1832 / 172 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Ausfuhr auf 1 Million Doll. jaͤhrlich herab; im Jahre 1825 aber war sie wieder auf das Maximum der bluͤhendsten Zeiten herangewachsen, und die Kommissarien waren der Meinung, daß

kurzer Zeit der Werth der Ausfuhr von Indigo und Coche⸗ nille sich jährlich auf mehr als 5 Mill. Doll. belaufen werde. Der Gesammewerth aller im Jahre 1825 von Guatémala aus/ und eingefuͤhrten Artikel betrug i6, 520,090 Dollars. Gewiß verdient dieser zunehmende Handel von Mittelamerika ganz be⸗ sondere Aufmerksamkeit von Seiten der Vereinigten Staaten. Unsere wahren Interessen gebieten uns, mittelst einer vernuͤnfti⸗ gen Politik die Bande gegenseitiger Eintracht zu befestigen und den einflußreichen Handelsverkehr zwischen den Buͤrgern der bei⸗ den Republiken auf alle mogliche Weise aufzumuntern.“

In Bezug auf die Kongreß⸗Seschaͤfte heißt es in der Bo⸗ ston Centine l: „Dem Vernehmen nach, stimmen mehrere Kongreß⸗Mitglieder dafür, daß der Kongreß sich diesmal nur bis zum Monat November vertagen und also einen Monat fruͤher als sonst wieder zusammenkommen solle. Dadurch wuͤrden die Geschaͤfte dieses Staatsköͤrpers gleichmäßiger vertheilt werden koͤnnen. Offenbar giebt es hinlaͤnglich zu thun, um den Kongreß bis zum 1. Juli beschaͤftigen, wenn er er in seinen Arbeiten so fortschreitet, wie er begonnen hat. Wenn die zweite kuͤrzere Session aber erst im Dezember eroͤffnet wird, so kann sie nur 3 Monate dauern, waͤhrend die erste laͤngere Session sich ge⸗ woͤhnlich durch 6 oder 7 Mongte hinzieht. Die nothwendige Folge davon ist, daß die Geschaͤfte in an,, Session uͤber⸗ eilt abemacht werden. Dazu kommt noch, daß alle 4 Jahre in die Zeit dieser kuͤrzeren Session auch die Praͤsidenten⸗Wahl trifft, welche dann einen großen Theil der Aufmerksamkeit der Kongreß-Mitglieder in Anspruch nimmt und von den Staats- geschäften ableitet. Ferner wird noch durch die Weihnachtsferien eine Woche den Geschaͤften entzogen, so daß es sehr wuͤnschens— werth waͤre, die zweite Session schon in der Mitte des Oktober zu beginnen.“

Der hiesige American klagt uͤber den fuͤrchterlichen Zu⸗ stand der Straßen in New⸗Hork, namentlich bei dem jetzigen schlechten Wetter, und fordert alle Hausbesitzer auf, daß sie zu⸗ sammentreten und fuͤr die Einrichtung von Ableitungs⸗Kanaͤlen Sorge tragen sollen.

Der Senat hat die 56 des Herrn Legare zum Geschaftstraͤger in Belgien genehmigt. ö.

. Robert Higgins ist vom Praͤsidenten als Britischer Vice-Konsul fuͤr den Staat Alabama und Herr Manoel dos Neis als Brasilianischer General-Konsul in' den Vereinigten Staaten anerkannt worden.

Jh lan b.

Berlin, 20. Juni. Zu dem vorgestern begonnenen Woll. markte hierselbst war die Zufuhr schon am 15ten d. so stark gewesen, daß bereits am 16ten, außer den beiden Rathswaagen, auch noch die eine der beiden, Vehufs des schnelleren Verwie— gens der Wolle, auf dem Alexanderplatze errichteten Wollwaagen in Thaͤtigkeit gesetzt werden mußte, und am 18ten war die Zu⸗ fuhr so bedeutend, daß nicht nur die beiden Rathswaagen, son⸗ dern auch die aufgestellten drei außerordentlichen Wollwangen vom fruͤhen Morgen bis zum Abend beschäftigt waren. Bis sUhr Abends Lam 18ten) wurden uͤberhaupt 58 11 Enir. Wolle abgem ogen, und an bereits außerhalb abgewogener Wolle wurden bis dahin 16,362 CEntr. eingebracht. An noch ungewogener Wolle (deren Verwiegung erst nach dem Verkauf erfolgen wird) befanden sich hier zu der Zeit, nach der Angabe der Eigenthuͤmer, etwa 1209 Centner, und betrug sonach, bet Hinzurechnung der bereits fruͤher hierherge⸗ brachten und unverkauft hier aufgelagerten Wolle im Belauf von 1100 Centnern, das gesammte Quantum der am 18ten Abends hier befindlichen Wolle 18,4z Centner. Im vergangenen Jahre hatten sich zu derselben Zeit nur 17, 704 Lentner 75 Pfd. Wolle hier befunden, und es uͤberstieg also das dies jaͤhrige Quan⸗ tum das vorjaͤhrige um 758 Centner. Wenn gleich auch gestern und heute die Zufuhr noch fortdauerte, so steht doch, dem allgemeinen Verlaüten nach, nicht wohl zu er⸗ warten, daß dadurch das vorjaͤhrige Quantum im Ganzen werde erreicht werden, nicht nur, weil bereits viel Wolle der diessaͤhrigen Schur an Ort und Stelle verkauft und sofort nach dem Bestimmungs-⸗Orte versendet worden ist, sondern auch weil, dem Vernehmen zufolge, diese Schur an sich weniger ergiebig ausgefallen ist, als die vorjaͤhrige, wozu noch kommt, daß wah⸗ rend der wegen der Cholera stattgehabten Sperre nur wenig Hammel aus dem Auslande eingebracht worden sind und des⸗ halb fast lediglich das Inland das erforderliche Schlachtvieh zu liefern gehabt hat, wodurch denn, so wie auch durch Krankheiten, die Schaafheerden bedeutend vermindert worden sind. Der Verkauf ging am 1sten Markttage so rasch von Statten, daß, so weit sich sol⸗ ches uͤbersehen ließ, mindestens der 6te Theil der bis dahin zu Markt gekommenen Wolle abgesetzt war, und zwar, was die mittleren Sorten betrifft, zu 10 bis 15 pCt., hoher, als im vorigen Jahre. Die verkaufte Wolle wurde alsbald abgefahren. Gestern und heute Vormittag ging der Verkauf, nach den bis jetzt daruͤher bekannt gewordenen Notizen, zwar nicht so rasch, aber hinsicht⸗ lich des Preises in ahnlicher Weise von Statten; die ganz feine Wolle wurde namlich um 5 bis 15 pCt., die ganz feine Mittel— Wolle um 10 bis AM pCt., die Mittel-Wolle üm 4 bis 15 pCt. hoͤher bezahlt, als im vorigen Jahre; besonders fand diese Preis⸗ Erhöhung in den Faͤllen statt, wo die Wolle eine gute Waͤsche

wurde. Nach der ordinairen Landwolle war bisher wenig Begehr.

Aus Magdeburg vom 18ten d. meldet die dasige Zeitung: „Nach einem Aufenthalte von 21 Monaten in unse⸗ rer Stadt hat uns heute Morgen das 12te In fanterie⸗Regiment verlassen, um in seine fruͤheren Standquartiere wieder einzu⸗ ruͤcken. Dagegen sind heute Mittag die Ersatz Bataillone Les 26sten und 27sten Infanterie⸗Regiments, ersteres aus Stendal, letzteres aus Halberstadt, eingetroffen, um, wie es heißt, ihren bald hierher zuruͤckkehrenden Regimentern, die, wie fruher, un— sere Garnison bilden sollen, einverleibt zu werden.“

Nachrichten aus Stettin zufolge, fand daselbst am 15ten d. M. die jaͤhrliche General⸗Versammlung der Gesellschaft fuͤr Pommersche Geschichts- und Alterthumskunde statt. Eine nicht unbedeutende Zahl von Mitgliedern der Gesellschaft hatte sich zu dieser Versammlung eingefunden, welche den heimischen Geschichtsfreunden ein neues Unterpfand fuͤr das Gelingen ihrer Bestrebungen gewährgn sollte. Se. Excellenz der Wirkliche Ge—

hierzu dienlicher Beitraͤge eingeschickt sey.

die Stiftung einer Bildungs-A1nstalt fuͤr kuͤnftige Kaufleute un-

mwindestens auf ein zweijaͤhriges Verbleiben in der Anstalt

stalt ist der hiesige Regierungs-Schulrath Hoͤpfner, der sich als

erhalien 8 worauf von den Kaͤufern vorzüglich gehalten Kabrun bereits mit mehr als tausend Büchern versehen und

heimerath und Ober⸗Praͤsident, Herr von Schönberg, eröffnete

692

die Zwecke der Gesellschaft auf jede Weise unterstuͤtzen und foͤr⸗ e wollen. n. Sekretair der Gesellschaft, Archi⸗ varius Baron von Medenf, berichtete hierauf über die Schick⸗ sale und Arbeiten im verflossenen Jahre; was zur Erreichung des gesteckten Zieles von der Gesellschaft geschehen und auf welch— Weise sie ihre Bestrebungen und namentlich ihre, mit den Val⸗ tischen tudien erst begonnene, literarische Wirtsam⸗ keit ferner zu bethaͤtigen Willens sey. Gegenstand allgemei— ner Berathung bildeten sodann die literarischen Unternehmun⸗ gen der Gesellschaft und besonders die in den Kreis der⸗ selben zu ziehenden Chroniken des Landes. Herr Professor Dr. Boͤhmer machte der Versammlung die erfreuliche Mittheilung, daß die von der Gesellschaft angeregte und eifrig betriebene Sammlung der Niederdeutschen . ö .

ichti erspreche und bereits eine ansehnliche Zahl wichtiges Resultat versprech ,,, Versammlung nicht minder die Geschenke, welche die Sammlun⸗ gen 1 Gesellschaft im verwichenen Jahre bereichert hatten. Aus Alterthuͤmenn jeder Art und aus Handschriften und Buͤchern be⸗ stehend, bieten sie der Forschung, welche sich an ihnen versuchen will, einen eben so belohnenden Stoff, als sie den Beweis fuͤh⸗ ren, daß sich die Theilnahme an den Bestrebungen der Gesell⸗ schaft bei ihren zahlreichen Goͤnnern und Freunden ungeschwacht erhalten hat. Eine ausfuͤhrliche Mittheilung uber diese Ver⸗ sammlung wird in kurzem nebst einem Verzeichnisse der Mitglie⸗ der der Gesellschaft im Druck erscheinen. ;

Aus Danzig schreibt man: Zu Anfang des kommen⸗ den Monats Juli wird hier eine Unterrichts Anstalt ihre Wirk⸗ samkeit beginnen, welche nicht nur fuͤr unsere Stadt, sondern fuͤr einen großen Theil des Staats ein lange gefuͤhltes Beduͤrf⸗ niß war. Die Aeltesten der hiesigen Kaufmannschaft haben naͤmlich durch sehr ansehnliche Zuschůsse aus der lausmannischen Kasse zu den Zinsen eines Kapitals, das der im Jahre 1814 hier verstorbene Kaufmann Jakob Kabrun zu diesem Behufe vermacht hatte, einen so bedeutenden Fonds aufgebracht, daß

ter dem Namen einer Handels-Akademie moͤglich gewor⸗ den ist. Diese Anstalt hat den Zweck der schnelleren und siche⸗ rern Vorbereitung solcher Juͤnglinge, deren eigentliche Schul⸗ bildung als geschlossen angesehen werden darf, lediglich fuͤr den Kaufmannsstand. Sie schließt jedoch keinesweges die Beruͤcksichtigung derjenigen Verhaltnisse aus, in welche, un⸗ serer Staats-Verfassung nach, der gebildete Buͤrger der⸗ einst zu treten berufen seyn durfte, weshalb denn auch, außer den unmittelbar fuͤr den Beruf bildenden Gegenständen des Unterrichts, auch allgemein bil— dende, wiewohl mit steter Berůͤcksichtigung der speziellen Zwecke, in den Lehrplan der Handels Akademie aufgenommen sind. Zu den ersteren werden gerechnet: 2, Theorie der Han⸗ dels-Wissenschaft; 2) kaufmaͤnnische Buchführung und Koꝛre⸗ spondenz in Deutscher, Englischer und Franzoͤsischer Sprache; 3 Waarenkunde; 4) kaufmaännisches Nechnen, wozu Muͤnzen,

Maß⸗R, Gewichts- und Wechselkunde gehört. Die allgemein bil. denden Lehrgegenstaͤnde sind: 1) Moral; 2) Theorie des Deut—

schen Stils und praktische Uebuͤngen; 5 Franz dsische Sprache; 4) Englische Sprache; 5) Handels⸗Geographie und Statistik; 6) neuere Geschichte und Geschichte des Handels insbesondere; 7) Rechtskunde. Fuͤr den Unterricht im Polnischen, Daͤnischen, Schwedischen, Hollaͤndischen und Italiänischen, so wie fur den in der Kalligraphie und im Zeichnen, werden dazu geeignete Privatlehrer nachgewiesen und das Lokal der Anstalt ein ne⸗ ben der Boͤrse zu diesem Zweck angekauftes Haus zu bestimm⸗ ten Stunden hergegeben. Die Zeit des ordentlichen Unterrichts ist an allen Tagen der Woche Emit Ausnahme des Sonntags) Vormittags von 8 12 Uhr und Nachmittags von 335 Uhr. Woͤchentlich werden 36 Stunden dem ordentlichen Unterrichte

und den Uebungen gewidmet. Die Lehrgegenstaͤnde sind auf eine zweckmäßige Weise in diese Zeit vertheilt. Das hrliche Ho norar betragt fur Einheimische 69 Rthlr., fuͤr Auswaͤrtige 9 Rthlr. Einstweilen wird nur eine Klasse eingerichtet; das Be⸗ dürfniß wird indessen wohl bald eine großere Ausdehnung noth⸗ wendig machen, zumal da der zweijährige Kursus (denn

ist gerechnet) sehr bald einzelne Abstufungen noͤthig machen durfte. Indessen sind die beschafften lehrenden Kraͤfte ihrem Umfange nach auch auf eine solche Erweiterung voͤllig einger ich⸗ tet, und die ohne Zweifel auch von außen her dem Institute sehr bald erwachsende Theilnahme wird der größeren Aus deh⸗ nung desselben forderlich werden. Zum Direktor der An—

bisheriger Direktor der Petri⸗ Schule auch auswaͤrts bekannt ge⸗ macht hat, erwaͤhlt worden. Als Lehrer in den au fmaͤnnischen Wissenschaften sind zwei Maͤnner vom Fache bestellt, deren Einer (der Maͤkler Richter) bisher schon ein Bildungs-Institut für junge Kaufleute mit allgemeiner Anerkennung geleitet hat. Für die neueren Sprachen ist, theils durch A7nstellung eines bereits seit Jahren mit bestem Erfolge Unterricht ertheilenden Lehrers, theils durch Berufung von wissenschaftlich gebildeten jungen Aus⸗ laͤndern, gleiche Fuͤrsorge getroffen; auch die übrigen HY fo ehrer sind bewährte und geachtete Männer. Hinsichtlich der Apparate ist die Anstalt mehrentheils den ersten Bedürfnissen entsprechend ausgestattet. Ein Waaren⸗Kabinet ist begonnen, eben so eine Sammlung von Land- und See⸗Karten. Die Bibliothek ist durch das Vermächtniß des oben erwaͤhnten Kaufmannes J.

wird alljährlich vermehrt werden. Der Vorstand der. Han⸗ dels⸗Akademie bildet das Kollegium der Aleltesten der Kaufmann⸗ schaft. Naͤhere Nachricht uͤber die Entstehung, Einrichtung und beabsichtigte Wirkung der Anstalt ertheilt eine kleine Schrift, welche im Laufe des vorigen Monates von den Aeltesten der hiesigen Kaufmannschaft durch den Druck bekannt gemacht wor— den ist.

eor ische Beobachtung. ö Meteorologisch ) ch einmaliger

1832 Morgens Nachmitt. Abends .

19. Juni. 6 3 2 ühr. 16 uhr. Beobachtung. ö en. * . n. Luftdruck Z36,5 Por. 336,4 Par. 336,7“ Par. Quellwärme 7,0 0 R. Luftwaͤrme. 19,8 R. 16,59 R. 10,10 R. Flußwaͤrme 15.69 R. Thaupunkt. 5, R. 8,60 R. 3,10 R. luzwa , . ö. Dunstsaͤttgg. 62 pCt. 42 pCt. 57 pCt. Bodenwärme 12449 R. 3 . is ü 8 h Ausdünstung 1280. KBolkenzug 565646. —PNiederschlag 0

die Versammlung mit einer auf bie aͤußeren Erlebnisse der Ge⸗ sellschaft bezuͤglichen Rede, welche die Verdienste des verstorbe⸗ nen Aber⸗Praͤsidenten, Herrn Pr. Sack, um seine mit war— men Eifer gepflegte Stiftung ehrte, zugleich die Große des Verlustes nicht, verschwieg, womit der Tod ihres Gruͤn⸗ ders und bisherigen Vorstehers die Gesellschaft heimgesucht habe,

und welche mit der dankbar aufgenommenen Versicherung schloß,

ö

ü Ni cht - Amtliche Cours- Notizen. Berlin. 20 Juni. (Ende der Börse.)

Oest. 5 3 Net. goz. 43 do. 795. B. Actien 795. Runs. Engl. 1003. 49. liols gh. , Pafn, hr sz. er wert, = än g,.

. erst im Monat Oktober einberufen werde.

Wien, 15. Juni. 53 Met. 873. 453 do. 76635. Part. OblI. 1223. Bank- Actien!

Königliche Schau lpie le.

Donnerstag, 21. unk Im Schauspielhause: Die lit steiner, dramatisches Gemälde in 5 Abtheilungen. 96

Freitag, 22. . in Opernhause. Zum erstenmale

holt: Robert der Teufel. k Meldungen um Platze zur zweiten Vorstellung n Oper sind beruͤcksichtigt, und koͤnnen die Billets von Dom den 21sten d. M. Ehr . Verkauf beginnt, im 9 erkaufs⸗-Bureau abgeholt werden. . . der . Ein Platz in den Logen des ersten ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. .

Billets zum Parquet sind nicht mehr zu haben.

Im Schauspielhause: 1) Chacun de son ebiè, em en 3 actes et en prose, par Mr. Mazdres. 2) La na bri Monsieur Cagnard, folie du jour en 1 acte. par Mr. Melt

Sonnabend, 23. Juni. Im Schauspielhause: Die Lustspiel in 1 Akt. E Hr. Pirscher, bisheriges Mitgli⸗ Königl. Theaters zu Leipzig: Graf Holm, als Gastrolle, auf: Hans Sachs, Schauspiel in 4 Abtheilungen. scher: Hans Sachs.) .

König städtisches Theater. Donnerstag, 21. Juni. Zum erstenmale wiederholt Familien Capuleti und Montecchi, Oper in 4 Akten an Italiaͤnischen uͤbersetzt von J. Ehr. Gruͤnbaum; Muss Bellini. . . Freitag, 22. Juni. Der Mann mit der eisernen Drama in 5 Abtheilungen, frei nach dem Franzoͤsischen benz Sonnabend, 23. Juni. Das Maͤdchen aus der Fm oder: Der Bauer als Milliongir, Zauber-Maͤhrchen in o (Hr: Seebach, vom Stadt-Theater zu Riga: den For Wurzel, als Gastrolle.) gerne g ee g em nme m nn mn men, nir nin nnn nr ne r , , mmm,

Neneste Nachrichten.

Paris, 15. Juni. Gleich nach seiner vorgestrigen in Versailles empfing der Konig die Orts, Vehgrden un sich sodann zu Pferde, um in Begleitung . Herzog r mours, des Kriegs-Ministers, der Marschälle Gerard i Lobau, so wie eines glaͤnzenden Generalstabes, die Garnist die National⸗-Garde dieser Stadt und der Umgegend zu mi Die Königin und die Prinzessinnen wohnten dem mi li Schauspiele in einem offenen Wagen bei. Das Wenn anfangs sehr regnicht gewesen war, klaͤrte sich, als der durch die Reihen der Truppen ritt, herrlich auf und zwanzig Bataillone der National Garde waren n vom großen Wege, und zur Linken ein In santzti⸗ giment, drei Kavallerie -Regimenter und fuͤnf Batter

aufgestellt. Auch die Zöglinge der Militair-Schule von Sa

Eyr nahmen an der Musterung Theil. Ueberall woötden Majestät mit dem groͤßten Enthusiasmus begruht. SHocs ben stellten sich, nachdem Sie durch sammtliche Neihen gu vor dem mittelsten Gitterthor des Schlosses gauf Und 1 Truppen an sich vorbei desiliren. Das * ste in ien, 5te Lanciers-Regiment erhielten mehrere Kreuze der Ehtn gion. Um 6] Ühr war die Revue beendigt. In der. Schloß⸗Gallerie wurde hierauf an einer Tafel von 130 en gespeist, zu welcher die ersten Civil⸗Behoͤrden, so wie die Offiziere der National-Garde und der Linie geladen waren gen 10 Uhr trafen Ihre Majestäten wieder in den rieen ein. . „König soll gestern erklart haben, daß er die Kn Der König soll gestern erklaͤrt haben, daß J Man glanlt, der Belagerungs-Zustand der Hauptstadt wohl einige R dauern koͤnnte. . Der Messager des Chambres greift das Mint aͤußerst heftig wegen der Fortdauer des Belagerung z der Hauptstadt an. „Daß man“, aͤußert derselbe, „den gerungs⸗-Zustand in Nantes, Angers Laval u. g. 2 dort der Bürgerkrieg noch wuͤthet, Wochen ja Monate n bestehen laͤßt, ist begreiflich. Daß man ihn aber 6 ger als 3 Tage nach wiederhergestellter Ruhe fortdaue ist unverzeihlich.“ Ble richten, die der Moniteur heute aug n, mittheilt, sind im Allgemeinen zufriedenstellend. a von daher“, aͤußert das amtliche Blatt, lauten 1, dahin, daß in nicht gar ferner Zukunft die voͤllige M ö j f tem samn * der Chouanerie zu erwarten sey.““ . Gestern sah man nicht ohne einige nnn, Individuen in der Uniform der Artillerie der Natiolss je zwei und zwei, durch die hiesigen Straßen z n ses Corps aufgeloͤst ist, so laͤßt sich annehmen, daß bald jenem Unwesen ein Ende machen wird;. ü Erfheiz daß der General Tiburtius Seba fin , mando der von ihm an den Tagen des öten und 6 ten Infanterie⸗Division behalten werde. . Aus Toulon melden Privatbriefe unterm un daß man daselbst eine Verschwoͤrung entdeckt ae n auf nichts Geringeres abgesehen gewesen sey, en , in Brand zu stecken und die dortigen Strafg befreien. 6 / Die Herren Sans (Obere Garonne), Hon n, und. Podenas (Aude) sind dem Berichte der Oppost Kommittenten beigetreten. , Von vorgestern auf gestern starben hier 16g, der Cholera. Eilf neu Erkrankte wurden in die Laz enommen. . 44 ; Heute schloß 5proc. Rente bor. goht. . 97. 40. 3proc. He. compi. 68. 35. sin h 99 Rien pr. compt. 79. 80. sin conr. 79. S5. 5proc. Sp 581. 5proc. Belg. Anl. 763.

4proc. 773. G. 21 proc. 45. 1384. G. Partial⸗Oblig. 124. Loose 55. Br.

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1proc. A4. Br. Da, Loose zu Io Fl. 8

Redacteur John. Mitredacteur Cottel

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Pephrudt bei . K. !

Nied. vwirkl. Sch. 42. do. 65 3 Anl. göõr. Neap. En. S3. do. Falc. 5

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sckert werden kann, . 2 x 5 . Frank flrt a, Me, (7, Juni. Oesterr. pro

Allgemeine

Preußischt Staats-Zeitung.

Tn m, eee me mmer.

. Freitag den 22sten

Juni

1832.

Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitung, nebst Pränumeration hier am Orte bei der Redac—

(Mohrenstraße Nr. 34, in

stten d. M. an uns gelangen zu lassen,

des Auslandes.

Rr e, mam e e cler rd, e e mne . e T nnn ü.

39

uß. Cour. vierteljaͤhrlich festgesetzt ist, wofuͤr den hiesi ge Um jedoch die erforderliche Staͤrke der Auflage fuͤr das kommend

terbrechung erleidet und nicht saͤmm liche Nummern vom sigen Interessenten, welche die Zeitung bereits jetzt halten, ist wiederum di artal, unter Zusendung der dies faͤlligen Quittung, einziehen oder die Abbe

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Königs Majestaͤt haben Allergnaͤdigst geruht, den seit— gen Regierungs⸗Vice⸗Praͤsidenten Wilhelm von Bonin Stettin zum Praͤsidenten der Regierung zu Köslin zu er⸗ ten.

Des Königs Majestaͤt haben den bisherigen Landgerichts⸗ h Meißner zum Rath bei dem Ober⸗Landesgerichte zu mnmberder zu ernennen geruht.

Ihre Königliche Hoheiten der Erbgroßherzog und die bgroßherzogin von Mecklenburg Schwerin sind nach wigslust abgereist.

Se. Durchlaucht der Prinz Wilhelm zu Hessen-Kas— und Höͤchstdessen Gemahlin Koͤnigl. Hoheit sind von Neu— flitz hier angekommen.

Abgereist: Der Fuͤ rst zu Lynar, nach Drehna. Der General⸗ Major in der Suite Sr. Masjestaͤt des Kaisers Rußland, Fuͤrst Galizin, nach Dresden.

Zeitungs-Nachrichten. D

M urß wand. St. Petersburg, 13. Juni. Se. Majestaͤt der Kaiser sn verordnet, daß der Ober-Prokurator der Plenar⸗-⸗Ver⸗ nlung der Moskauer Departements des dirigirenden Se⸗ Geheimerath Nowossilzoff, im dirigirenden Senat Platz ken und der seit 1819 verabschiedete wirkliche Staatsrath if, der wieder in den Dienst aufgenommen ist, an seine

le treten soll.

In Gemaͤßheit der am 13. Mai von Sr. Majestaͤt bestaͤ⸗ n Organisation des Kriegs-Ministeriums wird die oberste waltung der Landmacht des Reichs, welche durch Verord— gvom Dezember 1815 in den Kaiserlichen Generalstab und Kriegs- Ministerium zerfiel, zu einem Ganzen vereinigt und lt den Namen „Kriegs-Ministerium“ Der Posten eines des Kaiserlichen Generalstabes fallt in Friedenszeiten weg; der Persen Sr. Majestaͤt aber besteht ein Generalstab aus Kriegs⸗Minister, dem General⸗Feldzeugmeister, dem Dejour⸗ fal, dem Kommandirenden des Kaiserlichen Hauptquartiers, chef der Kaiserlichen Feldkriegs⸗Kanzlei, den General- und Adjutanten Sr. Masestaͤt, den Generalen der Kaiserlichen , dem General⸗Medizinal⸗Inspektor der Armee, dem Kom⸗ puten des Hauptquarkiers, dem Inspektor der Hospitaͤler, sseneral⸗Wagenmeister, dem Capitain der Kolonnen fuͤhrer (fuͤr fall wo Se. Majestaͤt sich bei der aktiven Arme befinden) im Obergeistlichen. Der ganze Generalstab ist dem Kriegs⸗ lter untergeordnet. Das Kriegs⸗Ministerium umfaßt saͤmmt⸗ departements des fruͤheren Generalstabes und Ministeriums, ve den Kaiserlichen Generalstab der Militair / Ansiedelungen deren oͤkonomisches Comité. Letztgenannter Stab mit dem siü wird bis auf Weiteres den Namen eines provisorischen sirtements fuͤr die Militair, Ansiedelungen fuͤhren. Bei dem ⸗Ministerium wird ein Kriegs⸗Conseil errichtet. Die Ver— ung des Kriegs-Ministeriums steht dem Kriegs-Minister zu. was, den Fronte-Dienst und die Anordnungen betrifft, it. der Minister unmittelbar, den oͤkonomischen Theil aber uschaftlich mit dem Kriegs-Eonseil. Fuͤr das hoͤhere Justiz⸗ wird ein General-Auditoriat errichtet. Das Departement beneralstabes wird von dem General⸗Quartiermeister dessel⸗ kleitet und wird noch seine eigenen Statuten erhalten.

In Folge eines Sendschreibens Sr Kaiserl. Hoheit des sürsten Thronfolgers, als hohen Kanzlers der Kaiserlichen inders⸗-Universitaͤt in Helsingsfors, an das akademische Kon⸗

um derselben, wird Fas neue Universitaͤtsgebaͤude daselbst

kten d. M. feierlich eingeweiht werden

. r Dieses Gebäude binnen drei Jahren vollendet

z Unter den Paffagieren des am 10ten d. M. hier angelang—⸗

Dampfschiffes „Nikolaus J.“ befindet sich auch der Graf di Borgo.

Der General der Infanterie, Jermoloff, der General-Ad—

Graf Wassiltschikoff und der General⸗ Lieutenant Ilowaiski on hier nach Moskau abgereist.

lus dem suͤdlichen Kurland schreibt man unterm 19. Mai: zen und Roggen sind gut uͤberwintert, die Sommersaat erregt Besorgnisse. Das Land ist sos naß, daß es gar nicht und besonders schwierig mochte das In der sogenannten Teiche werden. Wenn mian sich jedoch er Saat nicht uͤbereilt und kein allzufruͤher Herbst eintritt, nmeman noch Hoffnung hegen. Die Waͤlder sehen traurig und stehen noch ohne Blaͤtter da; auch den Wiesen fehlt ihre grüne Bekleidung. Im vorigen Jahre hatten wir da—⸗ schon vom 9. Maͤrz bis zum 18. April 17 bis 13 Grad E im Schatten und 23 Gräh in der Sonne. Diesetz Jahr er Weinst ock fast hoch gat hicht getriehen,“

ar en n nn m ,, . 2 , 2 ! *

Vor einiger Zeit ist ein allgemeiner Plan zum Unterricht der Bauernjugend in Kurland zur Prufung nach St. Peters—

burg gesandt worden.

Polen angetreten.

laͤngert werden soll.

gen 155 17 Fl.,

Hafer 9— 155 F1. Paris, 14. Juni.

eine Privat⸗Audienz.

Opposition hingegen habe nur Worte loren; sie keine; es sey

den Belagerungs⸗Zustand

Belagerungs⸗Zustandes den zuvorkommen und Tribune enthaͤlt

tungsnachrichten.

den sey.

der Straße Montmartre,

in dessen ?

ligen Unter-Lieutenants,

haufens verhaftet wurde. gen Anderen gestern vor

öystatter gesahrt, vorhttt

n Koͤnigl. Post⸗ Aemtern zu machen sind,

Einrichtung getroffen w stellung entgegennehmen z

Warschau, 17. Juni. Se. Kaiserl. Königl. Majestaͤt den Anträgen hinsichtlich einer Verminderung der im Zoll Tarif vorgeschriebenen Abgaben von den aus dem Auslande in das Königreich Polen vom 1. April

Auf den letzten Maͤrkten zahlte man

der Belagerungs-Zustand treffe nur

nicht gegen die Angriffe könnten; lichen, die wirklich in

koͤnne sich offen vertheidigen, aufs Spiel gesetzt und machte allerdings Maͤrtyrer, also unwahr von ihr, OQpposition stehe in Paris unter einer Schreckens⸗Regierung.

sich seit tigen Polemik und beschraͤnkt sich meistentheils auf positive Zei⸗ Das Journal du Commerce zeigt an, daß nach einem Verhoͤr, Guillemot, vor dem Instruetions⸗-Richter bestanden habe, sein Blatt vom 6. d. M., wegen eines Berichts uͤber das Leichenbe⸗ gaͤngniß des General Lamarque, in Beschlag genommen wor—

inn, .

Polen. Unterm 20. April d. J. haben

bis 1. Oktober d. J. eingefuͤhrten oder einzufuüͤhrenden Pferden und Rindern Allerhoͤchst Ihre Genehmigung ertheilt.

Der Graf Alexander Strogonoff, General-Major vom Ge— folge Sr. Kaiserl. Koͤnigl. Majestaͤt, hat sein Amt als praͤsidi⸗ render General⸗Direktor der Regierungs⸗Kommission des Innern, der Geistlichen- und Unterrichts⸗Angelegenheiten im Koͤnigreich

Zu dem diesjaͤhrigen Wollmarkt sind mehr Kaufleute vom Auslande hier angekommen, als man vermuthete; es wurde schon Wolle unterweges aufgekauft, so daß bis jetzt noch keine sehr bedeutende Quantitaͤt hier angelangt ist; doch werden noch an⸗ sehnliche Zufuhren erwartet. 1830. und besonders wird die Mittelwolle sehr gesucht.

Um dem Mangel von Gerste und Hafer bis zur neuen Ernte abzuhelfen, hat der Administrations? Rath unterm 29sten v. M. verordnet, daß der mittelst einer Verfuͤgung der ehemali— gen provisorischen Regierung für die Produkte aus dem Auslande“ in das Koͤnigreich Polen bis zum 30. April d. J. bestimmte Termin noch bis zum 30. Juni ver—

Die Preise sind hoͤher als im Jahre

zollfreie Einfuhr obiger

fuͤr den Korzez Rog—

Weizen 26 51 Fl., Gerste 12 13 Fl. und

Frantrench.

Der Köoͤnig fuͤhrte gestern den Vorsitz

im Minister⸗Rathe und ertheilte dem Deputirten Herrn Delessert

Das Journal des Débats wiederholt heute seinen An— griff gegen die Opposition und waͤlzt die Schuls des Aufstandes vom 5ten und 6ten d. M. auf ihre Lehren; es die Behauptung der Oppositions⸗Blaͤtter, daß ihnen der Mund durch den Belagerungs-Zustand geschlossen sey und sie sich also

zugleich widerlegt

der ministeriellen Blaͤtter wehren die Ungluͤck⸗ verwickelt seyen, die denn sie also nichts dabei ver⸗ aber sie selbst haͤtte wenn sie behaupte, die

den Aufstand

Der National, behauptet gerade das Gegentheil des Journal des Debats, daß namlich die Regierung allein durch ihren unbesonnenen Widerstand gegen die öffentliche

Meinung die letzten blutigen Ereignisse herbeigefuͤhrt habe.

Der Temps und der Courrer frangais tadeln die gegen die Quotidienne und den National geltend gemachte ruͤckwir, kende Kraft des Belagerungs- Zustandes., tionnel spricht abermals den Wunsch aus, daß die Regierung

Der Constitu—

von Paris aufheben möge; er verlangt

keine Begnadigung der Schuldigen, fordert aber das regelmäßige Gerichts- Verfahren fuͤr danken an Rache frei sey,

sie; da die Regierung von jedem Ge— so werde sie durch Aufhebung des einem Konflikte der Gerichts; Behoͤr⸗ sich neue Freunde erwerben. Die dem letzten Aufstande aller hef⸗

welches sein Hauptredacteur, Herr

In der Gazette des Tribunauxr liest man: „Der vor—

i , den Berichterstattern der beiden Kriegs⸗Gerichte ertheilte efehl, ihre Arbeiten einstweilen einzustellen,

demselben Abende zuruͤckgenommen.

wieder begonnen, und eine Menge Zeugen sind von der Militair—

behoöͤrde vorgeladen worden.

struction gestern begonnen hat, befindet sich der des Baͤckers aus

wurde noch an Die Untersuchung hat also Unter den Prozessen, deren In⸗

welcher angeklagt ist, den Polizei⸗Com⸗

missair Gournay d Arnouville erschoffen zu haben, so wie der ei— nes anderen Individuums, Namens Geffroy, das beschuldigt wird, die Buͤrger . Kriege gegen einander aufgereizt zu haben, und

ohnung man unter dem Strohsacke seines Bettes eine rothe Fahne mit der Inschrift: Freiheit oder Tod!“ ge⸗ funden hat. Auch waren Zeugen in dem Prozesse eines ehema⸗

Namens Rouhier, vorgeladen, der

in der Vorstadt St. Antoine in der Mitte eines Insurgenten⸗

Diese Angeklagten wurden nebst eini⸗ die Len Prozgß instruirenden Bericht, und mik din Fugen konsrantirt; nach

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orden, durch die Stadt-Post den Praͤnumerations⸗Betrag fuͤr das naͤchste u lassen. Ein Gleiches gilt auch von dem Magazin fur die Liter a⸗

beendigter Instruction wird der erste Berichterstatter dem kom— mandirenden General der ersten Militair⸗Division davon Anzeige machen und dieser hierauf das Kriegsgericht zusammenberuͤfen. Die Nummern des National vom 31. Mai und 6. Juni, deren letztere erst vor zwei Tagen in Beschlag genommen worden ist, sind, der Entscheidung des hiesigen Koͤnigl. Gerichtshofes . folge, dem Kriegsgerichte uͤberwiesen worden, weil sie angeblich Vergehen enthalten, die mit den letzten Unruhen in Verbindung stehen. Am Tage des hten sind allein 140 Protokolle uͤber Vergehen, die vor das Kriegsgericht gehoͤren, aufgenommen und dem kommandirenden General uͤbersandt worden. Die Zahl der in Folge dieser Protokolle kompromittirten Personen, deren viele sich in Haft befinden, belaͤuft sich auf 250.“

er Moniteur enthaͤlt folgende Nachrichten aus den west⸗ lichen Departements: „Das Departement der Ille und Vilaine ist ruhig; entlaufene Rekruten aus dem Bezirke von Vitré ha⸗ ben sich ergeben; in den Papieren von Lahoussaye hat man den Befehl gefunden, die Diligencen, Briefposten und Eouriere an⸗ zufallen. Eine bei Herrn Duplessis⸗Grenedan angestellte Haus⸗ suchung hat zu keinem wichtigen Resultate gefuhrt; die aus dem Departement der niederen Loire eingegangenen befriedigenden Nachrichten haben viel zur Beruhigung des Departements der Ille und Vilaine beigetragen. Im Separtement der niederen Loire, wo die Chouans ihre letzten Krafte konzentrirt hatten, sind die entschiedensten Schlaͤge geschehen; von allen Seiten ge⸗ hen dort die Unterwerfungen ein; der Belagerungs Zustand hat die Haͤuptlinge der Chouans mit einem heilsamen Schrecken er— fuͤllt. Herr v. Kersabiec ist am Sten d. M. verhaftet und nach Nantes gebracht worden; Herr v. la Rochemace, der mit 6 bis S00 Chouans nach Ligns gekommen war, um die Waffen nieder⸗ zulegen, verlangte zu kapituliren; da der General ihnen erwie⸗ derte, daß sie sich auf Discretion ergeben muͤßten, so schlossen sie sich in das Pfarrhaus ein, um sich dort zu vertheidigen; einige Haͤuptlinge sollen sich, die Hoffnung auf eine Capitulation aufgebend, das Leben genommen haben; die dreifarbigen Fahnen sind wieder auf die Kirchthuͤrme aufgepflanzt; mehrere Landleute tragen sogar das dreifarbige Band? Da? Gefecht bei Vieille⸗ vigne hat das Loos der Empoͤrer entschieden; viele Haͤuptlinge sind dabei umgekommen; Einer von ihnen, der schwer verwundet war, hat seinen Namen nicht nennen wollen; in seinen Aussa— gen hat er erklaͤrt, der erste Stallmeister der Herzogin v. Berry sey getoͤdtet worden. Die Herzogin v. Berry hat wahrscheinlich hier von allen Häuptlingen Abschied genommen. Charrette sagte zu den Ueberbleibseln seines Corps: „Ihr seyd Eurer Vater nicht wuͤrdig; ich verlaffe Euch und gehe nach England.“ Herr von la Serrie, der sich auf Digscretion ergeben hat, sitzt in dem Gefaͤngnisse von Nantes; im Bezirk von Savenay haben wich⸗ tige Verhaftungen stattgefunden. Man vermuthet, die Herzogin von Berry befinde sich im Marschlande der Vendée, in geringer Entfernung vom Meere und in großer Verlegenheit wegen des Einschiffens, da die ganze Kuͤste bewacht wird. Eine Haus su⸗ chung in dem dem Grafen v. Martel gehörigen Schlosse Pe an der Loire hat nur zu unbedeutenden Entdeckungen gefuͤhrt. Herr v. Martel hatte vor mehreren Tagen an der Spitze einiger Chouans sein Schloß verlassen. Das Departement des Morbihan genießt der vollkommensten Ruhe; auch in dem der beiden Sẽvres ist es ruhig; der dortige Landmann ist des ihn ruinirenden Zu⸗ standes bald uͤberdruͤssig geworden und wuͤnscht sehnlich das Ende; im Sarthe⸗Departement ist ebenfalls ein besserer Zustand einge⸗ treten; die Pariser Ereignisse haben dort guͤnstig gewirkt; die Gerichte in Le Mans haben achtzig Verhaftsbefehle erlassen; bei Herrn v. Fitz-James, der vor kurzem unter einem angenomme—⸗ nen Namen nach der Vendee reiste und angehalten wurde, hat man kein wichtiges Papier gefunden. Das Departement ber Maine und Loire ist feit einigen Tagen ruhig. In der Vendée haben die meisten Ehouans nach einigen erfolglosen Gefechten sich zu unterwerfen verlangt; sie klagen ihre Anfuͤhrer an, sie getaͤuscht

zu haben. Das Marschland der Vendée hat sich noch nicht ge— regt; bei St. Jean-de⸗Mont und Challans haben zwei Fremde vergebens die Einwohner außuwiegeln versucht; ihr Gold und ihre Versprechungen haben Niemand verfuͤhrt.“

Der Courrier de la Sarthe meldet, das Kriegsgericht von Chätegu⸗Gontier habe in seiner ersten Sitzung sieben Chou⸗ ans zum Tode verurtheilt, die am folgenden Tage hingerichtet worden seyen. ö

Am 7ten d. M., also gleich nach Daͤmpfung der letzten Un⸗ ruhen, wurde hier in der protestantischen Kirche der gewohnliche Donnerstags⸗ Gottesdienst gehalten. Tages zuvor zweifelte man noch, daß er wuͤrde stattfinden konnen. Gi,

Abend, wahrend einer Sitzung des Ausschusses der Diakonen, hatte das Volk versucht,

überzeugt hatte. blutigen Kaͤmpfen, in einem hei Volksbewegungen stets gefuͤrchte ten Stadtviertel, nur wenige Zuhörer zum Gottesdienste einfinden würden, begab der sungtrende Preblger sich nach der Kirche

Mider Erwarten fand er aber ein fahtteichtres Aishitotium alg