thaͤtigen Huͤlfe sich anhaͤuften.
n =. habe; vielmehr erschien er selb
* *
und der Realschule, wo er sowehl in den gewöhnlichen Schul.
gegenstaͤnden, als auch im Franzoͤsischen und Englischen den vor⸗ trefflichsten Unterricht ertheilte. . . Stelle eines Professors am Friedrich-Wilheims⸗Gymnasium, wie auch eines Lehrers der Seutschen Sprache, der Geogra— phie und Geschichte bei der Köoͤniglichen medizinisch-chi⸗ rurgischen Pepiniere. Seine Klarheit im Vortrage, sein unver⸗ drossener Eifer und seine freundliche Lan ser e machten ihn seinen Zuhörern eben so nuͤtzlich als werth und angenehm, und selten . ein Lehrer von einer gemischten Jugend so allgemei⸗ nen Dank und allgemeine Zuneigung eingeerntet. 6 Sein ausgezeichnetes Verdienst in dieser bis zum Jahre 1804 so gluͤcklich fortgesetzten Thätigkeit blieb aber auch höheren Ortes nicht unbemerkt noch unbelohnt. Man schaͤtzte seine Kennt⸗ nisse und Lehrgaben, mehr aber noch die schoͤnen sittlichen Eigen⸗ schaften, welche ihn dabei beseelten, den reinen Antrieb und Ei— er, die Gewissenhaftigkeit, den Fleiß, den sicheren und feinen Lakt in Behandlung der Geschaͤfte und Menschen, den hellen Verstand und die feste Ausdauer, welche er in kleinen wie in großeren Dingen bewies. Er wurde deshalb in die Ober⸗Behoͤrde des gesammten Unterrichtswesens berufen und in dem damaligen Königl. I e ern i. und Ober⸗Schulkollegium zuerst als Assessor, dann im naͤmlichen Jahre schoͤn als Ober Konsistorial⸗ Rath angestellt. Hier begann eine neue, ihm hoͤchst erwunschte und unter seinen Haͤnden uͤberall fruchtbare Geschaͤfts-Thaͤtigkeit, in welcher er sein uͤbriges Leben hindurch getreu verblieben ist.
Die Unfaͤlle des Jahres 1806 erschuͤtterten ihn sehr, stärk— ten aber zugleich seinen Muth in treuer Anhaͤnglichkeit an Koͤ—⸗ nig und Vaterland zu stets erneuter Hoffnung ünd zu jeder er— hoͤhten Anstrengung und Hingebung. Bei Gelegenheit der neuen Organisation der Staats⸗Behoͤrden, und da in Folge der⸗ selben auch das seitherige Ober⸗Konsistorium aufgeloͤst wurde, erhielt er im Jahre 15309 eine neue Stellung in der geistlichen und Schul-Kommission der Koͤnigl. Regierung zu Potsdam.
Im Jahre 1816 trat er in das neu errichtete Konsistorium der Provinz Brandenburg uͤber, bei welchem er seitdem verblieb. Im Januar des folgenden Jahres geruhten Se. Majestaͤt der Koͤnig, ihm unter ehrenvoller Anerkennung seiner vielfachen Ver— dienste den rothen Adlerorden dritter Klasse zu verleihen. Im Jahre 1826 erhielt er die Auszeichnung, zum wirklichen Ober- Konsistorialrath ernannt zu werden. . .
Unmoͤglich waäͤre es, hier die Mannigfaltigkeit, den Umfang und die Schwierigkeit der Geschaͤfte und Arbeiten aufzuzaͤhlen, die ihm in dieser Stellung theils von Amts wegen oblagen, e. durch das Vertrauen seiner Mitbuͤrger zugewendet wurden, theils
durch freiwilliges Anbieten seines gepruͤften Rathes und seiner Einige der gemeinnuͤtzigen An— stalten, —W wir nennen hier vor allen die Luisenstiftung, das Friedrichsstift und die Erwerbschulen, — welchen er Mitvorste— her und Theilnehmer war, haben in oͤffentlichen Blaͤttern bereits ausgesprochen, was sie ihm verdanken, wie sie ihn vermissen, und von wie vielen Seiten noch konnten aͤhnliche Bekenntnisse ge— schehen, wenn uͤberall der Gedanke und das Gefuͤhl sogleich die
beredten Worte faͤnde! .
Obgleich wahrend seines ganzen Lebens vorzugsweise durch
die nächsten Pflichtarbeiten und in praktischen Verhältnissen stets und stark beschaͤftigt, wußte der treffliche Mann doch einige Muße auch zu literarischen Arbeiten zu benutzen, er hatte als Schrift— steller, waͤre ihm vergönnt gewesen, eigene großere Compositionen u liefern, unstreitig sehr bedeutend werden koͤnnen, und seine Ed den. gehort auch jetzt zu den musterhaftesten im Deutschen; allein er hatte auch hier zunächst den praktischen Zweck der Ver— breitung von Kenntnissen und der Erleichterung des Unterrichts im Auge. So entstanden, außer einer schon in vielen Auflagen wiederholten Chrestomathie zum Uebersetzen aus dem Deutschen ins Franzoͤsische, einer mit Anmerkungen versehenen sehr schätz— baren Ausgabe des Vicar of Wakesield und einer aͤhnlichen des Maebeth, insbesondere die trefflichen . der Franzoͤsischen und Englischen Literatur und Sprache, die er in Gemeinschaft mit seinem Freunde Ideler bearbeitet und herausgegeben, und
orin die gedraͤngten, aber alles Nothwendige und Charakteristi⸗ 9 gluͤcklich zusammenfassenden Lebensbeschreibungen der Auto— ren in solchem gegebenen Rahmen nicht selten wahre Meister⸗ stuͤcke geworden sind. ̃ .
Seine äͤußeren Lebensverbindungen waren sehr einfach. Er atte das Gluͤck, seinen wackeren Vater, der in dem Sohne so choͤne Hoffnungen erfuͤllt sah, bis zu dem Lebensalter von 82
Jahren bei sich zu pflegen. Verheirathet war er nie. Mit einer
einzigen Schwester, die ihn eben so heiß liebte, als sie ihn ein⸗
sichtig zu wuͤrdigen verstand, lebte er in edlem haͤuslichen Ver— haͤltnisse gluͤcklich vereint.
Einem reichen Kreise bewaͤhrter Freunde brachte er stets un—⸗ veraͤnderte Innigkeit und Treue zu; auch die Beziehungen der allgemeineren Geselligkeit belebten und erhoͤhten sich in seinem
. Umgange; die wohlwollende Heiterkeit seines Gemuͤths, sein an—
genehmer Sinn und reich ausgestatteter Verstand Außerten sich
in den feinsten und gebildetsten Formen, und sein ganzes Be—
nehmen und Gespraͤch stellten einen Mann dar, dessen aäͤuch die höͤchsten Klassen der Gesellschaft sich haͤtten ruͤhmen duͤrfen. Seine Guͤte und Sanftmuth, welche doch dem Ernst und der Festigkeit, deren das Recht oder die Wahrheit bedarf, niemals Eintrag tha— ten, blieben sich auf hoͤheren und niederen Stufen vollkommen gleich. Diese Eigenschaften waren bei ihm durchaus Tugenden, keiner Schwache entspringend, noch solche erzeugend, mit dem erfreuenden Anschein auch das wohlthuen de Wesen verbindend. Von ihm kann die seltene Versicherung gelten, daß er waͤhrend seiner ganzen Lauf⸗ bahn niemals wissentlich einen Mitmenschen gekränkt, ihm aus Absicht oder Leichtsinn geschadet, ihn gehaßt, verkleinert oder ge— Gegnern wohlmeinend, ehuͤlflich und zu jedem Guten freudig. . n den Herzen derer, die ihn gekannt und geliebt, die mit ihm gearbeitet, die durch ihn gewonnen haben, wird er unver⸗ geßlich fortleben, wie in dem Wirken selber, das von ihm aus—⸗ gegangen, und dessen Segen noch bestehen wird, wenn auch der theure Name dabei nicht mehr im Einzelnen uberall deutlich ge⸗ nannt zu werden vermag! — . V. v. E.
* 6 —
. Cholera. Nach Inhalt einer Bekanntmachung der Königl. Negierung
3. Breslau voöm 16. Jull sind in dieser Stadt einige Faͤlle der
siatischen Cholera vorgekommen. , ;
Die Königl. Tag e heb at, Cenmissen, wegen der Maßregeln gegen die Asiatische Cholera macht unterm 13. Juli im Dresdener Anzeiger bekannt, daß nach neueren zuverlässtgen Nachrichten in Teplitz seit dem 13ten d. sich abermals einige, wiewohl nur ganz einzelne, Cholergfälle gezeißt haben.
Aus Schwerin vom 19. Juli meldet die dasige Zei⸗ tung: „Nach einer Bekanntmachung der Großherzogl. Landes
m Jahre 1796 empfing er die
historisches Trauersplel in 5 Abtheilungen, von E.
H
Regierung vom 12. Juli wegen geschaͤrfter Graͤnzaufsicht aus gon eitspolizeilicher Ruͤcksicht durfen alle Reisende ꝛc. welche ber die We gie nn. Mecklenburgs kommen, nur auf bestimmten Straßen ins Land passiren, und zwar nur dann, wenn sie vor
ihrem Eintritte ins Land 5 Tage an cholerafreien Orten sich auf.
ehalten haben. Als Orte, welche als inficirt zu behandeln ind, werden einstweilen bezeichnet: Hamburg, Altona, Ihe⸗ hoe, das Amt Steinburg, Stadt und Herrschaft Pinne—
und jeder Ort, welcher naͤher als eine Meile um dle benannten Orte liegt. Reisende in Schnellposten, Extraposten und Fahrposten, welche von dort ins Preußische reisen wollen, werden, so lange sie in Preußen aufgenommen werden, zur
so lange ein Ort in Mecklenburg von der Cholera ergriffen seyn wird, hat der Magistrat hierselbst nach Berathung und Einwilli, gung des Buͤrger-Ausschusses beschlossen, einige Schutzmaßre⸗
berg, Wilster, Gluͤckstadt, Lauenburg, Luͤbeck und Luͤneburg,
Durchreise mit einigen Beschraͤnkungen zugelassen. Sobald uͤnd
geln gegen das Eindringen der Cholera an den geeigneten Außen ⸗
2 *
zareth einstweilen f einer hierbei etwa noͤthig werdenden maz⸗Anstalt eingerichtet worden. Die ⸗Militair⸗Kranken gegen in dem Stadt⸗Arbeitshause untergebracht, so daß h etwanigen Ausbruche der Cholera in hiesiger Stadt daz tair⸗Lazareth als Armen Krankenhaus n zur Dip der Stadt steht. Die innere Einrichtung bieses Armen, tals ist schon im vorigen Jahre getroffen worden.“
In Par is waren ö. ö. gest . , , 14. ö.
hinzugekommen am 83. ..... ... .....
D ö ; J
k J / am 12. K K— — J ,
Ueberhaupt . IJ
punkten der Stadt eintreten zu lassen. Auch ist das Militair⸗La⸗
Preise der vier Haupt⸗-Getreide⸗Arten in den fuͤr die Preußische Monarchie bedeutenbsten Marktstaͤdten im Monat Ju ni 1832, nach einem monatliche . Durchschnit: e in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
Namen der Städte. Weijen Ntoggen Namen der Staͤdte. ] Weizen Roggen Gerste h Koͤnigsberg .. ...... 727, 401 30, 2118 Magdeburg . . . . .... ö 667, 53. 45 2 3 89 21, Stendaz . II, 54 45. J w 60 37, 26, 17 Dalberstadt .. ...... 621, 561. 462, Insterburg . 65 35 25 15 Nordhausen. ...... 67, 554 542 Rastenburg ...... . 6e, 228 Erfurt. 647 658 46 1.
Neidenburg... ..... 68 391 28 26 , 58 n,. 482, 36 *.
1 75, 38 28 21 ,,, . 61 53 4 Elbing . 6. 1 65 *, 57 G ,, 90 60 50 0 Rn, 74 62, 45 Grauen! IJ, b, 40 29re Paderborn.... .... 613 60 481. ö 6 48 42m ü 29, Dortmund ...... 139 76 53 I Posen w bi rn 8 * 391 2 * * , 96 *. 745) 61. . Bromberg... 710 ol,, 3 F., 3213 Elberfeld ... ...... 16 83 72 Fraustadt .... ..... S639 56, 0m 26 , . 98h 744 654 Nawitsch .... ...... 6212 18 104 301 Krefeld ..... ...... 931. 7714 66 e * ,, ⸗ d2n, Fan, 7 k 71ir ö re isn, ö, Kleve... ... S9 n 69 55 rea Brandenburg. ..... 2. zin de, , Mwchen 100 84 41. Kottbus̃;s ... *. 75 55 n, 42, 30 Malmedy ö 90 60 ,, g d , . irn 63, m, n, Trter-⸗ 97 81
Landsberg a. d. W. . ... 75 55 43 26 GSaarbrücckckkk 1255 1011. 8215 9 . 78 85, 41, 30r, Kreuznach.. ..... 100 S811 671. Stralsund ..... . . 6 639 216 Simmerrn .... S9 *. 685 . Sin, 54 46rn, 88 Teblen. . .. 97. 727. 66. , 771 464. 40. 26 Wetzlarbr... .... .... 75 59
, ,, F, F n, Ti, ᷣ ͤ .
Senn, Gb . 8 58 17. 6 * Durchschnitts⸗Preise 3 11' 597 521 44, 26 der 10 Preußischen Staͤdte 701, 41? 32. 1 50 49. 37 221. 14 Posenschen Staͤdte 6441 49. 41. 11 65 50m. 403 22* 9 Brandenb. u. Pom⸗
Hirschberg .... ..... 6 50 38 25. merschen Städte. 752, 5413 421
3 J 49 41 341 21 19 Schlesischen Staͤdte 53 1, 45, 36 *. Glatz Kö 451 3 31 2011 * 7 Sächsischen Staͤdte 64 * 54 15 * Neiße ...... r . 1 33, 252 23, 4 Westfäl, Städte,. 89 661 454 ,, 46 I5I 321 271 1712 146 Rheinischen Staͤdte 991, S0, 64,
Meteorologische Beobachtung. 2 Königstädtisches Theater. 1832. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger Montag, 23. Juli Zum erstenmale . 21. Juli. 86 Übr. 2 Ühr. 10 Uhr. Beobachtung stetenbaͤcker Zweckerl s Leben, Thaten und Höllenfahrt, g
kur d,. 34. war z3tz3 . war S3 „4, war, Qnelwarme 7,69 R. h 0 559 0 ? uftwaͤrme. z33 R. 1552 R. 10,82 R. Flußwärme 11,95 R.
Thaupunkt. 6,5 R. J62 R. 8,72 R ;.
2 85 . 68 6. 85 6 Bodenwärme 10,69 R. Wetter... truͤbe. gemischt., truͤbe. ⸗ Wind RB. KB z. VM z Ausdünstung 562. Wolkenzug. — NW — Niederschlag 513.
—
Aus wärtige Börsen.
Amsterdam, 17. Juli Nied. wirkl. Schuld 424. 53 neue do 793. Kanz-hill. 155 6z Anl. 94. Oest. 58 Met. 83. Russ. (v. 183) 853. do. (v. 1831 83.
t Hamburg., 20. Juli. . . Test. 53 Met. 86. Bank- Actien i116. Russ. Engl. Anl. 953. Russ. Anl. Hamhb. Cert. S5z. Poln. 1074 Br. Din. 643.
. St. Peters burg, 14. Juli. . Hamburs 3 Man. 9. Silber Kiel Z6s Kop. 68 luscriptionen 1133 1 . .
Warschau, 18. Juli. Pfandbriese 855 — 86. Kuss. Assign. 1801. , . * mm 5 et. S7. o. 214 3 do. 443. Loose zu 190 FI. 177. pere dri inn; ,,, i .
Königliche Schau spiele. Montag, 23. Juli. Im Opernhause. Mit Allerhoͤchster Genehmigung, zum Benefiz der Königlichen Saͤngerin Fraͤulein v. Schaͤtzel: Der Barbier von Sevilla, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Rossini.
Letztes Auftreten des Fraͤuleins v. Schaͤtzel als Rosine.)
u dieser Vorstellung sind nur noch Billets zu den Logen des dritten Ranges 2 15 Sgr., dem Parterre à 20 Sgr. und Amphitheater à 10 Sgr. zu haben.
ie e Entreen und Abonnements sind zu dieser Vor— stellung ohne Ausnahme nicht guͤlti.
Im Schauspielhause:; Christinens Liebe und Entsagung, Drama in? Abtheilungen. Hierauf: Der Spiegel des Tausend⸗ schoͤn, Burleske in 1 Akt.
Dienstag, 24. Juli. Im Schauspielhause: Koͤnig Enzio, Raupach. (Hr. — er. Hof Theater zu Karlsruhe: Konig Enzio, als letzte
astrolle) e
Mittwoch, 25. Juli. Im Schauspielhause. Zum ersten— male: Vater Dominique, oder: Sauer ist suͤß, Drama in 1 Auf⸗ zug, aus dem Französischen, von C. Lebruͤn. Hierauf, zum er—
2
stenmale; Der Mustkus von Augsburg, romantisches Lustspiel in 3 Abtheilungen, von. Bauernfelib · ;
6. w
Posse mit Gesang in 3 Akten; Musik vom MusikDirektor Dienstag, 24. Juli. Die weiße Dame, komische O Akten; Musik von Boyeldieu. (Dlle. Gruͤnbaum: An
Neueste Nachrichten.
Paris, 16. Juli. Der diesseitige Gesandte in H Hr. Martin, hatte gestern seine Abschteds⸗Audienz beim
Der Kaiserl. Oesterreichische Botschafter, Graf von ist seit einigen Tagen kräͤnklich.
In einem Privatschreiben aus Nantes vom 16
es: „Alle hier eingehende Berichte stimmen dahin uͤbem
die Chouanerie sich in den er, e, e e, en aufs ne und daß bereits an verschiedenen Srten von bach Unfug aller Art veruͤbt worden sey. Die legitimistische scheint neue Geldsummen zusammengebracht zu haben, zunaͤchst an verwenden will, die. Verbindungen abzuj und Handel und Verkehr zu hemmen. Viele militäͤi junge Leute entziehen sich der Conscription und lassen hohen Sold von den Karlisten anwerben.“
In mehreren Gemeinden des Departements des den Unterschriften zu einer Bittschrift an die Kammer melt, worin man die Versetzung des Ministeriums in stand verlangen will. —
Die Professoren des College frangais waͤhlten ge des mit Tode abgegangenen Herrn Abel Remusat H nislas Julien zum Hrofessor der morgenlaͤndischen Spr dieser Anstalt; derselbe hat sich in der gelehrten Wel durch eine Lateinische Uebersetzung des hne n P Meng, Tseu und durch eine Franzoͤsische Uebertragung Chinesischen Buͤhnenstuͤcke bekannt gemacht, wovon vor die erste Lieferung erschienen ist.
Die Cholera hat in Folge der anhaltenden Hitze uͤberhand genommen, daß von vorgestern auf gestern! sonen daran gestorben sind.
Die Europaͤische Bevoͤlkerung von Algier bestand an Juni aus 414 Personen und hatte in diesem Monate zugenommen. . ; ,
— Heute schloß 5proc. Rente pr. eompt. 97. 5b. 97. 55. Zproc. pr. eompt. 67. 30. sin Cour. 67. 35. pro 29 2 79. 40. 5proc. Span. Rente perp. 5465. pte
nl. 753. . /
Frank furt a. M., 19. Juli. Oesterr. proc. Men S6 4. proc. 64. 7647. 2zproc. 441, proc. 193. Bt. Actien 1368. 1367. Part. Gbl. 1225. 1223. Loose zu
nschaftliche
Preußi
Allgemeine
sche Staats-3eitung.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
er bisherige Hofgerichts-Referendarius Seißenschmidt
m Justiz-Kommissarius im Justizamts⸗-Bezirke Belecke, mit isung seines Wohnorts in der im Departement des Hof⸗ ts zu Arnsberg belegenen Stadt Belecke und mit Beile— der Prozeß-Praxis bei den Justizämtern Muͤlheim und en und dem Patrimonialgerichte Melrich, bestellt worden.
bgereist: Der Fuͤrst Italinsky Graf Konstantin arow⸗Rimnicky, nach Moskau.
Zeitungs-RNachrichten.
Ausland. Frankreich.
Paris, 16. Juni. Der Koͤnig arbeitete gestern in St. mit den Ministern des Handels und der Justiz. Zwei Lyoner Buͤrger sind hier angekommen, um den Koͤnig je Reorganisirung der dortigen National-Garde zu bitten; ben bereits eine Audienz beim Koͤnige gehabt. ie Oppositionsblätter enthalten jetzt die von der Regierung öffentlich bekannt gemachten Instructionen, welche der Kriegs— sstr nach der Aufhebung des Belagerungszustandes in der ptstadt an die kommandirenden Divisions-Generale der west— Departements erlassen hat, und woraus hervorgeht, daß der Belagerungszustand nur in Bezug auf die Gerichtsbar— aufgehoben und alle Prozesse mit den Akten den Civil⸗-Ge— n uͤbergeben werden sollen, daß hingegen in allen uͤbrigen ehungen, und namentlich in administrativer und polizeilicher, Belagerungszustand fortdauern soll. — Waͤhrend die Oppositions-Blaͤtter, wie sich erwarten ließ, das 22ste Protokoll des Deutschen Bundestags hoͤchst Betrachtungen anstellen, liest man in der
isteriellen France nouvelle Folgendes: „Das Deut—
Bundestags-Protokoll hat der Franzoͤsischen Presse be⸗
zu vielfachen Betrachtungen Anlaß gegeben. Die bsitions-Blätter wollen in diesem Akte, dem wichtig der von der Diplomatie seit langer Zeit ausgegangen die unheilvollsten und gefährlichsten Anzeichen und zu⸗ eine Bestaͤtigung ihrer Lieblings-Prophezeiungen finden; lich einen Krieg um Prinzipien, der win m durchzie⸗ über den Rhein kommen und unsere Revolution zur Ver— ortung ziehen wuͤrde. Man durfte auf eine solche Betrach— göweise gefaßt seyn; wenn die geringste Truppenbewegung der Oder oder an der Donau als eine feindliche Demonstra— dargestellt wird, was mußte nicht uͤber ein fuͤr ganz Deutsch⸗ so wichtiges Ereigniß gesagt werden? Der Staatsgrund egen betrachtet den auf der Buͤhne der auswaͤrtigen Politik onnenen großen Akt nicht aus dem Gesichtspunkte eines ver— ten Schreckens, oder des Wunsches nach Unruhen, oder ehr— iger Hoffnungen; man muß die Sache ruhig erwaͤgen, wie Mannern ziemt, welche die Gefahr nicht fürchten wuͤrden, n sie vorhanden wäre, die dieselbe aber nicht voraussetzen en, wo sie nicht besteht. Suchen wir bei dieser Sache auf, t, was der Wunsch der Parteien, sondern was das Interesse Nation ist. Auf den Antrag Oesterreichs und Preußens abreden saͤmmtliche zum Deutschen Bunde gehoͤrende Maͤchte, die konstituirende Akte ihrer Vereinigung gestuͤtzt, Maßregeln, um gegenseitig gegen die Wirkungen des Geistes der revolutionnairen bpaganda, gegen die Anarchie der Presse und den Mißbrauch Deffentlichkeit, gegen die Verweigerung der Steuern durch Repraͤsentanten, Kammern, kur gegen alle aufruͤhrerische rsuche zu sichern. Was erheischt hich das Interesse Frank— s, und welchen politischen Einfluß koͤnnen die Beschluͤsse des ndestages auf unsere innere Verwaltung und unsere aͤußeren thaltnisfe haben? Frankreich hat seit der Juli⸗Revolution seine litik fur sich und betreibt seine inneren Angelegenheiten so, es dieselben versteht, ohne einen Blick nach außen hin zu fen und jemand Anderes zu Rathe zu ziehen, als seine eige— Interessen. Keine Feindseligkeiten gegen das Ausland, keine kervention in die Angelegenheiten anderer Nationen, aber auch e direkte oder indirekte Einmischung irgend eines Anderen in uunsrigen. Das will Frankreich, und das wird es aufrecht zu ten wissen. Auf dieses System gestuͤtzt, hat es keine Fortpflanzung er Institutionen nach außen hin unternommen, wie es die un— gen Apostel unserer Prinzipien verlangten, wird aber auch eben dar⸗ ine Propaganda von der anderen Seite zugeben. Da Frankreich thlossen ist, die gegenfeitige Unabhängigkeit zu achten, so kann chicksal anderer Völker ihm zwar Sympathie einfloͤßen, es kann daruͤber nicht seine eigenen Interessen aufgeben. fremden Maͤchte wiffen durch offizielle Aktenstuͤcke und diplomatische Mittheilungen, so wie durch die Beob— ug des oͤffentlichen Geistes, daß die Franzoͤsische Po⸗ keinen anderen Anspruch macht, als Herrin bei sich selbst seyn, sie wisfen, daß diefes System durch die ihm zu
runde liegende Mäßigung und Gerechtigkeit des Beistandes
Nation gewiß und dadurch unuͤberwindlich stark ist; ein An⸗ von ihrer Seite wuͤrde also grundlos seyn. Würden wir
ngegen unserer Politik ungetreu und griffen durch eine Pro—⸗
ganda, welche die offenbarste und entschiedenste Feindseligkeit ir, in die auswärtigen Angelegenheiten ein, so wuͤrden ie Mächte sofort den Krieg erklären uͤnd zwar das Recht der Re⸗
177. 1763. Holl. Hproc. Obl. v. 1837 ghz. B. Poln. Loos ö alie dazu haben. Weichen aber wir von un erem Systeme nicht ab,
Redacteur Je hn. Mitredacteur Cottel. — n — . Gedruckt bei . W. h
erden auch die Souveraine nicht daran denken, unsere innere Ruhe stören; hatte unsere Regierung auch nicht die bestimmtesten
Ersicherungen hierüber erhaiten, fo würde die sicherste Garantie
er diese seyn, daß es im Interesse der fremden Maͤchte liegt ankreich nicht anzugreifen. In end ser r, r .
. Parlaments⸗Verhandlungen.
Berlin,
/// /
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also durch die Ereignisse in Deutschland die Unterpfaͤnder des Friedens zwischen Frankreich und Europa nicht geschwaͤcht.“
Unter der Ueberschrift: „Nächste Folgen der Reform-Bill fuͤr Frankreich und England“, enthalt der Meffager des Chambres einen Aufsatz, worin es unter Anderem heißt: „Das Englische Volk begehrte eine Parlaments-Reform; es hat sie er⸗ langt. Nur wenige Schriftsteller haben aber bisher die wahr— scheinlichen Folgen der neuen Bill ins Auge gefaßt. Welches werden diese Folgen seyn? Das Unterhaus, das aus dieser neuen Ordnung der Dinge hervorgehen wird, wird voller Haß gegen die Aristokratie seyn und geivaltsam die Privilegien derselben vernichten; um gleichsam die verlorene Zeit wieder einzuholen, wird es moͤglichst rasch seinen Auftrag zu erfuͤllen suchen, und wenn daher nicht aus seinem Schooße ein kräftiger Mann her⸗ vorgeht, faͤhig, den Handlungen des Parlaments den Stempel der Einheit und Mäßigung aufzudruͤcken, so wird das Haus der Gemeinen Maßregeln improvistren, die es dem Interesse der Englischen Nation fuͤr angemessen haͤlt, die aber kein anderes Nesultat haben werden, als daß sie dem Lande eine Revolutions— Krise bereiten, deren Ausgang nicht abzusehen ist.“
Am verflossenen Mittwoch fand das Leichenbegaͤngniß des Herrn Saint-Martin, Mitgliedes der Akademie der Wissenschaf— ten, statt; viele einheimische und fremde Gelehrte wohnten dem— selben bei. Herr Sylvestre, de Sach hielt als Präsident der Akademie am Grabe eine Standrede.
Die Bildsaͤule des General Joubert soll am 22ten d. M. in seiner Vaterstadt Pont⸗de⸗Vauy (im Departement des Ain) aufgerichtet werden. ;
Der Redacteur des Echo frangais soll wegen eines in seinem Blatte vom 5. Juni enthaltenen Artikels, worin die Justiz-Be⸗ hörde eine Aufreizung zum Umsturze der bestehenden Regierung erblickt hat, vor lh mul, werden.
Gestern ist hier die erste Nummer des neuen Sonntags⸗ blattes: „le hon sens“ erschienen.
Aus Algier schreibt man vom 2ten d. M.: „Die in den Haͤnden des Generals Savary konzentrirte militairische und ad— ministrative Gewalt wird ihn jetzt endlich in den Stand setzen, den von ihm laͤngst entworfenen Colonisationsplan, dem dringen— den Wunsche der hiesigen Europäischen Bevölkerung gemäß, zu verwirklichen. Die Sache ist vorbereitet, der Platz für drei zu erbauende Dorfer ist bereits gewahlt; dieselben werden auf den Hauptstrgßen gegruͤndet und durch verschanzte Laͤger geschuͤtzt werden. Auf den neu gebauten Straßen sollen in Zwischenraͤuͤ— men von einer halben Stunde ehemalige Militairs als Aufseher mit dem Auftrage angesiedelt werden, fuͤr die Sicherheit und Erhaltung der Wegr zu wachen. Hinter den verschanzten Laͤ⸗ gern und Blockhaͤusern, welche jetzt gebaut werden, können 50, 000 Kolonisten sich ansiedeln.“
Großbritanien und Irland.
Oberhaus. Siz— zung vom 16. Juli. Der Marquis von Londond erry zeigte an, daß er am naͤchsten Tage einige Fragen hinsichtlich des von den drei Maͤchten unterzeichneten Protokolles, wodurch der Prinz Otto von Bayern auf den Thron von Griechenland erhoben und fuͤr diesen zugleich eine bedeutende Garantie festgestellt werde, den Ministern vorlegen wolle. Falls, sagte er, der letzte Punkt zusammen mit dem Umstand erwogen werde, daß die Minister dem Russischen Reiche eine so bedeutende Summe (bei der Hol⸗ ländischen Anleihe⸗Sache) bewilligt haͤtten, und zwar zu einer Zeit, wo die Britischen Finanzen so heruntergekommen seyen, so duͤrfte es wohl hohe Zeit seyn, die Minister über diesen Gegen— stand ernstlich zu befragen. Da Lord Goderich bemerkte, daß der Graf Grey morgen ,,. nicht im Oberhause werde seyn koͤnnen, so setzte der Marquis v. Londonderry den dar— Zuf folgenden Tag (Mittwoch, den 18. Juli), als denjenigen fest, an welchem er seine Fragen vorbringen wolle. — Unterhaus. Sitzung vom 16. Juti. Lord Al— th orp trug auf die Tages /-Ordnung, naͤmlich auf einen Aus— schuß des ganzen Hauses zur Erwägung der Russisch-⸗Hollaͤndi⸗ schen Anleihe⸗Sache, an. Herr Baring trat mit dem Amen dement auf, dem Könige eine unterthanige Adresse zu uͤberrei⸗ chen, in der Se. Maj. ersucht werden, die Papiere, welche auf den am 19. Mai 1815 zwischen Großbritanien, Rußland und den Niederlanden abgeschlossenen Vertrag Bezug haben, dem Hause vorlegen zu lassen. Das Haus, sagte Herr Baring, habe in dieser Angelegenheit . bereits zweimal abgestimmt, doch jedesmal nur mit einer kleinen Majoritaͤt zu Gunsten der Mi— nister; und zwar sey die letzte Majoritaͤt nur durch die Dro— hung der Minister, daß sie resigniren wuͤrden, herbeigefuͤhrt wor⸗ den. Durch Mittel, wie diese, sollten aber so umfassende Fra⸗ gen nicht entschieden werden koͤnnen. Er wolle daher dem edlen Lord (Althorp) Gelegenheit geben, diese Majoritäͤten und sich selbst, der die letzte Zahlung an Rußland geleistet ha— be, zu rechtfertigen. Es wuͤrde eine Verabsaͤumung ihrer Ffich⸗ gegen ihre Konstituenten seyn, wenn die Mitglieder so mir nichts dir nichts 55 Millionen Pfund zu einer Zahlung bewilligen wollten, zu welcher England nicht mehr ver— pflichtet sey. Der General-Anwalt habe zwar geurtheilt, daß das Land diese Verpflichtung immer noch habe; Holland aber, das doch in der Erfuͤllung seiner finanziellen Verbindlichkeiten immer sehr puͤnktlich und streng sey, habe unter ganz ahnlichen Umstaͤnden erklart, daß es nicht mehr dazu verpflichtet ware.
So . ihm die Beweise vom Gegentheil nicht vorlagen, muͤsse er
also in Bezug auf England dasselbe annehmen. Was die Behaup⸗ tung angehe, daß der fruͤher mit Rußland abgeschlossene Vertrag bloß den Zweck gehabt habe, die Niederlande gegen die Invasionen Frank, reichs sicher zu stellen, und daß die Trennung Belgiens von Hol— land nur eben unter der Voraussetzung einer solchen feindlichen Invasion fuͤr moglich gehalten worden, so muͤsse er sich auch hiervon erst uͤberzeugen, denn aus den Worten des Traktates selbst gehe so etwas durchaus nicht hervor. Wenn etwa Eng⸗
land bei den letzten Unterhandlungen zu Rußland gesagt habe: „Willigst Mu in vie Trennung der beiden Ländern, . werde
1832.
ich mich dadurch um so mehr fuͤr verbunden halten, die Zahlung fortzusetzen“, so habe dies mit der dem Hause jetzt vorliegenden Frage gar nichts zu schaffen; denn dieses habe bloß zu erwägen, inwiefern die Minister fruͤher zur Zahlung berechtigt gewesen seyen. Hr. Robin son unterstuͤtzte den Antrag, indem er die Mini—⸗ ster tadelte, daß sie diesen Gegenstand zu einer Partei⸗ sache gemacht uud mit ihrer Resignation gedroht haͤtten. Hr. Hume erklaͤrte, daß er gegen das Amendement des Hrn. gring stimmen wolle, und zwar aus folgenden Gruͤnden: „Sollte“, sagte er, „das Amendement durchgehen und die Ab= dankung der Minister nach sich ziehen, so wuͤrden diejenigen, die das Amendement vorbrachten und vertheidigten, durchaus nicht im Stande seyn, zu erweisen, daß sie selbst an Rußland das Geld verweigert haͤtten; ja es geht aus der Beschaffenheit des Gegen- Antrages nicht im allergeringsten hervor, ob nicht die Tories, sobald sie ins Amt kommen, die Zahlung ebenfalls lei— sten werden. Sie haben sich dazu eine Hinterthuͤre aufgelassen, durch die sie unbezweifelt werden zu entschluͤpfen wissen. (Lauter Beifall.) Am vorigen Donnerstag hat die Opposition, die der Antrag gefunden, unstreitig keinen anderen Zweck gehabt, als die Whigs aus dem Amte zu treiben und die Tories dagegen hin⸗ einzubringen. Ich bin anfangs entschlossen gewesen, gegen die Minister zu stimmen; bald habe ich jedoch das ganze Spiel durchschaut und mich, da ich mich nicht dazu ,. wollte, das Werkzeug zu einem solchen Triumphe der Tories zu seyn, auf die andere Seite begeben. Ich habe die Whigs unterstuͤtzt, wiewohl ich glaube, daß sie diesmal Unrecht haben. (Beifall und Gelaͤchter.) Ich wuͤnsche nicht, daß das Land ihrer
Dienste in der großen Reform⸗Sache sobald verlustig gehe. Die
Frage dreht sich nicht sowohl um die Russisch-Holländische An— leihe, als um das groͤßere Verdienst der Whigs oder der Tories; und hier bin ich auch nicht im allergeringsten Zweifel uͤber das, was ich zu thun habe. Kaͤmen die Tories wieder ins Amt, so wuͤrden sie bald Mittel finden, die Reform zu annulliren, wiewohl die Bill bereits durchgegangen ist; und daruͤm bin ich wohl gerecht⸗ fertigt, wenn ich sogar gegen meine Ueberzeugung stimme. (Bei⸗ fall) Ich fordere das ehrenw. Mitglied fuͤr Thebford (Hrn. Baring) auf, auf sein Ehrenwort zu erklaren, daß er, wenn das Amen— dement durchgeht, sich dann jeder Zahlung an Rußland ein fuͤr allemal widersetzen werde. Es ist demnach mein Wille, die Mi⸗ nister, sie moͤgen nun Recht oder Unrecht haben, in dieser Sache zu unterstuͤtzen. (Großes Gelächter und Beifall.) Ja, Recht oder Unrecht; denn ich bin uͤberzeugt, daß ich dem allgemei⸗ nen Interesse des Landes dadurch am besten diene, wenn ich dazu beitrage, daß sree im Amte bleiben und das Land keiner Gefahr einer Veraͤnderung ausgesetzt wird. — Herr Sheil sagte, daß der Traktat von 1815 auf den von 1814 gegruͤndet sey. England habe sich verpflichtet, eine gewisse Summe an Rußland zu n. so lange Holland und Belgien vereinigt blieben; eine Trennung habe indessen stattgefunden. Staͤnde es dem . nun nicht frei, auf den Grund dieser Trennung einzugehen? Bruͤssel sey dem von Paris gegebenen Beispiele gefolgt, eine Trennung de facto habe statigefunden. Frankreich sey auf dem Punkt gewesen, in Belgien einzuruͤcken, Rußland habe seine Armeen marschiren lassen wollen, um es zu verhindern. Ein allgemeiner Krieg in Europa ware die Folge davon gewesen. England habe sich eingemischt, dem Kriege sey vorgebeugt und Belgien zu einem unabhaͤngigen Lande, ais eine Schutzmauer gegen Frankreich, errichtet und ein Monarch auf den neuen Thron gesetzt worden, der mit dem Eng— lischen Koͤnigshause verwandt und ein Adoptiv- Englaͤn⸗ der sey. Vertrage es sich nun unter solchen Umstaͤnden wohl mit der Ehre und Rechtlichkeit des Landes, Rußland die fernere Zahlung der Anleihe zu verweigern? So sehr man auch gegen Rußlands anderweitige Politik eingenommen sey, so koͤnne man doch daraus keinen Vorwand nehmen, um einge⸗ gangene Verbindlichkeiten unerfuͤllt zu lassen. Es sey aller— dings eine bedeutende Summe, aber die Ehre Englands sey unschaͤtzbar, und es waͤre besser, Alles mit Ehre zu verlieren, als irgend etwas ohne dieselbe gewinnen. — Lord Althorp bemerkte, er koͤnne nur wiederholen, daß das Land, dem Geiste des Vertrages vom J. 1816 zufolge, das Geld an Rußland schuldig sey. Das Haus habe die Frage be⸗ reits zwei Mal entschieden, und es sey ihm nicht begreiflich, daß Jemand, der am vorigen Donnerstage in der Majoriiät gestimmt, heute mit Hrn. Baring stimmen koͤnne. Denn es könne dem Hause durchaus kein Aktenstuͤck vorgelegt werden, wodurch die Angelegenheit auf irgend eine Weise deutlicher, als sie bereits sey, zu machen waͤre. England sey Partei bei der Trennung Belgiens von Holland und koͤnne sich jetzt unmoͤglich umkehren und sagen: „Wir sind von unserer Verbindlichkeit durch ein Ereigniß frei⸗ gesprochen, zu dessen Herbeifuͤhrung wir selbst beigetragen ha— ben.“ Der heutige Antrag bezwecke nichts Anderes als der fruͤhere, naͤmlich einen Tadel der Minister; er hoffe daher, daß das Haus ihn ebenfalls so verwerfen werde, wie es den fruͤheren Antrag verworfen habe. — Lord Palmer ston sagte, daß jetzt nicht die Rede davon seyn koͤnne, ob die Regierung ein Recht gehabt habe, die Zahlungen im Monat Januar zu lei— sten. Diese Frage sey bereits vom Hause erledigt wor— den; es handele sich jetzt nur darum, ob England ver— pflichtet sey, die Schuld an Rußland noch fernerhin zu bezahlen, und er behaupte, daß die auf der Tafel liegenden Papiere, un⸗ abhaͤngig von allen anderen Gruͤnden, die Gerechtigkeit der For— derungen Rußlands darthaͤten. Der Redner setzte im Verlauf seines Vortrages aus einander, daß, wenn es fruͤher in Interesse Englands gelegen habe, Holland mit Belgien ver— bunden zu sehen, es jetzt durch die politische Umgestaltung der Dinge wunschenswerth sey, daß Belgien ein unabhän— giges Königreich bilde; Rußland habe in beiden Fällen mit Aufrichtigkeit gehandelt, und man muͤsse daher seine Ver⸗ pflichtungen gegen jenes Land erfuͤllen. Sir Robert Peel r, sich den Antraͤgen der Regierung in einem ausfuͤhr⸗ sichen Vortrage Lauf den wir zurüͤcktommen ** Es sand
demnaͤchst die Abstimmung statt, und es ergaben sich;
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