gegen alle Parteien bewiesenen überaus würdevollen und un— parteiischen Verfahrens. Er sprach sein großes Bedauern dar— über aus, daß der wuͤrdige Mann den Entschluß gefaßt, das Praͤsidium aufzugeben, da unstreitig das Land eben so wohl als das Haus auch in einem neuen Parlamente einmuͤthig auf ihn den Blick gerichtet haͤtte. Wiewohl, fuͤgte der Minister hinzu, er selbst (Cord Althorp) bei der vor 17 Jahren erfolgten Wahl des Sprechers gegen ihn gestimmt, so habe er doch schon seit langer Zeit die Ueberzeugung erhalten, daß das Haus unmoͤglich einen wuͤrdigeren Vorsitzer erhalten koͤnne. Schließlich trug Lord Althorp auch darauf an, daß eine Adresse an den Koͤnig er— lassen werde, in der Se. Majestaͤt unterthaͤnigst ersucht wuͤrden, dem Hrn. Charles Manners Sutton irgend einen ausgezeichneten Beweis der Koͤniglichen Huld zu geben, wobei sich Se. Magsestaͤt zu— gleich versichert halten könnten, daß das Haus bereit sey, jede Ausgabe zu bewilligen, die damit moͤglicherweife verbunden seyn möchte. Beide Antraͤge wurden einstimmig genehmigt, und zwar unter dem lauten Beifall des Hauses, dessen Mitglieder von verschiedenen Seiten und politischen Farben (unter Anderen eben sowohl Sir Charles Wetherell als Sir Francis Burdett) in daͤs von Lord Althorp ausgesprochene Lob einstimmten. — Der letzt— genannte Minister brachte hierauf im Ausschuß uͤber die Civil— Liste diejenigen Posten in Antrag, welche sonst zu derselben gehort hatten und mit ihr gleichzeitig ein fuͤr alle Mal bewilligt wurden, jetzt aber in jeder Session besonders Zur Abstimmung gebracht werden. Es gehoͤren dazu die Richter— Besoldungen, die Gehalte und Pensionen der Gesandten 4. s. w. Lord Althorp ließ sich uͤber diese Ausgabe-Posten, so wie uͤber die Ersparnisse, welche er hier und dort angebracht, ausfuhrlich vernehmen; saͤmmtliche Einschraͤnkungen der Civil— Liste (nach ihrer ehemaligen Form) sollen sich demnach auf 52,000 Pfd. belaufen. Das Gehalt des Lord⸗-Kanzlers ist, dem neuen Entwurfe zufolge, auf 14,00 Pfd. und zwar 10,000
für die Kanzlei und 4000 fuͤr das Praͤsidium des Oberhauses — eine Pension aber auf 5600 Pfd. festgesetzt. Die Anträge des?“ Ministers erhielten die Genehmigung des Hauses, das dem- naͤchst in einen Ausschuß zur Begutachtung der Bill gegen Wahlbestechungen uͤberging.
London, 31. Jul. Der Konig wird morgen von Windsor im St. James-Palast eintreffen und ein Lever halten. Nach demselben soll eine Sitzung des Geheimen Rathes statt— sinden.
Es heißt, daß, wenn keine wichtige Ereignisse dazwischen kommen, das Parlament zen Freitag uͤber 8 Tage seine Ge— schäfte fuͤr diese Session deendigt haben werde.
Die Bevollmächtigten der fuͤnf Hoͤfe hielten gestern im aus— wärtigen Amte eine mehrstuͤndige Konferenz. ;
Aus Dover meldet man unterm 29sten d. M., daß der Ober⸗-Befehlshaber der Armee, Lord Hill, die ganze Garnison auf den Hoͤhen hat die Revuͤe passiren lassen und sich mit der Haltung der Truppen sehr zufrieden gezeigt hat. Auf Befehl des Lords ist die Verbindung zwischen dem Kastell und der Stadt, welche seit dem Ausbruch der Cholera unterbrochen war, wieder hergestellt worden.
Ueber die mehrerwaͤhnte Expedition nach Afrika meldet der Cambrian: „Die Dampfschiffe „Quorra“ und „Alburkah“, welche besonders zu diesem Zweck erbaut worden sind, kamen am vergangenen Sonnabend von Liverpool in Milford an, um auf Befehle und auf Herrn Lander zu warten, der zu Lande dort eintreffen wird. Die Brigg „Columbine“, welche mit Kohlen fuͤr die Dampfschiffe und mit verschiedenen Gegenstaͤnden zu Geschenken und zum Handel versehen ist, kam am Sonntag in Milford an. Diese Schiffe besitzen alle erforderliche Eigenschaften zu einer solchen Reise, sind mit allen moglichen Bequemlichkeiten versehen und zur Vertheidigung gegen die Angriffe der Eingeborenen ein— gerichtet. Der „Alburkah“, ganz beladen, zieht nur 4 Fuß Wasser und kann bis auf 2 Fuß erleichtert werden. Dieses kleine Schiff und die „Columbine“ wurden am Dienstag Abend von der „Quorra“ in See bugsirt; letztere ist darauf zuruͤckge— kehrt, um Herrn Lander an Bord zu nehmen und dann so— gleich nach Porto Praya an der Afrikanischen Kuͤste abzusegeln. Die ganze Expedition ist eigentlich ein Handels-Unternehmen der Liverpooler Kaufmannschaft und wird vielleicht dazu beitragen, einen Handel zwischen England und dem ganzen westlichen Afrika zu eroͤffnen. Herr Lard von Liverpool befindet sich unter den Passagieren der Expedition. Dem Wunsche der Admiralitaͤt zu— folge, macht auch der Lieutenant W. Allen die Reise mit, von dessen wissenschaftlichen Beobachtungen man sich sehr viel verspricht.“
Nieder lan ⸗ dr.
Aus dem Haag, 2. August. Se. Majestäͤt haben in Tilburg das Haus des Herrn van Doorn bezogen. Am vori— gen Sonntage fand in einem Zelte hinter diesem Hause ein großes Diner statt, zu welchem uͤber 100 Personen eingeladen worden waren.
Hier erkrankten gestern an der Cholera 7 Personen, star— ben 3, genasen 2; in Scheveningen erkrankten 11, starben 7, genasen 18; in Rotterdam erkrankten 70, starben 16 und genasen 10.
Bruͤssel, 1. Aug. Der Koͤnig ist gestern Nachmittag um
5 Uhr in Begleitung seines Bruders und seiner beiden Neffen wieder in Bruͤssel eingetroffen und hat sich am Abend mit seinen hohen Gaͤsten nach dem Schlosse von Laeken begeben. Am kuͤnftigen Sonntag wird das oͤffentliche Aufgebot des Königs auf dem Stadthause in der gewohnlichen Form statt— finden. Der am 28sten v. M. in Paris unterzeichnete Heiraths— Kontrakt ist gestern von Sr. Majestaͤt ratifizirt worden. Herr Mosselman, Neffe des Herrn Lehon, ist in der vergangenen Nacht mit der Ratifications-Urkunde nach Paris abgereist. Die Vermählung ist bestimmt auf den 9. August, den Jahrestag der Thronbesteigung Ludwig Philipps, festgesetzt.
In der Emancipation liest man: „Der Graf von La— laing, welcher mit einer Mission nach Wien beauftragt war, hat dort von dem Fuͤrsten Metternich die Versicherung erhalten, daß unser Gesandter von dem Käiser sehr gut empfangen werden vuͤrde, und daß gleich nach seiner Ankunft ein Oesterreichischer Gesandter nach Bruͤssel abgehen solle. Auf diese Nachricht ist die Abreise des Baron von Loe und seines ganzen Gefolges nach Wien beschlossen worden.“
Der Politique enthalt Folgendes: „Gestern noch melde— ten uns die Englischen Blatter, daß der König Wilhelm, aufge—
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Anfang macht. Wenn Holland das 67ste Protokoll angenommen haͤtte, so wuͤrde dies zwar Belgien zu nichts verpflichtet, aber es wuͤrde die Lage der Dinge verandert haben. Der Widerstand ware vom Haag nach Bruͤssel verlegt worden. Diese Annahme wuͤrde auch die Konferenz gegen den Konig von Holland ver— bindlich gemacht haben, und um auf die 24 Artikel zuruͤckzu— kommen, auf welche Belgien besteht, haͤtten die Londoner Diplo— maten ihre mit Holland eingegangenen Verpflichtungen brechen muͤssen, worein die nordischen Machte wahrscheinlich niemals ge— willigt haben wuͤrden.“
Aus Namur meldet man, daß eine außerordentliche Siz“⸗ zung der Assisen stattfinden wird, um die Gefangenen des Tor— naco'schen Corps zu richten.
w d utsch! ahh,
Weimar, 4. August. Vorgestern kehrte der Tag wieder, an welchem vor 160 Jahren der Großherzogliche Hausorden der Wachsamkeit oder vom weißen Falken gestiftet worden ist. Das Staatshandbuch des Großherzogthums vom Jahr 1830 giebt daruͤber folgende Nachweisung: „Dieser Orden wurde von dem Herzoge Ernst August ant 2ten August 1732, mit Roͤmisch— Kaiserlicher Genehmigung, gestiftet, zur Ermunterung der Treue und zur Belohnung patriotischer Gesinnungen. Der Großher— zog, Karl August, erneuerte ihn am 18. Oktober 1815 in drei Klassen: Großkreuze, Komthure, Ritter, mit der ausdruͤcklichen Bestimmung, daß derselbe insonderheit auch an Staatsdiener und Unterthanen zur Ermunterung und Belohnung ihrer durch Treue, Talent und gesetzmaͤßige Amtsthaͤtigkeit geleisteten Dienste verliehen werden soll.“
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Schweiz. ö.
Luzern, 26. Juli. In der gestrigen (15ten) Sitzung der Tagsatzung wurde von Seiten Aargau's in Folge mehrerer zu Gunsten der Nevision der Bundes-Akte eingekommener nachtraͤg⸗ licher Unterschriften aus dem Kanton St. Gallen der Antrag gemacht: da es wuͤnschenswerth sey, nicht nur im Allgemeinen die Ansichten des Votks über die Revision zu vernehmen, so solle dasselbe aufgefordert werden, auch seine speziellen Wuͤnsche der ernannten Tagsatzungs-Kommission zu uͤbergeben; auch solle die Kommission eingeladen werden, ihre Sitzungen oͤffentlich zu hal— ten. Fuͤr den ersten Antrag stimmen Aargau, Waadt und Bern, über den letzteren wurde nicht einmal eine Bemerkung gemacht. Ein umstaͤndlicher Bericht des Herrn General Guiger von Pran— gins uͤber die im Jahre 1831 getroffenen militairischen Disposi— tionen, uͤber wuͤnschenswerthe Eitzrichtungen ꝛc., ward vorgelegt und nach gehaltener Umfrage die Niedersetzung einer Kommission von 5. Mitgliedern beschlossen, welche den Bericht pruͤfen und
Vorschlaͤge bringen soll, was unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden fuͤr Vorkehrungen zu treffen seyen. In Bezug auf die Anwerbung in den Paͤrstlichen Dienst« hat der Große Rath von Graubuͤndten verfuͤgt: die Anwendung aller unmoralischen und die Sittlichkeit gefährdenden Mittel ist streng untersagt, Spiel und Tanz, so wie auch alle andere Stoͤ— rung oͤffentlicher Ruhe soll auf Werbplaͤtzen, Maͤrschen u. s. w. unterbleiben; es duͤrfen keine Reformirte mehr angeworben wer-. den; eben so keine in eines der zwei Kontingente gehörige Mann— schaft; im Umfange des Kantons uͤberhaupt keine Kantonsfremde; vor Abmarsch der Rekruten sollen der Militair-⸗Behoͤrde des Kan— tons genaue Verzeichnisse der Angeworbenen vorgelegt werden; fuͤr alle aus Uebertretung dieser Vorschriften entstehende Nach— theile ist der Chef des Fremden-Regiments verantwortlich und stellt eine Buͤrgschaft in festgesetztem Betrage. ö
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Neapel, 21. Juli. Den neuesten Nachrichten uͤber die Reise des Koͤnigs zufolge, wollten Se. Majestaͤt die Tage des 17ten, 18ten und 19ten in Aquila verweilen und dann dieselbe weiter fortsetzen.
Modena, 19. Juli. Vorgestern wurde hier das Urtheil promulgirt, wodurch der ehemalige Herzogl. Gardist Ricci, we— gen eines Komplotts zur Ermordung des Herzogs, Verhaftung seiner Gemahlin und Usurpikung der Herrschaft, zum Tode, fuͤnf andere Individuen, Namens Montanari, Tosi, Piva, Guicciardi und Gasparini, wegen Theilnahme daran, zu lebens— länglicher, ein gewisser Borghi aber zu funfzehnjaͤhriger Galee— ren⸗-Strafe verurtheilt werden.
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Lissabon, Juli. Die hiesige Hof-Zeitung enthaͤlt ein vom Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten unterm 11ten d. M. an den Paͤpstlichen Nuntius, an den Spanischen Bot— schafter und an den Amerikanischen Geschaͤftstraͤger, so wie an die Konsuln der anderen Länder, ergangenes Cirkulare, worin ih— nen angezeigt wird, daß sich sowohl Lissabon als alle andere See—
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plaͤtze des Koͤnigreiches im Belagerungs-⸗Zustande befinden.
In Folge des Belagerungs-Zustandes hat der Graf von Basto dem General⸗-Masor der Flotte, Senhor Roga Coalho, den Befehl ertheilt, keine Fischerboote mehr auslaufen und uͤber— haupt keine Communication mit Schiffen, die außerhalb des Flus— ses liegen, stattfinden zu lassen. y
Folgendes sind die in den verschiedenen Nummern der Lis— saboner Hof-Zeitung enthaltenen Nachrichten vom Kriegsschauplatze:
„Am 13. Juli. Durch Depeschen von den Civil- und Mili⸗ tair⸗Behoͤrden von Porto erfahren wir, daß am 7Jten d. M. das Geschwader der Rebellen, 45 Segel stark, bei Villa⸗-do⸗Conde und Povog de Varzim erschienen sey. Am folgenden Tage stellte sich dasselbe beim Kastell St. Joso Foz guf. -Das Kastell Qeijo, zwi schen Foz und Matrozinho, unterhielt ein lebhaftes Feuer auf die feindlichen Fahrzeuge. Die in Villa-do-Conde befindliche, vom Bri— gadier Jozo Eordozo befehligte Brigade, so wie die Einwohner die⸗ ses Ortes, erblickten kaum den Feind, als sie auch bereits mit dem größten Enthusiasmus durch den Ruf. „Lange lebe unser Souve⸗ rain Dom Miguel J.“ die Luft erfuͤllten; derselbe Enthusiasmus wurde, auch sonst uberall wahrgenommen. Den Befehlen zufolge, welche die Behörden von Porto erhalten hatten, wurden alle öf fentliche Kassen aus dieser Stadt entfernt, und auch die Pri vat- Familien verließen sie bei der Annaherung des Feindes. Ein Theil der Behörden ging nach Lamego und nahm alle Kriegs -Materiglien aus Porto mit. Aus jenen Deveschen erfahren wir auch, daß die Einwohner, weit entfernt, die Hoffnun gen der Rebellen zu erfuͤllen, den Abscheu zu erkennen gaben, den sie wegen dieses uͤbermuͤthigen Angriffes empfanden. — Der die 4te Division befehligende General hat, seinen Instructionen gemaͤß, so bald er die rebellische Expedition gewahrte, eine Stellung bei Vil⸗ lanova da Gaza, bei Porto, genommen, wo er die ganze Scaͤrke
klärt uber die Nutzlosigkeit seines Widerstandes, endlich dem Trak— tat der 24 Artikel beigetreten sey. Heute erfahren wir im Ge— gentheil aus Paris, daß Holland auf seinen Anspruͤchen beharrt und die Bedingungen des 67sten Protokolles verwirft. — Wir wuͤnschen sehr, daß diese letzten Nachrichten sich bestätigen moͤgen. Die Belgische Regierung wuͤrde die. Vorschlaͤge der Konferenz
ebenfalls verworfen haben; aber es ist besser, daß Holland den
seiner zahlreichen und glaͤnzenden Division zu konzentriren begann. Die Begeisterung und die Disciplin der Truppen ist uͤber alles Lob erhaben, und sie zeigen die groͤßte Anhaͤnglichkeit und Treue fuͤr die Sache des Koͤnigs und der Nation.“ . ö „Am 14. Juli. Brigadier Jozo Cordozo zeigte am Sten d. dem General-Major Visconde von Santa Martha die Annaherung
des Rebellen⸗Geschwaders an. Der Letztere empfing diese Depesche
L
am 9ten und befahl den suͤdlich vom Duero befindlichen B sich im Norden zu vereinigen; dem General Cordozo aber befih sich sudlich von Villa de Conde zu begeben. Der General ging dem Feind nach der Kuͤste zwischen jenem Ort und Portz
gegen und marschirte mit dem Bragaer Miliz-Regiment unn
Pferden vom Regiment Chaves nach Lavre, wo er bemerkte die Briggs uns Schooner der Rebellen einen wehrschuß vom ufer entfernt vor. Anker lagen und rer Artillerie die Landung deckten, welche bereits angefj hatte. Da er mit seiner kleinen Truppenmacht nicht im Cn war, die Landung zu verhindern, so beorderte er den Obersten]
mit
Chef seines Stabes, nach der dritten Brigade des Generals Con irste Kolonie, um Brasilien,
um sie als Verstaͤrkung herbeizufuͤhren. Der Oberst wurde eben so, wie der General- Adjutant des kommandirenden Gen von den mit dem Lande bekannten Rebellen umringt; lang es doch dem General, sich im Angesichte der Scharfsch des Feindes, der die große Straße nach Porto abgeschnitten! zuruͤckzuziehen und bei Sonnen-Untergang seine Stellung be ! zimbos zu nehmen. Da er in der Nacht erfuhr, daß dle Rea auch die letzte Straße, auf der er sich mit der dritten Brighh vereinigen hoffte, abgeschnitten haͤtten, so zog sich der Generas, Porto zuruͤck, ordnete die Raͤumung dieser Stadt an, die nicht theidigungsfaͤhig war, und bewirkte dieselbe am folgenden Mn ohne den geringsten Verlust zu erleiden. — Am 9ten ging Gy Santa Martha uͤber den Duero und sammelte bei Villanova da Gg Streitkraͤfte, Brigadier Cardozo ruͤckte an demselben Tag in Val zwei Leguas von Porto, ein und ermunterte dort die Gurrilt wie die Bewohner beider Ufer, die den Koͤnig und die Nation theidigen wollten. Genergl Santa. Martha ist mit dem Bengt seiner Truppen, der Behörden und des Volkes sehr zufrieden, in Porto hat sich der niedrigste Pöbel den Rebellen angeschlof
»Am 16. Juli. Eine vom 12. Juli datirte Depesche de neral Santa Martha aus Oliveira d'Azemeis, dem Hauptquwn der 4ten Division, enthaͤlt einen Bericht uͤber die ermuͤßn Maͤtrsche seiner Division am 8ten, gten, 10ten und 11 ten 7 Der Genergl lobt seine Truppen, die nichts weniger als entmu durch den Rückzug von 6 Leguas sind, der zur Konzentrirun ganzen Division unumgaͤnglich nothwendig war. Der Ex- von Brasilien bewohnt die Casg de Cabrancas in Porto un sich kaum der Begruͤßungen des Pöͤbels zu erfreuen. Selbst die rep Constitutionnellen, die mit einiger Klugheit verfahren, haben ihn n aufgenommen, wie er es erwartete. — Privatbriefe aus verschi Theilen des Königreichs sprechen vom Enthusinsmus dez“ für unseren Souverain Dom Miguel und von der Unmoöͤgliehk Erfolges der Rebellen. — Aus Coimbra vom 44 ten schreibt „„Zwei der einflußreichsten Guerilla-Chefs sind nach Minho gangen; heute kam General Povoas mit einem Kavallerie⸗ Regin durch. Außerdem sind bereits das Regiment „Braganza— , Mann stark, die Koͤnigl. Freiwilligen von Montalegre' uml dritte Miliz-Regiment durchpassirt; seit 2 Tagen sind der Iis 20,000 Patronen zugesandt worden. Zwoͤlf Ueberlaͤufer, die itz sprochen, sagen aus, daß der Feind nur 9000 Mann stark sey, n lich 4090 Portugiesen, 6900 Franzosen, 409 Irlaͤnder oder g laͤnder und die Uebrigen Rekruten von den Azoren, so wie, d keine andere Truppen und Schiffe außer denen besitze, welcht; in Porto befinden, und die bisher noch nichts gethan haben. Ueberlaͤufer sagten auch, daß außer ihnen noch 200. Mann dest sind und sich bei den Behoͤrden gestellt haben; Viele wuͤtza noch thun, wenn nicht Schildwachen es verhinderten, und wem die ihnen vom Koͤnige angebotene Verzeihung kennten.““ — Schreiben aus Alveng arig vom 13ten d. meldet, daß beim R zuge der vierten Divisiyn nach Oliveirg d'Azemeis fast alle g leute jener Gegend vor den Rebellen sich zuruͤckgezogen und! Haͤufer demolirt haßen, wie sie es im Franzoͤsischen Kriege geh Sic sehen die Rebellen als eine Raͤuberbande an und erinnern der Barbareien und Grausamkeiten, welche diese im Jahre 182 gangenahaben., Die Laändleute aber sind der guten Sache sugen und bereit, alles Moͤgliche zur Unterstuͤtzung der Koͤniglichen Tr pen herzugeben.“ — )
„Am 19. Juli. Aus Coimbra erfaͤhrt man, daß fortwaͤhn Guerillas gebildet werden. Mehr als 89 Rebellen sind daselb Ueberlaäͤufer angekommen; sie gehen frei durch die Stadt und ent len von dem Elende, dem sie ausgesetzt gewesen. Die Rehehh sagen sie, sind uneinig unter einander und wunschen zu uns it zugehen. General Santa Martha meldet, daf der Enthusigtn der Koͤnigl. Truppen immer großer wird.“
„Am 20. Juli. Der Koͤnig hat die Absetzung des Rel Pathares, der vom Thurme von Belem auf den Englischen Etz ner „Viper“ geschossen hat, anbefohlen.“
Die Hof-Zeitung enthaͤlt auch folgende Proclamatnn an das Volk und an das Heer:
L. „Portugiesen! Die außerordentlichen und ununterbrochenen weise von Eurem treuen Festhalten an der heiligen Religion n rer Ahnen, von Eurer Anhaͤnglichkeit an den alten Sitten, Eurer Ergebenheit gegen Euren Souverain und von Eurer zu Euren Freiheiten und zu den Institutionen, durch welche Koͤnigreich sich von Alters her in den Augen der ganzen Welt geachtet und gefuͤrchtet machte, sind jetzt durch die Verwegn der Rebellen, die, in ihren wahnsinnigen und gauklerischen Host gen unermüdlich, das Portugiesische Gebiet zu besudeln sich ch steten, hintangesetzt und beschimpft worden. Portugiesch! Huͤlfe einiger fremder Soͤldlinge, die in ihrem Vatttl schon in dem von ihnen erregten Buͤrgerkriege geschlagen gedemuͤthigt wurden, wagen es die Rebellen, Eüch Eurer Fi und Eures Eigenthums berauben und, nach gaͤnzlicher Ausphtt rung, zu Schlachtopfern der Sklaverei und Gesetzlosigkeit methh wollen. Portugiesen! Selbst der maͤchtigsten Nation gelm nie, Euch ungestraft anzugreifen. Auch die heftigsten Angrü gen diesen klassischen Boden der Treue, Tapferkeit und Ü gigkeit endigten stets mit Sieg und Freiheit fuͤr Portugal! Triumph ist uͤber allen Zweifel erhaben. Das monarchischehh baut fest darauf, und die ungerechteste und boshafteste. Ven und Beschimpfung, welche jemals seit dem ruhmvollen Ulf der Monarchie dieses Koͤnigreich betroffen hat, wir demselben abgewehrt werden. Portugiesen! Ihr Alle kin mit erstaunenswuͤrdiger und von allen Nationen bewunn Tapferteit Bonaparte's
tet
— ap — 61 *
eben dieselben Aufruͤhrer, „1820 bis 1825 und von 1826 bis 1828 unsaͤgliches un Nachwirkungen noch fuͤhlbares Unheiß uͤber die Nation v
Laer Zweck darin besteht, sich in Portugal durch halben ne
/
inzwischen (h füngluͤck gestuͤrzt und es
Alters cher in der Monarchie uͤblichen Brauch,
im 14ten. General Stubbs, der sehr beliebt in Porto ist, soll
1
Offiziers nach Cachias zu
*
rig nen sich jetzt, das größte Verbrechen zit begehen, indem sie ihr
rland mit bewaffneter Hand angreifen, im Bewußtseyn Schwaͤch«e entbloͤden sie sich nicht, in Begleitung eini— fremder Soͤldlinge zu kommen, die von den Rationen, zu sie gehoren, verachtet und verleugnet werden, und deren 1 portuge Raub und Pluͤn zu bereichern. Soldaten! Es scheint, wir werden üͤnsere perdter ziehen muͤssen, aber unsere Brust kann den Unwillen an sich halten, wenn wir sehen, mit welchen schaͤndlichen Fein. wir zu kaͤmpfen haben. Mein Bruder, Dom Pedro, nachdem linen erhabenen Vater bekriegt, nachdem er Portugal um selne um 3 gebracht, indem er die Portugiesen samer und schimpflicher Weise von dort vertrieb und hierdurch KWohlstande der Nation einen Todesstreich versetzte, nachdem er Brasilien selbst, welches ihn zu seinem Souverain machte, ge] zu verlassen gendthigt worden, sich nun mit den Portugiesischen Rebellen“ verbunden, und Bethöͤrte nimmt Theil an dem ungerechten und scham Angriff, auf Portugal. Soldaten! Wir sind unserem be an Kraͤften vielfach überlegen; unsere Tapferkeit ist die eines igen Portugiesen, der seine Pflicht zu thun weiß, und un sere (ist die der Neligion, des Thrones und der National- Unab igkeit, die von unseren Feinden stets angegriffen wurden, und it jetzt wiederum angreifen wollen; mik einem Wort, ser ist die gerechteste und heiligste. Die goͤttliche Vorsehnng siů ilnfehlbar in Schutz nehnien, und der Sieg wird unsel — Von der Nation herbeigewuͤnscht und von dem größeren hderselben als ihr Sauvexain ausgeritfen, als ich mich noch Wien befand; als ich aber in das Koͤnigreich zuruͤckkehrte, den drt; Staͤnden der Cortes Versammlung,' nach dem anerkannt . r von Euch vertheidigt, hoffe Soldaten, von Euren Waffen und Eurer Hingebung ver sendool den vollstaͤndigsten und glorreichsten Triumph. Sol Laßt uns ohne Verweilen unser Land von jesten unsoüͤrdtgen den hefreien, die es so lange verfolgt haben. Ihr werdet mich betet finden, der Gefahr die Stirn zu bieten und an Eurer 9. fechten, wenn die Umstände es erheischen sollten. üispiele Eures Koͤnigs und Eures Generals, und Euer rähni— Wahlspruch sey., Sieg oder Tod. Gegeben im Palast von sigs, 10, Juli 18353. Der Konig. Für gleichlalltende Ab t Der Graf von Barbacena, Chef des Generalstabes.“
1151 1171
sclerlich eingesetzt; immerdar
— Englische Blatter enthalten nachstehendes Schreiben lissabon vom 21. Juli: „Von dem, was in Porto vor— werden Sie fruͤher Kenntniß haben, als Gegenwaͤrtiges
zugeht; ich werde Ihnen daher eine Art võön? Jou en'al
siesigen Vorfälle seit dem 9. Juli geben: m, 10. Juli. Nachricht von Dom Pedro's Landung; Trup n Lissabon die ganze Nacht unter den Waffen; es herrscht große gung, aber die von dem Polizei-Intendanten angeordneten schts Maßregeln, wodurch die Einwohner jeder Straße für die berantwortlich gemacht werden, hatten zur Folge, daß auch der geringste Tumult stattfand; die Verhaftungen hören fast ich auf; wahrscheinlich ist die Regierung mit dringenderen Ge inden vollauf beschaͤftigt. — Das 1ste Kavallerie‘ und das 16te sterie⸗ Regiment erhasten Befehl, zur Vermehrung der noöͤrd— iin abzugehen. Eine Franzoͤsische Fuͤcgatte laͤuft in den Im 11 ten. Alle Laͤden und Kaffeehaͤuser muͤssen um 7 Uhr s e fn werden, und außerdem, daß die Polizei-Wache pelt wird, muͤssen die Einwohner abwechselnd fuͤr die Sschek— r Straßen in der Nacht sorgen. In 12ten. Lissabon wird in Belagerungs-Zustand erklaͤrt. Schiff irgend einer Nation darf weder ein- noch gusssufen Im 15ten. Esawird angezeigt, daß im Kastell ein Gerichts svermanenter Sitzung ist, um alle Vergehen politischer Natur Runtersuchen, nach Ueberzeugung ein Urtheil zu fallen, wel— Hhleich ausgefuhrt werden soll. Gerücht, daß das 12te und Mffanterie⸗ und das Ste Kavallerie Regiment zu Dom Pedro ungen. seyen. — Auf die „Viper“, ein kleines Englüsches f welches das Geschwader taglich mit Vorraͤthen versfeht, wird tinem der Forts aus geschossen, und wird dasselbe bei Belem ßrohlocken angehalten. — Die Regierung. leidet großen mangel.
—
n bernenr daselbst ernannt worden seyn. — Zwel Kavallerie 1 nter sind heute nach Coimbra abmarschirt Dom Miguels talt sind. St. Martha und Teiheira in Porfo, Poboäs k sie sollen zusammen 12,909) Mann haben Pinto in Einteg, las und der Nachbarschaft, um sich einer Landung in Sieser nd zu widersetzen, und Dom Miguel in Person mit 1 Mann. ö Um 151 en. Der erste Courier von der Armee im Norden ein, Alles ist still. Der Courier begieht sich in Begleitung
Dom Miguel. Um 16ten, Depeschen vom Generük Sta Martha; derselbe ch nach Oliveira, 9 Miglien von Porto, zurückgezogen; er hat seines Scharmützel bestanden, 8 Verwundete! . Im 47ten. Zweite Depesche vom General -Sta duͤster. Es derlautet nichts.
Im 186 an. Zwei Schiffe sind von Mozambique und Gong an mmen, Das erste, welches 4 Jahre abwesend war, hat sein ööchifsvolt, mit Ausnahme des Capitains und drei Mann,
in
) —
Martha.
n(gte n. Es sind Nachrichten von Dom Pedros vollkom el in Porto, Braga u. s. w. angekommen. Man ver . daß er die Glocken in den Kirchen einschmelzen lasse und ehe der Compagnie nach England gesandt habe. — Admiral arug ist mit 12 Kriegs-Schsffenn vor Lissabon angekommen, man tet sein Einlaufen in den Tajo; es werden in' den Forts die reitungen zum Gluͤhen der Kugeln getroffen. Dom Miguel in Unfall gehabt haben, er trägt den rechten Arm
im 20st en. hn i sabon verspuͤrt; man fuͤhlte die Erschüͤttenmng im Bette, ; nern haben Risse erhalten; er dauerte ungefähr 1090 Se ohne indeß irgend einen bedeutenden Schaden anzurichten. am 21sten. Eine der Franzdsischen Fregatten ist heute abge aher Man hat heute daz Auslaufen von Dom Migihrls . erwartet, und es eilten sehr viele Leute herbei, um g'fecht, welches dann sogleich! sattfinden muß, mit an ait, ff er Yffizier, welcher das Feuer auf die „Viper“ kom Tre it gabgesetzt worden. n2ä2sten. Das Wetter ist sakweisen Anordnungen des ergtbßte Ruhe.
Die erste Nummer der in Porto erscheinenden Chro— , vom 11. Juli enthaͤlt nachstehenden ; ericht“ uͤber die er Armee 6 der Armee
Operationen
i il um 10 uhr Morgens he g Conde an der Kuͤste von tn! en, m gn in Begleitung zweier Stabs« Offiziere zur . 16 Ufer. DUm d Uhr Morgens des anderen Ta 3 Rang e erh, Te nsestat, daß die Königliche Flagge am ; . inha da Portugal“ aufgezogen werden fsolle; bie R riegs en unmittelbar darauf mit einer Salve von 21 Schuͤssen er Kaiser sandte sogleich zwei seiner Adjutanten mit einer Manifestes und der Proclamation, welche er an die
schoͤn. In Lissabon herrscht in Polizei⸗Intendanten fortwährend
kam die Flotte im Angesicht Portugal an, und sogleich
Folgt
in der
Heute Morgen um 6 Uhr wurde ein heftiger
it on erlasen hatte, ans Land, um dieselben dem nandeur in Villa do- Conde mitzutheilen⸗ und ihn zu setzen, zu entscheiden,
ob er das Vergießen l
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Portugiesischen Blutes verhindern wolle oder nicht. — Die Adju—= tanten kehrten mit einer verneinenden Antwort zurück, und der Kaiser, von seinem richtigen Blick geleitet, befahl der Expedition, an einem gewissen von ihin angedeuteten Punkt zu landen Dieser Punkt bot den Vortheil dar, daß kein unmittelbarer Widerstand zu befuͤrchten war, und setzte die Expedition in den Stand, den Feind von dem Centrum seiner Stellungen abzuschneiden. In Folge dieses Befehls nahmen die Kriegsschiffe gegen 2 Uhr Nach mittags eine Stellung an der Kuͤste hei Mindell' ein. Die Lan— dung begann um 3 Uhr und erfuhr nicht den geringsten Widerstand. Kaum zeigte sich eine Kavallerie-Patrouille, so wurde diefelbe durch einige Flintenschuͤsse in die Flucht gejagt. — Die Marine - Solda— ten der Brigade des Grafen von Villa-flor waren die Ersten, welche ans Land sprangen und die Flagge der Donna Maria lf. am Ufer aufpflanzten. Kurz darauf befanden sich der Graf von Villg⸗flor mit seinem ganzen Stabe, ein Theil der Faͤger und das Bataillon der Marine Soldaten mit fast allen Ofstzieren unter den Ersten, die, durch die See watend, dem ufer zutilten. Sobald die Trup— ven gelandet waren, stellte der. General die noͤthigen Schildwa— chen zum Schutz der Expedition aus. Das Jaͤger- Bataillon unter den Befehlen des Oberst Schwalbach vesetzte den Huͤgel eines Berges, von wo ein gerader Weg nach Leca fuͤhrte; hier hät— ten die Truppen, welche von Porto gekommen waren, gestanden. Das Bataillon der Marine- Soldaten nahm von Paͤrafitn Besitz, Und ein anderes Bataillon Jager von Pedra Ruiva. Hier stellten sie Leute auf, welche die Bewegungen der Truppen in Leeg genau beobachten mußten. — Die Landung war auf eine so ordentliche und vortreffliche Weise bewerkstelligt worden, daß um 6e Uhr, Abends die Haupt-Stellungen besetzt waren, und um 9g uhr war die ganze Ausschiffung ohne den geringsten Widerstand und zur größten Zufriedenheit Sc. Majestaͤt beendigt. Se. Majestaͤt lan deten anderen Tages um 6 Uhr Morgens unter den enthusiastisch sten Begruͤßungen der Truppen Und einer ungehcuren Zahl von Einwohnern, die von allen Seiten herbeigecilt waren, um, wie fie sagten, ihren Befreier zu sehen. — Nachdem Se. Majestaͤt den Frei willigen ihre Fahnen uͤberreicht und die Bivouges in Augenschein genommen hatten, befahlen Sie, auf Pedra Ruiva zu marschiren, und stellten sich selbst an die Spitze der Kolonne. Durch dieses Mandver wurde der in Lecg aufgestellte Feind umgangen und von seiner Opera⸗ tions Linie abgeschnitten. Die erwartete Wirkung blieb nicht aus; denn die Truppen von Villa⸗-do Conde marschirten die' ganze Nacht und bemühten sich vergebens, sich mit denen von Porto zu vereinigen, und da sie alle Wege besetzt fanden, so entschlossen sie sich endlich, ihren Rückzug nach Amarante anzutreten, und die in Leca aufge stellten Truppen gingen um 2 Uhr Morgens uͤber den Buero, hra— hen die Bruͤcke hinter sich ab und besetzten die Höhen von Villa— Nova — Die Jäger-Bataillone, dieses Mandver benutzend, mar— schirten auf die Stadt los, von der sie am gten Morgens unter lau tem Jubel des Volkes Besitz nahmen. Der Kaiser verließ an der Gpitze seiner Armee Pedra Ruivg, und ruͤckte gegen Mittag in Porto ein. Es ist unmoͤglich, die Freude zu 'beschréiben, mit der Se Majestaͤt empfangen wurde. Die Portugiesischen Trup pen, welche von Leca geflohen waren und die Hohen von Villa Novg besetzt hielten, feuerten einige Kartaͤtschen-Schüuͤffe; aber die Kriegs Schiffe und eine Korvette, welche mittlerweile den Fositionen jener Truppen gegenüber aufgestellt waren, zwangen die Letzteren bald, den Ort aufzugeben, und beide Divisionen unserer . 2 .* . = h ; Truppen rückten mit dem Ruf: „Lange lebe die Koͤnigin Donna Marig 1?“ „Lange leber die constitutionnelle Charte!“ vor und verfolgten den Feind, der nach allen Richtungen hin in der groß tell Unordnung soh. Nachdem Se. Maj. in' die Stadt eingerückt war, meldeten sich mehrere Offiziere uud Soldaten der frindlichen Truppen, und einige erklärten mit Zuversicht, daß, sobaͤld wir den Feind angreifen, ganze Abtheilungen zu uns uͤbe gehen wurden. — Alle wegen politischer Vergehen in den Gefaͤngnissen von Porto sitzende Personen wurden augenl licklich' in Freiheit gesetzt. Se. Majestaͤt wurde von dem Stadt-Rath in den in Bereitschaft gesetzten Zim— mern empfangen und von einem ungeheuren Volks Haüfen begleitet, der fortwahrend den Ruf: „Donna Marig Ji.“ „Die constitutionnelle Charte“ Der Vater des Vaterlandes!“ „Der Wiederhersteller der Portugiesischen Freiheit!“ ertdͤnen ließ. — Als Diese Vorfaͤlle bekannt wurden, loͤste sich ein großer Theil der Miguelistischen Trup ben auf; die Ülebrigen gingen Über den Duero und begaben sich nach Carvoeiro. Auf diese Weise ist es innerhalb 48 Stunden gelungen, alle Truppen im Solde des Usurpators aus der schoͤnen Provinz Minho zu vertreiben, Porto sicher zu stellen, den Grund zu einem Operationz-Plane in den beiden Provinzen vom Duero zu legen und suͤdlich von diesem Flusse die Offensve ergreifen zu konnen, . und alles dies, ohne einen einzigen Mann zu verlieren. Solche Resultate konnten nur ie Gerechtigkeit der Sache, durch die Gegenwart Sr. Majestaͤt, durch gut angeordnete Bewe⸗ aungen, durch die Unerschrockenheit der Truppen und durch die ein slußreichs Mitwirkung der öffentlichen Meinung erlangt werden.“ Dasselbe Blatt enthält folgöndes Dekret:
„Kraft des Artikels 145 der constitutionnellen im Namen der Koͤnigin verordne ich, wie folgt: malitaͤten, welche die persoͤnliche Freiheit verbürnen, sind so lange aufgehoben, als die militairischen Operationen nothwendig seyn werden, um der Usurpation ein Ende zu machen. — Im Palast von Porto, am 10. Juli 1832. ö
(gez. Dom Pedro, Herzog von Brag anza. gegengez. Palmella, Silveira, Jos. Freire.“
Durch ein anderes Dekret wird Anton Fernandes de Car— valho vorlaäͤufig mit der Praͤsidentschaft des obersten Ge— richts hofes in dem Distrikt von Porto beauftragt. — Fer⸗ ner wird verfuͤgt: 1) daß alle Corps, welche unter dem Namen „Ronyalistische Freiwillige“ organisirt worden sind, aufgelost werden sollen; daß alle Miliz-Regimenter in den Königreichen Portugal Algarbien entlassen sind und sich ohne Erlaubniß der Regierung nicht wieder versammeln duͤr⸗ fen; 3) daß alle Gemeinen dieser Regimenter sogleich nach Hause zuruͤckkehren muͤssen, wenn sie nicht als Rebellen be— trachtet werden wollen; 4) daß die Offiziere, welche die— sem Befehle nicht binnen 24 Stunden, nachdem sie von demselben Kenntniß erhalten haben, nachkommen, vor ein Kriegsgericht ge⸗ stellt und als Rebellen⸗-Anfüuͤhrer behandelt werden sollen. Ein letztes Artikeln bestehendes Dekret setzt fest, daß Corps unter dem Namen „National-Bataillone“ gebildet werden sol— len, daß alle Einwohner zwischen 18 und 59 Jahren in diese Bataillone eintreten muͤssen, mit Ausnahme der Geistlichkeit und der Handwerker; daß die Soldaten der aufgelosten Milizen eben— falls in diese Bataillone eintreten durfen; daß der Dienst dieser Bataillone so lange dauern soll, als die Wiederherstellung der Regierung der Koͤnigin Donna Maria denselben nothwen⸗ dig macht.
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Charte und „Gewisse For—
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Berlin, 7. Aug. Aus Breslau vom Zten d. wird ge⸗ meldet: Die Feier des Geburtstages Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, unseres allverehrten Monarchen, wurde heute von den saͤmmtli— chen Bewohnern unserer Hauptstadt mit den Gesinnungen der treusten Anhänglichkeit und Ergebenheit festlich begangen. Vor— mittags gegen 10 Uhr hatte sich die hiesige Garnison auf dem Exerzierplatze versammelt. Nach abgehaltenem Gottesdienste stell— ten sich die Truppen in Parade auf, und wahrend 101 Kanonen— schuͤsse gelsst wurden, brachten die Truppen unter Praͤsentirung des Gewehrs ein dreimaliges Hurrah Sr. Majestaͤt und defilir⸗
ten hierauf vor St. Excellenz dem kommandtrenden General, Herrn Grafen v. Zieten. — Die hiesige Universität hatte zur hohen Feier des Tages durch ein Lateinisches von Herrn Ptef. Passow verfaßtes Programm (enthaltend eine Anzahl tentheils noch ungedruckter Briefe des bekannten? Gele Petrus Victorius an Johann Crato, Thomas
und Hieronymus Mercurialis, aus dem Hanbschriftenschaͤtze der hiesigen Rehhdigerschen Bibliothek) eingeladen. Die Festlichkeit selbst begann um 12 Uhr im großen Saale der Universitaͤt und wurde durch das Je Deum jandamus ein— geleitet. Herr Professor Schneider hiel! hierauf eine und, beziehungsreiche Lateinische Rede uͤber die Richtungen der gegenwaͤrtigen Zeit mit besonderer Beziehung auf das akademische Leben. Am Schlusse derselben wurd ᷓ Namen derjenigen Studirenden gekannt gemacht, wel. diesjaͤhrigen wissenschaftlichen Preis-Aufgaben gelöst hark? Mittags war glanzende Tafel bei Sr. Excellenz dem kom direnden Herrn General Grafen v. Zieten, ingleichen bei Excellenz dem Wirklichen Geheimen Rath und Ober-Praäͤsiden ten von Schlesien, Herrn v. Merckel, nicht minder in dem demischen und in vielen anderen geselligen Vereinen. Das buͤrgerliche Schuͤtzencorps hielt wie immer an diesent Tage das feierliche Koͤnigsschießen. — Am Abend wurde im dem festlichen Tage angemessener, vom Regie Kapf gedichteter, Prolog gesprochen. Auch waren mehrere oͤffent liche Gaͤrten zur Feier des Abends glaͤnzend erleuchtet.
Aus Halle vom aten d. berichtet der dasige Kurier: „Nirgends wohl in unserem gesammten Preußischen Vaterlande ist die Feier des gestrigen die Herzen treuer Unterthanen so hoch begluͤckenden Tages von so freudereichen und bedeutung, vollen Ereignissen begleitet gewesen, als in unserer die Huld des Besten aller Koͤnige mit den Empfindungen des innigsten Dan— kes verehrenden Stadt. Denn hatten wir von jeher der Gnade unserer Beherscher in so hohem Maße uns ruͤhmen durfen, daß wir in unseren Mauern eine Anstalt erbluͤhen und, von schützen der Hand gepflegt, kraͤftig fortwachsen sehen konnten, welche — die erste unserer Provinz und durch alte Beruͤhmtheit die erste in der Monarchie — als ein koͤstliches Geschenk Koͤniglicher Huld von allen Bewohnern unserer Stadt hochgeehrt dasteht, so muß ten wir auch in dem neuen Beweis gnädigen Wohlwollens, welches eben dieser Anstalt vor kurzem zu Theil wurde, ein neue Vermehrung jenes koͤstlichen Geschenkes erblicken. Und welcher Tag, als der Ehrentag Dessen, Dem wir alles dies ver— danken, haͤtte daher wohl passender zu der Weihung dieser Gabe — der feierlichen Grundsteinlegung unseres neuen Koͤniglichen Uni versitaͤts⸗Gebäͤudes gewaͤhlt werden koͤnnen? Aber nicht nun dieses außerordentliche Ereigniß war es, welches, in die Feier des Tages eingeflochten, derselben fuͤr uns eine so hohe Bedeu verleihen sollte, auch eine andere Beziehung die vor einigen Tagen erfolgte Ruͤckkehr unserer alten Garnison, der brave Aten Jaͤger-Abtheilung, und die Begehung diefes frohen
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nisses — knuͤpfte sich eben so innig an das Fest unseres theuren vielgeliebten Königs. Und wie in diefer Verschlingung hoche freulicher Begebenheiten Alles immer nur auf den Einen
zuruͤckbezog und in dem Einen verherrlicht sich hervorhob und hervorstrahlte, so moͤgen wir wohl mit Recht und' mit Stolz de gestrigen Geburtstagsfeier unseres Monarchen iner der Aänzendsten in unserem Vaterlande 41 dem, Nachfolgenden geben wir die Schilderung der eit zel P nen Festlichkeiten. Nachdem schon am 2. zust zur Vorfeier
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uns freuen und ruͤhmen.
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die Redner, einem zahlreichen Publikum gefuͤllt, als die Bei glieder der Universitaͤt, so wie die zu der Bei lichkeit Geladenen, unter welchen S x. Lieutenant von Ryssel, die Herren Nochow, Ober-Regierungsrath und Konsistorialrath Pr. Regi
Berlin litair- und Civil-Behoͤrden und lin, so wie die uͤbrigen staͤdtischen Be schienen. Nach einer unter der Direchon sitaͤts, Musikdirektors Herrn Naue aufgeführten zuerst der zeitige Prorektor der Asiun ' fin sessor Dr. Pernice, in trefflicher Rede uͤber die Feier, worauf der Studiosus der . im Namen der Studirenden Worte Zuhörer n Nach deren Beendigung erhob sich der außerordentliche rungs-Bevollmächtigte bei hiesiger Unive tat, He heime Regierungsrath Delbruͤck, als zur lichkeit besonders bestimmter Könial. ⸗ rator der Universitaͤt, und c
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welches demnäͤchst auch von dem Pro Universitaͤt, dem Universitaͤts-Richter' und so wie von den uͤbrigen anwesenden Be Regierungs⸗Bau⸗Conducteur Stapel Gegenstaͤnde vor, welche zur Einlegu Grundsteins bestimmt waren und bereits in huͤllung sich befanden.“ * das vollstaͤndige Verzeichniß jener Gegenstande; daraus nachstehende: ein cylindrisches, verpichtes Universitäts-Siegel gestempeltes Glas, enthallend
Sr. Majestaͤt des Königs, das Bildn Excel ; Geheimen Staats-Ministers Freiherrn von Altenstein da niß des verstorbenen Kanzlers der Universtts men Bildniß des verstorbenen Konsistorialraths und P die Buͤste Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprt aus der Geißschen Fabrik, eine silberne Denkmuͤnze n im Jahr 1702 gefeierte zweite Jubelfest der Stiftu⸗ 99 versitaͤt Wittenberg, so wie die gangbaren' unter der
gierung Unseres Allergnaͤdigsten Königs ausgeprägten Munzsor 2 1 61 611 13 1
Fy3S 3 5554 66 9: . Das genannte Blatt
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ten. Hierauf ward die Oeffnung des Grün terne mit ei ner kupfernen uͤber den stattgefundenen Aktus sprechenden Platte bedeckt und nach Vollziehung der ͤblichen we m ur 4 schen Gebraͤuche die feierliche Handlung durch eine tief er re fende Rede des Hrn. Geh. Negierungsraths Delbruck in 4 cher derselbe namentlich auch der Verdienste des verewigten gan; lers der Universitaͤt, August Hermann Niemeyer, um dir Grun
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