. . 7
.
.
.
gen Jahren im Stande war.
Schlachtofer dieser schrecklichen Pest. In den beiden letzten Jah—
Einschiffungs« Plaͤtzen gebracht werden konnte.
Beispiel der Zoll auf die Ausfuhr von Mauleseln, ür durch eine . Bolivars auf die uͤbermäßige Höhe von 35
Dollars fuͤr das Stuͤck gestellt war, auf 16 herabgesetzt, und
man. glääbt, daß er noch bis auf 8 Dollars wird vermindert ö Vieh, , 6 derselben Verordnung 14 Dollars pro Stuͤck entrichten mußte, zahlt jetzt nur noch 4, und wird in kurzem nur 2 Dollars Abgaben zahlen. Kaffee und Baumwolle sind ganz freigegeben, und auch die Einfuhrzölle sind bedeutend ermaͤßizt worden. Der Kongreß besteht im Ganzen genommen aus tuͤchtigen Elementen, und die meisten Mitglieder haben die redlichsten Absichten, wenn sie nur immer wüßten, wie sie es an⸗ fangen sollten; Einige jedoch sind noch immer von Unwissenheit und Vorurtheil verblendzt und mit den einfachsten Grundsaͤtzen der Staats wirthschaft vollig unbekannt. Das Miß vergnuͤ en, welches gewohnlich auf eine Reform und Verminderung der Gehalte, Be— soldungen und Pensionen folgt, nimmt allmaälig ab. Die Ruhe ist jezt allgemein. Die Regierung gewinnt seit Unterdruͤckung des Aufstandes von Monagas, Heres und ihrer Partei taͤglich an Kraft und Festigkeit. Die Gesetze sind stark und geachtet,
und die persoͤnliche Sicherheit hat eine festere Grundlage. Kurz ungeachtet des noch uberall sich zeugenden Geldmangels und Elen⸗ des, welches auch wohl nech eine Zeit lang fortdauern wird, hege ich eine guͤnstigere Hoffnung von dem Lande, als ich es vor eini— Die Regierung von Venezuela bestellt, um mit denen der andern beiden. Theile des ehemaligen Columbien zu unterhan— deln, namentlich in Bezug auf den wichtigen Gegen⸗ stand ihrer Staats -Verbindlichkeiten, in welcher n n. sie sammt und sonders gleiches Interesse haben; aber ei den besten Absichten, die man ihnen auch zutrauen nn, ich es nicht fuͤr möglich, daß unter den jetzigen Verhaͤlinissen ein be⸗ friedigender Vergleich hinsichtlich der auswaͤrtigen und einheimi— schen Schuld zu Stande kommen wird. Kein Land unter der Sonne besitzt groͤßere Huͤlfsquellen von der Natur, aber Kapi—⸗ tal, Energie, Kenntnisse und Gewerbfleiß, alles dies fehlt, um dieselben zu benutzen, und es wird noch lange, sehr lange dauern, ehe ein Ueberschuß der Einkuͤnfte uͤber die unumgaͤnglichen Aus⸗ gaben zur Erfuͤllung der heiligen Verpflichtungen gegen die Staatsglaͤubiger verwandt werden kann. Außer den Ungluͤcks⸗ fallen des Festlandes, welche aus den beständigen politischen Schwankungen hervorgehen, haben noch andere aus naturlichen Ursachen entspringende auf allen Klassen der Gesellschaft schwer gelastet. Vor einiger Zeit richtete eine Seuche oder bösartige Cholera furchtbare Verheerungen unter den Pferden an, so daß diese Quelle des Wohlstandes in manchen Provinzen ganzlich er⸗ stickt wurde. Die Krankheit erstreckte sich auch auf Esel, Maulthiere und Schweine, jedoch nicht mit so großer Zerstsrung. Auf einem Landglte in Guyana fielen in dem kurzen Zeitraum von wenig mehr als 12 Monaten an 2000 Hengste, Stuten und Fuͤllen als
—
hat Kommissarien
ren stieg der Orinoko bis zu einer noch nie erhörten Höhe, über. schweminte 400 Meilen weit, das an beiden Ufen gele— gene Land und versetzte Tausende von Menschen in Noth ünd Elend. Es ist jetzt nur zu klar, daß die vor mehreten Jahren in England allgemein gehegten uͤberspannten und exaltirten Vorstellungen von Suͤd⸗Amerika irrthuͤmlich, un⸗ begruͤndet und in vielen Hinsichten vollkommen chimaͤrisch wa— ren. Die Begeisterung uͤber die Emancipation eines so großen Theiles des Erdballes verblendete die Phantasie, und machte die Urtheilskraft blind gegen die Eingebungen der Vernunft und des gesunden Menschenverstandes; Niemand dachte daran, daß diese unermeßlichen Raͤume hauptsaͤchlich aus spurlosen Wuͤste⸗ neien und 6Sden Wildnissen bestehen, uͤber die eine armselige Be⸗ völkerung hin und her zerstreut war, und daß nur wenige Staa— ten mit einer e , Civilisation hiervon eine Ausnahme machten. Die schoͤne Insel, von wo aus ich dies schreibe, hat in den beiden letzten Jahren sehr viel gelitten; heftige und fast un⸗ unterbrochene Regenguͤsse uͤberschwemmten und zerstoͤrten die Ernte, verschlechterten die Güte der geringen Quantität des hier ver— arbeiteten Zuckers, und richteten die Wege an vielen Stellen so zu Grunde, daß selbst diese geringe Quantität nicht nach den
Dies in Verbin—⸗ dunz mit der darch die Geheime⸗Raths⸗-Befehle veranlaßten Auf⸗ regung und Erbitterung und dem Gedanken an die vermeint— liche Unsicherheit des Kolonial- Eigenthums, zerstoͤrte das Ver— trauen und den Kredit. Jetzt sind die Aussichten wieder erfreu⸗ licher, der Sommer ist sehr guͤnstig gewesen und die Ernte von ausgezeichneter Gute, obgleich etwas gering an Quantitt. Der Zuckeß ist in Europa sehr aufgeschlagen, und allen Nachrich⸗ ten zufolge, werden sich wohl wenigstens die gegenwaͤrtigen Preise desselben behaupten; Die Reaction, welche in England durchgaͤngig in Bezug auf Westindien in der offentlichen Meiffung stattgefunden hat, und die feierlichen Erklaͤrungen, daß, was auch immer fuͤr Maßregeln zur Verbesserung des Zu⸗ standes der Sklaven oder zu vielleichtiger Emanzipirung dersel⸗ ben getroffen werden mochten, doch in jedem Fall Gerechtigkeit gegen den Eigenthuͤmer geübt werden soll, haben die Gemuͤther beruhigt. Man kann freilich vor Sklaverei und Handel. mit menschlichen Wesen nicht Abscheu genug hegen, aber das Uebel ist nun einmal vorhanden, und zum Besten der armen Neger selbst kann es nur allmaͤlig und mit großer Vorsicht und Be— hutfamkeit abgeschafft werden, wahrend nach allen Grundsaͤtzen der Billigkeit die Eigenthuͤmer fuͤr ihre Rechte, die sich auf Gesetze gruͤnden, die zu ihrer Nachachtung gegeben wurden, und gegen die man den strengsten Gehorsam for— derte und einschaͤrfte, eine gebuuͤhrende Entschaͤdigung erhalten muüssen. Alle Uebel, unter deren Last die Kolonieen seufzen, der Wirkung der Geheime⸗Raths-Befehle zuzuschreiben, ist hoöͤchlichst abgeschmackt, denn sie wurzeln in Ürsaͤchen aus bei weitem fruͤ— herer Zeit. Das ganze System, insofern es die Pflanzer be⸗ trifft, war und ist von Grund aus schlecht, und ein Ruin war sast unter allen Umstaäͤnden unausbleiblich; nichts konnte gegen die Aussaugungen Stand halten, denen sie alle miteinander, na— mentlich aber diesenigen und wie wenige Ausnahmen giebt es hiervon), welche Vorschuͤsse erhalten hatten, unterworfen waren. Viele hatten Geld geliehen, als dasselbe wohlfeil war, und muͤs— sen es jetzt, wo es sehr hoch im Preise steht, zuruͤckzahlen. Da— mals verkaufte man den Zucker auf dieser Insel fuͤr 6 bis Dollars, und jetzt gilt er nur noch 3 bis 3 Dollars; die Schuld ist fortwährend angewachsen, und die Miitel zur Abzah⸗ ung haben abgenommen. Freilich haben die Geheimeraihs-Besehie durch die von ihnen veranlaßte Erbitterung und Aufregung ge— schadet; aber ohne dieselben wuͤrde das Eigenthum uͤber kurz oder lang in andere Hände gekommen seyn. Einzelne werden gewiß immer noch in große Re gerathen, aber die Geschaͤfte muͤssen doch nun am Ende auf einen sesteren Fuß kom⸗ men. Es konnte noch Vieles hier angebaut werden außer Zucker, wenn man die Insel Trinidad in Flor bringen wollte, 3. B. Kaffee, Taback, Reis und Indigo; an freien Arbeitern
1026 =
freie Bevoͤlkerung in dieser Kolonie viel betraͤchtlicher, als! in irgend einer anderen auf dieser Haͤlfte der Erdkugel; sie betraͤgt fast fchon uͤber die Halfte der Gesammtbevoͤllerung und nimmt noch immer mehr zu. In demselben Verhaͤltniß, wie die Regierungen des Festlandes an Festigkeit und die Ein⸗ wohner an Ruhe gewinnen, werden auch die Handels ⸗Verbin⸗ dungen mit dieser Insel lebhafter werden; und seiner geographi⸗ schen Lage nach muß Trinidad stets in dem Handel mit jenem Theil von Suͤd⸗Amerika eine vorzuͤgliche Stelle einnehmen; auch besteht schon jetzt ein sehr reger Verkehr mit demselben.“
C holler a.. In Mühlhausen waren erkr. genes. gest. Best. Bis zum 4. Sept. Abends 8 Uhr .. . 467 59 95 16 von da bis zum 7. Sept. Abends S Uhr 25 6 11
lleberhaupt J Darunter vom Militarr 28 19 ; Meteor ologische Beschachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 hr. 1 Uhr. Beobachtung. 338,9 Par. 339, * var. Quellwärme S, 4 9 R. 14,905 R. I0,0 0 N. J Fiußwärme 13,52 R. . R. 7, 19 N. Bodenwärme 11, 49 R. 60 pCt. 79 yCt. Ausdünstung 346.
1832 12. Sept.
Luftdruck 335,2 ö Per. Luftwaͤrme. 9,59 R. Thaupunkt. 7,3) R. Dunstsaͤttg. S4 pCt. Wetter .... truͤbe. Wind W. Wolkenzug. —
regnig. bewölkt. Niederschlag 110. SW. SW. Nach 11u. Abent z heiter, . = Nachts Thau. 0
2
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Berliner Bö5örse. Löeu 13. September 1832. Amtl. Fonds und Geld- Cui s-TZettel.
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7 Dr, fer 7. 11062 100
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s Gott. Ha auich: i. Hamm. far hbrs. Kur- u. Neunn do. Schlesiszhe do. ikst. (. .. K- u. . — L- Seh. l. K.- Ma. N. — 57
St. Schuld- Sch. . Er. Engl. An]. 18 5 Pr. Engl. Anl. 223 Pr. Engl. Obl. X) Kunrm. Obl m. I.C. Neum. lat. Schi. do. Berl. dtadi Oblig. Känigsbg. io. ö ine ne, ö voll. . Danz. do. in 1h. — 2 ** Nane dito. VVestpor Pfandbe. 77 91 FpFriedriche d'or. ¶ ao sshæ Dan. 0. — I Pigconta.. — — —
wechsel Cours.
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Amsterdam
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London Paris [. in 20 Xr. Augsburg Breslau 9
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Petersburg BX. . 30. * Vas chad
* 2 —— A uũs wäriige 85rs ern. ö. Amsterdann 8. Septemher. Died. zrirbl. Schusd d ü. 5 neue 4, Si. Eeng-Bill. 164 6z Anl. 9ß3. Russ. (v. 1833) 95. do. (v. i831) S6z. COęest. 53 ider. dõꝛ. CC . lam burg, H. Scptemher. Oeet. Sz Net. 88. 43 do? fs3. Bark Aclen 41465. 98I. Preuss. Pram Scheine 1033. Poln. 112.
Russ. En? l.
0 St. Petersburg. 4. September. Hamharg 9. Silber- Kube! 365 Koß. G — Wars hau, S. Septemher. Plendhcese S8. S883. Russ. Astisn. 182. ö 9
Freitag, 14. Sept. Im Schauspielhause: Die dꝛachtwand⸗ lerin, Singspiel in 3 Abtheilungen, nach Scribe; in Musik ge— setzt von C. Blum. (Dlle. Sicard, aus Wien: Caroline, als Gastrolle.) Hierauf: Humoristische Studien, Schwank in 2 Ab theilungen.
Sonnabend, 15. Sept. Im Opernhause: Die Stumme von Portici, große Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; Mu— sik von Auber. (Dlle. Gruͤnbaum: Elvira, als zweite Debut— Nolle.)
Preise der Platze: Cin Platz in den Logen des ersten Nan— ges 1 Nthlr. 10 Sgr. ꝛcc.*
Sonntag, i6. Sept. Im Opernhause: Wallensteins Tod, Trauerspiel in 3 Abtheilungen.
Zu dieser Vorstellung sind Opernhaus⸗-Billets, mit Donner— stag bezeichnet, guͤltig.
In Charlottenburg: Zwei Worte, oder: Die Herberge im Walde, Singspiel in 1 Akt. Hierauf: Das schlechtbewachte Maͤd—⸗ chen, pantoinimisches Ballet in 2 Abtheilungen.
Sonnabend, 15. Sept. Das Pfefferrbsel oder: Die Frank⸗ furter Messe im Jahre 1297, Gemälde der Vorzeit in 5 Akten, von Charlotte Birch-Pfeiffer. (Dlle. Wunsch, vom Herzogl. Hof⸗ Theater zu Braunschweig: Pfefferroͤsel, als erste Gastrolle.)
Sonntag, 16. Sept. Der Diamant des Geisterkoöͤnigs, Zau⸗ berspiel in 2 Akten, von Raimund; Musik von Drechsler. (Hr. RNaͤder: Longimanus. Hr. Beckmann: Florian Waschblau.)
mmm meme, Neueste Nachrichten. Paris, 7. September Geosgtern . Ser Bra f
dazu wurde es niemalg fehlen. Verhaͤltnißmäßig ist die
begleitet von der Prinzessin Adelaide, zur
. — n,, 4 , , , . . . pre n,. ö . — . 6. ö
wie der uͤbrigen fuͤnf Verhafteten des „Carlo Albertz
— — Sdem 66 civilisirten Europa aufgehoben worden, und *
Köntglaäche Schausvöele. U
8 69 .
von Flaähault hatte gleich darauf eine Audienz beim K Gegen 5 Uhr kehrten die Höͤchsten Jerrschaften nach R 6 nachdem Se. Majestaäͤt mit einigen Ministern gear! atten. ö Die Meldung von der erfolgten Nückkehr des Grafen bastiani (die wir gestern nach der Gazette de France gaben voreilig Der Minister wird erst morgen von seiner Ne ruͤckerwartet. 5 H
Der Cassationshof beschaͤftigte sich gestern mit dem G.
preußisch
62
Allgemeine
des General-⸗Procurators heim Roͤnigl. Gerichtshofs zu Rn die Herren Berryer Sohn, von Kersabiec, Demersoin (he geber der Gazette de 1Guest), den abwesenden Graf Bourinont und einige andere des Attentats gegen die 6 heit des Staates bezuͤchtigte Individuen, vor einen anden senhof als den von Nantes zu verweisen, indem die Ven lung des Prozesses vor diesein Letzteren bei dem aufgeregt stande der westlichen Provinzen feicht zu Unruhen Anlaß
koͤnnte. Dieser Rechtshandel hatte, namentlich wegen des betheiligten Hrn. Berryer (der, wie man sich erinnern wi den offentlichen Blaͤttern bereits gegen die beantragte sung des Prozesses vor einen anderen Gerichtshof yr hatte), eine zahlteiche Menge von Zuhoͤrern herbeigelockt. Hen ryer der Vater saß auf der Advokaten⸗ Bank neben Herrn Man) Vertamp, den sein Sohn sich zum Anwalt gewaͤhlt hatte. Den
fuͤhrte der Graf von Bastaro, und Herr Dupin der)
fungirte als. General-⸗Prokurator. Den Bericht über das
des General-⸗Prokurators zu Nennes erstattete Herr Gill. Voisins-; Herr Mandaroux-Vertamh wtdersetzte sich sod? einem kurzen Vortrage der in Vorschlag gebrachten Verleguz dem er bemerklich machte, daß die Sache des Herru Berrn der der uͤbrigen Angeschuldigten nicht das-Mindeste gemesn sener residire in Paris und seine Reise nach Nantes hahe durchaus friedlichen Zweck gehabt, weshalb er denn auf druͤcklich darauf bestehe, der Gerichtsbarkeit der dortigen nicht entzogen zu werden. Herr Dupin erklaͤrte zunaͤchst, kein Freund von dergleichen Prozeß-⸗Verweisungen sey, ind durch nur unnuͤtze Kosten verursacht wuͤrden und Zeit, gehe; es lasse sich indessen in dem vorliegenden Falle nicht rede stellen, daß es moglicherweise Nachtheile haben koͤnnte,! Prozeß an dem Orte, wo er eingeleitet worden, erledigt wur mn? sonach dem Antrage des General⸗Prokurators zu Nennesh
stimme fuͤr die Ueberweisung des Prozesses vor einen anderen]
hof. Der Gerichtshof faͤllte nach einer halbstuͤndigen Ban
solgendes Urtheil. „In Betracht, daß hinreichende Gr
einer Verlegung des Prozesses in dem Interesse der öͤss
Sicherheit vorhanden sind, verweist der Gerichtshof
fich weiter uͤber die Verwandtschaft, die etwa zwischen
deln Antrage des General-Prokurators am Köoͤnigl. Gerih zu Rennes angefuͤhrten Prozessen bestehen mochte, auszns⸗
die gedachten Nechtssachen, so wie die Angeklagten, in
stande, worin sich besinden, vor den Assisenhof des Depart
des Loir und Cher zu Blois.“ — Nach Erledigung dh ö gelegenheit kan die Reihe an das Gesuch des 6h Prokurators beim Königlichen Gerichtshofe zu Ann Cassation des Erkenntnisses der Anklage Kaunner die h richtshofes vom 6ten v. M., insoweit dasselbe die Ver von 7 Passagieren des „Carlo⸗Alberto“ fuͤr eine Voͤlkerrechts erklart, und dennnach die Freilassung derseh fügt. Nachdem Herr von Ricard den Bericht in diesen erstattet hatte, ließ ⸗ Herr Hennequin sich zur Vertheidig Grafen von Saint,Priest, des jungen Herrn von Boum
P
Sa
men. Er bewies zuvörderst, daß die ÜUnverletzlichkei de den Gebirtes sich auch auf die Unverletzlichkeit der Flagge erstrecke, Und daß uͤber diesen Grundsatz nicht hᷣ deste Zweifel obwalten käünne. Wären, bemerkte er sodann, h sagiere des Sardinischen Dainpfbootes als Verschwoͤrer alf That, ertappt worden, und haͤtte also Franzoͤsischer Seits de wendägkeit einer Gebiets-Vertheidigung bestanden, so win akerdings die Sache ändern; indessen habe der Gerichtshof ausdrsklich anerkannt, daß der „Carlo-Alberto“ sich de bloß in der Pbsicht genähert habe, um die erlittenen N auszubessern und Brennmaterial einzunehmen; das Fa Selbstvertheidigung wolle er der Regierung nicht stresnm chen; wo aber kein Angriff, da falle auch die Vertheidignh der „Carlo-Alberto“ sey, als er vor la Ciotat vor Ante gen, nicht bloß ein neutrales Schiff gewesen, es ha einer befreundeten Macht angehört; das Strandricht
icht hoffen, daß Frankreich es wieder ins Leben ruf Nachdem der General⸗Prokurator, Herr Dupin, sein Ria riunm gehalten hatte, an dessen Schlusse er darauf antrug, Helle, treffenden Theil der Entscheidung der Anklage-Kannner i hen nigl. Gerichtshofes zu Aix zu kassiren (und dessen In hren morgen ausfuͤhrlicher mittheilen werden), wurde die =. aufgehoben und der Urtheilsspruch auf den folgenden Ta werden Der Englische Marschall Beresford, von dem man n behauptete, daß er den Ober-Befehl uͤber die Portngiess mee übernehinen wuͤrde, ist in Paris angekommen. Mehrere Legionen der Pariser National-Garde woll Odilon⸗Barrot bei seiner Ruͤckkehr ein glaͤnzendes Festugh Von den „Briefen eines Verstorbenen“ in so · eben der Buchhandlung von Fournier (Seine-Straße Nr. erste Hand in einer Uebersetzung von J. Cohen erschien Vorgestern Abend um 10 Uhr hatte sich eine Menge von Arbeitern in der Vorstadt Saint⸗ Anloint melt, um in einer dort besindlichen Tapeten-Fabrik die nen zu zerbrechen; 15 Individuen sino verhaftet worde Der Herausgeber des Courrier de t Europe
gge sem 6
die Nachricht, daß die Polizei ihm nachstelle, um ihn zu R.
ten, die Flucht ergriffen.
Das heutige Cholera-⸗Bulletin meldet von vorgester stern 22 Sterbefaͤlle, also J weniger als vom 4ten auf?
In Lille sind im vorigen Monate 900 Menschen während die gewohnliche Sterblichkeit die Zahl 230 mit steigt; man schreibt dies der Cholera zu.
— Heute schloß sproc. Rente 6e. compi. 99. 70. 99. 75. proc. pr. conipt. 69. 65. sin eur. 69. 75. Hp lr. corht. 81. 60. sin Cour. 81. 70. 5proc. Span. Re 5375 à 4. 5proe. Belg. Anl. 73. 5proc. neues Anlehn coup. dét. 98. 50.
Frankfurt a. M., 10. Sept. Oesterr. 5proc. Melt S871. 4proc. 763 765. 21proc. 453. G. 1proc. 194. Bt. rüien 1379. 1363. Part,-Obl, 136 126. Loöst I 1797. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 S833. Br. Poln. Lobs
Redacteur Cottel.
el A. G6
Ycedeuct Hwesen
rl Zukowsky das gen geruht.
Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prin enstadt hier angekommen.
Abgereist:
Nachstehendes ist de Requisitorium des
herto“: „Bei Durchle richtshofes zu Aix (s. ff, erstens die Groͤße
der Strafmitiel
derer gestellt, die darin selbst als den; sie werden angeklagt, sollen aber dennoch losge lassen rden; Auslaͤnder sollen gleichsam ein 5 ösie in Frankreich das Recht haben,
e Regierung;
den staͤrksten Ausdruͤcken erklaͤrt seilt, die Gefangenen auf das fremde Gebiet che Regierung dazu ermaͤchtigt wird,
lkerr
Kronit
**
Amtliche Nachrichten.
ves Tag es.
Seine Majestaͤt der Konig haben dem Wagen Lackirer Praͤdikat eines Hof⸗Wagen⸗Lackirers bei⸗
— —
1
—
. Der Fuͤr flly, nach Dresden.
st Maximjlian Barclay de
Zeitungs-Nachrichte A urs lan d.
n.
Fran kreng.
aris, 7. Sept.
che der Passagiere des
. General-⸗Prokurators Herrn Dupin in
Der Nord⸗Amerikanische Gesandte, Herr . vorgestern Abend in Neuilly eine Privat-Audlen; nigt.
ö gestern vorbehaltene) Auszug aus Sardinischen Dampfschiffes „Carlo⸗
sung des Erkenntnisses des Königlichen Nr. 235 d. St. Zeit.) faͤllt Zweierlei der Anklage und zweitens das Illusori⸗ Qin diesem Erkenntnssse ist Alles zu Gun—
Verschwoͤrer bezeichnet
Patent dafuͤr erhalten, die Regierung ,
Dagegen ist in dem Erkenntnisse Alles unguͤnstig fuͤr
die se,
und zu der
Verlehnwodurch offenbar die Sardini hon der Französischen Genu id des Territoriums einer s Völkerrecht wird, glaub d loyalere Weise interpretirt gleich mit einem S
gezwungen gewesen, szubessern und sich mit
daß man die V betrachten und L muͤsse. Herr D echt durch die
sey.
eine
eige. t, diejenigen,
dem Gebiete zu fu immerhin in Holhr in Frankreich kor t Huͤ
lfe einer dritten
e Centralisation, schaffung der in e Volks masse
der „Carlo Alberio“
direkten St n geneigt zu machen. in. Puntt des Ertenntniffen
chiffes; diese Landung sey
obgleich sie die angegriffene ist, wird
darin der Seeräuberei fuͤr schul⸗ demuͤthigenden Ceremonie verur—⸗ zuruͤckzufuͤhren,
huung fuͤr Verletzung der Flagge befreundeten Macht zu verlangen. e ich, von Ihnen auf eine andere werden; man hat sich auf den
re Kuͤste betritt;
Der Haupt⸗ Wegnahme
utrale Schiff
und Waffen, Solda—
and setze. Vergebens werde
2 darauf berufen, daß seine freundete sey, Freundin der
Allerdings habe
nit denjenigen Maäͤn⸗ dritte Restauration
darin mehrere hoͤchst
r Umgestaltung der ganzen enkschrift voller Klagen uͤber
zur Emancipation der Gemeinden, euern und der Salzsteuer, um sich Der zweite, mit Recht an⸗ sey die gejwungene Landung aber durchaus keirsis d, e ,.
habe mehr Stein o
zessin Friedrich ist von
, n, m,, Sie n,, n. k r m,. ) 7 —
— — 2
—
— — —— 5
gehabt, als er zur direkten Fahrt von Livorno nach Barcelona und zur Ruͤcktchr nach Italien gebraucht. Das Ziel der Fahrt sey aber Marseille gemesen; in der Nahe dieser Stadt sey die
Herzogin von Berrh gelandet und waͤhrend der Ausbesserungen
seyen mehrere Passagiere von la Ciotat entwichen. Das Schiff habe also wirkliche Akte der Feindseligkeit begangen, und an Brennmaterial habe es demselben bloß darum gemangelt, weil es sich von seiner zum Vorwande genommenen Reise-Route ent— fernt habe. Bei Tonttebande Sachen hatten die Gerichte stets erkannt, daß das , D, Scheitern eines Schleichhgndel trei— benden Schiffes nicht als ein Zufall betrachtet werdesl kznne und daß die Prist eine rechtmäßigensey. In Marseille sey ein Auf⸗ stand ausgebrochen, während das Schiff sich an der Kuͤ— ste befunden habe, und die Gaͤhrung habe sogar noch eini⸗ ge Zeit nach der Wegnahme des „Carlo, Alberto“ fortge⸗ dauert. Wenn man Marseille in Brand gesteckt und die Galeeren ⸗ Sklaven befreit hatte, damit diese an dem Aufstande Theil nehmen konnten, so würde man doch gewiß nicht der Re— gierung das Necht haben absprechen koͤnnen, jenes Schiff weg⸗ zunehmen. Wollte man die Ansicht des Königl. Gerichtshofes von Air bestaäͤtigen, so konnten hinführo die Anhaͤnger des aͤlte= ren Zweiges der Bourbonen ungestraft Komplotte schmieden, und an oer Kuͤste der Bendée einige Schiffe unter neutraler Flagge aufstellen, welche Emissarien, Wassen und Munition an das Land setzien, während die Urheber dieser Komplotte gegen die Strafe auf einem neutralen Schiffe, wie auf einem fremden Gebiete, vollkommen gesichert wären. Außer den vielen Bewei— sen eines Komplottes, sey es noch offenkundig der Zweck der Fahrt des „Carlo-Alberto“ gewesen, das Gesetz, welches den aͤlteren Zweig der Bourbonen verbannt, zu verletzen. — Aus allen diesen Gruͤnden trug Herr Dupin am Schlusse seines Re— quisitoriuns, gleich dem General-Prokurator von Aix, auf Eas— sation desjenigen Theiles des Erkenntnisses an, welcher die Frei— lassung der verhafteten Passagiere des „Carlo-Alberto“ befiehlt.
Nachrichten aus Lyon vom 5ten d. M. zufolge, ist der dor— tige Précurseur auch in seinem fuͤnften Prozesse frei gesprochen worden; Herr Odilon-Barrot ist am 4ten naͤch Paris abgereist. Ein durch die St. Simonianer veranlaßter Volks⸗Auflauf wurde durch die Behoͤrde zerstreut. .
Der CLonstitutionnel enthielt gestern einen Artikel, worin er das Jollrnal des Debats wegen seiner Lobpreisungen der Re— stauration, wegen seiner Ausfaͤlle auf Herrn Odilon⸗Barrot und wegen der Aeußerung, daß die revolutionnaire Partei der wahre Feind Frankreichs sey, bitter tadelt. Die Gazette de France bemerk. in Bezug hierauf: „Die Taktif des Journal bes Dẽe⸗ bats ist leicht zu durchschauen; dieses Blatt will im Inte re sse der Herren Bertin Devaux und Guizot, Herrn Odison-Barrot in die revolutionnaire Opposition hinuͤbertrelben und Herrn. Du— pin zwingen, sich bloß auf die Centra zu stuͤtzen, wodurch die Revolution und das Ministerium in zwei verschiedene, auf ewig von einander getrennte Parteien zerfallen wuͤrde. Der Cas sti— tutionnel hingegen, der das Journal des Herrn Dupin ist, will ihm den Beistand eines Theils der linken Seite bewahren, um eine Kollision zu vermeiden und die spätere Verbindung Herrn Dupins mit Herrn Odilon-Barrot, den er fuͤr unver⸗ meidlich halt, vorzubereiten. Der Constitutionnel trennt sich da⸗ her von den Debats und von der doctringiren Partei und giebt dodurch Herrn Dupin Mittel an die Hand, in den Unterhand— lungen wegen des Ministeriums sich den Forderungen der Doc— trinairs zu widersetzen.“
Der Courrier français hatte unlaängst gemeldet, der Marquis von Dreux⸗Brézé habe seinen Wohnsitz in der Stadt Saint⸗Gervais aufgeschlagen, wo er haufige Besprechungen mit fremden Agenten, Emissairen von Holyrood, Jesuiten aus Frei— burg u. s. w. habe. Als Antwort auf diefe Beschuldigung hat Herr von Dreux⸗-Brézé jetzt von Aix aus ein Schreiben an den Nedacteur des gedachten Blattes erlassen, worin er sagt: „Alle diese Anklagen gruͤnden sich auf eine Korrespondenz, die, wie Sie mir zu glauben gestatten werden, in Ihren eigenen Buͤreaus fabricirt worden ist. Zur Belehrung des Korrespondenten bemerke ich zunaͤchst, daß die sogenannte Stadt Saint-Gervais aus einigen hoͤlzernen Haͤusern am Fuße des Mont-Blanc besteht. Zu Anfang des Monats Juli befand ich mich in der That mit Frau von Bréze in den einsamen Heilbaͤdern von Saint⸗Gerpais; aber schon seit sechs Wochen haben wir sie wieder verlassen, nachdem wir da— selbst bestaͤndig ein zuruͤckgezogenes Leben, wie solches unserem Schmerze (uͤber den Verluͤst eines einzigen Kindes) ziemte, gefuͤhrt haben. Ich erklaͤre hier auf das Feierlichste, daß auch nicht eine einzige Person uns dort besucht hat. Seitdem habe ich eine Reise nach dem noͤrdlichen Italien gemacht, habe die Boromaͤischen Inseln, Mailand, Turin besucht, und befinde mich jetzt, nach meiner Rückkehr von dort, zu einer zweiten Bade⸗Kur in Aix, von wo aus Ihnen wahrscheinlich ein anderer Korre— spondent aus derselben Fabrik melden wird, daß ich dort verschie— denen Verschwoͤrern ein Rendezvous gegeben habe.“
Der General-Secretair des Handels⸗Ministeriums, Herr Blanc, ist mit einem Auftrage an mehrere „Präfekten der mitt— leren und suͤdlichen Departements von hier abgereist.
In Metz hat sich ein Verein fuͤr die Beschuͤtzung der Preß— freiheit gebildet, dessen Mitglieder jaͤhrlich 10 Fr. fuͤr diesen Zweck in die gemeinschastliche Kasse zahlen.
Die beiden Saint-Simonianer von Eichthal und des Loges wurden gestern, als sie in ihrem Kostuͤm über den Boulevard der Bastille gingen, von der Volksmenge insultirt und verfolgt. Die Polizei schritt ein und entzog die armen Sektirer Mißhand— lungen, die thaͤtlich zu werden anfingen.
Zwei sogenannte Apostel der Saint⸗Simonianer, Machereau und Tourneux, besuchten gestern die Gemälde-Gallerse im Louvre und das Colbertsche Museum. Diese Sekte scheint alss eben so unter den Kuͤnstlern, als unter dem niederen Volke Anhaͤnger anzuwerben. Die Behoöͤrde hat abermals einen Militair-Posten von 50 Mann bei dem Garten der Saint-Simonianer in Me— wilmantant aufgestellt, um dem Publikum den Eintritt zu ver⸗
e Staats-Zeitung.
Berlin, Sonnabend den 15 ten September
0 — — —— —
1832.
s Algier wirs vom 22. August geschrieben: „Wir er—
mmer einen Angriff von den Beduinen, die, an— geblich fark, sich Algiers bemaͤchtigen wollen. Der Genera Savary, welcher in Anordnung der Vertheidigunge⸗ Anstalten große Tl ätigkeit entwickelt, wird sich im Falle eines wicklichen Angriffes selbst an die Spitze der Truppen stellen. Man ist gegenwärtig mit der Bildung einer National ⸗ Garde. beschäͤftzgt, die den Dienst in der S'ädt versehen soll; sie wird nur aus Franzosen best'hen; in den zwei Tagen, seit die dies fällige Verordnung erschienen ist, haben sich schon uͤber 509 Frei— willige einschreiben lassen. Ungluͤcklicherweise befinden wir ung in einer Jahreszeit, wo die Zahl der Kranken sehr zunimmt; ein Fuͤnftheil der Armee, etwa 2700 Mann, ist zum Dienste untauglich.“ .
warten
9, 000 Mar
Niednr lande
Aus dem Haag, 9. Sept. Se. Königl- Hoheit der Prinz von Oranien ist gestern Vormätag aus dem Feldlgger här ein⸗ getroffen. Dem Vernehmen nach wird sich Se. Königl. Hoheit. schon morgen wieder nach dem Lager zuruͤchbege ßen. .
Bruͤssel, 9. Sept. Zur Feier der September, Tage ssoll die erste Vertheilung des Leopolds-Orden stattfinden, und zwar sollen bei derselben die in jenen Tagen Verwundeten besonders beruͤcksichtigt werden.
Der Messager 3e Gand enthalt nachstehenden Actikel Der Holländer, im Allgemeinen aufgeklärter als wir, weil auf seinen Elementar-Unterricht stets mehr Sorgfalt verwendet wor, den ist, laßt sich niemals von deklamatorischen Redenzarten hinter's Licht führen. Er verlangt Thatsachen „ber gegründete Argumente, um sich zu uͤberzeugen. Er weiß fehr wohl, und nichts wird ihn von diesem Gedanken abbringen, daß, wenn er, ausschließlich vom Handel und von der Schifffahrt lebend, den Fremden an seinem Handel und an seiner Schifffahrt Theil neh⸗ men laͤßt, dies nicht allein das öffentliche Wohl, sondern auch Hie Exi⸗ stenz der Nation opfern hieße. Er weiß sehr wohl, und wird auch diese Ueberzeugung nicht aufgeben, weil er seine wahren Interessen vollkommen vegreist, daß alle Forderungen des oͤnigs Wilhelm und seine der Konferenz gemachten Vorschlaͤge nur die Erhaltung und den Wohlstand des Vaterlandes zum Zwecke haben, und daß es sogar unmöglich seyn wuͤrde, dasselbe zu retten, wenn die Regierung auf legend eine Weise von den Nechten nachließe, auf die sie Anspruche macht, und zu deren Gunsten sie vor dem Eu⸗ ropäischen Kongresse das Wort fuͤhrt. — Diese innige Ueber eu⸗ gung ist es, welche einem friedlichen Volke Waffen in die Hände gegeben, und es ohne Unterschied des Standes und ohne Stell— vertreter unter die Fahnen gesammelt hat. — Der Ind epen— dant sagt, es sey nur der höhere Hendelsstand, der die Regierung liebe. Unser Kollege sieht nicht, daß er dukch dieses Geständniß gerade des Gegentheil von dem darthut, wat er gern beweisen mochte. Der höhere Handelsstand ist in Holland Alles; er ist die Seele der Schifffahrt, der Industrie und aller untergeordneten Gewerbe; er belebt alle Klassen. Der Fall des hoͤheren Handels standes wuͤrde die ganze Bevölkerung zu 861 richten, des halb theilt sie seine Neigungen, liebt und verrheidist ihn als Ober⸗ haupt der Familie, als ernaͤhrenden Vater. Wenn man daher sagt7) daß jener Handelsstand der Freund der Re ierung ist, so heißt dies mit anderen Worten, daß die ganze furn. ein stim⸗ mig in ihrer Anhaͤnglichkeit, fagen wir lieber in ihrem Enthusias⸗ mu ist; denn das ist der wahre Ausdruck fuͤr den Konig Wilhelm. — Die Macht des höheren Handels standes ist so groß, daß er seinen belebenden Einfluß und seine Wohlthaten sogar auf seine Feinde erstrecken kann. Was wurde wohl aus unserer Industrie und aus der Einwohnerschaft Gente geworden seyn, wenn nicht der Hol⸗ laͤndische Handel unsere Fabriken in Thätigkeit erhielte? Ein einziges Wort aus dem Munde desjenigen, den man uns als einen Tyrannen schildert, koͤnnte mehr als 200,100 seiner Feinde zum Hunger⸗-Tode verurtheilen. Er spricht dieses Todes⸗Urtheil nicht allein nicht aus, sondern er sagt im Gegentheil zu seinen Ministern: „„Ernaͤhrt sie; sie sind nur irre geleitet.““ — Der Independant, um uns zu uͤberfuͤhren, daß Holland sehr zu beklagen ist, versichert, daß ein Gesetz gegen Unruhstifter erlassen worden sey. Das ist sehr möglich, und wir finden es begreiflich, daß am Vorabende eines heftigen Zusammensteßes die National— Repräsentation der Justiz Waffen gegen Fremde in die Hand giebt, die vielleicht im Innern des Landes einen Krieg ent— zünden mochten. Wir Belgier beduͤrfen in Wahrheit solcher Gesetze nicht; man setzt uns ab, man pluͤndert uns, man kerkert uns ein, man bringt uns um, ohne daß es dazu prozessualischer Weitlaͤuftigkeiten bedurfte. Man frage nur die Herren Matthieu, Steven, Voortman, Dixon und eine Menge ohne Grund einge⸗ sperrter und gemißhandelter Buͤrger, was sie von der Belgischen Revolution denken, die allerdings keine Gesetze, wir sagen nicht gegen die Unruhestifter, sondern gegen die Tyrannei und Ge— walt hat.“
Die Zeugen-Verhoͤre in der Tornaco'schen Angelegenheit dauern noch immer fort; es duͤrften auch noch mehrere Tage ver⸗ gehen, bevor das Urtheil gesprochen werden kann.
Gente s lg n n
Karlsruhe, 10. September. Das Großherzogl. Staat⸗⸗ und Regierungs-Blatt vom 7. September enthält eine ausfuhrliche Verordnung gegen die Verbreitung der Cholera durch die Rheinschifffahrt, welche am 10ten d. in Wirksamkeit tritt. Alle Schisse, die zu Berg fahren, werden in Mannheim visitirt und duͤrfen vorher an keinem Orte landen. Alle Rhein⸗ Ufer-Gegenden unterhalb der Preußischen Gränzen werden al angesteckt betrachtet. Ueber das Reinigen Waaren, die Qua⸗ rant ine u. J. w. sind genaue Borschriften Maben. Es erstreckt sich dies auch auf die Dampfschiffe, doch sind die Behörden an⸗ gewirsen, diese Fahrzeuge unter gleichen Umstanden vor anderen abzufertigen. a.
Die Karlsruher Zeitung sagt: „Inganserem⸗ bar⸗ Staate ist so eben wieder ein Schandüchnff „„ aus