2
. ö
ches urspruͤnglich zu Adalia zusammengezogen war, wird seine Operationen mit denen der Haupt-Armee vereinigen. Auf allen von den Truppen bis jetzt passirten Punkten waren Lebensmittel in Ueberfluß vorhanden, und die Vertheilungen geschahen mit der groͤßten Gewissenhaftigkeit. — Das 6te Linien- Infanterie⸗ Regiment, welches der Hberst Ferhad Bey befehligt, umd welches die Bestimmung hatte, sich den zu Adalia unter dem Kommando des Brigade- Generals Haydar-Pescha vereinigten Truppen an⸗ zuschließen, ist jetzt vervollstaͤndigt und auf der Flotte eingeschifft worden; an seiner Stelle wurden die zu Smyrna befindlichen Bataillone und das von dem Stadthalter von Siltstria, Mehe⸗ met Pascha, befehligte Bataillon nach Adalia beordert. Diese Position bildet naͤmlich den Mittelpunkt der Operationen der aktiven Ar⸗ mee; man erkannte gleich anfangs ihre Wichtigkeit, und die ersten militairischen Dispositionen hatten die Besetzung dieses Or⸗ tes zum Zweck. Von Adalia kann man mit Leichtigkeit Trup⸗ pen nach allen Punkten der Syrischen und Aegyptischen Kuͤste hin aussenden. Wegen der großen Vortheile, die dieser Posten darbietet, wird man neue Streitkräfte dort konzen⸗ triren, die eine Art von Reserve-Armee bilden und nach allen Punkten hin, wo es erforderlich ist, detaschirt werden sollen. — Nach dem letzten aus Koniah datirten Bericht des Feldmar⸗ schalls Hussein Pascha, haben sich die verschiedenen Armee⸗-Corps in folgender Ordnung von dort nach Antiochia in Bewegung gesetzt: Am 14. Mai die Infanterie⸗Brigade Bekir Pascha's mit dem 2ten vom Oberst Ismet Bey befehligten Kavallerie-Regi— ment; am 16jten eine starke Brigade irregulairer Truppen, In⸗ fanterie und Kavallerie, unter den Befehlen des Statthalters von Silistria, Mehemet Pascha, der vor wenigen Tagen von Adalia im Hauptquartier angekommen war; am 2hsten die Infanterie⸗Brigade Skender Pascha's und das vom Oberst Mehemet Ali Bey befehligte 6te Kavallerie-Regiment; bei dieser Brigade befindet sich der Divisions- General Mehemet Pascha; am Qästen die Infanterie-Brigade Nedschib Pascha's und das gte Kavallerie⸗Regiment, kommandirt vom Oberst Mu⸗ stapha Bey; am 28sten die von Dilaver Pascha kommandirte Garde⸗Infanterie⸗Brigade und das 1ste Garde⸗Kavallerie⸗Regi⸗ ment. Jedes dieser Corps ist von den dazu gehoͤrigen Artillerie⸗ Batterieen, Munitionskasten und einer Compagnie Militair⸗ Handwerker begleitet. Der Feldmarschall wird sich unmittelbar nach der Garde-Brigade mit dem Generalstabe und der uͤbrigen Kavallerie in Marsch setzen.“ ;
— Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes Schrei— ben aus Alexandrien vom 9. Mai meldet, nach den daselbst durch Englische und Franzoͤsische Schiffe eingegangenen Nachrich⸗ ten aus Syrien, daß in der Gegend von Beyrut eine moͤrderi⸗ sche Pest herrsche, und daß St. Jean d' Acre sich wahrscheinlich noch lange halten werde, da dessen Besatzung noch über 200 Mann regu⸗ lirter Truppen betrage, die alle bis zum letzten Blutstropfen die Stadt zu vertheidigen geschworen haben sollen. Auch soll es Ibrahim Pascha ganzlich mißlungen seyn, die verschiedenen gegen ihn ge—⸗ schickten Pan fuͤr sich zu gewinnen. „Hier macht man (heißt es weiter) die wenigen noch Übrigen Männer zu Soldaten; die Stadtleute werden in der Nacht uͤberfallen und sogleich auf Kriegsschiffe gebracht. Bediente, Eseltreiber, Bauern u. s. w. werden bei hellem Tage auf den Straßen ergriffen und ohne Weiteres fortgeschleppt., — In Kairo haben die Hin— richtungen aufgehoͤrt, nachdem ein Kopte Muth genug haͤtte, einen Spion beim Minister anzuklagen. Es war naͤmlich so weit gekommen, daß allerlei schlechte Menschen umher⸗ gingen, unschuldigen Leuten Geld abforderten, indem sie sie mit einer Anklage beim Ministerium bedrohten, wor⸗ auf dann ohne weitere Untersuchung ein Todes- Urtheil folgte. Nun kam ein solcher Spion zu einem reichen Kopten und verlangte von ihm 100 Charie (9 Piasterstuͤcke); als Letzterer sich weigerte, sagte ihm der Spion, er werde ihn sogleich als n a, des Sultans angeben, und morgen werde wahrscheinlich sein Kopf zu seinen Fuͤßen liegen. Der Kopte gab ihm nach dieser Erklarung die verlangte Summe, ging aber sogleich zum Minister und erzaͤhlte ihm diesen Vorfall; er be⸗ wies durch das Zeugniß mehrerer angesehener Tuͤrken, wie we— nig er faͤhig wäre, an irgend einer Verschwoͤrung Theil zu neh⸗ men. Der Spion ward sogleich aufgesucht und, als man jenes Geld noch bei ihm fand und er nicht im Stande war, sich uͤber die gegen ihn eingegangene Klage n. vertheidigen, gehenkt, und seitdem hat Chalib Efendi aufgehoͤrt, solchen Leuten aufs bloße Wort zu glauben.“
Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt auch in den neuesten Blaͤttern eine Reihe von Briefen aus Kairo vom 15. Januar, 15. Februar und 19. Maͤrz d. J., welche manche nicht Uninter— essante Nachrichten uͤber die Lage der Dinge in jenem Lande ö (Einige Mittheilungen daraus müssen wir uns vor— behalten.
n Staaten von Nord-Amerika.
New⸗York, 19. Mai. Der Washington Telegraph meldet Folgendes: „Als sich am 14ten d. das Repraͤsentanten⸗ haus vertagt hatte und der Abgeordnete fuͤr Tennessee, Herr Arnold, von der Treppe herabstieg, wurde er von dem Masor Heard, mit dem er waͤhrend der Verhandlungen einen Wort— wechsel gehabt hatte, angefallen; Letzterer suchte ihm einen Schlag mit seinem Stock auf den Kopf zu versetzen. Aber Herr Arnold wich aus und schlug seinem Gegner den Stock aus der Hand. Dieser zog nun ein Pistol aus der Tasche hervor und schoß auf Herrn Arnold; die Kugel streifte ihm den Arm bis an die Schul— ter hinauf und nahm ein ziemliches Stuͤck Fleisch mit fort. Da Herr Arnold fuͤrchtete, sein Feind moͤchte noch mit einem zwei⸗ ten Pistol bewaffnet seyn, so stuͤrzte er sich auf ihn und brachte ihm mit einem Stockdegen mehrere Stiche bei, bis derselbe zer⸗ brach Er warf nun Herrn Heard zu Boden und haͤtte ihn wahrscheinlich getoͤdtet, waͤre er nicht von dem General Duncan aus Illinois verhaftet worden. Auch Herr Heard wurde ergrif⸗ fen und ins Gefaͤngniß gebracht.“
Der hiesige American meldet: „Die legislative Ver— sammlung des Staats New⸗York hat sich am 26. v. M. vertagt und eine Bill angenommen, wonach die Wahl der Kongreß— Mitglieder von naͤchstem November bis zum November i833 verschoben werden soll, wenn die Repraͤsentations-Bill nicht in der gegenwartigen Session des Kongresses durchgeht. dies aber der Fall seyn, so ist der Beschluß gefaßt worden, daß dann noch eine Extra-Session der gefetzgebenden Versammlung stattfinden soll.“
Inland.
Berlin, 26. Juni. Aus Muͤnster vom 23. Juni mel— det der Westphaälische Merkur: „Se. Excellenz der kom⸗ mandirende General des ten Armee⸗-Corps, Herr General⸗-Lieu— tenant von Jagow, haben nachstehendes Schreiben an die hie⸗ sige Königl. , , . erlassen: „„Nach dem nun erfolgten Abmarsche der 7Jten Division des meinem Kommando anvertrau— ten 4ten Armen ⸗orps nach der Previnz Sachsen fühle ich mich,
Sollte
712 bei meiner Abreise von Koͤln nach Magdeburg, gedrungen, meinen ganz ergebensten und aufrichtigsten Dank auszusprechen fuͤr die Fuͤr⸗ sorge, welche den in dem Regierungs⸗Bezirke Muͤnster gestandenen Truppen-⸗Theilen derselben, sowohl von Einer Hochloͤblichen Regie⸗ rung, als von allen untergebenen Lokal⸗Behoͤrden, zu Theil worden ist. Eben so fuͤhle ich mich aber auch den achtbaren Bewohnern des Regierungs-Bezirks zum herzlichen Danke verpflichtet fuͤr die Freundlichkeit, mit welcher sie die Truppen gleich anfangs bei sich aufgenommen, so wie fuͤr das wohlwollende Benehmen, welches sie denselben fortdauernd gezeigt haben. — Es haben dies die Truppen auch im vollen Werthe erkannt und sind ge— wiß stets bemuͤht gewesen, nach allen Kraͤften das bezeigte Wohlwollen zu erwiedern. Mit Aufrichtigkeit spreche ich daher jetzt beim Scheiden meinen und der Truppen lebhaften Wunsch aus, daß das Andenken derselben in Westphalen eben so fortle— ben moͤge, als sie eine theure Erinnerung an die in dortiger Ge-! gend verlebte Zeit mit sich nehmen und stets bewahren werden.“
Koͤln, den 16. Juni 1832. (gez) von Jago w.““ „Dies schoͤne Anerkenntniß (sagt die hiesige Königl. Regie⸗ rung in einer Bekanntmachung im neuesten Stuͤcke des Amts— blatts, worin sie das obige Schreiben zur offentlichen Kenntniß
bringt) giebt uns die Ueberzeugung, daß wir uns in der
Meinung der bequartiert gewesenen Einwohner hinsichts angeerbten patriarchalischen Gastfreundlichkeit nicht getaͤusch ben. — Wir muͤssen aber auch das gerechte, genuͤgsam bescheidene Benehmen dieser Truppen, wodurch das gute verstaͤndniß hauptsaͤchlich erhalten und durch keine einzige schwerde gestoͤrt worden ist, dankbarlichst anerkennen. * nun beendigte Cantonnement hat dazu beigetragen, daß pen aus einer entfernten Provinz Westphalen kennen und gelernt haben, deren die bequartiert gewesenen Einwohne stets mit Achtung und Liebe erinnern werden. — So
Angehoͤrige verschiedener Provinzen ein festes Band der tracht und des Zutrauens geschlossen.“
*.
Jö In Halle waren erkr. genes. gest
bis zum 20. Juni Mittags 835 357 470
Hinzugek. vom 20. bis 25. Juni. 3 Ueberhaupt 844 362 T
x. *
Preise der vier Haupt-Getreide-Arten in den fuͤr die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstaͤdten im Monat Mai 1832, nach einem monatliche Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
Namen der Staͤdte. Weizen Roggen Gerste Hafer Namen der Staäͤdte. Weizen koasen Gerste¶ hij ö, 741 40n, 3114, 23 Mi nn,, 60 ch 50 37 * 3. , b 7e 38 w 671 5163 441, w JJ M46 n, 57, 0 356 g w 65 35 25 1 , 573 560m 351. i 1 6 22 * J 62 491 39 n, 9 ö 68 1. 371 28 , 54 14, 41 2913. 3 Danzig J 712 ö 27. 290 . , 0 51 36 5 Elbing... ö nter , n S3 , do , M J 29, 55.3 630. J 70, 60 4313 9 Graudenz wh är 45 ta 33* 28 12 Paderborn J . 58 * 4415, 1 Thorn k 65 12 48 2 42 2 Dortmund J 88 81 50 /
. J Si n,s dJ, dr , J ö , n, z, Therfeid?⸗— ö . 1 ü ö Ad 9 . ö ) * . 2 ö ‚. * 2 u 1 ⸗ , r ; z *. ö. 5 iich 2 221 d ; s 36 * d 60 34 ö 32 25 . . S9 *, 69 . 3 * J J 8er 65, 62. e 58 1. 45 ö Hä n,, S3 *, S3 n J 75 57 43*3 182. kö kJ 1062. 90 55 ᷣ 163 5 29 5 229 210 i 8 2 224 Ma nkfurt d. d. d 9313 81 63, Landsberg a. 8. W. . ... 67 * 536 * . zb c,. Saarbrnk .... 112 * Sh l S6 k 70 55 39 30 J 931 80 671. J 65 71. 32. 24 JJ ö , 92, är 60 Stolper . . , Meng k , 431 43 35 27373 . ö JJ 1 Durchschnitts Preise Glogau K 5815 53m 1 26 der 11 Preußischen Staͤdte 710 . 32. 23 J 51 n 47 36, 22 5 Posenschen Staͤdte 6447 47, 391 H 816 6 38 21 9 Brandenb. u. Pom⸗ ö . k 62 481, 34 19 merschen Staͤdte .. 717, 547, 41 1 43, m, 33, 20 10 Schlesischen Städte 53 1 45, 3411 , 5 31h. 20, 7] Saͤchsischen Städte 60 49 37 k tn, 3944 Art 20 . 4 Westfäl. Staͤdte .. 76 1. 65 461 w , 44 *, 33 287 171. ⸗ 13 Rheinischen Staͤdte 94 n 7713, 63 n,
Meteorologische Beobachtung.
1832 Morgens Nachmitt. Abends ] Nach einmaliger 25. Juni. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 uhr. Beobachtung. —
guftdruck Z33, 8, Par. ss,. Par. as,!“ Par. Quellwarme * R. Luftwaͤͤrme 10,0 0 R. 115,0 0 R. 9,97 R. IFIlußwärme 15,50 R. Thau unkt. 49 R. 9 * R. 4,9 90 R. Bodenwärme 12 49R. Dunstsaͤttgg. 63 pCt. t6 pCt. 55 pęgt. autdunstung 1013. Mertet. , trabe. truͤbe. truͤbe. , . Wind ..... SW. W. W. Niederschlag 1271. Wolkenzug . — W. — Abwechselnder Regen.
,,, Den 26. Juni 1832.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours Zettel. (Preussũi. Corr.) rr, e,, er . 22 St. · d chuld - Sch 94 9835 Ostpr. Pfandhrf. 99?
. Er. Engl. Anl. 18 — 104 bomm. Pfandbrf. 4 iosz — Pr. Engl. Anl. 22 — 1025 Kur- u. Neum. do. 4 106 ios) 4
Pr. Enßl. Obl. 30 SJz4 Lebt Sehlesische do. — 105 Kurm. Ohl. m. I. C. — k kst. C. d. K- u. N. —
56 ö
Nenm. Int. Sch. do. 92 — 14. Sch. d. K- uĩ. N.
Berl. Stadt- Obl. 93
Känigshg. do. 94]
Elbinger do. — 945 Ioll. voll. Duk. 18
. 13 15.
Danz. do. in Th.
Westpr. Pfandhr. 98] Friedrichsd'or ..
—— F 2 . . 0 8 23 2 —
Neue dito. —
Grosshz. Pos. do. — 985 Disconto. ...... 4 Preusœ. Cour. * Wechsel- Cours. Fi, ,, 1 w 250 Fl. Kar — 1441 ö , ,, . — 1431 ö 310 Mk. Kurz 1525 132 k 69 zix. 2 Mi. 165i 1561 d 11LStl. 3 Mt. 6 287 6 285 . 300 Er. 2 Mt. S0 rn — , , 150 EI. 2 Mt. 1033 — J n 160 EI. 2 Mt. 10535 — e 100 hl. 2 Mt. 981 — J 100 Thl. 8 Tage — 102 z 1 — 1021 . 100 Kbl. 3 Woch. — 29 ö . 600 Fl. Kar — —
Nicht - Amtliche Cours- Notizen. Berlin. 26. Juni. (Ende der Börse.)
est. 5 z Met. Soz. 43 d0. IS. B. Actien 7865 Russ. !, 1001. do. Holl. ee 9. Poln. Pfbr., Ssz. do. Part. 546. Dän. Engl. —. Nied. wirkl. Sch. 413. do. 53 Anl. 95. Nœap. Engl. S2z. do. Falc! 74. Amsterdam, 21. Juni. Nied. wirkl. Sch. 413. 53 neue do. 79. KanzcBill. 155. 68 Anl. g4. Oest. 53 Met. S3. Russ. (v. 1833) 94. do. (v. 1831) Sd]. London, I9. Juni.
E Cons. S. S5. Braun. 463. Hin. 6, Rau, 983. Neus do, 9d3.
Königliche Schau spiele.
Mittwoch, 27. Juni. Im Opernhause: Johann von Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Mustk von Bohl (Fraͤul. v. Schaͤtzel; Prinzessin von Navarra.)
Im Schauspielhause. Pour l'avant dernire repr ien du théätre frangais:; 1) La seconde reprèésenltalion ce grande dame, drame- vaudeville nouveau en 2 acer dir; Bayard. 2) La premiêre représeutalion de: fl Malheur, vaudeville comique en Lacte.
Koöͤnigstaädtisches Theater.
Mittwoch, 27. Juni. Die gefesselte Phantasie, Zuth
in 2 Akten, von Ferdinand Raimund; Musik von W.
Neueste Nachrichten. Paris, 20. Juni. Das zweite hiesige Kriegsget urtheilte gestern einen gewissen Margot, welcher überfih den ist, bei den Unruhen am 6ten d. M. auf die Natioh und die Linien-Truppen geschossen zu haben, in Beruͤtssh der mildernden Umstände zu 15jaäͤhriger Galeerenstrafe. Du Tode verurtheilte Maler Heoffroy hat, wie voraus zu sche ein Revisions- und ein Cassations-Gesuch eingereicht; bin Nevisions-Gericht das Todes-Urtheil bestaͤtigen sollte, s Herr Odilon-Barrot als Rechts-Anwalt des Verurtssh Kompetenz der Kriegsgerichte vor dem Cassationshofe . Der amtlichen Angabe des Moniteur zufolge, sin h Unruhen des ö5ten und ten d. M. 55 Mann von . Truppen und der Municipal-Garde, worunter 3 ff toͤdtet und 240, worunter 18 Offiziere, verwundet . ; Die Quotidienne enthaͤlt ein an Herrn ,, Haupt⸗-Redacteur des Journal des Debats, gerichtetes f. des Vicomte v. Chateaubriand, worin dieser erklart, daß
nur die Kompetenz der Kriegsgerichte leugne, sonbemn
paris, 20. Jun? NUllaumez hatten gestern Privat-Audienzen beim Koͤnige. „Die Nachrichten aus dem Westen“, sagt der Moniteur,
berlegenheit dieses Offiziers denken. serung fort, als ein General im Voruͤbergehen jenem Stabs⸗
er Stadt⸗Ra Das Journal des Dabats sucht sich gegen den ihm
, , , ,,,, ö ö * j . z e 6 v. 1 w— * ö, 28 2 * 2 22 2
Allgem cine
Preußischt Staats-Zeitung.
1785.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Geine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Postmeister, Ober⸗ pon Dessauniers zu Elbing, den Rothen Adler-Orden ne Klasse zu verleihen geruht.
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Geheimen Rath Dun gu und dem Geheimen Legations-Nath Guͤnther, hnigl. Saͤchsischen Diensten, den Rothen Adler Orden drit“ slsse zu verleihen geruht.
Eeine Majestaͤt der Koͤnig haben dem Ingrossator Adami, um Ober⸗-Landesgerichte zu Insterburg, den Rothen Adler— n vierter Klasse zu verleihen geruht.
lbgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und al- Adjutant Sr. Majestaͤt des Kaisers von Rußland, von söhar dt, nach Luͤbeck.
Der Koͤnigl. Daͤnische außerordentliche Gesandte und be⸗ ictigte Minister am Kaiserl. DOesterreichischen Hofe, Graf dern storff, nach Leipzig.
Zeitung s-Nachrichten.
Ausland.
Frankreich. Der Baron Pasquier und der Admi—
hraͤnken sich auf die Anzeige einiger Verhaftungen und ssuchungen; die Entwaffnüng der Gemeinden wird fortge⸗ von allen Seiten gehen Unterwerfungen ein. Am (16ten d ist der Graf Dandigné, ehemaliger Pair, in Dagueniere iste und in dem Kastell von Angers gefangen gesetzt wor⸗
Das Zöste Regiment steht im Departement der Maine leire. Das Kriegsgericht zu Laval hat seit einigen Tagen Operationen begonnen, aber noch kein Urtheil gefaͤllt. Ver⸗
denen Berichten zufolge, waͤre die Herzogin von Berry ent—
nz man will dies aus den vielen eingehenden Unterwerfungen thin; diese erklaͤren sich aber hinlaͤnglich durch den Schrecken,
der Belagerungs⸗Zustand den Haͤuptlingen der Chouans ein⸗
so wie durch die gaͤnzliche Entmuthigung der Landleute die Nahe der Ernte. Mittlerweile werden die Nachforschun⸗
ach der Herzogin noch eben so thätig wie zuvor betrieben.“
Aus Angers wird unterm 17ten d. geschrieben: „Der ver⸗ te General Dandigné ist ein Verwandter des Deputirten ligne de la Blanchaye, der sich ubrigens keines weges zu den⸗ n politischen Grundsaͤtzen bekennt. Das in Asche gelegte loß la Pénissière, unter dessen Truͤmmern die Herzogin von ry umgekommen seyn sollte, ist von den Truppen genau chsucht worden; man fand einige funfzig verbrannter oder den Truͤmmern des Gebaͤudes zerschmetterter Chouans;
ien hat sich ergeben, daß keine einzige angesehene Person diesem Schlosse umgekommen ist.“ ö geseh P
Das Journal des Dabats erzaͤhlt Folgendes: „Als herzog von Hrleans bei der Revue, die er am Iten d' Me tdie National-Garde und die Linien⸗Truppen von Toulon It, durch die Reihen der letzteren ritt, rief ein Corps-Chef, hAnhaͤnglichkeit an die jetzige Dynastie uͤbrigens von Rie⸗ un bezweifelt wird, nachdem er dem Koͤnige der Fran⸗— ein Lebehoch gebracht, aus Versehen: „Es lebe den Her⸗ In Bordeaur!“ statt: „Es lebe der Herzog von Orleans!“ Prinz sah sogleich, daß es ein bloßer Irrthum war, und lächelnd: „Ei, Herr Kommandant? . .“ Man kann sich Der Herzog setzte seine
fir Arrest ankündigte. Als dies dem Prinzen bei seiner ehr nach Hause hinterbracht wurde, schickte er sofort zu
n Offizier und ließ ihn zur Mittagstafel einladen.“ — Auf
Idreffe des Stadt-⸗Raths von Draguignan, worin das gegen⸗
te Regierungs-System hart getadelt wurde, erwiederte der
g, daß er als einfacher Buͤrger eben so wenig ein Recht dergleichen Bemerkungen uͤber die Regierung anzunehmen, th berechtigt sey, dieselben ihm vorzulegen.
ten Vorwurf zu rechtfertigen, daß es Hrn. v. Chateau⸗
d vertheidige und doch zugleich die liberale Opposition an⸗ rund erhest aufs neue seine Stimme, um die Freilassung Vicomte zu verlangen.
Das (gestern unter den „Neuesten Nachrichten“ erwahnte)
iben des Vicomte von Chateaubriand an Herrn Bertin wir weiter unten ausfuͤhrlich mittheilen) hatte derselbe mit
. ; . j ndem ĩ * ü — . ganze bestehende politische Ordnung der Dinge nicht 2 . Schreiben an den Redacteur der Quot—
— Das naͤmliche Blatt enthaͤlt ein Schreiben . ; v. Fitz James an den Polizei, Praͤfekten, worin der Erst ö die Kompetenz des Kriegsgerichts protestirt.
Auf der, Polizei⸗Praͤfektur, am 19. Juni 1832. r, der Quotidienne. — Ich hatte dad nachstehende Schreiben
gs meinem alten Freundẽ, Herrn Vertis en Aelteren, zuge⸗
66 ⸗ Die Deputirten Perreau (Vendée), Renouvier und. li
aieß, es mir aber zuruͤckerbitten, weil ich glaubte, es möchte
(Hérault), und Gavarret (Gers) sind dem Berichte dit in Ansichten zuwider feyn, die uns leider in diesem Augenblicke
sition beigetreten.
„daher an Ihre gewohnte Güte m. H.
Gestern sind hier 35 Personen an der Cholera und ersuche Sie, dieses Schreiben morgen in Ihr Blatt aufzuneh⸗
anderen Krankheiten gestorben. — Heute schloß 5proe. Rente pr. compt.“ proc.
br. compt. 79. 60. sin cour. 79. 65.
perp. 537. 5proc. Belg. Anl. 76.
l. Frankfurt a. M., 23. Juni. Hesterr. Fprer, 2 cher fn be er, ne, sb ä. proc. I6. 756. 2äproc. 453. Iproc. zi, r i ig tet, werther Bertin; * diese hat sich in der Stunde des Ün⸗
sserr von Chateaubriand meint hiermit ti . ; über die Verhaftung des Lrierstcller n ange n gr re ,, g
—— — 5 Hyde d ; ! Mitredacteur Cottel. enn, Neuville und des Herzogs von Sitz Jamez. Vergl ir*enjz der
Aeiien 1354 1362. Part, Obi. 125. i323. Loose zi 177. Holl. Fproc. Ob v. i532 So.. Poln. Loose os
NRedartenr Joh n. red / , hei A. M.
97. 5. M] Th
dasselbe giebt deutlichen Aufschluß uͤber eine Lage, die von ci⸗ Publikums, nach verschiedenen Iii rn , ind, zu
la „s, pros Milen, nicht Licht: f ‚ * 97. 10. 3Zproc. pr. . 67. 70. fin cour. 67. T5. 69 sthre' u. . chi anf e f worden ,. scheint. Ich habe jr
5 Chateaubriand!
Das Schreiben an Herrn Bertin den Aelteren lautet also:
„Auf der alis. Brie tur am 18. Juni 1832. . edacteur des Journal des Debats. baute rel sernng hre, alien Kennen alt deer Dh ei
eiden Gefahrten, des
kung als Staats⸗
Berlin, Donnerstag den 28 sien Jun i
ö.
— — ————
glüͤcks nicht verleugnet. Gefaͤhrten der Verbannung und der Ge⸗ fangenschaft sind, wie Schulfreunde, durch die ir n un an die gemeinschaftlichen Freuden und Stubien auf ewig an einander ge⸗ nuͤpft. Wie gern möchte ich Sie besuchen und nen meinen Dank aussprechen; wie 6 möchte ich dasselbe bei allen anderen Redac— tionen thun, die so viel Theilnahme für mich gezeigt und sich des Vertheidigers der Preßfreiheit erinnert haben; aber Sie wissen, daß ich in Gefangenschaft bin, die mir übrigens durch die Hoͤflichkeit meines Wirths versüͤßt wird. Ich, kann das Wohlwo lle und dir Aufmerksamkeit des Herrn Polizei- Praͤfekten und seiner Familie nicht genug ruͤhmen und, beztuge ihsien mit Freuden meine ganze Eekenntlichkeit dafür. Eine Sache betruͤbt mich tief, ich meine den Kummer, den ich meiner Gattin verursache. Sie . krank, sie hat unter der Schreckensherrschaft eing funfzehnmonatliche Gefangen⸗ schaft fuͤr mich ertragen, und es ist also zu viel, daß auch der Rest meines Lebens ihr noch Gram verursachen soll, aber? die Schuld liegt nicht an mir, werther Freund. Man hat mich durch meine Verhaftung in eine unselige Lage versetzt, an die man vielleicht vor⸗ her haͤtte denken sollen. Ich habe der gegenwartigen politifchen Ordnung der Dinge jeden Eid verweigerk, ich habe meine Abdan⸗ ) inister eingesandt und auf meine Pairs Pension verzichtet; ich kann also weder ein. Verraͤther noch ein Uundankbarer gegen die Regicrung Ludwig Philipps seyn. Nimmt man mich fuͤr einen Feind? Nun, so bin eich wen igstens ein loyaler und entwaff⸗ neter Feind, ein Besiegter, der sich in die Nothwendigkeit eines Faktums fuͤgt, ohne um Gnade zu bitten. Jetzt haͤlt man mich in l r scher Haft und verhört mich über ein ,,. politisches Verbrechen oder Vergehen, dessen ich mich schuldig gemacht haben soll. Wenn ich aber die bestehende politische Ordnung der Dinge nicht anerkenne, wie kann man verlangen, daß ich die Kompetenz eines aus dieser politischen Ordnung hervorgegangenen Gerichts aner? kennen soll. Waͤre dies nicht der große Widerspruch! Wie kann ich, wenn ich das Prinzip laͤugne⸗ die Folgerungen aus demselben zugeben wollen? Dann ware eg ja besser gewesen, ich hätte in der Pairs ⸗ Kammer meinen Eid geleistet. Es liegt hierin von meiner Seite keinesweges Geringschäͤtzung des Gesches (ich ehre die Richter und'achte die Ge— richte) sondern nur die Ueberzeugung von einer Wahrheit und einer Pflicht, von der ich nicht abgehen känn. Sie sehen, daß ich meine Gruͤnde nicht aus der handgreiflichen Uungesetzlichkeit des Belage⸗ rungs⸗Zustandes schoöpfe; ich gehe tiefer in die Sache ein; der Be— lagerungs Zustand ist nur ein unbedeutendes Nebenereigniß und eine nothwendige Folge der ersten großen ungesetzlichkeit. In meinen letzten Schriften habe ich gesagt, daß ich die in Frankreich besiehende gesell schaftliche Ordnung anerkenne, daß ich zur Bezahlung der Steuern 20 verpflichtet sey, woraus fol t, daß, wenn ich eines Ver⸗ gehens gegen die Gesellschäft (Mord, Piebftahl, Angriff auf Per⸗ sonen oder Eigenthum u. s. f. angeklagt ware, ich gehalten feyn wurde, zu antworten und die Kompetenz der grrichts in gesell⸗ sch aftlich en nge gen de en anzuerkennen. So bin ich aber eines politischen Verbrechens angeklagt un habe mich glso auf keine Erdrterung einzulassen. Desfe nungeachtet gebe ich zu, daß, wenn bt , nn n, in ihren A u gen eines politischen Vergehens für schüldig hielte, sie um ihrer eigenen Vertheidigung willen ver— anlaßt seyn würde, einen Prözeß gegen“ mich zu instruiren und meine Straffaͤlligteit, wenn sit 'es vermag, zu bewei⸗ sen. Ich aber, der ich die Regierung nur als eine faktische anerkenne, habe das Recht, auf meine eigene Gefahr hin nicht zu antworten; meinen Anklaͤgern selbst muß mein Schmweigen zum Voh— theil gereichen, indem ich mich freiwillig des groͤßten Vertheidi⸗ gungemittels begebe. Ich habe meine Verweigerung des Eides auf wei Grunde gestuͤtzt:; 1) Die 3 Monarchie besitzt nach meiner Ansicht ihr Recht nicht durch die irbfolge der alten Monarchie; 2) ihr. Recht gruͤndet sich eben fo wenig auf die Volks⸗Souverainetaͤt, weil kein National⸗Kongreß zusammenberufen worden ist, um uber die Regierungsform zu cntscheiden. Mag ich nun Recht ober Un recht haben, mögen diese Theoricen mehr oder weniger gewggt seyn und Gegner finden, so ist das nicht die Frage, um bie es sich han— delt. Ich habe eine Ueberzeugung; diese werde ich bewahren und ihr Alles, selbst mein Leben, aüföpfern. Mein Benchmen gegen den Instructionsrichter ist also vollkommen konsequent; ich konnte auf seine Fragen nicht antworten und werde es nicht können (denn sagte ich ihm auch nur meinen Ramen, wenn er mich als Rich ter . wurde ich eben dadurch die Kompetenz eines Gerichts in politischen Dingen anerkennen, und nachdem ich einmal die erste Frage beantwortet, wurde ich auch alle folgende beantworten muͤs⸗ sen. Ich habe mich bereit erklaͤrt, und thue es noch jetzt, aus Höͤf⸗ lichkeit und in Form einer außergerichtlichen Unterhaltung alle Nuf⸗ schluͤse zu geben, die man nur wuͤnschen kann; aber daruͤber hin— aus vermag ich nichts. Was wird man mit mir, was wird man mit dem trefflichen, herzlichen, muthigen und ehren⸗ werthen Hyde de Neuville machen, der ein wahres Wild fuͤr Gefaͤngniß und Verbannung ist und auch am Ende seines Lebens aufs neue die Verfolgungen zu erfahren beginnt, die seine Treue in der Jugend erduldete? Was wird man mit meinem edlen, loyalen, wackeren, geistreichen und beredten ehemaligen Kollegen, dem Her— zoge von Fitz James, machen, was mit einem letzten Nach⸗ kommen der Stuarts, der den ketzten der Bourbonen verthei⸗ digte? Und wenn man mich 20. Jahre hinter einander von einem Ausnahme- Gerichte zum anderen schleppte, man würde mich doch nicht zwingen, zu sagen, daß ich Franz August von Chateaubriand heiße. Braͤchte man mich nach Nantes, um mich mit Herrn Ber⸗ ryerczu konfrontiren das ist der Ausdruck), so würde sch im In— teresse eines Yritten Alles fagen, was ich von ihm weiß; er würde rein wie der Schnee aus meinen Aussagen hervorgehen. Was meine Person anlangt, so wuͤrde ich sie, ohne ein Wort zu sagen, preis⸗ ben. und man könnte, wenn man wollte, mir für immer Still⸗ chweigen auferlegen. Der Capttain Lanone, werther Freund, war tin Bretagner wie ich; mit diesem meinem berühmten Kandsinanne habe ich keine andere Aehnlichkeit, als die Achtung, womit mich die verschiedenen Parteien beehren, und die den Stolz meines Le⸗ bens ausmacht. Lanoue hatte die Bretagne lange nicht gese⸗ hen, als Heinrich 1. ihn dahin sandte, um den Herzog von Mercoeur zu bekaͤmpfen. Lanoue ward hei der Erstüͤrmung eines Schlosses getoͤdtet; er hatte eine Ahnung seines Schicksals ge habt und bei seinem Eintritt in die Bretagne gesagt. „Ich gleiche dem Hasen, der sich in sein Lager begiebt, um zu sterben. “ Auch mein Lager ist fertig; meine fieine Geburtsstadt hat mir die Ehre erzeigt, mir im voraus und auf einem von mir bezeichneten Eilande ein Grab zu errichten. Hierin liegt das Geheimniß meiner geheim⸗ nißvollen Korrespondenz mit den Chouans der Bretagne. Gleicht das nicht einer furchtbaren Verschwörung? Ich wuͤnsche Ihnen wohl zu leben, werther Freund, und Freiheit, wenn Sie können. Chateaubriand.“
„Die Protestation des Herzogs von Fitz-James gegen die Kriegsgerichte war von folgendem Schreiben an den Polizei⸗
1832.
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uͤbersenden, worin ich meine Ansicht uͤber die Lage, in welche mich die Behoͤrde versetzt hat, niederlege. Diese Akte, — die Frucht einer Berathung mit Herrn Hennequin, den ich, sobald ein Verhaftsbefehl gegen mich erlasfen worden, zu mir rufen ließ — ist in meinen Augen die Erfüllung einer Pflicht gegen meine Mitbuͤrger und gegen mich selbst; er wuͤrde noͤthigenfalls von meinem Vertrauen gegen die Gesetze zeugen, denen ich mich unterworfen habe, und von meinem Vertraͤuen zu einem beruͤhmt gewordenen Worte: „Die Charte wird kuͤnftig eine Wahrheit se y n.“
Die Protestation selbst lautet folgendermaßen:
in n Betracht, daß das Gesetz vom' 13. Brumaire des Jahres V. in seinem Artikel 9. die verschiedenen Klassen von Indsolduen bestimmt hat, welche von der Militair Behörde gerichtet werden koͤnnen und daß fuͤr diejenigen Buͤrger, welche in kein? dieser Katego⸗ ricen gehoren, die 9 . Gerichte nur Ausnahme⸗ err cf e. sind. in Betracht, daß druͤcklich sagt: Niemand darf seinen natürlichen Richtern entzogen weren, und daß, um über den Sinn diescs Artikels keinen Zweifel uͤbrig zu lassen, die Kammer von 1836 im Art. 54 pin sug c igt hat: Demzufolge dürfen, aus welchem Grunde und unter welchem Ramen es auch sey, keine außeror⸗ dentliche Kommissionen und Gerichte eingesetzt wer⸗ den; in Erwaͤgung, daß durch den Art. 10 bes politischen Vertra⸗ Es, den die Negiekung zu chren versprochen hat, all Gesche und Verordnungen, insoweit sie den von der Ehärte von 133) ans genommenen Bestimmungen zuwiderlaufen, annullirt und auf⸗ gehoben werden und bleiben, und daß daraus folgt, daß die Gesetze über den Belagerungs-Zustand, insofern sie zum Zwecke haben, Buͤrger, die nicht vor das Forum der Kriegs Gerichte gehören, diesen Ausnahme⸗Gerichten zu, unterwerfen, abgeschafft sind; in Betracht, daß es der Zweck der im Jahre 1850 bewirkten constitutionnellen Reform war, die Regierung einer Macht zu berau—
der alten Charte in diesem Gelste modißzirt wörden, daß das Prin⸗ zip der Preßfreiheit von jeder beschraͤnkenden Bestimmung befreit und im Art. J. der abgeaͤnderten Charte gesagt worden ist, die Cen⸗ sur solle nie wieder eingeführt werden konnen; in Erwägung, daß
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ergriffenen Persgnen Anwendun e n n * on , mr, 2 n gn n lann, und daß ohnehin Piese,
fuͤhrten Gesetze duͤrch die den Titel 5 der Kriminal⸗Gerichts⸗Ord.= nung bildenden Geset vom 15 HBrumqaire bes Jahres fetch 63 33. September 1808 abgeschafft worden; in Betracht, daß das jedem Buͤrger zustehende Recht, nur nach den bestehenden Formen verhaf⸗
protestiren, der den Zweck haben mz hte, ihn als Angeklagten oder auch nur als Zeugen vor ein inkompetentes Gericht 9. üer oder
So geschehen in der Conciergerse am 19. Jun 1832. — i , ,. 9. e . e] . th , deriog r. ie Quotidienne erklaͤrt die Behauptung der ministeriel⸗ len Blaͤtter, daß die Verhaftung der Herren 0. n e, . de Neuville und Fitz⸗ James in Folge eines Verhoͤrs des derrn Berryer angeordnet worden sey, fuͤr eine Unwahrheit, da diese Verhaftung bereits am 16ten b. M. stattgefunden habe und Herr Berryer sich in einem vom 17ten datirten Briefe an seine Familie daruͤber beklage, daß man . noch nicht verhoͤrt, weil das Ministerium den Behoͤrden von antes noch nicht angezeigt habe, welches Vergehens er angeklagt sey. Der Courrier fran çgais erzählt, daß auf die wiederholte Weigerung des Hrn. v. Chateaubriand, dem Instructionsrichter seinen Namen zu sagen, dieser sich genoͤthigt gesehen habe, Hrn. Bertin den Aelleren und den Advokaten Ledru, als zwei genaue Bekannte des Vicomte, kommen zu lassen und in ihrer Gegen- wart ein Protokoll uͤber die Identitat seiner Person außzu—
nehmen.
zum Tode verurtheiiten Geoffroy wird vor dem Revisions⸗ Rat nächsten Freitag oder Sonnabend von dem . 5 unter Assistenz des Hrn. Odilon⸗Barrot behauptet werden. Der Letztere wird allein uͤber die Kompetenzfrage vor dem Cassations⸗ Die Vertheidiger des Verurtheilten wollen vor dem Revisionsgerichte außer der Bekaͤmpfung der Gesetzmaͤßig⸗ keit des Belagerungs Zustandes und der rückwirkenden Kraft jrund fuͤr die Unguͤltigkeit des Urtheils auch noch das anfuͤhren, daß der Praͤsident des Gerichts den Richtern die Frage hätte vorlegen müssen, ob keine mildernde Umstaͤnde zu n . des Ag agen i fr. seyen? er von dem zweiten hiesigen Kriegsgerichte zu funfrehn— jaͤhriger Zwangs- Arbeit ( jedoch ohne Ae er 2. 66 , ,, Nadler Margot hatte sich den Advokaten Lev que zum Vertheidiger gewahlt. Worten die Kompetenz des Gerichtshofes und widerlegte sodann
Praͤfekten begleitet: „Ich habe die Ehre, Ihnen eine Atte zu j die beiden gegen seinen Klienten vorgebrachten Anklage Punkte,
ie Charte von 1830 in ihrem Art. 53 aus-
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