1832 / 250 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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weiter benutzen und in Villa⸗Mova, ja sogar in Porto selbst ein⸗ dringen und die Stadt in der Verwirrung wieder nehmen koͤn⸗ nen. Man giebt Alles der Verrätherei oder Feigheit eines Befehls⸗ habers der Caçadores Schuld, der auch von dem Kriegsgerichte zum Tode verurtheilt wurde. Dom Pedro milderte jedoch dieses Erkennt—⸗ niß in Galeeren⸗Strafe und Entehrung, und ließ ihm die Epau—⸗ letten abreißen. Seit diesem Unfalle scheint Dom Pedro physisch sowohl als moralisch sehr 7 leiden und seine fruͤhere Unthaͤtig⸗ keit zu bedauern. Die Vorposten sind ganz dicht vor unserer Stadt aufgestellt. Die Umgegend wird von sehr ungleichen An—

hehen durchschnitten und ist mit duͤnnem Gehoͤlze bedeckt, so begleitet, Und die Ufer mit unzaͤhligen Menschen bedeckt. Ange— landet, beliebten Höoͤchstdieselben den beschwerlichen Weg zum Berge.

daß alle 100 Schritte und in jeder Richtung Deckung zu finden ist.

mäßiges Gefecht stattgefunden. Alles hat sich auf mehr oder weniger ernstliches Tirailliren beschraͤnkt. Dom Miguels Trup— pen in der Naͤhe von Porto sind nicht stark, obschon das Land ihnen offen steht; sie lassen ihren Vortrab bis eine oder zwei (Englische) Meilen von den Posten der Constitutionnellen vor— rücken. General Santa Martha mit 8000 Mann steht zwi— schen Baltar und Pennasiel, General Povoas ungefahr mit 7000

Mann suͤdlich vom Duero, und dehnt seine Positionen uͤber

20 Meilen ostlich von der Heerstraße nach Lissabon aus. Die Englische Brigade gießt zu, daß Erstere bei Ponte Ferreira uͤber alle Erwartung gut geföchten haben. Täglich hat man neue Gethchte uͤber einen beabsichtigten Angriff, der aber immer wie— der verschoben wird. gulairen Truppen, nämlich 6000 Mann Linientruppen, 1600 Freiwilligen oder Emigranten, die zusammen stehen, 400 Eng— löndern, wovon eine Hälfte als Marinesoldaten am Bord der Flotte dient, und 349 Franzosen. Oberst Hodges befehligt die Ennlaͤnder, Graf St. Leger die Franzosen, und Oberst Schaul— bart, ein Deutscher, die leichten Truppen; die fremden Gemeinen sind jedoch saͤmmtlich Englaͤnder und Franzosen. Letztere genießen das besondere Vertrauen Dom Pedro's und occupiren nebst einem Portugiesischen Regimente die ganze Strecke auf der Nordseite des Duero; die Freiwilligen und die leichte Division die Suͤd⸗ seite. Ungefaͤhr (000 Nationalgarden lernen jetzt das Exerziren auf oͤffentlicher Straße, und die aus London hier eingetroffenen Gewehre mit dem Towerzeichen sind unter sie ausgetheilt worden. Diese, nebst 50 Kavalleristen mit 8 Stuͤcken Feldgeschuͤtz und allem Zäbehoͤr, bilden Dom Pedro's sammtliche Streitkräfte, und mit solchen Huͤlfsquellen soll das Land erobert werden! Die Stadt selbst ist unbefestigt und offen, aber jeder Zugang wird von Fel— sen und Anhoͤhen beherrscht, auf denen Kanonen aufgefuͤhrt worden sind. Barrieren von Stein und Moͤrtel sind in einigen Zwvischenräumen innerhalb zwei Meilen von hier errichtet; die Dessuungen und Mittelpunkte verschiedener Straßen werden durch ähnliche Anlagen und Barrikaden vertheidigt, tiefe Gra— ben sind von außen um die Stadt gezogen, und alles Moͤgliche ist gethan worden, waz nur geschehen konnte, um eine offene Stadt, wie diese, zu vertheidigen. Vier Straßen von Norden her leiten nach Oporto; auf jeder hat man ahnliche Vorsichtsmaßregeln getroffen, und obschon zu Villanova auf der Suͤdseite das näm— liche geschehen, so glauht man doch, daß der Duerofluß (uͤber den nur eine Pontonbruͤcke geschlagen ist, die man nach Belieben zerstoͤren kann) die Stadt hinlaͤnglich gegen den Suͤden schuͤtzt. Sollte Dom Miguel 20 bis 25,9090 Mann aufmarschiren und Porto von allen vier Heerstraßen her auf ein Mal angreifen lassen, so wäre der Erfolg der Vertheidigung allerdings sehr zweifelhaft. Dom Miguels Generale haben nebst ihren regu— lairen Truppen ganze Schaaren von Guerillas, die sich zur Nacht— zeit his 3 Meilen von der Stadt sehen lassen, und beim minde— sten Widerstande wieder verschwinden. Unter allen diesen Umständen kann Dom Pedro's Lage nicht sehr schmeichelhaft seyn, und läßt sich schwerlich verbessern, er mußte denn betrachtliche Unterstuͤtzungen an Mannschaft und Geld von Außen her empfangen. Dom Pedro kann sich nicht von Porto nach Coimbra wagen, wo sich, wenn uͤberhaupt irgendwo, eine constitutionnelle Partei befin—

det, weil Porto in diesem Falle augenblicklich von den noͤrdlich

stehenden Miguelisten besetzt werden wurde. Man sagt, seine Truppen hatten seit zwei Monaten keinen Sold erhalten. Er bezieht taglich 300 Pfd. aus dem Verkaufe des Wein-Lagers der Porto⸗Compagnie, aus dem Zollhause und Lokal-Taxen; er ist uͤbeigens sehr thaͤtig, besucht Schanzen, Vorposten und das Zeughaus, und erhalt die Ordnung durch sehr zweckmäßige Ver— fägungen; die Stadt ist Tags uns Nachts ruhig, und sähe man nicht die militairischen Demonstrationen auf offener Straße, so würde man kaum bemerken, daß ein Buͤrgerkrieg und noch oben- drein ein Blokadestand obwalte. Man spricht von constitution⸗ nellen Guerillas in der Nähe ven Coimbra und von einem Aufstande in Almeida, Gerüchte, die aber keinen Glauben ver— dienen. Die Mühlen und Backoͤfen, die Porto mit Brod versehen, befinden sich zu Valongo, und sind daher abgeschnitten; andere Legensmittel giebt es im Ueberslusse, Fleisch kostet 3 Pence das Pfeind. Dia Monche sind meist aus der Stadt vertrieben, und ihre Kloͤster in Baracken verwandelt. Gestern Morgen lag Sartorius noch außerhalb der Barre vor Anker, durch einige von LJabon zurückgekehrte Fahrzeuge verstaͤrkt, aber dennoch zu schwach; um Dom Mig uels Flotte anzugreifen; letzierr war? gestern Abend nach Cascaes-Bai zuruͤckgetehrt. Dom Miguel hat 5h00 Mann seiner besten Truppen nach Porto detasthtrt, ohne fedoch Lissabon zu entbloͤßen. Der bedenkliche Zustand von Villanova verhindert die Verschiffung des konfis— zirten Weines der Horso- Compagnie. Bankerotte sind an der Tagesordung unter den kleineren Kaufleuten von Porto. *.

= nan ß. ;

Berlin, sz. Sept. Aus Stettin wird unterm 4. 8. gemeldet: „Am ssten erfolgte hier die feierliche Einführung des seitherigen Buͤr⸗ germeisters Heren Masche als Ober-⸗Buͤrgermeister. Der Magi— strat und die Stadtverordneten hatten sich im großen Rathssaale, welcher, so wie das Aeußere und Innere des ganzen Rathhauses, festlich geschmuͤckt war, versammelt. Der Herr Ober⸗Buͤrgermeister wurde durch zwei Deputirte des Magistrats, unter Vortritt von jungen Madchen, welche Blumen streüeten, von seiner Wohnung zum Rathhause geführt. Se. Excellenz der Herr Wirkliche Ge— heim Rath und OberPraäͤsident von Schsnberg hatte, in seiner Eigenschaft als Präsident der hiesigen Koͤnigl. Regierung, die Einfuͤhrung selbst uͤbernommen. In einer herzlichen Anrede machte er die Versammlung auf die Wohlthat aufmerksam, die Se. Masestaͤt der König den Städten durch , der Städte Ordnung gewährt, und sprach hierauf unter Aeußerung der wohlwollendsten Gesinnungen fuͤr den Herrn Ober-Buͤrger⸗ meister selbst, die Hoffnung aus, daß Magistrat und Stadtvmrord⸗ nete stets in vertrauensvollem Vereine segensreich fuͤr das Wohl ihrer Mitbuͤrger wirken wurden. Bei dem Diner, welches Se.

Die Miguelesten waren zu Vallongo und Santo Redondo von Gehoͤlz und Mauerwerk geschuͤtzt, und, ausgenommen da, wo sie auf die fremde Brigade stießen, hat noch gar kein regel⸗

Dom Pedro's Heer besteht aus 8000 re⸗

Köoͤnigl. Hoheit der Kronprinz an diesem Tage hier gab, hatte Herr Masche die Ehre, zugezogen zu werden und den persönli— chen Gluͤckwunsch Sr. Königl. Hoheit zu einer Feier entgegen— zunehmen, die fuͤr den Herrn Ober-Buͤrgermeister insofern einen zwiefachen Werth hatte, als er an demselben Tage vor 25 Jah⸗ ren in das Magistrats-Kollegium eingetreten war. Am 2ten hatten Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz die Gnade, einer Ih— nen zu Ehren von der Stadt veranstalteten Wasserfahrt nach der

Elisenhöhe beizuwohnen. Das Wetter beguͤnstigte diese Fahrt

über alle Erwartung. Die Schaluppe, in welcher Se. Koͤnigl. Hoheit fuhren, war von einer Menge von Gondeln und Boͤten

hinauf zu Fuße zuruͤckzulegen. Die Etisenhbhe, so benannt nach dein fruͤheren Besuche Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Frau Kron— prinzessin, war mit Laub und Blumengewinden zierlich ge— schmückt und mit einem Zelte zum Schutze gegen etwanige ver— anderliche Witterung versehen worden. Se. Koͤnigl. Hoheit ge— nossen die herrliche Aussicht von diesem Punkte, verweilten zur allgemeinen Freude eine geraume Zeit daselbst uns kehrten dann zu Wagen nach der Stadt zuruͤck.“

Zu Steele (im Kreise Duisburg) starb unlängst eine Frau, mit Namen Kolkmann, nachdem sie am 4. Mai d. J. das 105te Lebensjahr zuruͤckgelegt hatte; sie war bereits“ seit 68 Jah— ren Wittwe, erschien zuletzt sehr altersschwach, behielt jedoch ihre Verstandeskraͤfte bis zum letzten Augenblicke. Sie hinterläßt 4 Kinder: drei Sohne von 8?, 76 und 73 und eine Tochter von 68 Jahren, außerdem mehrere Enkel und Urenkel.“

Die verderbliche Gewohnheit, die man oftnmls auf dem Lande antrifft, daß Kinder oder auch Erwachsene beim Hüten des Viehes den Strick woran dieses befestigt ist, sich zugleich selbst um den Leib winden, hat kuͤrzlich wieder im Freise Hamm ihre Früchte getragen. Die hochschwangere Frau eings 8öortigen Einsassen huͤtete ihre Kuh an einem Seile, das sie, da sie sich selbst mit Stricken beschaͤftigte, an einen Zipfel ihrer Schuͤrze befestigt hatte. Ploͤtzlich geraͤth die Kuh, durch irgend einen Zufall aufgescheucht, in eine unruhige Bewegung, reißt die Frau auf den Leib nieder und schleift sie mit sich fort. den inneren Verletzungen, die diese hierbei erlitt, machten, daß sie bereits am anderen Tage, ungeachtet schleuniger ärztlicher Huͤlfe, den Geist aufgab.

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Cih o lera.

Im Regierungs-Bezirke Merseburg sind neue Erkran— kungen an der Cholera nur im Eckartsberger Kreise vorge— kommen. Im Ganzen sind bis zum 18. August in diesem Re— gierungs-Bezirk 1794 erkrankt, glI2 gestorben, 881 genesen und Einer in Behandlung verblieben.

In Mühlh ausen (Regierungs⸗-⸗Bezirk Erfurt) waren

erkr. gen. gest. Best. r; bis zum 16. August Abends. 27 5 9 13 hinzugekommen bis zum 74. Aug. Abends 1 0 43 mma 1091 g5 - 52 13

Hierunter vom Militair 19 e 6 6 Neue Erkrankungen sind außerdem im Kreise Muͤhlhausen in der Gemeinde Bollstedt und im Kreise Erfurt in den Gemein— . Walschleben, Andisleben, Elrleben und Ringleben vorge— ommen.

In Bruͤssel erkrankten vom 30. bis zum 31. August an der Cholera 27 Personen ünd starben 18. In Rostock sind bis zum 2. September 534 erkrankt, 146

genesen, I02 gestorben und 86 in Behandlung geblieben.

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Meteorologische Beobachtung.

1832 Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger

S. Gtnt. 6 nm. z nnn. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck zz6, 1 par. 335,3 Par. 335,9 Par. Quell arme 8,3? R. Lustwaͤrmt 9,5 R. 12,32 R 9g, 76 R. Fiußwärme 13,82 R. Thaupunkt. 3 75 * R. 8, 10 R. Bodenwärme 11,9 * M. Dunstsaͤttz. 8a pC6t. 67 pCt. S9 vyCt. Musdünstung 427. Wetter... trübe. truͤbe. regnig. Niederschlaz 1124. . W. W W. Nm. 65 U. Regen, Nachts Wolkenzug. N;. NRW. viel Thau.

Bari ner B. G. r. 8 e. Den 6. September 1832.

Amtl. Fonds und Geld- Cours -ettel. retro. Cour.)

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. 77 nn , irres Geld. St.- Schuld- Sch. 4 1 94 83 ust. Eftanibei, 4 933 kr. Rnzęl. Anl. is 3 1026 Hbomm. Pfaudhrs., 4 103 Ee. Engl. Anl. 22 5 i023 Kur- u. Naum. da. 4 1633 Pr. Ens. Obl. 2) 4 Ss Sz Schlesitehe do. 4 tis. KRurm. Ghl. m. l.6. 4 92 KRkRst. i. dH. u. . 364 Neun. Iut Sch. do. 4] 92 I- Sch. d. K- u N. 577 kerl. Sladt-Ohlir. 4 951 95 . königoabg. do. 4 94 93 ElIhinger do. p43 94 lUloll, vollw. Huk. 181 LDanr. do. in Th. 34 - Nate dit. 19 Re zr. Pfundhr.,. 4 973 973 Friedrichad'i . 131 1353 Crofehr. Pos. dad 4 1 95 1.997 Dis conto 4 4 5

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a , 250 FI. Ker 1143 dito 250 FI. 2 lt. 143 n, , , , ,, ., 300 Mk. Kurz 1525 dito . 3530 Mk. 2 Mt. 1511 11 1è418t. 3 Mt. 6 29716 294 Paris J 300 Fr. 2 Mt. ** 8 (ij G 150 EI. 2 Mt. 10353 1 150 FI. 2 Mt. 1027 e 100 ThIl. Z Mt. 22 Leipzi.... k 100 Th. S Lage 103 ö. Fran kart 3. Il. wg.: 156 kj. 2 Ilt ioꝝt l 100 kbl. 3 Woch. 301 J, 600 Fl. IKurn G

Die beweuten⸗

Actten 1375. 1373.

Ane w⸗rtige BSrGen.

Ame terdam. 1. September. Nied. wirkl. Schuld 446. 53 neue do. S343. 68 Anl. 9863. Orst. 53 Met. S5z. 38 Span. 313.

Hamburg. 4 Schlemmer.

*

Oest. 53 Met. SSz. 48 do. IG. Bank- Aetien 1146. Runs.

Anl. S7. Preuss. Präm. Scheine 164. Polu. 4413.

St. Petersburg. 29. August. Ilamburg 91. Silber -Rubel 36557 Koß. Warse kau. 2. Septemher. Pfandbriefe 885. Part. Obj. 342. Kuss. Assign. 1317. . 182.

Wien, 1 September. 583 Met. S77ꝛ Loose za 100 FI. 1793. Bank-Actien 4141.

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Königliche Schauspiele.

Freitag, 7. Sept. Im Schauspielhause: Johanna von faucon, Schausoiel in 5 Abtheilungen, von Kotzebue. Im Schauspielhause: Fra Din komische Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musif von Al Im Hpernhause: Der Spiegel Hierauf: neue Amazone, Feen-Ballet in 3 Abtheilungen, von Ph. Tagh Jugendjahre, Lustspit⸗ 3 Abtheilungen. Hierauf: Des Malers Meisterstuͤck, Lus

Sonnabend, 8. Sept.

Sonntag, 9. Sept. f Tausendschoͤn, Burleske in 1 Akt, mit Gesang.

In Charlottenburg: Heinrich V.

in 2 Abtheilungen

Königstädtisches Theater. Freitag, 7. Sept.

ter Messe im Jahre 1297, Gemalde der Vorzeit in 5 J

von Charlotte Birch-Pfeiffer. Sonnabend, 8. Sept.

I . 8 1 R m 9 6 1 16 n, , .

Neue ste r n.

Paris, 31. Aug. rer Abreise von Saint-Cloud dem dortigen Maire fuͤr die

men der Gemeinde 1000 Fr. uͤbersandt, denen die Prin Der evangelische Pfn

Adelaide 300 Fr. hinzugefuͤgt har. . Goͤpp, der bekanntlich die Trauung der Prinzessin Louise

dem Könige Leopold vollzog und hei dieser Gelegenheit das?! gestern

zier-Kreuz des Ordens der Ehrenlegion erhielt, hatte Privat-Audienz bei Sr Majestaͤt.

Die Quoötidienne hatte gestern nach dem Journal Rouen aus angeblichen Memoiren des Hrn. Laffitte, w nächstens erscheinen sollten, einige Auszuͤge mitgetheilt. R hat hierauf folgendes Schreiben an die Redaction des genan Blattes gerichtet: „Ich lese in Ihrem heutigen Blatte Artikel, worin gemeldet wird, ich sey im Begriff, meine Ma

ren herauszugeben, in der Nacht auf den 60. Aug. 1860

ich den Herzog von Orleans durch den Marschall Ga

zum Koöͤnige vorschlagen lassen, in meinen Memoiren sp einer im Nov. 189 angezertelten Verschwörung zu Gunstch

Herzogs von Orleans die Rede und bei dem Prozeß der N ster hatte ich mich der Abdankung des Koͤnigs widersetzt. M

so wichtige Thatsachen muß ich mich kategorisch aussprechen erkläre daher:

Vorschlage beaustragt, daß ich von einer November-Versc

rung nichts weiß und daß ich von dem Vorhaben einer Ich hoffe, Sie werden die haben, mein Schreiben in Ihre nachste Nummer aufzunehn

kung nie habe sprechen hoͤren.

Paris, 30. August. F. Laffi tte.“ Gestern hielt die Franzoͤsische Akademie, unter dem Vn

des Herrn Jouy, eine oͤffentliche Sitzung, in welcher die liche Aufnahme des Herrn Dupin des Aelteren erfolgte.

Antritts-Rede, die bei dieser Gelegenheit Herr Dupin) wurde von Herrn Jouy beantwortet. noch Herr Arnault vernehmen.

Die beiden Saint-Simonianer Duveyrier und Barn

welche gestern in ihrem Kostuͤm durch mehrere Straßen

uͤber den Fischmarkt gingen, wurden uͤberall von einem H

sie ausspottender Kinder verfolgt; die Damen der Halle ma

besonders spaßhafte Bemerkungen uͤber die langen Baͤrn

beiden sogenannten Apostel, die sich dadurch nicht aus ernsten Haltung bringen ließen. Der Graf v. Latour d Auvergne, der in einem der hic Cholera-Lazarethe unentgeltlich die Functionen eines Inspt versah, ist gestern an einem wiederholten Anfalle dieser K heit gestorben. . Der National enthaͤlt einen sechs Kolumnen einne) den Brief seines Redacteurs, Herrn A. Carrel, an den ral-⸗Prokurator Persil, worin die Prinzipien, nach denen Blatt redigirt wird, umständlich auseinander gesetzt werden Aus verschiedenen Theilen der Monarchie schreibt man die Manufaktur⸗Städte allmaͤlig wieder neues Leben gew und daß namentlich der Seehandel sich bedeutend aufm In Marseille sind kurzlich fuͤnf neue Dampfboote, ein seh— 50 Tonnen, fertig geworden; zwei derselben sollen den zwischen Marseille und Havre versehen. Eine andere schaft will eine Verbindung mittelst Dampfbooten zwischen

vre und Hamburg einfuͤhren, die sich hier an die Dampf fahrt zwischen Luͤbeck und St. Petersburg anschließen sol . In mehreren Franzoͤsischen Seestaͤdten werden betraͤchh

Ankaͤufe fuͤr die Expedition Dom Pedros gemacht. So sind in Nantes und Cherbourg 250 Pferde aufgekauft worden, deaux will etwa eben so viel und außerdem noch Fourag Waffen liefern. Vom 28sten auf den 29sten d. M. starben in der he stadt 30 Personen an der Cholera. . Heute schloß 5proc. Rente 95. 75. Zproc. 68. 50. ĩ Neap. 865. 75. Sproc. Belg. Anl. 77. 5proc. neues Anl.! Frankfurt a. M., 3. Sept. Besterr. proc. Metall proc. 77 765. 2zproc. 463. Iproc. 193. Br.,. Part. bl. 1271. 136. Loese zu ] 1791. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 83. Br. Poln. Loose oi

87m

Redaeteür Cottel.

Gedruckt bei A. W. H

Kanz - Bill.

wieder hier eingetroffen.

Das Pfefferroͤsel, oder: Die Fran ; e Nachdem am 2ästen v. M. die A Linien? und Landwehr—

Die Unbekannte, Oper in 2) nach dem Italiänischen: La Straniera; Musik von Bellin.

Se. Masjestat der Koͤnig haben vor

daß ich nie daran gedacht habe, Memoiren mir herauszugeben, daß ich den Marschall Gérard mit ken

Außerdem ließ sich !

Allgemeine

Preußisctze Staats- Zeitung.

2

Amtliche Rachrichten Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Ober-Landesgerichts-Assas⸗ Uschner zum Rath bei dem Landgerichte in Wittenberg zu ennen geruht. .

Seine Majestät der Konig haben dem Komponisten Meyer— er das Präditat eines Hof-Kapellnfristers beizulegen geruht. Se. Königl. Majestaͤt haben dem Landschafts- Und Archi— tur-Maler und Direktor der Kunst- und Gewerk-Schule zu pnzig, Kar Schultz, das Prädikat, eines Professors der

chstselbst zu vollziehen gerüht.

Se. Koͤnigliche Hoheit »der Kronprinz sind von Stettin

Berlin, den 7. September. .

ataillene des von Sr. Königl. Hoheit. dem Prinzen Wilherm, ohn Sr, Majestaͤt, befehligten Zten Armee-Cörps zu ihren erbst-Uebungen ein Lager in der Naͤhe von Teltow Vezogen, ckten am 31sten auch die 7 Linien- und Landwehr-Kavallerie⸗ egimenter dieses Corps, so wie die dritte Artüälerie⸗-Brigade, in selbe ein. Seine Majestaͤt der Konig geruhten an beiden agen dem Einruͤcken der Truppen beizuwohnen., Se. Köͤnig— he Hoheit der Prinz Wilhelm haben Hoöꝛdhstihr Hauptquartier

f der rechten Seite des Teltower Sees. Am 2ten d. M. urde in Gegenwart Seiner Majestaͤt des Königs, »sc wie r hier anwesenden Prinzen und Prinzessinnen des Koͤnig; hen Hauses, der Gottesdienst im Lager gehalten. Stitdemm ruhten Seine Majestät zwͤmal den Voruͤbungen des Corps

tch die ploͤtzliche Ankunft Sr. Maj. des Königs in Allarm rsetzt, und demnaͤchst ein Mandver ausgefuͤhrt. Heute geruh— n Allerhoͤchstdieselben die bei Teltow lagernden Truppen des

gen. Se. Maj. waren mit den Linien-Truppen und den Land ehren, welches die der hiesigen Stadt unde der Provinz sind, eich zufrieden und gaben dies auf eine höͤchg gnaͤdigt Weise erkennen. 2 9

9 2

Angekommen: Se. Excellenz der General der Infanterie d kommandirende General des LVten ArmecsCorpss von Ja— ow, von Magdeburg. ö

Se. Excellenz der General-Lieutenant und General-Inspee—⸗ ur des Militair-Unterrichts- und Bildungs-Wesens der Ar— zee, Freiherr von Valentini, aus Schlesien.

Der General-Major und Commandeur der Kadetten-An— alten, von Brause, von Swinemuͤnde.

Abgereist: Der Fuͤrst Adam Czartoryski, nach Schmie— berg.

Der Kaiserl. Oesterreichische Kabinets-Courier Zanoni, ach Wien. . .

Zeitungs⸗RNRachrichten. Ausland.

8 ran r e ch. .

Paris, 31. August. Der Koͤnig und die Koͤnigl. Familie

urden vorgestern bei ihrer Ankunft -in Neuüly von deim Unter— bräfckten von Saint-Denis, dem Ohersten der zweiten Legion

Des Weichbildes, so wie dem Magistrate und fast der gesammten Einwohnerschaft des Ortes empfangen.

»Der Maire hielt eine nrede an den Konig, und zwanzig junge Maͤdchen aus Neuilly berreichten der Koͤnigin einen Korb mit Blumen. n alle Häuser erleuchtet. Der Unter⸗Praäͤfekt von Saint-De— is, der Oberst und der Major der zweiten Legion des Weich— ldes und der Maire wurden zur Tafel gezogen.

Der Courrier frangais sagt heute, „Was auch die plaͤtter uͤber die Besserung dez Gesundheitszustandes des Fuͤr— en von Talleyrand berichten moͤgen, der Fuͤrst ist gleichwohl och nicht vollkommen hergestellt und scheint sehr der Ruhe, be— onders aber eines milden Klima's zu Hedurfen.““ .

Die Tribune setzt heute ihre Angriffe gegen die gemäßig— n Oppositions-Mitglieder fort und erhebt. sich besonders gegen e Vorurtheile, wodurch diejenigen Maͤnner, die sich 4 den Bahlen als die feurigsten Kandidaten zeigen, spaͤter schuͤ Deputirte wuͤrden. mmentarische Stellung nicht kompromittiren, aber diejenigen Man—

r, die ihrem Vaterlande die groͤßten Duknste geleistet, wie

Vilberforce, Hunt, Cobbet, WwConnell, Manuel, legen wenig Werth auf eine parlamentarische Stellung.“ Der Courrier ançais sucht das Prinzip, der Juli-Revolution gegen

ie Angriffe der ininisteriellen und der Karlistischen Blatter zu ertheidigen, von denen die irsteren die Folgen, die letzteren Las 'rinzip der Revolution bekämpfen; der Courrier halt es eicht, zu beweisen, daß das bevolutionnaire Prinzip gegegwaͤrtig aͤrker als jemals sey, so haͤtten z. B. in England die whigisti⸗

chen Kandidaten die meiste Aussicht, bei den bevorstehenden“

Wahlen den Sieg davonzutragen und in Frankreich werde selbst on den Karlistischen Blättern ein Ministerium der linken Seite ar unvermeidlich gehalten.

Die ministerielle France nouvelle meldet, einer telegra—

dhischen Depesche aus Lyon zufolge, wo Herr Odilon-Barrot am 23sten angekommen sey, herrsche dort die vollkommenste Ruhe

nd die Anwesenheit dieses Deyutirten werde kaum bemerkt. Dafselbe Blatt bemerkt: „Die Herren Laboissiere, Gar⸗ ier⸗-Pages und Cabet, alle drei Kommissarien des Leichenbe—

baler⸗-Kunst Allergnaͤdigst zu ertheilen, und das Patant Aller

Teltow; die Infanterie lagert auf der linken, die Kavallerie

izuwohnen. Am aten d. M., Ngchmütags, wurde das Lager,

en Armee-Corps beim Vorwerke Osdorf in Parade zu besich⸗.

Abends wa- Natur in der Seele des Kuͤnstlers weckt.

hterne „MWese Herren“, sagt sie, „wollen ihre par—

fur

Berlin, Sonnabend den Sten September. =

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U 1832.

,

gaͤngnisses des General Lamarquè, haben ein Schreiben an die oͤffentlichen Blatter erlassen, worin sie, unter Berufung auf das, sie von einer gerichtlichen Verfolgung freisprechende Erkenntniß behaupten, die von dem oͤffentlichen Ministerium gegen sie an— haͤngig gemachte. Klage sey aus persoͤnlichen Absichten geschehen; man habe namlich gehofft, bei ihnen einige Papiere zu sinden, die geeignet wären, die gegen sie getrossenen Maßregeln zu recht— fertigen. Statt aller Antwort fordern wir die Herren Kommis— sarien des Leichenbegängnisses des General Laäamarque auf, das ganze Erkenntniß, auf das sie sich stistzen, bekannt zu machen; es soll Auszuͤge aus einigen hoͤchst merkwuͤrdigen Papieren ent— alten.“ ! Die Aufnahme des Herrn Dupin in die Franzoͤsische Aka— demie hatte gestern ein dußerst glaͤnzzendes und zahlreiches Pu— blikum im -Sitzungssagle des Instituts versammklt. Der Ruf des Herrn Dupin, als eines der ausgezeichnetesten Advokaten und Parlamentsredner Frankreichs, so wie die Stellung, welche ihm

die oͤffentliche Stimme in dem kuͤnftigen Kahinette anweist, mach—

ten diesen feierlichen Akt doppelt interessant. Herr Dupins be— gann mit der Bemerkung, daß di? Franzoͤsische Akademie und das ganze Institut als eine nicht erbliche Pairie, als eine Pairig der Kenntnisse und des Talentes zu betrachten sey, zu welcher man weder darch dis Regierung, noch durch freinden Einfluß, sondern nur durch die freie Wahl der Mitglie— der gelange. Der Punkt der freien Wahl fuͤhrte den Redner zu der Erklärung, daß er auf drei Ertzennungen in soinem Leben am meisten stolz sey, nömlich auf seine Ernennung zum Aeltesten des Advokatenstandes, seine Wahl zum Deputirten des Departe— ments, in dem er geboren worden, und seine Ernennung zum Mitgliede. der Franzoͤsischen Akademie. Hierauf ging Herr Du⸗ din zu dem Lobe seines Vorgaͤngers, des Barons Cuvier, uͤber; er wugste sich hier der schwierigen Aufgahe, die er sich gestellt, nämlich einer Entwickelung der Verdienste dteses Gelehrten um das dem- Red⸗ ner selbst voͤllig unbekannte Gebies der Natur⸗Wissenschaften mit so großer Gewaͤndtheit zu entledigen, daß einige Stellen dieses Theiles seines Vortrages sogör von den Gelehrten vom Fach mit lautem Beifalle aufganommen wurden. Nach einer Schilderung der letzten Augenblicke des großen Naturforschers erinnerte Herr Du— pin daran, daß fast um dieselbe Zeit ein anderer bedeutender Mann gestorben sey, groß durch Thatkraftz und der bei seinen Lebzeiten die Parteien gereizt habe, weil sie ihn gekannt und gefuͤrchtet, dem

man aber nach seinem Tode Gerechtigkeit habe widerfahren lassen, Der geistreichste Theil des. Dupinschem

namlich, Cas. Perict, Vortwzs war seine Schilderung der freien Beredtsamkeit, in welcher er selbst so Zroßer Meister ist; hier verließ er die steife

bisher asgelesen hatte, mit den Fingern zusammen, wie wenn er sich daruͤber aͤrgere, und fing nun an zu improvisiren, wobei er wiederholt durch Hen rauschendsten Beifall unterbrochen ward. Das neue Mitglied schloß mit einer Ermunterung an die Ge—⸗— lehrten und Kuͤngfler, welche Hroße Hoffnungen sie auf einen Fuͤr'

issenschaften Trost gesucht und sich eine

Verbannung in den Interhalt verschafft habe,

Zeit lang als Professor persoͤnlichen

jedem der fremden. Botschafter in dessen Landessprache zu reden. = Die Antwort des Direktors der Akademie, Herrn Jouy, so wie ein anger gelehrter Vertrag des Herrn Arnault uͤber einen sprachlichen Gegenstand wurden, namentlich letzterer, mit großer Kälte aufgenommen. 2 9

Die Maler- und Bildhauer⸗-Arbeten der Zoͤglinge der Aka— demie zu Rom sind in Ddiesem Augenblicke hier in dem Palaste der schonen Kuͤnste oͤffentlich ausgestelll. Dem Journal des

uͤber das Mittelmäßige erheben. „Wenn man“, äußert das eben erwähnte Blatt, „alle diefe Lunstwerke genau betkachtet, so ent— deckt man in ihnen ohne Zweifel einige gute Neben-Eigenschaften, die nur durch Geduld und Zeit. erworben werden koͤnnen, aber

Originalität, die aus der gluͤhenden Liebe entspringt, welche die

In allen ö. aus Rom eingesandten Kunst-⸗Produkten herrscht eine Mattigkeit, die sich dem Beschauer, derselben unwilltuͤrlich mittheilt. Zur Be— wunderuns ist gewiß kein Anlaß da; man fuͤhlt sich aber bei dem Anblicke dyselben eben so wenig zu einer kraͤftigen Kritik bewogen. Das Sanz e. ist mit einem Worte nicht schlecht; es ist mittelmäßig.“ Die unlangst gegebene Uebersicht von der Abonnenten-Zahl

der Pariser Journale veranlaßt heute die Gazette de Franck

zu der Bemerkung, daß der Vergleich eines Quartals mit dem anderen durchaus keinen sicheren Maßstab fuͤr den Absatz einzs Journals liefere; die Erfahrung habe bis setzt noch immer ge— lehrt, daß die Abofinenten-Zahl fuͤr die Monate, wo dte Kam—

„nach dem Schlusse derselben wieder abnehme; namentlich sey dies bei der Gazette und dem Constitutionnel, als denjenigen beiden Blättern der Fall, die in der Provinz am meisten getesen wuͤrden.

Der Tempies enthaͤlt folgendes Schreiben aus Rom: „Der

der der Famüie Napoleons in Nom bei ihrer Mutters Laͤtigia versammelt haben. Die Fuͤrsten Acian und Jeremg m sg wie Fie Fuͤrstin von Eamerata, Tochter der Prinzessin Elisa Baciocchi, sind berkits hier, Louis und Madame Murat werden unverzuͤg⸗ lich erwartet; sie kommen alle zu der Mutter, um diese zu be— wegen, das Testament, in welchem sie ihr ungeheures Vermogen ihrem Enkel vermacht hat, zu ihren Gunsten umzuändern. Der Kardinal Fesch wird bei seiner Schwester ebenfalls dahin wirken, daß in den neuen testamentäarischen Bestimmungen mit mehr Gleichheit verfahren werde.“

In einigen Tagen wird ein neuer Roman der Herzogin v. Abrantes, „I Amirauté de Castille“ betitelt, erscheinen.

Der General Drouet will zur gänzlichen Austilgung der Chouanerie die Vendée von mobilen Kolonnen durchziehen las— sen, welche bei ihrem Ausmarsche aus den Standquartieren fuͤr

10 Tage Lebensmittel mitnehmen sollen.

uͤbey die Doctrinairs.

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Haltung eines Akademikers, kniff das Papier, aus welchem er sten. wie Ludwiß Philip, setzen konnten, der wahrend seiner.

der alle Sprachen Europg's spreche vnd im Stande sey, mit.

Debats zufelge, soll die Ausstellung im Allgemeinem sich nicht

man vermißt in allen den Charakter, die Kraft und jene wahre

mern beisanmen wären, in⸗demselben Maße zunehme, als sie

Tod des Herzogs von Reichstadt wird bald sänimtliche Mitglie-“

Die Redaction Gazette de France zeigt an, daß sie kuͤnftiz eine Monatsschrift unter dem Titel: „Revue de France“, worin neben Politik auch uber Literatur und Kunst abgehandelt werden soll, so wie ein fuͤr die niederen Staͤnde und den Land mann bestimmtes Sonntags⸗Blatt herausgeben werde.

** Individuen, mit Namen Debernon und Beaumont, die angeklagt waren, an dh Unruhen des 5. und 6. Juni einen

thaͤtigen Antheil genommen zu haben, sind neuerdings von dem

hiesigen Assisenhoft freigesprochen worten.

Eines der Oppositions-Blaätter kußerte gestern in Bezug duf die Freisprechung des. National: „Diese Freisprechioig ist großes politisches Ereigniß und eine Meinungs-Aeußerung, die

inen langen Wiederhall finden wird.« Die Jury war, indem st

den Ansichten des National uͤber die jetzt am Staatsruder sitzenden Maͤnner beipflichtete, das wahre Organsdes ganzen Landes.“ Die Gazette de France fügt jetzt dieser Bemerkung Folgender hinzu: „Wir gehen noch weiter und behaupten, jene Freispre— chung sey ein vellstaͤndiger Sieg der Männer des Stadthauses lle Auslegungs⸗Weisen der Juli⸗Revo— lution kamen dabei zur Sprache, das Hanze vergangene und kuͤnf— tige System des 15. Maͤrz stand dem System der Opposition der 170 Deputirten gegenuͤber, und eine von dem Praͤfekten Herrn vbn Bondy gewählte Jury hat zu Gunsten der Opposi— tion und gegen das Mlnisterium entschieden.“.

Der Assisenhof zu Rennes hat die dortige Buchdrucker— Wittwe Frout und den Herausgeber der „Cancans bretons“, Herrn Tharin, wegen Beleidigung der Person des Königs, die erstere zu vierteljaͤhrigem Gefängniß und einer Geldbuße von a00 Fr. und den letztern in comntumaciam zu einsährigem Ge— faͤngniß und einer Geldstrafe von 1000 Fr. kondemnirt. .

Am 21sten d. M. ist von Toulon die Fregatte „Dison“ ? mit 500 Mann nach Bona, und das Linienschiff „Marengo“ muͤt 5009 Mann nach Oran abgegangen. ö

Großbritanien und Irland. .

London, 31. August. Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Herzog und die Herzogin von CTumberland gaben vorgzstern ein großes Diner in Kew.

Die Times giebt einen ausfuͤhrlichen Bericht uͤber den pre der Saint-Simonianer in Paris und sagt bei dieser Ge— legenhtit: „Als diese Sekte vor mehreren Monaten einige ihrer Apostel nach England sandte, um uns zu bekehren, gaben wir den Rath, dieselben in eine Pferde-⸗Schwemme unterzutau— chen, als die beste Art, von ihren Lehrsaͤtzen Notiz zu nehmen, und ihrem Gewaͤsch von Gemeinschaft des Eigenthumes und der Frauen entgegenzuwirken. Wir halten dieses Rezept noch jetzt fuͤr besser, als eine gerichtliche Vorladung.“

Die Gesundheits⸗Behoͤrde in Rio Janeiro hat unterm 3. Juli folgende Verordnung des dortigen Ministers des Innern zur offentlichen Kenntniß gebracht:

»Da man die Gewißheit erlangt hat, daß in Chili eine an steckende Krankheit herrscht, die ihren Hauptsitz in Val— paraiso hat, wohin sie durch ein Amerikanisches Schiff von Can— ton gebracht worden ist, die in einer heftigen Entzuͤn— dung der Kehle besteht, von rothen Flecken auf der Haut be— gleitet iß, 30 Tage lang dauert und gewoͤhnlich einen töͤdtli— chen Ausgang hat, so befiehlt die Regentschaft im Namen des Kaisers, daß die nöthigen Vorsichts- Maßregeln gegen die aus Chili kommenden Schiffe angeordnet werden, damit der Ein— schleppung der besagten Krankheit vorgebeugt werde“

Nachstehendes waren die Durchschnitts-Preise der verschiedenen Getreide⸗ Sorten am 25. August:

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Wöoͤchentl. Sechswoͤchentl. Zoll. Weizen ... 52 Sh. P. 63 Sh. 2 P. 23 Sh. 8 P. 1 ö 3 J 5 Bohnen. .. 36. 5 / 36 6 15 5 J 5

Nite derlance.

Amster vam, 1. Sept. Im Hahdel mit Staatspapieren war és auch in abgelgufener Woche wieder still und der unbeden tende Umsatz brachte keinen erheblichen Preiswechsel hervor. Sen noch haben die Course eher etwas angezogen, als nachgelassen, und besonders erfuhren waͤhrend der letzten Tage Spanische Fonds einige Erhöhung, wovon der Grund in der zu Paris erfolgten Steige rung Init o nt! nachdem dort die fuͤr die royalistische Partei uͤnstigen Berichte allg Portugal eingegangLen waren. Spantsche fféckten waren also beinahe die einzegen, worin Geschaͤfte gemacht worden; dagegen waren Griechische sehr vernachlaͤssigt und keine Kaͤufkr dafuͤr zu finden. Geld ist sehr Killig zu haben, was ; Preishalten der Fonds vieles beiträgt. olitische Neuigkeiten fehl ten ganz und die Belgische Frage ist so unentschieden, wie sie war Mehrere bͤffentliche Versteigerungen von Weizen haben die Preise dieses Getreides zum. Weichen gebracht; am gestrigen Markse machten wieder mehrere Verbraucher ihre Einkäufe und führten dadurch kiten mäßigen Umfatz herbei Sauch Roggen fand Abnehme zu den lehten Preisen, und Gerste und Hafer wurden etwas mel gesucht Die bekannt gewordenen Preise and fur 127fünd bunten Polnischen Weizen 300 Fl., fuͤr 125 125. 1271fünd. hunn 280. 238 Fl., fuͤr 124pfuͤnd. bunten Königsberger 281 Fl., für 11) 116. 118pfuͤnd. Preußischen Roggen 169 170. 176 Fl., für 113pfünd Archangeler 164 Fl., für 1139fuͤnd. Rigaer 163 Fl. bei Parten fuͤr 112pfuͤnd. Wismarer Gerste 172 Fl; fur 90pfuͤnd. feinen Haf— 100 Fl, fuͤr 76pfuͤnd. Futterhafer 30. Gl. z

Bruüssel, 2. September. Am kuͤnftigen Mittwoch begkunt in Namur das oͤffentliche gerichtliche Verfahren gegkn die in bis Tornacosche Angelegenheit verwickelten Personen. Die Zahl der Angeklagten beläuft sich auf 29, und werden dieselben von 233

Advokaten vertheidigt werden. Von den Gefangenen befinden sich 23 unter dem Gewicht einer Anklage, welche die Todesstrafe

nach sich zieht. .

Man beschaͤftigt sich hier viel mit den Ernennungen, welche, wie es heißt, binnen kurzem bei den Gerichtshoöͤsen stattfinden sollen. Man glaubt, daß 6 Gendebien die Stelle des Praͤ— sidenten beim Appellationg⸗Gerichte, und Herrn Desacgz die Ge—

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