Fahne statt der rothen aufgepflanzt, von den Republikanern aber abgerissen worden sey, und daß, als beide Theile gegen 3 Uhr Nachmittags nachdruͤcklich angegriffen wur— den, sie ihrem Zwiste ein Ende machten, um an ihre gemein- schaftliche Vertheidigung zu denken. — In dem Lombarden-Vier— tel, wo der Widerstand am hartnäckigsten war, haben die In⸗ surgenten großen Ünfug begangen; mehrere Laͤden von Uhrma— chern und Goldschmieden wurden gaͤnzlich ausgepluͤndert.
In der Gazette medicale liest man: „Seit dem 5ten Abends sind in das Hotel-Dieu fo wie in bie Lazarethe St. Louis, St. Antoine, Pitis, Eharitè u. . w., jeden Augenblick Verwundete gebracht worden; am 6ten Nachmittags um 3 Uhr zählte man schon uͤber 300; im Hotel-Dieu und im Lazareth St. Louis allein sind deren uͤber 150. Die Verwundeten sind Soldaten, Municipal, Gardisten, Arbeiter und einige Schuͤler; auch einige National⸗-Gardisten aus dem Weichbilde sind in das Hotel⸗Dieu gebracht, die übrigen lassen sich in ihren Woh— nungen behandeln; man berechnet deren Zahl auf 150; eine ginzige Legion hat 8 Mann von jeder Cempagnie verloren. Alle sind schwer verwundet; sie haben Hieb, Stich- und Schuß⸗ wunden, die letzteren sind in der Mehrzahl; vielen ist der Leib, die Brust, der Hals durch und durch geschossen, bei einigen ha⸗ ben die Schußwunden eine schiefe Richtung von oben nach un— ten, sie sind also dem Feuer von einem hoͤheren Punkte ausge⸗
setzt gewesen. Viele sind bereits gestorben.“
toise, Sevres,
Seit den letzten Unruhen sieht man keine Stadt ⸗Sergeanten in Uniform auf den Straßen.
Die bei diesen Unruhen schwer verwundeten Comman— deurs des ten Dragoner, und des 42sten Linien Regiments sind außer Gefahr. .
Sobald die National-Garden des Departements der Seine und Oise die hiesigen Ereignjsse erfuhren, eilten sie hierher. Die Legion von Versailles, u ecersen. von St. Germain, Pon— bo Meudon und St. Cloud kamen gestern in der Hauptstadt an; sie wurden bald nach ihrer Ankunft von dem Koͤnige gemustert, den sie mit den lebhaftesten Acclamationen empfingen; sie ruhten hierauf in der Orangerie aus, wo Lebens- mittel unter sie vertheilt wurden. Da 7 die Ordnung wieder⸗ . ahen, so marschirten sie na einiger Zeit wieder ab.
ur das Bataillon von Pontoise blieb und wurde bei hiesigen National ⸗Gardisten einquartirt. Auf naͤchsten Sonntag ist eine große Revue uͤber die Garnison, so wie uͤber saͤmmtliche National⸗ Garden der Hauptstadt und des Weichbildes, angekündigt.
Der Nachricht, daß der General Lafayette von der Regie⸗ rung aus Paris verwiesen worden sey, wird von mehreren p⸗ positions⸗Blättern widersprochen. Das Journal du Com— merce versichert, der General habe alles Geschehene tief beklagt; bei dem Leiche nbegẽngnisse des General Lamarque haͤtten alle, der Estrade an der Brucke von Austerlitz nahe stehende Perfonen bemerken koͤnnen, daß General Lafayette beim Erscheinen der rothen Muͤtze eine Bewegung des Abscheus gemacht habe.
Die Gazette de France sagt: „Die Aufruührversuche sind fuͤr lange Zeit unterdrückt, und es wird fuͤr die Regierung keine andere Verlegenheiten mehr geben, als die moralischen. So fragt man sich z. B., wie einen Monat nach dem jetzigen Siege der Jahrestag der Juli-Revolution gefeiert werden soll?“
Der Nouvelssste meldet, daß, einer telegraphischen Depe⸗ sche zufolge, der Herzog von Orleans am ten Abends unter dem Beifallruf der Einwohner en Marseille angelangt sey, wo der selbe drei Tage verweilen werde.
Ueber die Audienz, welche die Herren Lafsitte, Odilon-Bar— kot und Arago (nicht Mauguin) beim Koͤnige gehabt, liest man in den Blaͤttern verschiedene Angaben. Dem Tempos zufolge, waren die genannten drei Deputirten von 27 bei Hůrrn Laffitte versammelten Oppositions. Mitgliedern gewahlt worden. Zu nachst erhob sich eine Debatte Über die Angemessenheit des Schrittes uberhaupt; 17 Stimmen erklärten sich dafuͤr, 10 dagegen, weil sie die Maßregel fuͤr unnuͤtz hielten. Einer der genannten Kom— missarien improvisirte einen lebhaften Vortrag. sagte er, „daß wir weder eine Vollmacht zu diesem Schritte ha⸗ ben, noch Erfolg davon hoffen durfen; dennoch muͤssen wir ihn in dem Interesse der ,, thun, welche wir repraͤsentiren; wir muͤssen jede Gemeinschaft mit Wahnsinnigen zuruͤckweisen, deren Gewaltthäͤtigkeiten die Verfassung gefährden. Wir koͤnnen dreierlei thun: entweder neutral bleiben, oder uns an die Spitze der Insurgenten stellen, oder uns offen der Regierung an— schließen; das Erstere wäre feig, das Zweite ist unseren Pflichten und meinen Gesinnungen zuwider; was das Dritte betrifft, so weiß ich, daß man uns anklagen kann, wir schloͤssen uns der Regierung erst, nachdem der Sieg sich auf ihre Seite geneigt, an und billigten dadurch eine ganze Reihefoͤlge von Fehlern, die wir fruͤher so bitter getadelt? hätten, Koͤnnen wir aber nicht dem übelberathenen oder bedrohten Monarchen beistehen und zugleich gegen das System protestiren? Ich weiß auch, welcher kalte Empfang uns bei Hofleuten bevorsteht, die Ver⸗ dacht gegen uns hegen, und die jedenfalls uns zu schaden suchen werden. Dürfen wir uns aber durch diese erbaͤrmlichen Rück sichten der Eigenliebe abhalten lassen, wenn unser Schritt viel⸗ leicht ein Mittel ist, strenge Maßregeln abzuwenden, indem wir jede Gemeinschaft mit jenen ungluͤcklichen Fanatikern von uns weisen?“ Dieser Vortrag hatte jeder Diskussion ein Ende ge⸗ macht, als die Nachricht kam, der beabsichtigte Schritt sey un— nuͤtz, da der Kampf aufgehört habe. Es war 12 Uhr; die De— putirten gingen aus einander, und erst gegen 4 Uhr, als noch Ka⸗ nonendonner ertoͤnte, kamen die drei Kommiffarten wieder zu⸗ sammen und beschlossen, sich nach den Tuilerieen zu begeben. Am Abend des vorhergehenden Tages, wo die Opposttions Mit; glieder ebenfalls schon bei Herrn Laffitte zusammengetreten wa⸗ ren, fand eine andere Versammlung ministerieller Deputirten im Hotel des Generalstabes statt. Eines der einflußreichsten Mit⸗ glieder der Kammer hatte sich, der Einladung gemäß und ohne den Zweck der Zusammenberufung zu kennen, dahin begeben; als er vernahm, daß man sich uͤber die Angelegenheiten des Landes berathen wolle, protestirte er nachdruͤcklich gegen eine so wichtige Handlung außerhalb der Session. „Wie“, sagte er, „Ihr ta⸗ delt die Versammlung der Deputirten der Opposition und setzt der Ungesetzlichkeit Ungesetzlichkeit entgegen. Der Platz eines Deputirten ist in solchen Augenblicken beim Koͤnige, und ich eile zu ihm.“ Viele der Anwesenden folgten ihm nach. — Der Gazette de France zufolge, hatten die drei Deputirten der Opposition eine Ministerial⸗ Veranderung verlangt. — Der National, der gestern gemeldet hatte, die Herren Laffitte, Odilon⸗Barrot und Arago hätten eine lange Unterredung mit dem Könige uͤber die blutigen Vorfaͤlle in der Hauptstadt und die Mittel, eine Wiederkehr derselben zu verhindern, gehabt, heute, er sey ermaͤchtigt, zu erklaͤren, daß der Schritt der ge⸗ nannten Deputirten keinen anderen Zweck gehabt habe, als den König zu bitten, dem Blutvergießen Einhalt zu thun und nach dem Siege Gnade zu uͤben; wenn dieselben in einer anderthalb⸗ stuͤndigen lebhaften Unterredung nicht Alles verlangt, was sie ge— wuͤnscht, so haͤtten sie wenigstens die Bersicherung erhalten, das der bereits im Minister⸗Rathe verworfene Vorschlag, Paris in Belagerungszustand zu erklaren, nicht wieder zur Sprache kom— men solle. ie im Moniteur erschienene Verordnung habe sie daher eben so sehr uͤberrascht als betruͤbt. Die France Nou⸗ velle bemerkt uͤber denselben Gegenstand: „Schon am ten hal ten viele der hier anwesenden Deputirten einzeln dem Koͤnige ihre Aufwartung gemacht, um ihm ihre Ehrfurcht und Ergeben—
heit zu bezeugen. Wenn drei andere Mitglieder der Deputirten⸗
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