1832 / 236 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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religidse Aufregung zu ferneren Anstrengungen zu ermun— tern. Die uͤbrigen Verhandlungen der Session sind durchgaͤn— gig negativer Art gewesen. Lord Althorp hatte gern die Last der Abgaben erleichtert, aber ungluͤcklicherweise bluͤht der Handel nicht inmitten politischer Aufregung, und Reform-Minister koͤn— nen daher keine gluͤckliche Finanziers seyn. Anstatt also die Ab— gaben zu vermindern, ist es dem edlen Lord sehr schwer gewor⸗— den, die Ausgabe mit der Einnahme, wenigstens anscheinend, einigermaßen ins Gleichgewicht zu bringen. Auch ist der Kantz— ler der Schatzkammer nicht der einzige Minister, dessen Wuͤnsche und Absichten fehlgeschlagen sind. Der Secretair fuͤr Irland, Herr Stanley, haͤtte gern der Zehuten-Bill andere Maßregeln folgen lassen, wodurch das protestantische Eigenthum aus dem Bereich der Irländischen Aufregung entfernt worden waͤre; aber Herr O'Connell und andere katholische Repraͤsentanten wollten sich eine so schoͤne Waffe nicht entwinden lassen, und da man

entgegnete der Gouverneur: „Es scheint mir das von allem An—

mehr aufgeholfen werden wuͤrde, als durch alle Versammlungen.“.

diese Partei schonen mußte, weil man ihrer Stimme bei einer wichtigen diplomatischen und finanziellen Frage bedurfte, so war Herr Stanley genoͤthigt, sein Vorhaben aufzugeben.“ Die Times laͤßt sich über denselben Gegenstand ungefaͤhr in folgender Weise vernehmen: „Gestern prorogirte der König in Person ein Parlament, das hoöͤchst wahrscheinlich nie wieder un— ter den Gesetzen zusammen kommen wird, nach denen bisher das Unterhaus erwählt wurde. Es bedarf nur eines Blickes auf die Haupt⸗Arbeit desselben, um die Ueberzeugung zu ertangen, daß die jetzt beendete wichtige Session eine der berühmtesten in den Annalen Englands werden wird, und daß daher der Koͤnig nur in Uebereinstimmung mit den dankbaren Gefühlen seines Volkes und der Nachwelt handelte, als er die Reform-Bill zum ersten und Haupt⸗Gegenstand seiner Rede machte. Die noth— wendige Kuͤrze einer Thron-Rede gestattete es natuͤrlich dem Koͤ— nige nicht, der Schwierigkeiten zu gedenken, mit denen diese Maßregel zu kaͤmpfen gehabt; hatte, und die Vor— theile aufzuzählen, welche aus derselben entspringen werden; aber wir nehmen keinen Anstand, zu behaupten, daß die Session von 1832 durch die Reform-Bill sich einen ausgezeichneten Platz in der Geschichte Englands gesichert hat. Sie hat ohne gesell— schaftliche Verwirrung und ohne buͤrgerliches Blutvergießen eine maͤchtige politische Revolution zu Stande gebracht. Sie hat dem Jigenthum und der Intelligenz des Landes die Aufsicht uber die National⸗Huͤlfsquellen und das Privilegium, die Gesetze den In— teressen anzupassen, anvertraut, welche bisher den Vorurtheilen, dem Eigennutz und der Verderbtheit einer mit Burgflecken han— delnden Partei zugestanden. Sie hat Männer wieder in ihre Rechte eingesetzt, uͤnd dieselben an die Constitution gefesselt, in— dem sie ihnen Antheil an deren Vortheile gab, und sie hat al— len egesellschaftlichen Verbesserungen, deren ein thaͤtiges und unternehmendes Volk faͤhig ist, den Weg geoͤffnet. Aber nicht allein das, was uns die Reform-Bill gegeben, sondern auch den Schutz, den sie uns gewaͤhrt chat, muͤssen wir dankbar anerkennen. Beim Ruͤckblick auf die Geschichte der letzten 12 Monate muß Jeder sich des drohenden Sturmes erinnern, der uber unseren Häuptern schwebte und furchtbar loszubrechen drohte. Das Volk und seine Unterdruͤcker, die Gewalten des Lichts und der Finsterniß standen geruͤstet einander gegenuͤber, und schienen jeden Augenblick einen Kampf beginnen zu wollen, der unser ge— sellschaftliches Gebäude bis in seine Grundfesten erschuͤttert haben wuͤrde. Die Festigkeit des Unterhauses, das getreue Beharren des Ministeriums auf seinen einmal eingegangenen Verbindlich— keiten, der richtige Verstand des Koͤnigs schuͤtzte die Nation und die Reform vor einem blutigen Siege. Jetzt befinden wir uns“ im Besitz der Fruͤchte einer großen Revoltition, ohne dieselben durch Verlust des Lebens und des Eigenthums erkauft zu haben.“ Der Courier sagt: „Der einzige Punkt, von dem eine unverzuͤgliche Stoͤrung des Europaischen Friedens noch zu be— fürchten steht, ist die fortwährend feindliche Stellung Belgiens gegen Holland. Es war ein Gegenstand des Bedauerns, wir koͤnnen nicht sagen der Taͤuschung denn die Thron-NRNede ist bekanntlich immer so eingerichtet, daß sie wenig sagt und nichts meint es war aber ein Gegenstand großen Bedauerns, daß, bei der besonderen Lage des Falles, in der Rede Sr. Majestaͤt keine Hoffnung gegeben wurde, den Streit zwischen jenen beiden Laͤndern bald beigelegt zu sehen. Wir vertrauen nichts desto— weniger der vor einigen Tagen ausgesprochenen Ansicht, daß ein Vergleich uͤber die streitigen Gegenstaͤnde seinem Abschlusse nahr t.. z Eine merkwuͤrdige Zusammenkunft ereignete sich am Freitage voriger Woche (den 19ten) zu Cork, zwischen dem Marquis von 2 und einer Deputation zweier Kirchspiele jener Stadt. Diese Deputation, einen Dr. Baldwin an der Spitze, uͤberreichte in feierlicher Audienz, bei der auch Sir P. Malcolm und eine große Anzahl Offiziere zugegen waren, dem Lord-Lieutenant von Irland eine Denkschrift, in welcher sie um Untersuchung gegen die Civil-⸗ und Militair-Behoͤrden bat, welche die auf den 15ten Juli einberufene Versammlung zu Blarney, in der eine Bera— thung uͤber den Zustand der Manufakturen stattfinden sollte, gewaltsam zerstreut hatten. Nach Verlesung der Denkschrift nahm der Marquis dieselbe zur Hand und sagte: „Ich betrachte sie als eine Anklage gegen die Civil⸗ und Militair-Behoͤrden, und ich bin bereit, den Fehdehandschuh fuͤr Beide aufzunehmen.“ Bei dem ersten §. derselben, welcher das friedliche Betragen der Ein wohner von Cork hervorhob, bemerkte er, daß er dasselbe bis zu dem Zeitraum von etwa vor zwei Jahren anerkenne. Auf. den zweiten §., welcher eine Beschwerde gegen die Regierung uͤber verweigerten Geldbeistand im Augenblicke großer Landesnoth enthielt, entgegnete er: die Regierung koͤnne, wie maͤnniglich bekannt sey, keinen andern Geldbeistand als vorschußweise leisten; habe aber noch niemals Vorschuͤsse verweigert, wo gehoͤrige An— erbietungen wegen der Ruͤckzahlung gemacht worden seyen. Der §. 3 lautete: „In einer solchen Noth erschien uns als das einzige Huͤlfsmittel die Wiederbelebung Irlaͤndischer In— dustrie.“ Dieser Satz schien dem Marquis sehr empfind— lich zu seyn. Er sagte: „Hierin liegt geradezu eine An— klage gegen mich, als öb ich meine Versprechungen zu Gun— sten der Irländischen Manufakturen vergessen haͤtte; das laͤugne ich aber. Es liegt mir die Wohlfahrt Irlands und sei— ner Manufakturen setzt eben so sehr am Herzen, wie je— mals. Aber ich glaube nicht, daß dieses Wohl durch solche Zusammenkuͤnfte, wie man bei Blarney beabsichtigte, gefoͤrdert werde. Und warum hat man einen Sonntag gewahlt und zum Ort Blarney bestimmt, um 50,000 Menschen zu versammeln, die uͤber die Fabriken in Cork berathen sollten?“ Dr. Bald— win bemerkte, beide Orte lagen in derselben Grafschaft; an einem Sonntage könnten die Leute am besten von ihrer Feldarbeit ge— en. Die Versammlung habe keinesweges eine Einschuͤchterung ber Regierung bezweckt, sondern man habe durch die große An— zahl der Stimmen nur der ausgesprochenen Meinung groͤßeres Gewicht geben wollen. Außerdem habe man fuͤr rathsam ge— halten, das Volk zu einem Versprechen zu bewegen, die Irlaͤndi⸗

zum Grunde; aber die Collisionen aufgebrachter Parteien ver—

jedes heilsame Gesetz zu vereiteln. ich Märtyrerthum zwischen beiden Parteien. war ich der populairste Mann in Irland, und wohl kann ich mich rühmen, die unmittelbare Ursache zur Emancipation der Katholiken gewesen zu seyn. damaligen Amtsverwaltung gethan, verlor ich das Zutrauen der Mänister in- England, ich wurde meines Amtes entsetzt, was mir mehr galt als alles Andere, ich verlor die Freundschaft des Königs. den; denn wie ich sonst der populairste Mann in Irland gewesen bin, so bin ich jetzt, durch alle ersinnlichen Umtriebe, zum unpopulairsten gemacht worden, und man hat es mich auf meiner Reise hieher wohl empfinden lassen. Doch, ich lege dem Volke keine Undankbarkeit zur Last; denn ich bin uͤberzeugt, wenn man es nicht so bear— beitet hatte, so würden 99 aus 100 mich wie sonst begruͤßt ha— ben.“ Die Deputation erklaͤrte hierauf im eigenen Namen, wie im Namen der Einwohner von Cork, daß es gewiß nicht die Absicht gewesen sey, Sr. Excellenz persoͤnlich Unehrerbietig— keit zu beweisen. Man erkenne seine Dienste gewiß dankbar an; aber die neuesten Ereignisse spraͤchen gegen die alten Erin— nerungen.

gungen unterblieben seyen. w

nach London abgesandt worden ist.

ist mit dem Dampfboote von Amsterdam nach Hamburg abgegangen.

des Kurprinzen und Mitregenten ausgebracht, von allen Anwe—

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deren eher als von Liberalitaͤt der Grundsaͤtze zu zeugen, und nebenher habe ich- Anlaß zu glauben, daß man das Volk noch durch ganz andere Gruͤnde habe zwingen wollen, sich lediglich auf Irlaͤndische Fabrikwaaren zu beschraͤnken. Uebrigens bin ich der Ansicht, daß alle solche Versammlungen, mit oder ohne Fahnen und Musik, ungesetzlich sind, sobald sie das Land in Schrecken setzen. Ich aber bin dazu da, die Gesetze aufrecht zu halten, und ich gebe Ihnen mein Wort, ich werde es thun, wo noͤthig durch militairische Gewalt. Es ist die rastlose Aufregung, die unaufhoͤrliche Unruhe, welche im Lande herrscht, die verhindert, daß, auch seit der Emancipations-Bill, Englische Kapitalien ihren Weg nach Irland nehmen, wodurch den Irlaͤndischen Fabriken

Der Marquis v. Anglesey las hierauf noch einmal die Denk⸗ schrift durch und sagte dann: „Das jetzige Ministerium ist das libe— ralste, das wir seit vielen Jahren gekannt haben. Seinen Verfuͤgungen

hindern die Anwendung der beabsichtigten Maßregeln, und die ganze Kraft der Factionen scheint sich nur dahin zu vereinigen, Was mich betrifft, so erdulde Im Jahre 1828

Fuͤr das, was ich während meiner

Fuͤr alle diese Opfer habe ich nur Undank gefun—

Man sey der Meinung, das Verfahren der Regie— rung, uͤber welches man sich beschwere, werde durch die falschen Vorstellungen Derjenigen veranlaßt, welche stets feindlich gegen das Volk Fesinnt gewesen; und nur dem Systeme, welches in Folge solcher Vorstellungen angenommen worden sey, habe Se. Excellenz es beizumessen, wenn die gewohnlichen Freudenbezeu—

, Aus dem Haag, 18. August. Des Koͤnigs Majestaͤt werden morgen nach dem Loo abreisen. Heute Vormittags versammelte sich der Kabinetsrath und hielt von halb 11 bis nach 2 Uhr eine Sitzung, nach deren Been digung ein Eourier mit Depeschen an den Baron wan Zuylen

Der Daͤnische Gesandte am hiesigen Hofe, Baron v. Selby,

In Amsterdam erkrankten heute an der Cholera 14 Per— sonen; im Ganzen sind dort bisher 57 Personen erkrankt, 27 gestorben und 4 genesen. Auch in Breda ist nunmehr die Cholera ausgebrochen.

Bruͤssel, 135. August. Den gestrigen Tag haben IJ. MM. im Schlosse von Laeken zugebracht. Ber Bakon Suilet de Chokier, Sir E. Curst, der General Desprez und alle Mi— nister hatten die Ehre, zur Koͤnigl. Tafel gezogen zu werden. Der Einzug JJ. MM. wird‘ um Mittag stattfinden. Gestern Abend verkuͤndigte eine Salve von 101 Kanonenschuͤssen die Feier des heutigen Tages.

Der Abbé Bougeau de Villeraye ist zum Almosenier der Koͤnigin ernannt worden. ;

Seit einigen Tagen nimmt die Cholera in Bruͤssel wieder ziemlich bedeutend zu. Vom 16ten auf den 17ten d. M. er— krankten 28 Personen und starben 18. Vom 17ten auf den 18ten

erkrankten 42 und starben 19.

Deutschlan d.

Kassel, 20. Aug. Der Geburtstag Sr. Hoheit des Kur— prinzen und Mitregenten wurde von der hiesigen Garnison aufs festlichste begangen. Zur Vorfeier dieses, fuͤr jeden seinem Fuͤr— sten treu ergebenen Hessen, erfreulichen Tages hatte die Artllle— rie ein Feuerwerk veranstaltet. Mit Anbruch des folgenden Ta— ges ertoͤnte eine Reveille von saͤmmtlichen Tambours, Hornisten, Trompetern und Musik-Choͤren, welche corpsweise in verschiedenen Richtungen die Residenz durchzogen, dann vor dem Palais Sr. Hoheit aufmarschirten, woselbst die Hautboisten das Lied: „Heil unserem Fuͤrsten Heil ꝛc.“, anstimmten. Um 2 Uhr Mittags versammelten sich die Generalität, mit Einschluß Sr. Exc. des Kriegs-Ministers, saͤmmtliche Stabs- und Ober⸗Offiziere so wie die Militair-Beamten zu einem Diner im Oesterreichschen Saale, welcher von dem Militair auf eine geschmackvolle Weise dekorirt war. Waͤhrend des Mahles wurde durch Se. Exc. den Gene— ral-⸗Lieutenant v. Haynau ein Toast auf das Wohl Sr. Hoheit

senden mit herzlichem Jubel wiederholt und von 101 Kanonen— schuͤssen begleitet. Adends K Uhr speisten die Unteroffiziere und Soldaten aller Corps in ihren Kasernen, und gaben durch Lebe— hoch ihre treue Anhaͤnglichkeit an die hoͤchste Person Sr. Ho— heit zu erkennen. Den Beschluß dieses militgirischen Festes machte eine Illumination der Kriegsschule und saͤmmtlicher Ka— sernen, welche der Feier angemessen ausgeschmuͤckt waren. Die Musik-Choͤre, unter sich abwechselnd, ergoͤtzten dabei durch ihr erhebendes und erheiterndes Spiel die zahllose Menge, welche in endlosen Zuͤgen den Kasernen-Platz und die anliegenden Straßen erfuͤllte.

Nachrichten aus dem Bade Nenndorf zufolge, ist Se. Koͤnigl. Hoheit der Kurprinz und Mitregent am Sten d. dort eingetrof— fen. Saͤmmtliche Gutsbesitzer der Grafschaft Schaumburg waren Sr. Koͤnigl. Hoheit entgegengeritten, und im Schlosse zu Nenn— dorf wurde der Prinz von den Behoͤrden empfangen. Abends war der ganze Badeort erleuchtet.

Das Kurfuͤrstliche Ministerium des Innern hat unterm 16ten d. M. folgendes Ausschreiben uͤber die Wahlen der Ab— geordneten zu der naͤchsten Stände⸗Versammlung erlassen: „Wie— wohl durch den §. 2 der Verordnung vom 26sten v M. die Aufloͤsung der damaligen Staͤnde-Versammlung und die Wahl neuer Stände alsbald verordnet worden, und demnach in diesem Falle die durch den §. 3 des Gesetzes vom 16. Febr. 1831 vor— geschriebene Aufforderung des Ministeriums des Innern nicht

schen Manufakturen vor den Englischen zu beguͤnstigen. Hierauf

erforderlich erscheint; so erweckt gleichwohl der Umstand, daß bis

habten Kampfes begangen werden soll.

und, sten

gruͤndetes Deutschen Regierungen. und hat sich dadurch den Beifall der Freunde der Ordnun

des Rechts, vaterlaͤndischer Tugenden und der Wahrheit ern ben denen die Anarchie, uns in Zeiten roher Barbarei zun

dem unbefangenen

. 18 * * . 2 . jetzt die zu den neuen Wahlhandlungen erforderlichen Einleitu ten Eilande eingr zufriedenen Gemeinde mit Freude, und kein gen noch nicht uͤberall getroffen worden sind, die Besorgniß, d eilnehiner des Festes hat es ohne die Betrachtung verlassen sene besondere Aufforderung fuͤr noͤthig erachtet, in deren (Lukfurts Gluͤck und Wohlfahrt sey unter goͤttlichem Segen zu wartung die Wahlen ausgesetzt werden, und die bevorstehen alten und nicht dem stuͤrmischen Meere der Neuerungen an⸗ Einberufung der Staͤnde-⸗Versammlung auf nicht vollendete Ch Höertrauen, das so manches sichere Wohlergehen an den Klippen zu uͤbereilende Wahlen treffen moge. Es werden daher alle wan hgeduld iger Wuͤnsche zerschellte. h berechtigten Koöͤrperschaften und Wahl-Kommissionen dufgeforde ge Rechnung gehalten mit unserem Zustande des Wohlbefin⸗ unverzuͤglich die neuen Wahlen vorzunehmen und mit angem⸗sis und der uͤbrigen Welt, wo dieses

sener ihunlichster Beschleunigung zum Ende zu fuͤhren. WKass hrrall zu finden ist; auch er hat gewiß keinen anderen Wunsch, am 16. August 1832. Kurfuͤrstliches Ministerium des Innen den der Erhaltung dieses Zustandes gehabt, und? jeder hat

Hassenpflug.“

Munchen, 18. Aug. Gestern Vormittags starb hier

) k -. . 5 2 . 3 ö Koͤnigl. Leibarzt, Ober⸗Medizinal-⸗Rath Hör. Jakob v. Distelbrunn Risend Jahre bestanden, . den N ü enberger Zeitu ngen ladet s n Comitè, i frei und glücklich erhalten, so lange der Name Frankfurts sich in Nuͤrnberg, Fuͤrth und Zirndorf gebildet hat, zur zusiannt wird! hundertjährigen Saͤkularseier ein, die am 24sten d. M. auf

alten Veste bei Zirndorf zum Andenken des daselbst am ß: in Bezug auf Irland liegen die redlichsten wohlwollendsten Absichten J August 1632 zwischen Gustav Adolph und Wallenstein sian swenmacher den Herrn Desprez, einen vormaligen Accise⸗ hab t . Man geht damit ibemten, der durch jene Siadt nach den Baͤdern reiste, verhaf⸗ an der Stelle jener alten Veste einen hohen Thurm zu erben l. Eben so haben sie in Scheugen den Herrn , provl⸗ s Nachdem der Herr Geh. Rath Professor von Schel ; ö 9. seine Vorlesungen fuͤr wurde ihm gestern Abends zwischen 9 und 10 Uhr von seg zahlreichen Zuhörern eine sehr glaͤnzende Abendmusik vor sen Hause gebracht.

dieses Semester nunmehr geschsoös,

Stuttgart, 19. Aug. Die Stuttgarter Zeittz

enthaͤlt in ihrem heutigen Blatte einen Artikel uͤber „die nn

Deutschen Bundesbeschluͤsse“, worin es unter Angth

heißt: „Der Verfasser war immer der Meinung, wenn uns i etwas zu retten vermoͤge, so sey es auf Gesetzlichke

. 2 2

9

ten

13 kräftiges gemetnsames Au ftr T

Der Bund ist s

stuͤrzend, den Untergang drohte. Daß das Auftreten des M

des nothwendig war, daß es provozirt wurde, daß es im? gleiche mit jenen Provocationen hoͤchst gemäßigt, und vor A

daß es den bestehenden Gesetrzen gemäß ist, kanm und aufmerksamen Beobachter der Ereignisse nicht in Abrede gestellt werden. Das. Bu men einer leidenschgftlichen, blinden Opposition war so,! es unmoͤglich Vertrauen erwecken konnte, daß es vielm die Ueberzeugung hervorbringen mußte: Concessionen enn gen nur neue noch uͤbertriebenere Forderungen, bis Alles,

bisher das Volkswohl sicherte und den Zustand Deutschlande

dem anderer Laͤnder immer noch gluͤcklich machte, vor dem M tome der Volks-Souperainetäaͤt in den Staub getreten ist der rohe Wille der Massen herrscht, und Kunst, Wissensch Handel und Gewerbe, Gluͤck und Wohlstand, Religion, M und Wahrheit untekdruͤckt sind. Die monarchischen constitlth nellen Verfassungen erschienen der Faction als eine „elende Ha heit“ und hoͤchstens nur insofern beachtenswerth, um sie als eine n ke zum besseren Verfolgen der eigentlichen Plane, des Sturz Monarchie und Begruͤndung der sofenannten Volks⸗Solhhtß netaͤt zu benutzen. Dem immer gefaͤhrlicher werdenden Träͤt dieser hochverraͤtherischen Partei mußten kraftige Schranken setzt werden, daruͤber kann unter allen redlichen Vaterlandsfre den nur eine Stimme seyn.“ Aber diese Schranken durften Streben der wahren Vaterlandsfreunde, der aufrichtigen treuen Anhaͤnger constitutionneller Monarchien, welche n Despotie von unten noch von oben wollen, die fuͤr ch setz oder ordnungsmaͤßiges Ausbilden der bestehenden Institution dein Wege zweckmaͤßiger Reformen wirken, nicht verleßen gar daniederdruͤcken, sie durften keine Gewalltstreiche seyn, mußten innerhalb des Kreises der bestehenden Gesetze bleiben. l die Bundesbeschluͤsse haben die bestehenden Verfassungen nicht letzt; sie sind streng innerhalb des Kreises der Bundesgesetze geblin Viele achtungswerthe Blaͤtter haben dies bereits gruͤndlich erwin Es wuͤrde uͤberfluͤssig seyn, hier wiederholen zu wollen, was? Blaͤtter, namentlich auch die Allgemeine Zeitung in ihren sten Nummern so gruͤndlich und richtig eroͤrtert und beni haben, und Einsender kann deshalb sogleich zu den Wirkm dieser Beschluͤsse uͤbergehen. Daß die Partei, welcher der desstreich galt, wuͤthete, daß sie, ihren Ingrimm in sich verst gend, auf Rachemittel jeder Art und weitere Verfolgung i Plane auf jede mogliche Weise sinnt, kann Niemanden fremden. Sie, welche die Jesuiten so oft bekriegte Und Grundsaͤtze als vergbscheuungswerth darstellte, schaäͤmt sich den schauderhaften Grundsatz aufzustellen: „gegen den Vn gegen die Fuͤrsten ist jetzt Alles erlaubt, jedes? tel recht.“ Mit Erstaunen und Entsetzen horte Ref furchtbaren Grundsatz aussprechen, und man darf überzeugt! daß ihn die Partei, enge verbuͤndet und mit gewohnter heit ihre Plane verfolgend, stets nach den Umständen ansh den suchen wird, daß fortgesetzte große Wachsamkeit und vor Allem aber gerechte und vernuͤnftige Regietungsweise n wendig ist, um sie unschädlich machen. Dt maͤßigtern Freiheiesfreunde sollten eine Garantie der bestthym Verfassungen, einen starken Schutz gegen die Machihthh der oben geschilderten, fuͤr deren Umsturz wirkenden Fach diesen Beschluͤssen erblicken. Wirklich scheint man sih auch immer mehr aus diesem Gesichtspunkte au fzu fassn von den unseligen Welschen Schwindeleien, die belt viel Unheil im ehrlichen Deutschen Lande anrichteten, n zuruͤckge kommen.“ . . Frankfurt, 20. August. Vorgestern feierte die in Buͤrger⸗-Repraͤsentation ihr hundertsaͤhriges Jubilum. Du nat und die Mitglieder der gesetzgebenden Bersammlung, k unmittelbar aus der Buͤrgerschaft in dieselbe gewählt Er waren zu einem großen Festmahle im Kaisersaal des ü, eingeladen. Das Rathszimmer, welches an diesen San! und der große Raum vor demselben, waren aufs elegantelt geschmackvollste mit Blumen und Draperien verziert, und so der ohnehin großartige Kaisersaal selbst. Das Ganze gen einen um so imposanteren Anblick, als mittelst der neuen ben lichen Wasserleitung eine große Fontaine auf dem Roͤmnerbit gebracht war, welche einen breiten Wasserstrahl hoch in di warf. Es herrschte bei diesem Feste die schoͤnste Einträoh Froͤhlichkeit, und alle Anwesenden waren durchdrungen vsh Gedanken, im alten Festsaale der Deutschen Kaiser, deren die Wande bedeckten, unter denen die Stadt emporgeblüͤht n send Jahre ihren Schutz und Gunst genossen, sey es erheben Fest der Buͤrgerschaft in engverbundener Eintracht mit dem- zu feiern, der gegenwartig sey, diese Eintracht sichtbar zu kunden, die in alten, neuen und neuesten Zeiten sich aun nigfache Weise bewährt, der Stadt Freiheit und Segen g hat. Wer die mannigfachen Zerwuͤrfnisse, welche in den Welt so vielsaches Elend verbreiten, hat erleben, hoöͤren r fuͤhlen muͤssen, vernimmt gewiß die frohe Kunde von dem

intracht uns stark gemacht, ihnen zu widerstehen; und wie sie

I Luxemburztz, 18. Aug.

n Mich eine Menge Menschen vor den Thuͤren stehen mußten; zu zufgenn . ,

. 8 . . T rAEOFV 5. 8 7 . j . Der ganze Krater gewaͤhrte während dessen im Wider—

Jeder Buͤrger hat an diesem

nicht in dem Grade

gesagt, daß, wie heute, so in allen Stürmen der Zeit, die

moͤge sie fort und fort bestehen und

Ir 5 063 QꝘ— . h . ig. Im hiesigen Journal liest „Die Agenten der insurrectionellen Regierung haben in

H in Luxemburg, arretirt. Leßterer ir im Wegrifs, feiner Familie, die er lange nicht gesehen hatte n. Weg sei 3 ane atte en Besuch abzustatten.“ 9 ö ? ü .

JJ

Neuchatel, 15. Aug. Dor Constitutionnel Neucha⸗ ois enthalt noch mehrere Berichte uͤber die Feier des Aller— Ichten Geburtsfestes an verschiedenen Orten des Fuͤrstenthums; per Anderem wird aus Loele gemeldet, daß die Kirche welche sch Mi0 Menschen faßt, an diesem Tage so gefuͤllt war, daß

fen Festinahl, an dem 260 Personen Theil nahmen, wollten ich lie jungen Maͤdchen aus der Erziehungs⸗Anstalt das Ihrige ngen und schmückten den Raum mit Kränzen und Blümen; ich dem Toast auf das Wohl Sr. Majestaͤt ward eine Kollettẽ r die Abgebrannten zu Geneveys'gesammelt; Abends war Ball d Illumination, deren Anordnung namentlich der Capitain sras-CLlaude sich sehr angelegen seyn ließ. Auch zu Brevine unde dieser schoͤne Tag eben so seierlich und herzlich begangen, d auch hier gedachte man der armen Abgebkannten? Dis wohner von Sagne erinnerten sich bei der Feier des Tages st freudigem Bewußtseyn daran, wie sie wahrend der Unruhen em Souverain ohne. Wanken ergeben geblieben und sich so⸗ Ch beeilt hatten, eine Handvoll Tapferer zur Vertheidigung ß Vaterlandes nach Valangin zu senden. Mit solchen Gesin⸗ ngen ward auch der heutige Festtag von ihnen gefeiert und n Koͤnig so wie dem ganzen Königlichen Hause ein enthusiasti⸗ hes Lebehbch gebracht. ö

Luzern, tä. Aug. In der drei und zwänzigsten Sitzung . Eidgendssischen Tagsatzung vom 9. August“ berichtete der immissaix Moͤrikofer aus Liestal, daß die taͤglichen Zwistigkeiten o Unruhen einen Buͤrgerkrieg befürchten lassen, uünd' somit hhe. Zeit sey, e von der Tagsatzung aus die Angelegenheiten des andes Basel zu entscheiden. Erst vergangenen Sonntag seyen shrere Buͤrger gebunden nach Reigoldswil gebracht und allda n Statthalter als ganz unschuldig entlassen worden ꝛc. Auch lange die Negierung von Liestal von den Einwohnern neuer öden Verfassungseid auf Sonntag den 12. 215 Stande shlossen, daß der Commissair bei der Regierung von Liestal szegen diese Eidesforderung verwenden und dusselbe verhin⸗ n solle, und 16 Stande ermaͤchtigen den Commissair neuer, die Conklusa vom 18. Mai in ihrem vollen Inhalte zu snhaben. Basel stimmt nicht mit— ö.

Aus. Altdorf vom 13. Aug. wird gemeldet: Gestern ver—

sdete der Donner zweier Kanonen den drei Ur: Kantonen Vallfahrt, welche Se, Excellenz der Herr Praͤsident der igsatzung mit mehreren Gesandten und anderen Herren nach m bescheidenen Ruͤtli unternommen, den Stiftern ber Schwei⸗ ußreiheit ein Lebehoch zu bringen. ; Letzten Sonntag hat. ungeachtet der Verwahrung der eidge— ssischen Kommissarien die Beschwoͤrung der Liestäͤler Verfas⸗ ung stattgefunden. Ob die Verwahrung an die Gemeindevor— inde oder nur an den sogenannten Regierungsrath ergangen nd von diesem unterschlagen worden ist, darüber fehlen uns s jetzt noch hinlaͤngliche Nachrichten. Die Versammlungen urden durch besondere Abgeordnete geleitet, und von diesen hochbegeisterte vaterlaudisché Reden“ gehalten, welche unter nderm auch den Geist der letzten Landraths beschluͤsse athmeten mlich dahin gehend, daß man sich nicht mehr um die Tag⸗ zung bekuͤmmern und von ihr gar nichts mehr annehmen solle. nter den von den Kreisversammlungen Zuruͤckkehrenden sah man mehreren Orten Bewaffnete.

r e n.

Neapel, FT. Aug. Das hiesige Giornale enthaͤlt einige siben über die ferneren Erscheinungen, welche der Vesuv tittet. Am Zten Nachmittags begann der Vulkan, nachdem nige Stunden geruht, wieder Rauch, Feuer ünd Steine ttäwerfen, die einer eine halbe Miglie hohen Saule glichen; der darauf folgenden Nacht wurden die Haͤuser der' umlie⸗ ben Ortschaften durch die von dem Innern) des Berges aus⸗ genden Stöße heftig erschuͤttert. Im Innern des Kraters un sich drei große Massen brennender vulkanischer Materten hide die drei Flammen ⸗Seen glichen, deren jeder ungefaͤhr 1 Fuß im Umfange hatte. Diese Feuermassen ergossen durch eine Spalte des kleinen Kraters, einem Wasser⸗ J aͤhnlich, in der Richtung nach Boscotrecase und dem emiten herab und theilten sich, an den Saum des Berges ge⸗— men, in viele kleine Bäche, die sich zwischen den vorstehenden hitzen der alten Lava verloren; ein zweiter Lavastrom, der sich ( dem alten Krater durch eine sechs Fuß breite Oeffnung er— in ebenfalls seine Richtung nach dem Eremiten zu nahm,

noch nicht die Halfte des Abhanges des Vulkans zuruͤckge⸗

1 ; ; * dieser großen Feuermassen das Schauspiel einer ungeheu— Illumination. .

Peo rt ug al.

. Blatter enthalten nach Briefen aus Lissabon er ug. folgendes Dekret Dom Miguels: „In Betracht, Imi! für die Stadt Porto und deren Militair-Distrikt be— n gemischte Kommission wegen der Dringlichkeit der gegen— ken Umstande permanente Sitzung halten muß; in Betracht, . Befehlen zu folge, der Gouverneur des Gerichtshofes 6 tnt dieser Koönmtisslon, so wie der seine Stelle vertre— r und die Richter nach Lamego abgegangen sind, so dene 6 der Rath am obersten Gerichtshofe, Joao * . torres, Mitglied der Municipalitat von Lissabom und

ä Polizei⸗Intendant der Armee, interimistisch den Posten

nition hinlaͤnglich versehen, in Syrien staͤnden, um der Tuͤrki—

945

maͤchtige ihn zur Designirung der Mitglieder der neuen Kom— mission, welche an die Stelle der alten, die eine andere Bestim⸗ mung erhalten hat, treten soll. Da ferner diese Kommission ihre Jurisdiction in Bezug auf Porto nicht so schnell wird antreten koͤnnen, wie es noͤthig waͤre, so ist Unser Wille, daß die Mili— tair-Distrikte der Stadt Porto, und des rechten Ufers des Duero unter der in der Provinz Minho errichteten gemischten Kommission stehen sollen, so lange die rebellischen Truppen Porto besetzt halten.“ Durch ein zweites Dekret ist die den Portugiesischen Unteroffizieren und Soldaten der Armee Dom Pedro's bei ihrer Ruͤckkehr unter die Fahnen Dom Miguel's versprochene Amnestie, deren Termin abgelaufen war, bis zum 15ten August verlaͤngert worden.“

ö .

„Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Schreiben aus Kon stantinopel vom 25. Juli: „So sehr ich auch in dem ge— genwartigen Kriege zwischen dem Großherrn und dem Pascha von Aegypten fuͤr meine Person gegen den Letzteren eingenom⸗ men bin, so werde ich doch mich stets verpflichtet fuͤhlen, Ih⸗ nen nicht nur alle Thatsachen, sondern auch alle meine Vermuü— thungen, so sehr sie auch zum Nachtheile des Sultans seyn moͤ— gen, treu mitzutheilen. Warum ich eigentlich dem Sultan Mah— mud eher als Mehemed Ali Pascha geneigt, bin, bedarf wohl keiner weitlaͤuftigen Erörterung. Mehemed Ali ist nichts Anderes als ein ganz gemeiner Verraͤther. Die Aegyptische Nation ist ih⸗ rem geistigen und weltlichen Oberhaupte, das religioͤse und po⸗ litische Verbesserungen einzuführen sich bemuͤht, von Herzen zugethan? sie haßt und verabscheut ihren thrannischen Pascha, der sie schlechter als schwarze Sklaven behandelt, der ihr Alles, was die reiche Erde hervorbringt, mit Gewalt entreißt, und um seine ehrgeizigen Plane durchzufuͤhren, das ganze Land durch physischen Mangel, durch despotische Behandlung und immer— waͤhrenden Krieg entvölkert. Daß also ein solcher Pascha, der trotz seines Unglaubens noch geschickt genug ist, manche Fana—⸗ tiker irre zu leiten, und sich fuͤr den Wieperhersteller des vom Sultan vernachlaͤssigten Islamismus auszugeben, bei Recht- und Wahrheitliebenden tiefe Verachtung hervorrusen muß, ist ganz natuͤrlich. Volksgeruͤchten nach, waͤre die Tur— kische Flotte stark beschaͤdigt wieder in die Dardanellen zu⸗ ruͤctkgeschifft, und die Land-Armee bei Halep geschlagen, und diese Stadt darauf von den Aegyptiern, zu denen ganze Tuͤr— kische Regimenter uͤbergegangen seyn sollen, besetzt worden. Solche und ähnliche Reden werden ziemlich öffentlich von den Tuͤrken gefuhrt; vor einigen Tagen wurde daher ein Kaffee⸗ haus, wo gewohnlich der Regierung feindlich gefinnte Maͤnner sich versammelten, abgerissen, und wie Einige behaupten wollen, der Eigenthuͤmer desselben erdrosselt. Ich unterhalte Sie solchen Geruͤchten bloß, damit Sie daraus die Stimmung hiesigen Volkes kennen lernen. Aus sicherer Quelle weiß aber, trotz dem Schweigen des letzten Moniteur Ottoman, daß wenn auch diese Straßenneuigkeiten von boshaften Menschen erfunden sind, sie doch auf einen faktischen Grund sich stuͤtzen. Man weiß namlich gewiß, daß die Avantgarde des Hussein Pa⸗ schas, Feldmarschalls der Tuͤrkischen Armee, gleich bei ihrer An— kunft in Homs von den Aegyptiern uͤberfallen, und mit Ver— lust. zuruͤckgedraͤngt worden ist. Einige Tuͤrkische Regimenter waren naͤmlich kaum in Homs hungrig, durstig und müde ein— gezogen, als ein ihnen an Zahl weit üͤberlegenes Corps der Araber erschien. Trotz ihrer Minderzahl und trotz ihrer nach Wasser und Ruhe lechzenden Korper versuchten sie dennoch, den Platz zu vertheidigen; sie wurden aber von den in der Stadt

gerissen. Von den Aegyptiern verfolgt, sollen viele? Tuͤrken, von aller körperlichen Kraft verlassen, um Gnade gefleht ha⸗ ben. Andern Berichten Zufolge soll dieses Gefecht im Tuͤrkischen Lager selhst suͤdlich von Homs stattgefunden haben, Homs selbst aber noch in den Haͤnden der Pforte seun. Immerhin kann dieser Vorfall, wenn auch noch unbedeutend an sich, traurige Folgen nach sich ziehen Den Aegyptiern wird der Muth wach— sen, wahrend die Tuͤrkischen Soldaten, die Ibrahim Pascha immer als einen wahren Kriegsgott ruͤhmen hoͤren, vielleicht niedergeschlagen werden, und an ihrem Siege verzweifeln koͤn⸗ nen. Auch laͤuft hier das Geruͤcht, das ich jedoch nicht verbuͤr— gen moͤchte, daß in der Armee eine Verschwoͤrung gegen Hus⸗ sein Pascha ausgebrochen sey, und er sich nach Konis habe fluͤchten muͤssen. Mehemed Ali scheut kein Mittel, um seinen Feind zu schwaͤchen, und durch Versprechungen Leute an sich zu locken. Viele Proclamationen sind in Kleinasien und Syrien, selbst in der Armee verbreitet worden, worin er jedem unter seine Fahnen sich reihenden Tuͤrkischen Sol— daten doppelten Sold zusichert. Die ganze Bevoͤlkerung von Syrien hat sich fuͤr Mehemed Ali erklrt; dies wah U erwarten, da der Fuͤrst vom Berge Libanon laͤngst schon mit ihm verbunden, und die fanagtischen Bewohner von Damask stets dem Sultan abhold waren. Ein Brief aus Alexandrien meldet, daß nun 36 bis 40,00) Mann regulaire und' 20,000 Mann irregulaire Truppen, mit Lebensmitteln und Kriegs ⸗Mu⸗

schen Armee den Einzug in dieses Land streitig zu machen. Die Anzahl der Tuͤrkischen Truppen habe ich Ihnen neulich mitge— theilt. Ob aber diese offizielle Angabe richtig ist, und wie viele von diesen 70,900 Mann regulairer Truppen in Syrien ange— kommen sind, wie weit dieselben, auch nur zum Theil, im mili— tairischen Unterrichte vorgeruͤckt sind, weiß ich selbst nicht. Un- begreiflich aber scheint, wenn man so viele disponible Truppen hat, warum man nicht, nachdem Acre gefallen war, eine starke Besatzung nach Damask schickte, da man doch zum Voraus Wie feindliche Gesinnung dieser Stadt kannte, uͤnd Damask dem Ibrahim Pascha sowohl an Geld, als an Mannschaft eine unversiegbare Quelle seyn wird!« Wer wird wohl gutmuͤ— thig genug seyn, um dem Moniteur Ottoman zu glauben, wel— cher behauptet, daß man die heilige Stadt nicht' zum Kriegs— schauplatze habe machen wollen! Mit den Empoͤrern in Bos⸗ nien ist Mehemed Ali ebenfalls in Unterhandlung, wie fruͤher, wahrend er noch als treuer Unterthan gelten wollte, mit denen in Albanien. Schon glaubt er sich dem Sultan zur Seite stel— len zu duͤrfen, und wagt es, seinem MarineMinister Osman Bey den Titel Pascha zu verleihen. An der Wiederbefestigung Acre's wird unaufhoͤrlich fortgearbeitet, und sollten auch die ehh izr bis dahin zuruͤckgeschlagen werden, weiß ich nicht, wie ihnen diese Stadt, wenn sie vom Kerne der Aegyptischen Armee

jedem

besetzt wird, wieder weggenommen werden konnte, nachdem Ab— dallah mit kaum 2000 Mann sich so lange darin zu halten im Stande war. Nun kommt wohl Alles auf den Ausgang einer Seeschlacht an. Gelingt es Mehemed Ali, die feindliche Flotte zu

. . .

.

Aegyptische ist, so kann Aegypten direkt angegriffen werden und die ganze Bevölkerung wird jubelnd in den Soldaten des Groß— herrn ihre Befreier erblicken, und mit ihnen gegen ihren Th— rannen kaͤmpfen. Ich sage Ihnen nichts vom glaͤnzenden Feste beim Englischen Gesandten, da es im Ganzen dem letzt beschriebenen Russischen Feste aͤhnlich war, und übrigens das Einzelne im Moniteur Ottoman zu lesen ist. Die Pest wuͤ— thet noch nicht sehr arg, hat aber doch seit meinem letzten Briefe einige Fortschritte gemacht. Vor einigen Tagen wurden meh— rere Soldaten im Wachhause zu Pera ploͤtzlich von ihr befallen; man nimmt aber hier setzt selbst unter den Tuͤrken, die fruͤher Alles Gott anheim stellten, viele Vorsichtsmaßregeln gegen die Ansteckung; jenes Wachhaus wurde einen ganzen Tag lang stark beraͤuchert, nachdem man. Alles, was die Pest annehmen kann, ausgeraͤumt hatte. Auch die Cholera ist am Marmorameere, nur einige Stunden von hier, wieder ausgebrochen. Traurig waͤre es, wenn, wie voriges Jahr, diese beiden Seuchen vereint unsere große Stadt heimsuchten.“

Vereinigte Staaten von, Nord-Amerika.

New-JYork, 19. Juli. Ueber die Feindseligkeiten der Vereinigten Staaten mit den Indianern meldet der Courrier des Etats-Unis Folgendes: „Zwischen unseren Truppen und eihzelnen Abtheilungen von Indianern haben mehrere Schar⸗ muͤtzel stattgefunden. Die vom Kriegsschauplatz eingegangenen Nachrichten melden, daß der „schwarze Falke / die Absicht zu ha ben schien, es zu einer Hauptschlacht kommen zu lassen. Bis jetzt ise der Verlust der Amerikaner sehr uͤubertrieben worden; er beläuft sich nur auf ungefaͤhr 70 Mann. Die Indianer befesti gen sich in ihrem Lager; sie sind zur Verzweiflung gebracht und wissen wohl, daß sie keinen Pardon zu hoffen haben; daher sind sie entschlossen, sich lieber saͤmmtlich bis auf den letzten Mann toͤdten zu lassen, als daß sie sich ergeben sollten. Alles rüstet sich zu einem entscheidenden Kampf; die 3 Armee-Divisionen, welche gegen den „schwärzen Falken“ marschiren sollen, werden von den Generalen - Dodge und Brady und von dem Oberst Hamilton befehligt werden; eine bessere Wahl konnte man nicht treffen.“

In der Sitzung vom 13ten d. M. hat der Senat mut ei— ner Majoritaͤt von 22 gegen 19 Stimmen sich in Bezug auf die Bank der Vereinigten Staaten dahin entschiedeff, daß die desfallsige Bill nicht gegen das Veto des Praͤsidenten zum Ge setz werden konne, und daß erst der naͤch st folge nde Kongreß sich von neuem mit dieser Frage beschaͤftigen duͤrfé—

Die Amendements, welche der Senat zu der ihm von dem Repraͤsentantenhause vorgelegten Tarif-Bill gemacht hatte, sind von letzterem verworfen worden, und der exrstere hat esie daher zuruͤckzenommen und sodann die Bill mit einer-Stimmenmehr— heit von 38 gegen 10 genehmigt, so daß sie nun in ein Gesetz verwandelt und diese vielerörterte Frage endlich erledigt ist. . Am l6ten d. M. haben sich beide Haͤuser des Kongresses vertagt. ; ö

In der Grafschaft Hannovem wurd? am 13. ve M. eine Ver— sammlung gehalten, in der man daruͤber berathschlagte, Herrn Clay an seinem Geburtsort ein Fest zu veranstalten und ihn dort hin einzuladen,«wo er seit seiner Kindheit nicht wieder gewesen ist. Man glaubt, Herr Clay werde der Einladung folgen, weil er durch den Aufenthalt zu Washington an seiner Gesundheit gelitten hat und die Virginischen Bäder besuchen will, von denen sein Geburtsort nicht sehr entfernt liegt. n Mehrere angesehene. Buͤrger von Mittel-Amerika erklaͤren in dem Courrier des Etats„uUnis das durch den „Geor— Jian“ verbreitete Geruͤcht, daß zu Havana Kommissarien von

liegenden erschrockenen irregulaiten Truppen zum Ruͤckzuge hin— / Guatemala angelangt seyen, um die Republik Mittel- Amerika wieder der Spanischen Herrschaft zu unterwerfen, fuͤr eine leere

Erdichtung.

An der Cholera erkrankten, den Berichten der hiesigen Sa— nitäͤͤts- Kommission zufolge, vom 6ten bis 7ten 42, starben 10, am 8ten erkrankten 48, starben 14, am gten 105 und 28, am 10ten 109 und 44, am 11Iten 129 und 50, am 12ten 119 und 51, am 13ten 101 und 49, am 14 ten 165 und 66, am 15ten 133 und 74, am 16ten 163 und gä, und am 17ten äh und 61, so daß die Krankheit also immer noch zuzunehmen scheint.

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Berlin, 24. August. Aus Stettin meldet man den am 19ten d. M. nach kurzem Krankenlager im 7isten Lebensjahre erfolgten Tod des Herrn Landraths und Landschafts-Direktors von Krause auf Pritzlow. Seit dem Jahre 1795 hatte der Ver, storbene mit seltener Treue und unermüͤdlichem Eifer den Land— rathsgeschäften des Randowschen Kreises vorgestanden und vor zuͤglich in den Kriegen seit 1806 mit Umsicht und Thätigkeit in dem Kreise und in der Provinz gewirkt. Das Vertrauen, dessen er Seitens der ihm vorgesetzten Behörden genoß, und die allge meine Achtung und Liebe, deren er sich bei feinen zahlreichen Freunden und bei den Einsassen des Kreises erfreute, sichern ihm ein ehrenvolles Andenken.

298 Meteorologische Beobachtung. . 1332 Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 253. August. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung

—ᷣ—

1 z6,1“ Par. Quellwärme S, m6 R.

13,59 R. 17,59 R. 12,90 RäesFlußwärme 16,5 R. 1699 R. 7,809 R. 40, 10 R. Bodenwärme 13,3 2 R 906 pCt 48 pCt. Ss0 pCt. Ausdünstung 513.

Luftdruck .. 335,9 Par. 336,2“ Der Luftwaͤrme. Thaupunkt. Dunstsaͤttg. Wetter... Wide Wuac kenzug.

heiter. heiter. heiter. Niederschlag 0. W. W Abends sternhell, Nachtt W. SW. ‚⸗ Thau.

B e-r ien er. Börse. Den 24. August 1832.

St. Schuld- 5c. 11594 ͤ 9355 6 Osipr. TPtandhes. Pr. Engl. Anl. 18 103 102 Pomm. Ffandhrf. Er. Engl. Aul. 22 Kur- u. Naum. do. Pr. EnzI. Ohl. 30 Schles ĩs che Kurm. Ohl. m. IC. KR kst. C

Neunm. Int. Sch. do. 7 8ch. k

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Königs. do. Elbinger da. Lanz. do. in Th. VWestpr. Plandbr. 4 9 . bos. do., 4 100

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Holl vollw. Puk. Nene dito.

Friedrichsd'ꝰ or

Disconto

pernichten, oder auch nur den Transportschiffen die Landung zu verwehren, so muß die Tuͤrkische Land-Armee schon aus Mangel an Lebensmitteln zu Grunde gehen; siegt hingegen die Flotte des

1 m d * s Präsidenten der genannten Kommission bekleide und er—

Großherrn, die zwar schlechter bemannt, doch zahlreicher als die

A us wärti ge Börsen. Amsterdam, 19. August.

Nied. wirkl. Schuld 44. 53 neue do. S3. 3 ʒ Span. perp. 291. *