1832 / 230 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Division Sr. Hoheit des Herzogs von Sachsen-Weimar besetzt wurde. Der General⸗Lieutenant Baron van Geen hat dem zu— folge sein Hauptquartier wieder nach Breda verlegt.

Aus der Citadelle von Antwerpen schreibt man vom sten d. M., daß der Gesundheits-Zustand unter der dortigen Besatzung befriedigend ist; noch war bis dahin kein einziger Sol— dat an der Cholera gestorben. An der Flandrischen Spitze und auf den Schiffen waren hingegen einige Todesfaͤlle vorgekommen. Der 5te d. M, an welchem im vorigen Jahre ein Ausfall ge— gen die Belgier gemacht wurde, ist durch eine Parade gefeiert worden.

Das Amsterdamer-Handelsblatt enthaͤlt folgendes Schreiben aus Bruͤssel vom 12. d. M.: „Die Anleihe, uͤber welche die Stadt Bruͤssel mit dem Hause Rothschild unterhan⸗ delt, und die bereits dem Abschlusse nahe war, ist durch einge— tretene Schwierigkeiten in's Stocken gerathen. Seit einigen Tagen spricht man davon, daß die Herren Lebeau, Devaux und Rogier in Ungnade gefallen seyen. Der letztere Ausdruck ist wohl unpassend. Die Wahrheit ist, daß der Koͤnig sich nie auf einen vertrauli—

mit den Herren Lebeau und Devaux . rtrar chen Fuß gesetzt hat; was Herrn Rogier betrifft, so fin—

den Viele ihn' an der Spitze der Provinz Antwerpen nicht an seinem rechten Platze. Daraus, daß der Konig diese Leute von sich entfernt, folgert man, daß er mit den Revolutionsmaͤn— nern zu brechen wuͤnscht. Von guter Hand wird versichert, daß Herr van de Weyer mit der ausgedehntesten Vollmacht‘ nach London reist, um uͤber die letzten Vorschlaͤge der Konferenz in Unterhandlung zu treten und eine definitive Abmachung zwischen Holland und Belgien zu Stande zu bringen.

Bruͤssel, 13. August. Eine telegraphische Depesche aus Compi gne, vom 19ten 3 Uhr Nachittags datirt, meldet, daß JJ. MM. der Koͤnig und die Koͤnigin der Belgier am 14ten in Lille übernachten werden. .

Nachdem das Memorial Belge die Details der Ver— maͤhlungs⸗Feierlichkeiten in Compisgne erzählt hat, fuͤgt es hinzu: „Wenn wir uns an dem heutigen Tage tadelnden Betrachtungen uberlassen wollten, so konnten wir bemerken, daß wieder eines jener Ereignisse in Erfuͤllung gegangen ist, welche von der Op— position bestaͤndig in Zweifel gezogen worden sind, und hinsicht— lich dessen ihr jetzt nichts weiter uͤbrig bleibt, als seine Wichtig— keit zu leugnen. Dieselben Leute, welche nach und nach dle Moͤglichkeit der Thronbesteigung des Königs seiner Anerken— nung durch die Monarchen, seiner Verbindung mit einer Tochter von Frankreich in Abrede gestellt hatten, haben, trotz der Voraussicht ihrer Politik, jede dieser Thatsachen in Er— fuͤllung gehen sehen. Nicht etwa als ob wir auf eine Fami— lien-Verbindung mehr Werth legten, als dieselbe verdient; wir bestreben uns nur, uns weder im Guten noch im Schlimmen Täuschungen zu uͤberlassen, und wir behalten einiges Vertrauen auf unsere Zukunft.“

Die aus Compièegne und Paris eingegangene Nachricht, daß Herr van de Weyer sich unverzuͤglich mit geheimen Auftraͤgen ach London begeben werde, veranlaßt die Union zu folgenden Bemerkungen: „Wenn Herr van de Weyer noch einmal nach London geht, um gegen die Instructionen des Ministeriums zu handeln, so sind wir uͤberzeugt, daß die Kammern diesesmal ein Betragen zu ahnden wissen wurden, das man fortan Verraͤtherei nennen mußte. Wir erklaren es offen und laut: Die Populari— tat des Königs, die Ehre der Regierung, die Zukunft des Lan— des, unsere Existenz als Nation, Alles steht auf dem Spiele. Fluch dem Belgier, der sich hier gegen sein Vaterland vergehen sollte!“!“ Die Emancipation sagt: „Wir erfahren aus au— thentischer Quelle, daß Herr van de Weyer am 16ten oder 11ten Tompiégne verlassen und sich mit Vollmachten versehen nach London begeben wird, um mit der Konferenz uͤber die Belgisch— Holländischen Angelegenheiten zu unterhandeln. Der einzige Punkt, uͤber den der Koͤnig Leopold erklart hat nicht nachgeben zu koͤnnen, ist die freie Schifffahrt auf der Schelde; in Bezug auf welche er sich hoͤchstens bereit finden lassen wurde, den Vel— gischen Handel den Lootsen- uns Tonnen-Abgaben zu unter— werfen.“

Eine ziemlich bedeutende Anzahl von Truppen wird sich in Bruͤssel zu dem Tage des feierlichen Einzuges des Koͤnigs und der Koͤnigin versammeln. Man glaubt, daß dieser Einzug am 18ten oder 19ten d. stattfinden werde.

Man schreibt aus Hocht bei Mastricht unterm 8. August: „Die feindlichen Truppen, welche auf der Graͤnze diesseits Lom— mel kantonniren, haben ihre Vorposten den unsrigen genaͤhert, und von beiden Seiten wird die groͤßte Wachsamkeit beobachtet. Die Holländer verbreiten das Geruͤcht von einem bevorstehenden Angriff. Auf uͤbermorgen ist ein großes Mandver angekuͤndigt, wobei der Herzog von Sachsen-Weimar in Person komman— diren wird.“

Vom Kapitalen⸗Damm wird unterm gten d. M. gemeldet, daß die Hollander die Ueberschwemmungen beständig zu unter— halten suchen. Die Belgier versichern, daß ihre Damm-Geraͤth— schaften, um der Ueberschwemmung Einhalt zu thun, im vortreff— lichsten Zustande wären, der einzige Uebelstand sey nur, daß sich dieselben in den Händen der Hollander befaͤnden.

Der hiesige Moniteur widerspricht in seinem heutigen Blatte der Behauptung des Independant, daß der Minister des Innern aus eigener Machtvollkommenheit eine wesentliche Klausel des Kontraktes, welchen die Stadt Bruͤssel fuͤr die beab— sichtigte Anleihe entworfen, verandert habe. Der Emanei—⸗ pation zufolge, sind die Unterhandlungen über die fragliche An— leihe abgebrochen oder wenigstens auf einige Zeit verschoben worden. ö

Am Sten d. M. haben mehrere Schiffer am Meeresufer 2 Stunden von Ostende ein gestrandetes See-Ungeheuer gefun⸗ den. Es ist ungefahr 18 Fuß lang und hat (s spitze Zähne von der Große eines Zolles, die, wie die Zaͤhne zweier Rader, inein— aͤndergreifen. Es hat sehr viel Achnlichkeit mit dem Nordkaper, zu dem Geschlecht der Delphine gehoͤrig. Das Thier ist dem Naturforscher F. Paret in Ostende uͤberlassen worden, der in diesem Augenblick mit der Untersuchung desselben beschaͤftigt ist.

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2.

Hr n n schla n b.

Hannover, 13. Aug. Vorgestern, als am Stiftungstage des Königl. Guelphen-Ordens, wurde im Königl. Schlosse zu Herrenhausen das statutenmaßige Ordens-Kapitel gehalten. Seit dem 12. August des vorigen Jahres haben des Koͤnigs Majestaͤt 27 Großkreuze (unter denen sich Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Adalbert von Preußen befindet), 5h Commanders und 76 Rit' ter des Guelphen-Ordens ernannt.

Die erste Kammer der Stande-Versammlung berieth sich in ihrer Sitzung vom Sten d. M. uͤber die §§. 24 41 des Staats⸗Grundgesetzes, die mit geringen Abänderungen angenom⸗ men wurden. Der S. 26, welcher lautet: „Die Mitglieder bei—

der Kammern muͤssen einer der im Koͤnigreich anerkannten christ⸗

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lichen Kirchen zugethan seyn und das 26öste Lebensjahr zuruck gelegt haben“, veranlaßte zwei Amendements: 1) Das Ende des Paragraphen dahin zu fassen: „und mit Ausnahme der Prinzen des Koͤnigl. Hauses, welche, so wie die Standes? und Majorats— herren, mit dem vollendeten 5sten Jahre eintreten, das 30ste Lebensjahr zuruͤckgelegt haben.“ Unterstuͤtzt ward der Antrag durch die Bemerkung, daß von Leuten, die das 39 ste Jahr erreicht, mehr praktische Erfahrung uͤber oͤffentliche Verhaͤltnisse zu erwarten sey, als von juͤngeren Männern. Allein andererseits ward entgegnet: Um pfraktische Erfah— rungen uͤber oͤffentliche Angelegenheiten zu bekommen, muͤsse man auch Gelegenheit haben, sie zu sammeln, und ein juͤngerer Mann mache sich leichter von guten Beispielen Anderer etwas zu eigen, als ein aͤlterer, bei dem die Natur bereits weniger bieg— sam sey, und wo die Ansichten sich einmal festgesetzt haben. Daß in ständischen Versammlungen von juͤngeren Leuten eine gefaͤhrliche Aufregung veranlaßt werde, sey nicht zu erwarten;

boͤsartige Leidenschasten und Planmaäßigkeit und Beharrlichkeit

in der Leidenschaft finden sich in der Regel erst bei dem reiferen

Alter. Die Erfahrung und Geschichte bestaͤtige dies; bei den al— ten Deutschen sey die Volljährigkeit sehr früh eingetreten; in England lasse man junge Leute zu den Parlaments-Verhandlun— gen zu; man moͤge gar an das Beispiel Pitt's denken. In Frankreich dagegen, wo die Versammlungen oft so ausnehmend stuͤrmisch und unruhig gewesen, sey bis zur letzten Umwaͤl— zung 40jaäͤhriges Alter erforderlich gewesen. Wenn uͤbrigens der Mensch sich vor Allem nach den Eindruͤcken des Juͤnglingsalters bilde, so sey unsere jetzige jüngere Generation unter weit ruhi— geren Verhaͤltnissen aufgewachsen, als die, welche noch die Zeiten der Fremdherrschaft und der Freiheitskriege mit Bewußtseyn er— lebt haben. Endlich werde bei uns bei allen anderen oͤffentlichen Aemtern (insbesondere bei dem hoͤchsten Richteramte) nur 23jaäͤh— riges Alter erfordert, und welchen Maßstab man dann bei dem Koͤnige, dessen Geschaͤfte doch unendlich wichtigerer Natur seyen,

anlegen wolle? Bei der Abstimmung erklaͤrten sich fur den Antrag nur 6 Stimmen. 2) Ward beantragt, nach

den Worten: „Christlichen Kirchen“ hinzuzufügen: „in der dritten Generation“, aber guch dieses wurde abgelehnt.. §. 41 lautet: „Jedes Jahr soll eine Versammlung der allgemei— nen Staͤnden gehalten werden.“ Hierauf wurde beantragt: 1) Statt „jedes Jahr“ zu setzen „alle drei Jahr“. Der Pro— ponent fuͤhrte zur Unterstuͤtzung des Antrags die enormen Kosten der Diäten an und berief sich darauf, daß, wenn erst die Re— gulative seststehen, die jahrliche Bewilligung um so weniger nothwendig erscheine; auch hielt er es daneben fuͤr angemessen, daß das Schatz-Kollegium unter festzustellenden Modificationen beibehalten werde, um als staͤndischer Ausschuß wahrend der Vertagung die Rechte der Staͤnde und insonderheit auch die Kontrolle hinsichtlich der General? Kasse wahrzunehmen. Ent— gegnet ward indessen: Ein staͤndischer Ausschuß sey gerade eine sehr schlimme Sache; mit der veränderten Einrichtung der Kassen Verwaltung werde es des Schatz-⸗Kollegiums vermuthlich gar nicht mehr beduͤrfen; und das Bewilligen von Abgaben koͤnne doch nur der allgemeinen Staͤnde-Versammlung zustehen. Es sey aber auch sehr zu wuͤnschen, daß Staͤnde sich alljährlich versammeln; besonders deshalb, damit Regierung und Staͤnde sich nicht zu unbekannt wuͤrden und jene die Alleinherrschaft lieb gewinne, während diese alle Geschaͤftskenntniß verloͤren. Abkuͤrzung der staͤndischen Versammlungen sey nur von groͤßerer Uebung zu er— warten; auch werde man sich ja hoffentlich das Nedigiren ganz abgewoͤhnen; die Diaͤten endlich mochten sich auch noch etwas herabsetzen lassen. Der Antrag wurde demnächst verworfen; 2) wurde beantragt, den Paragraphen dahin zu fassen- „Wenig stens alle zwei Jahre solle eine Versammlung der allgemeinen Stande gehalten werden. Doch soll die Dauer der jährlichen Sitzungen in der Regel nicht uͤber zwei Monate wahren.“ Die— ser Antrag fand noch weniger Beifall. . In der Sitzung derselben Kammer vom gten d. M. wurde die Erwiederung Sr. Majestäͤt des Koͤnigs auf die letzte Adresse der Stande (S. Nr. 225 der St.⸗Ztg.) verlesen. Dem naͤchst wurden mehrere Mittheilungen der zweiten Kammer und einige Petitionen vorgetragen. In einer der letzteren, welche die Unterschrift: „Von einem Freunde der Ruhe und Ordnung“ traͤgt, heißt es unter Anderem: „Es wird jetzt leider in der Welt so viel, d. h. mulla, aber nicht multum, geschrieben, daß es schwer hält, unter der Spreu ein gesundes Korn zu finden, und daß es dem aͤchten und besonnenen Vaterlandsfreunde Ueber windung kostet, seine Gedanken laut werden zu lassen. Zu bezweifeln ist es wohl nicht, daß in unserem Lande manche

dem Zeit- Alter anpassende Veranderungen und Verbesse— rungen erforderlich seyn duͤrften; allein die richtige Ver

theilung der Steuern und deren Verminderung fur diese und jene Klasse, Belebung des Handels und der Gewerbe ꝛc. sind vollkommen hinreichend, Burger und Bauer zufrieden zu stellen, Und diese werden denn, indem sie das Materielle dem Formellen vorziehen, gern den gelehrten Herren das Disputiren uͤber Preß— freiheit ꝛc. uͤberlassen. Der allgemein ausposaunte Nothstand des Landes ist bei weitem nicht so groß, als er geschildert wird,

und am wenigsten ist die Ursache in der Besteuerung, wohl aber

und großen Theils in der Verschwendung zu suchen, welche durch den in der mittleren Klasse ungeheuer gesteigerten Luxus herhei gefuͤhrt wird. Man sehe diese Leute nur beloͤffentlichen Lustbarkeiten, bei Schuͤtzenhoͤfen und Tanzpartieen, ferner bei Hochzeiten, Kindtau

fen c., und man wird sehr bald jene Behauptung bestaͤtigt finden

Auf der Tagesordnung standen zur. Berathüng die Beschlüͤsse

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der zweiten Kammer uͤber das Kapitel 7 setzes. sie die diesseits beschlossenen Abaͤnderungen in diesem Kapitel ab gelehnt, ihren Beschluͤssen in härirt und die solchergestalt ob—

des Staats⸗Grundge

Auch lag eine Mittheilung dieser Kammer vor, wonach“

waltenden Differenzen an die auf die fruͤher verabredete Weise

zusammenzusetzende Konferenz zu verweisen beschlossen hatte. Beantragt ward: die angetragene Konferenz e nen und bei den diesseitigen Beschluͤssen zu beharren. Allein andererseits ward ein solches Verfahren gegen die Observanz gefunden, wonach die Beschluͤsse der anderen Kammer vor deren Ver weisung an eine Konferenz zu verlèsen seyen. Daß die zweite Kammer anscheinend davon abgewichen, sey um so mehr zu bedauern, da mehrere Differenzpunkte nicht erheblich seyen; indessen koͤnne jenes Verfahren die erste Kammer nicht zu einem gleichen Schritte berechtigen. Jener Antrag ward demgemäß verworfen. Die einzelnen Abaͤnderungen wurden hierauf in ver— traulicher Berathung durchgegangen und bis auf einige mehr die Wortstellung betreffende Punkte abgelehnt. Als solchemn— nach die saͤmmtlichen Differenzpunkte an die Konferenz zu ver— weisen waren, ward beantragt und beschlossen: die in Gemaͤßheit des gemeinsamen Beschlusses beider Kammern fuͤr die sammtli chen Kapitel des Stagts-Grundgesetzes zu erwaͤhlenden drei per— manenten Lonferenz-Mitglieder mit absoluter Majoritaͤt zu er— wählen. Die Wahl fiel auf die Herren Kammerherr v. Wall— moden, Reg. Rath v. Pestel und Drost v. Honstedt.

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Weimar, 15. Aug. ist am 1Iten d. M. bade zuruͤckgekehrt. Die Eroͤffnung unseres

Se. Koͤnigl. Hoheit der Großhen m Angelegenheiten und der öffentlichen Ausgaben, die Direk— im erwunschten Wohlseyn aus dem Kan der Wakufs-Einkuͤnfte, der Muͤnze und der Großherrlichen

snainen und der eben von seiner Mission nach Samakowd⸗

Landtages ist nunmehr im Oktoh k, wo er die Geschuͤtzwerkstäten inspiziren sollte, zuruͤckge—

spätestens im November mit Gewißheit zu erwarten, da akte Topschi-Pascha waren auf Befehl des Sultans ebenfalls

die ständische nur drei Jahre umfassende Steuer⸗Bewilligung dem 31. Dez. d. J. zu Ende geht. Die Gesetz-Entwuͤrfe, w.

dem Landtage zum verfassungsmaͤßigen Beirathe und zur ver sungsmäßigen Einwilligung vorgelegt werden sollen, sind in e vorher der Reihe Heften und in einem Nachtrage zum Druck befoͤrdert word senommen worden. Ilias Efendi,

genau nach, dem von den Standen in einer Erklaͤrungssch

vom 15.

Landtags und zwar so fruͤh,

Landtags-Vorstand zur alsbaldigen Vertheilung an die einzeh ilanten. Einer der anwesenden R Außer einer neuen Sportel nh, der sich durch seine Verwaltung als Kasesker die Zufrie— und Verwaltungs-Behinsheit des Sultans erworben hat, bat denselben, nächtens eine

Abgeordneten gelangen moͤge.“ Gebuͤhren-Taxe fuͤr die Gerichts und einem Gesetze uͤber die Intestat-Erbfolge, sind hiern

zu bemerken: zwei Gesetze uber das Pfandrecht und die Mßherr willigte ein-und kuͤndigte 1 Gläubiger im Ronkurse, ingleichen Entwuͤrse uͤben fein Amt, dessen Dauer eben zu Ende war, noch drei Bertheilung der Kriegslasten, uͤber die Abloͤsung grundherrlg

ung der Berechtigungen außer den Frohnden und dem Dienst zwi worüber besondere Gesetze vom Jahr 1821 schon bestehen! vornehmlich in dem Neustäͤdtischen Kreise die wohlthaͤtigsten aͤnderungen zur Folge gehabt haben, ferner uͤber die Abscha des Satzversahrens im bürgerlichen Prozesse und einige n in naͤchster Verbindung stehende Gegenstaͤnde, uͤber die Abfas der Ernährungs-Verträge, uͤber die Entscheidung mehrerer z felhafter Rechtsfragen, über die Heimaths-Verhaͤltnisse und) Armen,Versorgung. Das Beduͤrfniß dieser neuen Gesetzen großentheils von den Staͤnden seibst schon anerkannt Und Gebrauche des vierten landstaͤndischen Rechtes zur Abhuͤlsen pfohlen worden. Finn,, stattgefundenen 28. Sitzung der Deutschen Bundesversammu hat, dem darüber erschienenen offentlichen Protokoll zust (

M., 14 August. In der am 31. 4

das Praͤsidium ein Schreiben des Hber-Appellationsgerichts der sn Staͤdte, d. d. Luͤbeck den 10. Juli 1832, vorgelegt, mittelst m das erwahnte Gericht als Austrägalinstanz das in Sq zwischen dem Großherzogthume Baden fuͤr sich und die von selben vertretenen Regierungen des Großherzogthums Hessen des Herzogthums Nassau, einerseits, und der Krone Bayem dererseits, wegen Bestimmung derjenigen hohen Regierun welche die Anspruͤche aus den Kurpfaͤlzischen Obligationen i in Ansehung der noch streitigen sechzig Prozent zu vertzz haben, gefällte austraͤgalgerichtliche Erkenntniß sammt Enssgg dungsgründen, auch die bei der hohen Bundesversammlung! deren Vermittlungskommission gepflogenen Verhandlungen, wie endlich die Akten des austrägalgerichtlichen Verfahrn uͤbersendet.

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Madrid, 2. August. Da der Koͤnig von seinem Git anfalle vollkommen wiederhergestellt ist, so werden keine Bll tins mehr uber das Befinden Sr. Maj. ausgegeben.

Nachrichten von der Observations-Armee zufolge, hat? elbe ihre alte Stellungen an der Portugiesischen Graͤnze inne

Die heutige Hof-Zeitung hat durch eine telegraphi Depesche aus dem Königl. Lustschlosse San Ildefonso folg Mittheilung erhalten: „Am 23. Juli hat in der Umqgg von Porto ein Treffen zwischen den Portugiesischen Tra startgefunden; aus Mangel an Zeit kann der durch Courier gekommene Vericht über die dabei von der Sache Dom Migues errungenen Vortheile nicht mitgetheilt werden.“

89 1 . Ueber das am 23sten Juli bei Porto vorgefallene Ges hat der General Santa. Martha folgende Berichte an das] nisterium erstattet. An Se. Excellenz den Grafen Barbacn

Ich habe die Ehre, Eure Excellenz zu benachrichtigen, daz Rebellen nach dem Gefechte bei Ponte,Ferreira, in welchem eine Haubitze verloren, in der Nacht alle ihre Streitkraͤfte

bei Villanovn als bei Porto konzentrirten und die Bt

wohl bei über den Duero abbrachen. Am folgenden Tage um 3 Uhr!

Morgens griffen sie mich mit allen ihren Streitlrf in meiner Stellung bei Granja an, welche ihnen Stunden lang streitig gemacht wurde, indem das i erst um 77 Uhr des Abends aufhoörte. Der Mu

an Lebensmitteln ist so groß, daß ich mich in der Nothwen keit befunden habe, zuruͤckzugehen, indem ich meine Divissoh den Magazinen konzentrire, Um meine Division um so lei mit Lebensmitteln versorgen und nach einigen Stunden Rast neue die Offensive ergreifen zu koͤnnen. Ueber die Treffen Ponte Ferreira und Grana kann ich noch keine Details gl weil es mir bis jetzt aan Zeit gemangelt hat, die Listen cnü tigen, indem der Kampf vom 23sten 10 Stunden lang datt ich mich beehre, Ew. Excellenz mitzutheilen, damit selbe guͤtigst Sr. Majestät davon Kenntniß gebe. Im Hl quartier Penasiel, am 21. Juli 1832. (Gez) Der Mm Zanta Martha, kommandtrender General der Aten Dinsm Zweiter Bericht. Der Ex-Kaͤiser von Brasiln n mit seinen ganzen Streitkräften anwesend; die Rebellen hin wie Verzweifelte Alles aufs Spiel gesetzt. Die Gefangenen Desertéure sagen aus, ein Adjutant des Er Kaisers sey gelln und sie hätten außerdem eine Menge getoͤdteter und verwumg Offiziere. Unter den Letzteren befindet sich der Ex Graf Villaflor. Das Kavallerie-Regiment Chaves hat Chargen geführt, die uͤber alles Lob erhaben sind. Das Fremden⸗/ taillon hat über die Klinge springen muͤssen. Unser Verlus Todten und Verwundeten ist nicht bedeutend. Die Division dieselben Stellungen besetzt und hat sich in einer Weise ben men; wie der Feind es nicht erwartete.

(Gez. Vicomte v. Santa Martha“

. welches

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Konstantinopel, 21. Juli. Am 11ten d. M. besu der Sultan den ersten Serails-Arzt und ehemaligen Kaset von Rumelien, Mustapha Bethset Efendi, in dessen zu Ver am Vosporus belegenem Landhause. Der Großherr war den Oberbeamten des Serails, Achmet Fewsi Pascha, Mill Nath des Palastes, und Achmet Fethi Pascha, Divisions /G ral der Garde, begleitet. Auch die sungen Prinzen, Sultan dul Metzib Efendi und Sultan Abdul Asiz Esendi, wohn von ihren Hofmeistern geleitet, diesem Feste bei. Der Kaim der Seraskier, Mustapha Nuri Pasch4, Statthalter von Trih Halil Hamid Pascha Sadeh Arif Bey, jetziger Kasesker; Numelien und Praͤsident des Corps der Ulemas, Sehin el! din Efendi, erster Imam des Serails und Titular-Kasesker Rumelien, die Minister des Innern, der Finanzen, der alls h

März 1879 auszesprochenen und gerechtfertigten M sche: „daß künftig jeder neue weitlaͤuftige Gesetz-Entwurf in ; 1 noͤthigen Anzahl gedruckter Exemplare vor der ann, Uickkehrte, schenkte er als Zeichen als nur immer moͤglich, an hhʒet Efendi sein Portrait in eine

zuͤrdenträger, nämlich Arif

ster um sich.

eingeladen. Die jungen Prinzen kehrten gegen Abend in Palast zuruͤck. Die Pascha's, die Ulema's und die Mini— blieben die Nacht uͤber bei dein Ober-Arzt, nachdem sie am nach sehr huldvoll vom Sultan waren J der Bruder des Ober— ies, Esseid Mehemet Abdullah Efendi, sein Enkel, und Chay— ah Efendi, sein Neffe, erhielten die Erlaubniß, dem Sultan e Huldigungen darzubringen. Ehe Letzterer in den Palast seines Wohlwollens dem r reichen Einfassung von

pirthung in seinem Landhause von ihm anzunehmen. Der ihm zu gleicher Zeit an, daß

Mo⸗

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[ fortfuͤhren solle. Said Pascha ist zum General der ersten Linien-Kavallerie— ade ernannt worden und hat sich am 13ten d. M. an der tze des ten von Riza Bey kommandirten Regiments und r Artillerie Battkrie in Marsch gesetzt, um sich unter die fehle des Feldmarschalls Hussein Pascha zu stellen. Am 20sten das ebenfalls zur ersten Brigade gehörige und vom Oberst herif Bey kommandirte 2te Garde -Kavallerie Regiment nach nem Bestimmungsort auf. Das 4àte Linien-Kavällerie⸗Regiment, unter dem Kommando z Oberst Reschid. Bey, welches zu Sophia in Garnison stand, tt kurzlich Befehl erhalten, sich nach Konstantinopel zu bege⸗ n, ind ist hier angelangt. Auch an das vom Bbetst Arif Bey sijzte äte Linien-Infanterie-⸗Regiment, welches zu Adriano— szarnisonirte, ward ein ahnlicher Befehl erlassen, Und das te, bund 4te Bataillon desselben sind unter dem Kommando senes herfen bereits angekommen. Das 1st Bataillon war unter die fehle des Großwesirs detaschirt worden, wärd sich jedoch auch shan das Regiment anschließen, welches mit allem Nöthigen sehen werden soll, um den Feldzug mitzumachen, und sich zum [bruch bereit halt. ?

Die 3 hier kasernirten Bataillone haben fdem Waffenplatz vor dem Palast des Seraskiers mehrere moͤber ausgefuhrt und sich den Beifall des Seraskiers er— ben.

Schukei Efendi, einer der Serails-Beamten, ist dem kuͤrz— h zum Wesir und Statthalter von Trikala ernannten Mustaͤ— Nuri Pascha als Privat-Schatzmeister beigegeben und zu⸗ iich mit dem Ehrentitel eines Chodschakjan des Divans belie— worden.

Der Sultan hat den Ali Javer Bey, ehemaligen Schatz sster des jetzigen Statthalters von Bagdad, Ali Pascha, zum sidschi Baschi ernannt. Fruͤher hatte derselbe den Auftrag sibt, den Ex-Statthalter von Bogdad nach den in jener Pro z vorgefallenen Ereignissen an den diesem Letzteren angewiese Aufenthaltsort zu geleiten, und sich dann nach Konstantino— (begeben, wo er sich noch jetzt befinde.

Auf besonderen Befehl des Sultans hatte die Regierung verstossenen Jahre den Einwohnern von Dobrotza eine be— htliche Summe als Beihuͤlfe gewährt, um ihnen die Mittel 1Anschaffung der nothwendigsten Ackergeraͤthschaften und zur stteitung der Aussaatkosten zu erleichtern. Diese Unterstüͤtz ung nach dem Kriegsunheil, welches diese Provinz betroffen hatte, säe ackerbauende Bevoͤlkerung eine höchst schaͤtzbare Wohl— sh weil sie sich nun wiederum dem Feldbau widmen und neuen ichhum in einem so fruchtbaren, aber durch die kriegfuͤhren— Armeen zwei Jahre lang verwuͤsteten Lande produziren konnte. m diesem Jahre haben die Bewohner von Dobrotza doppelt so ih ausgesaͤt, als im vorigen; aber ihre Huͤlfsquellen waren er sipft und konnten die Kosten der Ernte nicht bestreiten. Sie ten daher in einer Adresse an die Regierung um eine meue nterstuͤtzung, unter der Bedingung, daß sie dieselbe in Getreide m Marktpreise zurückzahlen wollten. Schatz hat ihnen mnach zu -den fruͤheren 60 Beuteln 5 C6000 Piastern ch eine neue in 1600 Beuteln oder 500,009 Piastern beste nde Beihuͤlfe bewilligt, welche unter die Ackerbauern, je nach

Der oder

m Gebiet, welches ein jeder bebaut, vertheilt werden soll. i .

Die Zeitungen von Kalkuttg enthalten mehrere Mit“ silungen uͤber die Operationen gegen die aufruhrerischen Colen der Cholen), die sich jedoch mitunter einander selbst wider kechen, und woraus ungefähr Folgendes zu entnehmen ist:

Der Distrikt, in welchem diese Eolen wohnen, heißt Tschota

sizpore; sie nennen sich Danga-Colen zur Unterscheidung vor

lurka⸗Colen, welche in den benachbarten mn. Beide Staͤmme zeichnen sich durch ine gaͤnzliche Nicht— iching der Eigenthumsrechte aus und greifen bei dem gering fn Anlaß zu den Waffen. ßviel Kleider, um ihre Bloͤße zu bedecken, und ihre sabeiteten Waffen bestehen aus Bogen, Pfeilen und halbmond: migen Streitaxten. So gelingt es ihnen zwar leicht, ihren fn so uncivilisirten Nachbarn Furcht einzujagen, aber dem klein— m Corps disciplinirter Truppen konnen sie nicht Widerstand sen. Uebrigens sind sie durch Heirathen so unter einander ichwägert, daß eine Beleidigung, die irgend einem Einzelnen herfaͤhrt, zugleich als eine Kraͤnkung des ganzen Stammes an sehen wird, der sich dann erhebt, um den Schünpf abzuwaschen. hre Oberherren sind Radschahs vom Radschpuht-Stamme. Vor niger Zeit nun hatte sich zwischen ? Colen aus Singbuhm beieinem kchhandel ein Streit erhoben, und da die Beamten des Radscha hs, nder einen Partei bestochen, der ukundigte die letztere, nachdem eine ihrer Frauen noch obenein w grausam behandelt worden war, die ihr widerfahrene Belei— nung ihrem Stamm, der sich alsbald erhob und einen Vertil— ngstrieg gegen die Unterdrücker begann. Dies war der Ur— nung des Aufruhrs, nicht aber, wie es anderen Verichten zu— ige hieß, der Opiumbau und die auf geistige Getraͤnke gelegte leuer, denn die Colen bauen in ihrem Lande keinen ohn, und die neue Erhebungsart m jedes Haus 4 Annas entrichten mußte, hatte sogar den Iten! Beifall unter den Eingeborenen gefunden. Als die In lrection einmal gusgebrochen war, griff „der Brand sehr bald

7 ganzen

orf zu Dorf, metzelten alle Vornehmen und Auslaͤnder nieder zwangen jeden Colen durch die Furcht vor augenblicklichem de mit ihnen gemeinschaftliche pohner, stets bereit, zu den Waffen zu greifen und sich auf isten ihrer minder zahlreichen und friedlicheren Oberen zu be—

anderen Unrecht thaten, so

der genannten Steuer, in⸗ unter Anderen der Marine-Zoll-Einnehmer dieser Stadt, Sen—

Die Empoͤrer zogen sengend und brennend von

Distrikten ansässig

Sie sind äußerst arm, haben kaum! ganz roh,

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reichern, begannen einen grausamen und barbarischen Krieg, von dem sie nicht eher abließen, bis der Capitain Wilkinson und Herr Cuthbert, die beiden Kommissarien dickes Distriktes, mit ungefähr 1060 Mann von dem Ramgur-Bataillon nebst einem Geschuͤtz anlangten. Der ungluͤckliche Ausgang einiger von den 3 4100. Mann zahlenden Aufruͤhrern gegen Capitain Wilkin⸗ sons Position unternommenen Angriffe machte einen entmuthi⸗ genden Eindruck auf sie. Sogleich kehrten mehrere Doͤrfer zur Unterwuͤrsigkeit zuruͤck. Allein diese Leute hatten zu großen Ge— schmaͤck an einem zuͤgellosen Leben gefunden, um es so. bald auf⸗ zugeben, und der großere Theil der Empoͤrer fuhr daher in sei—⸗ nem Treiben weiter fort. Nach anderen Bexichten soll die Grausamkeit der sogenannten Semindars gegen die Colen, na—⸗— mentlich ihre Ungerechtigkeit bei Eintreibung der Zoͤlle, wobei sie meistentheils auf ihre eigene Rechnung mehr als gesetzmaͤßig erxpreßten, zu dem Ausbruch der Empoͤrüng beigetragen haben. Diese. Semindars haͤtten sodann die Capitaine Wilkinson und Maltby uͤberredet, daß die Colen einen Angriff gegen ihre Trup— pen beabsichtigten, und daß sie mit der Regierung der Compagnie

und den oͤkonomischen Maßregeln des Lord Bentinck unzu⸗ frieden, seyen. Im Anfange des Monats Februar ruͤckte ne Streitkraft, bestehend aus Infanterie, Kavallerie und

Artillerie, gegen die Graͤnze von Tschota Nagpore vor und traf zu Petowreah ein. Die Insurgenten hatten das Dorf Gendschuh angegriffen und der Semindar desselben sie zwei— mal zuruͤckgeschlagen. Die Radschahs der umliegenden Distrikte zeigten die groͤßte Bereitwilligkeit, die Regierung in den Kampf gegen die Rebellen mit Truppen zu unterstuͤtzen. Das Ihste Infanterie-Regiment traf auf seinem Marsche nach Petowreah am 9. Februar mit einem Insurgentenhaufen von etwa 2006 Mann bei Tihkuh, 90 Englische Meilen von Schihrgattih, zu⸗ sammen und toͤdtete eine große Menge derselben. Die Aufrůh⸗ rer zeigten sich immer in Corps von 2 4000 Mann, stan— den still, sahen sich um und schwangen ihre Streitaͤxte, wenn sie noch eine halbe Meile von den Englischen Truppen entfernt wa— ren; sobald diese aber sich ihnen naͤherten, zogen sie sich zuruck, und wenn eine Charge gegen sie unternommen wurde, stoben sie nach allen Richtungen aus einander und fluͤchteten sich in Schluch—⸗ ten und Suͤmpfe, wo die Kavallerie sie nicht erreichen konnte. Viele angesehene Familien in dem Distrikt Nagpore waren durch die Streifzuͤge dieser Pluͤnderer in wenigen Tagen an den Bettelstab gebracht worden; der ganze Distrikt glich einer Einoͤde; die Colen allein waren maͤchtig und suchten ihre Raäͤubereien nach allen Seiten hin uͤber den Distrikt hinaus bis Palamoh, Dschongel Mihals, Gaugpore und Hassorut Ramgur auszudehnen; allein sie wurden zuruͤck⸗ gehalten und von Englischen Truppen gaͤnzlich umringt. Am 14. Februar fand ein ernstliches Gefecht statt. Capitain Impey marschirte mit 4 Compagnieen vom 56sten Regiment und einem Trupp des 3ten Kavallertie⸗Regiments von Schihrgattih ab und uüberraschte die Insurgenten in dem Dorfe Sillagahn. Er fand sie ziemlich stark an Zahl und von Buhduh Buggut, einem der unternehmendsten nnd einsiußreichsten Colen in diesem Theil der Provinz, befehligt. Es gelang ihm, diesen Haͤuptling, so wie 7 einer Soͤhne und einen seiner Neffen zu toͤbten und sein Weib gefangen zu nehmen. Die Anhaͤnger desselben sollen den ver— zweifeltsten Widerstand geleistet haben. Es wurden ihrer jedoch 1350 getoͤdtet, ohne daß Capitain Impey's Truppen den geringsten Verlust erlitten, Am Abend vor diesem Angriff auf Sillagahn waren zwei Streif⸗-Corps, bestehend aus . ruuͤhrerischen Dorfer Djuhrih-Nudschrih und Garrih, beide in ganz entgegengesetzter Richtung, detaschirt werden. Sie hatten beide glücklichen Erfolg. Am läten fruͤh Morgens uͤberfielen sie die Dorfer, toͤdteten alle sich widersetzende Einwohner und mach— ten ein jedes zwischen 30 und 40 derselben zu Gefangenen. Man fand es für noͤthig, ein kleines Dorf durch Feuer zu zerstoͤren, weil die Einwohner durchaus ihre Wohnungen nicht verlassen wollten; einer der Letzteren ging damit Um, als er mit Gewalt aus seinem Schlupfwinkel vertrieben wurde, den das eine Streif— Corps kommandirenden Lieutenant Corner zu toͤdtenz er rannte mit der Streitart auf ihn los, ward jedoch' von diesem mit dem Pistol durchschossen, ehe er ihn erreichen konnte. Der Charak⸗ ter dieses Aufstandes zeigt sich vorzüglich darin, daß die Colen alle Häuser der Vornehmen verbrannt und ihre eigenen Huͤtten mit Lebensmitteln und Geraͤthschaften angefuͤllt haben. Es ist eine Insurtection des niedrigen Volks gegen die hoͤheren Klassen. Man glaubt allgemein, daß nur durch die strengsten Maßregeln die Ruhe und Ordnung wieder hergestellt werden kann, und daß hier Handlungen vonnoͤthen sind, die in anderen Faͤllen als bar— barisch und unmenschlich erscheinen wurden. In der letzten Zeit war es den Colen sogar schon gelungen, auch Ramgur Ünd Tosih zu verwuͤsten und in Palaimoh Anhang zu finden, denn obgleich die Bewohner dieses letzten Distrikts sich, gegen sie ge— rüstet hatten, so bemächtigte sich doch ihrer beim Andringen der CTolen ein panischer Schreck; die Vornehmeren flohen, und aus der niedrigen Klasse schlossen sich viele ihren Raubzuͤgen an. Bis jetzt hat man jedoch unter den gefangen genommenen Eolen inen von dem Stamm Lurka bemerkt; sie gehoͤrten alle zu Dangas.“

noch ke

den

Merxik s.

Die Zeitung van Philadelphia meldet, daß Santana's Secretair, J. Cestello, in Philadelphia angekommen ist, mit dem Anerbieten von Seiten jenes Chefs an den General Pedrazza, ihn nach Mexiko zu begleiten und auf den Praͤsidentenstuhl wie der einzusetzen. Dieselbe Zeitung enthalt folgendes Schreiben aus Mexiko vom 5. Juni: ist Alles hier im Stocken, und die fruͤhere Thaͤtigkeit wird nicht eher wieder eintreten, als bis unsere inneren Zwistigkeiten erledigt sind. Der Krieg wuͤthet noch immer, und die Regierung verliert immer mehr an Boden.

6 s „Noch

Briefe aus Vera-Cruz bis zum Iten berichten, daß Santana die Regierungs-Truppen auf ihrem Rückzuge in der Naͤhe von

Jalapa eingeholt habe und im Begriff gewesen sey, dieselben anzugreifen. General Montezuma hatte die unter dem Kom— mando des General Teran befindlichen Regierungs-Truppen zum Rückzug von Tampico genoͤthigt.“ Ferner giebt die genannte Zeitung ein Schreiben aus Tampico vom fl. Juni folgenden Inhalts: „Alle Spanier, mochten sie nun in dem Verbannungs—⸗ Gesetz eingeschlossen seyn oder nicht, sind von Montezuma aus unserer Stadt vertrieben worden. Einige haben sich nach Neu— Orleans gewendet; dasselbe thaten mehrere angesehene Mexikaner,

nor Miconi. In unserem Ort herrscht eine voͤllige Verwirrung; alle Geschaͤfte liegen danieder, und die Aufruͤhrer haben so we— nig Geldmittel, daß ihre Truppen schon laͤnger als eine Woche keinen Sold mehr erhalten. Das Hauptquartier des General Teran befindet sich z Hacienda del Cos, 235 Leguas von hier,

Sache zu machen. Die Dorf- seine AvantGarde steht uns um 10 Leguas naͤher.“

9 nian h.

Berlin, 18. Aug. Das Amts-Blatt der Koͤnigl. Re⸗ gierung zu Potsdam enthaͤlt nachstehendes Ministerial-Restript in Bezug auf die amtlichen Verpflichtungen der Kreisphysiker: Des Koͤnigs Majestaͤt haben die Fraͤge wegen des Umfanges der amtlichen Verpflichtungen der Kreis-Physiker, uͤber welche seit langerer Zeit Verhandlungen zwischen den Ministerien stattgefunden haben, auf den Vortrag des Koͤnigl. Stagts-Ministeriums, mittelst Allerhöchster Kabinets-Srdre vom 14. April d. J., dahin zu entschei⸗ den geruht, daß von den Kreis-Physikern, als solchen, keine unent⸗ geltliche Leistung begehrt weden darf, die ihnen nicht als Organen der Medizinal⸗ und obltegt, daß sie dagegen in ihrer Eigenschaft als praktische Aerzte, auch' in Beziehung auf die Armen⸗Kuren, denselben Verbindlich teten unterworfen find, die jeder Arzt nach dem bei seiner Promotion und Approbation zu leistenden Eide mit seinem Berufe uͤbernimmt. Demgemaͤß sind die Physiker, als, solche, zu allen ihnen übertragenen, zum Ge⸗ biete der Medizinal- und Santaͤts Polizei gehbrenden Geschaͤften von Amts wegen verpflichtet und haben daher solche ohne Ausnah⸗ me an ihrem Wohnorte unentgeltlich, bei damit verknüpften Reisen aber gegen die ihnen dafuͤr bewilligte reg lementsmaͤßige Verguti⸗ gung zu verrichten. Was dagegen die kurative Behandlung armer Kranken betrifft, so sind die Kreis-Physiker in dieser Beziehung, der oben gedachten Allerhöchsten Bestimmung gemaͤß, allen ubrigen praktischen Aerzten ganz gleich gestellt, daher durch ihre Stellung als Pbysiker von der allen praktischen Aecrzten gemeinsam hierunter obliegenden Verpflichtung nicht entbunden, eben so wenig aber auch zur unentgeltlichen Behandlung armer Kranken von Rechts wegen verpflichtet. Es finden vielmehr die in Bezug hierauf durch die gemeinschaftliche Cirkular⸗Verfuͤgung der Königl. Ministerien der geistlichen 3c. Angelegenheiten ünd des Innern und Fer Polizei vom 10. April 1821 erlassenen Bestimmungen auf die Kreis⸗Physt⸗ ker, so wie auf alle uͤbrige praktische Aerzte, eine gleiche Anwendung. Dieser Grundsatz ist allgemein guͤltig und erstreckt sich mithin auch auf die kurative Behandlung einzelner Kranken bei anste kenden Krankheiten, so wie auf die Kur der in gefaͤnglicher Haft befind lichen Personen. In Betreff der den Kreis-Physikern zu uͤber⸗ ragenden gerichtlich medizinischen Verrichtungen verbleibt es uͤbri— gens, bis auf weitere diesfalls zu erlassende Festsetzungen, sowohl fuͤr den Fall, daß diese Geschäfte von den Kreis-Physikern an ihren Wohnorten ausgeführt werden, als fuͤr den Fall einer dadurch er forderlichen Reise, bei den Bestimmungen des Gesetzes und der Tare vom 21. Juni 1815. Der Königl. Regierung werden diese Be= stimmungen zur Nachachtung und mit dem Auftrage bekannt ge— macht, solche durch das Amtsblatt zur oͤffentlichen Kenntniß zu bringen. Berlin, den 30. Jun 1632. ö Ministerium der geistlichen, Unterrichts. Ministerium des Innern und Medizinal-Angelegenheiten. und der Polizei. v. Alten st ein. v. Brenn. Duri, init erzum. w v. Kamptz. Muhler An die Königl. Regierung zu Hate,

. In den Gesammt-Sitzungen der Koͤnigl. Akademie der Wissenschaften sind in den Monaten Juli und August folgende

259 und 100 Mann, gegen die auf⸗

Abhandlungen gelesen worden:

Am 12. Juli: Herr Erman uͤber einige paradoxe Erschei— nungen beim Arragonit.

Am 19. Juli: Herr Kunth uͤber einige Aubletsche Pflan⸗ zen-Gattungen.

Am 26. Juli: Herr Purkinje uͤber die Physiologie der menschlichen Sprache, vorgelesen von Herrn Erman.

Am 2. August: Herr Schleiermacher Fortsetzung seiner ,, . üͤher den Begriff der Kunst. m 16, August: Herr Ideler uͤber die Zeitrec . . Zeitrechnung von Chatäâ und Igur— 3 ,

Die Me seh et Zeitung vom 15ten d. M. enthalt eine Aufforderung des Ober-Praͤsidenten der Provinz, Herrn Flott- well, zur Stiftung einer Blinden / Unterrichts⸗Anstalt in Pysen Den Grund dazu hat ein Menschenfreund dadurch gelegt daß er am Geburtstage Sr. Majestaͤt des Koͤnigs dem Herrn Ober. Praͤsidenten eine Summe von 2000 Gulden in Polnischen Pfandbriefen zu jenem milden Zwecke mit dem Wunsche einge⸗ sandt hat, daß zum nächsten dritten August in der zu bildenden Anstalt eine Staͤtte des Trostes fuͤr diejenigen Armen geöffnet seyn moͤge, deren Augen fuͤr alle Freuden und alle Gaben des Lichts verschlossen sind. Der Herr QOber-Praͤsident ersucht da— her die Landwirthe und Stadt-Behoöͤrden, so wie die Dekane und Superintendenten, die Theilnahme fur diese Sache noch besonders , damit durch Geldbeiträge der Stiftungs Fonds dergestalt erhoͤht werden moͤge, daß die menschenfreund⸗ liche Absicht des ersten Gebers so bald als moglich ins Leben treten konne. ;

n ,,,, Den 18 August 1832. Amtl. Fonds und Geld. Cours - Zettel. (Prem ss. Cour.)

I rt. ] Geld. ] e , d.. St. · Schuld. Sch. 4 I I 937 IJ Osipr. Psanᷓpr Q 99 Pr. Enęl. Anl. 18 5 103 , n. , . n 1051 . Pr. Eng]. Anl. 22 5 . Kur- u. Neum. du. 4 i] Pr. Eng- Obl; 50 4 88 S3 Schlesische do. 4 io] Kurm. Obl. m. C. 4 22 Rest. C. d. KE- u. N 2] 33 ö. Neum. Int 3. 4 92 7480h. 4 n 33 . erl. Siadt- ßig. 4 533 3 ö, Königshg. do. ͤ 4 9g4 934 . Elbinger do. . 947 Illoll. vollw. Dab. 18 anz. do. in Th. 341 * Nene dite. 13 ö . Pfandhr. 4 973 97 Friedrichsd'oar . 13 13 Grosshz. Pos. do. 4 100 1Diseonto . . .. ; . 4 . 1 ĩ wehen gen. J ö Bries. Geld. w 25 EI. Kurz 286 . dito w 2 , . ö Mt 4 ii ä Q dd Iss09 Mk. 2 Mt. . J 1181 3 Mt. . . J w . 2 Mt. . ai R w 2 t 103 3 ö 1990 Ih. 2 Mt 99 33 , 109 ThI. * . ar Si Franke n ,, nse 132. 8 Petersburg BRN. 100 Kbl. 3 Woch ö Een. VWarschau 600 FI. . . ö *

68 Anl. 63. Oest. 53 Met. dz. Kuss. (y. 833) 18271.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam.

13. August. Schul Ii 3

58 neue do. S833. Kanz. Biss. 17 ; 8

161 86.

Nied. wvirkl.

97.

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