1832 / 220 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

. O esterreich.

Wien, 3. August. Im Oesterreichischen Beobachter ltest man: „Der Messager des Chambres, welcher seinen Namen mit dem des Kriegsboten vertauschen sollte (und nach ihm das neuste Blatt der Allgemeinen Zeitung vom 30. Juli), enthaͤlt in der Nummer vom 246. Juli einen langen Artikel, worin er sei— nen Lesern die Aufzahlung furchtbarer, sich in allen Richtungen Jegen Frankreich bewegender Heeresmassen zum Besten giebt. Wir finden uns um so mehr berufen, den Inhalt des ganzen Artikels fuͤr eine reine Erdichtung zu erklaͤren, als in der Auf— zahlung der Streitkraͤfte von denen Oesterreichs keine Erwaͤhnug geschieht und unsere Denegation sonach den Charakter der Unparteilichkeit traͤgt. Es gehoͤrt wahrlich ein seltener Grad von Muth (wir bedienen uns hier des mildesten Ausdrucks) dazu, um Behauptungen in die Welt zu schicken und sie selbst mit Ziffern belegen zu wollen, welche durch Millionen von Au— genzeugen widerlegt werden koͤnnen! Der blinde Parteigeist al— lein ist solcher Unperschaͤmtheit faͤhig. Dem Messager des Cham— bres, wie allen Blaͤttern seines Gelichters, liegt an der Meinung, welche das Ausland von ihm haben kann, nichts; es genuͤgt ihm, die Gemuͤther in Frankreich zu aͤngstigen und aufzureizen. Der Effekt des Tages oft einer Stunde giebt ihm volle Be— friedigung, und den Tag, an dem er die Gemuͤther nicht in Bewegung setzte, zahlt er unter die verlorenen. Gluͤcklicher Weise fuͤr die innere Ruhe Frankreichs gehoͤren die Tage, an denen die durch Worte bewirkte Aufregung zu Thaten fuͤhrt, nicht im— mer zu den gewinnreichen fuͤr die konspirirende Faction. Eine neuerliche Erfahrung hat dies bewiesen, und hierin mag einiger— maßen die Buͤrgschaft fuͤr die Ruhe der Welt liegen.“

Portugal.

Lissab on, 22. Juli. Die hiesige Hofzeitung enthalt

folgende Nachrichten aus Bemposta vom 15. Juli: „Die Re— bellen sind nicht im Stande, weiter vorzuruͤcken, einerseits, weil unsere Armee und die bewaffnete Bevoͤlkerung sie daran verhindern wuͤrden, andererseits aber, weil sie es nicht wagen, die bei ihnen befindlichen Portugiesischen Soldaten in den Kampf zu fuͤuͤhren. Unterdessen haben sie sich damit begnuͤgt, Alles, was sie in Porto auffinden konnten, zu pluͤndern. Sie raubten den ganz aus Silber bestehenden Hochaltar der Episkopalkirche; sie haben die Kreußstaͤbe dek Heiligen und die Weihgefäße hinweg— genommen und begehen Ausschweifungen, wovor selbst die Un— glaͤubigen zuruͤckschaudern. Die meisten Kirchenglocken haben sie von den Thuͤrmen genommen, um sie einzuschmelzen. Tag⸗ taglich stellen sich Viele von den Rebellen im Hauptquartier des Generals Santa Martha ein. Gestern, am 14ten, kamen 12 Unteroffiziere und 11 Gemeinde dort an und sagten aus, daß der großere Theil der bei den Rebellen befindlichen Portugiesen nur auf eine guͤnstige Gelegenheit zur Flucht harrte. Ein Sol— dat vom 19ten Regiment war desertirt, um sich den Rebellen an— zuschließen; unterweges aber traf er auf sechs, die im Begriff waren, sich uns zu uͤbergeben; diese nahmen ihn fest und brach— ten ihn zuruͤck; jetzt istt er in der Wache von Oliveira einge— sperrt und wird wahrscheinlich morgen erschossen werden.“

Dieselbe Zeitung meldet ferner: „Es sind uns Briefe aus Coimbra vom 18. d. M. 10 Uhr Morgens, die durch Expressen hierher gelangten, zu Gesicht gekommen; darin heißt es unter Anderem: Die ganze 2te Division hat sich nun mit der 4ten vereinigt, die unter General Santa Martha vorruͤckt. Die Truppen brachen mit der groͤßten Begeisterung auf und wurden von dem Volk mit Ilbelruf begleitet. Bald werden wir von jenen abscheulichen Aufruͤhrern befreit seyn.“

Hier eingegangenen Nachrichten aus Porto zufolge, ist die Armee Dom Pedro's in drei Divisionen getheilt, die unter dem Kommando folgender Offiziere stehen: Ober-Befehlshaber: Graf Villaflor. Infanterie: 1ste Dävision (leichte Truppen), Oberst Schwallbach; 2te Division (Linien-Truppen), Oberst Brito; 3Zte Division (Linien-Truppen), Oberst Henrique da Silva do Fonseca. Kavallerie; Graf Alva. Artillerie: Brigadier Cabreita. Ingenieurwesen: Major Serra. Die gesammten Streitkräfte berechnet man auf 10,900 Mann.

Die Times enthalt nachstehendes Schreiben aus Lis— sabon vom 22. Juli: „Dom Pedro befindet sich mit seinen

3 ö sa ren R deri i er in Vorto:! ; Truppen, unseren letzten Berichten zufolge, noch immer in Porto; im Beiseyn einer unermeßlichen Menge von Zuschauern. Zur

er wird aber bald einen heftigen Kampf in der Nahe jenes Platzes zu bestehen haben, da bedeutende Streitkräfte ihm ent— gegen marschirt sind. Im Ganzen fuͤrchte ich, daß viel Blut vergossen werden, und daß dieser schreckliche Zustand der Dinge 1och lange dauern wird. Admiral Sartorius ist am 19ten d. mit 7 Kriegsschiffen und einem bewaffneten Dampfschifse vor Lissabon angekommen, welche jetzt ungefähr auf Kanonensezuß— Weite von Bugio liegen. Dom Miguel befindet sich in Cachias, wo seine Flotte liegt, die aus einem Linienschiffe, einer Fregatte, 3 Korvetten und 2 Briggs besteht; dieselbe ist, wie es heißt, segelfertig, um den Feind vor der Barre anzugreifen. Der Admiral Sartorius hat dem Herrn Hoppner und den anderen hiesigen Konsuln ö, angezeigt, daß er den Hafen nunmehr im Namen Ihrer Aller— getreusten Majestàt mit seinen Schiffen blokire. Er hat, wie es heißt, 1000 Mann Landungstruppen und 5000 Gewehre fuͤr Freiwillige mit sich. Die Stadt ist vollkommen ruhig.“

Die in Porto erscheinende Chronica Constitutio-⸗ nal vom 2Msten Juli theilt in einer außerordentlichen Beilage folgende „offizielle Aktenstuͤcke“ uͤber die ferneren Bewegungen der Truppen Dom Pedro's mit:

„Depesche des Grafen von Villaflor an den Mi— nister Jose Freire. Ich uͤbersends Ewr. Excellenz anliegend eine Depesche, welche ich von dem Oberst-Lieutenant Hodges er— halten habe, der die Kolonne kommandirt, durch welche die feind— lichen Truppen bei Pennafiel aus einander getrieben worden sind. Aus seinem Schreiben werden Sie ersehen, auf welche tapfere und geschickte Weise er die Bewegungen geleitet und ausgefuͤhrt hat. Sein Betragen rechtfertigt es, wenn ich denselben der Be— ruͤcksichtigung der Regierung gn besonders empfehle, so wie auch die Offiziere und Soldaten der Kolonne, deren der besagte Oberst in seinem Bericht beifaͤllig erwaͤhnt.“

Depesche des Oberst⸗Lientenant Hodges. Im Ver⸗ folg der Befehle Ewr. Excellenz marschirte ich am 17ten d. um Uhr Morgens mit dem isten Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 18 und einer Abtheilung Kavallerie nach Vallongo. Da ich daselbst benachrichtigt wurde, daß ein Theil der feindlichen Truppen bei Carvoeiro über den Duero gegangen sey, so schob ich eine Re— kognoszirung bis nach vor, wo ich aber gar keine feindliche Truppen wahrnahm und deshalb nach Vallongo zuruͤckkehrte, wo sich die Freiwilligen unter dem Befehl des SOberst-⸗-Lieu⸗ tenants Luis Pinto von Mendoza zu mir stießen. So ver— staͤrkt, ruͤckte ich nach Baltar vor, da ich Kunde erhalten hatte, daß ein feindliches Corps den Versuch mache, sich bei Pen— nafiel zu sammeln und, eine drohende Stellung anzunehmen. Ich fand diese Nachricht in Baltar bestaͤtigt, und da es Ewr. Ex⸗ cellenz Wunsch war, daß die Rebellen zerstreut und fuͤr diesen Ver⸗

Ihre Flaggen sind deutlich zu seyen.

such auf unsere Flanke bestraft werden sollten, so rückte ich fu dem Thal vor, welches nach Pennafiel fuhrt. Atzf nnserem Marsch zeig⸗ ten sich daß bewaffnete Leute auf den Höhen, welche erschienen und rasch wieder verschwanden. Auf einer Reihe von Hügeln vor Pennafiel und ungefaͤhr eine Meile vor der Stadt bemerkten wir die Vorposten des Feindes Da einige Kavallerie gegen sie vorruͤckte, so zogen sie sich zuruͤck, und bald darauf gewährten wir den Feind in der Stellung, in welcher er uns zu empfangen entschlossen war. Der Feind nahm eine Linie ein, welche sich rechts an ein Kloster, am aͤußersten Ende von Pennafiel, und links an die Felsen, gegen das Ufer des Duero hin, lehnte. Auf dieser Seite sah man eine Menge unregelmäßig bewaffneter Leute. Die Stadt war von vorn unbedeckt, und rechts bemerkte ich eine Anzahl Bagage⸗Wagen mit einigen Truppen, wodurch ich schon im voraus die Ueberzeugung erhielt, daß der Feind in dieser Richtung den Ruͤckzug anzutreten beabsichtigte, wenn er aus seiner ersten Stellung vertrieben wurde. Ich ließ sogleich meine Artislerie in der Fronte auffahren, und da ich die Freiwilligen dazu bestimmt hatte, die feindliche Linie zu durchbrechen, so befahl ich dem Bataillon des 18ten Regimentes, unter dem Befehl des Capitains von Miranba, die Stadt zu besetz en, und dem Marine⸗-Bataillon, unter dem Befehl des Capitain Shaw, rechts von der Stadt vorzuruͤcken, um dem Feind den Ruͤckzug ab⸗ zuschneiden. Die Artillerie erdffnete ihr Feuer, und ohne die Zeit mit einem unnützeß Kleingewehrfeuer zu verlieren, gingen unsere Soldaten rasch und kraͤftig auf den Feind los, der nach wiederholtem Feuer und mit bedeutendem Verlust seine erste Stellung verließ, worguf die Freiwilligen sogleich von dem Kloster Besitz nahmen, woran sich

der rechte Fluͤgel des Feindes gestuͤtzt hatte. Der Feind entfernte

sich rasch von der Stadt und fing an, sich hinter derselben auf einem Huͤgel zu verschanzen. Er hatte aber kaum den Anfang da— mit gemacht, als die Freiwilligen von neuem gegen ihn vorruͤckten und ihn abermals aus seiner Stellung vertrieben, waͤhrend das Ma— rine-Bataillon das Kloster Rostello einnahm, ein großes Ge— baͤude, mit einer starken Mauer umgeben, das lange haͤtte ver⸗ theidigt werden köͤnneh. Der Feind raͤumte indessen noch nicht ganzlich das Feld, sondern biesetzte noch die steilen Fel⸗— sen im Ruͤcken und rechts von der Stadt. Dort sammelte er sich zum drittenmale; aber von den Freiwilligen und von dem Marine⸗Batagillon mit derselben Kraft wie zuvor angegriffen, wurde er vollstaͤndig geschlagen und genbthigt, in größter ÜUnord— nung die Flucht zu ergreifen. Da ich auf diese Weise meinen Zweck erreicht hatte, so befahl ich den Truppen, sich in Pennafiel zu sammeln, welches ich von den Einwohnern verlassen und von dem Bataillon des 18ten Regiments schon besetzt fand. Der Ver⸗ lust des Feindes kann nicht genau angegeben werden, weil er es sich sehr hat angelegen seyn lassen, die Getoͤdteten und Verwundeten mit sich fortzunehmen; aber derselbe kann nicht weniger als 200 Mann betragen. Unser Verlust ist verhaͤltnißmaͤßig gering. Wir haben nur 3 Todte und 3 Verwundete. Ich erfuͤlle mit der groͤßten Freude die heilige Pflicht, Ew. Exc. den Eifer und die Tapferkeit zu bezeugen, welche alle unter meinen Befehlen stehende Truppen an den Tag gelegt haben; ganz besonders aber die Freiwilligen, deren Vapfer keit in der Schlacht schwer erreicht und gewiß niemals uͤbertroffen werden kann. Eben so ist es meine Pflicht, Ewr. Exc. von der Thätigkeit und dem Eifer in Kenntniß zu setzen, welche der Lieute— nant Jose von Amaral an den Tag gelegt hat. Die Gerechtigkeit verlangt auch, daß ich den Namen des Hrn. Leal, dem ein Pferd un— ter dem Leibe erschossen wurde, erwaͤhne, um ihm einen öoͤffentlichen Beweis meiner Zufriedenheit zu geben. Schließlich hoffe ich, daß, wenn Ewr. Exc. Se. Kaiserl. Maj. den Herzog von Braganza von dem Inhalk der gegenwaͤttigen Depesche in Kenntniß setzen, Se. Maj mit der Unerschrockenheit und Tapferkeit, welche die Truppen bei allen Gelegenheiten an den Tag legen, wo es gilt, die edelste der Sachen zu vertheidigen, zufrieden seyn wird.

Hauptquartier Vallongo, 15. Juli. (gej.) G. Lloyd Hodges.“

Berlin, 8. Aug. Aus Muͤn ster vom 4. d schreibt man: „Die innigste Anhaͤnglichkeit an den Koͤnig und Sein erhabenes Haus gaben sich auch gestern in unserer Stadt, bei dem allgemeinen Feste der Preußen, dem Geburtstage Sr. Majestaͤt, kund, der mit innigem Dank gegen die Vorsehung und mit den heißesten Wuͤnschen fuͤr Sein stetes Wohl und langes Leben auf das freudigste begangen wurde. Gegen 10 Uhr Morgens hatte sich die hiesige Garnison auf dem Schloßplatze versanmelt. Nach abgehaltenem feierlichen Gottesdienste stellten sich die Trup— pen in Parade auf, brachten unter dem Donner des Geschuͤtzes

und Präsentirung des Gewehrs ein dreimaliges Hurrah Sr. Ma—

jestt, dem allergnaͤdigsten Landesvater, und defilirten hierauf vor Sr. Excell. dem kommandirenden General Freiherrn von Muͤffling,

Feier des Tages von Seiten der hiesigen Königl. Akademie hielt der zeitige Dekan der philosophischen Fakultaͤt, Professor Dr. Esser, auf der Aula eine Lateinische Rede. Nach Beschluß derselben machte der Redner diesmal zum ersten Male das Resultat der seit dem vorigen Jahre auch an dieser Anstalt eingeführten Preisbewer— bungen bekannt. Die theologische Fakultaͤt hat den Preis dem Ilud. 1Iheol. Joseph de Weldige, genannt Cremer aus Dor— sten, die philosophische dem Ssud. philol. Franz Cramer aus Winterberg im Reg.-Bez. Arnsberg zuerkannt. Zum Schlusse kuͤndigte der Redner fur die bevorstehende Preis-Vertheilung drei neue, zwei von der theologischen, eine von der philosophischen Fakultaͤt gestellkre Aufgaben an. Außer dem Kurator der Aka— demie, des Koͤnigl. Wirkl. Geheimen-Rathes und Ober-Praͤsiden⸗ ten, Hrn. Frhrn. v. Vincke Excellenz, und Sr. Bischoͤflichen Gnaden Hrn. Frhrn. Droste zu Vischering, erhoͤhte auch Se. Exc. der kommandirende General, Hr. General der Infanterie Freiherr v. Muͤffling, diese schoͤne, fuͤr die hiesige studirende Jugend hoͤchst aufmunternde, Feierlichkeit durch seine Gegenwart. Mittags war festliche Tafel bei Sr. Excellenz dem kommandirenden Ge— neral. In den besuchtesten Garten-Anlagen unserer Umge— bung war Abends Illumination, Feuerwerk und Musik, deren Toͤne zahlreiche Kreise froͤhlicher Menschen versammelten. Be— sonderer Erwähnung verdient noch die sittlich edle Weise, wie der Geburtstag des theuren Königs in der neuen Kaserne des 13ten Königl. Infanterie⸗Regiments begangen wurde. Das maͤch— tige Gebaͤude war ganz erleuchtet, nach der Straße und nach dem Hofe zu. In diesem wurden die Soldaten wohl bewirthet und von der Regiments-Musik unterhalten; fuͤr die Herren Offiziere und Commandeurs und die Gaͤste vom Civil war ein schoͤnes mit allen Bequemlichkeiten wohlversehenes Zelt aufgeschlagen, worin Er⸗ frischungen gereicht wurden. Indessen sah Ref. das Zelt nur wenig besetzt; Alles wogte in heiterem Frohsinne durch einander, Offiziere, Soldaten und Eivilisten. Hoͤchlich anzuerkennen war das uͤberaus anständige Betragen der Soldaten bei der ungezwungensten Hei— terkeit, und das Ganze war ein schoͤner Beweis von aͤcht patrio— tischer Gesinnung, von der Bildung auch des unteren Militair— standes und von der gluͤcklichen Verschmelzung des Militairs und Civils. Ein mildes Sommerwetter beguͤnstigte deutungs— voll Bas Fest, dessen Kosten, wie Ref. erfuhr, aus Ersparnissen des Regiments bestritten, daher keinem zur Last gefallen sind. Alles zusammengenommen, gesteht Ref, daß ihm etwas Gleiches noch nie vorgekommen ist. Bis spaͤt in die Nacht wogte die frohe Menge in den Straßen, und so schloß in ungetruͤbter Heiterkeit der festliche Tag, dessen Bedeutung diesmal doppelt empfunden ward in dem Gefuͤhle der Sicherheit und Ruhe, deren

wir uns unter dem milden Seepter Friedrich Wilhelms ern

während fast rings um uns her das koͤstliche Gut des im Friedens durch Zwietracht, Parteienwuth und Aufruhr ha und zum Theil zerstoͤrt ist. uns der Vater des Landes, Europa der Friedensstifter ten werden!“

Wie aus Koln gemeldet wird, wurde daselbst das! ] hoͤchste Geburtsfest bereits am Vorabende in dem großen

Möͤge noch lange, recht in

fungssaale des Friedrich-Wilhelms⸗Gymnasiums von den h dasigen Gymnasien durch einen Rede⸗Aktus gefeiert. Vor,

zahlreichen Versammlung trugen mehrere Schuͤler vaterlaͤm Gedichte und Gesaͤnge vor; die Festrede hielt Herr Ober Hr. Hoffmeister. Den Festtag selbst kuͤndigten in der Früh Gelaͤute aller Kirchen und Kanonensalven an. Um 10 Uhr in der Domkirche ein feierliches Hochamt und Te Deum welchem der Hochwuͤrdigste Herr Erzbischof mit dem ganzen R Gleichzeitig ward auf dem Neumart

kapitel beiwohnte. Militair-Gottesdienst fuͤr die in Köln und in Deutz garn

renden Truppen abgehalten, dem eine glaͤnzende Parade Am Mittage dieses Tages fand im Casino ein Gastmahl“

dem die ersten Militair- und Civil-Behoͤrden, so wie einen Anzahl angesehener Einwohner der Stadt, beiwohnten. De ausgesprochene Wunsch, daß der Himmel noch lange unserm geliebten Landesvater erhalten moge, klang in den Herzen

ler wieder.

Nachrichten aus Elberfeld zufolge, wurde auch

die Feier des fuͤr alle Preußen so segensreichen dritten)

mit innigster Freude und auf eine des Tages wuͤrdige

begangen.

1832 JL. August.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens 6 Uhr.

Nachmitt.

Abends Nach einmis⸗ 2 Beobachtm .

10 Uhr.

Luftdruck .. Luftwaͤrme. Thaupunkt. Dunstsaͤttg. , n, , , Wolkenzug .

Nied,. wirkl. Schuld 436. 53 neue do. Sagt. Kanz- Bill. n

11,140 R. , . S2 pCt. truͤ be. W. W.

W. W.

2 Uhr. 22

33 4. Par. Zz, 0“ Par. 12,80 R. 98,50 R. I8 pCt. regnig.

6 P 2 336,0 Par. Quellwärme ,

R. Flußwärme 15

Thau.

ö

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 3. August.

Anl. 97. Russ. (v. 1835) 965. do. (v. 1831) S5.

33 Cons.

London, 3. August.

8.

Belg. JI6. Niederl. 432.

Port. 5ß. Russ!

Freitag,

Königliche Schauspiele. Donnerstag, 9. Aug. Im Schauspielhause: Gebruͤder s

oder: Das Gluͤck mit seinen Launen, Charakter-Gemaͤlde in l

zuͤgen, vom Dr. C. Toͤpfer.

10. Aug.

Im Opernhause: Tankred, heroischel

in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik' von Rossini. ( Lecomte, erste Taͤnzerin der großen Italiaͤnischen Oper zu don, wird im Anfange des zweiten Aktes in einem Pas del und im Divertissement am Schluß der Oper tanzen.)

nig stüd ei s che hegter. Die Hochzeit im Gasthofe, kom

Donnerstag, 9. Aug.

Oper in 3 Akten; Musik von Pillwitz.

Hierauf: Sieben M

chen in Uniform, Vaudeville in 1 Akt, von L. Angely.

Neueste Nachrichten.

Parts,

9 Aug.

w Der Koͤnig besuchte gestern in tung des Kriegs-Ministers und mehrerer Ingenieur⸗-Offizinn

Festungswerke von Vincennes und die bei Belleville ün dem Montmartre begonnenen Fortifications-Arbeiten. Majestaͤt die Koͤnigin besichtigte gestern mit den Prinzess die Koͤnigl. Bibliothek.

Koͤnig Leopold wird den 5ten d. in Cambrai ankoy

und dort uͤbernachten und den 6ten uͤber Saint-Quenty Die Vermaͤhlungs-Feier wird den

Compiègne e stattfinden.

intreffen.

Herr Dupin d. Aelt. wird morgen hier erwartet.

Der Minister des Innern hat uͤber das Betragen des Malleval und fuͤnf anderer Polizei⸗Beamten gegen Herrn! ö Herausgeber des Temps, den amtlichen Bericht eingesns man glaubt, daß einige jener Offizianten ihren Abschied ein

werden.

R

Das Journal des Dabats und mehrere andere 9

enthalten eine telegraphische Depesche aus Bayonne vm Juli, wodurch mit Bezugnahme auf ein an den dortig

dinischen Konsul eingegangenes Schreiben aus Lissabon v Juli die Nachricht von der Blokirung des Tajo durch? miral Sartorius bestätigt und die Landung einer Abtheilt

s l

Truppen Dom Pedro's bei Figueira und einer zweiten n Stunden von Lissabon gemeldet wird. ;

Zwischen dem Geschaͤftsfuͤhrer des Temps, Herrn Cosh' dem Polizei-Commissair Benoit fand gestern ein Duell sth welchem der Letztere eine gefaͤhrliche Schußwunde in die?

erhielt.

Die von dem Direktor des Tivoli⸗-Theaters, Herrn Lin gegen den Polizei-Praͤfekten angestellte Klage wegen eigenh

tiger Schließung jener Buͤhne war auf gestern vor dem his Zuchtpolizei-Gerichte angesetzt, ist aber auf den näͤchsten?

woch verlegt

Von vorgestern auf gestern sind hier nur 27 Person

worden.

der Cholera gestorben. Die Nachricht von dem Ausbrut Cholera in Lyon hat sich nicht bestaͤtigt.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 98. 95. in 99. Zproc. pr. compt. 68. 75. sin cour. 68. 95. compt. 80. 50. fin our. 80. 75. Hproc. Span. Rente perp⸗

5proc. Belg.

Frankfurt a. M., 5. Aug. Oesterr. sproc. Metal Bank⸗Actien 1363. Part. Obl. 123. Loose Fl. 178. G. Poln. Loose 543. Br. .

proc. 76, *.

Anl. 773.

Redacteur John.

Mitredacteur Cottel. m

Gedruckt hei A. W. Hahl

Bodenwärme 1 Ausdünstung Il Niederschlag 66 Abende mondhess

* .

proc. Nech ]

Der Chaussee-Bau ist in dem Preußischen Staate, um den Bewohnern die Wohlthaten einer erleichterten Communication zu Theil werden zu lassen, waͤhrend der Jahre 1824 bis 1832 in einer bedeutenden Ausdehnung betrieben worden, und soll im Jahre 1833 zur Vollendung der bereits angefangenen Straßen mit Thaͤtigkeit fortgesetzt werden. ;

Bekanntmachung über ein Prämien -Geschält von 12, 000000 Thaler.

29

*

Die Seehandlungs-Societaͤt hat denselben dadurch unter— stuͤtzt, daß sie nicht nur selbst mehrere Kunststraßen bauen ließ, sondern auch die Kosten zu den uͤbrigen aus ihren Fonds herzu— geben sich verpflichtete. Ihre daraus entstehenden Forderungen, welche die Summe von 12 Millionen Thaler uͤberstelgen, sind durch die Einkuͤnfte der saͤmmtlichen Chausseen contract maͤßig sicher gestellt, aus denen sie nach und nach getilgt, und bis dahin mit jaͤhrlich Fuͤnf Procent verzinset werden«

Jetzt, nachdem die zum Bau bestimmten Chausseen groͤßten⸗ theils hergestellt sind, haͤlt die Seehandlungs-Sorcietaͤt, um sich die Mittel zu neuen Unternehmungen zu verschaffen, es fuͤr angemessen, diese ihre Forderungen durch ein darauf zu gruͤndendes Praͤmiengeschaͤft fluͤssig zu machen, wodurch zugleich den Kapitalisten die- Gelegenheit geboten wird, ihr Geld auf eine vortheilhafte Weise anzulegen.

Der hierzu entworfene Plan ist vost des Koͤnigs Mäjestaͤt durch die nachstehende Allerhoͤchste Cabinets-Ordrengenehmigt worden: z

. finde es ganz angemessen, daß Sie die eontraetmaͤßig auf die Einkuͤnfte der dem Staate gehdrigen Chausseen zur successiven Abzahlung angewiesenen Forderungen der See— handlungs- Soecietaͤt aus dem von ihr in den Jahren 183. theils unmittelbar ausgefuͤhrten, theils durch Geldvor— schuͤsse unterstuͤtzten Chaussee⸗Bau, durch ein Praͤmien— Geschaͤft von Zwoͤlf Millionen Thaler sofort fluͤssig zu machen beabsichtigen, um dieselbe dadurch in den Stand zu setzen, ihre Operationen mit Kraft fortzufuͤhren und nene beginnen zu koͤnnen.

Den Mir hierzu vorgelegten Plan will Ich genehmigen, auch nach Ihrem Antrage fuͤr dieses Praͤmiengeschaͤft die schon im s. V0 des Gesetzes vom 17. Januar 1820. uͤber die Verhaͤltnisse der Seehandlungs⸗-Soeietaͤt (Gesetz— Sammlung No. 681.) fuͤr alle Geschaͤfte dieses Instituts ausgesprochene Garantie des Staats hiermit wiederholen,

Berlin, den 27. Juli 1832.

(gez) Friedrich Wilhelm.

In den Chef des Seehandlungs-Instttuts, wirkl. Geheimen Ober-Finanzrath und Prasidenten Rother.

Demgemaͤß bringe ich nunmehr uͤber das von der Seehand⸗ lungs-Societaͤt zu unternehmende Praͤmiengeschaͤft folgende naͤhere Bestimmungen zur oͤffentlichen Kenntniß:

1) Aus den Forderungen der Seehandlungs-Societaͤt für den

Chaussee-Bau wird die abgerundete Summe von. Zwoͤlf

Millionen Thaler Kapital zu einem Praͤmiengeschaͤft aus⸗

gesetzt. Die Ruͤckzahlung dieses Kapitals nebst 5 Prozent

jaͤhrlichen Zinsen erfolgt binnen 25 Jahren nach der sub A.

beigefuͤgten Zinsen- und Amortisations-Berechnung.

2) Ueber die durch Zuschlag von Zwischenzinsen erhoͤhete Summe von 12,600,000 Rthlr. werden von der General⸗ Direction der Seehandlungs-Societaͤt 252,000 Praͤmien— scheine, jeder zu 50 Rthlr. Preuß. Courant, datirt Berlin den 15ten October 1832. und lautend auf jeden Inhaber, ausgefertigt. Sie erhalten fortlaufende Nummern von 1 bis 252,000 und bilden 2520 Serien, jede zu 100 Praͤ— mienscheinen.

3) Die ausgefertigten Praͤmienscheine werden mehreren in⸗ und auslaͤndischen Handlungshaͤusern uͤberlassen, welche die Einlage gemacht haben und die Scheine weiter zu veraͤußern

4) Zur Einloͤsung berselben dienen die in der Anlage A. berech- neten Zinsen- und Amortisations-Summen, welche nach dem sub B. beiliegenden Verloosungs-Plan zur Ziehung . binnen 25 Jahren in Praͤmien vertheilt sind, die min— destens den Nominal-Betrag der Praͤmienscheine mit einem Zuschlag von 4 bis 5 Procent Zinsen zuruͤckgewaͤhren und zum Theil bedeutende Praͤmien enthalten.

Nach diesem Verloosungs-Plane sollen abwechselnd ein Jahr um das andere entweder verschiedene oder unter sich gleiche Praͤmien zur Ziehung kommen. In dem ersten Fall werden die Serien am 1sten Juli und die dazu gehoͤrigen einzelnen Nummern am löten October und an den darauf folgenden Tagen gezogen werden. In dem zweiten Fall aber wird alljaͤhrlich nur eine Ziehung der Serien und zwar am 15ten October statt finden. Faͤllt die Ziehung hiernach auf einen Sonn- oder Festtag, so werden die folgenden Tage dazu benutzt. Die Ziehung erfolgt oͤffentlich in dem großen Konferenz-Saale des Seehandlungs⸗-Gebaͤudes unter Zuziehung von zwei Notarien und zwei vereideten Protokoll⸗ fuͤhrern. Gleich nach derselben sollen sowohl die Serien, als die Nummern, welche zur Abloͤsung kommen, durch die hiesigen oͤffentlichen Blaͤtter bekannt gemacht werden.

6). Die Zahlung der ausgelooseten Praͤmien geschieht in Preuß. Courant drei Monate nach der Hauptziehung, also am Iten Januar und an den folgenden Tagen hier in Berlin durch die Haupt-Seehandlungs-Kasse, gegen Ruͤckgabe der Original-Praͤmienscheine, an jeden Inhaber, ohne dessen Legitimation einer weitern Pruͤfung zu unterwerfen. Die binnen Jahr und Tag nicht abgehobenen Praͤmien sollen halbjaͤhrlich am 15ten Januar und 15ten Juli durch die hiesigen oͤffentlichen Blaͤtter bekannt gemacht werden. Wer aber seine Praͤmie im Laufe von vier Jahren nicht erhebt, hat sie verwirkt, und ihr Betrag soll nach der weitern Bestimmung des unterzeichneten Chefs der Seehandlungs⸗ Societaͤt zu mildenr Zwecken verwendet werden.

7) Von keinem Glaͤubiger des Inhabers eines Praͤmienscheins kann auf die darauf gefallene Praͤmie Beschlag gelegt werden, sondern die Zahlung erfolgt unbedingt an den In— haber des Praͤmienscheins.

8) Ist ein Praͤmienschein abhaͤnden gekommen, so muß der Eigenthuͤmer der General-Direction der Seehandlungs— Soꝛcietaͤt in Berlin davon Anzeige machen, welche den Verlust in ihren Buͤchern vermerken laͤßt. Meldet sich binnen vier Jahren nach der Ziehung des Praͤmienscheins der etwanige spaͤtere Inhaber desselben nicht, so wird die darauf gefallene Praͤmie demjenigen ausgezahlt, welcher den Verlust angezeigt und bescheinigt hat. Sollte sich aber binnen vier Jahren ein spaͤterer Inhaber melden und findet zwischen diesem und dem fruͤhern Inhaber des abhaͤnden gekommenen Praͤmienscheins keine guͤtliche Ausgleichung

Statt, so bleibt die Entscheidung dem Koͤniglichen Kammer— gericht in Berlin uͤberlassen, und die Praͤmie selbst wird bis dahin in der Haupt-Seehandlungs-Kasse unverzinslich auf— bewahrt.

9) Fuͤr die richtige Zahlung der Praͤmien haftet das gesammte Vermoͤgen der Seehandlungs-Societaͤt an Grundstuͤcken, Schiffen, Waaren, Geldern, Staats⸗ und andern Effecten und sonstigen Activ-Forderungen. Zum speciellen Unter⸗ pfand aber dienen die von der General⸗Staats-Kasse auf die Einkuͤnste der Chausseen contractmaͤßig acceptirten An⸗ erkenntnisse, welche bei der Haupt⸗Seehandlungs⸗Kasse verschlossen niedergelegt und nur nach und nach, so wie sie verfallen und zur Berichtigung der Praͤmien zu verwenden sind, herausgenommen werden sollen.

Berlin, den 30sten Juli 1832.

Der Chef des Seehandlungs-Instituts— Roher.

befugt sind.

„„Geschenk an Herrn barkeiten gefunden zu daß die Herzogin sich wenn die Aussagen der veifel daruͤber zulassen ent als ein ihr seit lan— langt; der Königl. Ge— ze als Beweisstuͤck bei e Summe von 26,000 jenommen, wovon der so wie fuͤr den seiner im aber vom Gerichts luͤcklicher Zufall fuͤhrte sstuͤckes.“ (Hier folgt n Herrn von Pallavi— im Wesentlichen mit ng gegebenen uͤberein zu dieser Entdeckung de Lucchi gengnnt.) beiter, „erfahrt ian, il auf hoher See aus— mit 6 Personen ihres rin von den Hoffnun— erschworenen die Rede, rr eher Entmuthigung, ebung““ aͤußert er, werden, vielleicht aber nungen die Rede, die Wohlwollen die Her— esonders empfiehlt. ericht uͤber die Sache hofes sind hierher zu— „als er eben im Be ganze Provence sieht igen uͤber diese wich—

er letzten Revolution r National⸗Garde und Feuerwerk auf dem lirisches Banquet von , so wie durch eine ).

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ze gegebenen Nach

nicht; es liegt jetzt irch falsche Rappprte

sfuͤhrer des Temps, Benoit enthält der Nachmittag um 5 ant des Temps und ersonen, die an dem n und zu der besm laß gegeben hatten, Herr Nay, Chef Polizei ⸗Commissair waren der Doktor der Uebereinkunft ritt und sollten bis einander losgehen. ner von beiden von e Hr. Benoit Hrn. sich aber; die Zeu in, daß die Gegner eben sollten; beide die Kugel Benoit's Hrn. Coste, und vundet; die Ku— Seite wieder her m Lazarethe des en Beistand, den droht.“ „Wir n Coste selbst ver⸗ Gebräuchen und aber ohne Zoͤ— geleitet; es war ie traurigen Fol wie der Muth