1832 / 233 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

unb mit Ausnahme der erwähnten zwei Fragen hatten alle Zeu— gen sich bejahend geaͤußert. Die Verhoͤre wurden hierauf zum Druck verordnet. Auf den Antrag des Lord Althorp ver— tagte sich hierauf das Haus bis zum künftigen Mittwoch.

Oberhaus. Sitzung vom 13ten Aug ust. Lord Teynham uberreichte eine Bittschrift einiger Einwohner der Grafschaft Mano gegen die Bill zur Umwandlung der Zehnten in Irland. Er behauptete, daß, wenn man die Zehnten in Irland unter irgend einer Form bestehen lasse, die Einsammlung derselben im⸗ mer militairische Huͤlfe erfordere, und daß diese dreimal mehr, als der Betrag der Zehnten ausmache, kosten wuͤrde. Dabei! sagte er, „fallt mir die Drohung ein, welche Ludwig XIV. ge⸗ gen den Algierischen Gesandten ausstieß, daß er namlich eine Flotte und Armee absenden wolle, um Algier zu zerstoͤren. Der Gesandte fragte, wie viel es wohl Sr. Majestaͤt kesten wuͤrde, diese Drohung in Ausfuͤhrung zu bringen; und als man ihm sagte, daß es dazu nur einer Million baaren Geldes beduͤrfe, entgegnete er, daß, wenn Se. Majestaͤt die Gnade haben woll— ten, ihm nur die Haͤlfte der Summe auszahlen zu lassen, er da— fur Sorge tragen wuͤrde, daß in Algier kein Stein auf dem anderen bleiben solle, So wuͤrde auch in dem vorliegenden Fall die Regierung viel billiger fortkommen, wenn sie, statt sich mi— litairischer Huͤlfe zu bedienen, lieber die Zehnten bezahlte.“ Auf den Antrag des . von Lansdowne erhielt indessen die Bill zur Verwandlung der Zehnten in Irland die dritte Lesung und passirte. Verschiedene Bills gingen durch den Ausschuß und sollen morgen die dritte Lesung . Graf Grey erhob sich, und trug auf die zweite Lesung der Bill in Betreff der Griechischen Convention an. Er aͤußerte sich dabei im Wesentlichen folgendermaßen:

„Was auch die Politik der fruͤheren Verwaltung gewesen seyn mag, so kann nicht geleugnet werden, daß sie sich in die Angelegen⸗ heiten Griechenlands gemischt hat, und daß wir daher veryvflichtet sind, alle Bemuhungen, die mit den Interessen Englands verträg⸗ lich sind, aufzuwenden, um jenes Land seinem gegenwartigen angt⸗ chischen Zustande zu entreißen. Die vorige und die gegenwaͤrtige Verwaltung sind gleich thaͤtig in ihren Anstrengungen gewesen, eine Regierung zu errichten, unter welcher Griechenland die Segnungen der Ehre und Ruhe genießen koͤnnte. Als der erste Versuch zu ei⸗ nem solchen Arrangement gemacht wurde, kam man dahin überein, daß die Krone von Griechenland dem gegenwartigen König der Belgier gegeben werden sollte. Da dieser Versuch fehlschlug, so mußte aüf die Wahl eines anderen Souverains gedacht werden, und in Folge eines uebereinkommens der Regierung mit den Regierungen Rußlands und Frankreichs wurde beschlossen, dem Prinzen Otto von Bayern den Thron Griechenlands anzubieten. Man hat gegen diese Wahl Einwendungen gemacht, und ich gebe zu, daß einige derselben nicht ganz ungegruͤndet sind; so z. B. die Min⸗ deriaͤhrigkeit des Prinzen und die Verschiedenheit der Religion. Aser ich glaube, daß dies die einzige Wahl war, die den vereinig—⸗ ten Maͤchten uͤbrig blieb; denn sie kennen keinen Prinzen, der sich zur Annahme der Krone veranlaßt finden koͤnnte, und nicht zu gleichen oder noch uͤberwiegenderen Einwendungen Anlaß geben würde. Es sind Gründe vorhanden, die mich ju dem (Glauben veranlassen, daß die Wahl des Prinzen Otto sich als zweckmaͤßig und passend erweisen wird. Von dem Beginn des Kampfes an, welchen das Griechische Volk fuͤhrte, um das Tuͤrkische Joch ab⸗ zuschuͤtteln, hat der König von Bayern das größte Intereffe an ih—⸗ ren Anstrengungen genommen; dies wird bei dem Volke, über das sein Sohn herrschen soll, eine Empfehlung seyn. Der König von Bayern hat im Namen seines Sohnes den Vorschlag der drei Maͤchte angenommen, und zur Ausfuͤhrung der Convention bedarf es nur noch der Genehmigung des Parlamentes zu der An⸗ leihe fuͤr die neue Regierung, ohne welche es uns unmoͤglich scheint, die Errichtung derselben bewirken zu können. Das Ganze unserer Verantwortlichkeit belauft sich auf 800,000 Pfd. Sterling, und wenn wir selbst diese Last wirklich übernehmen mußten, was keinesweges wahrscheinlich ist, so konnte doch das Land billig erweise sich der Erfuͤllung einer uͤbernommenen Verbindlichkeit nicht un⸗ terziehen. Von der Anleihe wird eine Summe von 50000 Pfund Sterling an die Tuͤrkei, als Entschaͤdigung fuͤr die Bewilligung besserer und ausgedehnterer Graͤnzen, bezahlt werden. Unter all diesen Umstaͤnden, und da durchaus kein Verlust wahrscheinlich ist, wird das-Haus, wie ich zuversichtlich hoffe, die zweite Lesung der Bill genehmigen⸗“ . .

. Herzog von Wellington äußerte einige Bedenklich— keiten uͤber die Erklarung des Franzoͤsischen Ministeriums hin— sichtlich des Zuruͤckziehens der Franzoͤsischen Truppen aus Morea, die ihm im Widerspruch mit dem Geist der Protokolle zu seyn schiene, indem in jener Erklaͤrung der Vorbehalt ausgedruckt wurde, ein besonderes Uebereinkommen mit der Griechischen Re⸗ gierung abschließen zu wollen. Graf Grey sagte, daß kein Grund vorhanden sey, zu zweifeln, daß die Franzoͤsischen Trup— pen gleich nach der Ankunft der Bayerischen zuruͤckgezogen wer⸗ den wurden. Die Bill erhielt hierauf die zweite Lesung. Demnaͤchst ging 3. Bill uͤber Faͤlschungen durch den Ausschuß, worauf sich das Haus vertagte.

ö Sitzung vom 14. August. In der heutigen Sitzung kam nichts von Bedeutung vor. Ueber die Bills wezen der Partei⸗Prozessionen in Irland und wegen der Griechischen Convention wurde der Bericht erstattet, und die dritte Lesung auf morgen angesetzt. Der Bericht uͤber die Bill wegen Faͤlschungen veranlaßte einige Eroͤrterungen, weshalb der Tag für die dritte Lesung derselben noch nicht bestimmt werden konnte.

London, 15. Aug. Am Sonnabend Nachmittag nahmen der König und die Königin in Begleitung der Herzogin von Gloucester und der Prinzessin Auguste die Gegend des Lagers in Augenschein, und kehrten dann nach dem Schlosse von Wind⸗ sor zuruͤck. In St. George's-⸗-Hall wurden große Vorberei⸗ rungen zu dem Diner am Geburtstage der Koͤnigin getroffen. Es sollen A0 Personen dazu eingeladen worden seyn.

Vorgestern fand in Windsor eine militairische Feierlichkeit

statt. Der König uͤberreichte namlich dem Garde⸗Regiment der Blauen in Person eine neue Fahne. Punkt 12 Ühr trafen Ihre Majestaͤten nebst Gefolge in acht vierspaͤnnigen Wagen auf dem Parade⸗Platz ein. In dem ersten Wagen saß der Köͤ— nig in Feldmarschalls-Uniform, der Herzog von Cumberland, der Herzog von Gloucester und der i . George von Cumberland. In dem zweiten die Königin, die Prinzessin Auguste und die Herzogin von Gloucester. Nachdem das Regiment ein Quarrs gebildet hatte, stie der Koͤnig aus, und uͤberreichte dem Oberst Hill mit einer passenden Rede die Fahne, der dieselbe entgegen— nahm und im Namen des Regiments fuͤr die erzeigte Ehre pflichtmäßigen Dank abstattete. Spaͤter ließen 3 M. die Truppen bei 34 voruͤber defiliren und kehrten um 3 Uhr nach Windsor zuruck. Das Wetter war sehr schoͤn, und der ZJudrang von Menschen so groß, wie man sich' solches seit undenklichen Zeiten nicht erinnert.

Morgen werden der König und die Königin in London er— wartet. Se. Masestaͤt wird im St. James, Palast ein Lever halten, und dann, wie man glaubt. das Parlament in Person

orogiren.

ian, . glaubt hier der Ruͤckkehr des Fuͤrsten Talleyrand am 10ten k. M. entgegensehen zu durfen. Der interimistische Fran⸗

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oͤsiche Gesandte am hiesigen Hofe, Baron Durand v. Mareuil, . vorgestern eine nn e mit dem Marquis von Pal— mella. Von Lord Durham, außerordentlichem Botschafter bei Sr. Majestaͤt dem Kaiser von Rußland, sind gestern durch einen Courier Depeschen an Lord Palmerston und den Grafen Grey angelangt. . Die hiesigen Blatter enthalten einen sehr ausfuͤhrlichen Bericht uͤber den (auch von uns bereits erwahnten) ehrenvol— len Empfang, welchen Se. Maj. der Kaiser von Rußland dem Lord Durham bei dessen Ankunft in Kronstadt, so wie spaͤterhin in St. Petersburg und Peterhof zu Theil werden ließ. Wir behalten uns vor, von diesem interessanten Bericht einen Aus— zug zu geben.) Die Times enthaͤlt folgende Nachrichten aus Falmouth vom 109. August: „Heute Morgen um 10 Uhr ging hier das Dampfschiff „Hermes“ vor Anker, welches Lissabon am 4ten und Porto am ö5ten d. M. verlassen hat. Die Nachrichten, welche dasselbe mitbringt, sind nicht unwichtig und lauten im All— gemeinen guͤnstig fuͤr Dom Pedro. Obgleich derselbe Porto noch nicht verlassen hat, so gewinnt er doch durch sein laͤngeres Verweilen daselbst so sehr an Kraft, daß er bald im Stande eyn wird, seinen Marsch gegen Lissabon antreten zu konnen,. Die Zahl der Deserteure, welche taglich in Porto eintreffen, soll sich auf 2 bis 300 belaufen. Von den Milizen kehren viele, wegen Mangel an Lebensmitteln nach Hause zuruͤck. Die Armee Dom Pedro's soll am 5. August bereits auf 13,000 Mann angewachsen seyn. Acht vom Admiral Sartorius vor Lissabon genommene Schiffe liegen bei Porto, der Werth ihrer Ladun— gen belaͤuft sich auf 120,000 Pfund Sterling. Am Aten um Mitternacht hoͤrte man am Bord des Englischen Geschwa⸗ ders ein scharfes Schießen; und bei Anbruch des Tages sah man den Admiral Sartorius unter dem Winde mit seinem ganzen Geschwader, und eine von Dom Miguels Briggs, die mit vollen Segeln dem Hafen zueilte; von dem Rest der Flotte Dom Miguels war nichts wahrzunehmen. Naͤhere Berichte waren noch nicht eingegangen. Diejenigen Divisionen der Armee Dom Miguels, welche unter dem Befehl des Sir John Camp⸗ bell stehen, haben, wie es heißt, ein solches Mißvergnuͤgen an den Tag gelegt, daß der General sich veranlaßt gefunden hat, seine Entlassung einzureichen, und nach Lissabon zuruͤckzukehren. Dom Miguel hat Befehl gegeben, Coimbra zu befestigen. Ge— neral Povoas, der Befehlshaber der 2ten Division, ist abgesetzt worden, und in Lissabon hieß es allgemein, er sey zu Dom Pedro uͤbergegangen. (Vgl. den Artikel Portugal.)

Der Morning-Herald theilt ein aͤlteres Schreiben aus Lissabon vom 1. Aug. mit, worin es unter Anderem heißt: „Der beste Bericht, den ich uͤber den Zustand und uͤber die Lage der Armee Dom Miguels erhalten konnte, ist folgender:; Kavallerie, 12 Regimenter 500 Mann ... 6,000 Mann Infanterie, 24 J Jaͤger, 12 à 800 g, 600

34, 800 Mann davon in den Garnisonen 16,000

bleiben 24, 800 Mann disponibler Truppen. Diese sind in fuͤnf Divisionen getheilt. General Santa Martha kommandirt eine nahe bei Porto; eine andere eben daselbst kommandirt der General Povoas; die dritte in oder bei Mafra hat Befehl erhalten, sich mit den obigen u vereinigen; die beiden andern stehen in und bei Lissabon. as Hauptquartier ist in Cachias. An Milizen stehen 18 Re— gimenter oder 35,000 Mann auf dem Papier, davon können aber hoͤchstens 5009 als dazu geeignet, ins Feld zu ruͤcken, betrach— tet werden. Drei Regimenter Infanterie sind am vergangenen Sonntage von Lissabon nach dem Norden abgegangen, und Ge⸗— neral Sir J. Campbell wurde in groͤßter Eile nachgesandt, um sich mit Santa Martha und Povons n verbinden. Einige sagen, um das Kommando zu uͤbernehmen. Wer die beiden Portugiesischen Generale kennt, sagt, daß sie sich diesem Arrangement nicht unterwer⸗ fen wuͤrden. Ganz besonders thaͤtig zeigt sich in Lissabon der dortige Polizei⸗Intendant, der durch bewundernswuͤrdige Vorkehrungen die Stadt in dem Zustand der vollkommensten Ruhe zu erhalten weiß. Der einzige beklagenswerthe Vorfall, der sich seit der Landung Dom Pedro's ereignet hat, trug sich bei einer Pro⸗ zession der Behörden von Beiro Alto zu; es wurden namlich in einem Streit zwei Leute getoͤdtet, die sich geweigert hatten, die Huͤte abzuziehen.“

Folgendes sind, einem Anschlag auf Lloyds zufolge, die Na—⸗ men der vom Admiral Sartorius vor dem Tajo genommenen Schiffe: „Nova Paqueta“ von China; „Louisa“ von Fernam⸗ buck; „Expert“ von Para; „Nova Diana“ und „Constante ebendaher; „Sao Manoel“ von Fernambuck; „Flintio Eliso“ von Pargiba; „Antoine“ von Hamburg; „Hopa“ von Rotter⸗ dam; „Sarah“, „Feur Sisters“ und „Camilla“ (Britische Schiffe) von St. Michael.

In dem neuesten Blatte der Times liest man: „Wir ha— ben ein Schreiben eines achtungswerthen Britischen Kaufmanns aus Lissabon vom 4ten d. gesehen, worin er meldet, daß er kurz vor Abgang der Post die Nachricht erhalten, daß die Garnison der Festung Almeida sich fuͤr Donna Maria erklart. und die Fahne der jungen Koͤnigin aufgesteckt habe. Fuͤr die Sache selbst koͤnnen wir uns nicht verbuͤrgen, wohl aber fuͤr die Respektabi— litaͤt unseres Berichterstatters.“

Nachrichten aus Edinburg zufolge, befindet sich Sir Wal⸗ ter Scott noch in demselben gefährlichen Zustande, der schon ei— nige Tage lang ohne die geringste bemerkbare Veranderung dauert.

Der Morning-Herald wuͤnscht dem Lande zu den Aus— sichten auf eine vortreffliche Ernte Gluͤck, und knuͤpft daran Be— trachtungen uͤber den wohlthaͤtigen Einfluß dieses Umstandes auf den finanziellen Zustand des Landes.

In dem Boͤrsen-Bericht der Times heißt es: „Trotz der Berichte in den letzten Hollaͤndischen Briefen und Zeitungen, daß die Konferenz sich den von dem Koͤnige von Holland ge— stellten Bedingungen so sehr genähert habe, daß derselbe sich ver— anlaßt gefunden, die letzten Vorschlaͤge der Konferenz anzuneh⸗ men, und der guͤnstigen Ansicht ungeachtet, welche die Hollaͤndi— schen Politiker von dem Stand der Unterhandlungen gewonnen zu haben scheinen, wurde hier doch kein merklich guͤnstiger Ein“ fluß auf die Niederlaͤndischen Fonds bemerkt.“

Niederlande.

Aus dem Haag, 16. Aug. Die Staats Courant theilt die verschiedenen Gesetze mit, wodurch im ersten Buche des Niederlaͤndischen Civil-Koder die von den Generalstaaten geneh— migten Veraͤnderungen angeordnet werden.

In Amsterdam sind gestern nur wenige neue Cholera⸗Kranke

hinzugekommen; hier sind gestern 20 und in Rotterdam 21 erkrankt.

Bruͤssel, 16. Aug. Wegen des Maria sind heute saͤmnitliche hiesige Blaͤtter nicht erschienen. Die Luͤtticher Blätter theilen eine Adresse der Mit

der des Handels-Ausschusses, vieler Kaufleute, Eigenthuͤmer in Einwohner der Stadt Antwerpen an den Koͤnig mit, worin

Se. Maj. bitten, durchaus keine Modification des Art. 9y Traktates vom 15. Nov. zuzugeben, die der Freiheit der Sch fahrt auf der Schelde von Antwerpen bis zum Meere und yr Meere bis Antwerpen auch nur das geringste Hinderniß Weg legen koͤnnte.

Im Journal de Liege liest man: „Man vielen Seiten widersprochen, als wir aus ziemlich guter Quel anzeigten, daß der Roͤmische Hof den Antheil, den einige M glieder der Belgischen Geistlichkeit an der Revolution genomm streng getadelt habe. Jetzt meldet ein katholisches Blatt, n ein Breve an die Bischoͤfe des Koͤnigreiches Polen erlassen nn den sey, um ihnen im Allgemeinen die Pflichten der Geists⸗ keit gegen den Souverain ins , Sil es nun aber wohl moglich seyn, daß das Bberhaupt der Kitt welches die Aufruͤhrer in seinen Staaten exkommunizirt, well das Betragen der Polnischen Geistlichkeit tadelt, in Bezug Belgien Stillschweigen beobachtet haben sollte? Wie kann' r annehmen, daß der Papst in Bruͤssel gebilligt haͤtte, was n, Rom verdammt?“

D e u tes ch lan sz.

Stuttgart, 16. Aug. Se. Masjestaͤt haben sich bewogen funden, dem Stadt, Direktor, Ober⸗-Regierungs-Rath v. gn zu Stuttgart uͤber das entschlossene ruhige und feste Benehm welches derselbe bei den am Itsten v. M. dahier in Beziehn auf die Ueberreichung einer Adresse durch mehrere hie sige wohner stattgehabten Vorgaͤngen beobachtet hat, Hoͤchstihre n kommene Zufriedenheit und Ihren besonderen Bank persim zu erkennen zu geben.

Der Stadt-Direktor von Klett war es, der sich am z v. M. auf eine energische Weise der ungesetzlichen Pro entgegenstellte, die sich vom Rathhause nach dem Koͤnigl. Gh men Kabinette begab, um daselbst eine angebliche Beschwerd gen die Bundestags-Beschluͤsse abzugeben. Dem Benehmen ses Beamten ist es zu danken, daß die versammelten Einwen sofort wieder zur Gesetzlichkeit zuruͤckkehrten.

Karlsruhe, 16. Aug. Das Großherzogliche Hofgm in Mannheim hat den Studiosus Heinrich Köhler aus Ihehn wegen eines von ihm geschriebenen Artikels in dem fruͤhern schienenen „Waͤchter am Rhein“, des Hochverraths fuͤr sth dig erklaͤrt und demnaͤchst zu zweijähriger gemeiner Zuchtza Steafe und in saͤmmtliche Untersuchungs- Kosten verurthi Nach uͤberstandener Strafe ist der Verurtheilte aus dem (im zu verweisen; auch sollen alle noch vorhandenen Exemplaren „Waͤchters am Rhein“, in welchen jener Artikel sich bessmn vernichtet werden.

Frankfurt a. M., 16. Aug. Se. Excellenz der Klyig Preußische Kriegs-Minister, General der Infanterie, Herrn Hake, ist hier eingetroffen.

Die hiesige Ober-Post-Amts-Zeitung enthaͤlt fön Bemerkungen: „In der neuesten Zeit wurde in auswaͤrtigen i auch in gewissen Deutschen Blaͤttern, besonders seit Erscheinm des so viel besprochenen Bundestags-Beschlusses, nichts und sucht gelassen, um die Absichten der im Bundes-Verband ste den Fuͤrsten bei den Voͤlkern zu verdaͤchtigen und Mißtwg zwischen Regierende und Regierte zu saͤen. Vorzuglich sth man die Unterscheidung zwischen „absoluten“ und „copsh tionnellen“ Regierungen , und erstere zum Vo letzteren herabzusetzen. Unter allen Tagöschts stellern sind jedoch keine selbst mit Einschluß der Syn cher in den Franzoͤsischen Revolutions⸗Orggnen = mit so t schiedener Heftigkeit hervorgetreten, als die Wortfuͤhrer den Londoner „Times“. Der Deutsche, dem es um wah National-Ehre zu thun ist, der sich deshalb freuen mi wenn sein altes ruhmvolles Vaterland das stets den An schlag in der Europaͤischen Voͤlker-Waage gegeben und l sen Kaiser ein Jahrtausend hindurch an der Spitze der chi lichen Monarchen Europa's gestanden in seiner Gesamn heit kraͤftig den Anmaßungen der Revolutions- und Anatth. Factionen entgegentritt, und dem die Geschichte und Jun rungs-Verfassungen der einzelnen vaterlaͤndischen Staaten hi bekannt sind, als Franzoͤsischen und Englischen Tagsschriftstelr von denen es bis zur Eyidenz erwiesen ist, daß ihnen uͤber Horizont ihres Vaterlandes hinaus, in Betreff von politischen! sonstigen Staats⸗-Einrichtungen anderer Voͤlker, Alles nur terra incognita ist der Deutsche, sagen wir, konnte sich h uͤber das vage Parteigeschrei dieser auslaͤndischen Nacht hinaussetzen, wenn nicht von ihren sophistischen Ausfuͤhrum Manches in Deutschen ideenverwandten Blaͤttern einen will menen Stapel fande, und so der groͤßeren Volksmasse theils nicht im Stande ist, Kenntniß von Allem dem zu hehe was still und ohne Ruhmrednerei seit 50 Jahren im etzt Vaterlande zum Wohle der Voͤlker geschehen ist, theils aber it nicht vermag, scharf zu urtheilen und Wahrheit von Lin jenen Angaben zu unterscheiden zugaͤnglich gemacht nin Der bessere und bei weitem größere Theil des Volkes is in sen laͤngst daruͤber einverstanden, was von jenem Treiben f ten sey, und wie er jenes Verdaͤchtigen der reinsten Be wen in bei den Regierungshandlungen der Fuͤrsten zu beurtheilen haö—

Die Stadt Konstanz hat dem Geheimen Rath v. Wet berg und dem Domkapitular v. Roll das Ehrenbuͤrger ⸗Rt verliehen.

Die Mannheimer Zeitung bemerkt bei der Nachtit ein Herr Schutte aus Heidelberg habe die bekannte Versumn lung in der Londoner Kron- und Ankertaverne praͤsidirt, in H delberg sey keine Familie Schutte bekannt.

Frankfurt, 17. Aug. Morgen wird hier auf d

theile der

Kaiser-Saal im Roͤmer ein großes Festmahl gegeben, wozu f

Vorbereitungen seit Wochen im Gange sind. Der An aj der nun 106s4hrige Bestand des staͤdtischen bestaͤndigen Bln

Kollegs (der sogenannten 5er). Dieses Kolleg, welches sohs

sein Jubilaͤum feiert, hat den Senat und die Miglieder gesetzgebenden Koͤrpers zu einem Gastmahle eingeladen. Es ö. den an 150 Personen im Kaiser-Saale speisen. Der Röm

Berg ist in diesem Augenblick sehr belebt, da die Bevdlkern

hinstroͤmt, die Decorationen des Eßsaales zu sehen. e, Kroͤnung des letzten Deutschen Kaisers (f792) ist in die Kaiser-Saale nicht gespeist worden. Epoche (1794 1815) eine Zeitlang als Bibliothek / Raum, aber jetzt wieder wuͤrdig eingerichtet und verziert.

e,, . Neapel, 4. August. Am 30sten v. M. stroͤmte ein hen

Lavafluß aus dem Krater des Vefuv und nahm die Ri ,

ö ö . nach Bosco tre case, und ein zweiter, der aus dem 4

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ter uͤberquoll, wandte sich nach dem Eremiten zu; beide ruͤcken langsam vor; der letztere hat etwa die Halfte des Berges ickgelegt,. Im Innern des alten Kraters zeigen sich viele halten von I30 bis 40 Fuß Breite; die Auswürfe und das nnern dauern fort.

Rom, 9. August. Das hiesige Diario enthaͤlt folgenden

ükel uͤber den Einzug des Delegaten Grassellini in Ankona' le Stadt Ankona hat, nachdem sie alle Greuel einer wilden erduldet, endlich ihre Ruhe wieder gewonnen.

fn durch ihr kraͤftiges Verfahren ein Ende gemacht. Die stliche Delegation kehrte daher am isten d. M. nach Ankona ick, und zwar in der Weise, wie dies geschehen mußte, nich triumphirend, von ihren eigenen Streitkraͤften begleitet, nder Artillerie des Forts und der Marine begruͤßt und von ganzen Bevölkerung empfangen, welche ihre außerordentliche nde uͤber die Ruͤcktehr des Repraͤsentanten und des Wappens ihres chrten Vaters und Landesherrn auf jede Weise zu erkennen gab. r wackere (General Cubièdres, dessen weiser Festigkeit man das shoͤren des Unfugs verdankt, den die Ankonitaner in dem zin Zeitkaume einiger Wochen in reichlichem Maße zu er⸗ ßen gehabt, wollte sich bei dem Wiedereinzuge des Papstli—⸗ mn Repraͤsentanten vor den eigenen Unterthanen Sr. Heilig⸗ 1fast auszeichnen und dieselbe auf alle Weise feiern; en ging mn Delegaten vor die Stadt entgegen und kehrte an seiner te zurück, während. die ganze Garnison auf dem Wege auf⸗ stelt war und, ihnen die militairischen Ehren erzeigte. Moͤge ses guͤckliche Exeigniß die Treulosen, die nur auf Umwaͤlzun⸗

md Verbrechen sinnen und nur Verfluchung und . enten, von ihrer Taäuschung zuruͤckbringen.“

Ankona, 8. Aug. ( AllDlgemeine Zeitung.) Nach der mn General Cubieres angeordneten Verhaftung einiger Indi⸗ . Augusts die Beleuchtung der nt, besonders der Kaffeehaͤuser, zu hindern versucht hatten, hier Alles ruhig geblieben. Man vermuthet, daß jene Ver— ken bei dem ersten Besuche, welchen der Delegat den Ge— znissen macht, in Freiheit gesetzt werden duͤrften' Auch auf Messe von Sinigaglia herrscht vollkommene Ruhe; man z dort die groͤßte Schonung fuͤr die politischen Meinungen, naß die kompromittirtesten hlesigen Liberalen ungestöoͤrt hin und reisen. Die Franzoͤsische Flottille ging heute von hier nach nigaglia unter Segel, wo sie einige Tage vor Anker bleiben D. = Man versichert neuerdings, aber wohl ziemlich unwahr⸗ sinlich, der heiligt Vater habe die Entfernung der hiesigen snzoͤsischen Besatzung gefordert.

Parma, 8. August. Ihre Maj. die Herzogin hat unter im vorigen Maͤrz von einem Erdbeben heimgesuchten Ge— den abermals 16,509 Lire vertheilen lassen.

6 n 8 891.

Die Lissaboner Hof⸗-Zeitung vom 31. Juli enthaͤlt fol⸗ be offizielle Depesche des Generals Santa Martha an den fsen von Barbacena, datirt aus dem Hauptquartier der Aten sion zu Penafiel vom 27. Juli: „Ich war nicht im Stande, Ihnen eher als heute einen detail— ten Bericht uber die Bewegungen der unter meinem Kommando sdlichen Aten Division seit dem Abend des 18ten bis zum 26sten kiinden. Sie begann ihr Mandver, vermittelst dessen sie auf das hutfer des Duero hinuͤbergehen wollte, am Morgen des 18ten. baste Brigade passirte den Fluß am 19gten Morgens und faßte Eäbrado Posten. Ich selbst bewerkstelligte meinen llebergang mit Etücken Geschuͤt, dem Bataillon der rohalistischen Freiwilligen Dillonig und 4 Kavallerie- Schwadronen am fruͤhen Morgen sAsten bei Carvoeiro, und nachdem ich mich mit der ersten Bri⸗ vereinigt hatte, nahm ich meine Position am Abend desselben pes zu Recarein, 4 Leguas noͤrdlich vom Ufer des Flusses. Die mir befindliche Kolonne hatte solchergestalt einen Marsch von 9 uns auf namentlich für die Artillerie hoöͤchst schwierigen Wegen ücgelegt, denn letzterö mußte am Morgen des 2tsten die hohe birgskette voll Aquiar de Sousa passiren. Ich begann nun mei— Marsch nach Ponte-Ferreira, wo ich Posto faßte, und wo sich aufe des Tages die von dem Brigadier Ozorio befehligte und der Straße von Penaftel heranruückende zweite Brigade, die hn fruher auf das noͤrdliche Ufer des Duero uͤbergesetzt war, und dritte Brigade unter dem Kommando des Brigadiers Cardozo, den Fluß bei Carvoeiro s Stunden vor mir passirt hatte, mit vereinigten. So waren in der Position von Granja oder Ponte⸗ reira die 1se, 2Zte und 3Zte Brigade der Infanterie ⸗-Division, 3 hwadronen der Kavallerie von Ehaves und eine von den Portoer izei-⸗Truppen, nebst 10 Stücken Geschuͤtz, verfammelt; und ich er stete noch im Laufe des folgenden Tages die Ankunft der 4ten ede, die ebenfalls den Düero passiren sollte. Die Rebellen, chf diese Bewegung nach dem noöͤrdlichen Ufer des Duero nicht ttt hatten, waren uns bei unserem Uebergange nicht hinderlich de sie erfuhren, daß die 1ste Diviston sich zu zonte⸗- Ferreira nt, so erschienen sie am folgenden Tage, den 22sten, mit 5090 m, einem Sechspfuͤnder und einer sechstehalbzolligen Haubitze, hatakirten dic Vorposten der 4dten Division, die sich bis an bre siem halben Wege zwischen Ponte Ferreira und Vallongo bele— höhen zurückzogen. Ich schickte ihnen das Bataillon der lstischen Freiwilligen, unterstützt von Grenadier⸗Compagnieen Dalmegschen Infanterie⸗Regimentes und von der Miliz der Re⸗ inter von Braga und Basto, entgegen. Die Höhe des Cruzeiro e dreimal genommen und wiedergenommen, bis endlich der d vom Platze getrieben ward und in dem Tannendickicht in einigen Haͤusern links von der Straße nach Vallongo n faßte, woselbst er sich hartnaͤckig vertheidigte. Jetzt lite eine halbe Schwadron der Chavesschen Kavballeric' ei— Infanterie Haufen auf der aͤußersten Rechten der Re— ; diese Charge wurde bon dem Capitain Antonio Cardozo Ibuquerque von der Chavesschen Kavallerie, dem sein Pferd un— m Leibe getbdtet ward, und von dem Fähnrich Fran eis co ha Tꝗeireira von demfelben Regiment, der bei dieser Gelegen— benfall sein Pferd verlor, aufs tapferste geleitet. Diese bei⸗ Offiziere haben sich durch ihre Tapferkeit das hoͤchste Lob ver— Da die Rebellen jedoch das Gehölz und die Haͤuser noch kr keck vertheidigten, so machte der Brigadier Gouvea Ozorio

Brigade und besetzte die Anhöhen auf hten Fluͤgel und den Emporern in der Flanke; nun ver— Posten ihrer Linie, indem die Meisten die kit nach Vallongoö einschlugen; und dort war es, wo sie eine nge an Gethdteten und Verwundeten, so wie ihre Haubitze mit / dazu gehörigen Maulesel- Gespann, verloren; dies Geschuͤtz von dem Lieutenant der royalistischen Freiwilligen von Mi⸗ Ila, Jose Marig. Gonzalves, in Begleitung von einem Sergeanten

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und 2 Compagnieen zurüͤckgelassen hatte, wiederum auf uns los, um die te Division in der Poösition anzugreifen, welche! die Rebellen Im Tage vorher verloren hatten. Als ich sedoch bemerkte, daß cine Kolonne der Aufruͤhrer die vor unserem aͤußersten rechten Fluͤgel liegenden Berge heruntergestiegen war und sich hinter dem Fichten⸗ gehölz und den Gebüschen von Sobrado, rechts von unserer Posi⸗ tion, in Hinterhalt gelegt hatte, indem sie zu gleicher Zeit zwei Angriffskolonnen offen gegen das Eentrum und den linken Fluͤgel unse⸗ rer Linie richteten, wobei diejenige auf der linken Seite ganz unverdeckt vorruͤckte, um durch dieses Mandver das derjenigen Kolonne zu maskiren, die guf Sobrado losmarschirte, und dergestalt den linken Fluͤgel unserer Position in die Flanke zu nehmen so formirte ich die Schlacht⸗ ordnung auf den Huͤgeln vor Esanja, indem ich den Bach von Sousa vor unserer Linie hatte und die vom Brigadier Cardozo be— fehligte Zte Brigade, 2 Kavallerie⸗Schwadronen und eine Kanone auf dem anderen Ufer des Bachs, der rechten feindlichen Kolonne gegenuͤber, aufgestellt waren. Rach diesen Vorkehrungen, und als das Feuer der Scharfschuͤtzen schon angefangen hatte, langte der General-⸗Major Visconde de St. Joao Pasquelra mit den unker sei

nem Kommando befindlichen Truppen auf der Straße von Baltar an und nahm auf unserem dußersten linken Flügel eine Stellung ein. Nachdem das tuͤchtig unterstuͤtzte Fenern der Scharfschuͤtzen Stunden lang gedauert hätte, gelang es der hauptsaͤchlich aus Fran⸗ josen und Englaͤndern bestehenden linken Kolonne des Feindes, dem fortwährenden und gut gerschteten Feuer der vom Oberlieutenant Acgcio. Fose Ferreira kommandirten Division zum Trotz, unsere Scharfschuͤtzen auf der Seite von Sobrads vom Platz zu draͤngen, und auch die Reserven unserer Scharfschuͤtzen sa⸗ hen sich gendthigt, die Hoͤhen, auf denen ssie postirt waren, zu raͤumen. Der Feind drang vor, um seinen augenblicklichen Vor⸗ theil zu verfolgen, indem er unsere Reserven uͤnd Scharfschuͤtz en mit, dem Bajonett angriff; aber Capitain Assez, der die der ersten Brigade zur Unterstuͤtzung beigegebene Schwadron der Chavesschen Kavallerie befehligte, attakirte die im Dlenst der Rebellen stehenden Englischen Soldaten so tuͤchtig und mit solcher Tapferkeit, daß sie alsbald todt auf dem so ungerechter Weise von ihnen betretenen Boden niederstuͤrzten. Die Transmontanische Kavallerie hatte das Glück, ihr Vaterland vollstaͤndig zu raͤchen. Capitain Assez, ob⸗ gleich beim Beginn des Gefechts verwundet, blieb dennoch un der Spitze seiner Truppen; auch sein Pferd ward verwundet; der Faͤhn⸗

rich J. Pinto Coelho, der sich bel der Schwadron befand, attakirte

6 Scharfschůütz en, genommen. Der rechte Fluͤgel des Feindes sch in großer Verwirrung über die uns zur Linken liegenden 3e zuruͤck. Hier folgen Belobungen des Benehmens aller Trup⸗ scnit namentlicher Anführung mehrerer Offiziere, die sich vor— ich auszeichneten.) Gegen Abend bezog das im Gefecht gewe⸗ Corps wieder seine fruheren Kantonnirungen; der Feind aber ö der Nacht des 2sien alle seine auf dem linken ufer des o besindlichen Streitkraͤfte von dort zuruͤck, brach die Bruͤcke

muthig mit Portugiesischer Tapferkeit 8 Schritt vor der Front der Schwadron, wie ich selbst Zeuge war, und den Capitains Guerreiro und Monteiro von der reitenden Artillerie gelang es, diejenigen zu verdraͤngen, welche sich rechts von dem Kavallerie⸗Angriff auf einem sehr hohen Huͤgel festgesetzt hatten. Die Anstrengungen und Fortschritte dieser feindlichen Kolonnen waren fuͤr den Rest des Ta— ges gelaͤhmt. Um 3 uhr wich der Feind auf der ganzen Linie da jedoch ihre zuruͤckgebliebenen Streitkräfte in diesem Augenblick heran kamen, so behauptete er seine Position und der Kampf wurde hart— naͤckiger, besonders auf dem linken Fluͤgel mit dem Brigadier Car— dozo und im Centrum mit der 4ten Brigade des Oberssen Fonseca und der zweiten des Brigadiers Ozorio, woselbst sich das Regiment von Giramargey, welches eine von der Batterie des Capitain Guer— reiro besetzte Anhdhe behauptete, sehr hervorthat. Dieses Regiment unterhielt ein ununterbrochenes Peloton-Feuer mit einer Standh af⸗ tigkeit, als waͤre es auf der Parade. Alle Offiziere hielten sich treff⸗ lich, und der Oberst Baron von Villa Poneca bewaͤhrte an diesem Tage der Portugiesischen Treue den Ruhm seiner erlauchten Vor- fahren. Das vom Major Mauritz kommandiete und auf dem in, ken Fluͤgel der Miliz von Guimaraes poßtirte 5te Infanterie⸗Ba⸗ taillon von Almeida that ebenfalls seine Schuldigkeit. Bas 5te Batail— lon dieses Regiments, unter dem Sberst? Läöeutenant D. J. d' Abreu da. Silva Lobo, befand sich weiter rechts, indem es von dem Bri⸗ gadier Ozorio angewiesen war, die unter den Befehlen des Oberst Russel stehende 1ste Brigade und ein Bataillon der Chavesschen In⸗ fanterie zu unterstuͤtzen. Der Oberst de Megalhaes Peixoto folgte dem edlen Beispiele des Obersten Villa Poneg und des Brigade⸗Befehls⸗ haber Obersten Fonsecg; der Sberst-⸗Lientenant de Jioza, welcher die Chavessche Kavallerie befehligte, hatte sich sehr geschickt postirt, um zwei Positionen der Artillerie und des Guimaräesschen Miliz⸗ Regimentes zu unterstuͤtzen; und ungeachtet der Bemuhungen und Ausdauer, welche der Feind um Uhr Abends anwandte, um Bom den zu gewinnen und seine Positionen im Centrum zu behaupten, schlug ihm doch Alles fehl. Eben so ging es ihm ber dem Angriff gegen den Brigadier Cardozo, wo sich eine Ehavessche Kavallerie! Schwadron, unter dem Kommando des ECapitains Ralbozo, und die Portoer Polizei-⸗Schwadron, befehligt von dem Major Carvalho, befanden. Mit Sonnenuntergang ließ das Feuern nach, und mit Einbruch der Nacht verstummte es ganzlich! Da nun das Corps dieser Division aäͤußerst ermattet wär, indem saͤmmtliche Trup⸗ venn9 Stunden lang an zwei hinter einander folgenden blu⸗ tigen Schlachttagen im Feuer gestanden und vorher entkraͤftende Maͤrsche zuruͤckgelegt hatten, und in Betracht, daß einige Abtheilungen, wie die der 4ten Brigade, kurz darauf, nachdem sie den Kampfplatz erreicht, an der Schlacht hatten Theil nehmen muͤs— sen, so wie wegen Mangels an Lebensmitteln, da es in so kurzer Zeit unmöglich gewesen war, den Dienst auf diesem Ufer des Dur zu organisiren, sah ich mich genöthigt, mit der Diviston wahrend der Nacht nach Baltar und am folgenden Morgen nach Penasiel aufzubrechen, so daß ich mich wenig mehr als 3 Leguas von den so tapfer streitig gemachten Positionen bei Granja befinde. Die Streit

kraͤfte der Rebellen zogen sich in die Stadt Porto zuruͤck, und bis heute habe ich von keiner neuen Bewegung derselben gehort. Die Truppen fochten von beiden Seiten mit der Hitze zweier Gegner, die sich einander von Grund aus hassen, und obgleich der Feind seine ganze Macht in den Kampf zog, selbst mit Einschluß der Ar— tillerie, welche keinen Artillexiedienst zu versehen hatte, und wie die Infanterie bewaffnet war, ja sogar einiger Marine-Soldaten, so trug doch keiner von beiden Theilen einen bedeutenden Vortheil da—

von, indem sie beide sich auf ihre Sperationsbasts zuruͤckzogen, so daß ich der Meinung bin, wenn die te Diviston um 7 ihr Abends nur noch ein frisches Regiment gehabt und das Centrum der Rebellen haͤtte angrei

und der Aufruhr mit einemmal erstickt gewesen. Gestern und heute uͤberlieferten sich 49 Deserteure von den Rebellen, fast saͤmmtlich von dem chemaligen (jetzt vertilgten) 18ten Regiment unseren Vor posten. Sie versichern alle, daß der Feind an den beiden Schlacht⸗ tagen einen furchtbaren Verlust an Todten und Verwundeten erlit ten hat, so daß er genoͤthigt war, ein zweites Lazareth einzurichten, in dem sich 3 0 Verwundete befanden, wahrend das Milithie Laza

reth ebenfalls ganz gefuͤllt war. Die aus Porto entflohenen Bauern, welche sich der erzwungenen Anwerbung entzogen hatten, stimmen in ihren Aussagen mit den Deserteurs uͤberein; und da wir nach Ausweis der Listen, welche ich beizufügen die Ehre habe, 267 Ge— toͤdtete und Verwundete zählen, so kann man hohne Uebertreibung annehmen, daß die Rebellen, die bei ihren Angriffen mehr dem Feuer unserer trefflichen Artillerie ausgesetzt waren, an beiden Ta

gen gegen 600 an Getoͤdteten, Verwundeten und Gefangenen ver⸗ loren haben, die 69 Deserteurs nicht mit eingerechnet, welche sich seit dem 21sten unseren Vorvosten auslieferten und saͤmmtlich nach Beirg und Coimbra geschickt wurden“ (Hier folgt die Empfehlung der Offiziere,. Bei dem Bericht befindet sich daz Verzeichniß der Getbdteten, 55, und der Verwundeten, 212 an Zahl; unter den Er— steren werden 2 und unter den Letzteren 8 Offiziere genannt.

Die genannte Zeitung giebt ferner einen Tages⸗Befehl

In den Blattern der Lissaboner Hof-Zeitung vom 29. Juli bis zum 4. Aug. befinden sich auch eine Depesche von dem General, Major Alvaro Ravier de Fonseca Continho e Povoas, welcher die zweite Armee-Division befehligt, datirt aus dem Hauptquartier St. Joao da Madeira“ vom X. Juli, wor⸗ in uͤber ein unbedeutendes Scharmützel, in welchem Niemand getoͤdtet oder verwundet wurde, Bericht erstattet wird, dann meh— rere Schreiben aus verschiedenen Städten des Koͤnigreichs, un— ter Anderem aus Oliveira de Azemeis vom 29sten, aus Pena— fiel vom 25sten und 27sten, aus Lamego vom 29sten, aus Coim— bra vom I0sten und aus St. Joago da Madeira vom w dem letzteren heißt es: „Diesen Mor— gen sehr fruͤh marschirte ein Theil der zweiten Division nebst Artillerie nach Grijo, und die Rebellen zogen sich nach Porto zuruͤck. Unseren letzten Nachrichten aus dieser Stadt zufolge, wanderten noch immer viele Personen von dort aus, und die Rebellen waren in Verzweiflung daruͤber, daß sie nicht mehr Terrain hatten, und daß die Nation ihnen einen so hochherzigen Widerstand leistet. Die Desertion dauert noch im— mer fort, und taͤglich stellen sich mehrere von ihren Soldaten“ bei unseren Vorposten ein. Zu Carvoeiro befinden sich gegen oh s Guerilla Soldaten aus Lafaes, Vizeu und Serra de Estrella, die alle von der lebhaftesten Begeisterung fuͤr die hei— lige Sache der Nation gluͤhen.“ In allen jenen Briefen ist von der Ankunft zahlreicher Deserteuss die Rede.

Im Morning-Herald liest man zwei Schreiben aus Lissabon vom 3. und 4. August, folgenden wesentlichen In⸗ halts: „Obgleich die Sache Dom Pedro's nicht vorwaͤrts schrei—⸗ tet, so hat man doch allen Grund, zu glauben, daß seine Sache auf fester Basis steht. Selbst aus den in der Lissaboner Zeitung enthaltenen Nachrichten aus der Umgegend von Porto ist zu er— sehen, daß der Erfolg der stattgehabten Kaͤmpfe keinesweges fuͤr Dom Miguels Sache gunstig ausgefallen ist. Die Crontién Chu stitucional von Porto wird hier eingeschmuggelt und mit großer Behutsamkeit umhergegeben, so daß man sie selten zu Händen bekommt; auch waͤre es fuͤr einen Eingeborenen hoͤchst gefährlich und selbst fuͤr einen Englaͤnder nicht angenehm, dabei betrsf— fen fu werden. Dessenungeachtet ist es die einzige sichere Quelle, aus der wir unsere Nachrichten uͤber Dom Pedro's Verhalten schoͤpfen konnen; alles Uebrige sind bloße Ge— ruͤchte und angebliche Auslegungen der telegraphischen Berichte. Die letzte Nachricht, welche hier cirkulirt, ist die von einem Gefecht zwischen Dom Pedro's Truppen und der Division des Generals Povoas, worin Letztere den Kuͤrzeren ge— zogen haben soll. Vor einigen Tagen hieß es, General Povoas sey nach Lissabon zuruͤckberufen worden, weil sein Benehmen ver— daͤchtig und ungenuͤgend geschienen habe, und um dieselbe Zeit wurde der General Sir John Campbell dorthin abgefertigt, so daß das Geruͤcht ihn als dessen Nachfolger bezeichnete. Unter solchen Umstaͤnden waͤre es wohl moglich, daß General Povoas aus Eifersucht oder Furcht sich an Dom Pedro ergeben haͤtte; es soll dies am 2s. Juli geschehen seyn. In vertraulichen Zir— keln erzählt man, Dom Pedro habe seine Streitkraͤfte durch fri— sche Rekruten und Freiwillige und durch diejenigen, welche von Dom Miguel zu ihm uͤbergehen, um 5- bis 6600 Mann ver— staͤrkt, so daß sich seine Armee jetzt auf 15 16,000 Mann belaufe. Gestern marschirten das Zte und 4te Kavallerie⸗ Regiment und eine Compagnie von dem ten Regiment Cacadotes nach dem Norden ab; ihnen folgte ein Zug Maulesel mit 4 59000 Mil—

fen konnen, waͤre ihr tollkuͤhnes Unternehmen mit die sem Tage zu Ende

vom I0sten Juli, worin Dom Miguel der 4ten vom General Santa Martha befehligten Division fuͤr die von ihr bewiesene Tapferkeit und Ergebenheit sein Wohlwollen bezeugt und den General selbst, wegen der von ihm bewaͤhrten Geschicklichkeit, be⸗ lobt. Durch eine Verordnung von demselben Datum werden

nd ruͤckte, nachdem er in der Stadt Porto bloß einige Artillerie

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mehrere vom General Santa Martha empfohlene Offiziere zu hoͤheren Graden befsoͤrdert.

reis zur Besoldung der Truppen, die sich in Noth besinden, weil wichtigeres Ereigniß fand gestern hier statt. Dom Miguels Ge— schwader hat einen Angriff gegen das des Admiral Sartorius Miguels in der Naͤhe von Cachias die Anker, und bald darauf sah man die Schiffe Dom Pedro's ein Gleiches thun Um Barre hinaus; es besteht aus dem Linienschiff „Dom Joao 3 . 2 Fregatten, 3 Korvetten und Der „Dom Joao“, ̃ Fregatte und eine Korvette

ihre Richtung gegen den Admiral Sartorius, der eine westliche Nichtung verfolgte, wahrscheinlich um den Feind in die offene See zu locken.

Fregatte, der sich eine Englische Kriegsbrigg naͤherte, worauf jene sogleich eine andere Richtung nahm und in den Tajo einlief, wo mehr von den beiden Flotten zu sehen; sie waren weit im We— sten verschwunden. Um 5 Uhr kamen' z Schiffe von dem Eng⸗ Fort St. Juliao, und steuerten suͤdwestlich gerade auf den Punkt zu, wo die beiden feindlichen Flotten sich uns aus dem die Englischen Schiffe zuruͤck. Der Wind weht ziemlich frisch aus Nordwest, und das Wetter ist schoͤn. Heute ist ein um die Blokade des Tajo zu behaupten. Aber noch weiß man nicht, was aus den anderen Schiffen geworden ist. Wenn Dom chen um das Dreifache überlegen seyn. Zwei oder drei von den Schiffen des Admiral Sartorius lagen zur Zeit, wo beide Flot

man ihnen ein Signal zur Vereinigung mit den anderen gege⸗

ben. Es herrscht hier due groͤßte Spannung uͤber den Ausgang Stadt ganz ruhig. Die Regierung ist eifrigst mit Aufpflanzung von Kanonen und Anlegung von Barrikaden in den verschlede

tigt. Dom Miguel leidet noch immer an einer Geschwulst am

rechten Arm. Baron Quintella befindet sich zu Porto und spielt

das Geld in den Schatz sehr spaͤrlich eingeht. Ein anderes unternemmen. Um 9 Ühr Morgens lichteten die Schiffe Dom 16 Uhr war das saͤmmtliche Geschwader Dom Miguels uͤber die 2 Briggs. eine segelten voran und nahmen Um . Zeit erschien eine Amerikanische sie noch jetzt vor Anker liegt. Zwischen J und 5 Uhr war nichts lischen Geschwader aus der Bucht von Cascaes, noͤrdlich vom Gesicht verloren hatten. Nach ungefaͤhr zwei Stunden kehrten Schooner vom Geschwader des Admiral Sartorius zuruͤckgekehrt, Miguels Flotte tuͤchtig bemannt waͤre, so wuͤrde sie der feindli ten ihre Anker lichteten, bei St. Ubes; wahrscheinlich aber hat dieses Zusammentreffens beider Geschwader; uͤbrigens ist die nen nach dem Lissabonner Schlosse fuͤhrenden Straßen beschaf dort eine bedeutende Rolle.“

Die Cronica constitucional von Porto ihren Blattern vom 1. und 3. August folgende beide nungen Dom Pedro's, gegengezeichnet von zinho da Silveira:

„Da es jetzt den Portugiesischen Schiffen nicht möalick ; r Kuͤstenhandel nach ,, und von , . . deren unter der gesetzmaͤßigen Regickung Ihrer Allergetreuesten Ma sestaͤt stehenden Haͤfen. zu treiben, so gereicht es mir im Namen Ver Königin zum Vergnuͤgen, den fremden S chiffen die Erlaubniß ! ertheilen, daß sie den besagten Handel auf den Inseln und , . oben erwahnten Haͤfen binnen drei Monaten von diesem e . an gerechnet betreiben können; nach Ablauf diefes Zeitraums lin iedoch die fruͤheren Gesetze ohne weitere Anzeige wieder in en,, treten. Der Finanz'Minister wird es veranlassen, daß Ge in o lt tiges bekannt gemacht und vollzogen werde Gegeb in nf n . von Porto, den 30. Juli 1832.“ ? *

„In Betrgcht, daß durch den ersten Paragraphen der Verord- nung vom verflossenen 14. Juli den Portugiesischen Buͤrgern in allen Theilen des Königreiches vom . Januar 1833 an und fur die Fol cjeit das Privilegium bewilligt worden, ihre Weine in die Stadt Porto zu bringen und sie daselbst zum Verbrauch der Ein⸗

enthält in nde ber Verord⸗ Jose Ravier Mou