1832 / 234 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 23 Aug 1832 18:00:01 GMT) scan diff

wehte zu veckanfen, gerrickt es mit zum Vergnügen, im Namen ber Königin den besagten Bürgern den a ugenblicklichen Genuß er heilsamen Maßtegel zu gewähren, während jedoch in Bezug uf den Branntwein die obengenannte Verordnung auch ferner in müäaft bleibt. Der Minister Staats-Seeretair fuͤr die Finanzen wird die Bekanntmachung und Vollziehung hiervon veranlässen.“

Der Morning-Heraldg meldet aus Porto vom 4. Aug.: „Stadt und Umgegend sind vollkommen ruhig und werden, allem Anschein nach, auch ruhig bleiben. Dom Pedro verstaͤrkt seine Armee und Marine und hat bereits die Stadt nach innen zu, wo sie am meisten bloßzestellt ist, besestigt. Die Straßen sind durchschniteen und verbarrikadirt, so daß fie jeder Macht der Mi— MWucliten Stand halten koͤnnen. Hin und wieder kommen auich Deserteure an, aber nicht sehr zahlreich; kein Regiment hat sich zu Dom Pedro's Gunsten eimpört, und keine Person von An— sechen ist zu ihm uͤbergegangen. Dessenungeachtet scheint seine Sache des Erfolges gewiß zu seyn. Seine Rekruten belaufen sich, mit Einschluß der Freiwilligen und der Linien-Truppen, auf mehr als 7600 Mann und sind alle gut eingeuͤbt. Dom Pedro hat seine Marine durch einige sehr schoͤne Briggs verstaͤrkt. Seine Herablassung gewinnt ihm die Herzen seiner Soldaten. Die Englischen Schiffe „Stag“ und „Childers“ und das Dampf— boot „die Stadt Edinburg“ liegen auf der Hoͤhe unseres Hafens.“

Lissabon, 2. August. Der Mangel an Lebensmit— teln, welchen die Zste und ate Division Dom Miguels bei Oli— veirg d'Azemeis litten; die Desertion, welche, aller Sicherheits⸗ Maßregeln ungeachtet, stattfand, und welche nicht sowohl die Macht Dom Pedro's vergrößerte, als sie die von Dom Miguel verminderte, indem die Milizen, Royalisten und Rekruten mei—⸗ stentheils nach Hause gehen, oder nach Spanien fluͤchten; be— sonders aßer die Zeit, die der Herzog von Braganza gewann, um seine Armee zu organisiren: alles dies bewog die' beiden Ge— nerale der oben benannten Divisionen, eine Bewegung vorwaͤrts zu machen. General Santa Martha mit 12,000 Mann passirte den Duero am 20. Juli und nahm am 2lsten die starken Stel— lungen bei Ponte-Ferreira ein, während General Povoas mit 3000 Mann diesseit des Duero, Villa nova bedrohend, sich aufstellte. Der Herzog von Braganza ließ am 22sten die Po— sitiön bei Ponte Ferreira durch das te Jäger-Bataillon und die Volontairs der Donna Maria rekognoösziren. Ein starkes Gewehrfeuer fand statt, und das Fte Jaͤger-Bataillon, welches zu weit vorschritt, hatte seine Dreistigkeit theüer bezahlen muͤssen, wenn diesseits alle Vortheile benutzt worden waͤren. Das feindliche Corps begab sich mit Verlust nach Porto zuruͤck. Des Nach— mittags ließ Dom Pedro die Bruͤcke des Duero bei Villg nova zum Theil demontiren, besetzte das rechte Ufer des Duero, und bivouakirte wahrend der Nacht mit zwei Divisionen bei Rio tinto. Bei Tages-Anbruch marschirten beide Divisionen in drei Kolonnen, unter dem Kommando der Obersten Henrique Pinto, Brito und Hodges, unter Leitung des Grafen Villaflor. Ge— neral Santa Martha hielt die vortrefflichen Anhoͤhen von Ponte— Ferreira mit 12,000 Mann, die in drei Divisionen getheilt wa— ren, besetzt. Dom Pedro beorderte den Angriff. Die Migue— listen standen fest und unterhielten ein gut bedientes Feuer; aber nach einem mehrstuͤndigen Gefecht wich ihr rechter Fluͤgel; alle Be— muͤhungen ihres Centrums waren fruchtlos, und dieses, durch die Feinde jetzt mit dem Bayonette angegriffin, mußte nachge— ben. Die ganze Linie zog sich nunmehr zuruͤck; der Feind folgte ihnen aber auf dem Fuße, so daß sie von Position zu Po— sition retiriren mußten, bis sie endlich nach Penafiel ka— men. Die Miguelisten hatten 12 bis 1300 Todte und Ver— wundete. Zum Glück hatte Dom Pedro keine Kavallerie, sonst haͤtte Santa Martha bei der Flucht sehr bedeutenden Schaden erleiden koͤnnen. Dom Pedro schlief auf dem Schlacht— selde und am naͤchsten Tage zog er sich nach Porto zuruͤck. Dährend dieses bei Ponte-Ferreira geschah, verbreiteten die Mönche in Porto das Geruͤcht, daß General Povoas den Duero vassirt hatte und auf die Stadt marschirte. Auch ging das sranziskaner-Kloster, das als Kaserne eines Jaͤger-Bataillons diente, in Flammen auf. Die Stadt kam in die groͤßte Ver— wirrung; ein Theil des Volkes rettete die in der Kaserne sich befindenden Soldaten, wahrend der andere Theil die Straßen barrikadirte und entpflasterte. Der Militair-Gouverneur stellte zwar die Ruhe mit Muͤhe wieder her, doch ein panischer Schrek— ken hatte sich aller Einwohner bemaͤchtigt. Am nächsten Tage langte Dom Pedro an und beruhigte durch eine Proclamation die Einwohner von Porto. Heute segelte Dom Miguels Ge— schwader ab, um das von Dom Pedro vor der Barre zu ver— treiben. Admiral Sartorius zog sich in Linie nach dem Suͤ— den zuruͤck.

3n lan. d.

Berlin, 21. August. Die im heute ausgegebenen 17ten Stuͤcke der Gesetz-Sammlung enthaltene Allerhöͤchste Kabi— nets-Ordre wegen der gesetzlichen Festtage in der Rhein⸗Provinz lautet folgendermaßen:

„Auf den Bericht des Staats-Ministeriums vom 2Esten

v. M. bestinme Ich zur Erledigung des Zweifels, der sich bei Anwendung der mit Meiner Genehmigung fuͤr die Erz— diszese Köln am 7. Mai 1829 durch den Erzbischof verkuͤn⸗ digten Fest-Ordnung der katholischen Kirche auf die bur— gerlichen Verhaͤltnisse in der Rhein-Provinz erhoben hat, denjenigen kirchlichen Feiertagen, welche die in der Rhein-Provinz bestehende Gesetzgebung bereits zu gesetz— lichen Festtagen erklart hat, der Oster“ Montag, der Psingst-Montag, der zweite Weihnachtstag und der Buß— tag, mit der rechtlichen Wirkung gesetzlicher Festtage hin— zutreten und unter Einstellung der Amtsverrichtungen jeder offentlichen Behöoͤrde feierlich begangen werden, auch unter den gesetzlichen Festtagen in allen Fallen begriffen seyn sollen, in welchen die Gesetze, namentlich im Wechsel-Verkehre, der Festtage erwähnen, wogegen die uͤbrigen in der Fest-Ordnung genannten, kanonisch gültigen Feiertage, nur kirchlich zu beob⸗ achten und als gesetzliche Festtage nicht anzusehen sind. Das Staats⸗-Ministerlum hat diesen Befehl durch die Gesetz⸗Samm—⸗ lung bekannt zu machen. . Berlin, den 5. Juli 1832. Friedrich Wilhelm.

An das Staats-Ministerium.“

Aus Erfurt wird unterm 17ten dieses Monats ge— meldet: „Das Geburtsfest Seiner Masjestäͤt des Koͤnigs fuͤhrt in der Regel eine große Menge von Fremden nach Erfurt. In diesem Jahre hielt indessen die Furcht vor der Eholera so manchen zuruͤck; auch die Garnison war nicht so zahlreich, wie sonst und die Ferien der Gymnasien und anderen Unterrichts- Anstalten, die gewohnlich mit dem 3. August beginnen, hatten diesmal schon früher angefangen. Alle diese Umstaͤnde trugen dazu bei, daß die Allerhoͤchste Geburtsfeier an aͤußerem Glanz fruͤheren Jahren nachstand. Dennoch sprach sich die Theilnahme der Bewohner an dem Feste, dessen jährliche Wiederkehr jeden

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Preußen mit dem heißesten Dank gegen die Vorsehung erfüllt, auf eine unverkennbare Weise aus. Der hiesige Musik- und Ge—⸗ sang-Verein hatte Morgens um 9g Uhr ein Konzert veranstaltet, bei welchem die zum Theil besonders fuͤr den Tag geschaffenen Dichtungen, die Begeisterung aussprachen, die Jeden ergreift, der sich diesen Gegenstand zum Thema wahlt. Um 11 Uhr war große Parade und um 17 Uhr hielt die Akademie gemeinnuͤtziger Wis— senschaften eine oͤffentliche Sitzung, in welcher ? Mitglieder Vor— träge hielten. Wir können dieser Mittheilung die erfreuliche Nachricht hinzufügen, daß, nachdem sich seit dem 7ten d. kein neuer Cholerafall hier ereignet hat, die Stadt vom heutigen Tage als von der Cholera gaͤnzlich befreit erklart worden ist. Die hiesige Orts-Gesundheits-Kommission hat in dieser Absicht die nachstehende Bekanntmachung erlassen: „Seit der am 7. d. bekannt gemachten vollstaͤndigen Genesung des letzten Cholera— Kranken sind nunmehr 19 volle Tage verstrichen und alle vorge⸗ schriebenen Reinigungen bewirkt, ohne daß sich ein neuer Erkran— kungsfall in hiesiger Stadt ereignet hat.

folge des §. 9 der Instruction vom 31. ö

Erfurt aus der Kategorie der inficirten so daß von jetzt ab fuͤr die von hier abgehenden Reisenden Waaren wieder Gesundheitsscheine ausgefertigt werden und alle Beschraͤnkungen des Verkehrs mit dem Auslande aufhoͤren. Wir bringen dies zur oͤffentlichen Kenntniß. Erfurt, den 17. August a,, Die Schnellpost, die bisher auf eine fuͤr die Passagtere laͤstize Weise um die Stadt herümfahren mußte, wurde heute von t blasenden, festlich geschmuͤckten Postillonen, den Postmeister an der Spitze, eingeholt und bei der Abfahrt wieder bis zum Thore begleitet

Am 12ten d. M. feierte zu Muͤnster der Herr Gene— ral-Major von Schmalensee, Commandeur der 13ten Infante— rie⸗Brigade, sein 5Mähriges Dienst-Jubilaͤum. Am Morgen die— ses Tages wurde der Herr Jubilar von Sr. Exc. dem Herrn General-Lieutenant und Divisions-Commandeur von Luck nach dem Schlosse abgeholt, wo er die Gluͤckwuͤnsche des versammel— ten Offizier-Corps und des Königl. Ober-Präsidiums der Pro— vinz, zugleich aber aus den Haͤnden des Herrn Divisions-Eom— mandeurs den Rothen Adler-Orden 2ter Klasse mit Eichenlaub, begleitet von einer in den gnädigsten Ausdrücken abgefaßten Al— lerhoͤchsten Kabinets-Ordre, empfing. Die 13te Infanterie-Bri— gade verehrte ihrem Hrn. Commondeur eine schoͤn gearbeitete sil— berne Bowle mit passenden Inschriften auf die militairischen Er— eignisse seines Lebens. Gegen Mittag versammelten sich noch in des Herrn Jubilars Wohnung Deputationen der dortigen Akademie, des Gymnasiunis, der Geistlichkeit, des Stadt-Raths us s. w= Das Koͤnigl. Ober-Landesgericht ließ durch den Herrn Ehef— Praͤsidenten' von Bernuth, die Koͤnigl. Regierung zu Minden, woselbst der Herr General-Major von Schmalensee fruͤher ge— standen hat, durch den Herrn Banko-Direktor von Pestel, Gluͤck— wuͤnschungsschreiben uͤberreichen. Um 2 Uhr fuͤhrte der Herr Divisions-Commandeur den Herrn Jubilar in den großen Sagal des dortigen Vereins, woselbst von dem Offizier-Corps der Garnison ein Mittagsmahl veranstaltet war, mit Hinzuziehung einet großen Menge von Beamten saͤmmtlicher Koͤnigl. Behoͤrden, der Geistlichkeit beider Konfessionen, der Landstaͤnde und des Stadt— Raths. Civil und Militair faßen in bunter Reihe durcheinander. Einen sehr freudigen Eindruck machte die Anwesenheit von zwei Feldwebeln und zwei Musketieren des 13ten und 15ten Infan— terie⸗ Regiments, als Abgeordnete der 13ten In fanterie⸗Brigade, denen Ehrenplaͤtze gegeben waren. Nach einem Tbast auf das Wohl des allverehrten Landesvaters brachte der Hr. Ober Praͤsident von Vincke Exc. die Gesundheit des Jubilars aus, denen noch die Ge— sundheiten des kommandirenden Herrn Generals von Muͤffling, des Herrn Ober-Praͤsidenten von Vincke, des Herrn General— Lieutenants von Luck Excellenzen und des anwesenden Herrn Bischofs folgten. Erst gegen 9 Uhr ward die Tafel aufgehoben, der sich eine Soiree bei dem Herrn General der Infanterie von Muͤffling Excellenz anschloß und das Fest beendete.

Aus Randerath im Kreise Geilenkirchen (Regierungs-.

Bezirk Achen) meldet man unterm 1äten d. M.: „Der gestrige Tag wird uns in langem schrecklichen Andenken bleiben. Es war gerade drei Uhr Nachmittags, als ploͤtzlich ein furchtbares Ge— witter ausbrach, welches, von Nord-West kommend, unser Städt— chen uͤberzog und sich hach einem kurzen starken Wirbelwinde mit einem so fuͤrchterlichen Hagelschlag entlud, wie seit Menschenge⸗ denken in unserer Gegend nicht stattgefunden hat. Die Schlos— sen, oder besser gesagt, die Eisklumpen, welche herabfielen, wogen R 12, bis zu 16 Loth; ja man hat deren von einem Pfunde Schwere aufgehoben. Nach einer Dauer von 19 Minuten wa— ren fast alle Hauser zum groͤßten Theile entdacht, die Fen— ster zerschlagen und, was bei weitem trauriger ist, un— sere mit den schönsten Sommerfruͤchten prangenden Felder mehr oder wentger verwuͤstet. Gleiches Schicksal theilen mit uns der ganze Kreis Heinsberg und ein großer Theil des Kreises Erke— lenz. Hasen und Feldhuͤhner sind in bedeutender Anzahl ein Opfer des wuͤthenden Elements geworden und mehrere Leute,

welche waͤhrend dieses entsetzlichen Naturereignisses auf dem offe—⸗

nen Felde waren, kehrten mehr oder weniger, vom Hagel hart getroffen, hen und dankten dem Himmel, noch mit dem Leben davon gekommen zu seyn. Auch heute schweben noch anhaltend schwere Gewitter uͤber unseren Haͤuptern, die von starken Regen— guͤssen begleitet sind. Moͤge der Himmel uns vor fernerem Un⸗ gluͤck bewahren!“

Es gehen immer mehr Berichte uͤber das verheerende Gewitter vom 13ten d. M. ein, so auch der nachstehende aus Remscheid vom 1Jten d.. „Am 13ten d.“, schreibt man von dort, „Nachmittags gegen 4 Uhr, wurde ein Theil der hiesigen VBuͤrgermeisterei durch einen fuͤrchterlichen Sturm und Hagel⸗ schlag, welcher nicht viel länger als 5 Minuten waͤhrte, schreck⸗ lich heimgesucht. Um diese Zeit zog ein starkes Gewitter von Westen her, stieß mit einem zugleich von Norden kommenden zweiten zusammen, kam uͤber Solingen und uͤberzog in einer Breite von 15 bis 29 Minuten die hiesige Gemeinde nach Osten hin. Die dadurch hart betroffenen Ortschaften sind Muͤngsten, Kuͤppelstein, Reinshagen, Guͤldenwerth, Ehringhausen, Kremen— holl, Honsberg, Lohbach, Stachelhausen, Birgderkamp, Neuen— haus, Mixstegen, Birgden und Baysiepen. Hier im Orte selhst so wie in verschiedenen anderen Ortschaften sind die Beschadi— gungen nicht sehr bedeutend. In Reinshagen sind einige Scheu— nen zusammengestuͤrzt, die meisten Obstbäume niedergeworfen, oder ihrer Zweige und der Rinde beraubt worden, und die Felder sind wie abgemaͤht. Zu Lohbach stuͤrzte die zum Armenhause gehörige Scheune mit einem ahnlichen daran gebauten Gebaͤude in demselben Augenblick zusammen, als in erstgedachter sich 8 Personen be— fanden, welche mit Hineintragen und Aufspeichern der Frucht beschaftigt waren. Als ein seltenes Gluͤck kann es betrachtet werden, daß keiner von diesen Leuten, außer einigen Kontusionen am Kopfe, eine Verletzung erhielt, und daß alle ohne Huͤlse von außen sich aus dem Schutte wieder herausmachen konnten. In dem Orte Stachelhausen ist das Dach eines Hauses ganz und

das eines anderen theilweise, namlich das Gebaͤlke desselben, eine Scheune zusammengestuͤrzt. Ueberhaupt ist die Jersth in den genannten Ortschaften und den Feldern und Buͤschen. Umgegend furchtbar. An den meisten Gebaͤuden sind die Da und Fenster mehr oder weniger beschaͤdigt; einige Gebaͤude . von ihren Platzen verschoben; unzaͤhlige Baͤume, worunter n die 2 3 Fuß im unteren Durchmesser halten, sind mit ihren Wur aus dem Boden gerissen, abgebrochen und zersplittert, und y rere weit fortgeschleudert worden. Alle Felder und Gaͤrten sind .

Allgemeine

reußische Staats⸗-Zeitung

Fruͤchte beraubt, was um so betruͤbender ist, als kurz vorhan Eigenthuͤmer einer reichlichen Ernte entgegensehen durften. mehrsten der betroffenen Landwirthe sind genothigt, wegen Mu an Futter ihr Vieh abzuschaffen, quch sind alle ar mere Hausham m m,. pm mmm mmm, gen in diesen Ortschaften ohne alle Nahrungsmittel für ett 2 —— den Winter, da ihnen ihre Fruͤchte und Gemuͤse auf den =* err. *

und Gärten groͤßtentheils verdorben und sie bei dem jetzigen wen Verdienste außer Stande sind, sich solche anzuschaffen. z laͤufig läßt sich der Schaden noch nicht genau angeben, glaubt aber, daß solcher gewiß bis uͤber 50,000 Rthlr. J men wird.“

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Major von Didron, f der Aten Garde-Invaliden-Compagnie, den Rothen Adler— zen dritter Klasse zu verleihen geruht.

Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben den Land- und Stasdtgerichts— sektor Bre ckmaun zum Rath bei dem Ober-Landesgerichte Muͤnster Allergnaͤdigst zu ernennen geruht.

Des Koͤnigs Masestät haben geruht, den Land- und Stadt— ichts Direktor Wich ura zu Ohlau zugleich zum Kreis ⸗Justiz⸗ sh des Ohlauer Kreises zu ernennen.

ele orotogis che D Y n, O n n, dünn g . Morgens Nachmitt. Abends Nach einmal 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. eo bachtun

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334,5 ** Par. 335, 0 Har. 335 8 Par. 13,5 R. 16,2 R. 2 11,30 M. g,8e R. 6,59 R. J,4 0 R. Sl pCt. 47 pCt. 74 pCt. Ausdünstung 85 bezogen. heiter. heiter. Niederschlag 9) WSB. WSw. W. Abends sternhel, WR W. J W. I emwos hn

1832 29. Aug u st.

3 Quellwärme ** nz * 16 Flußwärme 16, Bodenwärme l3

Luftdruck .. Luftwaͤrme. Thaupunkt. Dunstsaͤttg.

KRoltenz mug 5 s 8 5 ; Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant und pmmandeur der ten Division, von Brause, und

Dir General-Major und Commandeur der ten Landwehr—

srinbe, von der Groben, von Frankfurt a. d. O.

I .. // Den 21. Aud 1832. Amtl. Fonds und Gel- Cours- Vettel. (Press ss. (h

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Lanz. do. in Tk. 5841

Zreitungs-Nachrichten. Ausland.

paris, 15. Aug. Durch eine Königl. Verordnung vom fn d. M. ist bestimmt worden, daß, wenn die Zahl der Ad 26. , . sten bei den Koͤnigl. Gerxichtshoͤfen und den Tribunalen erster Vestpe. Lfandir, 4 S) Friedrichad'or anz zwanzig und daruͤber beträgt, die Mitglieder der Dis— pe. Pos. do. 4 166 1 Uiscont o U 4 Iinar-Kammern nur unter den aͤltesten, die Haͤlfte der Ge— —— * mtzahl bildenden, Advokaten gewaͤhlt werden durfen. Be⸗ en Ggonr M die Zahl der Advokaten weniger als zwanzig, so sind sie

mie, entlich wählbar fuͤr die Disciplinar-Kammer. M Der National beschaͤftigte sich gestern mit der Frage, wel— . partei denn jetzt die funfzehnjaͤhrige Opposition fortsetze, Gh beantwortete dieselbe dahin, daß die gegenwaͤrtige Opposition i h, die denselben Zweck verfolge, wie die Opposition unter 3 Restauration. „Es ist unwahr“, sagt der Rational in nm Artikel uͤber diesen Gegenstand, „daß die funfzehnjaͤhrige 103 fMHosition niemals etwas anderes gewollt habe, als die Charte; In,. Wollte allerdings die Charte, wollte sie aber so auslegen, daß 1023 Lie Revolution darin wiederfaͤnde; die Restauration ihrerseits 103 . e die Charte auch, weil sie dieselbe octrovirt hatte, wollte ber auch auslegen und zwar dergestalt, daß sie das ancien sne und noch mehr darin sinden konnte. Im Juli 1830 biso kein Kampf zwischen denen stattgefunden, die die sann wollten, und denen, die sie nicht wollten; Alle woll— die Charte oder behaupteten dies wenigstens. Kraft des ties 14 der Charte veraͤnderte das Koͤnigthum durch Ver— J gem die Wahl—⸗ . und. kralt der Geseßtze Mittwoch, 22. Aug. Im Opernhause: Tankred, her . . ,, Presse , . mr . . Dper in 2 Abtheilungen, mit Ballets; Musit von Ressini. ö. , , , . ,, , . 7 er g , Lecomte, erste Taͤnzerin der großen Italianischen Ober zu zen andere, die ihre Rechnung dabei . , ,, don, wird in dem ersten Aktẽ in einem Pas de trois, un i habe weder in. Musstand noch , dem Divertissement am Schlusse der Oper zum letztenmaäle . ein, geseßlicher Widerstand stattgefunden; wir bleiben mit en . Martin, Solstänzer von demselben Theater mn, die aufrichtig sind, dabei, daß Frankreich gegen den Ar⸗ , a. r H 14 der Charte, das heißt gegen die ganze Charte, aufge— ebenfalls e. . adtäsches Theater nden ist. Wir erinnern diejenigen, die an kurzem Gedäͤchtniß Mittwoch, 6 Haß allen Frauen, Lustspiel in il n,. das, was am e, , Mittags bei . Dupin von Castelli. Hierauf Graff Schell Posfe in ] Atren, n Aelteren vorfiel, als die Zeitungsschreiber sich in Masse zu . . begaben, um zu erfahren, ob man gesetzlich den Verordnun— Angela. Widerstand leisten koͤnne. „Die Verordnungen“, erwiederte

9 t n Paris, 15. Aug. Der König kam gestern aus St.

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Niederl. 44 1. Grin

Konflikt zwischen der Charte und dem Gesetze vorhanden; ker muß sich hierin selber rathen; ich fuͤr mein Theil kann L nur auffordern, sich an die Gerichte zu wenden.“ Herr nach den Tuilerieen und fuͤhrte im Ministerrathe den Vel] bwin konnte als Deputirter und Rechtsanwalt keine andere Die Gazette de France will wissen, in Compi'qn wert ertheilen; Einige bemerkten: „Was Sie uns da sagen, beschlossen worden, die Kammern auf den 1. Oftober zusim ssten wir eben so gut, wie Sie; wir wuͤnschen aber jetzt von zuberufen und die Ministerial-Veraͤnderung noch vor dem it n zu wissen, ob das Gesetz die Oberhand uͤber den Art. 14 September vorzunehmen. harte behalten muß.“ „Das ist nicht meine Sache, er⸗ Das Unwohlseyn des Fuͤrsten Talleyrand hat dergesulls inte Herr Dupin, „daruber haben die Gerichte zu entschei— genommen, daß er das Bett huͤten muß. I. Einige beklagten sich uͤber die Antwort des Herrn Dupin Die zwoͤlf hiesigen Maires waren vorgestern Abend n hoieser beklagte sich mit noch groͤßerem Rechte über ihre Con— Stadthause versammelt, um sich mit den vorbereitenden lc ion. Da seine Antwort es sedem freistellte, wie er handeln zur Organisation der National-Garde zu beschaftigen. E so nahmen einige Partei fuͤr das Gesetz gegen die Charte, Es ist von einem neuen Ankauf von 36,606 Pferden shbere hingegen unterwarfen sich der Charté; nur die Gewalt

die Kavallerie und Artillerie die Rede. sne diesen Streit schlichten und sie erhielt nach dreitagigem Herr v. Kersabiec, der in das Komplott der Prouvairet -C mofe uber den Art. 14, ð. h. uͤber das Prinzip der oktrohirten verwickelt war, dessen Sache aber, weil er krant war, ven te Recht.“ Das Journal des Débats enthaͤlt heute Prozesse seiner Mitangeschuldigten getrennt werden mußte, krwiederung auf obiges Raisonnement einen Artikel, worin schien gestern vor dem hiesigen Assisenhofe und wurde von ißt: „Ein gewoͤhnliches Spruͤchwort sagt: „„Die Extreme Jury freigesprochen. hren sich““; fuͤr die Wahrheit desselben diene Folgendes zum Der Assisenhof von Douai hat den Geschaͤftsfuͤhrer und keis. Man wird die harten Kampfe noch nicht vergessen ha— Redacteure der Boussole, eines karlistischen Blattes, wegen , die wir uͤber den Art. 14 der oktroyirten Charte gegen bie reizung zu Haß und Verachtung gegen die Regierung, jede sirnale Karls X. zu bestehen hatten; das lange und traurige halbjaͤhrigem Gefaͤngniß und einer Geldstrafe von 1606) r vom 8. August 1829 bis zum 25. Juli 1830 wurde uͤber verurtheilt. m Streite hingebracht. Die Blaͤtter Karls X. wollten durch Der Staatsrath, Baron Bourjot, ehemaliger Direktét snnlose Auslegung des Art. 14 der Charte die Gesetzlichkeit des Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, ist hier und uutsstreichs darthun, der im Stillen vorbereitet wurde. Auf diesem gewesene Konventsmitglied Prieur in Dijon mit Tode abgenang mnkte beruhte die ganze Frage; war der Staatsstreich gesetzlich und Von vorgestern auf gestern starben in der Hanf harte gemaͤß, so würde Frankreich ihn lieber ertragen, als die

24 Personen an der Cholera und 56 an anderen Krankl itte uͤbertreten haben, zu welcher es Vertrauen hegte; haͤtten Wegen des Festes Mariä Himmelfahrt war heute die M am 26. Juli nicht mit der Charte in der Hand sagen koͤn— geschlossen. ; 1 sie sey verletzt, so wurde hoͤchstens ein Straßenaufruhr, Frankfurt a. M., 18. Aug. Oesterr. Hproc. Metall. leine Revolution stattgefunden, und einige Saͤbelhiebe, zwei 7. 4proc. 77. 7663. 21proc. 453. 1proc. 197. Br. j srei Chargen der Gendarmerie würden hingereicht haben, Actien 1374. 1372. Part. Obl. 125. 1241. Loose zu. 1 den Aufstand zu unterdruͤcken. Die Verletzung der Charte 1793. G. Holl. 5proc. Obl. v. 18327 83). Br. Poln. Loose 5b die Revolution bewirkt, man mag es nun laͤugnen oder zu— h daran ist wenig gelegen. Ein Oppositionsblatt und zwar

Redacteur Cottel. . bbhafteste und ausgezeichnetste giebt heute den Blattern

j. ; X und dem Staatsstreiche von 1830 gewonnen Spiel;

Gedruckt bel A. W. Hahn ß liebe zu der Revolte sobt es die Auslegung des 14ten

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arenen, nr Dupin, „sind ungesetzlich, aber verfassungsmaͤßig, es ist hier

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Artikels, wie sie von den Kasuisten Karls X. geschah, und behauptet sonach, daß die Juli Verordnungen der Charte vollkommen gemäß waren und daß sowohl diejenigen, wel— che mit dem Rufe: die Charte lebe! starben, wie ganz Frankreich, sich auf die groͤblichste Weise hatten taͤtsschen lassen. Der Zweck, zu welchem ein Blatt der Revolution diese klaͤgliche

Behauptung aufstellt, ist noch seltsamer, als das Mittel; es ge⸗

schieht namlich, um jeden Gedanken von Gesetzlichkeit aus der

Juli-Revolution zu verbannen, um zu beweisen, daß nur eine Insurrection, ein Sieg der rohen Gewalt stattgefunden habe; zwischen den Insurgenten des Juli 1830 und denen des Juni 1832 bestehe kein anderer Unterschied, als daß die letzteren besiegt worden, waͤhrend jene Sieger geblieben; von Gesetzlichkeit und Recht sey bei beiden keine Rede. denschaft des Augenblicks die Einsichtsvollsten fuͤhren! Welchen Gewinn hofft man von einem Shsteme, welches der Juli⸗Revo⸗ lution die Gesetzlichkeit und mit dieser ihren ganzen Werth nimmt? Sieht man nicht, daß man dieselbe dadurch zu dem alltaͤglichsten und zweideutigsten Dinge von der Welt, zu einem Siege der Gewalt, herabwuͤrdigt? Als das Pariser Volk die Waffen ergriff, als die Fabrikherren ihre Werk— staͤtten schlossen, als die Deputirten-Kammer Karl X. und seine Familie des Thrones fuͤr verlustig erklaͤrte, so geschah das Alles in dem Glauben, daß die Charte verletzt sey; aus dem— selben Grunde wurden die Minister Karls X. verhaftet, gerich⸗ tet, verurtheilt. Jetzt beliebt es den eifrigen Oppositisnsmaͤnnern, um ihre Liebe zur rohen Gewalt recht deutlich darzuthun, die Lehren der Juli-Verordnüngen und deren Prinzip zu bestaͤtigen. Immerhin; nur beweist dies abermals, daß die Extreme sich be⸗ ruͤhren und daß die gesunde Vernunft in der richtigen Mitte liegt.“

Der Moniteur enthaͤlt Folgendes: „Die „Revolution von 1830“ behauptete gestern in einem Artikel aus Bruͤssel vom Iten d. M., der Marschall Soult habe, den Umstand benuz— zend, daß Herr Niellon nach Paris gegangen sey, um sich in einer Jugend-Angelegenheit, wegen der er in conlumaciain ver— urtheilt worden, vor Gericht zu stellen, den General-Lieutenants Desprez und Evain geschrieben, der Pro dieses Generals sey bedenklich fuͤr denselben, und er (der Marschall hoffe daher, daß man, in Folge der engeren Allianz Belgiens mit Frankreich,

nicht ferner einen Mann, auf dessen Wandel gewissermaßen ein!

Makel hafte, an der Spitze eines Armee-Corps lassen werde. Wir sind ermächtigt, diese Angabe fuͤr vollkommen ungegruͤndet zu erklaren.“

Etwa 100 National⸗Gardisten, Waͤhler und sonstige Ein⸗ wohner von Civray (Departement der Vienne) haben unter der

Adresse des Herrn Laffitte ein Schreiben an die Unterzeichner

des Berichts der Opposition an ihre Kommittenten erlassen, worin sie ihnen fuͤr die darin ausgedruckten „patriotischen Ge⸗ sinnungen“ danken und ihre Unzufriedenheit uͤber das bisher be— folgte System der Verwaltung zu erkennen geben.

Die Gazette de France giebt heute in einer besonderen Beilage unter der Aufschrift „Logik der Gazette“ eine Ueber— sicht ihres ganzen politischen Systems.

Die im Jahre 1828 abgeschlossene Cartel-Convention zwi⸗ schen Frankreich und der Schweiz, welche auch die gegenseitige Auslieferung der politischen Verbrecher stipulirt, ist in Folge ei— ner Erklärung des diesseitigen Gesandten bei der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Herrn v. Saint-Aignan, dahin abgeaͤndert wor— den, daß die Auslieferung nur bei nichtpolitischen Verbrechern stattfinden soll.

Von 793 groͤßtentheils Deutschen Auswanderern, die sich im Laufe dieses Jahres auf h Schiffen in Havre nach Algier eingeschifft haben, sind unterweges 40 gestorben. Das Journal du Havre giebt als Grund dieser großen Sterblichkeit die Ueber— fuͤlung der Fahrzeuge und den Ümstand an, daß man diesen ungluͤcklichen Kolönisten selbst die Sorge fuͤr ihre Bekoͤstigung uͤberlassen habe. ö.

Großbritanten und Irland.

Parlaments- Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 15. August. Nachdem verschiedene Bills die dritte Lesung erhalten hatten und passirt waren, wurde, der Tages⸗ Ordnung gemaß, auf die dritte Lesung der Bill wegen des kon, solidirten Fonds angetragen. Der Herzog von Wellington erhob sich und beleuchtete in einer ausführlichen Rede den sfinan⸗ ziellen Zustand des Landes, und machte es der Verwaltung be— sonders zum Vorwurf, daß sie bei ihren Berechnungen fuͤr die Zukunft gar keine außerordentliche Falle in Anschlag gebracht habe. Dieser Punkt fuͤhrte den Redner auf die auswärtigen Angelegenheiten, in Bezug auf welche er sich unter Anderm folgendermaßen aͤußerte:

4 ist nicht meine Absicht, in dieser letzten Periode der Session eine Erörterung zu veranlassen, die zu einer leidenschaftlichen Be batte Anlaß geben konnte, und obgleich ich meine eigene. Meinung über den Gegenstand habe, den ich jetzt berühren will, so nehme ich doch gern an, daß die Minister ihre Pflicht zu erfüllen glaub ten, als sie das zugaben, was jetzt in Portugal vorgeht. Ich dachte, daß es ihre Pflicht gewesen ware, den Kampf zwischen Zwei Mei nungen zu verhindern, welche sich jetzt in jedem Theil von Europa hervorthun. Ganz besonders aber schien mir dies Pflicht in einem Lande, dessen Interessen so eng mit denen Englands verbunden sind. Vielleicht glaubten auch die Minister den Kampf, eben durch das, was sie thaten, zu verhindern. Moͤgen sie indessen nun einen Blick auf jenes Land werfen, und sehen, was dort vorgeht. Obgleich Dom Pedro unter den guͤnstigsten Umstaͤnden und mit inet baden“ tenden Macht daselbst eingedrungen ist, so hat er doch noch keine Eroberungen uͤber seinen Landungs-Platz hinaus gemacht. Weder Armeen, noch Provinzen, noch selbst eine einzelne Stadt fo viel ich wenigstens in Erfahrung gebracht haben sich fuͤr ihn erklaͤrt. Welches ist aber der gegenwartige Zustand der Dinge in Portugal? Alle militairischen Bewegungen sind zu Gunsten Dom Pedros ausgefallen, und doch ist er nicht im Stande gewesen, über die Stadt hinaus, wo er gelandet ist, vorzuruͤcken. Dies zeigt doch nun wohl nicht, daß das Land dem Unternehmen guͤnstig gesinnt ist, und ich denke daher, daß es recht waͤre, dem revolÜutlonnairen Kriege ein Ende zu machen; denn der gegenwaͤrtige Zustand der

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Wohin kann doch die Lei-

Dinge macht es vollkommen klar, daß Dom Pedro nur durch die

Gewalt der Waffen obsiegen kann. Es stehen unter seinem Befehl so

tapfere und unternehmende Maͤnner und gute Soldaten, wie

irgend welche in der Welt. Seine Armee ist aus den zahlreichen mili⸗

tairischen Abenteurern der jetzigen Zeit zusammengesetzt. Dies sind

die Leute, welche, gegen den Willen des Volkes, von ortugal Besitz

nehmen wollen. (Hört, hort!) Mit allen diesen Vortheilen hat

inzwischen Dom Pedro noch immer keine Fortschritte gemacht, und

aus diesem Umstande schließe ich, daß er, ohne di— Fortdauer einer revolutionnairen Kriegführung, niemals uͤber Portugal herrschen kann. Und kann man annehmen, daß dieser revolutionnaire Krieg sich nicht ber Spanien verbreiten wird? Ich kann nicht ohne große Besorgniß auf den Zustand der Dinge in Portugal und auf die Folgen blicken, welche daraus fuͤr England entsiehen konnen, das sich doch am Ende zu einer Einmischung veranlaßt finden dürfte? Ich kann nicht unterlaffen, auf die Stellung unserer— Flotte in jenem Theile der Welt hinzuweisen; denn sie ist ein Gegenstand der groͤßten Besorgniß fuͤr Alle, denen an der Ehre des Landes gelegen ist, und die fuͤhlen, daß die Flotte sich dort in einer sehr zweifelhaften Neutralitaͤt, wo nicht gar in wirklicher Feindseligkeit benndet. Der Zweck der Flotte ist die Be

schuͤtzung Britischer Unterthanen, und Andere zu verhindern, sich in den Krieg einzumischen. Nun ist es aber bei allen früͤheren Ge

legenheiten der Art der Fall gewesen, daß man Maßregeln ergriffen hat, um die Britischen Ünterthanen in den Stand zu setzen, das Land, das ein Kriegs-Schauplatz zu werden drohte, zu verlafs en, wenn sie es fuͤr angemessen fanden; und wenn ste von der ihnen vorgeschlagenen Sicherheit keinen Gebrauch machen wollten, so wurde ihnen angedeutet, daß sie alle Gefahren des aufgeregten Zustandes des Landes selbst zu tragen hatten. In dem gegenwaͤrtigen Falle aber ist die Flotte dort gelassen worden, um diejenigen zu beschuͤtzen, welche es vorgezogen haben, im Lande zu bleiben. An der Spitze der Flotte befindet sich ein Admiral, in den die Regicrung mit Recht jedes Vertrauen setzen kann, da sich gewiß Niemand der schwierigen Pflichten der ihm anvertrauten Stellung gewissenhafter bewußt sst, ais er. Wenn sich ein Englischer Einwohner in Portugal jetzt von irgend einer Behoͤrde beeintraͤchtigt glaubt, so wendet er sich an seinen Konsul, und wenn dieser keine Genugthuung fuͤr ihn erlangt, so kann es nur der Admiral durch einen Akt der Feindseligkeit. Kann man ihn nun wohl anders als einen Feind der Portugiesischen Regierung betrachten? Ist es möglich, daß die Flotte keinen nach

thriligen Einfluß auf die Kriegs-Operationen der bestehenden Re

gierung ausuͤbt? Was aber noch mehr ist Der Hafen von Lissabon wird durch ein Geschwader Dom Pedro's und auch durch die Bri— tische Flotte blokirt, und die Flotte Dom Pedross hat unter Bri— tischer Flagge ein Portugiesisches Schiff verfolgt und ge— nommen. (Hört, hort!) In welcher Lage befand fich da— bei der Britische Admiral? War er nicht verpflichtet, die Flotte zu beschuͤtzen, die in seiner Gegenwart die Britische Flagge

trug? Und wie stellte er sich gegen die Portugiesische Regierung? War er noch laͤnger neutral! (Hört, hort!) Ich wuͤnsche die Aufmerksamkeit des Hauses och auf einen anderen Punkt zu lenken. Ein Englischer Edelmann, der früher auch Brigade Ge

neral in Portugal war, befindet sich in diesem Augenblick in jenem Lande auf einer diplomgtischen Mission. Was sind nun die Fune⸗ tionen dieses Offiziers? Irgend eine Brigade zu kommandiren, die man ihm anvertrauen will. Däs ist die Folge davon, wenn wir als Repraͤ

sentanten der Britischen Nation einen Offizier nach Portugal senden, der Brigade⸗ General jenes Landes ist. Er j verbunden, das Kommando ei— ner Portugiesischen Brigade anzunehmen; aber er sst der Repraͤsentant unserer, Regierung, und uͤberdies ist ihm beim Eintreten gewisfer Ereignisse die Frage über Krieg und Frieden anvertraut Dies ist wohl das erste Beispiel, daß ein Offizier, dem die Frage uber Krieg anvertraut worden ist, an eine Regierung abgesandt wird, unter der er ein solches Amt bekleidet, und noch dazu in einer Zeit revolutio

nairen Krieges. Ich bin vollkommen uͤberzeu t, daß jener Edel

mann sich der ihm anvertrauten wichtigen Pflichten ganz vortrefflich und mit der größten Diseretion entledigen wird, und daß weder er noch der Admiral uns in einen unnuͤtzen Krieg verwickeln werden. Aber ich behaupte, daß dies nicht die Stellung Enn gegen Por

tugal wahrend eines Krieges, und besonders wahrend eines solchen Krieges seyn sollte!“

Graf Grey suchte zuvoͤrderst die Bemerkungen des vorigen Redners in Bezug auf den finanziellen Zustand des Landes zu widerlegen, und ließ sich in sehr genaue Details über die schon bewirkten und noch zu erwartenden Ersparnisse ein. Demnaͤchst ging er zu dem politischen Theil der Rede des Herzogs uͤber. Er suchte zuvoͤrderst jede Verantwortlichkeit des gegenwaͤrtigen Zustandes der Dinge abzulehnen und darzuthun, daß das Mi nisterium gewissermaßem nur die Politik‘ der vorigen Verwal tung fortgesetzt habe. Daß sich die oͤffentliche Meinung in Por— tugal noch nicht deutlicher zu Gunsten Dom Pedro's kundgege ben habe, schrieb der Minister dem Schreckens ⸗System zu, das in Portugal herrsche. Die Vorwurfe wegen nicht streng beob— achteter Neutralitaͤt von Seiten der Britischen Flotte, und we— gen der dem Lord W. Russell anvertrauten diplomatischen Sen⸗ dung wies der Graf zuruͤck und suchte uberhaupt das Ver fahren der Britischen Regierung als durchaus unparteiisch darzustellen. Der Herzog von Wellington fand sich noch zu einigen Gegenbemerkungen, namentlich in Betreff des Ein flusses, den die Verwaltung, an deren Spitze er gestanden, auf die Angelegenheiten Portugals ausgeuͤbt hatte, veranlaßt. (Auf diese beiden letzterwaͤhnten Reden behalten wir uns vor, aus⸗ fuͤhrlicher zurückzukommen.) Die Bill wegen des konsolidirten Fonds erhielt hierauf die dritte Lesung. Der Lord. Kanz— ler brachte hierauf noch eine Bill zur Verbesserung der Gerech tigkeitspflege in dem Kanzlei-Gerichtshofe ein, und erklaͤrte, daß er die Bill in dieser Session nicht weiter als bis zur ersten Le sung gebracht und zum Druck verordnet zu sehen wunschte, damit sich die edlen Lords in der Zeit zwischen den beiden Sessionen gehoͤrig mit derselben bekannt machen koͤnnten. Wahrend der Rede des Lord Broughams, in welcher er den Inhalt der Bill auseinandersetzte, gewährte das Haus einen sestfamen Anblick. Es waren namlich nur vier Pars gegenwartig, um das Oberhaus zu repraͤsentiren: der Lord Shaftesbury, der Her zog von Sussex und die Grafen von Fife und von Roßhyn. Gleich nach dem Schlusse seines Vortrages verließ der Ford Kanzler das Haus, ihm folgten der Graf von Roßlyn und der Herzog von Wellington, der sich vor der Barre? mit einigen Herren unterhalten hatte. Der Graf von Shaftesbury nahm nun als Vice-Sprecher seinen Platz auf dem Wollsack, und nahm in Anwesenheit der beiden anderen eolen Lords meh-