1
Miguel wurde durch die nach Oporto errichtete Telegraphen—⸗ Linie bald davon benachrichtigt. Da ohne den „Ibao“ die übrigen Schiffe des Miguelistischen Geschwaders dem Ad— miral Sartorius nicht die Spitze bieten konnten, so folgte ie ganze Flottille diesem Linienschiffe in den Tajo. Dom Miglel empfing den Admiral seines Geschwaders im Pa— last von Caxias eine halbe Stunde, nachdem derselbe vor Anker gegangen war und begab sich dann selbst an Bord des „Joao“
und der ubrigen Schiffe, uns befaht, den „Joao“ so wie . drei andere ebenfalls beschädigte Schiffe ohne Zeitverlust
auszubessern; die Arbeiter sins Tag und Nacht damit be— schäftigt, und man glaubt, die Flotte werde bald wieder ö in See gehen koͤnnen. Telegraphischen Depeschen zufolge, sind nach der Entfernung des Miguelistischen Geschwaders vier mit Getreide und Lebensmitteln beladene Fahrzeuge in den Duero eingelaufen. Die Stadt ist noch immer eng eingeschlossen, so Unge aber die Muͤndung des Duero frei bleibt, wird sie lange Widerstand leisten koͤnnen. Admiral Sartorius hat seine Stel— lung vor der Barre des Tajo wieder eingenommen.“
J nl aneh
9 ö 5. Sept. Nach Ausweis des Amtsblattes der Königl. Regierung zu Strülsund ist durch dee zur Abwehrung der Cholera von jenem Departement im vorigen Jahre getroffenen Vorkehrungen
= eine Ausgabe voh etwa 20,000 Rthlr veranlaßt worden. Zur
definis ven -Berichtigung dieser, einstweilen durch Anleihen be—
strittenen Summe, ist jetzt eine Erhöhung der Klassensteuer
ö mit des , , Betrages derselben, unter Zuziehung der
Städte Stralsihd, Greifswald und Wolgast mit eineni verhaͤlt—
nißmäßigen Bätrage - fuͤr ihre mahl- und schlachtsteuerpflichtigen
) Einwohner beschlossen, auch die Erhebung dieser Steuer von
den Koͤnigl. hohen Ministerien der Finanzen und des Innern
und der Polizei genehmigt worden. Um jedoch die Entrichtung
derselden den Contribuenten moͤglichst zu erleichtern, soll der Ber
trag der Steuer auf sechs Monate (vom 1sten Octob., d. J. an)
repartirt, und möthin in jedem diefer Monate nur I des Betra—
ges der an, Zusatzsteuer erhoben werden. Die aus der
Mahl und Schlachtsteuer der drei Staͤdte Stralsund, Greifs⸗
wald und Wolgast zu entnehmenden Beitrage werden resp. auf
1936 Rthlr., 1468 Rthlr. und 231 Rthlr. berechnet.
— Aus Achen vom 31. August wird gemeldet: Dije Rus⸗
sche Fuͤrstin Bagration nebst Gefolge traf heute Morgeß, von
Spaa kommestd, hier ein und bezog das fuͤr sie bereit gehaltene
Quartikr im giwvßei Hotel der Kn, Dubigk. Dieselbe wird einige Zeit in unserer. Stadt sich aufhalten. ö
= . * 2
. g 9 1 er a.
In Liegnitz sind vom 29. is zum 35. August 11 Perso—
nen erkrankt, 10 gestorben und g genesen.
60 k — ;
ö Die am 39. August in London eingegangenen Cholera— Berichte aus England und Schottland melden 728 Erkrankun⸗« gen, 244 Todesfalle und 81 Genesungen; aus Irland 3590 Er—
. krankungen, 1420 Todesfaͤlle and 205 Genesungctn. Am stäaͤrksten
J scheint die Cholera noch in Liver g oo zu wuͤthen, wo an einem ̃
w ö
X 8 ö 1 6 * . . / meme
994 — erkrankt, gestorben. Vom 17. bis 18. Mittags 138 72 t 19. 202 82 20. 226 109 21. 311 104 27. 239 90 23. 231 7 3 24. 296 96 25. . 57] 61 26. 141 55 . 122 tz 36 28. 145 65 29. ö. 122 39 30. 103 39
3 Die Krankheit war am 3. Ju
scheint demnach ihre groͤßté Staͤrke dort in der dritten Woche J
erreicht zu haben. Im Ganz
Erkrankungen und lößtz Todesfalle stattgefunden.
121 43
ͤ / . . / li in New-Mork ausgebrochen und
en hatten bis zum 31. Juli 385
Meteerologische Beobachtung..
7, 10 R. g o 47
Donnerstag, 6. Sept. Ii
Donnerstag, 6. Sept.
von Rossini. (Herr Franz J Hof- und Kammersaͤnger, aus erste Gastrolle. Dlle. Hähnel:
1 832 Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 4. Sept. 6 Uhr. 2 Uhr. 11 Uhr. Beobachtung. amm ᷣ· / m ,- em- z . Luftdruck. 337,6 päü. 337,9“ Tar. 337, 2* 10. Duclabern 8,3 86 R. Luftwürme. 8,95 R.“ 12,79 R. 110,10 R. Fiußwärme 13,39 R. Thaupunkt. R. 7,40 R. Bodenwä eme gl Bo R. Dunstsaͤttg. S7 pCt.. pCt. 80 pCt. Ausdünstung 14. 0 inn, truͤbe. halbheiter. teuͤbe. Niederschlag 591. Mind., WNW. . W. W. Abends trübe, Nachts Wolkenzug. WNW. NW. NW. kein Thau. 2. 2 . 2 . * ü. 9 ö kw . 2 ö Küänigliche Schau sp. ehe.
allen Ecken, Lustspiel in 5 Abiheilunzen.
= Kö mig städtisches⸗ The Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Akten, aus dem Italiänischen von Kollmann; Mustk
n Schauspielhause: Ictthum auf
a ter.
aͤger, Königl. Wuͤrttembergischer Stättgart: Graf Almapkva, als
Rosine )
2 A us wärti
Amsterdam
Nieil. vvirkl. Schald 44.
68 Anl. 964. Quest 53 Nat. S5 gbz. Preuss. Präm. Scliecine 91.
— N C 58 Met. S7 48 do. 76. .*
Neueste N Paris, 30. Aug. Der Neuilly bezogen.
= Tage. 69 Personen erkrankten und 52 staͤrben. In, Glasgow ö. erkrankten an einem Tage 42 und starben 17. In Dublin epkrawten 41 und starben 9 Personen; an letzterem Orte starben' im Ganzen seit Ausbruch der Cholera 289 Personen. In Eng⸗
erfolgreichen Versuchs zum
58 neue do. 883.
vVieun, 31. August.,“ “«
haben gestern Saint Ctoud verlassen und das Schloß von
Der hiesige Assisenhof beschäftigee sich gestekn mit dem Pro— zesse des Natioml, dessen Herausgeber Drucker (Herr Hingray) unser der doppelten rfol — Umsturze, der Regierung und einer Beleidigung der Person des Koͤnigs in den beiden Nummern des gedachten Blattes vom 31.
ge 6 örs en. ͤ n. 31. August. Konz- Bill. 17.
Russ. (v. 18373) G., do. (v. 1851).
3 —
bark - Ohbl. 123.
i
ach rich ten.
Koͤnig und döe Koͤnigl. Familie
Derr Paulin) und eschuldigung eines
sstrafe stehe, konstituire. Die * Auf die
r. , r 6 2a n. / //
akmeldet und bezahlt worden sind, so
vollkommene Beruhigung finden, und
land und Schottland sind bis jetzt im Ganzen seit Ausbruch der belangt worden sind. Herr Persil fungirte als General- Proku— Cholera 43,872 Personen erkrankt und 16,230 gestorben. — rator und die Advokaten Comte (Depittir er), Dupont, Ledru . Diese Angaben sind indessen jedenfall sehr Invollkommen, da, und. Benoist als WMwalte der Heiden Angeklagten. Letzterer er⸗ ö. wie bekannt, in London schon seit chgerer Feit keine Berichte klaͤrte zuvörderst, daß seine Klienten 33 Zeugen Ju ihren Gun— . mehr ausgegeben werden, obgleich die Existenz der Cholera in sten vorgeladen gehabt haͤtten, daß sie indessen, mit Ausnahme ᷣ London im Parlamente eingeraͤumt, die Bekanntmachung der der Generale Pajol und Lafayette, auf die Vernehmung dersel— 6 taglichen Erkrankungen und Sterbefälle abeß fuͤr unzweckmaäßig ben verzichteten. Der General-Prokurntor widersetzte sith uͤber⸗ 5 0 erklůrt wurde,. J n ,. Zeugenverhoͤre, indem die, inkriminirten, Artikel fuͤr In Brüssel erkrankten vom 25sten bis zum 29sten 35 Per, sich spraͤchen. Der Gerichtshof entschied mzwischen nach vorheri— sonen und starben T4. — In den naͤcsten 24 Stunden erkrank⸗ ger Berathung, daß die Zeugen zu vernehmen seyen, je— ten nur 19 und starben 15 Personen. 0 doch nur uͤber den ersten Anklce? Punkt, da derselbe ein Folgendes ist bas in New-York bekannt gemachte offizielle. Verbrechen, worauf die Todessté Bulletin uͤber die daselbst om 153 bis 31 Julie vorgekommenen Aussage des Genexals Pajol war voͤllig unerheblich. Erkeankungen und Todesfaͤlle an Ser Cholera: Frage des Advokaten Comte, ob am 5. Juni das Militair oder 1 . e. . 5 = ö . 2 ; — Allgemeiner Anzeiger fuüͤr— — der 6 Juni 1833. B ekanntm a ch ungen. 90 ur Bekannkmachung bee n oe Abschiedes oder ; 2 ö AvLkrt isse ment. ein zuholenden Urthels - ausgesetzt wordeg, welches hier⸗ c Ueber den Nachlaß der am 3. Februar 1823 zu mit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. . Stuhm verstorbenen Shefrau des Bactor medicine] Annaberg, an 14. Auqust ln Schiege, Leopoldine seyärirten von Kaminietz, geboren!. Der Rath. dase lb st. „Freiin von der Tann ist der erbschaftliche Liqukationz⸗ 0 Reiche-Eisenstuck, Buͤrgermeister. amkeit immer
Prozeß eroͤffnet, umd der Liquidations-Termin afff den 5. Dece mer c, Vormittags um w uhr, «. ö vor dem . Ober ⸗ Landesgerichts ⸗Assessor. Lepsiut
hier selbst ahb
kannte Gaͤubiger ber verehelichten Schiege, gebornen stischen Hypotheken
Das den Erben
= von der Tann, unter der Verwarnung hierburch vor⸗ Wohnhaus nebst Zubehör — gerichtlich auf circa 170)
8 geladen werden, daß der Ausbleibend? seines etwani⸗Thlr. abgeschaͤtzt
uh erfolgter Befriedigung der sich meldenden Glaäͤu⸗swerdem, und ers⸗
an Bekanntschaft mangelt, die Justiz⸗Commisfarien
Bragdt und Kaabe als Mandatarien in Vorschlag ge⸗deren Taxf ist bei
bracht, Marie awerder, den 18. August 1832. Kaͤufer gern mitiot K oͤnigl. Preuß. Ober ⸗Landesgericht.
B ekanntmachang.
gen Vorzugtrechts verlustig erklaͤrt und mit seiner For, Garten, welcher fuͤr 220 Thir. erwörben ist — soll derung nnr an daäzjenige wird gewiesen werden, wat scheiluagshalber aus freier Hand durch mich verkauf sch melde ; tsuche ich eiwanige Kauflustige ihre iger vol ver Masse etwa noch uͤbrig bleiben möchte. Gebote bald gefälligst, spaͤtestenz aber bis 1 Oero— Dabei werden denjenigen Gläubigern, denen es hierlder d. J. bei mir abzug ben.
Eine naͤhere Bezeichnung dieser Grundstuͤcle, so wie
Prenzlau, den 25. August 1852. ⸗ Der Bäͤckermeister Schröder, als Bevollmaͤchtigter der Arndt'schen Erben.
Das de des verstorbenen Auditors Arndt) beraumt worden, zu welchem alle unbe⸗ gehörige, in der mn, . hier belegene, und im stab—⸗
P iche sub Nr. 18 verzeichnete
so wie ein 89 UNRuthen großer
mir vorhanden, Pelche ich jedem heilen bereit bin..
— —
9 isen g n m ng, 2 = In dem Nachlasse des hiesigen Posamentiermeisters, 35 . Johann Traugott Hahns wozu dessen Wittbe ö . und einer früher verstorbenen Schwester Sohn bereite Lebens versiclierungs- Gesellschaft zu Leipzig. 6h gen! . haben, sind wegen eines jaͤngern Bru— ẽᷣ. vers dessetben, ; . 2 Johann Friedrich Hahns, rundete Leipziger
in Jahre 16) geboren, welcher als Posamentierge ihrem Wirken dergestast fortzefchrltten, daß Lie Ende (lle in oie Fremde gegangen, und seit 4 Jahren ber“ 18531, als des ersten Jahres ihres Bestehens, auf das Hollen ist, durch die allhier und bei den Wohllobl. Leben von 458 Personen versicherté Summe! von
Stabtgerichten zu Leipzig, Dretden und Schnecherg ö 2 so Thlr. jetzt 1 ausgehangenen Änschläge die etwanigen Erben auf swachfen sst, welche den 17. Januar 1833
und der Wiedereinsetzung in vorigen Stand vorgela⸗ (wurden. den, ihnen die Bestellung eines. evollmachtigten we⸗
Seit letztem Berichte, ist die mit allerhoͤchster Ge— nehmigung auf Gegenseitigkeit und Oeffentlichkeit ge⸗
h ; naͤmlich o585 maͤnnlichen und 64 weiblichen Geschlechts, . zur Nachweisung ihrer Anspruche, bei Verlust derselben im Durchschnitt 13564 Thir. auf eine Person ,,
Ben Da nun in diesem Jahre fuͤr Todesfaͤlle nur 3400 gen Annahme künftiger Vorladungen aufgegeben, auchlThir, eine verhäͤltnißmäßig sehr geringe Summe an⸗
83
Lebensversicherungs-Gesellschaft in
bereits auf 1,910, 500 Thlr. ange⸗ auf das Leben von 646 Personen,
ehr auf ein Institut jum Besten seiner Hinterlassenen in die
zu geben, und Versicheruangs-Antraͤge a rsit, die unterzeichneten Agenten. Berlin am 29. August 1832. Humbert und Brů derstraße ö kö Die Leipziger Feuer-BRersicher gewahrt jetzt den 5Fiihr auf 5 sichetnden ganz besondere V
welche auf 5 Jahre hei ihr versicherten,
sen, den vpm 1. Juni 1332 ab bei ihk a—
der Art, daß von Fieser Halfte jedem d
Naͤhere sagt.
dem Freijahre noch den großen Vorth
Saal zuruͤck und erklärten sowohl den verantwortlichen Ge 5. l süthrer des National, Herrn Paulin, als den Drucker H ö ' J ir schius;i- F ern (S3 erpicht 5 ie YM 4 . ; 9 * * ] 1. 1 fur nicht schulbig, worauf der Gerichtohof die Angeklagi⸗ 85 * it una se Mga ch 1 ch 1 * sprach Und die Freilassung derselben, so wie die Zuruͤckga! 9 66 . in. Beschlaa genommenen, Nummern des National, besahl Au slan d. * sich wegen der Freisprechung unter den Zuhorern Beisfn schen vernehmen ließ, so sah der Praͤsident sich genoͤthigt, Rußland. 2 ‚.
am 5. und g. Juni d. J. Patronen fuͤr die Aufruͤhrer ange zu haben, wurde gestern von dem zweiten hiesigen Kriegsg— freigesprochen.
bevorstehenden Abtreten des Polizei-Praͤfekten Gisquet fil gegruͤndet.
fassung einer Denkschrift beschaͤftigt, die im Druck erscheinn
Angriff der Araber gefaßt. ; ; 16ten von dort gemeldet wird, ruhig voruͤbergegangen; man g M 3 , 2 — 4. / 2 8 3 . Mai und 6. Juni gerichtlich nun, daß der Angriff am 19ten, als an einem Sonntage, gen wurde.
der Cholera. Neap. 86. 60.
Fl. 1793. G.
— . 6. 26 . die Preußischen
sche Publikum bei dem sah taglich mehrenden Fonbe, nie in den Fall ommen kann, auch gur im m Ind vei dem Bestreben der Verwaltung, durch gewis zu den Verlusten etwas anderes beizutragen, senhafte Vorsicht und Sparsamkeit das erworbene Zu Hezahlte Pramie, da er fuͤr keine Nachzahlung s erguen zu rechtfertigen, in dem bishorigen Resuliare bindlich zu machen hat, sondern die Anstalt din
Wohhlthaͤtigkeit von jedem benutzt werden sollte, zer pflichtet.
Jede zu wünschesde Auckunft üner die Anstalt, sind rung-A1Anstalt auf jede beliebige Zeit nersichert n
Biaher bewilligte die Leipziger Fenerversicherung Anstalt, gleich anderen Versichs rung⸗Anstalten, denen
lahlung der Prämie auf die, ganze Ve die Freigabe des fänften Jahres, so daß die Praͤmi nur für 4 Jahre bezahlt warde. Jetzt hat sie heschlos—
icherten, außrn jenem Freijahre auch noch den halben Antheil an dem jahrlichen reinen Gewinne, welcher auf die funfiaͤhrige Versicherungen fallt, zu geben, in
ten jaͤhrlich nach gemachten Abschlasse Zweidrittheil nach Perhaͤltniß seiner in dem Jahre z; gekommenen Praͤmje baar ausgezählt werden, und Ein— drittheil einem zu bildenden Neservefond gut geschrie⸗ ben wird, woruͤber eine bei jebem Agegten und auf dem Comptoir der Anstalt w habende Nachricht dar
Ein jedsr auf 3 Jahre Versicherte hat also außer Nr. 19, ist eben erschienen:
gluͤcklichen Jahren einen bedeutenden Theil seiner ein⸗
die Aufruͤhrer zuerst gefeuert hatten, erwiederte er, daß Umstand nicht genau zu ermitteln gewesen sey, und auf die Frage, ob die gesetzlichen Aufforderungen zum Auseinanden an das Volk erlassen worden, erklaͤrte er, daß er solches wisse. Der General Lafayette, der auf die uͤbliche Frage, Standes er sey, sich einen Feld bauer und Deputirten m aͤußerte sich uͤber das erste Faktum, wie der General Pajol. Paulin wollte ihn uͤber die am 29. Juli auf dem e ) hause stattgefundenen Ereignisse befragen, um danach . s.
Allgemeine
9
E Staats-Zeitun
Beweis zu fuͤhren, daß Ludwig Philipp nicht als — ; ;
des juͤngeren Zweiges per Bourbonen, sondern als 249
des Hauses Orleans zum Throne berufen worden sey, . 6 1 9 B um hieraus zu folgern, daß, wenn sonach der
er l ln g Jin
an, . . , n n . 65 ; . ,,,, ,, n , ,, , mn, , mm mm n m,, , , w nal einen Aufsatz unter der Ueberschrift: „ Keine B — . 2 e w /// / / /// i. nen mehr“, gegeben, dies keine Beleidigung fuͤr die etz ig w — — —— 8 ; . . 3
nastie sey. Nach dem Antrage des General⸗Prokuraters g
aber der Gerichtshof, daß eine Eroͤrteruͤng uͤber diesen g9( im tli cke M gc rich teen . s ee (, r , , h. 635 mt ⸗ r da irt ch kern stand unzulaͤssig sey. . Persil hielt darauf sein Ne 14 16 ; 1 che RM ach rt ch teen. rium, das uͤber zwei Stunden dauerte, und die Herren . e . 8
4 * ⸗ . / e 9 * 3 8 und Comte sprachen zu Gunsten der beiden Angeklagten. Kronit des 3 ge s.
Seine Königliche Maßestaͤt habch den Kammergerichts⸗ Se⸗
5 Uhr faßte der Praͤsident die Debatte zusammen, worg i Stöovesand zum Justiz-Raͤth zu ernennen gerüht.
Geschwornen sich in ihr Berathungs-Zimmer zuruͤckzogen., Verlauf von fuͤnf Viertelstunden kehrten dieselben in den Sit
zu , daß Zeichen des Beifalls sowohl als der M gung verbeten ehen . ö. in Folge der am 29. Juli 1831 Allerhoͤchst bestäͤténten
Die zweile Abtheilung des hiesigen Assisenhofes vernß cen n e f iche ich der eschlugnahtee i ,,, zestetn ginen, Jlescher Seseklen, Namens Cendri 33 MM nzgens der Rebellen, die von dein Finanz Minister dom wegen Theilnahme an dem Aufruhr des 5. und 6. In * bjaͤhrigem Gefaͤngniß. Nach Anhoͤrung seiner Verurt rief der Kendemnirte: „Es lebe Frankreich! Es lebe die blik! Tod den falschen Zeugen!“ Darauf wandte er sich q jenigen Zeugen, dessen Aussagen am meisten zu seiner Ven lung beigetragen hatten und rief aus: „Schurke, wenn gluͤcklich bin, aus dem Gefaͤngnisse zu entkommen, so sohf durch meine Hand fallen.“
Die Anklage- Kammer des hiesigen Koͤnigl. Gericht hat das Erkenntniß der Raths-Kammer, daß gegen die Da ten Garnier-Pagäs, Laboissire und Cabet kein Grund zu Krichtlichen Verfolgung vorhanden sey, gegen welches oy
neral⸗Prokurator appellirt hatte, gestern bestäͤtigt. Das hiesige Zuchtpolizei⸗Gericht wird sich am 4. Set mit einer Klage des Grafen v. Kergorlay gegen den Neng des Moniteur wegen Diffamation und verweigerter Auff eines Schreibens des Grafen beschaͤftigen. Der Artillerist Pepin, der des Vergehens beschuldizt
Hister⸗-Comit zur Pruͤfung vorgelegten und von letzterem eheißenen ausführlichen Vorschriften in Betreff der Liqui— un der auf solchem Vergtoͤgen haftenden Schulden durch vom gten d. M. genehmigt. Zu diesem Ende werden Li— ations⸗-Kommissipnen in Kiem, Wolhynien, Podoljen, Wilna, dno, Minst, Witebsk, Mohileff und Bialyst ck errichtet, aus dem Chef des Gouvernements, als Vorsitzer, dem Gou— ements⸗Adels⸗Marschall, dem Vice⸗-Gouverneur, dem Vor— des Civil-Tribunals, einem Rathe der. Gouvernements— ierung und einem Rathe der tempolgiren Confiscgtions— eilung des Kameralhofes bestehen und ihre öffentlichen Be— tmachungen in den offiziellen Zeitungen beider Hauptstädte, vie in einer Warschauer Zeitung und im Litthauischen Ku— in Russischer, Polnischer und Deutscher Sprache erlassen. Auf die Benachrichtigung, daß viele Generale und Offiziere ihrem Aufenthalts-Orte keine Anzeige machen, haben Se. sestät anbefohlen, daß dieselben unfehlbar binnen grei Mo— n bei dem Inspektorats-Departement des Kriegs-Ministers. in Zukunft regelmäßig zweimal im Jahre, naͤmlich am 1sten uar und am 1sten Juli, melden sollen, wo sie sich aufhalten, ob sie ihren Aufenthalts-Ort zu verandern wüßsthen. In Geinäßheit eines Allerhöͤchsten an den Vice-Kanzler des chs gerichteten Uꝛases vom 14ten d. M. wird in Paris, ein sisches General-Konsulat errichtet, und der Kollegien-Rath enski ist zum dortigen General-Konsul ernannt wordem 9 Ein Kaiserlicher Ukas vom 11ten d. M. besagt, daß dieje⸗ n Zöglinge der Akademie der Wissenschaften⸗ welche nach ndiaung ihres Lehrtursus in dem ehemaligen Gymnasium Aksdemie, so wie im St. Petersburgischen Gyninasium, selbiger als Studirende entlassen worden, kraft der Attestate
Zeugnisse der Akademie oder ihres Verwaltungs-Conüté“'s, die Beförderung zu Kollegien-Assessoren und Sknatsräthen spruch haben.
Nach einem auf Vorstellung des Finanz-Ministers von dem nister-Comité erlassenen Gutachten, haben Se. Majestät fol— ͤ J ö ᷣ ; ; . al, de Bestimmungen zu Gunsten der aus der Turkei näch Ruß⸗ iproc. It. Bank-Actien 1379. Part Obl. 1263. Loose B ausge wanderlen Griechen verordnet? Es ist den Russischen Poln. Loose 5s. Br. erthanen, welche zum Handel mit dem Auslande berechtigt
—— . b, ausnahmsweise erlaubt, diesen Handel auf Fahrzeugen zu
Redaeteur Cottel. freiben, die den aus der Tuͤrkei nach Rußland uͤbergegangenen
. 2 biechen gehören, wenn eich . Fahrzeuge ten ge .
1. ö Tonnen Last tragen. Diese Fahrzeuge sind von Erlegum
Gedruckt bei A. W. Hag für Chi wol n als , Let festgesetzten Schiffs
er befreit, sowohl um die Schiffahrt ing Ausland durch die,
kurrenz der Griechischen Schiffe zu befoͤrdern, als auch, weil
solche Gelderhebung nicht bedeutend seyn und mit der Ver—
nung, wonach Fahrzeuge unter 10 Tonnen Last von dieser gabe frei sind, nicht uͤbereihstimmen wuͤrde.
Das Journal de St. ,, bemerke, daß die eiten zur Aufrichtung der Alexanders-Säuse mik großer Thaͤ— Feit vorrucken, und daß die Saule uͤber die ganze Lange der agen Bahn heruͤbergebracht und auf dem Gipfel des Ge— es angelangt ist, ohne daß ein einziger Balken auch nur sum E Linie aus der gehörigen Lage geruͤckt worden warꝛ. Durch das Zoll-Amt von Radziwillon', an der Gallizischen
1.
chen 5.
Das Journal des Dabats erklaͤrt das Geruͤcht von
Herr Berryer ist in seinem Gefängniß in Nantes mi
In Algier war man am 15. August auf einen allgm Indessen ist dieser Tag, wie n
3
Hier starben von vorgestern auf gestern 31 Personn — Heute schloß proc. Rente g8. 75. Iproc. 68. 85. 5pryot. Belg. Anl. 77. 773.
Frankfurt a. M., 7. Sept. DOesterr. Hproc. Metall
e, mm,.
Staaten.
wird das deut⸗saöezahlten Praͤmie zurück erhalt, in ungluͤcklich!
seine Aufme k⸗1dem Abschlusse sich ergs benden Nerlust aus dem 554890 — * = 64 sin enten, 21 — tagen .
dessen vesond und ihren eigenen Mitteln
änze, wurden im ersten Seiester dieses Jahres fuͤr 8, 23,7 bel Waaren eingefuhrt und fuͤr z5ß9, 263 Rubel ausgeführt. Riga, 23. August. Der hiesige Zuschatger meldet: estern feierte unser verehrter Mitbürger, der Koͤnigl. Preußi⸗ General-⸗Konsul uns Ritter, Herr vor Woͤhrmann, abstam— d aus einem alten Pakriziergeschlechte, den funf und zwan— ten Jahrestay seiner Vermählung mit seiner Gattin, geb. hlmann, aus einer der aͤltesten Luͤ·beck'schen Patrizierfawilien. zahlreicher Kreis, von Verwandten, Freunden, Betannten, vie mehrere der hiesigen. Autoritäten, brachten dem hochach— o rth eile. a. gswerthen Paare die Huldigung des Tages dar. Ein schoöne— Bei G. Reimer, Wilhelmestraße Nr. 13, Jest aber bereitete der Herr Genezgl-Konsul, indem er die schienen: wöoslegten in sämmitlichen. hiesigen Arnken“ und Krankenhäusern Shakespeare' s dramatische Werl Ind die Waisenkinder festlich bewirthen, auch den Letzteren ein äͤbersetzt von A. W. v. Sch legei, ergänzt n schenyk reichen ließ.“ = 6. von L. *. Ir Then, eursea ten Es Täikre der I dut alles gut, die beiden Verone ser, Timon von s ißt Hr. Lr bnd, green Bereneser cinen Der achte Theil, der die lu igen Weiher, da termaͤhrchen, Othello und Cynhbelin enthiltel ist unter der Presse und wirh im 6 his 8 Wochg gegeben merden koͤnnen. Zu Ostern k J.! dann der gte Theil, mit Felchen das Werk sen ist. Bis dahin hestehet noch der Subsenn preis von 43 Thlr, 53 Thlr. und r Thlr. fi verschiedenen Ausgaben. Mit der Ostermesse . tritt dafür der bedeu end erhöhte Ladenpreis
In Ferd. Dumm lers Duchhandlung,
zukunft blickt Es kann ubrigens bei der Leißprizer Feuern
nzunehmen be- und wer sich verbindlich macht auf sieben hinte— der folgende Jahre bei ihr zu versichern, erhält,! licher Ein zaßlung der Praͤmie, daz siebente Ih Die Direktion der Leipzin er Feuer Versicherung⸗Ansalt.
C. Weisse, Bevollmaͤchti
Gaertner, Nr. 29.
ung⸗Ansaln Mah re Ber⸗ Literarische Anzeigti
bei Vorausbe⸗ rsicherungszeit
2 . 4
Warschau, 19. Aug. Die hiesige Regierungs⸗-Kommission Einkuͤnfte und des Schätzes hat imittelst einer Bekanntma— ug vom ten d. M. zur oͤffentlichen Wissenschaft gebracht, daß, n irgend Jemand Anspruͤche an den Koöͤnigt. Polnischen Schatz solchess ruͤckstandigen Zahlungen fuͤr die Zeit vom 15. Juni 15. bis zum 30. November 1850 habe, deren Wuͤrdigung und erkennung vor die genannte Kommission, oder vor die Schatz— ction der Wojewodschafts-Kommissionen gehoͤre, derselbe sich den seine Forderung begruͤndenden Belegen an die betreffende ojewodschasts-Kommission, und wenn diese Forderung aus einem mittelbaren Verhaͤltnisse des Interessenten mit erstgenannter mmissisn entspringt, an letztere selbst, unfehlbar vor dem November d. J., ohne Unterschied, ob er sich bereits frü—
leser Versicher⸗
ur , ,.
eil, daß er in Berliner u erh Gm isehes Jahrbuch
; St. Petersburg, 29. August. Se. Majestäͤt der Kgiser
Wassen zu greifen, wenn sie
habe; jedoch ist dabei von ihr bemerkt, daß obige Aufforderung sich nicht auf aus Pacht-Verhaͤltnissen von Domainen und saͤku— larisirfen geistlichen Guͤtern entspringende Forderungen beziehe,
Warschau, 2. Sept. Der General⸗Adjutant Graf Vincenz Krastnski ist von hier nach Opinogora abgereist.
In diesen Tagen langten die Russischen Generale Sienischin
und Gieders, der æhemalige Pofische General Graf Häuke und die Grafen Butler, Webb und Bruno' Kicinski hier an.
In den Hnuptstädten der verschiedenen Wojewodschaften sollen öffentliche Elementarschulen fuͤr Kinder Israelitischer Reli⸗ gion. errichte? werden. 54
Das Polnische Staͤdtchen Sokolow wurde unlaͤngst von einer Feuersbrunst fast gaͤnzlich zerstoͤrt. ;
Auf den letzten Warschauer Maͤrkten zahlte man fuͤr den Korzez Rozgen 12 — 16 Fl., Weizen 26 — 27 Fl., Gerste 10 — 12 Fl. und Hafer 7 — 9 FI.
z Frankre mich.
Paris, 3. Aug. Aus den Verhandlungen in dem' Pro— zesse des National? und namentlich aus dein Requisitorium des General-⸗Prokurators Persil und aus den Plaidoyers der Advokaten Comte und Betzoist theilen wir hier nachtraͤglich noch einge Aus— zuͤge mit. Hert Persil begann seinen Vortrag etwa in folgender Weise: „Meine Herren! Paris hat seit der Juli-⸗Revolution uner— hörte Anstrengungen gemacht, um die Ordnung in seinen Mau— ern aufrecht zu erhalten; die verstaͤndigen Einwohner sind uͤher— zeugt, daß in den Institutionzn genug Freiheit und in der Re⸗ gierung genug Aufrichtigkeit und Rechtlichkeit vorhanden sey, um allen Klassen der Gesellschaft zu erlauben, sich friedlich ihren Geschaͤften zu uͤberlassen und dadurch allmaͤlig ihre Lage zu ver— bessern. Dengoch bringen fast jeden Monat Straßenunrnhen Handel und Gewerbe in's Stocken, und ein letzter Aufruhr, der Ale Zeichen des Buͤrgerkrieges an sich trug? hat Trauer in den Familien und Schrecken in der Gesellschaft verbreitet. Durch welche Mittel kann die Wiederholung solcher ungluͤcklichen Ereig— nisse verhändert werden? Niemand vermag dies besser zu beur— theilen, als Sie; man hat bereits einige der Haupt-Anstifter des letzten blutigen assemd vor Sie gestellt; es waren theils Menschen ohne irgend eine Stellunge in der Gesellschaft, ohne Bildung, unfaͤhig, die verschiedenen Stgatsformen zu beur— ö und unter denselben eine Wahl zu Lreffen, theils junge
eute, die kaum der Schule entwachsen waren und noch keine festen politischen Ansichten haben konnten. Nichk materielle Noth wer es, welche diese Ungluͤcklichen veranlaßte, die Waffen zu er— greifen, denn sie besaßen alle sichere Existenzmittel pder dech die Fahigkeit, sich dieselben zu verschaffen, und obgleich sie der Re⸗ publik ein Lebehoch brachten, hatten sie sich auth nicht aus Haß gegen das Königthum bewaffnet, denn men lah am 6. Jun wie sie, hinter den Barrikaden stehend, den Koͤnig, welcher vor— uͤberritt, durch Abnchmen des Hutes ehrten; eben so wenig war es der Wunsch, politische Rechte für sich zu, erwerben, denn, welche Regierungsform auch eingeführt worden ware, sie wur- den Surch ihre Jugend und durch ihre unbemittelte Lage. voß der Theilnahme an den StaaSgeschaften ausqtschlossen ge—
blieben seyn. Wodurch sind sie also zu Feinden der Regierung gewordch? Wer hat aus diesen edelgesintften Juͤnglingen blut gierige Mehschen gemacht? Zwei verabscheuungswuͤrdige Geißeln der Gesellschaft, m. H, zwei mit dem Geiste der Civi— lisatien unverträgliche Dinge, die politischen Vereine und der
Preßunfug. In den uͤber ganz Frankreich verbreiteten Vereinen hat man die Regierung nur darum angegriffen, weil sie eine
Regierung ist, und weil die Mitglieder der Vereine nicht selbst am Ruder des Staates sitzen; alle Leidenschaften wurden auf— geuegt, alle Excesse gerechtfertigt, alle Individuen, welche die Ge— schichte uns als Ungeheuer schildert, wurden als nachahmungs— werthe Muster aufgestellt, selbst Marat und Robegpierre fanden in diesen Vereinen ihre Lobredner und der Konvent in“seiner schrecklichsten Epoche seine Anhaͤnger. Dergleichen kann Sie nicht uͤberraschen, wenn Sie sich daran erinnern, daß der Koͤnigs⸗
nord die Motal der meisten dieser Vereine, und die Ungleich⸗
heit des B'sitzthums das Ungeheuer ist, welches sie ,. Durch die gi err eker der Presse hat man sich schwacher und leöcht reizbarer Hemüther bemaͤchtigt; den Armen sprach man von ihrer Neth im Vergleich mit dem Ueberflusse des Reichen, und pries einn idealen Staat, in welchem alle Ungleichheit ver— schwinden und alle Menschen in eine bessere Lage kommen soll— ten; den jungen Leuten predigte man lockende, aber unausfuͤhr⸗ bare Theorieen. Als die gefährlichsten and ceftigsten unter die— sen Zeitungsschrelbern nehmen wir keinen Anstand, die des Rational zu bezeichnen; sie verhehlen weder ihren Haß gegen den Köoͤnig, noch ihren Widerwillen gegen die srtzige Regicungsform, noch ihre Absicht, selbst zu den stark genug geworden seyn werden, um dieselbe umstuͤrzen zu konnen; dieses Blatt enthalt täͤzlich alle Arten von Vergehen, die wir der periodischen Presse uͤber—
September ö —
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1832.
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sich auf die Geschichte, welche von dem Herzoge von Chartres wohl melde, daß er, mit aroßer Auszeichnung in der Armee von Dumourie; gedient hab? aber nicht, daß er in die Plane dessel ben eingeweiht gewesen sey. Hierauf ging Herr Persil zu dem zweiten Agklage⸗ Punkte, der erfolgreichen Aufreizung zum Umsturze Fer Ralerun uber. In der Nummer von 3. Mai habe der National als Losunge wort zum Sturze der jetzigen Dy— nastie hingestellt: Keint Bourbonen mehr! Dieses Wort sey am 5. Juni von den Rebellen wiederholt worden. Am 6. Jun habe der National zur Rache aufgerufen und die zuversichtliche Hoffnung geäußert, vie Verschworenen wurden sich die selbe verschaffen, wenn sie kliiges Wenehmen mit Energie zu ver einigen wußten; an demselben Tage hätten die Rebellen, diesem Rath folgend, durch ehre blinde Energie die Buͤrger genoͤthigt, sie Haus fuͤr Haus zu verfolgen. In derselben Nummer vom 65. Juni hab— der National gesagt, man muͤsse die republikanischen Institutionen auf dem Wege des Rechts oder der Gewalt erobern; der letztere Rath sey befolgt und unter dem Rufe: Es lebe die Republik! der Bürgerkriege am 6ten fortttsetzt warden. Was die Todes— strafe betreffe, mit der das Gesetz das Hearn Paulin schuld ge— gebene Verbrechen beleges so wuͤsse mah das Entsetzen, welches der National daruͤber ßere, fuͤr ein affektirtes halten, da Herr Paulin wohl wisse, daß selbst im Falle der Verurtheilung die Geschworenengmildernde Umstaͤnde gelten lassen konnten. Herr Persil schloß sein Requisitorjum mit einer Aufforderung an die Jurys den Muth zu haben, einen Schuldigen zu verurtheilen. „Der Fall“, sagte er, „ist entscheidend, der Preß⸗Unfug hat den hoͤchsten Grad erreicht, der Konig ist schwer beleidigt, seine Au— toritaͤt wird bestritten, seine Unverantwortlichkeit in Frage ge— stellt, seine Regierung wird dem Hasse und der Verachtung Preis gegeben, alle Leidenschcften werden gegen die gesellschaftliche Ordnung entfesselt, der Buͤrgerkrieg wird gepredigt und unmit— elbar darauf begonnen. Der National hat das Signal dazu gegeben, indem er . „Keine Bourbonen mehr! Rache! Freiheit vder Tod!“ Und der Tod versetzt und die Rache, mit der rothen Muͤtze geschmuͤckt, hat die muthigsten Buͤrger ihrer Wuth geopfert. Die Familien ver— selben verlangen Gerechtigkelt, weniger vielleicht gegen diejenigen, welche die Fahne des Aufruhrs erhoben, als gegen denjenigen, der dieselben gegen den oͤffentlichen Frieden bewaffnete.“ — Der Vertheidiger des Herrn Paulin, Advokat Comte, bemerkte zu— vörderst, der General-⸗Prokurator habe, indem er den Geist des National uͤberhaupt gepruft und versichert, daß dieses Blait sich ö Tage der schlimmsten Preßvergehen schuldig mache, einen volligen Tendenz⸗Prozeß gegen dasselbe erhoben; wenn das Blatt alle Tage schuldig sey, so muüͤsse man sich wundern, daß es nicht täglich in Beschlag genommen werde. Der Vertheidiger ging nun in eine ausfuͤhrliche, Darlegung der Ursachen ein, welche die Insurrection des 5. und 6. Juni herbeigefuͤhrt hatten, und schrieb dieselben ammtlich. den Fehlern und Mißgriffen der Re— gisrung zu; als die entescheidende Veranlassung dazu stellte er aber die eigerung des Herzogs von Fitz James dar, der, auf einem Balkon stehend, sich geweigert habe, vor dem Letchenzuge des General Lamarque den Hut abzuziehen. Deshalb habe man gerufen: „Keine Bourbonen mehr! Nieder mit den Anhaäͤngem der Bourbonen!“ Der National habe aber, indem er diesen Ruf wiederholt, ihn nicht auf die Or— kanssche Linie anwenden wollen; denn der Herzog von Fitz— James seh doch gewiß nicht als ein Anhänger der regierenden Dynastie zu betrachten. Im hoͤchsten Grade tadelnswerth und fehlerhaft sey das Benehmen der Regierung in Bezug auf die Ereignisse des Juni gewesen; die Behoͤrde habe am 4. Juni genau gewußt, daß am folgenden Tage die Insurrection aus— brechen solle; sie habe die Raͤdelsfuͤhrer gekannt; es waͤre also ihre Pflicht gewesen, die zu ihr Kenntniß gekommenen That— sachen sofort bei den Gerichten anzuzeigen, damit die Strafbaren verhaftet und die zu ihrer Ueberführung dienenden Waffen in Beschlag genommen werden konnten; statt dessen habe die Be— horde sich auf das Beobachten beschränkt und den Aufruhr be— ginnen lassen, um ihn nachher mit so großem Blutvergießen Mu unterdruͤcken. — Der zweite Vertheidiger des National, Herr Benoist, suchte » nach einigen allgemeinen Bemerkungen uͤber die Preßfreiheit und die Preßprozesse darzuthun, daß Aufreizung zum Buͤrgerkriege durchaus nicht in der Absicht des Nationg. gelegen habe; dieses Blat habe die am 5. Juni entstandene Auf— regung nicht zu steigern gesucht, vielmkhr finde man in dem isi— kriminirten Artikel gerade die entgegengesetzte Tendenz; so heiße es unter anderem darin: „Wir bitten die Patrioten, deren nurs zu gerechten Unwillen wir thetlen, und die unsere Gesinnungen der Ordnung und Menschlichkeit kennen, instandigst, die Solda ten, die man ihnen gegenuͤberstellt, als Mitbuͤrger zu betrachten und sich jeder Herausforderung an dieselben zu enthalten.“ Der National habe also e ,,. Ordnung ermahnt. Was den andern? angeschuldinten Artikel betreffe, worin der Ausz ruck vor; komme: „Keine Bourbonen mehr!“ so koͤnne dieser nicht auf
haupt vorwerfen, nämlich Beleidigung der Person des Koͤnigs, Aufregung zu Haß und Verachtung gegen die Regierung, Aus— forderung zum Umsturze dezselben, und zur Errichtung einer Volks-Regierung, Krieg auf Tod und, Leben gegen alles Be— stehendeg und beständiges Komplott bis zum Umst urze desselben; dies ist der Plan derer, wesche in ihrem Blatte geschrieben haben, daß sie sich dem en gr der Regierung niemals anschließen wurden, und daß jeder selbst daruͤber zu urtheilen habe, wann der Augenblick gekommen sey, wo er seine Ansichten mit seinem Muthe zu unterstuͤtzen habe.“ Der General-Prokurator ging nun zu den inkriminirten Artikeln des National, und zwar zu— nächst zu dem in der Nummer vom 31sten Mai enthaltenen uüͤber, worin eine Parallele zwischen dem Könige und dem General La- fayette aufgestellt, und der erstere angeklagt wird, als Herzog v. Char⸗ tres mit dem General Dumouriez zum Feinde uͤbergegangen zu seyn und den Versuch gemacht zu haben, auch die Truppen zu demselben überzufuͤhren. Er erinnerte daran, daß die Tribune dieselbe Ver⸗ lumdung in gemaͤßigteren Ausdruͤcken als der National ausge⸗
7 Ilerauegegeben von J. F. Encke. Preis Move 6 *6 ft mit seiner Forderung gemeldet habe, oder nicht, zu wenden
sprochen habe und deshalb verurtheilt worden sey, und berief
die jetzige Dynastie angewandt werden; es sey darin nur gesagt: Sache stehe fuͤr den regierenden Zwei um so schlintner, insosern die er
(ine Sache mit der der Vendée und des Auslanees Fereinigt, b=
Es sey alsd nur ein Fall hypothentlsch hingestellt. Ucherdem sen es eite Thatsachs, daß der Koͤnig selbst zu verschte denen Zeit uf den Namen eines Bourbonen verzichtet habe; in dem? tional vom Z30sten Juli 1830, der offiiell gewesen sey, habe man das Haus Orleans als ganz abgesondert von der entthron— ten Dynastie hingestellt und jede Gemeinschaft mit dem güel Zweige aufgehoben. Die Trennung des Hauses Orleans n dem Hause Bourbon sey aber noch außerdem durch« den Eh Kontrakt zwischen der Prinzessin Louise und dem Könige Leoben konstatirt, worin der Name Bourbon nicht erwahnt sey, ob gleich man
sonst alle Titel sorgfaͤltig beibehalten habe. Zu den Artiten: „Lafayette“ und der General „Egalité“ uͤbergehend räumte be Anwalt ein, daß, wenn dieser Artikel ein freiwilliges Werk des Redacteurs waͤre, derselbe allerdings weniger zu rechtfertigen seyn wuͤrde; derselbe sey aber durch einen Angriff des Journal des De bats auf den General Lafayette veranlaßt worden, den dieses Blat
at die Hauptstadt in Trauer